Führen die USA und die EU das Völkerrecht an sich – eng an der Seite von Netanjahu im Gaza-Krieg – ad absurdum? Israel als barmherziger Samariter vor dem Gerichtshof der UNO im Haag – schwache, wenig überzeugende „Antworten“ auf den „Genozid-Vorwurf“ der Republik Südafrika – das „Narrativ des Westens“ gegen den „gesunden Menschenverstand“ aller Menschen in der Welt!? Eine Grundsatz-Betractung von Carl Gibson aus ethischer und Völkerrechtlicher Sicht.

Führen die USA und die EU das Völkerrecht an sich – eng an der Seite von Netanjahu im Gaza-Krieg – ad absurdum? Israel als barmherziger Samariter vor dem Gerichtshof der UNO im Haag – schwache, wenig überzeugende „Antworten“ auf den „Genozid-Vorwurf“ der Republik Südafrika – das „Narrativ des Westens“ gegen den „gesunden Menschenverstand“ aller Menschen in der Welt!? Eine Grundsatz-Betractung von Carl Gibson aus ethischer und Völkerrechtlicher Sicht.

Audiatur et altere pars!

Es kam so, wie man es erwarten konnte, mit vielen Worten gegen erdrückende Fakten, wenig überzeugend!

Israel zog eine Show ab und verhöhnte erneut die ganze Welt, während auf den Straßen in Gaza 151 Menschen ihr Leben ließen innerhalb von nur 24 Stunden.

Nach der profunden, ehrlichen Darstellung Südafrikas am Vortag, der ich gefolgt war und auch reagiert hatte, nun eine Palette von Repliken, der ich in einer disziplinierten Pflichtübung auch folgte, obwohl ich die Nacht verloren hatte und es anstrengend war, dem verbalen Negieren der nackten Tatsachen zu folgen.

Wer die Welt vor der UNO ungeniert zum Narrengehalten hat, wird jetzt, in Den Haag, nicht damit aufhören.

Das war mir bewusst. Trotzdem wollte ich miterleben, „wie“ das erneute Täuschungsmanöver in der und schuldigen „Selbstdarstellung“ abläuft!

Höchst professionell mit eingekauften Koryphäen? Oder doch nur grotesk?

Das früher von Apartheid geprägte Südafrika hatte – am 11. Januar 2024 – eine humanistisch inspirierte, von viel Idealismus und Gerechtigkeitssinn getragene Klage präsentiert, den 15 Richten des UNO-Gerichts, vor allem aber der Welt, die genau mithören und alles mitverfolgen konnte, was Israel vorgeworfen wurde an Rechtsbrüchen diverser Art in diesem ungleichen Krieg eines Staates gegen eine Miliz.

Was die Welt noch nicht ganz begriffen hat, eben, weil sich das Narrativ des gesamten parteiischen Westens in diesem Punkt beharrlich hält: es waren keine externe Attacke, kein externer Angriff eines souveränen Staates auf den Staat Israel, der am 7. Oktober ablief; es war ein Überfall einer Widerstandsgruppe unter den Überbegriff Hamas auf die Besatzungsmacht Israel, die in Gaza seit 1957 bestimmt und die den Streifen mit den 2 Millionen Einwohnern seit 2005 „in Belagerung“ hält, umfunktioniert zu einem großen KZ, aus dem es ohne Israels Plazet kein Hineinkommen gibt und kein Hinaus.

Das wird im Westen einfach unterschlagen.

Unterschlagen wird auch die gewichtige Tatsache, dass die Unterdrückung der Menschen in Gaza durch die Besatzungsmacht Israel, über den Status auch gegeben war, als die Hamas formal politisch bestimmte.

Der 7. Oktober markierte also keinen Anfang, wie von Israel in alle Welt verkündet, sondern er ist nur ein Datum in der langen Zeit der Unterdrückung der Palästinenser, einem Kontinuum, seit 1948, beginnend mit der Vertreibung unmittelbar nach der Gründung des Staates Israel in der großen „Nabka“, die zu den vielen Flüchtlingslagern in Gaza führte, in der die Nachkommen der vertriebenen Palästinenser heute leben müssen, unfrei, in Gefangenschaft, ohne Selbstbestimmung.

Auf die zahlreichen Gründe, die zu der Reaktion des Widerstands führten, die die Republik Südafrika aus dem Kampf Nelson Mandelas und des ANC gegen ein Apartheid-Regime aus eigener Erfahrung kennt, hat Südafrika historisch korrekt wie ethisch gerecht hingewiesen. Aber auch auf die vielen Vergehen gegen das Völkerrecht, gegen die Bestimmungen der Genfer Konvention, seit dem 8. Oktober, als ein entfesselter Vergeltungs- und Rachefeldzug von gedemütigten und gekränkten Zionisten in Gang gesetzt wurde, der bis zum hundertsten Tag in gleicher Wucht anhält.

Allein das war schon ein Sieg, ganz egal, wie das Verfahren ausgeht, denn ein Staat trat auf, mutig und entschlossen, gegen die Haltung einer gesamten Staaten-Gemeinschaft der fragwürdigen Art, die sich zivilisiert nennt, um Falten anzusprechen, die eigentlich jeder Einzelne mitverfolgen konnte, wenn er es wollte.

Die Völker der Welt, die nicht alle verblödet sind und genau zwischen Maskerade und Realitäten entscheiden können, zwischen Heuchelei und Wahrhaftigkeit, konnten mithören und sich eine eigene Meinung bilden, denn Südafrika hat nicht polemisiert, sondern – die am zweiten Tag von Israel in der Antwort verschleierten – „Hassreden“ der regierenden und im Krieg Agierenden beim Namen genannt, die „human animals“ und die vielen Intentionen zur Ausrottung der Palästinenser und Araber, die nicht nur von betrunkenen israelischen Soldaten im Lied gesungen werden, sondern vom Premier, Verteidigungsminister und Präsident ins – verführte, fehlgeleitete – Volk der Juden Israels und der Welt geleitet wurden, boshaft und zynisch!

Die Rabbis, draußen, vor der Tür des Hohen Gerichts in den Haag, hatten etwas dagegen! Nicht anders als die Rabbis in den USA im – etwas anderen – Sturm auf das Kapitol in Washington und auf den Sitz der UNO in New York oder die in Israel Weggetragenen, die alle auf ihre Weise kundtaten „Nicht in meinem Namen“.

Nun die Antwort des Hama-Opfers Israel – in der Tat nicht auch nicht „polemisch“ wie bisher vor der UNO und in den Medien über diverse Sprecher, sondern durchaus ernsthaft, dafür aber nicht weniger redlich und genau als vorher auch.

Ein Redner Israels stellte den anderen in den Schatten, wobei der letzte der Vortagenden, ein Vizestaatsanwalt, der vielleicht wichtigste war – denn, wenn die 15 Richter seinen Forderungen folgen würden, wäre das Verfahren, da gegenstandslos und am falschen Ort, sofort abzusetzen, von der Liste zu streichen; denn aus israelischer Sicht gibt es keinen Völkermord an den Palästinensern, aber dafür einen Genozid der Hamas am Volk der Juden.

Verkehrte Welt?

Wer verdreht die Fakten?

Wer stellt die Welt auf den Kopf?

Bei aller „Existenzangst“ und Paranoia, die es in dem von Feinden eingekesselten Volk der Juden in Israel seit 1948 gibt: wie soll ein Zwerg aus dem Widerstand ein hochgerüstetes Land wie Israel überhaupt bedrohen und existenziell gefährden? Auch mit der Hisbollah, den Huthis und mit dem Iran dahinter ist das unmöglich, nicht zuletzt deshalb, weil Israel auch eine Atommacht ist, mit angeblich 150 atomaren Sprengköpfen, beschützt auch noch von den USA?

Wenig überzeugend bereits der erste Redner, der mit dem Hinweis auf die – heute herrschende – „Zeit der billigen Worte“ Südafrika – im Vorfeld aus Israels Politik heraus als „der legale Arm der Hamas „bezeichnet – unterstellt, Effekthascherei zu betreiben, um sich selbst in Szene zu setzen, wobei die Rolle der Hamas überhaupt nicht angesprochen werde.

Der Redner selbst verweist dann auf die Leiden der Terroropfer, Gräueltaten wieder ansprechend, um – neben anderem – auf die Vergewaltigung einer jungen Frau hinzuweisen, die von einem weiteren Täter noch einmal vergewaltigt wurde – und das nachdem 10 000 Kinder in Gaza tot sind! Symptomatisch, doch, wie es zu erwarten war: die israelische Seite hat große Mühe, jetzt, nachdem die Mythen von den „geköpften Babys“ verrauscht sind, neue, schlagende Beweise aufzutischen. Die Verhältnisse stimmen nicht mehr. Nach etwa 100 000 Opfern auf palästinensischer Seite, darunter 60 000 Verwundete, den man heute in Krankenhäusern nicht mehr helfen kann und wo sie in Agonie deshalb vor der Kamera sterben, beeindruckt ein Vergewaltigungsvergehen nicht mehr!

Soviel zu Verhältnismäßigkeit auch in dieser Präsentation, die ohne Opferzahlen auskommt.

Das „Quod erat demonstrandum“ in diesem Verfahren:

Es habe nie eine Absicht zum Genozid gegeben, so auch der zweite Redner in Israels Diensten, Shaw, der seine teure Uhr ablegt, bevor er, mit Schwung ansetzt und dabei sein Manuskript so durcheinanderwirbelt, dass er den Faden verliert.

Auch er hüllt sich wie sein Vorgänger in Worte, um das herbeizureden, was nicht sein soll.

Gelingt es, die 15 Richter davon zu überzeugen, es habe nie eine Absicht zum Genozid gegeben, dann ist das Verfahren vorbei!

Mit Worten lässt es sich trefflich streiten, heißt es in Goethes Faust, aber vor Gericht zählen Fakten, keine billige Rhetorik, keine Kriegspropaganda á la Mark Regev,

durchaus aber Aussagen á la IDF-Chef Gallant mit seinen „human animals“, die als Ausdruck „hate speach“, also „Hassrede“ sind – die man aber „über Belagerung“ konkret im Krieg bekämpfen und ausrotten muss, was nicht weniger ist als die umzusetzende Doktrin von „genozid“, von „Völkermord“ – in voller Absicht!

Eindeutiger geht es nicht mehr!

Premier Netanjahu und Israels Präsident Herzog haben das in Variationen wiederholt, aber im gleichen Geist verkündet!

In der Medienwelt von heute kann man das alles gut belegen!

Selbst der Amalek-Vergleich Netanjahus soll dann noch entschärft werden, denn er sei aus dem Kontext gerissen, so die Behauptung des Redners Shaw.

Trotz der verbalen Beteuerungen in diesem Punkt: der Verglich bleibt das, was er ist: der Amalek des Alten Testaments entspricht der Hamas von heute – und diese muss von der IDF so bekämpft werden, wie Josua Amalek bekämpfte … und alle Nachkommen des Amalek.

Israels Armee sei die moralischste Armee der Welt!!!

Groteske Züge nehmen die Ausführungen des Mannes mit der Perücke allerdings an, wenn, um Israel in die moralische Position des sich selbst verteidigenden Staates zu versetzen, den Genozid-Vorwurf umkehrend, Positionen befreundeter Parteien zitiert werden, etwa das Statement des EU-Präsidenten, um dann in Lächerlichkeit zu gipfeln, wenn – in Berufung auf die demokratische Schar der Freunde – man höre und staune: „Germany“ und „Guatemala“ in einem Atemzug genannt werden, wohlgemerkt „„Guatemala“, eine Leuchtturm der Demokratie in Mittelamerika, ein Land, das – neben „Austria“ an der Seite Israels und den USA in der UNO-Abstimmung „gegen“ eine Feuerpause stimmte!

Israel das Opfer – die Zivilopfer in Gaza bleiben vor der Tür!

Alte Mythen und Legenden fließen erneut in die Reden ein, garniert und erweitert mit anderen Bildern, alten und neuen, die alle sehr dünn sind und heute so wenig überzeugen wie seinerzeit, als sie zuerst präsentiert wurden.

Schließlich, quasi als Höhepunkt der verzerrten Präsentation, Israel und die IDF als Wohltäter der Zivilisten von Gaza, immer in Sorge, dass nicht zu viele sterben, umkommen, von den – als Schutzschilde – Missbrauchten.

Eine Frau übernimmt – mit Empathie – das große Mitleiden mit den 23 000 Toten von Gaza, mit dem 10 000 geröteten Kindern und den Vielen, die unter den Trümmern verfaulen und deren Leichen, zum Teil wieder von Bulldozern an die Oberfläche befördert, von ausgehungerten Hunden aufgefressen werden, denn dort, wo Menschen keine Nahrung finden, weil Gallant sie ausgehungert hat in der Belagerung, Seuchen ausgesetzt und Krankheiten, bleibt für Tiere nicht mehr viel übrig!

Was tut das humane wie zivilisierte Israel nicht alles für die Armen, um die Not zu lindern und das größte Elend zu bannen, dass die zivilisierte Welt nach 100 Tagen Vergeltungskrieg je gesehen hat!

Eine Bäckerei ist nun wieder offen, nachdem sie 90 Tage geschlossen war – und 2 000 000 Brote werden wieder gebacken!

Wer bombardierte die Bäckereien und ließ 2 000 000 Palästinenser in Gaza 90 Tage hungern?

Wasser werde jetzt geliefert!

Und wer zerstörte die Wasserversorgung von Gaza-Stadt?

Trucks kommen wieder herein.

Hilfe überall!

Mobile Krankenhäuser werden errichtet?

Wer zerstörte die 35 Krankenhäuser des Gaza-Streifens bis auf einen kleinen Rest vollständig?

Bei den Ausführungen der Juristin konnte man den Eindruck gewinnen, die barmherzigen Samariter, aus deren Volk es im Heiligen Land noch ein paar Hundert gegen soll, hätten die IDF übernommen und die Selbstverteidigungsarmee (IDF) mit ihrem 700 Flugzeugen in der Luft und den vielen Tausend Bomben, Schrapnell-Geschossen und Scharfschützen sei nun eine große „Caritas“, Tag und Nacht unterwegs, das übergroßen Leiden der Menschen in Gaza zu lindern.

Alles wäre natürlich noch viel besser, wenn die Hamas nicht alle Hilfe stehlen würde, den Sprit wie die Nahrung der Menschen.

Wer spricht von Zerstörung, von der Wüste Gaza, die man dort in drei Monaten Krieg geschaffen hat?

Nie hätte man die Absicht gehabt, Zivilisten zu töten! Sie alle seien gewarnt worden! Etc. etc.

Wer trotzdem starb, der fiel unter die 23 000 Kollateralschäden, die es in einem Selbstverteidigungskrieg nun einmal gibt!

Die – von mir und anderen – erwartete Diskrepanz zwischen Fakten und Worten trat ein.

Wo die Republik Südafrika die Fakten anspricht, anklagende Fakten, dort suche die Redner Israels nach Ausflüchten und Relativierungen aller Art, bis hinein in das Fachchinesisch des vorletzten Redners mit Perücke, der andere Genozid-Verfahren aus dem früheren Jugoslawien und Myanmar vergleichend heranzieht, um darzulegen, dass der Vorwurf im aktuellen Fall nicht zulässig sei, von einem Juristen für andere Juristen, für Laien, die die Diskussion nicht kennen, schwer nachvollziehbar.

Wer die Materie aber von Anfang an verfolgt hat, alles, was in diesem Krieg ablief, der kann mit ganz einfachen Gegenargumenten all das entkräften, was diese hochbezahlten, eingekauften Fachjuristen der Welt weißmachen wollen.

Die Maskerade geht weiter, teils grotesk, auch vor Gericht!

Dummerweise hat sich Israel von Anfang an gegen die UNO gestellt!

Der ICJ aber ist ein UNO-Gericht!

Das kann nun doch noch ins Auge gehen, wenn der Einfluss der USA und der Weststaaten nicht auch in diesem Fall einige staatsloyale Richter doch noch wanken lässt.

Wochen können ins Land gehen, sogar Jahre, bis Entscheidungen fallen.

Da Israel mit seiner Vergeltung weiter machen will, wie bisher, wird es bis zu einer Feuerpause oder einem möglichen Kriegsende noch viele Menschenopfer geben!

Das ist traurig, ja, tragisch, kennzeichnet aber die „Krise der Humanität“ heute, Anno Domini 2024 nicht nur im Alten Europa, sondern weltweit!

Während die Richter, viele alt und weise, meditieren, gehen Menschen auf die Straße – in Solidarität mit dem Menschen in Gaza, auch wenn jene nur „Araber“, nur „Palästinenser“ sind!

Auf die Richter kommt ein Urteil von besonderer Tragweite zu, nicht nur ein Urteil über die Art, wie der Krieg in Gaza fortgesetzt werden kann, sondern

ein Grundsatz-Urteil über die Integrität und über das Fortbestehen des Völkerrechts in der bisher gekannten Form –

in Absetzung von den Interpretationen Russlands oder Chinas, auf den Grundlagen und werten der „zivilisierten“, aufgeklärten westlichen Welt, die sich auch als „christliches Abendland“ definiert!

Ohne das weise – und hoffentlich auch vernünftige – Urteil der 15 UNO-Richter abzuwarten, hat US-Außenminister Anthony Blinken noch vor seiner Abreise aus dem nahen Osten das von Süsdafrika angestrengte Verfahren als „baseless“ bezeichnet, dem Urteil in besonders arroganter Weise vorgreifend, das Gericht missachtend.

Blinken, der sich wenige Tage nach dem Kriegsausbruch in Gaza als Jude geoutet hat, ist also Partei; und er ist noch einmal Partei als oberster Diplomat der USA, die, von christlichen Zionisten angetrieben, Partei Netanjahus ist von der ersten Bombe an.

Sollte Israel des Genozids schuldig befunden werden, dann sind die USA des alten Joe Biden und die EU der Vielen des Völkermords mitschuldig!

Also darf es ein solches Urteil wohl nicht geben?

Wenn die 15 Richter sich jedoch dem gesunden Menschenverstand“ der Vielen in der Welt entziehen, um mit der Macht zu urteilen, dann existiert

die Integrität des Völkerrechts

in der bisher gekannten und promulgierten Form nicht mehr,

ist de facto abgeschafft!

Zur Freude Putins!

Zur Freude der Chinesen!

Beide können dann Kriege nach Belieben führen – und ganze Staaten einsacken, ganze Völker unterwerfen und beherrschen!

Darauf wies ich von der ersten Bombe auf Gaza hin, nach bevor ich mich von der verlogenen Politik des gesamten Westens distanzierte, mehrfach, öffentlich und schriftlich!

Soweit die Gedanken eines Einflusslosen als Plädoyer eines Humanisten[1], der zuschauen musste, um selbst noch bewusster zu leben und einiges von dem Erkannten seiner Zeit zu künden.


[1] Der durchaus und mit redlichem bemühen „Völkerrecht“ bei guten Lehrern und an mehreren Hochschulen des freien Westens studiert hat.

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Philosopher Carl Gibson about the War in Gaza – Die Empathie des Deutschen und das Mitleiden mit der geschundenen Kreatur, auch in Gaza – Klartext sprechende Fakten und Daten aus dem Heiligen Land nach fast drei Monaten Zerstörungskrieg, der alle Rekorde bricht, gegen Kinder und Zivilisten in nie gekannter Dimension jenseits der Vorstellung – Bilanz und Abschiedsworte der tristen Art kurz vor Silvester 2004 von Carl Gibson – (Selected Essays – for my international Readers, especially for my Followers in the US and in Canada, that still read German!)

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 Entwurf:

Carl Gibson, Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,
Naturfotograf,  im September 2022

 

 

 

Die Empathie des Deutschen und das Mitleiden mit der geschundenen Kreatur, auch in Gaza – Klartext sprechende Fakten und Daten aus dem Heiligen Land nach fast drei Monaten Zerstörungskrieg, der alle Rekorde bricht, gegen Kinder und Zivilisten in nie gekannter Dimension jenseits der Vorstellung – Bilanz und Abschiedsworte der tristen Art kurz vor Silvester 2004 von Carl Gibson

Wenn mich der eine oder andere Schmerz in der Nacht nicht schlafen lässt, um mich dann früh, kaum ausgeruht, ans Werk zu treiben, dann sage ich gelegentlich: das ist dein Anteil an dem großen Schmerz in Gaza, von oben herab, auch auf dich ausgedehnt, dir zugeteilt von einem gerechten Gott, damit dir das wahre Leiden immer wieder bewusst wird, im Bewusstsein bleibt und, konkreter als der literarisch-philosophische Weltschmerz bei Schopenhauer, Nietzsche oder Lenau, dein Handeln prägt und bestimmt, im Schreiben … und auch im Aufrütteln, wenn sich Augen und Ohren finden, die das lesen, was du schreibst in abgelenkter Zeit.

Also blickte ich von Anfang an nach Gaza – im Schock, im Schrecken, um dann, nachdem die ersten massiven Erschütterungen verrauscht waren, zur Feder zu greifen, um – im Rahmen meiner schriftstellerischen Möglichkeiten als ethischer Philosoph – mit einzugreifen in die Aufklärung über Tatsachen-Darstellung in Tagen, in welchen die Lüge in vielen Formen die nackte Wahrheit verdrängt, um Raum zu schaffen und Mittel für staatlichen Terror und Gewalt.

Selbst mit dem Los der Tiere soll man Mitleid haben, lehrt Schopenhauer, nicht nur mit den geschundenen Menschen. Also widmete ich mich dem Leben dieser Wesen nach meiner schweren Erkrankung in zwei Jahren der Genesung, den Tieren in freier Wildbahn, weniger den domestizierten Haustieren der schon dekadenten Art, im vertieften Studium unmittelbar in der Natur, fotografierend, studierend, darüber schreibend, konkret, naturwissenschaftlich, nicht nur geistig-abstrakt, wie ich es früher in der Fabel[1] getan hatte, Erkenntnisse weiter reichend – noch vor dem sich formenden Buch im Blog, damit auch andere, die nicht mehr ganz beweglich sind, teilhaben können an den Wundern der Natur, die es in spärlicher Form immer noch gibt. Putins Krieg setzte dieser Naturbeobachtung ein jähes Ende, aber auch meinen schon in Arbeit befindlichen Buchprojekten der „schöngeistigen“ wie wissenschaftlichen Art – denn wie soll die eine Beschäftigung mit der Welt der Schönen Dinge weitergehen, wenn die Welt von Lug und trug waltet und im ungerechten Angriffskrieg unschuldige Menschen tötet, einfach umbringt?

Putin setzte unter die „Kultur und Zivilisation“ des alten Europa einen Schlussstrich, während der Westen, der damals noch etwas Moral hatte, irgendwie dagegenhielt.

Das gleiche geht nun in Gaza weiter, nur verheerender, scheußlicher, in nie gekannter Vernichtungsdimension, während der Westen – inzwischen ohne jede Moral – die großen Kriegsverbrechen am laufenden Band abgesegnet, mit macht, pseudo-moralisch heuchlerisch und so tut, als seine  die Guten und gerechten am Werk, so gut und so gerecht wie damals, vor 3 000 Jahren, als es um den Willen zur Macht, das Recht des Stärkeren und die Ausrottung der Schwachen ging, um den Kampf von Übermenschen gegen Untermenschen, der später Kolonialismus und Rassismus hieß, lange vor Hitler, und über den man einige bei Nietzsche nachlesen kann, auch über das Walten der „blonden Bestie“, die im Heiligen Land heute nicht mehr blond ist, aber genauso grausam waltet, wenn nicht noch menschenverächtlicher als die Nazi-Schlächter in den wildesten Tagen, das aber nach Hitler und dem Holocaust – und aus einem bis zu den Zähnen bewaffneten Judenstaat heraus, der angeblich eine „Terror-Miliz“ bekämpft, in dem Landstrich, den er seit 1967 besetzt hält.

Was sagt der – vom Mitleiden erfüllte – Deutsche dazu in seiner wohlig warmen Stube an Kamin in weiche Kissen gehüllt?

Nicht viel!

Er schaut nicht nach Gaza, er blickt weg, in eine andere Richtung, schaut – sich selbst belügend – in eine heile Welt, ohne darüber nachzudenken, wie es ihm zumute wäre, wenn ihn, den historisch Geprüften, ein ähnliches Schicksal ereilen würde, wenn alles, was er hat und um sich hat, Leib und Leben, Hab und Gut, auf einmal weg wäre, über Nacht, einfach so, weil eine Staatsmacht es so will, weil es Krieg gibt und maßlose Vernichtung?

Zahlen sind abstrakt – und doch sprechen sie eine klare Sprache, wenn man genauer hinsehen und das Zahlenwerk deuten will. Opfer-Zahlen, die nur geringfügig schwanken, die aber von dem US-Präsidenten[2] trotzdem früh angezweifelt wurden, damit das große Morden auf bewähret Art weiter gehen kann im Gaza-Streifen.

Zerstörung in nie gekannter Dimension in so kurzer Kriegszeit:

70 Prozent des Wohnraums in Gaza zerstört.

Die Menschen, 1,9 Millionen von den 2,3 Millionen Einwohnern Gaza, wurden im Bombenhagel nach Süden getrieben, um auch dort bombardiert zu werden, denn es gibt „keinen sicheren Ort“ in Gaza, sagt die UNO.

Wie fühlt der deutsche „Häuslebauer“, in Schwaben und anderswo, wenn seine Bude abbrennt, wenn ein Bulldozer sie platt macht in wenigen Minuten und somit das zerstört, was er in 30 Jahren harter Arbeit aufgebaut hat?

Keine Versicherung entschädigt die Palästinenser!

Auch können die Vertriebenen nicht mehr in ihr Heim zurück, denn dort herrscht jetzt Wüste – dort besteht jetzt die „Zivilisation“, die die wild gewordenen Akteure neuer Zivilisation Netanjahu, Gallant und Gantz dort geschaffen haben, die

„Zivilisation á la Netanjahu“!

Wie viele tote Menschen liegen noch unter den Trümmern? „Under the rubble“!

Sind es 7 000?

Mehr, weniger? Viel gelten als vermisst! Doch oft ist keiner mehr da, der eine Vermisstenanzeigen aufgeben könnte, weil die gesamte Familie ausgerottet wurde mit einer Spezialbombe, nicht zufällig angeworfen im „indiscriminate bombig“, wie Biden zufällig und dumm bemerkt, sondern sehr gezielt, gerade dann, wenn es darum geht, die Sippe eines Journalisten auszurotten, 19, 22 Personen auf einen Schlag! Die Akteure der IDF, die das anordnen, wissen genau, was sie tun!

Die weißen Leichensäcke sind längst knapp in Gaza. 5 Leichen werden in ein Plastik-Tuch gelegt und oft an der Stelle bestattet, wo sie im Bombenhagel den Tod gefunden hatten.

Im – vom „demokratischen“ Israel seit 1967 besetzten – Westjordanland, wo jetzt Raids toben, wurden seit dem 7. Oktober etwa

300 Menschen von der IDF getötet!

Darunter sind angeblich etwa 80 Kinder!

Ist das eine hohe Zahl, gemessen an den 200 täglichen Opfern in Gaza, wo auch in den letzten Tagen rund um das seligmachende Weihnachtsfest, das in Bethlehem ausfällt, keine Ruhe einkehrte.

Dort, im Westjordanland, tobt zwar kein echter Krieg, noch nicht, aber es gibt blutige Repressalien gegen die Bevölkerung in Rahmen des Vorgehens der IDF gegen Widerstandsgruppierungen

4 800 Zivilisten wurden dort verhaftet!

Darf man die willkürlich Eingefangenen nicht auch als „Geiseln[3]“ betrachten, die der Staat Israel mit Waffengewalt nimmt, im Prinzip nicht anders als die Hamas und der Tradition entsprechend, die es dort schon seit Jahrzehnten gibt

Was weiß der Deutsche von diesen „politischen Häftlingen“, die, praktisch rechtlos, auf unbestimmte Zeit festgehalten werden, auch ohne Anklage und Prozess, vor allen ohne Rechtsbeistand – und denen es in Gefängnissen, in welchen gefoltert wird, vielleicht noch schlechter ergeht als den „jüdischen Geiseln der Hamas“, die ihre wertvollen Austausch-Personen unversehrt erhalten wollen?

Weshalb muss ein Staat, der eine „Demokratie westlicher Prägung“ sein will, der sich als Teil der freien Welt sieht – und der, demagogisch über Netanjahu auch für diese Welt gegen die Hamas, Hisbollah, Huthi und vor allem gegen die Ajatollahs aus Teheran in den Kampf zieht – überhaupt Palästinenser-Land besetzen und über ein halbes Jahrzehnt mit Macht besetzt halten?

Ein Staat der sich dann aber dagegen wehrt, als rassistischer „Apartheid-Staat“ bezeichnet zu werden!

Das Land Nelson Mandelas, Südafrika, ein Staat auf dem Schwarzen Kontinent, der nach langem Kampf den Apartheid-Staat“ besiegt hat, formulierte am 30. Dezember 2023 eine Klage gegen Israel, die beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag eingereicht wurde, in welcher der Judenstaat „völkermordähnliche Verbrechen“ vorgeworfen werden in den „ethnischen Säuberungen“, wie sie in Gaza gegenwärtig stattfinden.

Hört der Deutsche auch davon, jener Deutsche, der sich heute mit dem Narrativ der IDF und der Regierung Netanjahu begnügt, damit ihm die fette Weihnachtsgans nicht auf den Magen schlägt, der aber, vor fast zwei Jahren, das Narrativ des Aggressors Putin im Ukraine-Kriege und der Russen nicht hören und akzeptieren wollte?

Das Zahlenmeer ist unerschöpflich wie Ozean der Leiden:

8 000 Kinder sind tot!

Die 8 000 Kinder von Gaza aber waren nicht in der Hamas!

Das ist sehr konkret:

Ferner sind inzwischen nach über 80 Tagen Krieg in Gaza mehr als

21 000 Zivilisten tot!

Mehr Zivilopfer als im gesamten Ukraine-Krieg, der nun fast schon zwei Jahre andauert, ohne, dass ein Ende absehbar wäre.

Ferner sind über

300 UNO-Mitarbeiter tot,

und über

106 Journalisten sind auch tot,

gezielt liquidiert[4],

Der duckmäuserische Deutsche, eingeschüchtert und feige geworden, wird auch darüber nachdenken müssen und über die Politik der Regierenden[5] in Berlin, die die Kriegsverbrechen Netanjahus immer noch unkritisch decken, obwohl die Art der Kriegführung von der ersten abgeworfenen Bombe an absehbar war, für alle Menschen mit gesundem Menschenverstand, nicht nur für Kundige im Völkerrecht!

Vor einiger Zeit publizierte ich auf diesem Blog, über welchen ich meine „empirischen Studien“ mit betreibe, einen Beitrag über die „Tiere von Gaza[6]“, auch, um das bestätigt zu finden was ich vermutete:

Den tierlieben, hochgradig empathischen Deutschen, der mit dem Vieh mitleidet und mit dem Sterben des Esels in Gaza, interessiert das Schicksal eines Hundes oder einer Katze mehr als das Leben eines unschuldigen Kindes in Gaza, das nicht nur ein Palästinenserkind ist, sondern auch ein menschen-Kind, schlicht ein Mensch!

Kein „human animal“!

Das aber haben die Rassisten aus dem Judenstaat auch vergessen!


[1] Faustinus, der glückliche Esel und die Revolution der Tiere. 2018.

[2] Ob Putins Taten in der Ukraine Kriegsverbrechen und Putin ein Kriegsverbrecher? Daran zweifelte der alte Mann aus dem Weißen Haus, der – mit der abhanden gekommenen Moral längst auch die eigentlichen, globalen Interessen der USA aus den Augen verloren hat – seinerzeit nicht!

[3] Vgl. dazu meine Beiträge.

[4] Vgl. dazu meine Beiträge.

[5] Vgl. dazu meine Beiträge. Davon habe ich mich mehrfach öffentlich distanziert. Als Olaf Scholz nach Israel eilte, um Netanjahu die Hand zu schütteln, nach Macron und Sunak – und ebenso wie Ursula von der Leyen für die EU, doch ohne die anderen Nationen konsultiert zu haben, war bereits für alle Welt deutlich zu erkennen, dass in dem von Israel im Gaza gegen das Völkerrecht geführte Krieg schwere Kriegsverbrechen begangen werden, mit dem Plazet der USA, ja, sogar – in offensichtlicher Komplizenschaft – gefördert von diesen USA, mit grünem Licht von Anfang  

[6] Vgl. dazu meinen Beitrag.

Israel bezichtigt die UNO der Kumpanei mit der Hamas und lässt einen Hilfskonvoi der UNO beschießen – 

Unschuldige gäbe es nicht in Gaza, soll der israelische Präsident Herzog gesagt haben

Gar der „Komplizenschaft“?

Kumpanei, das ist ein moralischer Begriff!

„Komplizenschaft“ aber ist ein Begriff des Völkerrechts, der auf strafbare Handlungen einer – noch nicht direkt involvierten – Partei hindeutet und der schwere Konsequenzen nach sich ziehen kann für den in das Kriegsgeschehen eingreifenden Staat, der Kriegspartei wird, etwa, wie die Staaten des Westens und der NATO im Ukraine-Krieg gegen Russland, insofern sie sich zu weit vorwagen und der Ukraine mehr und bessere Waffen geben, als es gerade so zum Überleben reicht.

Davon wissendgeben sie nunnur so viele, um Putin von einem weiteren Vormarsch gegen den Westen abzuhalten!

Die – so verschaukelten – ukrainischen Frontsoldaten, die dann im lange sich hinziehenden Zermürbungskrieg fallen, können einem nur leidtun, denn sie fallen nicht nur für ihr Vaterland, sondern für den Westen – aber sie fallen, weil ihnen die Mittel zum Zurückschlagen des Aggressors, zur Landesbefreiung, kurz, zum Siegen über Putin, vorenthalten werden!

Die USA und Europa geben, aber nicht genug!

Anders in Gaza.

Dort zeigen sich die USA großzügig und geben, gerade heute, am vorletzten Tag des kriegerischen Jahres 2023, neue, teure hoch explosive Geschosse für Israels Armee frei[1], im Wert von 147 Millionen US-Dollar, damit der Krieg in Gaza gegen Zivilisten noch tödlicher wird und noch mehr „human animals“ sterben, denn, wie Israels Präsident Herzog angeblich betont hat, soll es in Gaza keine Unschuldigen geben!

Hamas das ist Gaza – und Gaza ist die Hamas!?[2]

Wer aber den Menschen Gaza, die sich weigern, „inhumanisiert“, entmenschlicht und so zu minderwertigen Untermenschen erklärt zu werden von Übermenschen der zynischen wie zionistischen Art, hilft, etwa die UNO – und keine Geringere als die Völkergemeinschaft UNO – der macht sich der Kumpanei schuldig – wie Netanjahus Regierungssprecher, ein gewisser Levy, das vor Tagen schon in die Welt posaunte! Als Vorwurf an die UNO!

Frech, vor allem selbstherrlich, quasi über den Dingen stehend und über den Völkern der restlichen Welt, ganz und gar außerhalb des Völkerrechts und gleicher als Gleiche, nur noch im Bund mit der – nicht weniger zynisch-selbstherrlichen USA, die genauso auf das Völkerrecht und die UNO pfeifen wie Israel!

Israel hat sich von Anfang an gegen[3] die UNO gestellt!

Also ist es jetzt auch recht und billig, wenn die IDF, die auch auf Esel schießt, denn die nützlichen Tiere helfen den bedrängten Palästinensern in höchster Not auf vielfältige Weise, auch den UNO-Konvoi beschießen lässt am 29. Dezember 2023, und zwar von Panzern aus mit schweren Maschinengewehren, während die Flugzeuge am gerechten Himmel auch die Straßen wegbomben, damit keine Nahrung, kein Trinkwasser, keine Medikamente, zu den Notleidenden in der Belagerung kommt.

So, indem alles vergeht, entsteht die Zivilisation des Netanjahu und der Generäle Gallant und Gantz, während die Kinder von Gaza blutüberströmt aufschreien:

Wir sind nicht in der Hamas!

Und die Erwachsenen in ihrer Verzweiflung mit den sterbenden Kindern im Arm dem Himmel zurufen:

„We are not animals“!

Wird Allah, an den die Opfer glauben, sie erhören?


[1] Doch angeblich am Kongress vorbei, ermöglicht durch ein Eilverfahren, das Außenminister Blinken, selbst ein Jude, etwas eigenmächtig durchgesetzt hat, wobei er Partei ergriff, was seine Glaubwürdigkeit als Spitzendiplomat bei Gesprächen mit der arabisch-islamischen Seite belastet.

Wozu brauchen die USA überhaupt einen Kongress als demokratische Überwachungsinstanz, wenn man dessen Votum beim Waffenexport so galant umgehen kann?

Nur keine Aufregung, wird Biden vielleicht dazu sagen. Das Geld bleibt im Land – und mehr „human animals“ werden getötet. Wir haben es eilig, denn einen Krieg dieser Art kann man nicht ewig führen!

[2] Vgl. dazu den Beitrag aus meiner Feder unter dieser Überschrift.

[3] Vgl. dazu meine Beiträge.

      „Tiere mit menschlichem Antlitz“ und „Menschen mit bestialischem Blick“ – „Who is Who“? In Gaza und Heiligen Land? 

Eine Relecture von George Orwells „Animal Farm[1]“ bietet sich an, um die weltanschaulich-psychologischen Antriebe dieser Vernichtungsvendetta gegen Kinder und Zivilisten zu verstehen

Nach der „Fratze des Nationalsozialismus“ unter Adolf Hitler, nach der „Fratze Stalins[2]“, und nach der „Fratze des Kommunismus“ in der Sowjetunion und in den Vasallen-Staate Osteuropas arbeiteten die zivilisierten Völker Europas – beginnend mit den Erhebungen und Aufständen in Berlin 1953, in Ungarn 1956 und vor allem in der Tschechoslowakei noch vor den Ereignissen in Prag 1968 an dem Modell eines geläuterten Kommunismus, das man, im Zusammenhang mit dem damaligen Reform-Staatschef der CSSR Dubcek[3] „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ nannte. Nach der Zeit der „blonden Bestie“ und des „bösen deutschen“, der an trat, um die Welt zu vernichten, sollte nun ein „neuer Mensch“ im neuen Staat den Aufbruch bestimmen – ein wahrer Mensch, der sich – nach Goethe in Faust – in seinem dunklen Drange des rechten Weges wohl bewusst ist, noch mehr aber als aufgeklärter Mensch, der wirklich ein „Mensch“ sein will, gemäß dem „Homo sum“ der griechisch-römischen Antike, ein Mensch, der sich seines Verstandes und seiner Vernunft bedient und, lange Nach Kant, davon guten Gebrauch macht in allem was er tut, selbst Krieg.

Was wurde in diesen Tagen, in welchen der ewige Friede, von dem Kant träumte, noch unendlich weit ist, in Gaza, im Heiligen Land, im Land der Verheißung?

Alttestamentarische Übermenschen gehen heute auf „Tiere mit menschlichem Antlitz“ los, auf Menschen, denen das Menschsein abgesprochen wird von Rassisten, um diese neuen Philister allesamt totzuschlagen, doch nicht wie Samson, der in Gaza geblendete jüdische Held, mit dem Eselsknochen, sondern mit weitaus tödlichen Bomben aus der Luft, die nicht nur gegnerische Kämpfer töten, sondern auch unschuldige Kinder dahinmorden in ganz großer Zahl!

Im Namen der „Zivilisation“ natürlich!

Und die Zivilisierten der Welt klatschen Beifall, während Gott schweigt, der große Unbekannte hinter den Wolken und Sternen.


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Farm_der_Tiere

[2] In meinem Testimonium thematisiert.

[3] Der Ideologe und Vordenker hinter der Vision war der Tscheche  Zdenek Mlynar ein Studienfreund des späteren Staatschefs der Sowjetunion Michail Gorbatschow, der dann mit seiner Glasnost- und Perestroika-Politik die Reformierung der erstarrten kommunistischen Welt fortsetzen sollte bis zum Zusammenbruch des roten Imperiums, das dann aber von dem neuen Übermenschen Putin als aggressives Russland „wiedererweckt“ werden sollte, wohl nach einem Befehl von hinter den Sternen wie bei dem Neugeborenen und Christenmenschen George W. Bush.

Zu Zdenek Mlynar vgl. die Ausführungen von Raissa Gorbatschowa in: „Leben heißt hoffen, 1991.

Sowie:

https://de.wikipedia.org/wiki/Zden%C4%9Bk_Mlyn%C3%A1%C5%99_(Politiker)

Die Juden Israels – ein Volk in der Selbstlüge? Menschenrechtsaktivisten begehren auf – eine kleine Friedensbewegung formt sich

Meine Frage nach den ersten Bomben auf Gaza: weshalb lässt das Volk der Juden das zu?!

Heute, nach über 80 Tagen Vernichtungskrieg in Gaza primär gegen Zivilisten, ist diese Frage immer noch beantwortet.

Vielleicht auch deshalb nicht, weil das Volk der Juden in Israel seit 1948 in einer „Selbstlüge“ lebt, sich selbst etwas vormacht, von der Herkunft bis in die Gegenwart, und zwar gegen die arabisch-islamischen Völker aus dem Umfeld, nicht dem Ausgleich, dafür aber dem Prinzip der Selbstbehauptung verpflichtet – ganz nach dem Motto: der Starke ist am mächtigsten allein!

Allein heißt: im Bund mit den USA! Und, wer Israel angreift, greift die USA an – und muss mit allen Konsequenzen rechnen, bis hinein in die Vernichtung!

Letzteres findet heute in Gaza statt, wobei das nur ein Anfang ist auf dem Weg in eine regionale, gar globale Zerstörung.

Der Anfang der Selbstlüge fällt in das Jahr 1948.

Ab diesem Zeitpunkt wäre Ausgleich angesagt gewesen, im Sinne einer friedlichen Koexistenz mit den Palästinensern und den Nachbarstaaten.

Was wurde daraus? Vertreibung und Krieg! Genauer: Vertreibungen und Kriege!

Das haben wir heute in Gaza.

Und, weniger auffällig, aber sehr konkret, in den von Israel besetzten Gebieten.

Aber es regt sich auch Widerstand im Inland. Menschenrechtsaktivisten begehren auf – eine kleine Friedensbewegung, bestehend aus Juden und Palästinensern, formt sich und fordert einen endgültigen Waffenstillstand in Gaza. Dessen ungeachtet ist die Zustimmung der Juden Israels zu diesem Vergeltungskrieg und auch zu der Art, wie er geführt wird, immer noch sehr hoch, nicht zuletzt deshalb, weil in Israel hauptsächlicher das Narrativ der Regierung Netanjahu und der IDF kursiert und die Medienwelt beherrscht, während Menschenrechtsaktivisten, die den Apartheid-Staat ablehnen, nicht nur ignoriert, sondern auch als Verräter beschimpft und sogar abgeführt werden.

Die Hauptthese der Regierenden, Angst schürend im Volk der Juden verbreitet, das angegriffene Israel sei existenziell bedroht! Damit wird eine traumatische Konstellation aktiviert, die seit 1948 besteht, die aber an der Realität vorbei geht, weil die Hamas, die nur eine – asymmetrisch kämpfende – Miliz des Widerstands ist, das nicht leisten kann, eine „existenzielle Bedrohung“ des Staates und des Volkes aber – und das sagt Netanjahus aus eingefleischten Zionisten bestehende Mannschaft nicht – wird durchaus realistisch, wenn diese schlechte, Israel massiv exponierende du gefährdende Politik der Konfrontation und der Völkervernichtung weiter fortgesetzt wird. Dann droht der regionalkrieg gegen Teheran – und mehr!

Umdenken ist also angesagt in Israel, das sich – in einem Volk von Aufgeklärten – ein plumpes Narrativ wie in Putins Russland auf längere Sicht weder leisten, noch mittragen kann.

Netanjahu und Gefährten spielten von Anfang an auf Zeit, den schnellen Sieg und Triumph im Blick, auch, um voreigene Versagen abzulenken!

Doch die Zeit läuft den Akteuren der Vernichtung, die bis zu diesem Tag nichts weiter erreicht haben, als Vernichtung, davon, ohne dass die Hamas, die nur einen Teil des Widerstands darstellt, eliminiert werden konnte.

Das sehen die begehrenden Menschenrechtsaktivisten und die breiter werdende Friedensbewegung in Israel auch so! Aber sie erkennen auch, dass Gewalt Gegengewalt erzeugt und dass mit den Ungerechtigkeiten im Gaza-Krieg die Zukunft aller Bürger Israels nicht sicherer wird, sondern unsicherer!

Deshalb gilt es den rücksichtlosen Hasardeur Netanjahu zu stoppen und Israel zu einer echten Demokratie zu machen, nicht aber zum Apartheid-Staat, wie er jetzt besteht – und das, indem die Besetzung der Gebiete endgültig aufgegeben wird!

Dazu war dieser – von den ersten Bomben auf Gaza an ausgewiesene Kriegsverbrecher – Netanjahu, der mit seinen faschistischen, menschenverachtenden Ministern den 700 000 illegalen Siedlern in den besetzten Gebieten das Wort redet, noch nicht bereit!

Also braucht es neue Köpfe in Israel für eine neue, wirklich „zivilisierte“ und wahrhaftig „humane“ Politik mit einer Zukunft für alle … in einer Staaten-Konstellation, die man noch finden wird, wenn der politische Wille der mächtigen Akteure aus dem Hintergrund gegeben ist.

 

 

„human animals“ – Gallant wird für die Kriegführung bezahlt und für die Art, wie[1] der Krieg in Gaza geführt wird, nicht aber fürs Philosophieren! 

Too many „human animals“ have been killed, too many „human animals“ are still under the rubble – but Good is wathing us, from a distance!?

Netanjahu sagt ihm dann als Chef des Kriegskabinetts, wen er zu töten hat … und wie viele!

Wenn der Verteidigungsminister aber aus der Art schlägt und doch philosophiert, nur so nebenbei, um die zu verkündende „Belagerung“ einer 2-Millionen-Stadt im 21. Jahrhundert auch noch – ideologisch – zu begründen, dann kommt das dabei raus:

„human animals“,

ein Ausdruck, der den – Israel in jeder Lage beschützenden – Amerikanern längst peinlich wurde; denn nachdem die USA das alte Europa von den Nazis Hitlers befreiten und den Rassismus im eigenen Land auch schon fast überwanden, passt das nun doch nicht ganz in die prüde, heile Welt guter Christen und Baptisten aller Art nach dem ideologischen Sieg über den Ku Klux Klan!

Oder doch? Denken die Wiedergeborenen und Wiedererweckten viel anders, wenn sie – nach einem Befehl von hinter Sternen – fernen Kulturen blühende Landschaften in einem neuen demokratischen Eden bringen – mit Waffengewalt und über Krieg bei eklatanter Missachtung des Völkerrechts, denn was ist das Recht für die, die gleicher sind als andere?

Danach fragte schon George Orwell auf seine Art, bevor er seinen tierischen Diktator Napoleon in den Spiegel blicken ließ!

Die Bilanz des Gallant kann sich sehen lassen nach zwei Monaten Krieg: 8 000 tote Kinder!

Wie viele starben unter Herodes?

20 000 tote Zivilisten sind jedoch noch nicht genug. Es soll weiter gehen mit dem Killen von Menschen in Gaza, obwohl nach weitere 7 000 unter Trümmern liegen, alle tot, mausetot!

Das Wort von den „human animals“, das man jetzt, wo die plumpen Legenden und Mythen des Anfangs in sich zusammenbrechen, gerne ungeschehen machen würde, besonders in den USA, wo Bidens Wiederwahl dadurch massiv gefährdet wird, ist eine schwere Hypothek für die im Gaza-Krieg Agierenden, für Netanjahu und für das gesamte Kriegskabinett und die Regierung dahinter, denn es entlarvt, „decouvriert“, wie ein Nietzsche es formulieren würde, den rassistischen, ja, faschistischen Charakter der Krieger aus Israel und das Übermenschentum dahinter, das auf die Vernichtung von Untermenschen ausgerichtet ist, auf Palästinenser, denen man das „Menschsein“ offen und in vielen Formen und Fällen abspricht, besonders übe die Gleichsetzung von Palästinensern mit der Hamas, die im westen als Terror-organisation eingestuft wird!

Ergo sind – nach westlicher Lesart – alle Palästinenser Terroristen? Auch die Kinder, die nun in die Welt schreien: wir sind nicht in der Hamas! Insofern sie noch schreien können und nicht – von Schrapnells entstellt – auf dem Boden in einem zerbombten Krankenhaus in ihrem Blut liegen – oder schon tot sind wie die 8 000 Kinder von Gaza und weitere Tausend … unter den Trümmern!

Der Westen hat diese rassistische „Inhumanisierung“, „Entmenschlichung“ von Menschen, heuchlerisch und zynisch mitgetragen, der „zivilisierte“, ach, so „humane“ Westen, von dem ich mich als Mensch und Geist gänzlich lossage und in dessen Strukturen ich nun weiterlebe „im Exil“, notgedrungen, weil es existenziell und gesundheitsbedingt gerade anders nicht möglich ist.

Hitler ist tot, die Faschisten sind geblieben!


[1] Vgl. dazu meine Beiträge, u. a: „Die Thanksgiving-Rede des US-Präsidenten zur aktuellen „Feuerpause“ im Gaza-Krieg – Netanjahus Früchte aus der Todessaat:  erkennen wir schon jetzt: 6 000 Tote Kinder! Über Biden und die Fakes-News Oder: weshalb es nicht richtig war, dass der US-Präsident die Zahl der Zivilopfer im Gaza-Krieg bezweifelte“

bzw. den Hinweis dort auf:

Diese Aussage kann man so, wortgetreu, in dem Hollywood-Spielfilm „Der Patriot“ – mit meinem Namensvetter Mel Gibson in der Hauptrolle – hören, namentlich in der Szene, wo es um „Kriegsverbrechen“ der Engländer gegen Amerikaner geht, gegen „Rotröcke“, deren verbrecherisch agierenden Offiziere verwundete Soldaten erschießen ließen und eine mit Menschen gefüllte Kirche niederbrennen ließen.

Was im 19. Jahrhundert auf dem Boden der USA an „Kriegsverbrechen“ geschah, vollzieht sich heute in Gaza.

 

Carl Gibson, Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,
Naturfotograf,  im September 2022

(zwei Jahre nach der Krebs-Erkrankung bzw. Operation)



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/person/gnd/111591457

https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.

 

Folter-Opfer der israelischen Verteidigungsarmee (IDF) berichten über Grausamkeiten und von schweren Menschenrechtsverletzungen während der „peinlichen Befragung“ in der Wüste mit Elektroschocks und anderen „zivilisierten“ Mitteln inquisitorischer Art eines „demokratischen“ Staates in seinem Vergeltungskrieg gegen innere Feinde, Kinder, Zivilisten, die wohl alle „human animals“ sind?

Wenn es um Kopftuch und Schleier geht im Iran oder in anderen Staaten der arabisch muslimischen Welt, wo es fast überall Menschenrechtsverletzungen gibt, zum Teil sehr schwere, bis hin zur systematischen Folter, hört man im West-Fernsehen gerne, was „Amnesty international[1] oder „Human Rights Watch“ dazu zu sagen haben.

Wenn aber das bewertet werden soll, was Israel in den besetzten Gebieten tut, was sich der einzige „demokratische“ Staat des Nahen Ostens dort an schweren Vergehen gegen die Humanität leistet, dann sind beide Organisationen nicht mehr gefragt; dann bleiben sie draußen vor der Tür, nicht anders als andere Hilfsorganisationen auch, etwa „Die Ärzte ohne Grenzen“, bis hin zu den vielen Organisationen der UNO, UNICEF und WHO, die aber trotzdem berichten – und überdeutlich, etwa in den Ausführungen des Hochkommissars für Menschenrechte, Türk, der aus Österreich kommt oder – besonders engagiert – die Berichterstatterin der UNO Francesca Albanese[2] aus Italien, die kein Blatt vor den Mund nimmt und keine halbtabuisierte Terminologie scheut, um die Phänomene als das zu charakterisieren, was die sind, nämlich Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit, durchgeführt von den neuen Humanisten unserer Zeit aus Israel in einem Kampf der Bannerträger der Zivilisation gegen „human animals“, gegen Kinder, Frauen, Alte und Kranke – mit den neuen Mittel der Zeit, mit Splitterbomben, Bulldozern und eben auch mit Folter – ohne Rücksicht auf Alter und Krankheit.

So kämpft eine „zivilisierte“ Nation, die von Faschisten[3] regiert wird, in geistiger Berufung auf den Vertilgungswahn vor 3000 Jahren!

Wer selbst einmal gefoltert[4] wurde – oder mehrfach in einer roten Diktatur etwa – der schaut und hört genauer hin, wenn Folteropfer berichten, diejenigen unter den staatlich gequälten, die die Gnade hatten, systematische Folter zu überleben, Folter, auch noch in Tagen des Krieges nach innen, den es aber auch schon vor dem 7. Oktober gab, wenn auch noch nicht ganz so brutal wie heute, wo praktisch jeder Palästinenser – von der Wiege bis zur Bahre – als ein Feind Israels gilt, als solcher eingestuft und bekämpft wird, in Jenin, in Bethlehem, in Hebron, in Ost-Jerusalem, aber auch in der Wüste Negev, wohin man die – mit Elektroschocks zu befragenden – transportiert hat, damit keiner die Verzweiflungsschreie der Malträtierten hört, wenn sie sich den Schmerz aus dem Köper schreien.

Die Wüste verschlingt jeden Ton – und tilgt wohl auch jede Schuld, jedes Verbrechen?

Wie viele Menschen, eingefangen wie das Vieh im Dschungel, von einer hochgradig zivilisierten Armee im Rahmen der Selbstverteidigung, haben die Tortur nicht überlebt?

Der Himmel weiß es – und der gerechte Gott der Sieger, der „triumphierenden Bestie“, die sich Mensch nennt, im Kampf gegen Andersgläubige, Andersdenkende, aber auch gegen die semitischen Brüder, mit denen man bis zu Abraham eine Familie bildete, um dann auseinanderzufallen, eigene Wege zu gehen wie Deutsche und Franzosen nach dem Ableben Karls des Großen, auch im Krieg und über Kriege der besonders blutigen Art.

Die hässlichen, abstoßenden Brandwunden am Bauch eines Gefolterten[5] verweisen auf Taten der Soldaten in der Wüste. Der Betroffene sagt nichts, doch die verbrannte Haut spricht eine klare Sprache, klagend anklagend.

Deutlicher wird ein anderer aus der Schar der Gequälten: sie haben uns in die Wüste Negev gebracht und mit Elektroschocks traktiert! Wir mussten Schmutzwasser trinken, ergänzt er, während ein weiterer Palästinenser auf den Fall seines magenoperierten Bruders verweist, der auf die gleiche brutale Art gefoltert wurde, obwohl er sich als Kranker zu erkennen gegeben hatte.

Schwer durchgeprügelt wurden alle, um Geständnisse herauszupressen, mit Gewehrkolben und Metallringen geschlagen, denn jedermann war verdächtig, dem Widerstand anzugehören oder etwas mit einer Widerstandsgruppe gegen die israelischen Besatzer zu tun zu haben, mit der Al Fatah, mit der Hamas, mit wem auch immer!

Also waren alle Mittel recht, um bestimmte Wahrheiten aus den Verdächtigen heraus zu prügeln – nicht viel menschlicher als einst bei der Inquisition im christlichen Mittelalter mit dem „Hexenhammer“ und vor der „Cautio criminalis“ des Friedrich vom Spee, der wusste, dass man „Wahrheiten“ aus jedem Menschen herausprügeln kann – denn unter Folter gesteht jeder alles[6]!

Einem alten, gebrechlichen Mann, dem man die bittere Armut auch an der Kluft ansieht, in der er steckt und der – bei Gott – bestimmt nichts mit dem bewaffneten Widerstand gegen das „demokratische“ Israel des Kriegsverbrechers Netanjahu und des Humanisten Gallant zu tun hat, versagte man zwei Wochen lang die Nahrung, bevor man ihm einen Apfel reichte oder eine Gurke pro Tag, und das, nachdem man ihn windelweich geschlagen hatte, den alten Mann, so sehr, dass er viele Tage gelähmt und die Glieder überhaupt nicht mehr bewegen konnte.

Geschlagen wurden alle Eingefangenen, so brutal, dass sie auf sich selbst urinierten. Sie lagen dort in ihrem Dreck, während man ihnen „den Gang zur Toilette“ verwehrte … in der Wüste und anderswo, wohin keine Kamera blickt.

Die Malträtierten aber redeten trotzdem – und nicht anders, als die aus den israelischen Gefängnissen im Rahmen des Austauschs mit Hamas-Geiseln Freigelassenen, die eingeschüchtert worden waren mit der Androhung, sie wieder einzufangen und wieder einzukerkern auf unbestimmte Zeit auch ohne Anklage und Prozess, falls sie über die Haftbedingungen und das dort Erlebte öffentlich reden.

Die jungen Leute, zum Teil noch Kinder, redeten aber trotzdem!

Und so berichten auch die Geschundenen aus der Wüste Negev, denn was haben sie schon noch zu verlieren in diesem Krieg gegen „human animals“, der bisher fast 2 Millionen Palästinenser obdachlos machte von den 2, 3 Millionen Einwohnern Gaza, der 8 000 Kinder tötete unter den 20 000 toten Zivilisten und noch weitere 7 000 Opfer unter den Trümmern vermutet werden.

Während der Deutsche immer noch an seiner Gänsekeule knabbert, geht das große Morden[7] in Gaza weiter, mitgetragen von allen Führern der westlichen Welt, die Kriegsverbrechen billigen, die, in meinen Augen aber übergroße Schuld auf sich laden in einer zynischen Verabschiedung von dem, was bisher die „Zivilisation“ und die „Humanität“ ausmachte.

Folter als Mittel?

Krieg gegen Kinder als Mittel? Und dahinter eine „Bestia triumphans“, die sich „Mensch“ nennt?


[1] Aus der Sicht der AI-Vorsitzenden Calamard, einer mutigen Französin, die auch die Exekution des iranischen Top-Generals Suleimani auf den Befehl Trumps hin verurteilt hat, ist Israel ein repressiver Apartheid-Staat.

[2] Türk und Albanese kommen bei Al Jazeera ausgiebig zum Wort, während die Westmedien die gesamte arabisch-islamische Sicht der Dinge ignorieren, ausgrenzen, besonders im Fernsehen, das nennt sich dann „Meinungsfreiheit“, auf die man sich aber beruft, wenn es um das Tolerieren von Blasphemie geht, etwa in Rushdies „Satanischen Versen“.

[3] Man darf mir widersprechen.

[4] Was ich erleben musste, und auch überleben, um zu berichten, findet sich ausführlich beschrieben in dem Testimonium aus den Jahren 2008 und 2013. Ganz egal, ob eine „Demokratie“ foltert, die von Faschisten regiert wird oder ein „sozialistischer Staat“ in Namen des „neuen Menschen“ – Folter bleibt Folter! Sie ist inhuman und fällt besonders schrecklich aus, wenn Übermenschen über Untermenschen herrschen!

[5] Man kann sie nicht alle ansprechen, die Folterspuren, die man an den Körpern der Geschunden sieht, dokumentiert vom Fernsehen des Emirs von Katar, in dem auch viele Juden zu Wort kommen, während der Westen nur eine Seite hört.

Brennende Zigaretten werden auf dem nackten Rücken eines gefesselten ausgedrückt, aus reiner Bosheit heraus, weil sich der IDF-Soldat, gedeckt von oben, auf seine Weise an den palästinensischen Untermenschen rächen will.

[6] Von mir autobiographisch abgehandelt.

[7] Der „Todeszoll“ beträgt auch in den Tagen um und nach Weihnachten um die 200 Todesopfer, die überall in Gaza unter Bomben sterben, während der „zivilisierte“ Westen wegschaut.

 

Leichen, Leichen, Leichen, überall in Gaza – Israel gibt 80 halbverweste Palästinenserleichen zurück – die Unbekannten[1] verschwinden in einem Massengrab

Überall im dicht besiedelten Gaza-Streifen liegen sie herum, die toten Körper und Körperreste der Einwohner von Gaza, wo die gnadenlosen Bombardements der israelischen Armee (IDF) weitergehen, während Biden kultiviert seinen Truthahn verspeist und die Führer der europäischen Nationen zur Foie gras ein Champagner schlürfen, dazu noch ein trüffeln aus dem Piemont und ein paar Austern aus Ozean.

Der Esel, der anderswo regiert, hat in Gaza – quasi als letzter treuer Freund der geschundenen Palästinenser – hat inzwischen die Aufgabe der Rettungsfahrzeuge übernommen, denn die kommen nicht mehr durch in der Stadt, die keine Straßen mehr hat, denn die wurden mit weg gebombt aus der Luft oder von Bulldozern zerstört, die auch Menschen mit begruben, Lebende wie Tote.

Also schleppt der Esel Verwundete hinweg, in die wenigen Kliniken, die noch das sind von 35, die es einmal gab in Gaza, vor achtzig Tagen, aber auch manche Leiche.

Wohin man blickt – Tod und Verwüstung! Vanitas vanitatum vanitas!?

Der Dreißigjährige Krieg, ein Zerstörungskrieg, in welchem europäische Christenvölker und Kulturnationen gegeneinander kämpften, auf deutschem Boden und noch Mann gegen Mann, war mit allen seinen Schrecken – von Grimmelshausen literarisch eingefangen und verbrieft – nicht so grausam wie das Gemetzel an Menschen in Gaza heute durch Truppen eines Staates, der eine „Demokratie“ sein will, eine andere Demokratie, regiert von Rassisten, von Übermenschen, die auf Untermenschen losgehen, um möglichst viele zu vernichten.

Die Kinder von Gaza sind keine Pferde, Herr Gallant, keine „weichen Ziele“, die man mit Bombensplitter vernichtet in großer Zahl – es sind keine „human animals“, sondern Menschen aus Fleisch und Blut, die aber dahingemordet werden, toleriert und auch noch und aktiv gefördert von dem „zivilisierten“ Westen in amoralischer, menschenverachtender Kumpanei und Komplizenschaft in bisher nie gekannte Dimension!

Leichen, Leichen, Leichen, überall in Gaza – und es werden immer mehr, denn es soll noch mehr Krieg geben, auch über Gaza hinaus!

Gelegentlich stirbt auch ein Esel – wie im Alten Testament und in den Ernsten Gesängen des Johannes Brahms. Es geht dem Menschen wie dem Vieh – so wie es stirbt, so stirbt er auch, in Hamburg, in Gaza, manchmal auch etwas vor seiner Zeit … im apokalyptischen Feuer, das vom Himmel fällt, geschickt von Gott, von dem gerechten Gott der Starken!


[1] Nach forensischen Untersuchungen wurden die toten Körper in einen Lastkraftwagen aus Israel nach Gaza gebracht, ungekühlt. Aus Furch vor Seuchen und Krankheiten, wurden die in Leichensäcke gehüllten, fast gänzlich zersetzten Toten in einem Massengrab verscharrt, ohne das die Identität festgestellt werden konnte oder Art, was zu dem Ableben der Vielen führte. Was sind schon 80 Tote, wenn an einem Tag über 200 Menschen ihr Leben lassen müssen, den Bomben ausgesetzt, schutzlos, nirgendwo sicher in Gaza, um von der IDF auch an Orten bombardiert zu werden, die kurz davon als „sicher“ markiert und ausgewiesen wurden.

Soviel zur ethischen Kriegführung eines Staates, der eine „Demokratie sein will“ – und, nach Olaf Scholz, aus ist!

 

Eskalation: Israel liquidiert iranischen General in Syrien – Irans Präsident Raisi droht angemessene Vergeltung an, die USA beschießen Stellungen im souveränen Irak – also soll es wohl mehr Krieg geben?

Was Kriegsherr Netanjahu im jüngsten Privatgespräch mit US-Präsident Joe Biden besprach, können wir nicht wissen: wir sehen nur bestimmte Folgen, beunruhigende Entwicklungen der Eskalation.

Während die USA im Roten Meer einen Zerstörer gegen die Huthi im Jemen in Stellung bringen und rebellische Stellungen im Irak beschießen lassen, was einer Verletzung der Souveränität des Staates Irak darstellt, liquidiert die IDF mit einem gezielten Schlag den iranischen Brigade-General Reza Sayed Reza Musawi der Revolutionsgarden in der Nähe von Damaskus, einen Vertrauten des auf ähnliche Weise gezielt getöteten Top-Generals des Iran Soleimani[1] im Jahr 2020.

Man werde zu gegebener Zeit adäquat auf diese Tötungsaktion antworten, soll Irans Staatspräsident Raisi[2] gesagt haben, der Mann, der sich auf der Konferenz der arabisch-islamischen Staaten in Riad kurz nach dem entfachten Gaza-Krieg scharf gegen Israel positioniert hatte.

Die Zeichen stehen auf mehr Krieg[3], schrieb ich vor Tagen, Entwicklungen dieser Art vorausahnend.

Nun versteht man vielleicht, was ich damit meinte, aber auch schon, darauf hinweisend, der Krieg in Gaza werde nur der Auftakt sein zu einem großen Regionalkrieg, der nunmehr bald konkrete Gestalt annehmen kann.

Wie wird Iran reagieren?

Über die Hisbollah? Über die Huthi? Über eine bald noch hoch zu fahrende atomare Ausrüstung?

Auch das betonte ich: ein Krieg der USA gegen den Iran wird von Netanjahu herbeigesehnt, denn solch ein Krieg entlastet das kriegführende Israel! Das stimmt sogar faktisch!

Doch dient ein Krieg der USA gegen den Iran – hier und heute – auch den globalen Interessen der westlichen Supermacht, nachdem sich der Staat der Ajatollahs längst in strategischen Allianzen mit Putins Russland und dem China des Xi Jinping befindet?

Es könnte sein, dass ein solcher – etwas provokativ und doch plump transparent – vom Zaun gebrochener Krieg mit neuem Unheil für viele Parteien der letzte Fehler war, den sich der – viel zu alte – Mann aus dem Weißen Haus leistet … nach dem schon höchst verhängnisvollen Gaza-Krieg für Israel und für die USA.


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Qasem_Soleimani

[2] Vgl. dazu meinen Beitrag zu Raisi.

[3] Vgl. dazu meinen Beitrag: Huthi kapern Schiff im Roten Meer – die Dritten im Bunde gegen Israel und eine drohende dritte Front.

„Es sieht nicht gut aus in der arabischen Welt am Golf – die Zeichen stehen auf Sturm, auf Eskalation.“

Bzw.

Den Beitrag „Das große Morden geht weiter“, den ist erst vor wenigen Tagen hier publizierte. Dort heißt es:

Was der schlecht informierte Deutsche kaum mitbekommt, die Situation entschärft sich nicht, sondern eskaliert, oben, im Norden Israels, wo die IDF Stellungen der „Partei Gottes“, der Hisbollah, schon seit Tagen stärker bombardiert; aber auch im Roten Meer, wo die Huthi-Miliz, angeblich aufgestachelt vom Iran, die internationale Frachter-Flotte bedroht, was zu einer Sicherheitsallianz von inzwischen 20 Staaten geführt hat, geschart um die Kriegsschiffe der USA in der Region.“

     Das große Morden geht weiter in Gaza, auch an Weihnachten: die Bescherung der IDF: 250 Tote an einem Tag nach einem neuen Massaker[1] an Zivilisten – Blut, Blut, Blut, Leichensäcke, Leichenberge überall, Kinder, Frauen, Massengräber, blutüberströmte Gesichter verletzter Menschen in Leid und Verzweiflung – die Hölle hat ihren Schrecken verloren nach dem Blick nach Gaza!

Während die Christenheit Weihnachten feiert, geht die große Menschenvernichtung in Gaza weiter. Die israelische Armee (IDF) hat einen Auftrag, bombardiert auch nach der letzten UNO-Resolution im „business as usual“ – und am Boden, in der Stadt, wo inzwischen die Wasserversorgung von Bulldozern zerstört wurde, geht das Sterben weiter: Juden töten Palästinenser, Menschen töten Menschen – oder sind es doch nur „human animals“, die bei der Rettung der „Zivilisation“ ihr Leben lassen müssen? Über nie gekannte Barbarei?

Für mich, der ich seit der ersten Stunde beim großen Morden zuschaue, hat die Hölle hat ihren Schrecken längst verloren nach den wiederholten Blicken nach Gaza!

Menschliches Blut mischt sich mit dem Schmutzwasser auf der Straße, wo sich der Müll häuft, und überall Leichen herumliegen und Leichteile, unfreiwillig eingefangen von der Kamera, die eigentlich über ein anderes Thema berichten will.

Während der Kameramann, einer, der noch nicht gezielt liquidiert wurde, das Bild der Ruinen einfängt, ein Bild totaler Zerstörung ohne Sinn und Zweck, nur, um Menschenleben auszulöschen, möglichst viele Palästinenser – gleich Putin in der Ukraine – zähle ich die am Boden liegenden Toten, entstellt, teils unter Decken, neben dem toten Esel, der auch, noch angespannt, tot in seinem Blut liegt, verendet bei der Pflichtausübung als letzter Freund und Helfer der bedrängten Palästinenser. Zehn, zwölf Leichen zähle ich bei Al Jazeera, auf dem Sender, der das ganze Leid einfängt, realistisch zeigt, während BBC und CNN sich andere Bilder zusammensuchen, denn sie haben keine Berichterstatter vor Ort, und andere Meldungen, um nicht über den unmittelbaren Schmerze der Vielen berichten zu müssen.

Das deutsche Fernsehen kann man bei diesem Thema ganz vergessen – nur Desinformation[2]!

Schließlich steht Deutschland immer noch an der Seite Israels, was mir peinlich aufstößt und wovon ich mich schon mehrfach distanzierte, nur, weil der politische Gartenzwerg Scholz mit seiner sonderbaren Vorstellung vom Staatsräson das „jüdische Volk“ mit einer Handvoll Kriegsverbrecher verwechselt, die, als überzeugte Zionisten, Zehntausende töten, Kinder, Frauen, Schwangere, von Bulldozern überrollt, vor allen aber aus der Luft mit schweren Bomben aus den USA und mit Streubomben, die weiche Ziele treffen sollen, speziell Kinder, die nächste Generation der Palästinenser, die es wohl nicht geben soll!?

Netanjahu, Gallant, Gantz, Regev, fanatische Zionisten, im Bund mit einigen Faschisten aus der Regierung, die am liebsten eine Atombombe aus Gaza geworfen hätten, töten Abertausende im angeblichen Kampf gegen die Hamas, wobei die als Geiseln genommenen Landsleute wohl schon als Kollateralschäden abgeschrieben wurden, geopfert für eine Sache, die dem jüdischen Volk, das diesen Vergeltungskrieg „so“ bestimmt nicht will, in naher und ferner Zukunft enorm schaden und zu mehr Terrorismus und Unsicherheit in der gesamten Region führen wird.

Angeblich hat Israels Armee, vom Westen hochgerüstet, um sich gegen Schurkenstaaten gut verteidigen zu können, 700 Flugzeuge in der Luft, mordernstes Kriegsgerät, Drohnen, um Bomben abzuwerfen und Raketen abzuschießen, auch auf Journalisten, von denen inzwischen mehr als 100 tot sind, teils gezielt abgeknallt wie Hasen auf der Treibjagd von Scharfschützen der IDF, während die Hamas, die nur eine Miliz ist, hochgezüchtet von Netanjahu, in ihrem Kampf für die Sache Palästinas gegen die Besatzer kein einziges Flugzeug hat, dafür aber – über die Schleuder hinaus – andere totbringende Waffen, die Soldaten der IDF töten, allein 15 in den letzten Tagen – und weit über 150 seit dem Einmarsch am 31. Oktober in den Gaza-Streifen.

8 000 Kinder starben auch in diesen verhältnismäßigen Krieg, der immer noch von Joe Biden aus den USA gedeckt wird!

Also ist der US-Präsident, der diesen Retter der abendländischen Zivilisation gewähren lässt, mitverantwortlich für den Tod jedes Kindes, das im Bombenhagel von Gaza stirbt!

Juden und viele Araber kennen keine Weihnachten. Also geht der Krieg auch an Weihnachten weiter und fordert viele Opfer im neuen blutigen Massaker – auch in der Weihnachtsnacht.

Wie lange noch?

Was der schlecht informierte Deutsche kaum mitbekommt, die Situation entschärft sich nicht, sondern eskaliert, oben, im Norden Israels, wo die IDF Stellungen der „Partei Gottes“, der Hisbollah, schon seit Tagen stärker bombardiert; aber auch im Roten Meer, wo die Huthi-Miliz, angeblich aufgestachelt vom Iran, die internationale Frachter-Flotte bedroht, was zu einer Sicherheitsallianz von inzwischen 20 Staaten geführt hat, geschart um die Kriegsschiffe der USA in der Region.

Die Schuldzuweisungen der USA an die Adressen aus Teheran nehmen zu, während der Iran, Hauptsponsor der Proxy-Armeen Hamas, Hisbollah und der Huthi im Jemen, jede Einmischung in den Konflikt negiert.

Was vermieden werden sollte, der Regionalkrieg mit größeren Akteuren, wird nun wahrscheinlicher – und Deutschland wird mit dabei sein, auch, wenn mancher Deutsche sich fragen wird, weshalb!


[1] Eine Frau klagt, alle ihr fünf Brüder seien nunmehr tot nach dem Bombardement eines Flüchtlingslagers.

Was davon ist in Israel bekannt? Israelische Journalisten dürfen auch nicht nach Gaza. Die Medien berichten nur, was sie berichten sollen, anders, als in früheren Kriegen.

Zwei Haaretz-Kolumnisten kommen auf Al Jazeera zu Wort. Einer betont, er habe im israelischen Fernsehen noch nie die Äußerung eines Kindes, eine Frau oder eine ältere Person aus den bombardierten Lagern von Gaza gesehen! Das spricht Bände. So wird das Volk der Juden desinformiert, damit kein Mitleid mit den Opfern aufkommt.

Früher sahen die Deutschen auch weg und wollten nicht wissen, was an der Front oder in den Konzentrationslagern an Kriegsverbrechen geschah.

Heute schauen die Völker der zivilisierten Völker weg, die Deutschen ebenso wie die Juden, um sich selbst zu schützen – wie der Vogel Strauß.

Morgen wollen dann alles nichts gewusst haben!

[2] Das Narrativ Israels ohne das „audiatur et altera pars“, das man in einer Demokratie doch erwarten dürfte!?

Ich beschuldige das öffentlich-rechtliche Fernsehen Deutschlands der systematischen Desinformation und distanziere mich noch einmal öffentlich von der Gaza-Politik der Regierung Scholz – Nicht in meinen Namen, Herr Scholz!

Noch ein „J’ accuse“ von Carl Gibson, den „Rufer aus der Wüste[1]

Sind ARD und ZDF nur untertänige Diener der Politik, genauer, der gerade Regierenden?

Sie die – über Gebühren zwangsfinanzierten Sender – zur objektiven Berichterstattung verpflichtet?

Wie ausgewogen muss die Berichterstattung sein?

Wie kritisch?

Wie ausführlich muss der Fernseh-Zuschauer informiert werden?

Und darf die Politik – die die Zusammensetzung des Fernsehrats bestimmt und von dort aus mitsteuert – Vorgaben machen, was überhaupt berichtet werden darf – und wie „politisch korrekt“ das Gesendete zu sein hat?

Dar Gaza-Krieg ist ein Exempel, an dem sich diese Fragen[2] objektiv überprüfen und objektivieren lassen.

Wer will es wissen?

Ich will es wissen,

obwohl ich mir diese Fragen längst beantwortet habe, anlässlich von „Putins Krieg in der Ukraine“ – und jetzt, und, seit dem 7. Oktober, im „Krieg Israels in dem besetzten Gaza“, dessen Verlauf ich in den ersten Wochen auch noch über ARD und ZDF verfolgt hatte, nachdem ich schon – aus rein komparatistischen[3] Gründen – auf BBC ausgewichen war, parallel dazu auf CNN – und schließlich auf Al Jazeera[4] in englischer Sprache, um auch die

„Perspektive der arabisch-islamischen Welt“[5]

unmittelbar mitzubekommen, die im gesamten Westen fast gänzlich unter den Tisch fällt, selbst in Frankreich, wo 6 Millionen Muslime leben, bei den Briten, was es aufgrund der kolonialen Vergangenheit ähnlich ist, aber auch in dem – besonders politisch korrekten – Deutschland, das vor Israel kuscht, auch wenn Israel Kriegsverbrechen am laufenden Band begeht, obwohl in diesem Staat neben dem deutschen Staatsvolk, dessen Identität de facto untergegangen ist, immerhin

3 Millionen Türken leben,

mehr als 1 Million Syrer, andere Muslime aus Afghanistan, Irak, Irak, selbst aus Palästina.

Fazit – und das noch bevor ich große Worte mache:

Wenn ich nur auf ARD und ZDF gesetzt hätte –

ich wäre heute praktisch desinformiert,

desinformiert über die einseitige Berichterstattung, die gefährlich ist, weil sie eine einseitige Meinungsbildung nach sich zieht, und der Bürger, der längst politisch umerzogen ist, auf Abwege geführt wird, die ethisch unhaltbar sind, die aber die Kumpanei und

„Komplizenschaft“ der aktuellen Regiereng Scholz,

ja, des gesamten Westens,

mit der kriegsverbrecherisch agierenden Rechtaußen-Regierung mit rassistischen Ministern des vielfach ausgewiesenen Kriegsverbrechers Netanjahu in Gaza ermöglichen, indem das Volk diese zynische Machtpolitik der „Staaträson“ – angeblich – mitträgt!

Wer nicht widerspricht, der billigt!

So billigt der Deutsche das Unrecht seiner Regierung,

von deren Politik ich mich in der Gaza-Frage inzwischen mehrfach losgesagt,

öffentlich distanziert habe!

Nicht in meinen Namen, Herr Scholz!

Ich konstatiere ein totales Versagen der öffentlichen Medien, was in einer „funktionierenden Demokratie“ Folgen haben müsste – denn mit Volks-Verführungs-Methoden dieser Art arbeiteten die Nazis unter Hitler, Deutschland in die Diktatur führend!

Da ich weiß, was eine Diktatur ist, habe ich, ein Aktivist für Menschenrechte seit 1977im Geist von Jimmy Carter, etwas dagegen.

Menschrechte gelten für alle, auch in den von Israel besetzen Gebieten, wo man Aktivisten abführt,

auch für Palästinenser, die Menschen sind, keine von rassistischen Übermenschen beherrschte Untermenschen, keine „human animals“!

Und auch das Recht auf freie Information ist ein Menschenrecht, speziell in einen Staat, der sich als „Demokratie“ definiert.


[1] Von dieser Sorte nach Zola gibt es aus meiner einige, selbst in Buchform, 2018.

[2] Vgl. dazu meine Beiträge zeitnahen auf dem Blog seit Oktober 2023 – auch mit Ausführungen zu der Berichterstattung von BBC und CNN sowie auf Al Jazeera.

[3] Wenn der Himmel es will, werden die 1 000 Seiten Beiträge zu einem Buch anwachsen unter dem Arbeitstitel:

Ein Werk, das ich in einem „neutralen Verlag“ – den ich noch suchen werde – publizieren wollen.

Carl Gibson,

Putins Krieg in der Ukraine

und

Israels Krieg in Gaza

Zwei Kriege jenseits des Völkerrechts im Vergleich

zwei Systeme, ein Kriegsgeschehen

Putins Krieg in der Ukraine – Als der Westen noch etwas Moral

und

Israels Krieg in Gaza – als der Westen den Rest Moral endgültig verlor

und

mit der Humanität die Zivilisation abschaffte in neuer, nie gekannter Barbarei

Eine Betrachtung aus ethischer Sicht

Die Verabschiedung der zivilisierten Kulturnationen von Werten, Prinzipien, Ethos und Humanität

[4] Wir leben in einer vernetzten Welt. Fakten und Bilder lassen sich nicht unterdrücken. Da Bilder für sich sprechen, habe ich selbst dem Deutschen, der kein Englisch spricht, empfohlen, sich die Bilder dort anzusehen, da die westlichen Sender ihm die Zeugnisse der Vernichtung, vor allem aber der menschlichen Leiden in einem apokalyptischen Szenario unterschlagen.

[5] Lange vor und während Putins Krieg in der Ukraine hat man im Westen immer wiederversucht, die „russische Sicht der Dinge“, von mir immer wieder angesprochen, unter den Teppich zu kehren, was – ebenso wie heute – zu einer sehr einseitigen Betrachtung der Dinge und Entwicklungen führte, die immer noch anhält.

Mit harter Hand und eiserner Faust – „Abu Ghraib-Horror-Bilder“ tauchen wieder auf[1], dahinter die nicht minder schreckliche „Philosophie von Guantanamo[2]“! 

Über „Freiheitskämpfer“, die man im Westen unisono „Terroristen“ nennt, über Szenen staatlicher Repression in den von Israel besetzten Gebieten im Westjordanland – 

und über das „Kultivieren des Terrorismus“ aus Unrecht und Krieg heraus – Wer Wind sät, wird Sturm ernten! 

Ein Essay zur unmoralischen Situation der Zeit aus der Feder von Carl Gibson

Dort, in der West Bank, die formal von dem altersschwachen Palästinenser Abbas mehr vertreten als regiert wird,  gibt es einen „bewaffneten“ Widerstand gegen die Besatzer, was man im Westen kaum weiß, denn der Westen ist mit sich selbst beschäftigt, in den – weltfremden – USA noch mehr als im alten Europa, wo ganz wenige Politiker das Denken und Handeln für die über 300 Millionen Staatsbürger übernommen haben, Gestalten, die wissen, was richtig ist und was falsch ist, in dem Staatengebilde der – historisch gewachsenen „Kultur und Zivilisation“, die sich „Demokratie“ nennt.

Netanjahus Israel, verantwortlich für den Tod von weit über 17 000 Zivilisten in nur zwei Monaten Vergeltungskrieg gegen Unschuldige, zählt sich auch zu diesen „Demokratien“ – und handelt auch entsprechend zivilisiert, im Krieg gegen die Kinder von Gaza, von denen man 7 000 ganz schnell wieder aus der Welt schafft mit Bomben, aber auch gegen Minderjährige in den von Israel besetzten Gebieten im Westjordanland, denn aus diesen Halbwüchsigen und Teenagern, die westliche Dekadenz und den richtungweisenden „American way of life“ ablehnen, um dafür nach muslimischen Ritus zu leben und aufrichtig zu Gott zu beten, können schnell Kämpfer werden, „Freiheitskämpfer“ im – naturrechtlich begründeten, wenn auch nicht verbrieften – Widerstand gegen die Besatzer.

Damit es nicht dazu kommt, greift Israel durch und sorgt – „präventiv“ – dafür, dass es diese „Freiheitskämpfer“, die man im Westen unisono „Terroristen“ nennt, nichtgeben wird, wenigstens nicht in ganz großer Zahl.

Also werden mehr potenzielle Kandidaten unter den jungen Leuten in den von Israel besetzten Gebieten im Westjordanland verhaftet, als man in Geisel-Austausch aus den Gefängnissen frei gelassen hat, aus den Haftanstalten mit Menschenrechtsverletzungen am laufenden Band und Repressionsmaßnahmen aller Art, die zwar keinen „demokratischen Normen“ entsprechen, dafür aber umso effizienter sind – bis hinein in die Demütigungen des Einzelnen, ganz egal, ob Mann oder Frau, Hauptsache sie wirken und erreichen den Zweck: die Knechtung des beherrschten Untermenschen, so, wie sie – vor noch nicht allzu langer Zeit – von Konquistadoren in Südamerika ausgeübt wurde, von Kolonialherren in Afrika oder von den britisch sozialisierten Regierungen in Kanada, Australien und Neuseeland im Umgang mit den Minderheiten der Einheimischen, den man das Land ihrer Herkunft einfach und mit Macht genommen hat, oder am brennenden Mississippi des Ku-Klux-Klan.

Ein paar Dutzend Männer, teils mit entblößtem Oberkörper, kauern an dem Boden, einige mit den Händen im Genick, viele mit dem Blick zum Boden, so, wie man das aus dem Gefangenlager der USA in dem rechtlosen Raum Guantanamo-Bay auf Kuba kennt oder aus den Gefängnissen im Irak nach dem Zweiten Irakkrieg des George W. Busch, ausgetragen gegen das Völkerrecht und garniert mit Kriegsverbrecher diverser Art, über die man heute kaum noch spricht und mit der ästhetischen Nacharbeit von „Killerkommandos – alles Präzedenzfällen hochzivilisatorischer Kriegführung -mit eingebetteten Journalisten – ethisch-moralisch vorbildlich und richtungweisend für Imitator Putin in Syrien und – nach der Krim-Annexion – in der Ukraine sowie für das Agieren der Wagner-Söldner unter dem ehemaligen Sträfling und abgestraften Engel Prigoschin.

Die Gedrückten, eingefangen landesweit für welche Vergehen oder Unterstellungen auch immer, umstellt von Soldaten der israelischen Verteidigungsarmee, die den Staat Israel und sich selbst auch dort verteidigt, geharnischt und in Waffen, werden wohl demnächst abtransportiert, nach Israel, heißt es im Begleitbericht zu den Bildern, in Gefängnisse geworfen, dort verhört, gefoltert, festgehalten auf unbestimmte Zeit auch ohne Anklage und rechtsbestand – alles urdemokratisch natürlich und ganz im Geist des Stärkeren, der bestimmt, was Recht ist und der sein Recht auch gnadenlos ausübt, wobei – der durch und durch heuchlerische, verlogene – Westen untätig zuschaut!

Diese Art der Gerechtigkeitskultur, die ich seinerzeit, als George W. Bush – inspiriert und gesteuert von Dick Cheney, Donald Rumsfeld und Wolfowitz – seine Vendetta gegen Saddam Hussein, dem Fürsprecher der Palästinenser, führte, die „Philosophie von Guantanamo“ nannte, führt heute, ähnlich der blühenden Landschaften des Jim Beam-Gesteuerten aus dem Weißen Haus zu einer „Kultur des Terrorismus“, denn man erntet das, was man gesät hat!

Seit biblischen Zeiten ist das so – und das sollten auch bibelfeste gestalten der Politik wissen, Bush, mit Eingebungen von hinter den Sternen, Trump, der gleich auf zwei Bibeln seinen Amtseid ableistet, aber auch Netanjahu, der aus Amerika stammt, nun aber die Bibel so auslegt, wie er sie gerade gebrauchen kann, in Berufung[3] auf Josua und auf andere Vorbilder der Unterdrückung und Ausrottung, deren Geist heute im Gaza-Krieg, aber auch in den von Israel besetzten Gebieten im Westjordanland weiter wirkt, um Unheil für die gesamte Welt zu schaffen.

Netanjahu kultiviert mit seinem – vom Westen gebilligten – Mordfeldzug[4] gegen die Kinder von Gaza und gegen das gesamte palästinensische Volk ganze Generationen von „Terroristen“, die als „Freiheitskämpfer“ dem Westen noch große Probleme bereiten werden.

Was wir schon kennen, wird sich wiederholen und noch drastischer ausfallen als am 11. September.

Wer Wind sät, wird Sturm ernten!

Auch das sollten die Bibelkundigen auf Israels Regierungsbänken und im Kriegskabinett wissen, rassistische Politiker, die Atombomben[5] auf Kinder werfen wollen, vergessend, dass sie sich dabei selbst treffen, ja, sich selbst ausrotten, nur schneller als mit der Kultivierung von Hass und Hetze, Ungerechtigkeit und Vernichtungskrieg mit „konventionellen“ Zerstörungswaffen der besonders leistungsfähigen Art, die auf einen Schlag gleich 500 Menschen töten – wie in Jabalia, in Gaza!


[1] Gesehen am 7. Dezember auf Al Jazeera.

[2] Erörtert in meinen – auch in den USA wenig geliebten – Werk „Quo vadis, Germania, 2016;

die Amerikaner haben viele meiner Titel angeschafft und in ihre Elite-Bibliotheken gestellt, nicht aber dieses! Wohle aus gutem Grund!?

[3] Vgl. dazu meine hier publizierten Beiträge zu Netanjahus Amalek-Vergleich.

[4] Manche Experten sehen die Vernichtungs-Strategie Netanjahus – nach nunmehr 10 000 angeworfenen Bomben – „als gescheitert“ an. Die Hamas konnte nicht vernichtet werden – und Geisel lassen sich nicht „mit Druck“ und nackter Gewalt befreien, wie das Netanjahu, Berater Mark Regev und Verteidigungsminister Gallant wollten.

[5] Vgl. dazu meine hier publizierten Beiträge.

Putin entspringt am Golf der Isolation – 

Die Kriegsverbrechen Israels ihn Gaza haben die Kriegsverbrechen Putins im Ukraine-Krieg neutralisiert, überdeckt – 

der moralisch komplett versagende Westen – mit einem Fehler nach dem anderen – eng an der Seite der USA und Israels in der Defensive … und fast schon gegen den West der Welt! – 

Wie man sich mit einer Haltung gegen Ethos und Völkerrecht verrennen kann!

Ein wohlgelaunter Putin am Golf – die Fehler des Westens machten diese Emanzipation und das neue Selbstbewusstsein des Aggressors möglich!

Die Scheichs dort, allesamt milliardenschwere Araber, die in der Hamas – wie Putin und Erdogan auch – „Freiheitskämpfer“ sehen, schütteln dem Russen vergnügt die Hand, ohne Absicht, den wegen „Kinderdeportation“ mit internationalem Haftbefehl des ICC gesuchten „Kriegsverbrecher“ verhaften zu lassen, denn inzwischen gibt es weitaus größere Kriegsverbrechen in Gaza, die Putins Heldentaten der makabren Art in den Schatten stellen.

Was Netanjahu und Gallant der staunenden Welt vorexerzierten, das schaffte der rote Zar aus dem Kreml bisher „so“ nicht!

Das ist ohne Beispiel, was in Gaza geschieht – und das wird das Ende des gesamten Westens einläuten!

Das fühlt Putin,

das ahnt Xi Jinping,

und das wissen längst auch die machtbewussten Scheichs in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Katar, in Bahrain, vor allem aber auch in Saudi-Arabien, die nun, klein und groß an Fläche, politisch inzwischen aber sehr einflussreich geworden mit ihrem Erdöl- und Erdas-Milliarden viel bewegen können und auch bewegen, manches, was dem Westen überhaupt nicht gefällt.

Doch der Westen, der sich falscher, politisch kurzsichtiger Weise an die Seiten eines Kriegsverbrechers aus Israel gestellt, immer noch unfähig, die eigene Haltung zu korrigieren, eine Blindheit, die nicht nur die Zivilisation abschafft, sondern auch die Humanität, dieser bornierte, prinzipien- und wertevergesse Westen hat sich selbst schachmatt gesetzt!

Die Araber am Golf aber sind nicht verblödet, auch die Ajatollahs nicht, noch die Südafrikaner, Lulas Brasilianer – und die anderen Völker aus dem Rest der Welt außerhalb des selbstherrlichen Westens sind es auch nicht!

Sie alle haben es satt, die Bevormundung des Westens hinzunehmen, der doppelzüngigen USA, der westlichen Staaten, die noch nicht vor allzu langer Zeit Kolonialherren waren, wie die israelischen Besatzer im Westjordanland heute, mit rassistischen Gesetzen regierend, und, noch bevor es einen Hitler gab, mit ungezählten Massakern an Zivilsten, raubend, stehlend, Menschen versklavend, mit KZ-Anlagen und anderen Verbrechen gegen die Menschheit glänzend.

„Humanität“, „Zivilisation“, „Kultur“ – das wurde schon Putin von „Zivilisierten“ ad absurdum geführt!

Und das wird jetzt von Israel übertroffen, auch mitgetragen vom Volk der Juden in Israel, die sich der eigenen Geschichte seit 1948 mit allen daraus erwachsenen Konsequenzen nicht oder nur halbherzig stellen wollen, genauso verlogen und heuchlerisch wie der gesamte Westen, Briten und Franzosen nicht ausgeschlossen.

Wie schon von mir hervorgehoben: Putin lacht, rehabilitiert aus Israel über Verbrechen an der Menschheit!

Unter hinter ihm lachen noch andere Gestalten der Macht mit Atomwaffen, der kleine Raketenmann auch Nordkorea, der vor der Kamera weint, der große Mann aus dem Reich der Mitte, den man – zur Freude der Leute aus Washington – in Deutschland einen „Diktator“ nennt, mit Recht sogar; hinter den Kulissen aber lachen auch die Mächtiger der Araber, die Reichen, und die Ajatollahs in Teheran, für die die Sache der Palästinenser und das Schicksal der Kinder und Menschen in Gaza nur ein Vorwand ist, ein Mittel zum Zweck, um noch mächtiger zu werden, Hamas, Hisbollah, Huthi aber nach Schachfiguren auf dem Brett im großen Spiel der Macht, während im Norden Amerikas – in den USA, inzwischen ein „Land der Unfreien“, in dem bald ein US-Diktator ohne Moral die Macht übernehmen wird – langsam das Licht ausgeht.

Ihnen allen nützen die vielen politischen Fehler des Westens, angeführt von einem alterssenilen Präsidenten, das Versagen der freiheitlichen „demokratischen“ Welt, die nicht nur die „Zivilisation“, sondern die gesamte Humanität aus den Augen verloren, aufgegeben und – unübertreffbar bigott – auf dem Altar der Macht geopfert hat.

Der kleinkarierte deutsche Kanzler, ein politischer Gartenzwerg, dessen Integrität ich seit langem öffentlich in frage stelle, beruft sich dabei auf die „Staatsräson“!

Kriegsverbrechen tolerieren, um frühere Kriegsverbrechen ungeschehen zu machen?

So sehen das Politiker ohne Moral, Scholz, ein Deutscher, von dessen Haltung im Gaza-Krieg ich mich mehrfach distanzierte, ebenso wie die oben genannten, für die der höchste Wert, den einige, die keine Kommunisten oder Atheisten sind, Gott nennen, Macht heißt – in inhumaner Welt, in welchem das Recht des Stärkeren bestimmt, in einem neuen Sodom und Gomorrha!

 

Die „Inhumanisierung“ der Palästinenser – „they are not humans“ – 

Weshalb sollen die Kinder von Gaza, Palästinenserkinder und Zivilisten, die deutsche Überschuld aus dem Holocaust mit dem Leben bezahlen, Unrecht ausbaden, an dem sie nicht beteiligt waren? 

Dagegen gibt es „Widerstand“, den individuellen in der Distanzierung von der Politik der Regierenden „Nicht in meinem Namen[1]“, 

bei der UNO[2] 

und selbst aus dem US-State Departement[3] heraus

Was aber kein Mensch ist, darf man totschlagen, archaisch- biblisch, den Esel wie den Palästinenser.

Ein toter Esel ausgestreckt am Wegrand – ein „Kollateralschaden“ oder gezielt abgeknallt von einem Scharfschützen der israelischen „Verteidigungsarmee“, jener Armee, die die Grenze Israels zu Gaza nicht schützen konnte, die nun aber bei ihrer blindwütig wilden „Selbstverteidigung“ im „Angriff“ auf alles schießt, was ihr in die Queere kommt, ganz egal ob Palästinenser oder Esel!

Wo ist da der Unterschied?

Beides sind Tiere! Die einen, ob jung oder alt, mit zwei Beinen, die anderen vierbeinig, zum Lastentragen oder -ziehen bestimmt, beide Sorten zum Abschuss freigegeben, schon vor den Anschlägen vom 7. Oktober in der von Israels besetzten Gebieten im Westjordanland – und nun, seit dem Tag danach, um so grauser und menschenvernichtender Gaza, ohne Unterschied – im Kulturkampf der Juden Israels gegen die Araber in Palästina und gegen die arabisch-muslimische Welt dahinter, gegen die Religiösen, nicht nur aus Teheran.

Israels Verteidigungsminister Gallant hat an dem Tag, an dem er die „Belagerung“ Gazas und der Gaza-Bewohner der Welt verkündete, auch das ideologische Substrat dieses Kampfes – formal nur gegen die Hamas – mitgeliefert: das „they are not humans“, they are „human animals“ – das sind keine Menschen, das sind menschliche Tiere, Bestien mit menschlichen Antlitz, bezogen nicht nur auf die kämpfenden Brigaden der „Bewegung Hamas“, sondern auch und vor allem, wie die triste Realität schon mit den ersten Bombenabwürfen auf Gaza bewies, gegen alle Palästinenser, im Streifen … und dahinter, im besetzten Westjordanland, wo bisher über 3 500 Menschen gefangengenommen und über 200 Palästinenser getötet wurden, was heute kaum noch auffällt, wo in Gaza – und überall dort, wo keine Ecke sicher ist – 200 und mehr Zivilisten an einem Tag getötet werden.

So ist das, wenn ein starkes Volk in Waffen ein schwaches, besetztes, wehrloses und rechtloses bekämpft, mit ungleichen Waffen, aber auch noch mit einer rassistischen, menschenverachtenden Kulturkampf-Doktrin, die an den Umgang der Nazi mit den Juden erinnert!

Das KZ, das ein großes Ghetto ist, eine Menschenfalle, aus der der Zivilist nicht herauskann, ist schon da – und die Mittel der Dezimierung – unterscheiden sie sich noch von den Mitteln der Nazis?

Graduell – „ästhetisch“ – vielleicht, prinzipiell aber nicht; denn die systematische Menschenvernichtung wird heute in Gaza genau so konsequent betrieben wie die Judenvernichtung im Dritten Reich – und das auch noch mit dem Plazet der regierenden in Deutschland, die den Massenmord an Palästinensern gut finden, billigen, mittragen, vielleicht umso noch die späte Reinwaschung der deutschen Überschuld im Holocaust zu betrieben!

Von dieser zynischen Kumpanei mit Kriegsverbrechern habe ich mich persönlich mehrfach distanziert, mit einem eindeutigen „Nicht in meinem Namen“, denn immer, wenn ich Stimmen aus dem Ausland höre, die feststellen, Deutschland stünde eng an der Seite Israels und sei – wie die USA – gegen eine – Menschenleben rettende – „Feuerpause“, fühle ich mich unangenehm berührt, betroffen.

Weshalb sollen die Kinder von Gaza, Palästinenserkinder und Zivilisten, die deutsche Überschuld aus dem Holocaust mit dem Leben bezahlen, Unrecht ausbaden, an dem sie nicht beteiligt waren, jetzt noch, lange nach dem Zweiten Weltkrieg?


[1] Meine Distanzierung von der deutschen Haltung erfolgte mehrfach und schon vor Wochen.

[2] UNO-Generalsekretär Guterres bemüht heute, am 7. Dezember 2023, die „die schärfste Waffe“, die ihm von der Völkergemeinschaft eingeräumt wurde, den „Artikel 99“ der UNO-Charta, um die Mitglieder des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen zu einer Aussprache über die die katastrophale humanitäre Situation in Gaz zu „zwingen“ – mit dem Argument, die besonders kritische Lage dort könnte bei weiterer Eskalation zur einer „Destabilisierung der gesamten Region führen, was nahezu wortgleich ist mit der Aussage des türkischen Präsidenten Erdogan bei seiner Visite am Golf in Katar.

[3] Schon von frühester Stunde an, als US-Präsident Biden Netanjahu das „Go“ gab, grünes Licht zum Massenmord, zum Völkermord, bekamen die US-Diplomaten in aller Welt die Reaktionen der Völker und Regierund mit, den Widerstrand nicht nur jener 120 Staaten, die bei der UNO gegen diesen Vernichtungskrieg stimmten. Sie berichteten und forderten schon vor Wochen eine Korrektur, selbst Blinken, der ein Jude ist, ungehört aber und ignoriert von Biden.

Jetzt gibt es einen „Offenen Brief“ an den Präsidenten eben noch einmal aus dem State Department heraus, unterzeichnet von Eliten – und der alte Mann aus de Weißen Haus schaut immer noch weg, bleibt tatenlos, anstatt Netanjahus Massenmord zu stoppen.

Die USA werden das moralisch nicht durchstehen können – und Bidens Wiederwahl wird an der sturen Haltung an der Seite des Kriegsverbrechers aber gegen weite Teile der Welt scheitern.

Ecce Homo – Memento. Christus am Kreuz im Arkau-Wald, Bad Mergentheim.

 

 

Gegen die „böse Hamas“, mit allen Mitteln, zerstörerisch, ohne Rücksicht auf menschliche Verluste – 

gegen das Netzwerk Hamas“, über das man im Westen nicht viel weiß,

gegen die „Kämpfer der Brigaden“ im Untergrund, 

besonders aber gegen die – angeblich als „menschliche Schutzschilde“ missbrauchten – Gaza-Bewohner, die trotzdem nicht weichen wollen:

„Ich bleibe daheim, in Gaza, will im eigenen Land sterben, denn sicher ist es nirgendwo in Gaza!“

Ferner über die „Dr. Jeckyl and Mister Hide-Gestalten“ aus den Katakomben von Gaza und über ein mögliches „Stockholm-Syndrom“ bei den entführten Geiseln

„Herr, sollen wir auch Katholiken schlagen?

Der Unsern viel sind in diesen Mauern,

ist hier gestattet Mitleid und Bedauern?“

Der Abt entgegnet: „Dessen ist nicht not

Schlagt Ketzer, Katholiken, alle tot!

Wenn sie gemengt auch durcheinander liegen,

Gott weiß die Seinen schon herauszukriegen!“

Lenau, Die Albigenser, Beziers

Reut es dich? Dich reut’s,

Daß du gekommen bist ans Kreuz!

Lenau, Die Albigenser, Das Mädchen von Lavaur

Heiligt der Zweck die Mittel, alle Mittel?

1 800 000 Menschen aus Gaza hat man bereits vertrieben, in den Süden des ganz engen, dicht bevölkerten Landstrichs gedrängt, wo sie auch von der IDF, die inzwischen auch Esel tötet, bombardiert und dezimiert werden.

Die Vertreibung ist Kriegsverbrechen ersten Ranges.

Deutsche sollten davon wissen!

Das Abschlachten eines Volkes aber ist Verbrechen gegen die Menschheit!

Völkermord!

Auch davon können die Deutschen ein Lied singen, ein trauriges Lied, wie es Heine sagen würde, kein Eiapopeia vom Himmel! Nicht nur in Afrika, auch in Europa, am Mittelpunkt der „zivilisierten Welt“ seit dem Hellenentum und dem Weltreich der Römer.

Die Deutschen könnten kompetent mitreden, wenn es um Völkermord geht, um Ausrottung, um die Vernichtung von Juden und Palästinensern!

Aber sie schweigen dazu!

Und wenn sie reden, dann nur einseitig!

Unterschlagen wird aber auch im gesamten Westen die arabisch-islamische Sicht der Dinge und Entwicklungen, die historisch weit zurückreichen und die – auch Israel selbstkritisch – seit 1948 diskutiert werden sollten, ohne sich – ideologisch-religiös verblendet, politisch aber kurzsichtig und brandgefährlich – Weltanschauungen hinzugeben, die vor 3 000 Jahren gültig waren und das Leben der Juden bestimmten.

Der Westen weiß fast nichts von der Hamas, weil er nichts wissen will oder soll. Also versteht er auch die Abläufe dort nicht oder falsch.

Diese Einseitigkeit aber ist politisch gewollt – und sie zieht von den USA, wo die jüdische Lobby übermächtig ist und auch über Präsidenten bestimmt, über Europa hinein in die gesamte – noch relativ freie – westliche Welt, die sich als „demokratisch“ definiert, wobei – vor allem bei der Behandlung Israels als Akteur – mit „doppeltem Maß“ gemessen wird.

Im Fall der angegriffenen Ukraine unterstützt der solidarische Westen das Opfer – und in Gaza unterstützt der solidarische Westen den angreifenden Täter! Das verstehe, wer will!

Die Sicht der Opfer aber will man im Westen nicht sehen!

Ich bleibe daheim, in Gaza, will im eigenen Land sterben, denn sicher ist es nirgendwo in Gaza!“

So sehen es dort viele, weil sie wissen, dass sie nirgendwohin fliehen können in dem großen Gefängnis Gaza, das einige ein KZ nennen, „besetzt“ und belagert von der Besatzungsmacht Israel, die dort eigentlich das Sagen hatte, auch als die vom Volk gewährte Hamas regierte – und die heute immer noch das Sagen hat – über eine „Belagerung[1]“ und über einen Vernichtungskrieg, wie sie die Menschheit in dieser Form noch nie erlebte!

Die Hamas-Krieger versteckt unter den vielen Menschen?

Also schlagen wir Juden alle tot, nach guter christlicher Tradition bei der Ausrottung der Albigenser in der Provence, historisch dokumentiert, in kräftiger Poesie – als Anklage an die zivilisierte Welt, die sich „Christentum“ nennt von Lenau formuliert im Gedicht, wobei Jesus als Zeuge evoziert wird –

Reut es dich? Dich reut’s,

Daß du gekommen bist ans Kreuz!

Wie war es damals, als es noch kein großes Frankreich gab, aber eine blühende Provence – noch vor der Toskana der Renaissance – ein geistig-kultureller Mittelpunkt der westlichen Welt?

…. Schlagt Ketzer, Katholiken, alle tot!

Wenn sie gemengt auch durcheinander liegen,

Gott weiß die Seinen schon herauszukriegen!“

Die Belagerer sagten: alle totschlagen, Mann und Maus.

So auch Netanjahu und Gallant heute: wenn wir alle „human animals“ totschlagen, dann werden wir auch die Hamas-Leute treffen, die „Führer“, wenn sie nicht in Beirut sitzen oder in Katar, und die Krieger!

Damals, das war nach 1 200 n. Chr.

Heute, das ist Anno Domini 2023 nach christlichem Kalender!

Soweit hat es die Menschheit gebracht!

Bis zum Wahnsinn, sagt Lula.

Bis an den Abgrund, sagt Guterres!

Aber es ist noch nicht genug in Gaza, sagt Lindsay Graham in den USA, dem es nicht blutig genug sein kann!

Spricht er auch für Biden, für den alten Mann, der einmal als Friedenstaube antrat und der nun – gegen die Völker der Welt, die UNO und gegen die Humanität – diesen ungerechten Vernichtungskrieg – als „Komplize“, wie einige meinen, mitträgt und fördert!

Es soll keine Begrenzung bei Zivilopfern geben, sagt der US-Politiker, dem es um Schlagzeilen geht und der schon zum Auftakt von Putins Krieg in der Ukraine meinte, man würde der Menschheit einen Gefallen tun, wenn man den Russen umbrächte … in er Tradition des Tyrannenmords!

Die Deutschen schafften es nicht, den Führer aus der Welt zu schaffen.

Aber sie schafften es, Leningrad zu belagern bis die Hungernden Menschenfleisch verzehrten wie die Ukrainer im Holodomor Stalins, der jetzt, wo Netanjahus Mordgrauen alles überlagert, keine Schlagzeilen mehr hervorbringt – wie vor einem Jahr, als der Westen noch etwas Moral hatte!

Aber sie schafften es auch, Unschuldige umzubringen – industriel und in einer absurd hohen Zahl!

Wo stecken die Hamas-Krieger, fragte auch ich mich nach dem Anschlag! Sitzen sie in den Katakomben, 50 000 an der Zahl wie die Terrakotta-Krieger in aus dem alten China, um dann in der Nacht als Kämpfer hervorzukommen, um das Land vom Tyrannen zu befreien, als „Assassinen der Neuzeit“, geharnischt und in Waffen?

Hamas-Kämpfer – Terroristen, Geiselnehmer, Vergewaltiger, menschliche Bestien, Tiere in Menschengestalt, die hochkommen wie die Heinzelmännchen im deutschen Märchen, um Gutes zu tun oder um zu Morden?

„Freiheitskämpfer“ für einen, für den Iran, für Katar, für den Türken Erdogan, für Putin und vielleicht auch für die Chinese des Xi Jinping – Terroristen – wie die Verbrecher der Isis und der al Quaida – für die westliche Welt, wo man viel Näheres über das „Netzwerk“ Hamas nicht wissen will, noch über die Hintergründe und Ursachen, die zu den anti-westlichen Phänomenen von „Widerstand“ und „Terrorismus“ führten.

Das „Dr. Jeckyl and Mister Hide-Motiv“ kam mir in den Sinn, über das ich schon früher viel nachgedacht und geschrieben hatte, auch das „Stockholm-Syndrom“, nachdem die brutalen Burschen aus dem Untergrund sich der Welt als vollendete Gentlemen inszenierten, „mit winke, winke“ und „see you soon“!

Dem Westen reicht ein Bild: die böse Hamas!

Das reicht!

Wer mehr darüberschreibt, riskiert von Nancys Faesers Truppe abgeführt zu werden, denn er betreibt bestimmt „Hamas-Verherrlichung“!

Wenn er noch nicht in der Ecke steht, um von dort aus – als einsamer „Rufer in der Wüste“ kaum politischen schaden anzurichten mit dem, was er schreibt, dann wird man ihn – Akademiker hin, Akademiker her – in die Ecke verfrachten, wo er auch hingehört, als Menschenrechtler, den man hier nicht hören will, als freier Mensch und Geist, als Humanist in einer Welt der Heuchelei oder auch nur als mündiger Bürger, der, obwohl alt, schwach und an eine Matratzengruft gebunden, immer noch eine Meinung hat, die er frei kundtun tun will, um auch andere zum Nachdenken zu bringen, über die Welt, in der sie leben und der Kinder sterben damit, damit das Böse weiter walten kann, Gehirne vergiftend über dreiste Lügen, Täuschungsmanöver Hass und Hetze, auch von oben herab!


[1] Als Mensch, aber auch als Autor von 5 Büchern zum Thema „Daseinsvorsoge“ über Trinkwasserversorgung, Strom und Erdgas habe ich eine „Belagerung“ dieser zynischen, menschenverachtenden in diesem Jahrhundert nicht mehr für möglich und durchführbar gehalten.

Zum Thema „Belagerung vgl. meinen Beitrag, den ich schrieb, als Verteidigungsminister Gallant als Chef der IDF dieses Undenkbare verkündete, der eigentliche, umfassende Artikel dazu steht aber noch aus, aus Zeitgründen, aber auch, weil die folgenden Ereignisse alles überlagerten, eine Abhandlung, in welcher man von Troja ausgehen kann, das 10 Jahre belagert wurde, am Anfang unserer Zivilisation, über die Belagerung von Jerusalem bis hin in die jüngste Zeit, in das Weinsberg des Justinus Kerner und des Lenau – mit den tapferen Weibern, die das Kostbarste aus der Burg retteten, ihre Ehemänner, auf dem Rücken weggetragen, was mehr lustig als heroisch, dann aber auch in die traurige des Milosevic hinein, nach Sarajewo und zu Putin in Mariupol, worüber ich hier seinerzeit schrieb.

 

Nachdem 6 000 Kinder tot sind, will Netanjahu, der Retter der „Zivilisation“, über die „Vergewaltigungen“ der Hamas-Terroristen reden, von denen die UNO angeblich nichts hören will – im Appell an die „zivilisierte Welt“! 

Über die „Verantwortung“ für alles, was geschehen konnte, reden wir später!

Die „geköpften Babys[1]“ sind inzwischen vom Tisch. Nun soll also wieder ein Thema in den Vordergrund gerichtet werden, das dem Vernichtungskrieg – á la Josua gegen Amalek[2] wieder einen ethisch-moralischen Anstrich[3] geben soll, jetzt, nachdem 17 000 unschuldige Menschen tot sind und bestimmt noch 10 000 unter den Trümmern liegen, Opferzahlen, von den man im „zivilisierten Europa“ verlogener Christen und Atheisten noch nichts gehört hat – und die man in Israel auch nicht wahrnehmen will, weil es dort gilt, die Geiseln zu befreien und die Hamas zu zerschlagen, was immer auch der Preis sein sollte, wenn es um Palästinenser-Leben geht.

Das Volk will es so, sagt Netanjahu, und glaubt eine Mehrheit der Juden Israels und der Welt hinter sich!

Auf die Meinung und Haltung der anständigen Juden, die alles anders sehen und andere Politik machen würden, Veränderungen herbeisehnen, die zwei Völker in frieden nebeneinander koexistieren, leben lassen, darauf pfeift der Zyniker der Macht, der über Leichen geht, über Kinderleichen, mit tausendfachem Mord und Kriegsverbrechen am laufenden Band, über die kein deutscher Politiker öffentlich spricht, die aber für Hass sorgen, der über Generationen den Nachwuchs von Terroristen gegen den Staat Israel und gegen das Volk der Juden dort und überall auf der Welt gewährleisten wird!

Aus diesem ungerechten Krieg gegen Kinder wird noch viel Leid für Menschheit erwachsen, aus einem Krieg, der von den USA von Anfang an und bis zum heutigen Tag „so“ mitgetragen wurde, moralisch unverantwortlich und politisch kurzsichtig, denn der Schaden für Israel und für die USA wird immens sein!

Das die europäischen Pudel, dem Wesen der Hunde entsprechend, geduckt und folgsam mitlaufen, ist nur eine groteske am Rande, wobei die einzelnen Witzfiguren auf den Regierungsbänken sich selbst ad absurdum führen in ihrer bornierten Heuchelei.

Den Schaden hat die „europäische Kultur und Zivilisation“, die schon einmal an den Abgrund geführt wurde – durch Massenmorde von Lenin und Stalin am Volk der Russen und Ukrainer, dann durch Hitler im Holocaust.

Die Stimmen der verzweifelten Palästinenser, die mit dem Tod der Kinder und nahen Angehörigen durch Bomben aus der Luft nicht fertig, schreien die Ungerechtigkeiten zum Himmel[4], zu Gott Allah, Vergleiche nicht scheuend, die die Begriffe Netanjahu, Hitler, Juden, Holocaust und Palästinenser in einen Kontext bringen.

Verantwortung?

Wer trägt die Verantwortung für die Existenz der Hamas in Gaza, für das Erblühen und gedeihen des Terrors dort, der Israel nicht erst seit gestern bedroht?

Wer trägt die Verantwortung für den Überfall der Hamas auf das autarke, hochgerüstete mit modernen Vernichtungswaffen und Technologie ausgestattete Israel mit seiner gewaltigen „Verteidigungsarmee“ (IDF), die inzwischen auch Esel tötet, die aber doch „überrumpelt[5]“ werden konnte?

Wer trägt die Verantwortung

Für das eklatante, hochgradig blamable Versagen

der Regierung

und der Armee Israels?

Netanhahu!

Über „Verantwortung“ reden wir später , sagt der Kriegsverbrecher nach 6 000 toten Kindern in Gaza und 42 000 Verwundeten, von den noch viele sterben werden, weil er praktisch alle Krankenhäuser von Gaza, mühsam aufgebaut in Jahren von den Völkern aus Indonesien, Jordanien, Türkei und auch aus Europa, zerbomben ließ, auslöschen ließ, Ärzte töten und verhaften ließ, während Verschüttete unter den Trümmern schreien – mit dem Jesus-Kind[6] in Bethlehem auch in den Trümmern – Opfer, den man nicht helfen kann und die nun – nach 2000 Jahren – im Heiligen Land ihr Golgatha erleben.

Mein Gott, mein Gott – warum hat du uns verlassen!


[1] Vgl. dazu meine Beiträge zur „psychologischen Kriegführung und Propaganda der IDF.

[2] Vgl. dazu meine Beiträge.

[3] Auch das ein Kapitel zum Thema „Verhältnismäßigkeit“! Netanjahu, als Demagoge immer lügenhaft unterwegs, bemüht nun – neben historisch falschen Vergleichen in Sachen „Feuerpause“ wie Pearl Harbour und 11. September – das die „Vergewaltigungen“, um an das sittliche Gefühl der zarten Seelen im Westen zu appellieren! Das wäre ein Subjekt gewesen, wenn es die 17 000 Toten in Gaza mit kompletter Verwüstung der Stadt und der Region in nur 60 Tagen Krieg nicht gegeben hätte, nicht aber jetzt – nur billige Ablenkung vom eigenen Versagen jener Person, die auch die Angehörigen der Geiseln wochenlang im Regen stehen ließ und nu zugeben muss, dass – nach allem Druck – nicht alle Geiseln heil heimgebracht werden können, eben, weil man sie selbst aus der Luft mit Bomben gekillt hat.

[4] Auch davon bekommt der Wohlstandsmensch der westlichen Welt nichts mit, weder in den USA noch in Europa und anderswo, weil die Medien nur vorzensiert berichten und ihm die Horror-Bilder, aber auch die Emotionen der Betroffenen in Gaza unterschlagen.

Staatliche Desinformation nenne ich das – unverantwortlich aus meiner – ethischen – Sicht, die auch an das Danach denkt, an die schlimmen Folgen für die saturierten Völker der reichen Welt.

[5] Vgl. dazu meine zahlreichen Beiträge.

[6] Vgl. dazu meinen am 5. Dezember hier veröffentlichten Bericht, der der Christenheit den Spiegel vorhält, aber auch der Politik, die sich in Deutschland – bigott – auch noch christlich definiert.

 

Ecce Homo – Memento. Christus am Kreuz im Arkau-Wald, Bad Mergentheim.

Das Jesuskind … unter den Trümmern – eine tiefere Botschaft aus Betlehem an die verlogene Christenheit vor Weihnachten … und an die letzten noch aufrechten Christen – weltweit.

Lasset die Kinder zu mir kommen!

Auch die Kinder von Gaza?

Jesus war ein Freund der Kinder, der Schwachen, der Schutzbedürftigen, der Entrechteten und der wehrlosen Armen.

Was ist aus dem Vermächtnis Christi geworden, wenn ein Rachengel aus dem Volk des Vaters Krieg führt, einen Vernichtungskrieg gegen Kinder?

Die Christen in Bethlehem, dem Geburtsort Christi, in den von Israel besetzen gelegen und dort einem strengen kolonialistischen Apartheid-Besatzungsrecht unterworfen, werden in diesem Jahr wohl nicht feiern.

Nach all dem Grauen, das sich in Gaza ereignete und dem Tod von mehr als 6000 unschuldigen Kindern, hat man in einer lutherischen Kirche das Christuskind in einen palästinensischen Schal gehüllt und in ein Trümmerfeld gelegt, das für die zur Wüste gemachten Stadt Gaza steht, aber auch für die geistigen Ruinen der inhumanen Welt von heute, die mit diesem Krieg gegen Kinder alles eingebüßt zu haben scheint, was vor einiger – und nach dem Holocaust – das Menschsein ausmachte!

Wo sind die Oberprediger, die Schriftgelehrten und Pharisäer der Deutschen aus der Kirche und der Politik, die jene tiefere Symbolik kommentieren könnten?

Sie schweigen wohl, wie damals, als die Deutschen duckmäuserisch, feige und fügsam Hitler zuließen, möglich machten und – mit den Nazis an der Macht – die Zerstörungskriege des Diktators im deutschen Namen!

Daraus hat man den Deutschen – auch noch Jahrzehnte nach dem Krieg und bis zum heutigen Tag hin – den Vorwurf gemacht, moralisch versagt zu haben!

Ein Präzedenzfall für die Akteure von heute, die wohl nichts aus dem Holocaust begriffen haben?

Sollte das Volk der Juden diesen Racheengel in eigener Sache nicht dringend abberufen und das so das große Morden an Kindern und Zivilisten einstellen, damit nicht morgen viele Völker der Welt den gleichen Vorwurf an das Volk der Juden richten, den die Deutschen so lange hören mussten?

Gauck, Steinmeier, die Moralisten der Nation, können darauf antworten, während Kanzler Scholz, der Genosse aus SPD, sich einer amoralischen Staaträson unterwirft, Kriegsbrechen gegen Kinder billigend, zu den Jesus nie „Ja“ gesagt hätte, unterstützt dabei von hehren Frauengestalten wie Baerbock und Faeser, die darum bemüht sind, dass nach innen und nach außen alles ruhig bleibt und die Deutschen und der Michel ruhig ein besinnliches, gnadenreiches, gesegnetes Weihnachten feiern können – mit Ochs, Esel und Königen und mit einem Jesuskind, das in kein Palästinenser-Tuch gewickelt ist.

Fröhliche Weihnachten, jetzt schon, vor „Nikolaus“ und dem Burschen mit der Rute.

„Ich bleibe daheim, in Gaza, will im eigenen Land sterben, denn sicher ist es nirgendwo in Gaza!“ 

Die böse Hamas, über die man im Westen nichts weiß – das Netzwerk, die Kämpfer und die angeblich als „menschliche Schutzschilde“ missbrauchten Gaza-Bewohner, die trotzdem nicht weichen wollen. – 

Über die „Dr. Jeckyl and Mister Hide-Gestalten” aus den Katakomben von Gaza und über das denkbare „Stockholm-Syndrom“ der Geiseln

Kämpfen die Hamas-Streiter in Gaza mit der Steinschleuder wie David oder mit dem Eselsknochen, mit welchen Samson den Haufen Philister erschlug? 

Die Opferzahlen der israelischen Armee (IDF) im Gaza-Krieg erscheinen mir nicht glaubwürdig! 75 tote IDF-Soldaten nach 6 Wochen Häuserkrieg und „Tausende“ tote Terroristen? 

Die Lage in Gaza heute: Daten, Fakten, Legenden – eine Zwischenbilanz am 5. Dezember 2023, vorgelegt von dem Zeitkritiker Carl Gibson

Die Zahl 72 hielt sich sehr lange, eine Woche oder länger. Da die IDF von Anfang an log und log und log, plump und absurd, sich selbst lächerlich machend, noch mehr aber unglaubwürdig bei Menschen mit gesundem Menschenverstand, habe ich die Opferzahlen in den Reihen der israelischen Armee sehr aufmerksam verfolgt. Nach dem Einmarsch gab es an die 20 Tote, dann nach Wochen um die 50, schließlich 72 tote Israelis, obwohl der „Häuserkampf“ schon tobte und die Hamas Videos veröffentlicht hatte, die auf mehr tote Soldaten schließen ließen. Das hat die Hamas später auch so verkündet.

Wie viele Soldaten Israels starben wirklich in diesem Vernichtungskrieg?

Beim Überfall der Hamas-Kämpfer sollen mehr als 300 Soldaten der IDF getötet worden sein, sagt die israelische Seite. Die Zahl war Teil der anfangs 1 400 Terror-Opfer am 7. Oktober, die später – vor einigen Wochen – von den Israelis auf 1 200 korrigiert wurde, dann noch einmal auf etwa 1 150.

Also bleiben noch etwa 850 überwiegend jüdische Zivilopfer auf der Liste, währen das westliche Ausland in den Medien weiterhin mit der Zahl 1400 operiert, besonders in den USA, wo man alles nicht ganz so genau nimmt.

300 IDF-Tote bei dem Anschlag – und danach, trotz „Häuserkampf“, wo es Mann gegen Mann geht und Mann gegen Panzer oder Flugzeug, die Hamas haben weder das eine, noch das andere, nur 72 tote Soldaten der IDF?

Das erschien mir unglaubwürdig, den die Hamas-Streiter kämpfen heute nicht mehr archaisch mit der Steinschleuder wie der biblische David oder mit jenen Eselsknochen, mit welchen Samson den Haufen Philister erschlug, sondern mit Panzerabwehrwaffen und Raketen, die Angreifer treffen und töten.

Im – inzwischen 20 Monate andauernden – Ukraine-Selbstverteidigungskrieg wurden überhaupt keine Verlustmeldungen der Armee publiziert. So hätte es die IDF auch halten können! Für wen waren also diese Zahlen bestimmt? Um das Volk in Israel zu vertrösten? Um auf die Effizienz der bis zu den Zähnen bewaffneten IDF-Truppe hinzuweisen, die Hamas, die Hisbollah, die Huthi und den Iran dahinter mit Eindruck abschreckend?

Wie viele Hamas-Kämpfer tötete die IDF?

Auch dieser Frage ging ich lange nach, um zu einer Einschätzung der Frontentwicklung zu erlangen und um daraus zu erkennen, wie nah die IDF den selbst gesteckten und von Netanjahu und dem Kriegskabinett politisch- strategisch vorgegebenen Kriegszielen bisher gekommen ist. Eine Frage, die der BBC-Journalist Ameriwola in der Sendung „Verified Live“ heute, am 4. Dezember, dem laut aufschreienden Netanjahu-Chef Berater Mark Regev[1] gestellt hat, dem ehemaligen Botschafter an der Themse, neben anderen seht kritischen Fragen, die Regev – auf die bewährte – nicht oder nur sehr ausweichend beantwortete.

Früher schon hatte ich – aus dem gleichen Munde, der oft die von der Hamas „geköpften Babys“ evozierte, um die es dann doch seht still geworden ist, ebenso um die während des Anschlags „vergewaltigten Frauen“ – von Tausenden toten Hamas Kämpfer gehört.

Heute sind, wie von dem Journalisten betont, 1 000 bis 10 000 tote Terroristen im Gespräch, einige einigen sich auf vielleicht 5 000!

Und Regev, der Kalte Krieger der besonders vehementen Art? Was sagt er … neben dem „They took us by surprise“!!!

„Tausende“, sagt er erneut, weil er nichts Genaueres weiß.

Weiterhin hält er aber an dem Mythos fest, die Hamas nütze die Bürger als „menschliche Schutzschilde“ in Gaza, das eine Diktatur sei, während die IDF, die bisher über 16 000 Zivilisten getötet hat, um die Sicherheit der Bürger besorgt sei und ganze Wohnanlagen nur zerstöre, weil sich dort die Hamas verstecke!

Die Regierung Netanjahus und die IDF bleiben bei ihrem Narrativ, dem man in Deutschland besonders loyal und unkritisch folgt, währen die BBC-Journalisten, ja, selbst die Amerikaner bei CNN und in den großen Blättern, scharf nachfragen und nicht alles hinnehmen, was von der israelischen Propaganda stammt.

Die militärische Lage in dem „schwer umkämpften“ Gaza am 5. Dezember:

das Jabalia-Flüchtlingslager, wo vor Wochen noch 150 000 Menschen lebten, ist entvölkert und nur noch ein Schutthaufen. Mehr als 10 000 Zivilopfer liegen noch unter den Trümmern – „under the rubble[2]“!

1,8 Millionen Bürger von Gaza, also 80 Prozent der Einwohner, wurden nach Süden angedrängt, nach Khan Younis und Rafah, wo sie sicher sein sollten – und werden auch dort bombardiert und von israelischen schiffen aus beschossen, während Panzer auf sind auf Khan Younis vorrücken.

In den letzten Krankenhäusern von 36 herrschen katastrophale Zustände, Leichen türmen sich dort – viele Schwerletzte liegen auf dem Fußboden herum und verbluten dort vor den Augen der Ärzte, die nicht recht helfen können, weil es an allem fehlt, darunter verwundete Babys und zahlreiche Kinder.

Über 200 medizinische Kräfte sind tot, Ärzte, Schwestern, Sanitäter. Die Weltgesundheitsorganisation WHO soll abziehen, fordert die IDF, um dann auch wieder zu dementieren. Wem soll man glauben im Kampf Israels selbst gegen die UNO?

61 Journalisten sind tot.

„Schwere Kämpfe“ werden nun um Khan Younis gemeldet, Schlachten, in welchen die Hamas-Krieger wohl mit Platzpatronen schießen, auch, wenn im Video der Hamas ein IDF-Panzer in Feuer aufgeht.

Aus den 72 Toten der IDF sind inzwischen 75 tote Soldaten geworden!

Erstaunlich bei solch heftigen Häuserkämpfen Mann gegen Mann!

Was sagen die kompetenten West-Experten dazu, die ausrangierten NATO-Generäle, die in Putins Krieg so gut Bescheid wussten?

Israel meldet nun seit dem 7. Oktober insgesamt 401 tote Soldaten! Ist das realistisch, glaubwürdig, nachdem allein beim Überfall, der die IDF für alle Zeiten blamierte[3], 300 Soldaten ihr Leben ließen?

Und was wurde aus der Hamas, nachdem die Zerstörungskraft der beiden auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfenen Atombomben der USA angeblich in den aktuellen Bombardements von Gaza verdoppelt wurde?

Gesetzt den Fall, 5 000 Terroristen sind inzwischen erledigt, tot, von geschätzten 50 000!

Also sind noch 45 000 Krieger übrig, unten, in den Katakomben von Gaza?

Also könnte der Krieg gegen die Hamas, der so nicht geführt werden musste und auch nicht jetzt, tatsächlich noch 10 Jahre andauern, wie Macron[4] befürchtet, der wissen muss, wovon er spricht.

Die große Vernichtung geht weiter, in Gaza, aber auch in den von Israel besetzten Gebieten, wo die IDF seit dem 7. Oktober über 3 200 Palästinenser verhaftet hat, wo sie in „Raids“ mit Bulldozern die Wasserversorgungsanlagen zerstört, Häuser platt macht und die wild gewordenen jüdischen Siedler stützt, wenn diese auf die schutzlosen wie rechtlosen[5] Palästinenser vergeltend vorgehen.

Was sagen die USA dazu, die gerade noch zur Mäßigung aufriefen?

Es sei noch zu früh, Israel zurückzupfeifen, die Opferzahlen zu begrenzen, 16 000 Tote und weitere 10 000 unter den Trümmern bei 42 000 Verletzten – das ist alles noch nicht genug!

Es muss noch mehr werden an Tod und Vernichtung!

Putin hat es in 20 Monaten Krieg in der Ukraine angeblich – nach ukrainischen Aussagen – auf über 20 000 tote Zivilisten gebracht in diversen „Kriegsverbrechen“, die jetzt, nach den Taten der IDF in Gaza verblassen und den Russen als Chorknaben in Sachen Menschenvernichtung erscheinen lassen!

Putin kann sich nun getrost zurücklehnen und in aller Ruhe weiter Krieg führen, während – so ganz nebenbei – ICC-Ankläger Khan die „Kriegsverbrechen“ beider Seiten untersuchen und vielleicht auch verfolgen will, woran die Palästinenser kaum glauben.

Die Wischiwaschi-Politik der USA, an einem Tag so, am anderen anders, wirkt sich verheerend aus, was die Glaubwürdigkeit der Supermacht und des gesamten Westens aufs Spiel setzt und gefährdet.

Israel darf weiterhin machen, was es will, gesteuert von einem Netanjahu, der sich auch aus dem Weißen Haus nicht bremsen oder gar stoppen lässt.

Inzwischen darf man vermuten, dass dieser rücksichtslose Kriegsverbrecher den Wahlsieg von Trump abwartet, um dann, gedeckt von dem Psychopaten der unkalkulierbaren Art jenseits der Moral, noch verheerender agieren zu können, so lange, bis der Gaza-Streifen entvölkert und die dort lebenden Palästinenser tot oder vertrieben sind, ins Meer gejagt, in die Wüste oder doch noch zu den Brüdern im Glauben nach Ägypten, falls diese sich erbarmen und die Grenze doch noch öffnen sollten.

Es könnte aber auch sein, dass sich der halbverrückte Minister aus Netanjahus Kabinett, der eine Atombombe[6] auf Gaza abwerfen wollte, mit seiner Vision und Endlösung durchsetzt und die 2 Millionen Palästinenser nicht in einem Staat auffängt, auch nicht in zwei Staaten, sondern – in einer neuen „Nakba“ – diese nach Irland verfrachtet – gleich Hitler, der die Juden der Welt angeblich in Madagaskar ansiedeln wollte!

Auf Irland kommt dann noch einiges zu, aber auch auf Europa, das dann etwas arabischer wird auf der grünen Insel im Meer – und etwas muslimischer.

Der Krieg ist der Vater vieler Dinge – und die Vertreibung auch!

Gerechter wird diese Welt dadurch nicht, aber viel gefährlicher!

Wenn unser blauer Planet Terra dann doch untergeht, dann haben das selbstherrliche Israel und die noch selbstherrlichere USA, zwei Völker unter Gott, einen erheblichen Anteil daran!

Die Araber aber, Sunniten wie Schiiten, sagen dazu gottesfürchtig und ergeben: Inschallah!


[1] Vgl. dazu meinen Beitrag.

[2] Ein sehr oft gehörter Ausdruck, der auf die Ohnmacht der Zurückgebliebenen verweist, die ihre Toten mit bloßen nicht bergen können, um diese dann würdig nach ihrem Ritus zu beerdigen.

[3] Vgl. dazu meinen – vor Wochen publizierten – Beitrag „Wo ist die Armee“

[4] Vgl. dazu meinen Beitrag.

[5] Vgl. dazu meine Beiträge.

[6] Vgl. dazu meinen – vor Wochen publizierten – Beitrag.

 

„Berichten werde ich bis zuletzt. Ich widme mein Leben Palästina“, 

das ist die – wie Worte des Abschieds klingende – Botschaft einer jungen Journalistin, die bereit ist, für die wahrhaftige Berichterstattung aus Gaza alles zu geben, selbst das Leben.

Idealisten sterben nicht aus.

Einige gehen in den „Widerstand“ und tun dort das, was ihnen ihr Gewissen befiehlt; andere berichten von der Front[1], wahrhaftig, dem Tod trotzend, weil es Höheres ist, was sie antreibt, elementar Menschliches.

Was ist das Leben, wenn man es verlogen auf dem Misthaufen verleben muss, feige zusehend, wie die Lüge regiert und dahinter das Böse waltet?

Besser sterben für eine gerechte in diese so ungerechten Welt, für die Wahrheit, für das geliebte Vaterland!

Während anderswo im hochgradig dekadenten Europa die „vaterlandslosen Gesellen“ den Ton angeben, regieren und hündisch alles verraten, was an Werten verraten werden kann, die Kultur, die Zivilisation, die tradierten Werte und Prinzipien, ja, selbst die Humanität, um Massenmorde und Zivilsten und Kriegsverbrechen der wildesten Art abzusegnen, opfern sich junge Menschen, Unverdorbene, für Höheres, bereit, selbst ihr Leben hinzugeben für das – in Deutschland verschmähte – „Vaterland“, dass sie – nach dem Willen der Mächtigen dieser – ach, so gerechten Welt – nicht haben sollen,

für Palästina!


[1] Vgl. dazu meine Berichte zum Thema Presse und Frontberichterstattung, namentlich auch zum Tod von Journalisten, die gezielt von den Kräften der IDF liquidiert werden, aus der Luft und von Scharfschützen in Gaza, im Libanon und anderswo.

61 Journalisten sind inzwischen tot, so viele, wie noch nie in so kurzer Zeit und in nur einem Konflikt.

„Gott ist auf unserer Seite“! 

Ein Taubstummer aus Gaza, der alles verloren hat, führt durch die Ruinen – alle tot, alles zerstört, doch er bleibt zuversichtlich im Vertrauen auf Gott … 

„die Wüste wächst“ – das ist die „Zivilisation“, die Netanjahus Armee geschaffen hat. 

Eine kleine Geschichte aus dem Gaza-Krieg[1]

 

Verlust generiert Melancholie.

Wenn man das verliert, was einem im Leben wichtig war, wird man traurig, besonders, wenn nahestehende Menschen gehen mussten, abgerufen durch schwere Krankheit oder durch einen plötzlichen Tod – wie heute, zehntausendfach in Gaza, wo Kinder ihre Eltern verlieren, weil Bomben fallen, die alles zerstören, und Eltern ihre Kinder ganze Familien werden ausgelöscht; eine Großstadt stirbt, vertilgt, zur Wüste gemacht, zum Trümmerhaufen, vom Erdboden entfernt mit allem, was darin war, mit Gütern und 20 000 zerstörten Heimstätten, Wohnungen, intimen Häuschen, in den Leben pulsierte, unschuldige leben, viele, Kinder.

Der Taubstumme, der beim Besuch der Mutter dieser in ehrfürchtiger Verbeugung die Hände küsst, bevor er sie umarmt, hatte auch ein schmuckes Häuschen, wohl eingerichtet. Jetzt, nachdem die Bomben fielen, ist alles hin, das Dach ruft noch auf Säulen, doch die Wände sind alle weg und der Wind pfeift durch die Ruinen.

Zwei Neffen sind noch da – Fürsprecher des freundlichen Mannes, der nicht hören und reden. Er sei kraftlos und arm, könne das Haus, das er gerade noch renovierte nicht wieder aufbauen, sagen die Kleinen. Doch er, der Getroffene, der mit der Gebärdensprache durch die anderen Ruinen der Stadt führt, lässt sich die Lebensfreude nicht nehmen, bleibt zuversichtlich und sagt: „Gott ist auf unserer Seite“!

Der Glaube trägt ihn, unerschüttert, auch durch die Wüste.

Wo andere verzweifeln, weil sie Güter verloren oder andere Dinge, die nicht ganz so wichtig sind, bleibt er aufrecht und im Leben.


[1] Inspiriert von einer Sendung, die ich auf dem Sender Al Jazeera in englischer Sprache am 3. Und 4, Dezember verfolgte.

Kleine Geschichten dieser Art hielt ist fest, als ich die ersten 100 Tage aus Putins Krieg in der Ukraine begleite und kommentierte; solche Episoden sagen mehr über die Ereignisse im Krieg aus als nackte, abstrakte Zahlen.

 

Holländische Aktivisten von Oxfam verklagen den Staat Niederlande wegen „Komplizenschaft“ mit Israel in Den Haag

Mögen bald deutsche Aktivisten dem Beispiel folgen und die Bundesregierung unter Scholz zur Verantwortung ziehen für die unkritische Haltung an der Seite des kriegführenden Israel des Netanjahu, das ein Kriegsverbrechen nach dem anderen begeht, während die deutsche Regierung – in Berufung auf eine abwegige Staatsräson – dem nicht nur unkritisch zusieht, das massive Unrecht gegen Zivilisten billigend, sondern – wahrscheinlich, was parlamentarisch zu überprüfen wäre – auch im militärischen Bereich, etwa durch Lieferungen von Ersatzteilen für schon gelieferte Waffen, die jetzt gegen Zivilisten in Gaza eingesetzt werden.

Ähnliches werfen die Aktivisten in Holland ihrer Regierung, ihrem Staat vor!

Mögen die Gerichte im Haag und anderswo, das überprüfen, was moralisch sowieso sehr fragwürdig ist – und endlich einmal Recht sprechen in dieser von zynischen Machtpolitikern der rücksichtslosen Art pervertierten, so ungerechten Welt!

Hat Israel eine Lizenz zum Töten? 

Die Zeichen stehen auf noch mehr Krieg – wird der Krieg Israels gegen die Hamas noch 10 Jahre andauern, was der französische Präsident Macron befürchtet? 

Und wird das große Morden des Netanjahu und der IDF in Gaza zu einem Regional-Krieg eskalieren?

Der Meister ruft, doch der enthemmte Zauberlehrling will nicht hinhören, schon gar nicht folgen – die Vendetta geht weiter, mit 700 Toten innerhalb von 24 Stunden, der Rachefeldzug gegen Zivilisten im Namen der Terrorbekämpfung, vor der Biden gewarnt hatte, mit dem Argument, das angegriffene und – über das eigene Versagen beim Schutz der Grenze vor Feinden – gedemütigte Israel möge nicht die „Fehler“ wiederholen, die die USA seinerzeit – als Reaktion auf den Anschlag vom 11. September machten.

Blind vor Wut und Rachefühlen unverhältnismäßig zurückzuschlagen, über 15 000 Zivilisten tötend!  

Das ist keine kluge, weitsichtige, vorausschauende Politik!

So hatte es Biden nicht gewollt, aber zugelassen, obwohl absehbar war, dass diese Art der Kriegführung auf die USA und den Westen zurückschlagen und die Zivilisation des freien demokratischen Westens ad absurdum führen würde.

Also schickte der Alte Mann aus des Weißen Haus drei Emissäre aus, um den Schaden einzugrenzen, nach dem das Unfassbare geschehen war und noch mehr Ungeil für die USA und die Welt abgewehrt werden musste. Blinken, Haris, Austin – sie alle riefen zur Mäßigung auf, daheim jenseits des Meeres in der Golfregion, doch der wild gewordene Netanjahu machte weiter mit dem großen Morden in Gaza, während die Hamas – vom Norden Gazas aus, den die IDF des Gallant doch angeblich im Griff haben wollte, unter Kontrolle – Israel weiterhin mit Raketen beschießt.

Also könnten Experten wie – der auch in Europa bekannte – General Petraeus, der einen einjährigen Krieg gegen die Hamas prognostiziert hatte, recht behalten, womöglich auch der – schon seit Wochen massiv zurückrudernde – französische Präsident Macron am Golf, der argwöhnt, der Kampf Israels gegen die – im Westen ausschließlich als Terror-Miliz angesehene und eingestufte Hamas – könne 10 Jahre andauern!

Beflügelt von den Taten des Netanjahu im Krieg gegen ein ganzes Volk, stehen die Zeichen der Zeit und der Entwicklungen auf noch viel mehr Krieg!

Die Hisbollah, von Anfang an demonstrativ an der Seite der Hamas am Konflikt beteiligt, wird, nach dem Verlust von über 100 Streitern, aktiver – und die Huthi im Jemen auch, ebenso islamistische Kräfte in Syrien, alles gefährliche Akteure, islamistische Züchtungen des – schiitischen – Iran, die von der israelischen Armee jetzt schon bekämpft werden.

Wird der Übervater der Dinge eingreifen, was Amerika nicht will?

Fakt ist: die Entwicklungen können schnell eskalieren, über Nacht, vor allem, wenn Netanjahu kein Maß mehr findet in seiner Zerstörungswut!

Die Betroffenen in Gaza waren davon ausgegangen, dass es ruhiger wird nach der „Feuerpause“ und dem Austausch von eingefangen Menschen. Das Gegenteil war der Fall! Es wurde noch viel blutiger – ein Massaker nach dem anderen, ein Kriegsverbrechen jagt das andere.

Die von der IDF nach Süden geschickten Menschen, die schon alles verloren hatten, werden dort, pogromartig verfolgt, niedermetzelt mit Bomben aus der Luft, anonym, aber grausam, während der „zivilisierte“ Menschheit bei dieser Art der „Selbstverteidigung“ zuschaut!

Israel habe keine Lizenz zum Töten, meinen erfahrene Völkerrechtler – oder doch?

 

      Die Parole von „Israels Recht auf Selbstverteidigung“ – eine Schutzbehauptung am Buchstaben und am Geist des Völkerrechts vorbei?

„Israel has the right to defense itself“ – ein Satz, in die Welt gesetzt von den „Angegriffenen“ schon mit der Absicht, mit Wucht vergeltend zurückzuschlagen, mutet zunächst logisch an, ist auch spontan für jedermann nachvollziehbar – und doch geht er – bei näherer Betrachtung – ins Leere, denn das Völkerrecht differenziert genau zwischen dem Angreifer und den Angegriffenen.

Das in dem Satz ausgedrückte Prinzip eines „Rechts auf Selbstverteidigung“ besteht nur dann, wenn ein souveräner Staat einen anderen souveränen Staat militärisch angreift, nicht aber, wenn eine Miliz, die sich als Widerstandsbewegung aus dem Inneren heraus gegen die Besatzungsmacht[1] versteht und auch von anderen Staaten so gesehen wird, angreift, zuschlägt, was auf die Hamas zutrifft.

Was der Völkerrechtler weiß, soll die breite Masse der Völker wohl nicht wissen!?

Also wurde die von der israelischen Regierung so formulierte Doktrin vom Weißen Haus übernommen und von dort aus über alle Sprachrohre des Westens, der Regierungen, in alle Welt verbreitet, gebetsmühlenartig wiederholt und den Menschen eingetrichtert – als psychologische Kriegführung von Anfang an.

Scholz, Macron, Sunak – sie alle machten mit, wohl wissend, dass Israel für die Existenz der Hamas selbst verantwortlich ist.

Wie in einem menschlichen Körper, der von einer schweren Krankheit befallen, das bedrohende Geschwür nicht bekämpft wird, indem man den Krebs weiter wachsen lässt, anstatt ihn aus dem Körper zu schneiden, weg zu operieren, medikamentös zu entfernen, so ließ – das nicht immer gut regierte – Israel das gedeihen und heranwachsen, was für die eigene Existenz gefährlich war!

Netanjahu ließ die Hamas zu, was der informierten Welt nicht ganz entging, jetzt aber verdrängt wird, weil man vom eigenen Versagen ablenken will.

Netanjahu will das so im eigenen Interesse, um politisch zu überleben, wenn auch über Leichen unschuldiger Zivilisten, ebenso die Leute um ihn herum, die für das Versagen des Geheimdienstes Mossad und vor allem der israelischen Verteidigungsarmee verantwortlich sind, einer Armee, die nicht in der Lage war, die Landesgrenze zu schützen, die nun aber gegen Zivilisten Krieg führt und bisher über 6 000 Kinder getötet, unbewaffnete Kinder, unschuldige Kinder, die nichts mit der Terror-Miliz Hamas zu tun hatten, die aber auch keine Kollateralschäden sind, denn die Wohnungen der Zivilbevölkerung, die keine „Targets“ sind, wurden gezielt angegriffen, um vollkommen zerstört zu werden in einem offensichtlichen Ausrottungskampf gegen Menschen eines Volkes, gegen Palästinenser.

Erstaunlich ist die Tatsache, dass die Volksvertreter[2] der zivilisierten westlichen Welt, unter den es viele Juristen und auch Völkerrechtler gibt, diese Doktrin offen mittrugen, wohl wissend, dass sie nicht stimmt, auf Sand gebaut ist und den Fakten nicht standhält.

Man muss nur in die Geschichte blicken, um die Ursachen des Konfliktes zwischen der Besatzungsmacht und der Miliz aus dem Widerstand, zu verstehen, um dann alles mit den Regelungen des Völkerrechts zu verknüpfen.

Während der Westen in der einen, einseitigen Sicht der Dinge, die nur propagandistischer Art ist, eingelullt ist, darin heuchlerisch verharrt, wissen alle anderen[3], die das „international law“ buchstabengetreu auslegen, sehr wohl, was da gespielt wird, um zu verwirren und um diesen Krieg in dieser Form überhaupt zu führen und lange auszudehnen, obwohl mehr als 15 000 Menschen tot sind und die Opferzahlen zum Himmel schreien.


[1] So hat man mir das vor 30 Jahren im Studium des Völkerrechts in Wien und in Würzburg – bei Blumenwitz – vermittelt; so habe ich es noch im Gedächtnis. Oder hat sich alles verändert, weiterentwickelt, hin zur ein „Lex Israel“!?

Der völkerrechtliche Status von Gaza ist vielen Menschen nicht klar.

Sie wissen nicht, dass der Gaza-Streifen immer noch Israel unterstellt ist, obwohl sich das Land dort politisch zurückgezogen hat.

Deutlich wird der Status etwa an dem Aspekt, dass Israel keine internationalen Journalisten nach Gaza einreisen und arbeiten lässt, was auch für alle UNO-Mitarbeiter und andere Hilfsorganisationen – wie das Rote Kreuz – gilt.

[2] Wie viel Olaf Scholz von Völkerrecht versteht, kann ich nicht einschätzen; ich stelle aber fest, dass es in Deutschland der Regierungschef selbst ist, der, wohl beraten von ausgewiesenen „Experten“ des Völkerrechts wie Außenministerin Baerbock, diese eine Botschaft immer wieder ins Horn stößt, ohne zu vergessen den hochgradig heuchlerischen Hinweis auf das Völkerrecht nachzuschieben, was mich an den Usus der SED und Stasi in der DDR erinnert, die auch immer wieder – vor allem aber im ideologischen „Song – betonten, wer kämpfe für das Recht, habe immer recht, also die „Partei, die Partei“ – oder heute der Regierungschef, der Netanjahus Israel einen „demokratisch“ lupenreinen Persilschein ausgestellt hat – frei Hand für noch mehr Krieg und noch mehr tote Kinder!

[3] Die 57 Nationen der arabisch-islamischen Welt, Erdogan, Katar, Putin, die in der Hamas Freiheitskämpfer sehen, selbst China.

700 tote Zivilisten an nur einem, dem bisher opferreichsten Tag in Gaza, darunter viele Kinder! 

Nichts davon bei ARD und ZDF, dafür Propaganda! 

Einseitige, unvollständige Information der Deutschen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen über die blutig-verbrecherischen Kriegs-Ereignisse in Gaza mit den bisher systematisch verschwiegenen Opferzahlen: das ist eigentlich Desinformation, oder? 

 

– Was der mündige Bürger und „Christ“ in seiner „heilen“, weihnachtlichen „Welt“ nicht sehen soll! Eine zeitkritische Betrachtung von Carl Gibson.

Wenn die deutsche Regierung eng an der Seite Israels steht, neben den USA, Großbritannien, Frankreich und – von wenigen Ausnahmen abgesehen – anderen Mitläufern aus der EU, dann kann das deutsche Fernsehen, das doch im Grunde objektiv und ausgewogen berichten sollte, also kritisch, vor allem aber korrekt, diese offizielle Haltung der Bundesregierung nicht konterkarieren!

Oder?

Ist Wahrheit etwa wichtiger als die Haltung an der Seite Israels, die – aus der Sicht der aktuellen Scholz-Regierung – Staatsdoktrin ist?

Eine Staatsdoktrin, die den „Genozid“ an den Palästinensern in Gaza rechtfertigt und mitträgt? Die „Kriegsverbrechen“ wie „ethnische Säuberungen“, Vertreibung“ „Massenmord“ an Zivilisten gutheißt?

Nach dem Grauen vom 2. Dezember mit 700 Opfertoten innerhalb von 24 Stunden und den Horrorbildern aus Gaza, Szenen, wo ich mehrfach wegschauen musste, obwohl ich gezielt hinschauen wollte, was geschieht, habe ich wieder die Probe aufs Exempel gemacht und mir die Hauptnachrichten der ARD um 20 Uhr angesehen, speziell, um festzustellen, was der Deutsche von dem großen Grauen in Gaza mit den vielen toten Kindern mitbekommt!

Was hatte ich im Vorfeld anderswo bereits gesehen, etwa auf Al Jazeera, wo Araber über das Los ihrer schwer getroffenen, heimgesuchten arabischen Brüder und Schwestern berichten? Ich, der alternativ Vorinformierte, der nun – als guter Komparatist auch in anderen Bereichen der Wissenschaft und Kritik – zu einem Vergleichen der Nachrichten schritt, zu der Verifikation des Umgangs der Medienmacher im Westen mit „Fakten“ und Legenden:

Horror-Szenen der unübertroffenen Art, wie sie kein Horrorstreifen im Kino bieten kann, alles echt, Blut, Blut, Blutabschlachtete Kinder mit zerfetzten Körpern, tote Babys aus dem Schutt, schlimmer noch, als nach einem verheerenden Erdbeben, denn solche Wunden, wie sie die Kinder nach dem Bombardements aufweisen, kann die Natur selbst in der Katastrophe nicht anrichten; ein blutüberströmtes Mädchen vor dem schon zerbombten Krankenhaus und noch weitere Kindern, die aus den Trümmern schreien, denen aber nicht geholfen werden kann, weil die schweren Betontrümmer mit bloßen Händen nicht hinweggeräumt werden können.

Was sieht die „zivilisierte“ Welt im Fernsehen davon, jener bessere Teil der Menschheit, „Menschen“, die gerade wegschauen, weil sie sich „das nicht antun wollen“, genauer der Deutsche, der – nach den Grauen des Dreißigjährigen Krieges – zwei blutige, verheerende Weltkriege erlebt hat, mit Massenmord, millionenfacher Vertreibung und Vergeltung?

Was siegt der – heuchlerische, durch und durch verlogene – „Christ“ von diesem – staatlich über Krieg bewirkten – Terror gegen Zivilisten im Heiligen Land? … in seiner wohlgewärmten Wohnstube auf dem Sofa neben dem Kamin, während weihnachtliche Musik erklingt?

Nichts!

Friert er mit, erfüllt von Empathie und christlicher Nächstenliebe, mit den barfußlaufen Kindern in den verdreckten Straßen von Gaza, die nach dem Bombardement verzweifelt und mit Asche nicht nur im Harr nach ihren Eltern schreien, suchen, diese aber nicht mehr finden können, weil der Schutt aus den eingestürzten Wohnhäusern[1] in Khan Younis die Toten bedeckt.  

ARD und ZDF sorgen dafür, dass der Deutsche nichts sieht, was die Seele, das gewissen oder die politische Gesinnung belasten würde! Sauberes, zum Wohl des Bürgers vor-zensiertes Fernsehen ist das!

Lieber blickt der fromme Christ, den es in deutschen Landen noch geben soll, auf das Bethlehem vor 2000 Jahren, als auf das Bethlehem von heute, wo eine rassistisch durchsetzte Armee (IDF) Jagd auf palästinensische Untermenschen macht.

Bei ARD und ZDF bleibt „unblutig“, was dazu für führt, dass der – unvollständig, als schlecht informierte Bürger – eng an der Seite der Bundesregierun steht, ohne das zu hinterfragen, was Scholz und die Minister, gestützt auch noch von den „Volksvertretern“ im deutschen Parlament in Namen des ganzen deutsches Volkes an weitsichtiger Politik vorlegen, eng an der Seite eines Kriegsverbrechers aus Israel, dessen Taten man nicht werten kann, weil man sie nicht kennt!

700 Tote an einem Tag, Opfer, zu denen noch 100 in der Nacht hinzugefügt werden, von denen der Deutsche, der nur deutsch spricht und der sich nichts anderswo informieren kann, nie etwas erfahren wird!

So ähnlich lief der „Völkermord“ seinerzeit in Uganda ab, als ein Volk Afrikas ein anderes Volk erschlug, mit der Machete, im Busch – von 1 000 000 Toten war später die Rede nach dem Konflikt“, der ein „Bürgerkrieg“ war, also jenseits der Regelungen des Völkerrechts!?

Die Zivilisierten und Humanisten der westlichen Welt schauten damals weg, denn Uganda, war weit – und heute schauen die gleichen heuchlerischen Wohlstandsmenschen weg, um sich dem Verblödungsfernsehen hinzugeben und der billigen Ablenkung in unserer noch – ach, so heilen – Welt!

Nach den Erschütterungen des Tages mit den 700 Toten in Gaza und dem Bericht der ARD – fern vom Geschehen – an dritter Stelle der „Relevanz“ der Meldungen, in welchem der israelischen Sicht der Dinge mit Propaganda für den Kriegsverbrecher auch noch viel Raum eingeräumt wird, während die nackten – blutigen – Fakten am Ort des Geschehens in Gata verschwiegen werden, zippte ich schnell einmal durch, um dann auch Gewissheit darüber zu erlangen, dass nirgendwo über das Grauen des Tages mit den 700 Toten, die andere melden, näher berichtet wird.

Ablenkung überall, Filme, Serien, nur nichts über die Situation unserer Zeit, die uns alle angeht, weil das große Morden vor unseren Augen stattfindet, ermöglicht durch unser alle Nichtstun.

Wir feiern Weihnachten in „heiler Welt“, denn wir leben noch nach den Heimsuchungen der „Pandemie“ und Putins Krieg in der Ukraine, während über 6000 Kinder im Heiligen Land geschlachtet werden wie bei Herodes und in Ägypten vor über zwei, drei tausend Jahren.

Was ist aus dem Menschen geworden?

Ein Verrückter? wie es Lula[2] ausdrückt!

Und die Menschheit?

Netanjahus Israel schafft die Humanität ab … und vielleicht auch noch die gesamte Menschheit!

So sah ich das, als die ersten Bomben der Vergeltung auf Zivilisten niedergingen, um in einem Vergeltungskriegdas Verbrechen einer Terror-Miliz mir einem noch viel, viel größeren Verbrechen zu rächen, denn auslöschen kann man „Kriegsverbrechen“ oder „Verbrechen gegen die Menschheit“ nicht, ganz egal, wo sie geschehen und wird diese verübt. Sie bleiben und klagen an, auch diejenigen aus der Politik, die diese Verbrechen möglich machen und billigen.

Die öffentliche Meinung wird kippen, gegen Biden und Co, denn die Fakten des Grauens, die den Deutschen heute noch vorenthalten werden über Politik und Medien, werden durchsickern, die Menschen erreichen und zu einem Umschwung führen.

Die Menschen werden erkennen, was ist – und sie werden auch einiges mehr über die ungeistige Situation der inhumanen Zeit erfahren, in der sie leben, immer noch eingelullt von einem „Eiapopeia“ vom Himmel, aus dem Heine große Dichtung gemacht hat.


[1] In dem tendenziösen Bericht des jungen Journalisten, der von irgendwo außerhalb, von einem sicheren Ort aus berichtet, fern vom Geschehen, die Zuschauermehr täuschend als informierend, werden diese zu Ruinen gemachten Häuser für Sekunden eingeblendet, die 700 Opfer aber, die Schicksale der toten Babys und Kinder, bleiben unerwähnt, fallen unter den Tisch!

Hoffentlich werden sich die Redakteure von ARD und ZDF eines Tages dafür verantworten müssen!

Wie ich Scholz vorwerfe, die zynische Machtpolitik in Namen der deutschen zu praktizieren, nicht aber in meinen Namen, so werfe ich auch diesen „Kollegen“ vor, nur Handlanger zu sein, Erfüllungsgehilfen der Machtpolitiker über Volksvernebelung und Verdummung, was den Weg in Unfreiheit und Diktatur ebnet.

[2] Vgl. dazu meinen Beitrag:

Regiert der „Wahnsinn“? Die Welt – führungslos? Wohin führt das alles, in den „Abgrund“? Ist die Menschheit gänzlich verrückt geworden? Das und noch mehr fragt Lula da Silva, der Präsident Brasiliens

   Der „Perpetuum mobile der Lüge“, die IDF – das „Schäbigste“ überhaupt: Man hat die Zivilisten aus Gaza-Stadt nach Süden geschickt, um die Menschen auf der Flucht dann auch dort zu bombardieren – Im Namen der „Zivilisation“ und gedeckt von der westlichen Welt!

Als ich das vor Jahren so formulierte und auf eine Person bezog, die – mit dreisten Lügen munitioniert – im verlogenen Deutschland hoch aufsteigen konnte, bis hin zum Nobelpreis, den hier der Dümmste bekommt oder die Dümmste, brachte ich es mit wenigen Worten auf den Punkt:

Sie lügt und lügt und lügt!

So heute auch die IDF, deren Multiplikator das öffentlich-rechtliche Fernsehen Deutschlands ist.

Also hat Netanjahus Israel immer recht, auch, wenn es 6 000 Kinder umbringt.

Mein Volk will es so, sagt Netanjahu, der aus Prinzip lügt, immer, bei allem, was er sagt.

Ich bezweifle es, dass alle Bürger Israels diesen Krieg „so“ wo wollen, so „verbrecherisch“, wie er geführt wird von die „Verteidigungsarmee“ IDF, denn die Früchte dieses Krieges werden, wie oft schon von mir betont, das Volk der Juden diskreditieren, Hass auf die Juden ziehend, in aller Welt.

Politiker, die schlechte Politik machten, Leute wie Netanjahu, der den Status quo mit den Siedlern herbeigeführt, ja, fast schon zementiert hat, der auch für das Bestehen der Hamas verantwortlich ist; Politiker, die versagten, sollten jetzt auch nicht noch – als ausgewiesene Versager – Krieg führen, unterstützt von radikalen Militärs wie Gallant, der „humane animals“ bekämpfen will, aber Kinder und Zivilisten tötet, darunter über 111 UNO-Mitarbeiter, Ärzte, krankenschwestern, Helfer aller Art – solche Gestalten und Prototypen der Inhumanität sollten nicht auch noch einen Krieg im Namen des gesamten Judenvolkes führen!

Was ich so sah und mehrfach betonte, sieht der israelische Oppositionspolitiker Lapid genauso!

Das Volk der Juden sollte die beiden Akteure des Grauens schleunigst abberufen, aus Prinzip, aber auch um die eigene Ehre und Würde zu retten!

Das deutsche, westeuropäische und US-Politiker hinter den aktuell – doch gegen das Völkerrecht – agierenden Politikern Israels stehen, das Volk Israels aber aus den Augen verlieren, kursichtig und dumm, halte ich für eine demokratische Katastrophe! (Bei der auch noch die echte Demokratie pervertiert wird!)

Lügen am laufenden Band, die ich dokumentiert und publik gemacht habe, während sie entstanden, Lügen mit Täuschungsabsicht, um Menschen aus ihrem heim zu vertreiben und unterwegs auch noch auf perfide Art umzubringen, noch mehr dann schutzlos im Süden, selbst im UNO-Lager oder in der UNO-Schule, nachdem man sich schon von Anfang an gegen die – als Feind ausgemachte – UNO stellte, gegen den Generalsekretär Guterres, gegen die UNICEF als Fürsprecherin der Kinder, die jetzt in großer Zahl in Gaza von einer hochgerüsteten Armee (IDF) getötet werden.

    Die Doppelzüngigkeit der US-Politik in Gaza, eine höchst schizophrene Politik, geprägt von einer krassen Diskrepanz zwischen Wort und Tat, hält an

Während die Spitzen der Biden-Administration, Vizepräsidentin Harris in Doha und ausdrücklich Verteidigungsminister Austin, ein Schwarzer, daheim in den USA, recht eindeutig Position beziehen, im Versuch, Netanjahus Vernichtungsfeld etwas auszubremsen und einzudämmen, bleibt Biden im Hintergrund und lässt die Akteure aus Politik und Armee (IDF) vor Ort auf bewährte Weise weitermachen – wie bisher, Wohnsiedlungen[1] bombardierend, etwa in Khan Younis am 2. Dezember, in dem Augenblick, in welchem Harris und Austin – scheinheilig – an Mäßigung und Vernunft appellieren.

Zu viele Palästinenser seien bereits getötet worden, stellt Harris – praktisch wortgleich[2] – mit den Ausführungen des Außenministers Blinken fest, der bereits vor Wochen zurückgerudert hatte, um etwas Akzeptanz im arabischen Lager zu finden.

Es werde keine Vertreibung der palästinensischen Zivilbevölkerung aus Gaza geben, betont die ehemalige Staatsanwältin, die sich mit Menschenrechten auskennt, vielmehr demokratische Verhältnisse in der Verantwortung der autonomen Palästinenserregierung des Abbas aus Ramallah, doch ohne der Hamas weiterhin eine Plattform für Terrorismus zu bieten, was auf eine gewisse Perspektive der Hoffnung verweist, während Austin sogar einen „moralischen Verantwortung“ spricht, die Israel beachten müsse, von einem „Imperativ[3] den er einfordert, also mehr Rücksicht auf Zivilisten, weil moralisches Versagen den Sieg im Feld zunichtemachen würde, also taktisch falsch wäre!

Wer will diesem Zyniker Netanjahu, der alles verdreht, um sich selbst zu retten, der lügt und täuscht in allem, was es sagt und tut, etwas von „Moral“ erzählen oder dem IDF-Minister Gallant, das ist der mit den „human animals“ und der inhumanen Belagerung, die halbverhungerte, unter Schmerzen aufschreiende Kinder zwingt, verseuchtes Wasser oder Salzwasser aus dem Meer zu trinken?

Die Moral dieser Leute heißt – wie vor 3000 Jahren – vernichte, zerstören, ausrotten!

Netanjahu, den Biden bisher noch nicht in den Griff bekommen konnte, macht trotzdem weiter, unbeeindruckt von den hehren Worten aus Washington, wohl wissend, dass es nur Worte sind, notwendige Worte, um für die Zeit der Wiederwahl des Biden zum US-Präsidenten das Gesicht irgendwie zu wahren und die 14 Milliarden Waffenhilfe für Israel durch den Kongress zu bringen.


[1] Der Schrecken ist inzwischen so groß und das leiden der Kinder von Gaza so unerträglich grausam, dass man wegsehen muss, wenn man die Bilder aus den Krankenhäusern auf dem Bildschirm bei Al Jazeera sieht. Dem Deutschen bleiben sie erspart.

Man höre sich den Bericht des UNICEF-Berichterstatters Elder an, der in seiner Verzweiflung über den Horror dort, der deutschen Politikern nichts ausmacht, kaum noch Worte findet.

Blutige Hände ragen aus den Trümmern hervor – die Retter aber können den Verschütteten mit bloßen Händen nicht ausgraben. Er wird vor ihren Augen sterben.

Seit dem Ende der „Feuerpause“ starben durch Israels Bomben mehrere Hundert Menschen, Zivilisten, viele Kinder.

Dabei sieht es nach mehr Krieg aus. Israel wird noch zulegen bei der Vernichtung von Menschenleben, ungeachtet der – von den USA – befürchten Ausweitung des Krieges auf die gesamte Region.

[2] To many palestinians have been killed.

So hatte ich den Satz in Erinnerung. Jetzt hat Harris noch das Wort „innocent“ vor die Palästinenser gestellt! Kosmetik!

[3] Austin sieht den Hass, der auf aller Welt auf Israel zukommt – und als US-Verteidigungsminister weiß er wohl, dass alles, was Israel einbrockt vom Militär der USA ausgelöffelt werden muss, was zu vielen Toten führen wird, vor allem dann, wenn es zu der Auseinandersetzung mit dem Sponsor von Hamas, Hisbollah und Huthi kommt, mit dem Iran.

Diese Eskalation sehnt Netanjahu angeblich herbei, während Blinken darauf überhaupt keine Lust hat, denn dann wird es ernst, auch für die Europäer und die NATO.

      Eine Bombe, ein Menschenopfer!? 

Die USA schickten Israel angeblich 15 000 Bomben, die dann in Gaza auf die Hamas niedergehen sollten, aber Zivilsten trafen, mehr als 15 000 Kinder, Frauen, Kranke in Krankenhäusern, Alte, Schwache, Menschen in den Flüchtlingslagern und auf der Flucht …

Die Zahl[1], die anklagt, aber auch einiges offenlegt, angeblich im „Wall Street Journal“ publiziert, während die „New York Times“ sich mit den Warnungen Israels durch die US-Geheimdienste vor den Anschlägen vom 7. Oktober auseinandersetzt, beantwortet zwei wichtige Fragen, die sich einige zeitkritisch denkende, mündige Bürger überall auf der Welt stellen:

Wer führt als diesen Krieg hinter Israel?

Wer verdient an diesem Krieg besonders?

Die USA des Joe Biden, der dann als US-Präsident auch kein Interesse hat, diese prosperierende Dollar-Qualle bald versiegen zu lassen!

Gut ist, was Amerika nützt!

Also sollen noch einmal 14 000 000 000 – Milliarden – US-Dollar her, um Israel weitere Munition zu schicken, neben den 60 000 000 000 für die Ukraine!

Wofür?

Für das Selbstverteidigungssystem „Iron Dome“?

Oder doch nur für weitere Bomben, die auf die nach Süden abgedrängte Bevölkerung von Gaza niedergehen werden?

Und, um die schon supereichen Rüstungskonzerne, für die Krieg ein Geschäft ist, noch reicher zu machen, in den USA, aber auch in Europa und Deutschland, das Panzer schickte, die nun auch Opfer unter Zivilisten fordern, ohne, wie früher bei einer Genehmigung üblich, nach der Art des Einsatzes zu fragen?

Einige mündige US-Amerikaner haben etwas dagegen, dass ihre mühsam erwirtschafteten Steuergelder so eingesetzt werden, um Unschuldige zu töten, noch weitere 6 000 Kinder? Also verklagten sie die US-Administration – und auch aus dem Kongress gibt es Widerstand!


[1] 100 bunkerbrechende Bomben sind darin enthalten, und 57 000 Artilleriegeschosse kommen noch dazu.

Am 2. Dezember, nach der Beendigung der „Feuerpause“, hat die IDF das Flüchtlingslager Jabalia in Gaza erneut bombardiert, 100 tote Zivilisten mehr, ferner wurde eine Wohnsiedlung in Khan Younis angegriffen, im Süden, wohin man die Vertriebenen geschickt hatte, ganze Wohnblocks wurden zerstört, viele wurden Kinder getötet, andere verstümmelt, Leichenteile liegen überall herum, Schutt und Asche, die Kliniken können die eingelieferten Schwerverletzten kaum noch irgendwie versorgen, ein Baby hat das Bein verloren, Kinder sind vor Schmerz verstört, manche Mutter in ihrem Schmerz mit dem sterbenden Kleinkind im Arm ebenso.

Inzwischen hat Israel seine Vermittler in der Geisel-Sache vom Mossad aus Doha abgezogen, zurückbeordert, während Frankreich Präsident Macron davon ausgeht, dass ein Krieg zur vollständigen Beseitigung der Hamas sich gante 10 Jahre hinziehen könnte. Dann dürften alle Gaza-bewohner tot sein, wenn Israel so vernichtend weiter macht, ohne auf die inzwischen zur Mäßigung mahnende USA zu hören. Was Blinken anregte und Vize-Präsidentin Harris weiter ausführte, mit Perspektiven für die Menschen von Gaza nach dem Krieg, stößt bei den kriegswilden Israelis, die auf keinen hören, auf taube Ohren.

Während Macron inzwischen in Sorge ist über das, was in Gaza an Vernichtung vorgeht und der Spanier Sanchez sich um die Ehrenrettung Europas bemüht, steht der Deutsche  

Scholz immer noch fest an der Seiter der Vernichtungskrieger!

      Regiert der „Wahnsinn“? 

Die Welt – führungslos? 

Wohin führt das alles, in den „Abgrund“? 

Ist die Menschheit gänzlich verrückt geworden? 

Das und noch mehr fragt Lula da Silva, der Präsident Brasiliens, öffentlich[1] angesichts des Grauens in Gaza – mahnend: 

wo bleibt der Sicherheitsrat der UNO?

Und er geht dann auch davon aus, dass es so ist – und die Welt führungslos.

Aus der Sicht des Idealisten Lula, der den rechtskonservativen Bolsonaro als Präsident Brasiliens abgelöst hat, ist der rücksichtslose Machtzyniker Netanjahu, verantwortlich für die Taten des Grauens in Gaza, ein extrem rechter Politiker, der aber von den USA, namentlich von Joe Biden hätte längst gestoppt werden können, wenn das gewollt wäre.

Obwohl er zugibt, nicht viel von Völkerrecht[2] zu verstehen, erkennt Lula da Silva etwas, was die halbe Welt auch erkennt, nämlich die Doppelzüngigkeit der US-Politik in Gaza, eine höchst schizophrene Politik, geprägt von einer krassen Diskrepanz zwischen Wort und Tat, die in diesen Tagen nach der „Feuerpause“ wieder überdeutlich wird.

Während die Spitzen der Biden-Administration, Vizepräsidentin Harris in Doha und ausdrücklich Verteidigungsminister Austin, ein Schwarzer, daheim in den USA, recht eindeutig Position beziehen, im Versuch, Netanjahus Vernichtungsfeld etwas auszubremsen und einzudämmen, bleibt Biden im Hintergrund und lässt die Akteure aus Politik und Armee (IDF) vor Ort auf bewährte Weise weitermachen – wie bisher, Wohnsiedlungen bombardierend, etwa in Khan Younis am 2. Dezember, in dem Augenblick, in welchem Harris und Austin – scheinheilig – an Mäßigung und Vernunft appellieren.

Zu viele Palästinenser seien bereits getötet worden, stellt Harris – praktisch wortgleich[3] – mit den Ausführungen des Außenministers Blinken fest, der bereits vor Wochen zurückgerudert hatte, um etwas Akzeptanz im arabischen Lager zu finden.

Es werde keine Vertreibung der palästinensischen Zivilbevölkerung aus Gaza geben, betont die ehemalige Staatsanwältin, die sich mit Menschenrechten auskennt, vielmehr demokratische Verhältnisse in der Verantwortung der autonomen Palästinenserregierung des Abbas aus Ramallah, doch ohne der Hamas weiterhin eine Plattform für Terrorismus zu bieten, was auf eine gewisse Perspektive der Hoffnung verweist, während Austin sogar einen „moralischen Imperativ“ einfordert, mehr Rücksicht auf Zivilisten!

Netanjahu, den Biden bisher noch nicht in griff bekommen konnte, macht trotzdem weiter, unbeeindruckt von den hehren Worten aus Washington, wohl wissend, dass es nur Worte sind, notwendige Worte, um für die Zeit der Wiederwahl des Biden zum US-Präsidenten das Gesicht irgendwie zu wahren und die 14 Milliarden Waffenhilfe für Israel durch den Kongress zu bringen.

Biden trägt – nach Lula – die Hauptverantwortung für das, was in Gaza abläuft, für den „Wahnsinn“, für das Töten von vielen Tausend unschuldigen Kindern, für das, was auch ich – aus ethischer Sicht schon von frühester Stunde an – als „Ende der Zivilisation“ und Ende der Humanität bezeichnet habe, als eklatantes Versagen der westlichen Welt angeführt von den doppelzüngigen USA, die immer schon – nach innen wie nach außen und in guter jüdisch-christlicher Tradition – Wasser predigten und Wein tranken.

Doch auch der Sicherheitsrat der UNO hat versagt! Wo ist dieser Sicherheitsrat, wo bleibt er?

Fragt Lula empört, der Idealist vom Amazonas, der auch – neben der Klima-Veränderung – auch die Hungernden der Welt im Blick hat, sich und uns fragend, ob man nicht das Geld aus dem Ukraine-Krieg in die Linderung des Hungers und der Leiden der Armen hätte investieren sollen, wobei ein echtes Referendum über die dort anstehenden Territorialfragen hätte entscheiden können.

Die Welt – führungslos, wie ein Schiff ohne Kapitän und Steuermann in aufgewühlter See, im Sturm? Wohin führt das alles?

In den „Abgrund“? von dem UNO-Generalsekretär Antonio Guterres, ein weiser wie weitsichtiger, vor allem aber ein aufrichtiger Mann – schon bald nach dem Auftakt zum großen Morden an Zivilisten in Gaza sprach.

Sitzen im UNO-Sicherheitsrat eigentlich nur „Schurkenstaaten“, die über dem Völkerrecht stehen, die eigene Interessen durchsetzen, aber auch anderen Schurkenstaaten Kriegsverbrechen ermöglichen[4]?

Es gab Zeiten, das stand der Linke Scholz eng an der Seite des noch linkeren Lula da Silva, wollte mit diesem gesehen werden.

Doch das hat der deutsche Kanzler, der schon viel vergaß, auch den Anstand und die Menschwürde (?), bestimmt auch schon vergessen.

Heute steht SPD-Mann Scholz eng an der Seite eines radikalen Kriegsverbrechers und Kindermörders, der sich als „Retter seiner Nation[5] aufspielt, gar als „Retter“ der westlich-aufgeklärten Kultur und Zivilisation, so alles pervertierend, was man überhaupt pervertieren kann, auch noch im Namen der „Zivilisation, indem er 6 000 Kinder umbringen lässt.

Damit hat der deutsche Kanzler bisher wohl kein Problem!?

Er steht dort, doch nicht für mich – und auch nicht für das Deutschland, das ich meine!


[1] In einem Gespräch mit dem Sender Al Jazeera english, ausgestrahlt am 1. Dezember.

[2] Der Präsident wiederholt also auch das oft – und vor allem in der westlichen Welt besonders – betonte „Recht Israels auf Selbstverteidigung“, das, streng genommen, nur bei einem Angriff eines souveränen Staates auf einen anderen souveränen Staat Geltung hat, nicht aber bei der Auseinandersetzung eines Staates, der auch noch Besatzungsmacht ist, mit einer Miliz, die eine Widerstandsbewegung aus dem Inneren ist, wie jetzt, im Fall von Hamas in Gaza: Lula fügt dann aber auch hinzu: nicht so!

Was dem entspricht, was ich, der Ethiker und Dilettant im Völkerrecht, von frühester Stunde an hervorhebe.

[3] To many palestinians have been killed.

[4] Danach fragte ich schon früher, in Variationen. Nun, wo die Akteure Russland und China wieder eingreifen werde, Frankreich und Großbritannien aber mit gebundenen Händen mit am Tisch sitzen, ohne für Kultur, Geist, Zivilisation, Menschenrechte und Humanität aktiv zu werden, stellt sich diese Frage erneut, doch leider nur für Ethiker und Aktivisten, deren Stimmen man nicht hören will, während die rücksichtslose Machtpolitik weiter geht, zynisch – und über Leichen.

[5] Auch Hitler galt einigen Deutschen lange als „Retter seiner Nation“!

  

   Der gesamte Westen lügt, täuscht und heuchelt! 

Weshalb werden die Kriegsverbrechen Netanjahus, die Milosevic‘ und Putins Verbrechen im Krieg verblassen lassen, nicht offen beim Namen genannt, obwohl jeder Völkerrechtskundige von der ersten Stunde an weiß, dass es – so bisher noch nie dagewesene – Kriegsverbrechen sind?

Der spanische Regierungschef Sanchez, hat, soweit ich da mitbekommen habe, darauf hingewiesen, es sei nicht in Ordnung, was Israel in Gaza veranstalte, ja, das Agieren dort entspreche nicht dem Völkerecht. Das ist zwar viel deutlicher als die wiederhalten farblosen Statements des deutschen Kanzlers Scholz[1], der sich hinter dem Appendix „im Rahmen des Völkerrechts“ versteckt, wenn er das Selbstverteidigungsrecht Israels hervorhebt, um später zu sagen zu können, auch er habe die Wahrung des Völkerrechts abgemahnt, aber immer noch nicht genug, denn, statt herum zu eiern, um den heißen Brei herum zu schleichen wie der Fuchs im Märchen, ohne das Tabu direkt anzusprechen, hätte er die ganze Serie der „Kriegsverbrechen“ dort ausdrücklich beim Namen nennen können.

Macron, der französische Präsident, hat Ähnliches auch gesagt, als er darauf hinwies, das Töten von Babys und Frauen durch Bomben[2] müsse aufhören, doch wie beim Kaffeekränzchen, unverbindlich und nicht etwa im UNO-Sicherheitsrat als Forderung. Immerhin hat die Klarstellung von Sanchez ausgereicht, um das selbstherrlich agierende Israel zu irritieren, das dann auch die Botschafter Spaniens eingestellt hat.

Trotzdem macht der Westen, der von Anfang an gut Bescheid weiß, sich und der Öffentlichkeit etwas vor, etwas, was nicht haltbar ist und zur grotesken Maskerade, zur Farce ausarten und kippen wird.

Was soll die Heuchelei?

Jeder weiß Bescheid! Der Westen macht sich so seit Wochen nur lächerlich und verliert damit seine Glaubwürdigkeit auch noch im Ukraine-Krieg, wo er die „Kriegsverbrechen“ sah, als diese eintraten, als Krankenhäuser, Schulen, Kultureinrichtungen bombardiert wurden, ferner die Wohnungen der Zivilisten, die keine legitimen Kriegsziele waren, sah, „Kriegsverbrechen“, die er heute nicht mehr sehen will, weil der verwöhnte Judenstaat sie begeht, ein Staat, der glaubt über dem Recht zustehen und alles machen zu dürfen, was ihm beliebt.

Kein Staat und kein Volk stehen über dem Recht der Völker!

Der Kampf gegen die Hamas ist nur ein Vorwand, um ein ganzes Volk zu bekämpfen!

Früher oder später bricht das ganze Kartenhaus der billigen Lügen und Täuschungsmanöver der – über die Köpfe der oft desinformierten Bürger hinweg – Regierenden in sich zusammen, eben, weil die Welt nicht nur aus dem Westen besteht, weil die Völker und Staaten der Welt sich von diesem – durch und durch verlogenen, anders selbstherrlichen – Westen abwenden werden.

Noch mehr Tote? Noch mehr Krieg? Das alles fällt auf die USA des Joe Biden zurück!

Es ist prinzipiell so, als hätte der Westen selbst die Kriegsverbrechen[3] begangen, die Netanjahu heute in Gaza ausführen lässt!

Wer wird die längst schon Wahnsinnigen in der Vernichtung von Menschenleben noch stoppen?

Die öffentliche Meinung gegen die Haltung des Westens in diesem ungerechten Krieg, der ein Genozid ist, kippt bereits!

Biden[4] wird mit stürzen – und der Westen mit Biden.

Schon ist viel zu viel geschehen, Kriegsverbrechen, die nicht mehr aus der Welt zu schaffen sind, aus der vernetzten Welt, die Fakten zu deuten weiß, schon gar nicht mit billiger Heuchelei.

Von der ersten Stunde an schaue ich – neben dem großen Morden – auch dem großen Lügen zu, unbeeindruckt von den Legenden, denn damit kenne ich mich schon lange aus, interessiert nur nach an der Art, wie gelogen wird, an der Methode des Täuschens[5] der Vielen, die leider aber nicht besser ist als das Vorgehen der IDF in diesem Bereich, plump und lächerlich, eine Farce von Anfang an, an der praktisch alle Politiker und sämtliche Mainstream-Medien brav und unkritisch mitwirken.

Ohne echten Einfluss und Reichweite, etwa als Blogger, haben die wenigen, noch Freien[6] in der Ecke, einsame Rufer in der Wüste, kaum eine Möglichkeit die offizielle Sicht der Dinge zu korrigieren!

Die Macht der Faktischen auch im Bereich der Wahrheitsfindung?

Aber auch ohne Kommentar und Interpretation: die Fakten sprechen für sich – und an ihren Früchten, das weiß schon Bibel, wird man sie erkennen! Die Kriegsverbrecher – nach dem Holocaust!


[1] Vgl. dazu meinen Beitrag.

[2] Vgl. dazu meinen Beitrag.

[3] Mir kommt es nicht auf die Person an, noch auf die Nation, sondern auf das Prinzip, das hinter den Einzelfällen bestehen muss.

[4] Unter dem Druck aus aller Welt, aber auch aus dem Inland, will US-Präsident Biden diese kriegsverbrecherische Art der Vergeltung angeblich nicht länger mittragen, weniger aus prinzipiellen Gründen, vielmehr, um wiedergewählt zu werden, was unmöglich sein wird, wenn man ihn für die Taten des Netanjahu in Gaza verantwortlich macht.

Wie es den Anschein hat, entgleitet Biden die Kontrolle über den Enthemmten, der, ohne Rücksicht auf menschliche Verluste, den schon überaus blutigen Krieg gegen die Palästinenser weiterführen.

[5] Über einseitige Information.

[6] Als Putin seine Kriegsverbrechen in der Ukraine beging, habe ich diese als solche benannt, auch den zynischen Diktator benennend in vielen Variationen. Weshalb sollte es jetzt anders sein? Also hate ich als ethischer Philosoph, der Völkerrecht durchaus studiert hat mit redlichem Bemühen, dagegen, selbst wenn man auch mich abführen sollte, wie die zittrige alte Oma in Rebellion.

In solchen Dingen ist der Einzelne nur dem eigenen Gewissen verantwortlich – und der metaphysischen Instanz über den Dingen, die von gläubigen Menschen Gott genannt wird, nicht aber einem Staat oder gar fragwürdigen Politikern mir einer sonderbaren Auffassung von Staatsräson, die zur Billigung von Verbrechen gegen die Menschheit herangezogen wird.

      Feuerwehrmann Blinken während der „Feuerpause“ am Brandherd schadenbegrenzend unterwegs – über die gespaltene Zunge des großen weißen Häuptlings aus dem Weißen Haus und das „Weiter so“ … im „Go on, Netanjahu!“

Da alles auf Biden und die USA zurückschlägt, was die Rechtsregierung Netanjahus im Gaza-Krieg „gegen die Hama“ angerichtet hat, mit über 15 000 toten Zivilisten und nach mehreren Tausend unter den Trümmern in nur sechs Wochen „Krieg“, das sind mehr Zivilopfer, als Putins Angriffskrieg auf die Ukraine in der gesamten Dauer von 20 Monaten hervorbrachte, muss die US-Administration zurückrudern, retten, was noch zu retten ist, denn die öffentliche Meinung kippt; die Welt wendet sich gegen die USA, die für Netanjahus Taten direkt verantwortlich gemacht wird, denn ohne die Rückendeckung der westlichen Supermacht und des Westens insgesamt hätte der Rechtpolitiker der besonders zerstörerischen Art diesen Vergeltungskrieg nicht führen können, vor allem nicht so, wie ihn führen ließ, gegen das Völkerrecht, gegen die UNO, gegen die Zivilisation – und das auch noch im Namen der Zivilisation!

Wollen die – schizophren agierende – USA und der gesamte verlogene Westen dahinter diese Art der „Zivilisation“ weiter kultivieren?

So es so weitergehen auf der Welt, in der derjenige bestimmt, der die „dickere Berta“, die „Mutter aller Bomben“ hat, bereit, auf Zivilisten zu feuern, auch von „Kanonenbooten“, um dann auch die größte aller Bomben einzusetzen, wie das den 2,3 Millionen Palästinensern von einem Ultrarechten Rassisten aus dem Kabinett Netanjahus längst angedroht wurde?

Als Putins Hampelmann Medwedew ähnlich drohte, war der Westen irritiert, hochgradig moralisch entrüstet. Man nahm die „Kriegsverbrechen“ Putins unter Lupe, stellte einen internationalen Haftbefehl aus, um später über Putins Taten in der Ukraine vor dem ICC zu richten. Netanhahu aber dar munter weitermachen mit dem Töten von Zivilisten, von inzwischen mehr als 6 000 Kindern in Gaza, ohne dass man in der westlichen Welt diese – so beispiellosen – „Kriegsverbrechen“ unmissverständlich beim Namen nennt!

500 tote Zivilisten durch eine Bombe in dem Flüchtlingslager Jabalia, in dem Ameisenhaufen der ganz Vielen ohne Schutz!

Solches wurde nur in Hiroshima und Nagasaki erreicht, als die Nation der Freien und Gott der Menschheit vor Augen führte, was moderne Zerstörungswaffen vermögen, wenn sie eingesetzt werden!

Ein Glanzpunkt der Humanität, der über den Holocaust der Nazi-Verbrecher nachdenken lässt, der aber, vor den Augen Welt heute – in etwa anderer Form, aber genauso grausam und zerstörerisch – in Gaza wiederholt wird, weil man es zuließe, dass ein entfesselter Rache-Engel in seiner obskuren Vendetta 500 Menschen mit einer Bombe tötet und viele Tausend schutzlose Kinder mit anderen Bomben und Raketengeschossen.

Ein Gipfelpunkt der Zivilisation fürwahr!

Die „Komplizenschaft“ der USA und des gesamten Westens mit dieser Art der Kriegführung ist den Völkern der Welt längst bewusst, genauer, wie auch mir, seit den ersten Bombenabwürfen auf die Menschen von Gaza am ersten Vergeltungstag!

Eine Terror-Miliz kann man auch anders bekämpfen!

Man kann die Zivilisten an einen sicheren Ort bringen, um dann gegen Terroristen vorzugehen, mit Macht, ähnlich, wie man gegen Isis und Al Quaida vorging, doch nicht so, á la Netanjahu, indem man gegen Kinder und Zivilisten einen gezielten Vernichtungskrieg führt, den man dann „ethnische Säuberung“, „Vertreibung“ und „Genozid“ nicht nennen will.

Die gespaltene Zunge des großen weißen Häuptlings aus dem Weißen Haus – da ist sie wieder, bewährt nach der langen Tradition aus früheren Jahrhunderten der US-Geschichte im Ausrottungsfeldzug gegen die einheimischen Indianer, die vor den habgierigen „Sieder“ aus Europa Amerika bewohnten, ohne „Eigentum“ und „Besitz“ zu reklamieren – mit der Natur lebend, die Welt aber nicht unterwerfend, wie es die Bibel fordert.

Biden und Blinken reden heute mit derselben gespaltenen Zunge, auch jetzt, nachdem 15 000 palästinensische Zivilisten tot sind!

Netanjahu kann weitermachen!

Nur soll er sich an die Spielregeln der Menschenvernichtung halten – und dabei die Opferzahlen, besonders unter den Kindern, gering halten, damit nicht – über die Klagen an die Adresse der US-Regierung – die frage nach dem Zivilisationsgrad der Menschheit an sich im 21. Jahrhundert n. Chr. gestellt wird, von ethischen Philosophen etwa und von anderen, die sich nicht jüdisch-christlich definieren, noch muslimisch, die aber „Humanität“ anders auslegen als die Konquistadoren der Geschichte und der Jetztzeit.

Das Los der gesamten Menschheit steht auf dem Spiel!

Jetzt, lange nach dem Holocaust!

Als Putin losschlug, annektierte, überfiel, der Atheist und Neo-Stalinist, schrie die „zivilisierte“ Menschscheit auf!

Blinken entrüstete sich!

Stellvertretend für alle, die noch Moralität und Integrität zu haben glaubten!

Krankenhäuser, Schulen, Zivilisten bombardieren und beschießen, das geht gar nicht, sagte Blinken, der smarte Secretary of State – für sich und für Biden, den Präsidenten – seinerzeit, mit dem Finger auf den aggressiven Russen zeigend und auf die Russen dahinter, die den Ukraine-Krieg mit allen schnell bekannt gewordenen Kriegsverbrechen mittrugen.

Und heute?

Heute fehlt nicht nur die Ermahnung, sondern auch das Zurückpfeifen des Zauberlehrlings – mit Macht, denn der Enthemmte wird von Zerstörungsemotionen geleitet, von den Wahnideen einer existenziellen Bedrohung von Volk und Staat, die an der Realität vollkommen vorbeigehen, denn eine verbrecherische Miliz ist noch lange keine Bedrohung für einen bis an die Zähne bewaffneten Atomstaat, der den Status quo seit 1948 über 1967 bis zum heutigen Tag erhalten konnte, auch ohne 15 000 Zivilisten in nur sechs Wochen „Krieg“ zu töten, einseitig, unverhältnismäßig, die gesamte Menschheit schwer belastend und in Frage stellend.

Zugegeben: Biden, die präsidentielle Alternative zu dem Psychopathen Trump, wollte nicht, dass dieser „Selbstverteidigungskrieg“ so geführt wird!

Aber er ließ genau diese Art der verbrecherischen Kriegführung von ersten Vergeltungstag an zu!

Im amerikanischen Interesse?

Bestimmt nicht!

Das zeigte sich sofort, als von der ersten Stunde der Vendetta an die Gegenkräfte auf den Plan gerufen wurde, der Welt klarmachend, dass der Kampf einer kleinen Miliz gegen eine Atommacht – aus dem winzigen Gaza-Streifen heraus, ein Kampf, der nicht aus dem „Vakuum“ kommt, sondern Ursachen hat – sehr rasch zu einem Regionalkrieg eskalieren kann, gar zu einem dritten Weltkrieg, wenn die echten systemischen Rivalen eingreifen.

Diese Gefahr einer unkontrollierten Eskalation ist auch heute noch nicht gebannt. Und doch sagen Biden und Blinken:

Weiter so, Netanjahu, nur etwas moderater!

Ein Feuerwehrmann aber sollte wissen, dass der Brand gänzlich gelöscht werden muss, die glimmenden Brandherde zerstört werden müssen, wenn das Abbrennen von Wert und Gut vermieden werden soll!

Blinken, der nur ein Emissär ist, im Auftrag seines Herrn in der Welt unterwegs, um Schaden von den USA abzuhalten, hat das vielleicht schon begriffen?

Der alte Mann aus dem Weißen Haus aber, in vielen Punkten ein – von Lobbyisten – Getriebener, weiß das möglicherweise auch, denn Erfahrung hat er mit der Macht, doch er kann nicht anders!

Im Dilemma vor der Wiederwahl muss auch er „weitermachen“ – gleich Netanjahu, der für den Status quo auch in Gaza und für das Existieren der Hamas Hauptverantwortliche, der sich als Politiker selbst retten will – ganz egal, wohin das alles noch führen wird.

Während ein Luther im Worms „Haltung“ zeigte, aus einem weltanschaulich gefestigten Standpunkt heraus, verharrt ein Zauderer Biden heute – wie andere Zauderer auf den europäischen Regierungsbänken – ohnmächtig im Zweifel; sie lassen alles treiben, prinzipienvergessen und amoralisch, ganz egal, wohin es auch führt.

Die Mächtigen fürchten die Wahrheit, in Israel und anderswo – über Ungleichheit und Ungerechtigkeit und über Menschenrechte für alle, auch in den von Israel besetzten Gebieten im Westjordanland

Die Israelis und die Freunde Israels in aller Welt hören es nicht gern, wenn man den „demokratischen“ Staat Israel einen „Apartheid-Staat“ nennt, also ihren Staat als einen „Staat des Unrechts“ bezeichnet – in moderner Zeit mit modernen, selbstbewussten, aufgeklärten und politisch mündigen Staatbürgern, die keine politischen Vorgaben brauchen, um sich eine Meinung zu bilden und politische Entscheidungen zu treffen.

Wie demokratisch ist Israel, das gerade von der Rechtsaußenregierung regiert und gesteuert wird, der rassistische Minister angehören, wirklich? Das Israel, das im Westjordanland als Besatzungsmacht mit einer kolonialistisch-rassistischen Politik Palästinenser unterdrückt und zu Menschen zweiter Klasse macht, zu de facto Rechtlosen, die jederzeit von der IDF gefangengenommen, ohne Anklage ins Gefängnis geworfen und dort in vielen Formen malträtiert, gefoltert und sogar getötet werden können, fern jeder Möglichkeit, sich zur Wehr zu setzen.

Daraus erwuchs der bewaffnete Widerstand gegen die Besatzer – und somit ein Kapitel, zu dem die französische „Resistance“ auch einiges besteuern könnte, etwa, weshalb es für unterdrückte Franzosen im Krieg legitim und wichtig ist, deutsche Besatzer zu töten!

Was in Frankreich oft „verfilmt“ wurde, um für die Idee des Widerstands[1] zu sensibilisieren, für das „Naturrecht“ auf Auflehnung und Rebellion – das es, von Camus[2] thematisiert – schon gibt, seitdem es eine menschliche Gesellschaft gibt, ist in Israel ziemlich tabu, aber auch in der westlichen Welt, wo man die Schicksale der vielen verhafteten und im Gefängnis gequälten Palästinenser kaum zur Kenntnis nehmen will.

Kinder wurden dort verhaftet, Minderjährige, Teenager in großer Zahl, die jetzt – im Austausch gegen einige der von der Hamas genommenen Geiseln – freikommen u d berichten, was sie erleben mussten!

Für mich, der 1979 einsaß und noch im gleichen Jahr – als Menschenrechtsaktivist – nach meiner Ausreise in den Westen auf der Haftzeit berichtete, lange bevor die „Symphonie der Freiheit“, 2008, in zwei Bänden erschien, ein Deja-Vu der üblen Sorte und schmerzender Erinnerung, auch, weil mich die Folgen von Folter bis zum heutigen Tag „verfolgen“, auch in der Nacht und im Albtraum, immer wieder aktiviert von den Bildern junger Palästinenser aus dem Gefängnis mit Zahnlücken, nachdem ihnen dort von Rassisten aus der Armee und der Haftanstalten die Zähne ausgeschlagen wurden.

Menschenrechtsaktivisten, etwa von der Häftlingshilfe-Organisation Amnesty International, mit der ich seit 1979 zusammenarbeite, will man heute nicht hören. Und authentische Zeugnisse der – nun freigelassenen – Eingesperrten – auch nicht.

Sie sollen schweigen!

Sonst wird man sie wieder einfangen, einsperren, foltern, auch ohne Anklage – und so lange festhalten, bis sie in der Haft zugrunde gehen, ohne einen Anwalt oder Richter gesehen zu haben!

Rekrutierungspotential für die Hamas, die Hisbollah, für Terroristen und Verbrecherbanden aller Art?

Das verdrängen die Israelis ebenso wie die einseitigen Politiker des Westens, die auf den eigenen Straßen in den Metropolen Europas, in Paris, in Berlin, in Nizza, grausamen Terror erleben müssen, und trotzdem nicht nach den Ursachen des Terrors fragen.

Verdrängen ist einfacher!

Wenn es dann knall und kracht, Christen in der Kirche geköpft werden, dann ist das Staunen über das Tötungswerk der radikalisierten Barbaren groß!

Wie viele Beiträge schrieb ich schon darüber?

Ungerechtigkeiten wühlen auf, führen Einzelne in den Widerstand, der nicht immer ethnisch oder religiös motiviert sein muss, sondern elementar ist, nicht erst seit Spartakus und Jean-Jacques Rousseau, weil es ein menschliches Bedürfnis ist, sich seiner Ketten zu entledigen und den Tyrannen zu täten, der ihn quält, auch wenn dieser keine Einzelperson ist, Herodes heißt oder Gessler, sondern ein echter Staat, ein „ungerechter“ Staat – wie etwa Israel in den besetzten Gebieten!

Viele Aussagen von jungen Burschen habe ich in diesen Tagen am Bildschirm verfolgt: endlose Klagen sind es und Anklagen, die man hören und glauben kann, Zeugenaussagen, die über Menschenrechtsverletzungen am laufenden Band berichten, über Erlebtes, obwohl man ihnen eingehämmert hat, nicht zu reden, nichts in den sozialen Medien zu posten, sonst werden sie die Repressalien des „demokratischen“ Israel zu spüren bekommen mit allen Konsequenzen bis hin zur physischen Ausrottung.

Wir werden deinen Vater im Gefängnis umbringen, drohte man einer ganz jungen Aktivistin, um sie zum Schweigen zu bringen.

So wurde auch mir gedroht, damals von der „Securitate“ des Diktators, mehrfach, alles beschrieben, im Land und auch noch im Westen.

Wien ich damals trotzdem redete und die Regierung des Diktators auf die Anklagebank der UNO und somit der Völkergemeinschaft brachte, so reden auch die geschundenen jungen Leute heute, nicht nur als unterdrückte Palästinenser im besetzten Land, sondern als „Menschen“, denen man elementarste Rechte verweigert hat und immer noch verweigert.

Während die freigelassenen jüdischen Geiseln als freie Menschen mit ihren Angehörigen ihre Freiheit feiern, lachen, singen, tanzen, sollen die entlassenen Palästinenser nicht feiern, weil ein rassistischer Minister aus dem Kabinett des Kriegsverbrechers Netanjahu es o will!

Sonst werde man die Wohnung stürmen und die Entlassenen wieder abführen, in Haft nehmen.

Mehr Apartheid geht wohl nicht?

Die Palästinenser aber, deren Angehörigen man vor der Haftanstalt – und somit auch vor meinen Augen – mit Tränengas mehrfach beschossen hat, gleich an zwei Tagen, reden trotzdem, berichten über Fakten, sagen Wahrheiten aus, die den Mächtigen nicht gefallen.

Damals waren es Kommunisten, die in der „sozialistischen Republik“ mit den repressiven Mitteln des Staatsterrors gegen Bürger vorgingen, auch gegen mich.

Heute ist hält es das – nach Scholz- „demokratische“ Israel, das unter Netanjahu die Speerspitze der zivilisierten Welt im Kampf gegen terroristische Barbarei repräsentieren und wahrwahrnehmen will, genauso wie die kommunistischen Verbrecher im Stalinismus und im so genannten Sozialismus der „neuen Menschen“ gegen parasitäre Untermenschen, gegen „human animals!“


[1] Vgl. dazu meine Beiträge auf diesem Blog.

[2] „Der Mensch in der Revolte – bei Carl Gibson – als Hommage an Camus – als „Allein in der Revolte“, 2013. (Das Buch über meinen Widerstand in der kommunistischen Diktatur findet man in der Französischen Nationalbibliothek, selten aber in Deutschland.)

Wenn ein Staat Geiseln nimmt

In einem solchen Staat habe ich gelebt … und gegen die Willkür der dort Regierenden habe ich seinerzeit angekämpft[1], über Jahre und mit allen Folgen, bis ins Gefängnis.

Der Staat nannte sich „sozialistische Republik“ und wurde von einem schlichten Diktator regiert, dem es gefiel, über Nacht 50 000 Bürger verhaften zu lassen.

Die Zahl der Häftlinge in der Haftanstalt, in der ich damals schon einsaß, ausgelegt auf etwa 1000 Häftlinge, verdoppelte sich schnell – das schon karge Essen wurde gestreckt, täglich dünner und dünner.

Der Staat hatte Jagd auf Bürger gemacht und viele eingefangen, Parasiten der Gesellschaft, manche in Reih und Glied aufgestellt und – ohne Prozess- auf die ganz schnelle Art zu Gefängnisstrafen verurteilt, genauer zu Zwangsarbeit, die die Arbeitsscheuen und Schädlinge der sozialistischen Gesellschaft, wie auch ich einer war, nun bei Wasser und Brot ein halbes Jahr hindurch verrichten sollten.

Willkürlich, wie alles in jenem Staat, war auch das Strafmaß: sechs „Kontravenienten“, so nannte man die Übertäter, die nichts verbrochen hatten, vor dem „Richter“, der kein echter Richter war, sondern nur ein System-Handlanger, wie es heute überall auf der Welt recht viele gibt, hörten das von dem „Dekret 153“ vorgesehene Urteil aus berufenem Munde, sozialistisch gerecht natürlich: der Erste kam mit einem Monat davon, der Letzte musste sechs Monate absitzen, eben, weil er in der Reihe an sechster Stelle stand!

Gott hatte es so gewollt im Atheistenstaat! Und das war ganz im Einklang mit der „sozialistischen Ethik und Humanität“, die der Führer jener großen Nation immer auf den stammelnden Lippen hatte.

Was ist anders in den von Israel besetzten Gebieten im Westjordanland, wo auch Menschen eingefangen, ohne Anklage, Rechtsbeistand und Prozess auf unbestimmte Zeit festgehalten werden? Geht es unter der Besatzungsmacht Israel gerechter zu als in der kommunistischen Diktatur des ehemaligen Ostblocks?

Vieles erinnert mich an meine Leidenszeit als Menschrechtsaktivist aus dem Volk, die man seinerzeit – und nicht ganz korrekt – „Dissidenten“ nannte oder „Bürgerrechtler“ in der Zeit der DDR.

Die Repression des Staates gegen seine Bürger erzeugt Widerstand, auch wenn ein Volk als Besatzungsmacht über ein anderes, unterdrücktes Volk bestimmt, willkürlich bestimmt – wie heute im Westjordanland, wo Kinder über den Haufen geschossen werden[2], weil gerade eine „Raid“ stattfindet gegen Bewaffnete im Widerstand!

Aktion Reaktion. Gewalt Gegengewalt. Das kennt man.

Doch staatliche Gewalt gegen Wehrlose?

Wie damals, von mir erlebt? Der Staat gegen den Bürger? Und heute, die Besatzungsmacht Israel, die Leute einfach einfängt und ins Gefängnis wirft, diese dort foltert, schlägt, quält, ganz nach dem Vorbild von Guantanamo?

Wenn wundert es, wenn aus solchem humanen Umgang Terroristen entstehen, die auch Geiseln nehmen, damit der allmächtige Staat dann noch unverhältnismäßiger zurückschlagen und alle töten kann, die er töten will?

Vergleichen wir doch einmal die Mittel des Terrors, die Terroristen einsetzen, Mord und Geiselnahme, mit den Mitteln, die der Staat dann einsetzt, um die Verbrecher totzuschlagen auszurotten?

Sind die – auch noch unverhältnismäßig eingesetzten Mittel des Staates Israel, der sich „demokratisch“ definiert, im Gaza-Krieg nicht die gleichen wie die Mittel der Hamas, sogar noch schrecklicher?

Der von der brutalen Hamas angerichtete Schaden war – bei allem Schrecken – überschaubar, quantifizierbar.

Die Vergeltung des Staates Israel aber ist es – nach 15 000 Toten unter den Zivilisten – immer noch nicht!

Und die Vendetta gegen ein Volk soll nach Netanjahus Willen weitergehen!

Wie viele Tote müssen es noch sein, bevor der Staat, der für die Ursachen der verzweifelten Erhebung verantwortlich ist, mit dem großen Morden, das nun auch im Süden von Gaza weitergehen soll, aufhört!

Israels Politik und Armee hat die 1,8 Millionen Zivilisten in den Süden von Gaza geschickt – nach dem Willen Netanjahus in den Tod?

Was Biden, der bisher alles mitgetragen hat, was an Kriegsverbrechen geschah, angeblich nicht mehr will, auch, weil sich die Weltöffentlichkeit gegen dieses kriegführende Israel und mit auch gegen die Schutzmacht USA wendet, will dieser unbelehrbare Netanjahu doch – Zerstörung um jeden Preis, in blindem Hass du Wut, ohne Rücksicht auf die Folgen!

Die Ungerechtigkeiten der rassistisch durchsetzen israelischen Besatzungsarmee im Westjordanland, von der „Zivilisierten“ Welt bisher geduldet, sind für mich heute, wo sich der ehemalige Apartheid-Staat Südafrika von dem „demokratischen“ Israel abwendet und sogar die diplomatischen Beziehungen kappen will, ein Deja-Vu der üblen Sorte. Denn solches Unrecht habe ich selbst erbebt.

Was aber in Gaza geschieht, ist eine Katastrophe der gesamten Menschheit „jenseits der Vorstellung“, die in einer Apokalypse enden kann!


[1] Ich will hier nicht in die Details gehen, denn es ist alles beschrieben in meinen Testimonium authenticum „Symphonie der Freiheit“ in zwei Bänden, 2008 bzw. 2013.

[2] Am 29. November wurden in Jenin von der israelischen Armee einfach abgeknallt wie im Wilden Westen früherer Jahrhunderte: ein 8 Jahre alter Junge und ein Fünfzehnjähriger! Sie war zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort – und es waren nur Palästinenser!

Der Topf aus dem Trümmerfeld – So Gott will! Eine Gerechtigkeitsgeschichte aus Gaza

„Alle meine Bücher sind weg“, sagte der kleine Junge wehmütig, „mein Bett ist weg … und meine Spielsachen sind auch weg!“

Wie andere Zehntausende in Gaza auch, hatte er die schlimmen Bombardements der letzten Tage und Wochen überlebt; nun aber hatte er Hunger und Durst, war vom Regen durchnässt, fror in der aufkommenden Kälte, schutzlos im Wind – und keiner war da, der ihm geholfen hätte. Alle tot: die Mutter, der Vater, die Geschwister. Die Familie ausgelöscht wie andere Großfamilien auch. Irgendwo lagen ihre Leiber unter dem großen Trümmerhaufen. Wer wird sie je bergen, würdig begraben?

Als dann endlich die „Feuerpause“ kam, auf die so viele Bedrängte gewartet hatten, kroch der Kleine aus dem Trümmerfeld hervor und machte sich auf die Suche nach irgendetwas, nach einer verwandten Seele, nach einem bekannten Gesicht aus der Gasse, in der er mit anderen so oft gespielt hatte. Keiner zu sehen. Alle tot?

Er sah sich um. Die schweren Panzer waren noch da, auch die Scharfschützen der Armee im Busch, Heckenschützen, die auf alles schossen, was sich bewegte, die kleine Jungs einfach abknallten wie Tontauben oder gehetztes Wild auf Jagd, selbst in der „Feuerpause“.

Wer nach Norden wollte, in die Stadt, um dort nach Habseligkeiten zu kramen im zerstörten Heim, wurde über den Haufen geschossen, „Feuerpause“ hin, „Feuerpause“ her. Kein Zivilist durfte dorthin, kein Vertriebener durfte zurück, auch ein kleiner Junge nicht!

Weshalb soll sich der Soldat an Regeln hatten, wenn der gesamte Staat diese missachtet? Zum Killen wurde er ausgebildet, also killt er, einfach so in der Pflichtausübung, doch anders als Wilhelm Tell und diejenigen Landsleute im Widerstand, die gegen die Besatzer rebellieren.

Mühsam tastete sich der Kleine durch den Schutt hin und her blickend. Füße ragten aus der Asche hervor, blutige Zehen schauten in an, dort ein Arm, Finger, ein blutiger Schuh. Wer hatte hier gewütet?

Viel Buntes lag durcheinander, alles verdreckt. Fotos, Erinnerungen, ein aufgeschlagener Koran im Wind und mancher Gebetsteppich, der jetzt, wo die Gläubigen tot waren, nicht mehr gebracht wurde.

„Inschallah“, stöhnte er vor sich hin, denn er war fromm erzogen worden, in Ehrfurcht vor Gott und em Willen Gottes, nun aber zum Tode traurig, unfähig zu begreifen, was geschehen war und weshalb es Bomben vom Himmel geregnet hatte, auf Menschen, auf Kinder, alles zerstörend, was lebte.

„Gott hat es so gewollt“, sagte er sich in der Art, wie er es bei den Alten gehört hatte, dem Schicksal ergeben und um sich selbst zu trösten, „oder ein Gott, der mächtiger ist als unser Gott?“

Verwesungsduft lag in der Luft. Dort eine tote Katze, hier ein toter Hund. Vergänglichkeit überall.

Da waren noch mehr Leute unterwegs, alle auf der Suche nach Verlorenem, Unwiederbringlichem, nach Angehörigen, nach Menschen, aber auch nach ganz profanen Dingen, Werten und Prinzipien, auch nach dem Glauben, der wankte mit dem Zusammenbruch der Welt.

Unweit von ihm eine ältere Frau, die auch nach Schätzen suchte, doch nicht einmal Regenwürmer fand; denn selbst diese waren tot oder ganz tief unter Erde, nahe den Katakomben, wo angeblich Kämpfer hausten und mit ihnen die Entführten der Krieger.

„Alles ist hin“, jammerte Frau vor sich hin. „Doch es ist nicht zum ersten Mal, dass es hier Pech und Schwefel regnet wie Sodom und Gomorrha!

Im Jahr 2008 war es schon so, dann 2014 – und nun jetzt noch einmal, weitaus verheerender! Wer lebt noch von denen, die ich kannte? Mein Leben ist in Gottes Hand! Was kann mir noch passieren?!“

Der Fatalismus des geschundenen Palästinenservolkes war in ihr. Sie klagte, doch sie klagte nicht recht an, obwohl sie alles verloren hatte. Schließlich war es doch Gottes Wille, dass es hier so geschah und nicht anders! Schließlich war es der eine Gott, der das zuließ!

„So muss es in Karthago zugegangen sein, nach der Zerstörungsorgie der Römer … und nach der Belagerung von Jerusalem“, sagte sie sich vielleicht, kontemplativ im Dreck weiter wühlend.

„Was ist der Mensch? Dreck und Staub! Ein Wurm, der vergeht, weil Unheil über ich kommt, ohne Sinn und Zweck?“

Was die Einsame fühlte, von Menschen und Gott verlassen wie Jesus am Kreuz und der Junge auf dem Schutthaufen – wer will es wissen!?

Ohne die Trümmerfrau weiter zu beachten, kämpfte der kleine Palästinenserjunge sich weiter durch die Ruinen, kramte hier und dort im Beton und zwischen den Steinen, hob manche Platte hoch, um Urgründe zu sehen, die jenseits der Vorstellungskraft liegen. Alles von Menschen gemacht, von zivilisierten Menschen. Orte reichen nicht mehr aus, um die Früchte des Terrors zu beschreiben, des staatlichen Terrors, dem das Los des Einzelnen egal ist. Je mehr Tote, desto besser!? Schließlich sind es nur Palästinenser, die untergehen, gezielt abgeschlachtet, damit es Raum gibt für eine Volk mit wenig Raum im Expansionsdrang.

Was blinkte dort auf im Sonnenlicht? Von Sand fast ganz bedeckt: ein Topf, ein großer Suppentopf … und gleich daneben auch noch der Deckel, der darauf passte!

„Also ist doch noch nicht alles verloren“, sagte sich der kleine Junge wieder etwas zuversichtlicher gestimmt, nachdem er das kostbare Stück ausgegraben und an sich genommen hatte, das herrenlose Gut, dass noch gute Dienste tun konnte in einer Welt, in der es an allem fehlte.

„Jetzt brauche ich nur noch etwas, was in den Topf gehört“, sagte sich der Kleine, der früher der Mutter beim Kochen auf dem Herd oft zugesehen hatte, „sauberes Trinkwasser für die Suppe oder den Tee, Mehl, Öl, Reis, Salz … und eine Feuerstelle, dann wird mein Hunger bald gestillt sein!“

Aus dem Rückweg unter die Trümmer, die einmal sein Haus waren, sah der Kleine noch andere Kinder um ein Feuerchen kauern, das mit Plastiktüten genährt wurde. „Was brennt, verfault nicht“, hieß es doch – und Feuer wärmt und reinigt!

Die Kinder versuchten ein Fladenbrot zu backen, traurig und fröhlich zugleich. Auch sie hatten alles verloren, waren allein auf der Welt, aber noch am Leben!

Wie lange noch?

Das Bombardement gegen Kinder wird weiter gehen, hieß es! Der Wüterich wird weiter wüten, weil keiner da ist, der ihn stoppt – und weil Gott, der Gerechte, das so zulässt, die Gerechtigkeit für das Volk der Palästinenser vergessend.

Gott ist groß, wenn auch nicht immer gerecht!

„Inschallah“!

Zerstören, vertreiben, ausrotten! Netanjahus Politik der verbrannten Erde! 

Gazam esse delendam? 

Forderungen israelischer Politiker an das Volk der Palästinenser über Gaza hinaus: 

absolute Unterwerfung, Exodus oder Tod! 

Darf ein deutscher Kanzler – aus Gründen der Staatsräson – Kriegsverbrechen gutheißen, billigen, verteidigen?

Diese – unzeitgemäßen – Forderungen entstammen nicht dem Gehirn eines eigenwilligen Philosophen oder eines halbverrückten Schriftstellers, der in einem Land, in dem die fakten schon lange nicht mehr zählen, sagen darf, was er will, gedeckt von der im Grundgesetz der Deutschen garantierten Meinungs- und Redefreiheit, sondern wurden so erhoben – von Politikern, die in der Regierung Netanjahus sitzen und die diese Regierung des Rücksichtslosen erst möglich machten.

Sie stammen von Rassisten, Übermenschen, Apartheid-Politikern, die die Palästinenser im Staat Israel und in den von Israel besetzten Gebieten am liebsten tot sehen, wollen, damit man sich ihr Land – mit allen Bodenschätzen unter der Erde und im Meer – für alle Zeiten aneignen kann.

Sie entsprechen den Forderungen der Siedler, die illegal, gegen das Völkerrecht, in den von Israel besetzten Gebieten im Westjordanland siedeln und dort schalten und walten, wie sie wollen, gedeckt vom Staat Israel, während die Einheimischen, die Palästinenser, so gut wie rechtlos dastehen und wehrlos einem Recht ausgeliefert sind, das eigentlich nur finsteres, menschenfeindliches, zynisches Kolonialrecht ist, das Recht eines Apartheid-Staates, das einst in Südafrika galt, dort aber – im Konsens mit dem ethischen Empfinden der Menschen und Völker weltweit – überwunden wurde.

Netanjahu ist der Erfüllungspolitiker, der bereit ist, diese Siedlungs-, Vertreibungs- und wilde Ausrottungspolitik über Kriegsverbrechen und Massenmorde praktisch umzusetzen in einem Vernichtungskrieg der „verbrannten Erde“, in welchen der Kampf Israels gegen die kämpfenden Einheiten der Hamas-Bewegung nur ein Vorwand ist, um alles zu zerstören, platt zu machen, unbewohnbar zu machen.

Die freie Welt schaut dabei zu, die westlichen Demokratien, die den Status ermöglicht und geduldet hatte, ohne diesem Netanjahu einen Riegel vorzuschieben, als dieser schon vor Jahren die Siedlungs-Situation zementierte.

Fakt ist: das vorgeschobene Argument, der Staat du das Volk Israel seinen angegriffen und existenziell bedroht worden, entspricht, ganz nüchtern betrachtet, nicht der Realität.

Eine kleine Miliz, eine Wegelagerer- und Räuberbande, kann – aus einer winzigen, isolierten Ecke heraus, was Gaza ist – keinen hochgerüsteten Atomstaat angreifen und diesem substanziell, gar existenziell gefährlich, ganz abgesehen davon, dass dieser Staat unter dem Schutz der Supermacht USA steht.

Weshalb als mit Kanonen auf Spatzen schießen, unverhältnismäßig von Anfang an, wenn man auch „zivilisiert“ hätte agieren können, indem man die Bevölkerung der Palästinenser in Sicherheit bringt, bevor man gegen „Terroristen“ losschlägt, um diese für alle Zeiten auszurotten wie die Isis oder die Al Kaida.

Netanjahu aber setzte von frühester Stunde an auf Vernichtung und Zerstörung, weil er – und alle, die ähnlich denken im Kabinett und im Staat – damit mehrere Politik-Ziele gleichzeitig und auf einen Schlag erreichen wollte, namentlich:

absolute Unterwerfung,

Exodus

oder Tod!

Der Einsatz einer strategischen Atombombe[1], wie von einem Kabinettsmitglied der besonders rassistischen, menschenverachtenden Art gefordert, hätte das Leiden der Vielen in Gaza verkürzt, das große Morden in der Salamitechnik mit vielen Bomben und über Wochen den Betroffenen und der wirklich noch „zivilisierten“ Welt erspart!

Vielleicht, weil es dabei auch noch andere Kollateralschäden gegen hätte, durfte Netanjahu, der Zyniker der macht, mit seinen Kriegsverbrechen weiter machen, deckt von den USA und von Politkern wie Scholz aus Deutschland, die sehr wohl wissen, dass die Kriegsverbrechen der Netanjahu-Regierung in Gaza, die Putins Verbrechen in der Ukraine verblassen lassen, nicht nur der Ausrottung der Hamas dienen, sondern „vollendete Tatsachen“ schaffen sollen für die Zeit danach, in Gaza, aber auch in den Besetzten Gebieten, die man nicht aufgeben wenn, weil die Besiedlung längst andere „vollendete Tatsachen“ geschaffen hat.

Darf ein deutscher Kanzler – aus Gründen der Staatsräson – Kriegsverbrechen gutheißen, billigen, verteidigen, nur weil er glaubt es zu dürfen?

Als Bürger Deutschlands, der einmal Völkerrecht studiert hat, öffentliches Recht und der heute immer noch als Menschenrechtsaktivist unterwegs ist, nicht nur in der Sache der Palästinenser, habe ich etwas dagegen!

Nicht in meinem Namen, sage ich mit vielen anderen Menschen auf der Welt, die dem großen Morden an 6 000 Kindern, an 15 000 Zivilisten, nicht zusehen wollen, ohne die Stimme zu erheben – nach dem Holocaust, aber auch zur Ehrenrettung der vielen anständigen Juden weltweit, die diese inhumane Vernichtungspolitik der „verbrannten Erde“ gegen das ganze Volk der Palästinenser nicht mit mittragen wollen.

Wer die Forderungen rassistischer Politiker noch einmal hören will, der kann die Ansprache des Vertreters der Palästinenser vor der UNO-Vollversammlung vom 28. November anhören, wo alles noch einmal explizit vor den Völkern der Welt wiederholt wird:

absolute Unterwerfung,

Exodus

oder Tod!

Wie die Welt das dulden?

Den Europa-Politikern der zynischen Art werden die Menschen in den Staaten davonlaufen, ebenso dem deutschen Kanzler Scholz, der heute handelt, um am Tag danach nicht mehr zu wissen, was er getan hat, die Deutschen. Denn der Staat Israel mit einer Apartheid-Regierung und einer Politik der verbrannten Erde und der Ausrottung über ethische Säuberungen und Genozid steht nicht über dem Völkerrecht!

Wir sind nicht mehr im Alten Testament, vor 3 000 Jahren, wo ein Volk andere ausrottet, sondern nach dem Holocaust und mit den Erfahrungen aus der Zeit, als die Juden ein im christlichen Europa ein verfemtes, verfolgtes, wirklich existenziell bedrohtes Volk waren!

Die Juden haben als Volk überlebt – und doch dulden sie Rassisten in der Regierung und in der Armee, Misanthropen der schlichten Art, die ihre vom Staat gegeben Macht ausnutzen, um unterworfene, besetzte Menschen zu demütigen und zu knechten, in den Gefängnissen, in die man über 3 000 Palästinenser nach dem 7. Oktober geworfen hat, um diese dort – oft ohne Anklage – auf unbestimmte Zeiten festzuhalten, in Ketten, der Prügel und Folter ausgesetzt.

Inzwischen hat der Staat Israel wieder mehr Menschen eingesammelt, verhaftet, als im Austausch für Hamas-geiseln aus der Haft entlassen wurden.

Die Welt kann nicht alles wissen, was abläuft; doch die es wissen, die Israelis selbst, können einiges zum Positiven hin ändern, indem die Vielen Ungerechtigkeiten, die nicht mehr in die Zeit passen, abgestellt werden und indem diese Regierung mit ihren rassistischen Ministern abberufen wird.

Während man in Deutschland höchst heuchlerisch und realitätsfremd im Rassismus-Bereich darüber diskutiert, ob man „Neger“ oder „Zigeuner“ überhaupt noch sagen darf, ohne den Betroffenen zu nahe zu treten, deren Würde verletzend, schaut der inzwischen hochgradig dekadente, aber auch sehr feigen gewordene Deutsche weg, wo Rassismus täglich stattfindet, in den von Israel besetzten Gebieten im Westjordanland, in Gaza, wo der Einzelne zum Nichts reduziert und einfach umgebracht wird – am Anfang des 21. Jahrhunderts, sehr nahe am – ach, so „zivilisierten“ – Europa der verkommenen Politiker und Staaten.


[1] Vgl. dazu meine Beiträge.

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 Entwurf:

Carl Gibson, Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,
Naturfotograf,  im September 2022

      Der Glaubenssatz des Olaf Scholz: 

Israel habe das Recht zur Selbstverteidigung … im Rahmen des Völkerrechts! 

Und die blühenden Landschaften des Netanjahu in Gaza schafft, gedüngt mit den Leibern von 6 000 unschuldigen Kindern

Er, das ist der Kanzler der Deutschen mit dem schlechten Gedächtnis, hält es bei der Staatsräson wie der Papst der Christenheit im Mittelalter und auch heute noch mit der Religion: dogmatisch! Stur!

Gebetsmühlenartig spult er unverdrossen seinen Satz ab, um dann noch – quasi als salvatorische Klausel in Sachen Ethos und Moral – den haben Nachsatz hinzuzufügen: „in Rahmen des Völkerrechts“, den die deutsche Außenministerin, ausgewiesene Expertin in diesem Bereich der Ethik ganzer Völker und Nationen, ebenso gebetsmühlenartig wiederholt, unglaubwürdig nicht nur für die arabisch-islamische Welt, sondern auch für die noch Anständigen und Aufrechten auf dieser Erde, die seht genau über Fakten mitverfolgen können, wie dieser Barbar Netanjahu blühende Landschaften in Gaza schafft, die mit den Leibern von 6 000 Kindern gedüngt werden, dabei nicht nur – und gegen die Völkergemeinschaft UNO – das humanitäre „Völkerrecht“ ad absurdum führend, sondern – und auch noch im Namen der Zivilisation – die gesamte Wertewelt der zivilisierten Menschheit.

Ein Verbrechen kann man nicht durch andere, noch größere Verbrechen ungeschehen gemacht, auslöscht, getilgt werden; schon gar nicht nach dem Holocaust!

Auch darf kein Jude – mit welchem Argument auch immer – eigenmächtig handelnd sich über das Votum der vielen Völker erheben, Vernichtungskriege gegen Zivilsten führen – oder – nach Kolonialismus und Rassismus im Apartheid-Staat- als rücksichtlos Besatzungsmacht willkürlich agieren, um dort Unrecht zu kultivieren, wo echte Zivilisation und Humanität gefragt sind, auch dann nicht, wenn sich eine Supermacht findet, die dieses ethisch verwerfliche Tun über Krieg und Menschenvernichtung deckt.

Auch muss nicht jeder deutsche das gut heißen, was Scholz heute im Namen der Deutschen tut.

In meinen Namen handelt dieser deutsche Kanzler nicht.

Ich distanziere mich von allen, die Unrecht billigen und die Gerechtigkeit aus den Augen verlieren, dabei noch mehr Unheil und Verderben anrichtend.

Denn ohne Gerechtigkeit für die Palästinenser, die auch Menschen sind, keine Untermenschen, die von Übermenschen beherrscht werden, wird es keinen Frieden geben, weder in der Region, noch in der Welt der aufeinanderprallen Kulturen und Nationen, in dieser ungerechten Welt, die leider von Kurzsichtigen angeführt und wahrscheinlich wohl ins endgültige Verderben geleitet wird!

Netanjahu, der Retter der abendländischen Welt, hat und allen gezeigt, was modernen Zerstörungswaffen in ganz kurzer Zeit anrichten können.

Die Welt – ein Tor zu tausend Wüsten stumm und kalt!

Das Ende?

Carl Gibson:    „AMERICA FIRST“,  Trumps Herausforderung der Welt –  Wille zur Macht  und  Umwertung aller Werte!? 

      Abigail und die 6 000 im Bombenhagel getöteten Palästinenser-Kinder von Gaza: 

im (PR-)Kampf um die „öffentliche Meinung“ gibt es Opfer-Schicksale, über die man von höchster Warte aus spricht, weil man sich etwas davon verspricht, und andere Tausend Fälle, über die man sich öffentlich lieber ausschweigt in der freien Welt der Demokratien

US-Präsident Joe Biden hat die ganze junge, inzwischen freigelassene Geisel der Hamas in seine Rede eingebunden, um das Herz der mitfühlenden Amerikaner zu rühren, nachdem er schon vor Wochen den tausendfachen tragischen Tod der armen, unschuldigen Palästinenser-Kinder angezweifelt hatte!

Richtungweisend für das Mitgefühlt der US-Amerikaner und der freien Welt: die jüdischen Opfer, und dahinter das Recht auf Vergeltung, wenn auch nicht nach dem Gebot von Auge um Auge, Zahn um Zahl, vorgegeben im Alten Testament, grausam, doch „gerecht“, sondern noch viel, viel grausamer, dafür aber „ungerechter“, denn den 1 200 Opfer des Terrors-Angriff der Hamas-Krieger aus israelischer Seite, davon 300 Soldaten der IDF, stehen heute über 15 000 tote Palästinenser gegenüber, ohne die Vielen zu berücksichtigen, die noch unter den Trümmern liegen und von den nur die unter den Betonplatten herausragenden Füße, Zehen und Finger zu sehen sind.

Das sind Bilder, der der westliche Wohlstandsmensch besser nicht sieht!

Besser lässt man ihn mit dem Schicksal der Vierjährigen mitfühlen, über die seelischen Befindlichkeiten eines kindlichen Terroropfers nachdenkend, ergriffen von dem Leiden der Lebenden, während die 6 000 anderen Kinder doch schon tot sind!

So funktioniert PR, in Friedenszeiten und im Krieg, wohl gelenkt von den Mächtigen in den Medien, die wissen, worauf es ankommt, wenn ein Politiker, dessen Umfrage-Werte in den Keller sausen, weil er auf breiter Front – ethisch wie moralisch – versagt hat, wieder gut dastehen und eine Wiederwahl gewinnen soll.

Also rudert Biden zurück, nachdem er – von Anfang an versagend – schon vor Wochen zurückrudern ließ, über Bliken, der sich als Außenminister auf Tour mehrfach lächerlich machte, aber auch über die UNO-repräsentantin der USA, der Schwarzen Greenwood, die das Schicksal des arabischen Palästinenser-Journalisten in ihre Rede einbezog, dessen gesamte, angeblich 19-köpfige Familie in einem gezielten Schlag gegen die Presse und Pressefreiheit aus der Luft über Bomben ausgelöscht worden war.

Empathie!

Mitgefühl da, Mitleiden dort!

Der Fernseh-Zuschauer nimmt das hin und an, was man ihm bietet!

Der Deutsche sieht wenig von der Faktenwelt. So ist dann auch sein Urteil und das Billigen der Politik, die die Regierung Scholz für ihn macht – und die man ihm auch so serviert, ganz koscher, vorgefiltert und zweckorientiert!

Im Land der Buchen und der Linden, wird niemals sich ein Brutus finden, dichtet Heine, der ein deutsche Jude war, angwidert von der Feigheit der Deutschen, die immerhin – in höchster Stunde seelischer Not – noch einen Claus von Stauffenberg hervorbrachten – und vor diesem mutigen Mann der Tat die – noch mutigeren – Geschwister Sophie und Hans Scholl, die seht wohl zwischen Recht und Unrecht zu differenzieren wussten, als die ihr Leben hingaben, damit die deutschen der Zukunft anständig und in Würde weiter existieren können!

Was ist aus diesem Anstand geworden, heute, wo die deutsche Regierung dem großen Morden in Gaza zustimmt, eine Gräueltat verurteilt, die andere Gräueltat billigt?

Nicht in meinem Namen!

      Die EU, ein undemokratischer Haufen, einseitig an der Seite des kriegsführenden „demokratischen“ Staates Israel? 

EU-Chefin Ursula von der Leyen eilte ohne Abstimmung mit den anderen Staaten der EU nach Israel, um einen Krieg gegen Zivilisten gut zu heißen und abzusegnen, einen unverhältnismäßigen Krieg gegen das Volk der Palästinenser, der inzwischen über 6 000 Leben von unschuldigen Kindern gefordert hat!

Eine wunde Stelle von Anfang an in der EU: eine nicht konvergente, auseinanderdriftende, unkalkulierbare Außenpolitik, diktiert von den beiden Großen im Club, von dem wirtschaftsmächtigen Deutschland, das politisch ein Zwerg ist, gleich der aktuellen, dilettantisch agierenden Regierung Scholz in vielen Bereichen, einerseits und von der Atommacht mit Veto im UNO-Sicherheitsrat Frankreich anderseits, während alle anderen, friedliche Pudel am Gängelband der Leithammel, willig folgen dürfen, ohne aufzumucken gleich den Völkern der EU, die keiner fragt, wenn Entscheidungen von existenzieller Tragweite anstehen, selbst dann nicht, wenn solche Weichenstellungen der prinzipiellen Art die Souveränität der Einzelstatten der EU und die Identität ganzer Völker bestimmen.

Also eilte die – undemokratisch ins höchste Amt katapultierte – EU-Chefin von Merkels Gnaden Ursula von der Leyen nach Israel, um die Solidarität der EU-Mitglieder mit dem von einer Terroristen-Miliz – die sich selbst als Widerstandsorganisation versteht – angegriffenen Staat Israel zu bekunden, doch ohne sich mit den Viele aus dem Club abzustimmen, wie man das von Demokraten erwartet!

Wie hält es diese undemokratisch ins höchste Amt katapultierte – EU-Chefin von Merkels Gnaden Ursula von der Leyen – mit der Demokratie?

So, wie es Machtpolitiker seit eh und je mit den Prinzipien und der Moral halten, zynisch sich in der Tat über das hinwegsetzend, was man im Wort – genauer über Parolen – immer wieder verkündet hat.

Demokratie- ein Floskel!?

Als die – undemokratisch ins höchste Amt katapultierte – EU-Chefin von Merkels Gnaden Ursula von der Leyen nach Israel eilte, um einen vom ersten Bombenabwurf an unverhältnismäßig geführten Krieg gegen das Volk der Palästinenser abzusegnen, einen Krieg eines hochgerüsteten Staates gegen eine Verbrecher-Miliz, der inzwischen über 6 000 Leben von unschuldigen Kindern gefordert hat, wollte sie die Haltung der vielen kleinen Europas überhaupt nicht wissen, selbst entscheidend, eigenwillig, ergo undemokratisch, wie die gesamte EU gegenüber dem „demokratischen“ einseitig Krieg führenden Israel aufzutreten hat.

Wenn heute Repräsentanten von Staaten wie Belgien oder Irland auftreten und meinen, jenes eigenmächtige – durch aus nicht weitsichtige – Handeln dieser Ursula von der Leyen, die bald als EU-Chefin scheiden wird, um eventuell der NATO zu dienen, sei ein Fehler gewesen, dann kann man dem nur zustimmen – denn nicht alle EU-Mitglieder sahen die Dinge wie Ursula von der Leyen, die eine Deutsche ist, und mit deutscher Sozialisation ( und historischen Belastung) sowie mit Rückendeckung aus der rot-grünen Bundesregierung eine Politik vertritt, die etwa mit der Sichtweisen anderer – unbelasteter – Staaten der EU kollidiert, etwa mit der Sicht Spaniens.

Auf diese Weise wurde die Moralität des „zivilisierten“ Kulturstreifens Europa, das sich demokratisch wähnt, aufs Spiel gesetzt, verantwortungslos, und auch verspielt – mit der gesamten – unglaubwürdig gewordenen Welt des Westens, von deren Pseudo-Werten und Prinzipien ich mich von der ersten Stunde der großen Einseitigkeit an in diesem für die gesamte Menschheit eminent wichtigen „Konflikt“ losgesagt habe,

Nicht in meinem Namen!

Das ist mein Europa nicht!

Carl Gibson:    „AMERICA FIRST“,  Trumps Herausforderung der Welt –  Wille zur Macht  und  Umwertung aller Werte!? 

 

Die Thanksgiving-Rede des US-Präsidenten zur aktuellen „Feuerpause“ im Gaza-Krieg –

Netanjahus Früchte aus der Todessaat erkennen wir schon jetzt: 6 000 tote Kinder!  

Über Biden und die Fakes-News 

Oder: 

weshalb es nicht richtig war, dass der US-Präsident die Zahl der Zivilopfer[1] im Gaza-Krieg bezweifelte

Biden hat von Anfang an versucht, den Zauberlehrling Netanjahu zurückzupfeifen, wohl ahnend, aber auch wissend, dass dieser eine rücksichtlos agierende Machtpolitiker der ganz zynischen Art Netanjahu mit der an den Tag gelegten verbrecherischen Kriegführung in Gaza mit ungezählten Opfertoten und Zerstörungen in einem bisher nie gekannten Ausmaß den Interessen der USA enormen Schaden zufügt.

Und trotzdem ließ er es zu, dass dieser Enthemmte sein Ding durchzieht, um vom eigenen Versagen[2] abzulenken, von der ersten Stunde an als US-Präsident alles deckend, was dieser ungebremste Netanjahu an Verbrechen gegen das Völkerrecht anrichtete, über 6 000[3] unschuldige Kinder tötend, barbarisch grausam, und das auch noch im Namen der Zivilisation, Humanität und stellvertretend für die freie, westliche Welt nach der Aufklärung und dem Holocaust!

Biden gab dem Racheengel mit dem Feuerschwert der unheiligen Art grünes Licht – und alle EU-Politiker stimmten dem Aufruf zum großen Morden zu, auf übliche Weise, ohne die Völker zu befragen, ja, die wenigen Aufrechten auch noch zurückscheuchend und einschüchternd mit Parolen wie „Hamas-Verherrlichung[4] oder „Hass-Märsche“ und Razzien gegen angebliche Unterstützer des Terrorismus, alles Mittel und Maßnahmen, die der Bürger nicht recht nachvollziehen kann, weil er weder weiß, wer diese „Hamas“ ist, noch was „Hass-Märsche[5] sein sollen, nachdem doch der Racheengel mit dem Feuerschwert Netanjahu in seiner Amalek[6]-Rede die Ausrottung aller Judenhasser angekündigt hatte.

Biden, der sich in Sachen „Fake News“ mehr und mehr dem politischen Rivalen Donald Trump[7] annähert, hielt zwei Reden vor seinem – immer noch tief gespaltenen – Volk der US-Amerikaner zur aktuellen „Feuerpause“ der zeitlich begrenzen Art: eine, die so klang, als hätte er höchst persönlich den „Deal“ ausgehandelt, während Katar und Ägypten nur unwichtige Minor-Partner waren.

Wahr ist: die USA haben ihre Autorität und den Druck auf Israel eingebracht, Faktoren, ohne die es nie zu der „humanitären“ Feuerpause gekommen wäre, auch nicht angesichts des Hungers, der Not und drohender Seuchen aller Art. Biden wollte freigelassene Geiseln sehen, darunter auch US-Bürger, pünktlich zum Feiertag, zu Thanksgiving, damit man den Truthahn[8] in Amerika guten Gewissens, friedlich und mit Appetit genießen kann, auch wenn Bilder des Grauens aus Gaza – mit verstörenden[9] Gehalt und vielen Leichen – über den Fernsehbildschirm huschen

Besser gelaunt, nachdem der provisorische Waffenstillstand – bis auf wenige Vertragsbrüche und tödliche Zwischenfälle – zur Freilassung von drei Mal 13 israelischen Geiseln und noch ein paar mehr geführt hatte, dann die zweite Rede des mächtigsten Politikers der Welt, in welcher er, der Krieg-Unterstützer von Anfang an mit Steuer-Geld und Waffen auf eine Verlängerung der humanitären Pause hoffen ließ, damit noch mehr Gefangene frei kommen und der vergeltungskrieg vor allen gegen Zivilisten vielleicht doch ein baldiges Ende findet.

Die USA will also wieder etwas, was Netanjahu und die Akteure aus der IDF nicht wollen!

Wird sich Biden jetzt durchsetzen?

Wird er diesen wild – und längst zum Kriegsverbrecher – gewordenen Netanjahu doch noch an die Kandare nehmen, ihn bändigen, nein, nicht aus einer Menschenfreundlichkeit heraus, denn diese kann sich eine Supermacht nicht leisten; sondern nur aus der profanen Einsicht, dass Amerika großen Schaden nimmt an der Art, wie dieser Krieg geführt[10] wird, weil in den Augen der – durchaus nicht verblödeten Welt außerhalb des Westens – alles Amoralische und Völkerrechtswidrige auf die USA zurückfällt, auf den großen Mentor und direkten Förderer diesen ungerechten Krieges gegen das Volk der Palästinenser.

Biden, der in seiner „Entedank-Rede“ in einer Zeit, in welcher es nichts zu ernten gibt außer Unheil und Vernichtung, nebenbei auch feststellte, die Hamas sei praktisch erledigt und nicht mehr in der Lage, Gaza zu kontrollieren, was nicht stimmt, denn die Hamas-Kämpfer zeigten sich demonstrativ im Herzen von Gaza-Stadt und in Waffen, dieser US-Präsident Biden hat sich im gesamten Gaza-Konflikt als schwacher Weltpolitiker geoutet, als einer, der gewichte Konflikte nicht im Griff hat und der nicht in der Lage ist, die Interessen der USA – auch kraft seiner Persönlichkeit – zu wahren, was ihn die Wiederwahl kosten wird!

Noch weitaus verheerender: das Zaudern des alten Mannes aus dem Weißen Haus und das unüberlegte Eilen nach Israel, um dort eine Ampel auf Grün zu setzen und einen Blankoscheck auszustellen für Vertreibung und Ermordung an Zivilisten, nur um einer Lobby entgegenzukommen, an derem Plazet die Wiederwahl hängt, hat zu einem enormen Verlust von Moralität geführt, was die USA und der gesamte Westen noch zu spüren bekommen werden, wen der – nicht eigedämmte – Gaza-Konflikt eskaliert, zum Regionalkrieg avanciert oder gar zum Weltkrieg.

Nach alldem, was Netanjahu – gedeckt von Biden und den USA sowie den Alliierten und Partnern aus dem Westen – angerichtet hat, werden die Sympathien der Völker nicht länger auf dieser Seite sein, sondern auf der Seite der Vielen, die das Völkerecht achten, die echte Humanität, alle Völker, auch die Palästinenser, gegen Apartheid, gegen Rassismus – jene 120 aus der UNO-Abstimmung, die noch mehr werden können.

Alle gegen den – ach, so „zivilisierten“ – Westen!

Wir ernten, was wie gesät haben!

Netanjahus Früchte erkennen wir schon jetzt!

6 000 Tote Kinder!


[1] Biden hat von Anfang an das Narrativ der IDF übernommen, was angesichts der Fakten nicht haltbar war, was aber dazu führte, dass manche Bürger, speziell Juden aus Amerika, über die angezweifelten zahlen auch das Gesamtgeschehen bezweifelten.

[2] Das weit zurückreicht und die gesamte verfehlte Siedlungspolitik betrifft, die eine Zwei-Staaten-Lösung seit 30 Jahren verhindert. Netanjahu hat zu diesem Stillstand wesentlich beigetragen und das Unrecht in der West Bank gefördert, also auch das Aufkommen der Hamas in Gaza.

[3] Jeder dafür mitverantwortliche Westpolitiker kann sich seinen Anteil an dem großen Kinder-Ermorden ausrechnen.

[4] Man beachte in dieser Sache die Worte und Taten der Innenministerin Nancy Faeser.

[5] Vgl. dazu meinen Beitrag zum Marsch der 300 000 in London und zum Abgang der Hasspredigerin Braverman aus dem Kabinett Rihis Sunaks.

[6] Vgl. dazu meinen Beitrag

[7] Über dieses Un-Phänomen der ganz gefährlichen Art – nicht nur für die Moral des Westens – schreib ich ein ganzes Buch. 2018.

[8] Seinerzeit bei George W. Bushs Besuch bei der Truppe im Irak angeblich aus „Plastik“.

[9] Vgl. dazu meinen Beitrag „to graphic to broadcast“.

[10] Diese Aussage kann man so, wortgetreu, in dem Hollywood-Spielfilm „Der Patriot“ – mit meinem Namensvetter Mel Gibson in der Hauptrolle – hören, namentlich in der Szene, wo es um „Kriegsverbrechen“ der Engländer gegen Amerikaner geht, gegen „Rotröcke“, deren verbrecherisch agierenden Offiziere verwundete Soldaten erschie0n ließen und eine mit Menschen gefüllte Kirche niederbrennen ließen.

Was im 19. Jahrhundert auf dem Boden der USA an „Kriegsverbrechen“ geschah, vollzieht sich heute in Gaza.

Doch weil die Kriege oft weit weg sind von dem gebiet der USA, schaut der – in der Regel kaum direkt betroffene US-Bürger – nicht ganz genau hin … und begnügt sich mit dem, was CNN ihm vermittelt, auch, wenn das etwas einseitig ist.

Carl Gibson:  

 „AMERICA FIRST“,  Trumps Herausforderung der Welt –  Wille zur Macht  und  Umwertung aller Werte!?  

Carl Gibson:    „AMERICA FIRST“,  Trumps Herausforderung der Welt –  Wille zur Macht  und  Umwertung aller Werte!? 
Carl Gibson:  
 „AMERICA FIRST“,  Trumps Herausforderung der Welt –  Wille zur Macht  und  Umwertung aller Werte!?  

    Menschenrechte für alle Menschen, predigte Jimmy Carter als Baptist und US-Präsident – auch für Palästinenser, die wohl keine rechte Menschen sind, nur „human animals“?

Er liege im Sterben, heißt es, nachdem seine Frau fürs Leben gerade für immer gegangen ist – an das andere Ufer, in eine bessere Welt: der große Mann der USA, der als schwacher Präsident galt, weil er nach der Geiselnahme in Teheran des Ajatollah Khomeini den Iran nicht in Schutt und Asche bomben ließ – wie George W. Bush den Irak – und der kriegswütende Netanjahu alias Josua heute die neuen Amalekiter[1] in Gaza!

Carter brachte Israel und Ägypten an einen Tisch in Camp David, sorgte für Frieden zwischen den Völkern in der Region, Bill Clinton den Weg weisend für den Händedruck zwischen Arafat und Rabin.

Ein Friedensstifter war er, der Anwalt für universelle Menschenrechte[2], die für alle Menschen gelten sollten, in Gefolge Christi, auch für Nichtchristen, für Juden und Muslime, für alle Friedfertigen dieser Erde, die guten Willens sind, auch wenn nicht alle nach der Ethik der Bergpredigt leben.

Was wurde aus Carters Vermächtnis? Lange nach der Lehre Christi?

Mord und Todschlag – die Welt: ein Sodom und Gomorrha!

Möge Pech und Schwefel auch dort niedergehen, wo solche Saat gesät und ausgebracht wurde! Ganz im Geist des Vaters!


[1] Judenhasser, lange nach Amalek, auf dessen verderben Netanjahu in einer Hassrede verwies.

Wohlgemerkt: nach der Auslegung bestimmter Rabbis sind die Deutschen Amalekiter!

Vgl. dazu meinen Beitrag.

[2] Seinerzeit, 1976/77, sprang ich auf diesen Zug auf, auf die weltweit betriebene Kampagne für Menschenrechte und eine gerechte Welt, gegen die kommunistischen Diktaturen der Zeit, wurde „Menschenrechtler“, „Dissident“ – was ist heute daraus geworden? Eine große Desillusion für die Aktiven, während der Westen seine Moral eingebüßt hat, die Humanität und die Zivilisation. Diese hochgradig dekadente Hinab-Entwicklung in die Barbarei über bodenlose Heuchelei hätte ich, der spätere ethische Philosoph, nie für möglich gehalten. Doch sie ist Ereignis!

 Auszug:

Paradigma Jimmy Carter – Menschenrechte für alle … und was daraus geworden ist!

Er war mein Leitbild – und seine Moralität das Gesicht Amerikas.Aus der Bürgerrechtsbewegung kommend vertraute ich ihm voll und ganz, verfolgte er doch das Ziel, als gläubiger Christ, als Baptist und als US-Präsident die Welt etwas besser zu machen.Diese – an sich paradigmatische – Politik wurde seinerzeit – teils auch über Propaganda-Sender wie RFE und Radio Liberty von München aus – in alle Welt gestrahlt, doch nicht als billige Propaganda kalter Krieger, sondern als ethische Haltung einer Nation unter Gott, als Wert an sich.Ihm folgte – der mir nicht minder sympathische – Ronald Reagan, ein Schauspieler mit Mission, der, wie alle Welt inzwischen weiß, als Falke begann und, Gorbatschow sei es gedankt, als Friedenstaube endete.Nach den großen Lügen Nixons, für die ich in meiner Jugend als Bewunderer Amerikas kein Ohr hatte, kam Carter ohne Lügen aus.
Auch unter Reagan wurde gelogen[1].
Dann log Bill Clinton in eigener Sache[2], doch ohne Lust, Krieg zu führen.
Kriege führten die Bushs, auch in eigener Sache[3]!
Unter George W. Bush setzte das große Lügen endgültig ein und ruinierte das Image der Vereinigten Staaten in der Welt endgültig.Die Welt, die unter Carter gut werden sollte, wurde viel, viel schlechter!Das Paradigma war die Lüge, die Lüge als Normalzustand, als Mittel der Machiavellisten zum Endzweck, zu Vernichtung durch Krieg.
Obama schließlich, der Charismatiker, der nicht durfte, wie er wollte, der bis zuletzt ein offenes Guantanamo duldete, einen rechtsfreien Raum, in welchem auch US-Bürger landen können, drängte das Lügen etwas zurück, um neuen Raum zu schaffen für Donald Trump, der lügt und täuscht wie es ihm beliebt, ohne sich der Tatsache bewusst sein, dass er nunmehr das Gesicht Amerikas in der Welt repräsentiert – hoffentlich nicht als böse Fratze des Kapitalismus.
Während Carter[4], Clinton, Obama als Idealisten starteten, ohne die Visionen umsetzen zu können, startet debütiert Trump[5] im Widerspruch – und als Täuscher, als einer, der die, die ihm vertrauten, mit Lug und Trug hinters Licht führen wird, trotz Bibelschwur.


[1] Iran-Contra-Affäre.[2] Fall Monica Lewinsky.[3] Der Bush-Clan wurde im Öl-Geschäft mit dem Herrscherhaus Saudi-Arabiens reich.
[4] Carter, der 39. Präsident der USA, wohnte der Amtseinführung Trumps bei, an der Seite seiner Gattin, nachdem er den Krebs besiegt und noch diplomatisch tätig gewesen war, unweit von George W. Bush im Ehrenbereich der Gäste. Beide Präsidenten blickten auf das zurück, was aus Amerika geworden war, nach der Kampagne für Menschenrechte und nach dem völkerrechtlich nicht legitimierten Krieg im Irak.
[5] Die Akzeptanz der Bürger beim Amtsantritt lag nur bei 40 Prozent, so niedrig wie bei keinem seiner Vorgänger. Auszug aus dem neuen Buch von

Carl Gibson:  

 „AMERICA FIRST“,  Trumps Herausforderung der Welt –  Wille zur Macht  und  Umwertung aller Werte!?  

Carl Gibson:  
 „AMERICA FIRST“,  Trumps Herausforderung der Welt –  Wille zur Macht  und  Umwertung aller Werte!?   Buchrückseite, Backcover.

Carl Gibson

 

 „AMERICA FIRST“,

Trumps Herausforderung der Welt –

Wille zur Macht

und

Umwertung aller Werte!?

 

„Quo vadis, USA?“ –„Neue Weltordnung“ außerhalb von Völkerrecht und Moral!?
Das Recht des Stärkeren als Maß aller Dinge – Machiavellismus und Machtpolitik zwischen „Größe“ und Größenwahn?

Paradigmen der Zeitkritik – Betrachtungen, Analysen, Essays zur Weltpolitik aus ethischer Sicht. Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.

Motti:

„Was ist gut? – Alles, was das Gefühl der Macht, den Willen zur Macht, die Macht selbst im Menschen erhöht.

Was ist schlecht? – Alles, was aus der Schwäche stammt.

Was ist Glück? – Das Gefühl davon, daß die Macht wächst, – daß ein Widerstand überwunden wird.“ Friedrich Nietzsche, Der Antichrist.

„Der Starke ist am mächtigsten allein“, Friedrich Schiller, Wilhelm Tell. Titelbild: Die Freiheitsstatue, in Colmar, Elsass, Frankreich, fotografiert von Carl Gibson. Copyright © Carl Gibson.

ISBN 978-3-947337-00-2 1.  Auflage, 2017 Copyright © Carl Gibson, Igersheim. Alle Rechte vorbehalten. Umschlaggestaltung: Titelbild, Bilder im Innenteil und Bild Buchrückseite: Carl Gibson, Copyright © Carl Gibson. Aus der Reihe: Schriften

zur Literatur, Philosophie, Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen, Bd.1, 2017 Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.
255 Seiten, Preis 29,90 Euro.Vorbestellungen – direkt beim Autor – ausdrücklich erwünscht.

Copyright: Carl Gibson


    Der Urschrei im Baby-Krieg – was ist aus den Frühgeborenen in den Brutkästen ohne Strom geworden? 

Über Grausamkeiten im heißen Krieg, über psychologische Kriegführung und üble Propaganda als Mittel zum Zweck

Die kommenden Entwicklungen an dieser Front vorausahnend, veröffentlichte ich am 24. Oktober, also genau vor einem Monat, auf diesem Blog einen Beitrag, um auf das Los der Frühgeborenen[1] hinzuweisen und auf die unmenschlichen Zustände in der größten Klinik in Gaza dahinter.

Gute zwei Wochen später griff ich die Thematik noch einmal[2] auf, den diese ersten der Todgeweihten starben, was absehbar war, nachdem die Generatoren aufgrund von fehlendem Treibstoff ausfielen.

Was die Deutschen davon mitbekamen, weiß ich nicht, denn ich wurde müde, das unkritische Einerlei auf ARD und ZDF mitzuverfolgen. Nur eine Sicht der Dinge – was ist das anderes als hochoffizielles Lügen, für Wahrheitsliebende ein Martyrium, eine Folter, die man sich nicht antun muss, gleich denen, die aus Rücksicht auf die eigenen Emotionen und Befindlichkeiten von den grausamen Fakten wegsehen, diese ignorieren, um in Ruhe und ohne Albträume weiterschlafen zu können.

Während Al Jazeera, der arabische Sender aus Katar, wie fast immer in diesem Konflikt, die Finger in die Wunde legte, um die Schmerzen und Leiden dort einzufangen, wo sie entstehen, alles zeigend, was berührt; während Al Jazeera, den Urschrei dieser Babys immer wieder und bis zur Penetranz gesteigert ertönen ließ, um die Herzen der Mitleidenden in aller Welt zu bewegen, machten die – in Zugzwang geratenen – westlichen Sender CNN und BCC brav mit und berichteten tagelang über die Entwicklungen bis zum Happy End in Ägypten.

8 „Frühchen“ mussten sterben, mehr als 30 aber wurden in eine ägyptische Klinik gebracht und dort gut versorgt, so dass Ruhe einkehrte an der Baby-Front und im wohlinszenierten Baby-Krieg, der über die Medien ausgetragen wurde.

Was sagen die Experten der „psychologischen Kriegführung“ und der Propaganda dazu?

Je plumper, desto effizienter?

Gilt es doch die vielen Oberflächlichen mit einer Meldung der brutalen Art emotional zu bewegen und hinters Licht führen, auch wenn diese nicht stimmt, erstunken und erlogen ist – wie die Sache mit den „geköpften Baby“ beim Anschlag der Hamas-Terroristen am 7. Oktober?

Diese Verbrecher sollten noch viel grausamer erscheinen, als sie in Wirklichkeit schon waren! Also musste ein Schauermärchen her, das die Gemüter wachrüttelte, das schockierte und den bezweckten Eindruck hinterließ, ohne das die Echtheit der Meldung überprüft und den Dingen auf den Grund gegangen wurde. Ja, man wiederholte die Behauptung auch immer wieder, laut und überzeugend wie – allen voran – Mark Regev, der Berater hinter Netanjahu, um so, ungeniert und rücksichtlos, aus einer Lüge eine Wahrheit zu machen!

Erstaunlich: ideologisierte Juden Israels werfen heute den Feinden der Juden das vor, was Christen in früheren Jahrhunderten im Abendland den Juden vorwarfen: die Juden würden christliche Kinder entführen, stehlen, um diese dann rituell zu schächten, boshaft konstruierte Vorwürfe, die dann, nach 1 200 n. Chr., zu antijüdischen Pogromen führten, zu christlichen Judenverfolgungen, die sich bis in das 19. Jahrhundert hielten, um dann im NS-Staat während der so genannten „Reichskristallnacht“ zu kulminieren.

„Wo sind die Beweise?“, fragten Araber postwendend, bevor das Geschrei um die „geköpften Babys“ allmählich verstummte.

Die Kampagne mit den Frühgeborenen – nun eine Retourkusche, auch propagandistisch aufgebauscht?

Von dem schwer zu ertragenden Urschrei des – demonstrativ vor die Kamera gehaltenen – Babys irritiert, musste ich selbst umschalten denn der Urschrei ging an die Substanz, berührte[3] archetypisch, wirkte unterschwellig, auch auf diejenigen unter den Zuschauern, die nicht ganz genau hinsahen. Was Werbe-Experten wissen und schonungslos ausnutzen, dass wissen auch die psychologischen Krieger – die Täuschung: ein Mittel zum Zweck!

Sie wirkt, aber sie wirkt nur kurzfristig! Und sie ist genauso kontraproduktiv wie die Kurzsichtigkeit der Politiker, die damit langfristigen Schaden anrichten, was auf einen Netanjahu zutrifft, aber auch auf Biden, der den Zauberlehrling nicht im Griff hat, diesen gewähren lässt. Den Schaden aber haben das Volk der Juden, das über diesen Vernichtungskrieg auf lange Zeit diskreditiert wird und isoliert dastehen wird ungeachtet aller Solidaritätsbekundungen aus dem westlichen Lager, aber auch die USA, deren Interessen durch diesen so geführten Krieg geschwächt und gefährdet werden.


[1]55 palästinensische Babys – (Frühgeburten im „Brutkasten“) – werden innerhalb von 5 Minuten sterben, wenn in dem Krankenhaus von Gaza die Stromversorgung ausfällt, die Generatoren stillstehen, weil seit 2 Wochen kein Sprit den belagerten Gaza-Streifen erreicht!

Aber es sind ja nur Palästinenserkinder!

Die Patienten liegen auf dem Fußboden herum, in der Regel unversorgt, wie tote und schwer verwundete Soldaten nach einem Gemetzel. Wunden werden mit Essig behandelt, zusammengeflickt werden die Zivilisten nach dem Bombardement mit Näh-Nadeln, weil die medizinischen Materialien fehlen, nicht mehr geliefert werden können, weil die belagerte Stadt von der „zivilisierten“ Welt angeschnitten ist! Ist das human im Sinne westlicher Werte und Überzeugungen?“

Auf das Schicksal der 50 000 Schwangeren, die in Schulen Zuflucht suchten, aber auch dort bombardiert wurden, hatte ich kurz davor hingewiesen.

[2] „Der Baby-Krieg – in Gaza und in den Medien. Die „human animals“ aus dem Brutkasten!

Die Frühgeburten im Brutkasten kämpften bisher um das Überleben. Jetzt, nachdem Netanjahus Regierung, die das Bombardieren der Krankenhäuser leugnet, obwohl Fernseh-Bilder das Gegenbeweis liefern, das umkämpfte Al Shifa-Krankenhaus, das größte der Stadt, gänzlich von der Energieversorgung abgeschnitten, sterben die ersten Babys. Bilder, die die Welt bewegen, bewusst in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt im Sender Al Jazeera, gar „inszeniert“, wo man einige von den Frischgeborenen, die nach am Leben sind, etwa ein Dutzend, einwickelt und auf Betten gelegt bestaunen kann, mitfühlend, mit Empathie, denn diese Kinder sind dem Tod geweiht, weil sie nicht mehr adäquat versorgt werden können, mit Sauerstoff, mit spezieller Nahrung.

Eine Kampagne gegen die Barbarei des Netanjahu und seines Verteidigungsministers Gallant, das ist der Mann, der den Begriff von den „human animals“ geprägt hat, die man in Gaza bekämpfen will, die Gaza in das Mittelalter zurückgebombt haben, belagert, ohne Wasser, ohne Strom, ohne Brot, ohne Medizin, ohne Toiletten, die Mondlandschaft frei gemacht für Pest und Cholera – und das im Namen der „Zivilisation“!

Gestern, am 11. November 2023, wohlgemerkt nach über 1 500 Kindern noch unter den Trümmern, eine Drohung dieses Humanisten Gallant an die Adresse der Zivilisten aus dem Libanon, sie werden die ersten Opfer sein, wenn die Hisbollah in den Konflikt eingreife!

Geht es noch unverhohlener, nachdem man schon eine Atombombe auf Gaza abwerfen wollte? Dem Libanon, den Netanjahu in die Steinzeit zurückbomben will, soll es wohl ähnlich ergehen wie den Menschen aus Gaza, wo der Esel inzwischen die Aufgaben der Autos übernommen hat?

Während barbarische Kriegsverbrecher ihren Vernichtungskrieg führen, und die psychologische Kriegsführung auf dem Gebiet der Geiselnahme tobt, nun, in den internationalen Medien, fern von Deutschland, der Baby-Krieg, dem sich auch BBC und CNN nicht ganz entziehen können.

Sie berichten, doch ohne die Bilder zu zeigen, die der Sender des Emirs aus Katar zeigt, jenes Emirs, der die Hamas fördert und für den – wie für Erdogan, Putin und andere – diese Hamas-Kämpfer und Geiselnehmer durchaus Freiheitskämpfer sind, die sich, gedeckt von dem Widerstandsrecht, gegen die israelischen Besatzer wehren, wobei man – auch in freien Westen – über die eingesetzten Mittel diskutieren kann und darüber, ob diese nicht mit jenen identisch sind, die die Besatzungsmacht Israel gegen die Besetzten und Belagerten in Anwendung bringt.

Viele Ärzte berichten über die Zustände in den Krankenhäusern, Ärzte aus Israel solidarisieren sich.

Angeblich kann man das Krankenhaus-Areal nicht verlassen, weil man sofort von Scharfschützender israelischen Armee abgeknallt wird, von Killern, die auch ins Krankenhaus schießen, um dort Menschen, die ihre Pflicht tun, von Arbeiten abzuhalten!

Was muss im Kopf diese Killer vor sich gehen?

Was muss im Kopf eines Netanjahu vor sich gehen, der inzwischen für gute 11 000 Opfer unter den Zivilisten verantwortlich – oder eines Gallant, der in diesen Toten nur „human animals“ sieht!

Im ehemaligen Apartheid-Staat Südafrika, wo man lange und viel unter Rassismus gelitten hat, gehen die Menschen nun gegen die verbrecherische Politik der israelischen Regierung auf die Straße, aber auch in Sydney, in den USA, ganze 3 00 000 in London[2], während man in Deutschland den Rassismus nicht beim Namen nennen soll.

Muss der Deutsche schweigen, wenn Unrecht geschieht?

Wer glaubt wem?

Weshalb lässt Israel keine internationalen Journalisten ins Land, die objektiv berichten könnten? Schießt Kollegen aus Gaza gar noch gezielt ab!?

Bei CNN hält sich die Sicht des Westens, der immer noch unkritisch hinter Netanjahu steht, Kriegsverbrechen deckt, nachdem der gleiche Westen in der Ukraine sofort aufschrie, als Putin mordete.

Ähnlich auch bei BBC. Nur sorgen die Frühgeburten aus Brutkasten, drei sind schon verstorben, die nun vor den Augen der mitleiden Welt hinwegsterben, für einen gewissen Zugzwang auch in der realistischen Berichterstattung, die im Westen praktisch ausblieb, um – über bodenlose Heuchelei – das eigene Versagen zu überdecken, den Abschied der aufgeklärten Kulturvölker von Humanität und Zivilisation in tolerierter, gutgeheißener Barbarei.“

[3] Der Effekt zwingt zum Hinhören, zum Hinsehen, also interessiert das einzelne Baby mehr als die vielen Kinder, gegen die Israel als Besatzungsmacht eine seit Jahrzehnten andauernden Krieg für, als die 6 000 Kinder in Gaza, die schon tot sind und als die 1 500 Kinder, die noch unter den Trümmern vermutet werden. Die Schicksale der Vielen verschwinden hinter der abstrakten Zahl, während das Baby-geschrei sehr konkret ist. (Vgl. dazu auch meinen Beitrag.)

    Bombardieren bis in die letzte Sekunde vor der provisorischen „Feuerpause“[1] – 200 Tote noch am Vorabend: 

Das Netanjahu-Experiment: Triste Zwischenbilanz einer Menschenvernichtungsaktion: 

6 000 getötete Kinder, von über 14 000 toten Zivilisten und Tausenden noch „unter den Trümmern“! 

Opferzahlen rund um „ethnische Säuberungen“ und „Genozid“ im Namen der „Zivilisation“ und der Humanität, die im Ukraine-Krieg Putins noch ein Thema waren, über die man sich aber heute im Westen ausschweigt

Was man hat, hat man! Und was tot ist, ist tot!

Das sagen sich vielleicht diejenigen unter den Kriegführenden, die möglichst viele Palästinenser aus dem Gaza-Streifen tot sehen wollen, ganz egal, ob die Menschen im Norden Gazas unter den Trümmern landen, in den großen Flüchtlingslagern, die man eigentlich nach dem Völkerrecht ebenso wenig bombardieren darf wie die 36 Krankenhäuser der Stadt oder Presseleute im Dienst, ob die in Panik Flüchtenden auf offener Straße erschossen werden, im Lager der UNO, das kein sicheres Refugium ist, in Khan Younis, oder bei Rafah im Süden an der Grenze zu Ägypten.

Hauptsache tot!

Wie spitzte die Welt die Ohren und hörte aufmerksam zu, als Selenskyj auf entrüstet aufschrie, mit der Feststellung, dass Putins kriegsverbrecherisch agierende Armee in einer Aktion „ethnischer Säuberung“ so viele Ukrainer wie möglich töten wolle!

Das Wort „Genozid“ machte die Runde, klagend, anklagend!

Das darf nicht sein, antwortete der Westen seinerzeit, die freie demokratische Welt, die damals noch hatte, um die Sache der Ukrainer dann auch solidarisch zu stützen – bis zum heutigen Tag mit viel Geld und Waffen gegen Russland!

Doch was ist heute, wo in Gaza, angeblich um die Hams auszurotten, ein Krieg gegen Zivilisten tobt?

Heute schweigt der Westen, billigt Kriegsverbrechen, weil die Täter – wenn auch barbarisch grausam – im Namen der „Zivilisation“ handeln, um über – inzwischen 6 000 Kinder-Leichen vom 14 000 toten Zivilisten – eine neue Form der „Zivilisation“ zu schaffen, eine höchst humane, die den Namen wahrlich verdient – und dahinter einen „neuen Menschen“ aus den „human animals“, die den Gaza- Streifen bisher bevölkerten.

Der wiedererweckte Josua alias Lichtgestalt Netanjahu will das so, unterstützt von den Getreuen aus dem Kriegskabinett, für die alle „Judenhasser“ ausgelöscht, eliminiert, liquidiert werden müssen, allen voran die Palästinenser vor der Haustür sowie alle Förderer und Unterstützter der palästinensischen Sache aus der arabisch-islamischen Welt – ganz im Geist des alten Diktums mancher Siedler aus dem fernen Nordamerika, nach dem nur ein toter Indianer ein guter Indianer ist.

Was im Namen der „Selbstverteidigung“ abläuft, nennen andere „Genozid[2] – wie damals, in der Ukraine, als Putins Truppen einmarschierten, in Butscha Zivilisten in großer Zahl abschlachteten, Kliniken, Schulen, Theater bombardierten, Wohnhäuser und Mariupol belagerten – alles Taten gegen[3] das Völkerrecht, dafür aber ohne Rücksicht auf Verluste und Image-Schäden für Russland und die Russen überall auf der Welt, den Russland hat eine Veto-Recht im UNO-Sicherheitsrat, kann also nach Gusto Kriege führen oder von protegierten Vasallen Krieg führen lassen, wo auch immer!

Was hat Netanjahu erreicht in diesem „kurzen“ Vernichtungskrieg gegen Zivilisten?

Fast nichts[4]!

Hamas ist quicklebendig!

Israels Regierung muss mit dieser Hamas verhandeln!

Das wäre von Anfang an möglich gewesen, ohne 6000 unschuldige Kinder abzuschlachten,

ohne weite Teile Gazas in eine Wüste zu verwandeln,

ohne den Ruf Israels auf lange Sicht schwer zu schädigen!

Ohne die Welt unsicherer zu machen.

Biden und der Westen haben an dieser verhängnisvollen Politik mitgewirkt – und der moralisch von der Weltgemeinschaft in die Pflicht genommene, zur Verantwortung gezogene Westen wird mit Israel die Konsequenzen ausbaden müssen.


[1] Sie ist provisorischer Natur, soll 4 Tage andauern, sollte heute, am 23. November einsetzen, wird aber um einen Tag verschoben.

Pro Tag sollten 10 Hamas-Geiseln freikommen, Kinder und Frauen, insgesamt 50 Geiseln, dafür sollen 159 Palästinenser, auch Kinder und Frauen, aus israelischer Haft entlassen werden; vor allem aber sollt der Gaza- Streifen mit Nahrung und Energie versorgt werden, da dort eine humanitäre Katastrophe droht, mit Seuchen etc.

Alle wollen das Durchatmen in der Pause – doch der nicht ganz koschere Deal kann immer noch scheitern!

Israels Regierung haftet – mit Biden und dem Westen – auch für das noch Kommende!

Für die absolute Katastrophe vor der Apokalypse!

Inzwischen ist die Feuerpause eingetreten. Doch IDF-Chef, Verteidigungsminister Gallant, das ist der Mann mit den „human animals“, betonte bereits vor Männern aus der Truppe, der Kampf werde bestimmt noch zwei Monate weitergehen!

[2] Brasiliens Lula, Südafrika, das weiß, was ein „Apartheid-Staat“ ist, viele andere Staaten, die wissen, was Kolonialismus und „Rassismus“ bedeuten, und fast die gesamte arabisch-islamische Welt, der 57 Nationen angehören, sehen die Dinge so, anders als der Westen, der die aktuelle Regierung Israels deckt, ganz egal, wie sie Krieg führt.

Vgl. zum Thema „Genozid“ – wer es besser sagen kann als ich hier im Essay in verkürzter Form, vor allem „professionell“ und viel differenzierter:

craig-mokhiber,

Er trat zurück im Protest:

Die „Zwei-Staaten-Lösung“ bezeichnete er als „offenen Witz“ innerhalb der UNO-Gemeinschaft (open joke!).

Die deutsche Textfassung des anklagenden Rücktrittsschreibens hier:

[3] Kritisch, konsequent anklagend, aus ethischer Sicht berichtete ich damals praktisch Tag für Tag über das Geschehen, was hier auf dem Blog nachgelesen werden kann; also berichte ich auch heute – als Freund der wahrhaftigen Juden, an deren Ehrenrettung interessiert, ohne mich einem „Antisemitismus“-Vorwurf auszusetzen – mit dem sich alle konfrontiert sehen, die die Politik des „demokratischen“ Staates Israels offen kritisieren, israelische Aktivisten ebenso wie Amnesty International, nur, weil jede Kritik an den Verhältnissen im Gaza-Krieg und in den besetzten Gebieten von den Offiziellen als „Antisemitismus“ ausgelegt wird, auch in Deutschland.

[4] Unverhältnismäßig wie der gesamte Vergeltungskrieg gegen Zivilisten im Namen der Terrorbekämpfung, so auch das bisherige Ergebnis: wurde die militärische Struktur der Hamas wesentlich geschwächt? Wohl kaum, denn die Hamas ist noch da, Beweise fehlen, die Bürger können nur spekulieren – die mehreren Zehntausend Opfer aber sind echt! Hat es sich also – zynisch gefragt gelohnt, so viele Menschen umzubringen und Wüsten zu schaffen?

   Ein kleiner Palästinenser-Junge wird von einem schwerbewaffneten Soldaten abgeführt – symptomatisch für die gesamte Besatzung im Westjordanland!?

Eine Szene, über die man im Westen nicht gerne spricht, die sich aber immer wieder wiederholt!

Wird er in ein Gefängnis gebracht, wo noch weitere 30 Kinder auf ihn warten, ohne Anklage, vielleicht aber mit der Aussicht, für einen Steinwurf zu zwanzig Jahren Gefängnishaft verurteil zu werden?

Joschka Fischer warf seinen Stein in Deutschland, nicht in Israels besetzten Gebieten, wo es seinerzeit nicht anders war.

Menschrechtsaktivisten, Amnesty International, aufrechte Juden aus aller Welt können darüber Auskunft geben. Den Deutschen und der westlichen Welt aber genügt die offizielle Version der Dinge und der Entwicklungen, die Legende[1] anstatt der Wahrheit.


[1] Unter dem Diktum: „Vom Logos zum Mythos“ kämpfe ich seit zwei Jahrzehnten gegen die Umwertung aller Werte und Prinzipien im freien Abendland an.

   Über 100 Leichen im Verwesungszustand verschwinden in einem Massengrab

Sie stammen aus den Al Shifa-Krankenhaus und wurden am Rand von Khan Younis begraben, genauer, in eine große Grube gelegt, in blauer Folie verschnürt, und mit Sand bedeckt. Ein Caterpillar-Bagger, der noch Sprit hatte, erledigte die Aufgabe.

Identifiziert werden konnten die meisten Toten nicht mehr, denn sie befanden sich schon im Zerfall. Ein verrosteter Laster hatte die Unbekannten her gekarrt, ungekühlt. Pestilenz lag in der Luft – und doch fanden sich viele Hände, um den getöteten Landsleuten eine letzte Ruhestätte zu bereiten.

Khan Younis, mit 400 000 Einwohnern vor dem Konflikt die zweite große Stadt im Gaza-Streifen, hat ihre Einwohnerzahl inzwischen verdoppelt. Doch auch dort, wo es angeblich sicherer sein sollte, wird weiter gebombt.

Sicher ist es nirgendwo in Gaza, nicht einmal im Massengrab!

      Eine zerfetzte blaue Weste mit der Aufschrift „Press“, eine Lache Blut und ein paar verstreute Körperteile[1] – das ist das, was übrigbleibt, wenn das Leben einer jungen Journalistin im Süden Libanons an der Grenze zu Israel abrupt endet

Während deutsche Journalisten, weich gebettet und frisch geduscht, damit beschäftigt sind, den Deutschen die israelische Sicht der Dinge zu vermitteln, dabei nicht selten Ursache und Wirkung verwechseln, sterben anderswo Menschen – nicht nur in Gaza, wo die Welt Bilder des Grauens erlebt, die sie in dieser Dimension noch nie gesehen hat, erzeugt von einer rücksichtslosen Armee im Vernichtungskrieg gegen Zivilisten, vor allem gegen Kinder, sondern auch – fern von den ganz großen Kriegsverbrechen – an der israelisch-libanesischen Grenze, etwa dort, wo die Hisbollah ihre Raketen gen Israels Städte sendet, während Israel blutig zurückschlägt.

Zivilisten, wie etwa die Oma mit ihren drei Enkeln, die im Kleinwagen unterwegs war, die zwischen die Fronten geraten, werden einfach abgeschossen, abgeknallt von Scharfschützen, die auch Krankenhäuser belagern und dort auf alles schießen, was sich bewegt, um das Hospital herum oder auch in der – sowieso schon verwüsteten – Klinik.

Wurde das peinliche Thema je in der deutschen Presse erörtert? Die Wilhelm Tells aus der Hecke, aus dem Busch – und die vielen hohlen Gassen, aus denen ein kleiner Junge auf die Straße springt, weil er hinaus will, an die Luft, weil er spielen will, Sekunden später aber tot in der Gasse liegt, in der Gosse liegt, wo er – aus der Sicht von Rassisten – auch hingehört, denn es ist nur ein Palästinenserjunge, aus dem einmal ein Kämpfer werden kann, ein Freiheitskämpfer wie Tell, der den Tyrannen erschoss!

„Ich habe ihm doch gesagt, er soll nicht auf Straße gehen“, schreit der verzweifelte Vater in seinem Schmerz auf, während er den schlaffen Körper seines Sohnes wegzuschleppen versucht.

Wen schert der Schmerz des Vaters? Wer schert das tote Kind – ein Mensch, einfach abgeknallt, weil es einen Befehl dazu gab, einen jener vielen verbrecherischen Befehle, die es immer schon gab, lange vor dem noch verbrecherischen Führerbefehl!

Wie auf Kinder geschossen wird, um möglichst viele Palästinenser zu töten; wie auf Kliniken geschossen wird, mit dem Argument, aus der Klinik heraus wäre auf die israelische Armee geschossen worden; wie die sämtlichen Kliniken in Gaza aus der Luft zerstört werden, mit allem, was darin ist, Menschenleben ebenso vernichtend wie Apparatur und Infrastruktur, und dies, obwohl Kliniken vom Völkerrecht besonders geschützt sind: so zynisch grausam werden auch Journalisten über den Haufen geschossen, ungeachtet der Tatsache, dass auch diese den Schutz des internationalen humanitären Rechts genießen, denn sie sagen als Frontberichterstatter der Welt, was an der Front los ist, wenn man sie nicht abschießt und so zum Schweigen bringt!

Tatort Süd-Libanon:

Die junge Frau, unterstützt von einem reiferen Kollegen und einem Regionalreporter, hatte ihren Bericht gerade fertiggestellt und gesendet, als eine Drohne heranwirrte und das Feuer eröffnete, ihr und den beiden Kollegen den Tod bringend – den Tod, der nicht nur ein Meister aus Deutschland ist …

Israel lässt keine internationale Presse in Gaza zu.

Das spricht Bände.

Das kriegführende Israel Netanjahus will nicht, dass die Welt erfährt, wie dort Krieg geführt wird!

Also bleiben die Journalisten aus aller Welt vor der Tür!

Nur wenn man eine „smoking gun[2] vorzeigen will, etwas, was man selbst mitgebracht hat, wird eine handverlese „Eingebettete“ eingeladen, um der Welt die Offenbarung zu präsentieren, sehr, sehr dünne Beweise der lächerlichen Art, die die 14 000 Toten unter den Zivilisten bestimmt nicht rechtfertigen, noch den grausamen Zerstörungskrieg in nie gekannte Dimension.

Inzwischen hat das kriegführende Israel Netanjahus die eigenen Opferzahlen herunter korrigiert, von 1 400 auf 1 200[3] Tote, still und leise, ohne aber der eigenen Bevölkerung zu sagen, wie viele Israelis im Kugelhagel der sehr spät eingetroffenen IDF starben, in so genannten „friendly fire“!

Die Toten im geschundenen Libanon, dort bei den Begräbnissen vor der Kamera der Welt präsentiert, die über 200 Toten in den besetzten Gebieten und die Dreitausend verhaften dort, nach dem 7. Oktober, die ohne Anklage festgehalten werden, das permanente Unrecht des israelischen Staates als Besatzungsmacht, die mit eiserner Faust regiert, durchgreift!

„Herzzerreißend[4]“ auch das?

So unverhältnismäßig wie die Mittel sind, mit welchen dieser einseitige Krieg ausgetragen wird, so unverhältnismäßig, parteilich, einseitig ist die Berichterstattung westlicher Medien über diesen Krieg, aus dem ein ganz großer Krieg werden kann, ein Weltkrieg!

Der Deutsche wird sich dann die Augen reiben, verwundert darüber, wie es dazu kommen konnte, während Putin, moralisch reingewaschen, freudig weiter Kriege führen kann und die Chinesen die Früchte politischer Dummheit und menschlicher Schrankenlosigkeit ernten werden.

So scheitert der inzwischen hochgradig dekadent gewordene Westen an der eigenen Heuchelei, auch, indem er über das Ausschalten der Presse die Wahrheit zu Grabe trug.


[1] Wer diese – anklagenden – Bilder sehen will, der kann diese sehen, auf anderen Kanälen, wo er auch noch mehr sehen kann, was der Wahrheit entspricht und nicht einer gestreuten Legende.

[2] Vgl. dazu meinen Beitrag.

Die BBC hat dabei willig mitgemacht.

[3] In dieser Zahl enthalten sind auch 300 Soldaten der israelischen Armee, also beklagt Israel 900 tote Zivilisten, während die Zahl der toten Palästinenser-Zivilisten inzwischen 14 000 beträgt, darunter 6 000 Kinder, weitere 1 500 Kinder wohl noch unter den Trümmern!? Israels Armee will nach eigenen Angaben viele Tausend Hamas-Kämpfer getötet haben! Woher stammt diese Zahl? Wer wird sie überprüfen?

[4] Vgl. dazu meinen Beitrag über die seelischen Nöte einer älteren Dame, die von ihrem Wohnort an der Grenze weiter ins sichere Inland muss.

Ein kritischer Zeitbeobachte kommt angesichts der Themenfülle nicht mehr recht dazu, einzelne „Geschichten“ rund um das Kriegsgeschehen zu beschreiben, weil eine – vielsagende – Story die andere verdrängt. Aldo kam ich nicht mehr dazu, die Geschichte der aus der Luft erledigten Großmutter mit ihren Enkeln zeitnah zu präsentieren – als krassen Gegenentwurf zu „Herzzerreißend“.

Das zynische Abmurksen der Journalisten aber, die mutige Kollegen waren und bei der redlichen Ausübung ihres Berufes ihr Leben ließen, während West-Journalisten sich feige verkriechen und schweigen, setzt der ganzen West-Heuchelei aber die Krone auf.

Huthi kapern Schiff im Roten Meer – die Dritten im Bunde gegen Israel und eine drohende dritte Front

Die Nachricht ist im Westen noch nicht richtig angekommen, doch die Betroffenen in der Region sind höchst beunruhig: der – noch auf den Gaza-Streifen beschränkte – Konflikt droht sich auszuweiten, um noch viel komplizierter, verfahrener zu werden, denn das mächtige Saudi-Arabien könnte bald mit betroffen sein, neben dem Iran und den USA hinter Israel, die über Nacht in den Konflikt hineingezogen werden könnten, wenn Israel das forciert oder wenn die US-Militärbasen in der Golf-Region angegriffen werden und dabei substanzielle Verluste erleiden sollten.

Das Video der Kaper-Aktion[1] könnte aus Hollywood stammen: schwer bewaffnete Kämpfer seilen sich aus einem Hubschrauber auf das Deck des Frachters ab, stürmen den Steuerraum, nehmen den Kapitän und an die 20 Matrosen fest und lenken das im Piratenstil gekaperte Schiff in einen Hafen im Jemen, so, der Welt zeigend, was sie können und wozu die Huthi in der Lage sind, wenn es noch ernster wird in der Golf-Region.

Vor Wochen schon hatten diese Huthi[2], die nun in bunter Uniform das direkte Einsteigen in den Kampf gegen das verhasste Israel bekräftigen – in Solidarität mit den geschundenen Glaubensbrüdern in Gaza – einige Raketen gen Israel losgeschickt, die von der US-Marine abgefangen und zerstört wurden.

Jetzt melden sie sich zurück – und zwar zu dem Zeitpunkt, in welchem die Hisbollah einen größeren israelischen Stützpunkt angreift und dort viel Schaden anrichtet.

Gleich drei Milizen, „Freiheitskämpfer“ für die einen, Banditen „Terroristen“ für die anderen, bedrohen nun den Judenstaat an drei möglichen Fronten: die Hamas, die Hisbollah und die Huthi – und dabei hat sich die Schutzmacht Iran, die diese Drei seit Jahrzehnten fördert, noch nicht einmal direkt in den Konflikt eingemischt.

Der kriegführende Regierungschef des – innerlich zerstrittenen – Israel Netanjahu aber beschuldigt den Iran, hinter der Kaper-Aktion zu stehen – und dieses Frachtschiff, einen Auto- Transporter (?) unter fremder Flagge, ausgewählt zu haben, weil einer der Reichen Israels Anteile an dem Schiff hat.

Brisant – über die militärische Zuspitzung des Konflikts der Drei mit dem Judenstaat hinaus: im Roten Meer fahren noch mehr Schiffe! Schiffe aus aller Welt, die am Jemen vorbei müssen! Schiffe, die Angriffsziele darstellen, wobei schnell die halbe Welt betroffen ist.

Die Gegend ist strategisch eminent wichtig – und die Weltwirtschaft könnte bei einer Ausweitung des Konflikts und kriegerischen Handlungen stark in Mitleidenschaft gezogen werden, denn dort werden nicht nur Waren aus Asien nach Europa transportiert, sondern auch Energie.

Wir haben nichts mit der Sache zu tun, sagen die Iraner postwendend nach den Vorwürfen aus Israel. Sie warten ab, bisher strategisch klug, ohne die USA plump zum Kriegseintritt zu provozieren zu wollen, was von Israel geradezu herbeigesehnt wird, denn die enorme Feuerkraft der westlichen Schutzmacht würde helfen, vor allem gegen den Iran.

Wie wird der alte Mann aus dem Weißen Haus reagieren, dieser Biden, der gestern 81 Jahre alt wurde, und der bisher schlecht reagierte in dem Konflikt in Gaza, katastrophal von der ersten Stunde an?

In den Umfragen sackt Biden dramatisch ab: die Zustimmung der US-Amerikaner liegt nur noch bei 34 Prozent, während 56 Prozent die einseitige Politik Bidens in Gaza ablehnen.

Es sieht nicht gut aus in der arabischen Welt am Golf – die Zeichen stehen auf Sturm, auf Eskalation.

Der Konflikt kann sich rasch zu einem regionalen Krieg ausweiten an dem, neben den USA, auch die mächtigen Akteure der Region beteiligt sein werden, der Iran mit seinen über 100 Millionen Bürgern und das reiche, wirtschafsstarke, für die Energieversorgung der Welt wichtige Saudi-Arabien, das sich – als sunnitische[3] Macht – bisher zurückhielt, während die Schiiten aus dem Iran und den drei Milizen, auch aus Katar, bisher den Ton angaben, der bekanntlich die Musik bestimmt.

Es kann zu einem Feuertanz kommen, lange nach Zarathustra!

Mit Sorge blickt die arabische Welt auf die Entwicklungen, die in der bestehenden Ungerechtigkeit ihren Anfang nahmen – denn sie alle werden betroffen sein, die Schreckensbilder der Apokalypse aus Gaza vor den Augen!

Auch die schönsten Paläste der Reichsten unter den Superreichen können schnell zerfallen, wenn es Bomben regnet vom gerechten Himmel – und alles wird wie eine große Ruine dastehen – wie heute schon Gaza!


[1] Bei Al Jazeera zu sehen, dort auch Statements der mittelbar betroffen Akteure aus Israel mit Schuldzuweisung und dem Iran mit einem Dementi zur angeblichen Verstrickung. Doch der Stil passt ind die Landschaft – Geiselnahmen hier, Geiselnahmen dort. Mit allen Folgen aus dieser Art der Kriegführung.

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Huthi

[3] Dieser Aspekt fällt in dem – nicht immer gut informierten – Westen vollkommen unter den Tisch.

      Eine neue „Nakba[1]“? 

Die große Vertreibung der Palästinenser im eigenen Landstrich und die Ohnmacht der Völkergemeinschaft UNO in Gaza – die UNO beherbergt inzwischen 800 000 Flüchtlinge – von den 1,5 Millionen aus Gaza-Stadt vertriebenen – kann diese aber nicht vor den Bombardements der israelischen Armee schützen

Der Westen ist an allem schuld[2], dieser Westen, der in Gaza seine Unschuld nicht verloren hat, denn die hatte er noch nie, büßte die Moral für immer ein und beerdigte die „Zivilisation“, indem offensichtliche Kriegsverbrechen von der ersten an ermutigt und dann auch noch floskelhaft gedeckt wurden, das aber vor den Augen der Welt, der ohnmächtigen Welt, deren Spiegelbild eine nicht handlungsfähige UNO ist.

Der Einzelbürger aus den Völkern der EU, der USA, der freien Welt, der Welt überhaupt, ist nicht weniger ohnmächtig und unfähig, den Status quo und die desolaten Verhältnisse in Gaza mit tausendfachem Nord und Totschlag an Zivilisten zu ändern, als die UNO selbst. Sie kann nur konstatieren, was ist, dokumentieren, was an Kriegsverbrechen geschieht, ist aber nicht in der Lage, die Schutzsuchenden im eigenen UNO-Lager vor den ungerechtfertigt abgeworfenen Bombern des kriegführenden Israel zu bewahren.

Aufmerksam habe ich die Reden der höchsten UNO-Vertreter verfolgt, nach den vielsagenden Worten des Guterres, dem der Sicherheitsrat die Hände bindet, um ihn dastehen zu lassen wie Pontius Pilatus, auch die Reden der Repräsentanten der WHO, der UNICEF, des Hohen Kommissars für Menschenrechte Volker Türk[3]! Sie alle klagen, finden kaum noch Worte, um das Unbeschreibliche doch noch zu vermitteln, müssen aber tatenlos zusehen, wie ein Kriegsverbrechen auf das andere folgt und die Zahl der Toten steigen und steigen, während die „zivilisierte“ Welt zuschaut.

Über 102 UNO-Mitarbeiter sind tot.

Über 13 000 Zivilisten sind tot.

Über 4 000 Menschen, vor allem Kinder, vermutet noch unter dem Schutt, gelten als „vermisst“.

Angeblich wurden die UNO-Lager, wo sich 800 Menschen eine Toilette teilen müssen, bereits 60-mal bombardiert?

Aus welchem Grund?

Die 36 Krankenhäuser in Gaza-Stadt sind praktisch dicht, werden aber trotzdem noch bombardiert?

Biden hat kein Problem damit – und die Staatschefs der EU wohl auch nicht?

Bis auf wenige Ausnahmen – wie Macron, der schon etwas zurückgerudert[4] hat, ohne einen geistig-moralischen Umschwung zu bewirken.

Jeder Mitwirkende kann sich seinen Anteil am Tod der über 5 000 Kinder ausrechnen.

An manchen die Greuel billigenden Händen klebt Blut!

Und immer noch ist keine Lösung in Sicht!

Auch, weil die oft schlecht informierten Bürger der „zivilisierten“ Welt wegsehen und schweigen.

So wurde Hitler möglich!

Neben Hitler auch Stalin!

Und nach Stalin Putin, der neue Stalin.

Die Struktur des UNO-Sicherheitsrates macht es möglich – und ein Völkerrecht auf dem Papier, das nur für die vielen kleinen Völker gilt, nicht aber für diejenigen mit Veto-Recht, die gleicher sind als andere, Kriegsverbrechen selbst ausführend oder solche deckend, wie gerade jetzt, die gesamte Welt dem Abgrund näherbringend.


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Nakba

[2] Das ist die Sicht Erdogans und fast der gesamten arabisch-islamischen Welt, die aus angeblich 57 Nationen besteht.

Vgl. dazu meinen Beitrag, den ich vor Wochen hier publizierte.

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Volker_T%C3%BCrk

[4] Vgl. dazu meine Beiträge, die – mit Macrons Botschaft – in Deutschland auf taube Ohren stoßen.

Eine Toilette für 800 Personen[1] im Flüchtlingslager der UNO in Gaza

Und mittendrin, in der langen Schlange, „in the queue“, wie die Engländer es gerne halten, ein deutscher Politiker, der auch einmal muss oder eine Politikerin mit chronisch schwacher Blase, die ein menschliches Rühren spürt und einen Drang natürlicher Art, nicht aber in die Büsche kann, weil es dort im Lager der Vielen im Exodus keine Büsche gibt!

Über 1,5 Millionen Palästinenser wurden aus dem Norden des Gaza-Streifens etwas weiter nach Süden abgedrängt, nach Khan Younis, wo es sicher sein sollte, doch wo sie nun auch bombardiert und in großer Zahl getötet werden – wie jüngst in der Schule, wo 200 Menschen im Bombenhagel starben.

Diese Zahlen stammen nicht aus der Propaganda-Abteilung der Hamas, sondern von den höchsten Sprechern der UNO, von Hochkommissar für Menschenrechte Volker Türk und anderen, die, zwischen den Fronten stehend, ohnmächtig zusehen müssen, wie Menschen einfach dahingemordet werden – im industrielen Maßstab.

Die UNO, die ihre Flaggen auf Halbmast gesetzt hat, um den vielen Toten aus den eigenen Reihen zu gedenken, die dort ihr Leben ließen im Dienst der Nächsten und der guten Sache, hat inzwischen über 102 Mitarbeiter verloren, alle tot, in der Pflichtausübung geschieden. So viele, wie noch nie!

38 Journalisten sind inzwischen tot.

Und von den 36 Kliniken[2] der Stadt Gaza ist keine einzige mehr funktionsfähig.

Eine Vertreibung im großen Stil findet gerade statt: die Palästinenser sprechen inzwischen von einer neuen „Nakba“, wie damals, unmittelbar nach 1948, als sie in den Süden abgedrängt wurden, auch nach Gaza, wo sie lange – in ganz großen Flüchtlingslagern – bis zum heutigen Tag irgendwie überlebten.

Die UNO ist machtlos, muss um Treibstoff betteln, ohnmächtig der Belagerung der Vielen zusehend, die ohne sauberes Trinkwasser, ohne Nahrung, ohne Energie auskommen müssen.

70 Prozent des Wassers ist verschmutzt. In ihrer Not trinken die Menschen salziges Meerwasser – und sterben daran, während Israels Armee auch noch die Wasserspeicher zerstört.

Kommunalpolitiker Scholz, der Hamburg regierte, müsste wissen, was das bedeutet, denn Hamburg ist etwas kleiner als Gaza-Stadt oder ähnlich groß – das Hamburg, das auch den Feuersturm kennt – mit seinen täglich frisch deutschen Journalisten, die – nach Vorgaben von oben – ethisch korrekt über Gaza berichten, ohne Netanjahus Israel in die Queere zu kommen.

Zivilisation hier – Zivilisation dort!

Doch dort bestimmt

Netanjahu, was Zivilisation ist – und auch darüber, ob ein Israeli zu Bestie werden muss, um „human animals“ zu bekämpfen – und wie: mit den Mitteln der Belagerung, die die Belagerungen von Jerusalem, Sarajewo und Mariupol in den Schatten drängen.

Die Völkergemeinschaft UNO, der Papiertiger, müht sich redlich, erreicht aber fast nichts für die Leidenden, für die Exponierten in Gaza!

Das hat die Menschheit im 21. Jahrhundert erreicht!

Darauf kann diese Menschheit seht stolz sein – und das nach dem Holocaust des Adolf Hitler!


[1] Der jordanische Außenminister, übrigens ein sehr sachkompetenter wie ausgewogener Politiker, sprach vor Tagen von einer „shower unit“ für 700 Menschen. Also, wer duschen will, muss lange anstehen – wie beim Urinieren!

Wo und wie die in Panik Flüchtenden ihre Notdurft erledigen auf einem Weg, wo es keine Toiletten gibt, ist eine offene Frage, die sich kein deutscher Politiker stellt, der die Vergeltungsschläge gegen unzählige Zivilisten auf der Flucht gut findet.

[2] Jordanien, das Land mit den besten Beziehungen zu Israel aus der arabischen Welt, hat das „jordanische Krankenhaus“ dort in Gaza zweimal aus der Luft mit Medikamenten versorgt. Die Angriffe waren aber nicht anzuwenden.

     Das Grauen von Gaza – Schreckensbilder des Terrors: „to graphic to broadcast“, – Wo sind die 150 000 Israelis, die vor Wochen noch gegen Netanjahu und für die Demokratie im Land der Juden demonstrierten – vom Erdboden verschluckt? Oder – über „Solidarität mit den entführten Geiseln – auf eine falsche Fährte gelenkt?

„to graphic to broadcast“, sagt der BBC-Reporter kurz, um die stark entschärfte Fassung des Blutbadberichts aus der Schule etwas zu untermauern.

Das Grauen ist greifbar, für den, der trotzdem hinschaut, auch wenn es ihm auf den Magen schlägt, auf den Darm oder aufs Gemüt!

Es sind die vielen – in ihrem Blut liegenden – Leichen, die man bei Al Jazeera sehen kann, unzensiert, naturecht.

Bei der BBC hingegen bleiben die Schreckensbilder des staatlichen Terrors verborgenen, aus Rücksicht auf die zarten Seelen der Sensiblen, die gern wegschauen, wenn massives Unrecht geschieht – gegen das Völkerrecht, an das sich doch alle halten sollen, bis auf wenige, die gleicher sind als die Gleichen!

Und dabei will BBC, nicht anders als CNN, doch wahrheitstreu berichten, auch noch mit dem Anspruch, die ganze Welt korrekt[1] zu informieren, nicht nur die britische Provinz oder das Utah der Mormonen in der Wüste.

BBC nennt 80 Tote, während der Sender des Emirs aus Katar von mehreren hundert – (200!) – Toten spricht.

Die BBC-Kamera huscht schnell über die anklagenden Überbleibsel nach dem Massaker hinweg, während die Araber alle Details zeigen.

Schließlich haben sie die Bilder nicht erfunden, Bilder, die den Bürgern Israels angeblich vorenthalten werden, auch den 150 000 Demonstranten, die noch vor Wochen immer wieder gegen Netanjahu auf die Straße gingen, um die demokratische Kultur im Land der Juden zu retten.

Das bezeugt nicht zuletzt ein jüdischer Kolumnist[2] öffentlich, während ich davon überzeugt bin, dass im Zeitalter des Internets und der vernetzten Strukturen jedermann sich informieren kann, wenn er informiert sein will. Auch die Demokraten in Israel.


[1] Was der normale Zuschauer in aller Welt nicht weiß: auch BBC muss sich an politische Vorgaben von oben halten, was dann auch geschieht, nur weniger plump als im deutschen Fernsehen, wo man stur Partei ergreift und alles abwürgt, was der anderen Seite dienen könnte.

Trotzdem versuchen viele BBC-Journalisten, wenn auch euphemistisch und umschleiert, wie von dem tatsächlichen geschehen zu vermitteln, auch ohne die anklagenden Bilder mit den vielen Toten – etwa aus der Schule – zu zeigen, denn man könnte sich ja die Frage stellen, was bewegt einen Netanjahu, eine mit ganzen Menschenmassen vollgestopftes Refugium für Zivilisten zu bombardieren, wenn es den kein „Genozid“ sein soll!

Die Journalisten von BBC und CNN stelle korrekt viele bohrende Fragen, prallen aber an den Sprecher der IDF und der Regierung Israels ab. Die Fragen werden einfach nicht beantwortet. Es gibt nur ein Narrativ – und das gilt für alle Akteure. Die Presse hat das nachsehen, nicht aber der Zeitbeobachter, der seine Schlüsse aus daraus ziehen kann.

[2] Levy von Haaretz.

     „Wo ist die freie Welt“, ruft ein verzweifelter Palästinenser aus dem Trümmerfeld[1]

Wenn jemand von freien Westen noch mehr enttäuscht sein kann, als ich es seit dem 8. Oktober bin, dann sind das die armen Palästinenser-Opfer aus Gaza, die auf Gerechtigkeit hofften und nur geballtes Unrecht zu spüren bekamen, nach Herabwürdigung und Unterdrückung, nun auch noch Ermordung und einen qualvollen Tod, ohne selbst Unrecht getan zu haben.

20 Jahre lang musste ich miterleben, wie in meinem Vaterland Anstand, Würde und Moral allmählich zu Grabe getragen wurden, über zynische Machtpolitik und das Beugen der Wahrheit in diverser Form. Nun aber erlebe ich noch nach den schon erstorbenen Idealen, wie auch die „Zivilisation“ des Abendlandes aufgelöst, abgeschafft, ja, für immer beerdigt wird, indem sich die Regierenden der europäischen Staaten mit einem Kriegsverbrecher solidarisieren, über die Köpfe der Völker hinweg, nicht aber mit dem Volk der Juden, Kriegsverbrechen billigend und mit tragend[2], ermutigt dazu von den bigotten USA, für die Moral ist, was den eigenen Interessen nützt, sogar in Berufung auf Gott, nur auf welchen Gott?

Während für mich[3] das Abendland unterging mit allen seinen Werten, endete für die viele Menschen in Gaza das ganze Leben, noch bevor dieses recht begonnen hatte.

Mit dem Segen westlicher Politiker starben unter Bomben über 5 000 Kinder!

Was würde Jesus dazu sagen?

Die Kirchen schweigen!

Die Politiker aber machen zynisch weiter, auch nach dem Holocaust, auf bewährte Weise, jenseits von Ethos und Moral, dafür aber umso heuchlerischer[4].


[1] Nach der Bombardierung der UNO-Schule in Khan Younis am 18. November 2023 mit etwa 200 Toten, mit Opfern, die am Tag danach schon vergessen sind, weil neue Opferzahlen nachrücken und das Morden von gestern verdrängen, vergessen lassen, auch die vielen Tausend unter den Trümmern.

[2] Was man im Volk „Kumpanei“, im Völkerrecht aber „Komplizenschaft“ nennt. Das wissen alle, die einmal Recht studierten. Und inzwischen weiß es auch die Straße – und die am 18. November 2023 in Brüssel Demonstrierenden im Ruf nach einer „Feuerpause“ in Gaza, wo ein bis an die Zähne bewaffneter Staat im unverhältnismäßigen Selbstverteidigungs-Kampf eine Terror-Miliz bekämpft und dabei über 12 000 Zivilisten tötet, darunter über 5 000 unschuldige Kinder.

[3] Als Kind von Jimmy Carters Menschenrechtskampagne zum antikommunistischen Dissidenten geworden, klingen mir heute noch die oft gehörten Enttäuschungsklagen der rebellierende Ungarn des Aufstands von 1956 im Ohr nach, die auf die Hilfe der USA und des freien Westens gehofft hatten, aber im Stich gelassen wurden wie das Volk der Palästinenser heute, das auf Recht setzte, aber Knüppel und Knute zu spüren bekam.

[4] Allen voran ein Deutscher, nein, nicht Karlemann, sondern Olaf, der wohl vergessen hat, was man ihn einst lehrte.

      Ein Finger ragt aus den Trümmern hervor, ein Kinderfinger!

Er wird entdeckt. Man gräbt mit bloßen Händen im Sand zwischen Schutt und Asche, räumt die Hindernisse hinweg – und auf einmal: ein Wunder!

Ein kaum geborenes Menschenwesen liegt da, neben den Eltern – und es atmet noch, während Mutter und Vater tot sind.

Man bringt es in eine Klinik, deren Fußboden mit Blut verschmutzt ist, weil es dort kein Wasser gibt, weder zum Trinken, noch zum Putzen, legt es in ein Bett und hofft, dass es die nächste Bombennacht überstehen wird, neben anderen Waisenkindern, die auch dort liegen, hervorgegraben aus dem Schutt, mäeutisch, wie die verborgene Wahrheit im Heiligen Land.

     Offene Fragen und Thesen zum Vergeltungskrieg von Netanjahus[1] Israel in Gaza -formuliert von einem ethischen Philosophen[2], der seit 45 Jahren als „Aktivist“ für „Menschenrechte[3]“ unterwegs ist, der aber als Autor in der Ecke steht[4] und der auch als deutscher Bürger nichts zu sagen[5] hat

 

1.      Was war vor dem 7. Oktober?

Über das „Vakuum“ und über „Ursache und Wirkung“, über „Gewalt und Gegengewalt“, über das „Ende der Moral“, über das „Ende der Humanität“ und über das „Ende der Zivilisation“ im Vergeltungskrieg gegen Kinder, die Menschen sind – und über offene „Barbarei in Namen der Gerechtigkeit und der Zivilisation“!

2.     Der gesamte Westen hat versagt.

3.     Die Welt besteht nicht nur aus dem Westen – es gibt auch noch andere Sichtweisen der Dinge! Auch, wenn der selbstherrliche Westen das nicht wahrhaben will und die das „audiatur et alters pars“ systematisch verhindert, speziell über instrumentalisierte Medien, die von Lobbyisten beherrscht werden

4.     Die Solidarität der Starken mit den Starken – an wesen Händen klebt das Blut von den über 5 000 toten Kindern in Gaza? Eine individuelle oder eine kollektive Gewissensfrage nach der „kollektiven Bestrafung“ im Rahmen der – „unverhältnismäßig“ ausgetragenen „Terrorbekämpfung“

5.     „Under the rubble! – Unter den Trümmern in Gaza Oder:

was dem bequemen Wohlstandsmenschen im Westen im Fernsehen nicht gezeigt wird, was er nicht sehen soll … oder nicht sehen will

6.     Die toten Kinder von Gaza klagen an –

mehr als 6 000 Klagen sind anhängig … welches Tribunal wird sich damit je abgeben?

7.     Netanjahu lässt die Kriegsverbrechen von Milosevic und Putin verblassen

8.     „Uneingeschränkte Solidarität“ – der Blankoscheck – zum Massenmord, zum Genozid – es gab einen Präzedenzfall – und ein „I‘ m not convinced“!

9.     Die die UNO zwischen den Fronten

102 UNO-Mitarbeiter tot in Gaza, Altruisten im Dienst der Nächsten, was haben sie Verwerfliche getan, um zu Kollateralschäden zu werden – Ärzte, Krankenschwestern, Lehrer, Ingenieure etc.?

10.   (Netanjahus) Israel gegen den Rest der Welt? Gegen die UNO!

Noch ist die Menschheit nicht ganz verblödet – Milliarden Menschen, über hundert Völker fühlen anders – und werden sich dem Westen entgegenstellen, nicht nur die – „parteiische“ – arabisch-islamische Welt, sondern auch Staaten wie Brasilien und Südafrika, die wissen, was Kolonialismus, Sklaverei und Rassismus bedeuten

11.   Der „demokratische Staat Israel als Besatzungsmacht des Unrechts in den Besetzten Gebieten

12.   Gibt es ein Widerstandsrecht?

Die „Resistance“ im Westjordanland und in den in den Besetzten Gebieten

13.   Wie du mir, so ich dir – die Mittel der Vergeltung aus der Sicht der Unterdrückten, der Freiheitskämpfer gegen Israel in der Tradition der PLO und auch heute – über Gaza hinaus – nach der Intifada

14.   Die Fehler des Anfangs … und die Spät-Folgen für den gesamten Westen:

15.   Biden wird an der einseitigen Haltung der USA zerbrechen, denn die Stimmung in der Öffentlichkeit kippt, das Blatt wendet sich: angesichts der Fakten, angesichts von über 12 000 toten Zivilisten, angesichts der Leiden der Kinder in den Trümmern des zerstörten Gaza

16.   Die blinde, doch verhängnisvolle „Nibelungentreue“ des politischen Zwergs Alberich als Kanzler Scholz zu der wütenden Lichtgestalt Hagen als Netanjahu im neuen Mythos gegen das Böse – kurzsichtig, dumm, amoralisch – die Saat von Hass und Hetze für kommende Zeiten und für dauerhaften Unfrieden in der Region und in der Welt

17.   Kleinkariert, demagogisch, prinzipienvergessen – Macron versagt noch vor Scholz und den Haufen EU – die Einsicht kommt zu spät, eine moralische Korrektur ist nicht mehr möglich

18.   Es gibt keinen Freibrief für Kriegsverbrechen

19.   Putin kann jetzt ruhig Krieg führen, Putin ist rehabilitiert,

20.  Fragen an den deutschen Kanzler: würde Scholz schmutziges Salzwasser aus dem Meer trinken – wie die Kinder von Gaza nach der Belagerung durch Israels Truppen von der IDF?

21.   Würde Scholz das Demolieren seines Hauses durch Besatzungstruppen gut finden?

22.  Würde Scholz seiner Verhaftung zustimmen, wenn ein Verdacht in den Raum gestellt wird?

23.  Würde Scholz seiner Inhaftierung ohne Anklage zustimmen und dem Festgehaltenwerden ohne Rechtsbeistand über Jahre in einem Gefängnis wie Guantanamo?

Lügen gegen Wahrheit:

24.  „Smoking gun“ – Die IDF bringt die Beweise für die Präsenz der Hamas in der Al Shifa-Klinik einfach mit, wie im schlechten Krimi oder bei der verkommenen Polizei, die das Corpus delicti dem zu Überführenden einfach unterscheibt und ihn so kriminalisiert wie Netanjahu die Palästinenser

25.  Weshalb gibt es keine internationalen Journalisten in Gaza, keine freie Presse-Berichterstattung? Weshalb lässt Israel da nicht zu? Gibt es etwas zu verbergen?

In den fast 100 Beiträgen zur Thematik habe ich die fragen und Themen, deren differenzierte Beantwortung ganze Abhandlungen, ja, Bücher ergeben würde, mehrfach angesprochen – im Monolog!

Leider geht es in diesen – politisch korrekten – Tagen der Fakten-Erfindungen und Verdrehungen der Wahrheit mehr um Verwirrung, als um objektive Aufklärung. Oft aber reicht der „gesunde Menschenverstand“ aus, um, kombiniert mit – vor allem historischen – Fachwissen, das man heute schnell im Internet nachschlagen kann, zu gesunden Einschätzungen und Urteilen zu kommen.

Diese Thesen, die später noch ergänzt und vertieft werden sollen kritische Köpfe zum Nachdenken anregen, vor allem deshalb, weil die öffentliche Meinung gelenkt ist.

Wer keine internationalen Vergleichsmöglichkeiten hat, ist der offiziellen Sicht der Dinge ziemlich ausgeliefert, was ich an der Haltung meiner – schwer eingeschüchterten, zurückgescheuchten – Mitmenschen erkennen kann, aus denen man – über ideologische Indoktrinierung und Um-Erziehung – richtige Feiglinge, echte Duckmäuser gemacht hat, Bürger, die funktionieren und kuschen, gerade wenn Rebellion gegen eklatantes Unrecht und offener Widerstand gegen Rechtsbrüche aller Art gefragt sind.


[1] Es gibt auch noch ein anderes Israel, den Judenstaat der Anständigen. Heute, am 15. November, während in den USA Präsident Biden und Chinas Staatschef Xi Jinping miteinander reden, über die wichtigsten Fragen der Weltpolitik, über Taiwan, über den Ukraine-Krieg, aber auch über Israels Walten in Gaza mit inzwischen über 11 000 toten Zivilisten unter den Palästinensern, fordert Lapid für den Likud-Block den Rücktritts Netanjahus ist Premier und Kriegsherr, nachdem Israels Ruf und Image – vor allem als „demokratischer“ Staat – schwer und für lange Zeit durch irreparable Kriegsverbrechen, Lügen und Täuschungsmanöver aller Art beschädigt wurde.

[2] Mit Diplom und Studien der Politik und des Völkerrechts.

[3] Seit 1976 – und als „Widerständler“ sowie „Dissident“ in kommunistischer Folter-Haft (1979 in einer roten Diktatur.

Menschenrechte gelten für alle Menschen, auch für Palästinenser.

[4] Dazu gibt es zahlreiche Beiträge selbstapologetischer Natur. „He has been silenced“, heißt es von außen, teils spöttisch.

[5] In der Öffentlichkeit und vor allem in den staatlich gelenkten Medien Deutschlands sind heute – nicht anders als bei den Kommunisten im Ostblock und in der Sowjetunion – nur Claqueure gefragt, Ja-und-Amen-Sager, die Lügen unkritisch transportieren, die Fakten verfälsche, die Wahrheit beugen, auch das Recht und so die offizielle Linie, die in einigen Punkten Staatsräson ist, bestätigen.

Ein Blutbad in einer UNO-Schule im Flüchtlingslager Jabalia mit vielen Toten.

Muss das Al Shifa-Krankenhaus nach einem Ultimatum der IDF geräumt werden – Psychokrieg? Oder ein Verwirrsiel mit dem Tod?

Fakten, keine „Fake-News“:

Am 18. November 2023: Das Al Shifa-Krankenhaus wird von der IDF angerufen und eine Evakuierung innerhalb einer Stunde wird angeordnet.

Der Sender Al Jazeera berichtet mit Stimmen der verantwortlichen Ärzte aus dem Krankenhaus, um das – neben den mehrhundert Schwerkranken, praktisch nicht transportfähigen Patienten – angeblich noch mehrere Tausend Zivilisten Schutz suchen. Es geht los.

Unmöglich, sagen die Ärzte, auch bei BBC.

Gedemütigt müssen alle das Krankenhaus verlassen, im Rollstuhl – unversorgt. Da es nirgendwo in Gaza ein noch funktionierendes Krankenhaus gibt, gehen die Kranken in den sicheren Tod.

Das nach 9 Uhr.

Um 11 Uhr dementiert Israel den Räumungsbefehl. Was Stimmt? Ist das Psychokrieg, ein Verwirrsiel mit dem Tod?

Im Flüchtlingslager Jabalia, wo es bei einem Erstschlag um die 500 Tote gab, als die Mutter aller Bomben auf den Haufen Flüchtlinge abgeworfen wurde, um möglichst viele Palästinenser mit einem Schlage zu töten, wo es wieder und wieder krachte, mit weiteren Toten, schlug – in einer von der UNO betriebenen Schule – heute, am 18. November 2023, wieder eine Bombe ein.

Leichen in großer Zahl liegen auf dem Boden herum. (Im Gegensatz zu dem mitgebrachten „Beweise“, sind die Toten echt! Die Opfer der Al Shifa-Erstürmung wurden in einem Massengrab versenkt. Wenn später Al Shifa aus der Luft zerstört wird, was schon anklang, werden alle Täter-Spuren beseitigt sein!)

Es sind so viele, dass sie noch nicht gezählt werden konnten – BBC und CNN, die immer etwas mit dem Meldungen hinterherhinken, haben noch nicht darüber berichtet.

Das Grauen greifbar!

Der Völkermord, der schon am 8. Oktober feststand und allen westlichen Politikern bewusst war, noch bevor sie noch Israel eilten.

Der EU-Mann für Auswärtige ist gerade unten, im Kibbuz! Um Nachlese zu betreiben – zurückzurudern für die EU, nachdem Macron auf Distanz ging zu dem großen Morden aus Luft an Frauen und über 5 000 Kindern.

Scholz ziert sich noch – doch das wird er, der nicht in meinen Namen handelt, mit seinem Gewissen ausmachen müssen

12 000 Menschen aus Gaza sind tot, während Israel die eigenen Opferzahlen von 1 400 Toten auf 1 200 korrigiert hat?

Auge um Auge, Zahn um Zahn um Zahn?

Bei 1 200 hätte Schluss ein müssen mit der Abrechnung – gemäß alttestamentarischer Ethik!

Doch Netanjahu lässt die zehnfache Menge töten – und hat immer noch nicht genug!

Töten im industriellen Maßstab, gedeckt von den USA!

Daran wird Biden zerbrechen!

Daran wird der gesamte Westen zerbrechen, während es für Putin gut läuft bei der Relativierung der Kriegsverbrechen und noch viel besser für China, das zuschaut, wie der moral- und prinzipienvergessene Westen einen Fehler nach dem anderen macht und sich dabei selbst das Grab schaufelt, denn Netanjahus Kriegsverbrechen sind jetzt schon nicht mehr zu korrigieren. Er zieht den Westen hinab, in den Untergang!

Der Deutsche schaut weg, während andere Völker genau hinsehen, was geschieht; wer was anordnet und gegen das Völkerrecht ausführen lässt.

„Lass‘ mich mit dem Thema in Ruh“, sagte mir gestern ein deutscher Wohlstandsbürger, der seinen Tag genießen wollte.

„Ich bin ein sensibler Mensch“, meinte er zu seiner Selbstrechtfertigung“ – „die vielen Leichen … das verdirbt mir den Appetit, schließlich will ich mein Essen genießen …!!!

Die Welt ist nun einmal ungerecht – und daran werden wir beide nichts ändern!“

So wurde Hitler Möglich!

Das industrielle Töten im KZ.

Gaza, ein großes KZ?

So sehen das Menschen in Südafrika und in Brasilien!

So sehen das aber auch die 57 Nationen der arabisch-islamischen Welt!

 

Die Wanderschuhe des Hamas-Kämpfers im erstürmten Al Shifa-Krankenhaus in Gaza als „Smoking gun“ – bringt die IDF die Beweise für die Präsenz der Hamas in der Al Shifa-Klinik einfach mit, wie im schlechten Krimi oder bei der verkommenen Polizei, die das Corpus delicti dem zu Überführenden unterschiebt?

Der „Terrorist“ ist wohl längst auf und davon, wenn er überhaupt dort war, in den Katakomben, die es unter dem von der IDF erstürmten Krankenhaus geben soll.

Doch er war da, wird vielleicht Boschafter Mark Regev bald noch sagen, der Mann hinter Netanjahu, der Berater, um darauf zu verweisen, dass noch andere Objekte gefunden wurden, die auf die Präsenz der Hamas in der Klinik verweisen, Hardware, ein paar Waffen, vielleicht … auch noch eine Armbrust oder eine Steinschleuder, wie sie in archaischen Zeiten benutzt wurde, etwa von David, um den Goliath zu bekämpfen oder heute von den Palästinenserjungen im Aufruhr gegen die jüdischen Besatzer und Siedler im Westjordanland oder in Jerusalem?

Der Stein, den Joschka Fischer einst geworfen hat, mit bester natürlich, ohne den Kopf eines deutschen Polizisten zu zerschmettern, findet man dort vielleicht auch noch oder gar eine jener legendären Scud-Raketen, die ein Sadam Hussein vor Zeiten schon dort deponiert hat, um denjenigen einen „rauchenden Colt“ als „schlagenden Beweis“ zu liefern, die solcherlei Beweise brauchen, um die Einfältigen weiter einzulullen und im Tiefschlaf zu halten, fern von den tatsächlichen Ereignissen – und das nach über 11 000 Toten und Abertausenden unter dem Schutt in dem Trümmern von Gaza!

Man kann sich nur noch an den Kopf fassen in dieser aufgeklärten Welt des 21. Jahrhunderts, in welcher noch nicht alle Völker verblödet sind und verlogen!

Das Erstürmen eine Krankenhauseses ist gegen das Völkerrecht!

US-Präsident Biden, der alles mittrug, was in Gaza geschah, der Komplize wurde und Kriegspartei wie der gesamte Westen, was einige meinen, wollte nicht, dass Krankenhäuser bombardiert werden; er wollte auch nicht, dass Patienten bei Kämpfen in der Klinik ins Kreuzfeuer geraten und dabei getötet werden!

Doch was kümmert Netanjahus Armee das Völkerrecht oder das, was der alte Mann im Weißen Haus will oder nicht will?

Gestürmt wurde trotzdem! Und wie? Das steht in den Sternen, denn objektive Beobachter waren nicht zugelassen! Man darf also weiter rätseln oder dem IDF-Sprecher glauben, dem UNO-Vertreter Israels, Regev und dem israelischen „Narrativ“, das zunehmen in einen Clash mit anderen „Narrativen“, gerät, etwa aus dem Weißen Haus, wo man die Fehler des George W. Bush im Zweiten Irakkrieg nicht wiederholen wollte, und doch uneingeschränkt Netanjahu gewähren und Kriegsverbrechen begehen ließ

Völkerrecht ist etwas, was gebrochen werden kann und gebrochen wird, wenn Israel seine Kriegsziele über Krieg und Gewaltausübung erreichen will, ganz egal, was die UNO dazu sagt oder das Rote Kreuz, Neutrale, die man bei der Erstürmung hätte mitnehmen können, um das zu bezeugen, was wirklich geschah!

Jetzt fand sich eine BBC-Journalistin, eine „Eingebettete“, die ich in den 6 Wochen Krieg dort nie im Fernsehen als Berichtende zu Gesicht bekam, eine aus dem Hut Gezauberte, der man die Beweise nun vorlegte, zum großen Staunen der Welt, die Schuhe und noch mehr, alles, was man fein säuberlich dort hinterlegt hatte – wie im schlechten Krimi, makaber und geschmacklos, nachdem es bestimmt auch Tote gab bei der Erstürmung des Krankenhauses gegen das Völkerrecht!

Wer von Anfang an log, wie die IDF am laufenden Band, wird auch weiter lügen und einige Fernseh-Sender des Westens werden alles politisch korrekt berichten, damit es mit der Wahrheitsfindung seine Richtigkeit hat, wenn auch gegen den gesunden Menschenverstand.

Die Ärzte dort im Krankenhaus, allesamt von der Hamas-Regierung eingesetzt, dieser verpflichtet, nicht aber dem hippokratischen Eid, Ärzte, die neben ihren totkranken Patienten und den Babys aus dem Brutkasten ohne Strom und Sauerstoff ausharrten bis zuletzt, werden jetzt verhört, während man das 500 Kilometer lange Tunnel-System immer noch nicht aufgestöbert hat und noch keine Geiseln befreien konnte, die doch unter dem Krankenhaus als Kommando-Zentrale der Hamas auch vermutet wurden – von einem allwissenden Geheimdienst Mossad, auch noch unterstützt von den großen Geheimdienste der USA mit Drohnen, Satelliten, Überwachungssoftware und allem, was die Technik heute bereitstellt, um Mann und Maus rund die Ihr zu beobachten, auch wenn Tunnels vor der eigenen Nase aufgebaut werden und Terroristen – überraschenderweise – is Land einfallen, um zu morden und um Menschen zu entführen.

Tausende Hamas-Kämpfer sollen in den Bombardements getötet worden sein, brüstete sich die IDF schon vor Wochen.

Wie viele Terroristen sind noch übrig? Wo sind sie? Wo sind die Geiseln, über deren Freilassung der Mossad, CIA-Chef Burns mit Katar doch schon seit Wochen verhandeln?

Obwohl Biden immer noch keine „Feuerpause“ will, hat der UNO-Sicherheitsrat am 15. November humanitäre Pausen angeordnet, um die Folgen der brutalen, inhumanen, höchst zynischen Belagerung etwa zu lindern.

Wird Israel sich dem Diktum der Welt fügen – oder wird die IDF weiter machen, wie bisher, wobei die Öffentlichkeit mit „smoking guns“ der lächerlichen Sorte abgespeist, mit Beweisen, die nur der glaubt, der sie glauben will?

Die Stimmung in der Weltöffentlichkeit kippt – Lügen haben kurze Beine – und, wie es scheint, ist dieser Kriegsverbrecher Netanjahu, der auch die Angehörigen der Geiseln drei lange Wochen im Regen stehen ließ, auch in Israel entlarvt und am Ende, denn die Opposition fordert den Rücktritt des Rücksichtslosen mit dem Flammenschwert.

Biden, der schon zu alte Mann der USA, der alles mitgetragen hat, was unrecht war, diesen von Anfang an ungerechten, unverhältnismäßigen Krieg primär gegen unschuldige Zivilisten, wird wohl mitstürzen!

 

Will das deutsche Fernsehen die Deutschen vom Mit-Leiden abhalten, vom Tun der Täter, indem das Leiden von Millionen einfach ignoriert wird?

Große deutsche Philosophen wie Schopenhauer haben das Mitleiden gelehrt, selbst mit Tieren!

Im deutschen Fernsehen aber soll es keine Empathie geben – oder nur gesteuerte Empathie, Mitleid mit den Richtigen!?

Also gilt es; nur keine Leiden der Palästinenser zeigen, denn das könnte falsche Empfindungen wecken, das Narrativ der Regierenden in Israel stören, belasten; es könnte über Empathie zur Solidarität mit den Geschundenen führen und vom Schicksal der entführten Geiseln ablenken.

Also pflegt man dort das eine Bild und ignoriert alle anderen Bilder, nennt nur ein Datum und nur eine Ursache, verschweigt aber alle anderen Ursachen, die tiefer liegen und hundert Jahre alt sind, die aber darauf verweisen, dass die Mordtaten und Entführungen vom 7. Oktober „nicht aus dem Vakuum“, kamen, wie UNO-Generalsekretär Guterres korrekt und mit Recht betonte.

Wie groß war der Aufschrei in Deutschland, im Westen, als sich Russlands Narrativ nach dem Überfall auf die Ukraine über Monate hielt, Kriegsverbrechen und Mordtaten aller Art von Moskau aus rechtfertigend!?

Heute, wo noch schlimmere Kriegsverbrechen in Gaza geschehen, wo 6 000 Kinder von Fliegerbomben und Geschossen getötet wurden, die keine Hamas-Kämpfer waren oder Mitglieder der Terror-Organisation, aber schaut man weg, weil eine Regierung mordet, von der ersten Stunde an – und zwar nicht in reiner „Selbstverteidigung“, wie stets behauptet und von West-Politikern unkritisch wiederholt, sondern in einem einseitigen, ungleichen und ungerechten Krieg gegen Zivilisten in reiner Barbarei auch noch im Namen der „Zivilisation“, wobei man auch anders hätte vorgehen können, ohne die vielen unschuldigen Zivilisten einfach abzuschlachten, das aber gedeckt von den USA und dem gesamten „zivilisierten“ Westen.

Also sollen die Deutschen, vor allem angesichts ihrer historischen Überschuld, sich mit begnügen, was man ihnen zeigt, dazu die Interpretation schluckend, die ihnen servile, systemloyale Journalisten jenseits von Ethos und Moral mitliefern!?

Wie oft habe ich – als einer, der nichts zu sagen hat – dagegengehalten[1]?

Die Maßstäbe, die die Supermacht USA im Bund mit den Kulturnationen der zivilisierten Europäer an einen Milosevic anlegten, an Mladic und an Karadzic, als diese ihre Kriegsverbrechen begingen; die Maßstäbe, die auch für Massenmörder Putin gelten sollen, falls man ihn erwischt und vor ein Tribunal stellt; diese Maßstäbe, kodifiziert im Völkerrecht, müssen auch für Netanjahu gelten und für die Mitglieder des gesamten Kriegskabinett, die das große Morden in Gaza betreiben, einen zivilisatorischen Untergang, der den gesamten Westen und die USA in den Abgrund mitreißen wird.

Schon wird es dort, im Weißen Haus, wo man bisher alles tolerierte, gestützt hat, geahnt und befürchtet – denn es ist längst zu viel geworden, was gegen das Völkerrecht geschah.

Nur die Deutschen halten noch an der einen Linie fest, die Täter deckend, nur weil es Juden sind! Und weil es keine bösen Juden geben darf!

Aber es gibt auch anständige Juden, gute Juden, gescheite Juden, Juden, die nicht verrückt sind, auch nicht blind, die nicht kurzfristig denken und handeln, sondern langfristig, weil sie wissen, dass Hass und Vergeltung nur noch mehr Terror schaffen und Unfrieden zwischen den Völkern in alle Zukunft hinein, Juden in Deutschland und in den USA, weltweit sogar, die sagen: „Nicht in meinem Namen!“

Das von Netanjahus regierte Israel hat keine Lizenz zum Töten!

Das von Netanjahus regierte Israel steht nicht über dem Völkerrecht!

Netanjahu gegen Biden?

Das ist schon lange so! Jetzt aber, beginnend mit dem Schutz der Al Shifa-Klinik in Gaza, wird Biden, der seine Drei-Tage-Pause gegenüber dem Zauberlehrling der brutalen Art nicht durchsetzen konnte, klarer werden müssen, wenn die USA nicht zum Komplizen eines Kriegsverbrechers werden wollen, denn schließlich gilt der zugesagte Beistand gilt dem Staat und dem Volk Israel, nicht aber einem enthemmten Machtpolitiker, der sich allen humanen wie ethischen Kategorien längst entzogen hat.


[1] Auf diesem Blog – in Beiträgen über soziale Themen, über Schwangere und Babys, über Belagerung, Not und Elend, über vielfachen Tod?

Der Lord, zurück, an Bord – die Hasspredigerin, gefeuert, in der Wüste – zur Rochade des Rishi Sunak[1] in der Downing Street 10

„Die Wüste wächst, weh dem, der Wüsten birgt“,

dichtet Nietzsche.

Der Schritt war überfällig: eine – nicht jedermann sympathische Politikerin der polarisierenden Art musst gehen, damit ein guter Mann, den es in der Politik auch noch gibt, in Großbritannien wie in Israel, wieder zurückkommen kann ins Kabinett, um seinem Land zu dienen, so wie er es versprochen hatte seinerzeit, als er – ein Gegner des Brexit – dem Demagogen Boris Johnson weichen musste.

David Cameron[2] ist zurück, als Lord, und wird als Außenminister – wohl auch mit mehr Fortune, vor allem aber mit der langjährigen Erfahrung eines britischen Premierministers – Gutes tun und bewirken, auch im Gaza-Konflikt, wo es Völker nicht auseinanderzudividieren, sondern vielmehr zusammenzuführen gilt in einer höchst verfahrenen Situation vor Ort und in der Weltpolitik.

Wenn Böses doch das Gute schafft, kann es zu überraschenden Entwicklungen kommen, wie jüngst in London.

Während in Paris der Marsch der Guten und Gerechten für die Juden in Frankreich still verklingt, machen sich in der britischen Kapitale, wo es Araber und Muslime aus aller Welt gibt in großer Zahl, viele Menschen für die Sache der Palästinenser stark, gehen auf die Straße, protestieren seit Wochen gegen den Krieg in Gaza, gegen das Ermorden von Zivilisten in nie gekannter Dimension. Aufrechte begehrten auf, machten von dem recht auf freie Meinungsäußerung, die es nicht nur am Speakers Corner gibt, guten Gebrauch – uns stimmten mit ihrer leiblichen Präsenz – 300 000  waren es zuletzt, die marschierten, friedlich, doch im Protest mit Transparenten, darauf das aussagend, was die – medial von Empathie ferngehaltenen Deutschen auf ihren Straßen nicht sagen sollen, denn eine „anti-israelische“ Haltung, eine Kritik der kriegsverbrecherisch agierenden Regierung Netanjahu wird überschnell als „Antisemitismus ausgelegt und verfolgt!

Suella Braverman[3], die Nancy Faeser der Briten, sah in dem Marsch der Aufrechten für Frieden und gegen das Töten von 6 000 Kindern und ungezählten Zivilsten „Hass-Märsche[4]“, und wetterte dagegen, aus dem Amt, aber auch – ohne Abstimmung mit dem Regierungschef Sunak – in der „Times“ in einem Artikel der selbstherrlichen Art, was sie jetzt die Position kostete. Sunak, den sie angeblich beerben sollte, hat sie nun – in einem bemerkenswerten Coup – dorthin verfrachtet, wo diese Tory-Frau aus der ganz rechten Ecke schon lange hingehört, in die Wüste, um so in einer Rochade Platz zu schaffen für den guten Mann der Tat Cameron, der die Geschicke des Äußeren nun wahrnehmen wird, während der bisherige Minister das frei gewordene Innenministerium übernimmt.

Chapeau! Friede nach innen, Hoffnung nach außen!? Die arabisch-islamische Welt sieht den Zug positiv und hofft auf den Mann des Ausgleichs, der nun als Lord wiederkommt, das repräsentierend, was die alte englische Schule ausmacht, das Festhalten an Prinzipien, an Moral, an Integrität, an Aufrichtigkeit und Rechtschaffenheit, vor allem aber an „Law“ vor „Order“, speziell aber an „international law“, welches man im Deutschen „Völkerrecht“ nennt.

Hoffnung als für den aktuellen, höchst einseitig ausgetragenen Konflikt in Gaza – und für die verfahrene Weltsituation dahinter, wo der gute alte Stil der Engländer – vielleicht sogar im Bund mit dem – „anglophilen“ – Franzosen Macron – den alten Mann im Weißen Haus zur Besinnung bringen und auf den Boden der Tatsachen zurückführen könnte, bevor er sich selbst – trotz aller Erfahrung – altersschwach und müde geworden in die Wüste katapultiert?

Hass und Hetze zerstören, zersetzen. Ungehört kämpfe ich seit Jahrzehnten in Deutschland, wo offiziell gehetzt wird, gegen dieses Phänomen, als einsamer „Rufer in der Wüste“, vor allem aber gegen Hassprediger, die in Deutschland höchste Ehrungen erfahren.

„Die Wüste wächst, weh dem, der Wüsten birgt“, dichtet Nietzsche.

Wo wächst die Wüste heute am schnellsten?

Und wer schafft die Wüste in Gaza, das „waste land“ der englischen Dichter, das heute wüster ist als jede Mondlandschaft?


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Rishi_Sunak

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/David_Cameron

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Suella_Braverman

[4] Vgl. dazu meinen hier vor Tagen publizierten Artikel zu den „300 000“ auf Londons Straßen. Dem Begriff „Hass-Märsche“ gebrauchte sie aber schon wesentlich früher, als es mit den Protesten losging.

Die „französischen Moralisten“ aus dem Elysée (Sarkozy, Hollande, Macron) zur Unzeit gegen Antisemitismus – 

und das Ende einer Hasspredigerin in London – „Lord“ Cameron ist zurück!

Marchons, marchons!

Aus der französischen Nationalhymne „Marseillaise“.

Die Franzosen marschieren wieder – in die richtige Richtung, für die richtige Sache? Oder nur heuchlerisch, doch repräsentativ und gar richtungweisend für verlogenen Kurs aller Europäer, besonders der Regierende in Berlin?

Allen voran: die moralische Avantgarde der Grand Nation der Kultur und Zivilisation Sarkozy und Hollande, während Macron englische Interviews gibt und Netanjahu die „Zivilisation“ des aufgeklärten Abendlandes eines Rousseau und Voltaire gerade ad absurdum führt und auflöst!

Anstatt das „Ecrasez l‘ infame“ des Voltaire hinauszuschreien, anklagend wie Zola im seinem „J‘ accuse“, heißt es nun lapidar, doch wenig überzeugend, „Pour la République (- hypocrite -) contre l‘ antisemitisme! Zur Unzeit?

Wie ich aus meinem Elfenbeinturm heraus nach Paris und London schaue, wo gerade Erstaunliches geschieht, werden einige aus der Schar der 5 000 000 Muslime in Frankreich und Großbritannien auch zusehen, mehr kritisch und skeptisch als dem zustimmend, was die Politiker im Namen der Völker gerade tun, speziell im Gaza-Krieg, wo – mit den Palästinensern – die 57 Nationen der arabisch-islamischen Welt gleich mit gedemütigt werden, was kurz- oder langfristig zu noch mehr Hass und noch mehr Terrorismus führen wird, also zu Phänomen, die man in Frankreich – nach den Anschlägen von Paris und Nizza – sehr gut kennt.

Die Muslime werden genau zusehen, was heute geschieht – und sie werden darüber nachdenken, wie in den Tagen permanenter Ungerechtigkeit der „Moral das Wort geredet wird“, heuchlerisch, bigott, verlogen, inkonsequent, schönfärberisch, unaufrichtig, schäbig, in Paris, am Ort der Revolution und der Erklärung universeller Menschenrechte für alle, auch für Nicht-Franzosen und Menschen in aller Welt, auch, wenn es nur Palästinenser sind! Dann aber werden einige ihre Schlüsse ziehen, sich radikalisieren, um das zu bekämpfen, was ihnen ungerecht erscheint – und mit Mitteln, auf die eine offene Gesellschaft der liberal-toleranten Demokratie des Westens kaum adäquat reagieren kann. Die Kultur des Terrors in Gaza kommt nach Europa zurück, vor allem dann, wenn heuchlerische Versager aus der Politik, anstatt die Zeichen der Zeit zu erkennen, so weiter machen, wie bisher, sich etwas vorlügen und vormachen, der Öffentlichkeit ebenso mit falschen Gesten und Symbolen!

Ist das nun die Zeit, um Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen, jetzt, wo die Regierung Netanjahus bei eklatanter Hinwegsetzung über die Gebote und Schranken des Völkerrechts die Schar der Antisemiten stündlich anschwellen lässt?

Eine Antisemitismus-Kundgebung ist keine Show! Also sollte sie auch nicht als Show inszeniert werden, als Maskerade, als Farce, denn die Realitäten sprechen dagegen. Was ist der Gestus, das edle Wollen, wenn die verbrecherische Mordtat gegen viele Tausend Zivilisten in Gaza die Worte ebenso aufhebt wie den Marsch, der Marsch der Gerechten ist, sondern nur ein Marsch der Selbstgerechten, denn jeder dieser drei Köpfe aus dem Elysée hat in seiner Zeit zu dem Status quo beigetraten, Sarkozy mehr, Hollande und Macron weniger, aber immer noch genug, um die ungerechte Struktur der Welt nicht abzuändern, sondern so beizubehalten, wie sie nun einmal ist, weil dies den nationalen Interessen mehr dient als dem Geschick der gesamten Menschheit.

In der ersten Reihe – das ethische Aushängeschild Frankreichs, Sarkozy, mit oder ohne Fußfessel, der hochkorrupte, überführte und rechtskräftig verurteilte Ex-Präsident, der sich – zum ewigen Ruhm Frankreich – von dem libyschen Diktator Gaddafi bestechen ließ mit angeblich über 50 000 000 US-Dollar oder Euro, der dann aber dafür sorgte, dass Gaddafi gestürzt und die Spur etwas verwischt wurde, mit Blut und der Destabilisierung einer ganzen Region! Innenpolitisch – pour la France proper – unterwegs aber mit dem „Kärcher“, um die Banlieus von Paris von den Schlechtweggekommenen zu reinigen, auf das Frankreich erstrahle – lange nach Napoleon – im Licht eines anderen kleinen Mannes etwas überdeckt von einer größer gewachsenen Frau, um ganz groß herauszukommen, gleich Napoleon.

Neben diesem – inzwischen vielleicht schon geläuterten Helden der Gnade Nation – in gerechter Sache unterwegs der andere Versager, Hollande, der unpopulärste Präsident Frankreichs, dem man aus dem Volk heraus mit „Idiot“ anrief und der es fertigbrachte, aus der Sozialisten-Partei Mitterande eine politisch bedeutungslose Splitterpartei zu machen.

Diese Loser rufen heute politisch nach Anstand und nach einem fairen Umgang mit den Juden in Frankreich, das aber in Tagen, in welchen die Regierung des enthemmen Racheengels Netanjahu nicht nur die Moral in der westlichen Welt auflöst, sondern der die gesamte Kultur und „Zivilisation“ – und das auch noch im Namen der „Zivilisation“, für die ganze Generationen nicht nur aufrechte französische und deutsche Geister die Jahrhunderte hindurch gestritten hatten – unter dem Diktum: „Ecrasez l‘ infame“!

Heuchelei und Täuschung überall in der freiheitlichen Gesellschaft, die sich ethisch-moralisch definiert, Lug und Trug überall – vor allem in den Medien, die es mit der Volksverdummung sehr ernst meinen, besonders jetzt, in den Tagen des Krieges.

Wie viele ehrliche, aufrichtige Franzosen folgen in dem Zug den Heuchlern aus der Politik – sind es 5 000, was ich bei CNN so hörte?

Oder sind es „Zehntausende“, wie es im deutschen Internet zu lesen ist?

Die Täuschung der Vielen hat System: ist die Demonstration nicht ganz koscher, wird die Zahl der Demonstranten abgeschwächt, kleingeredet!

Ist die Sache aber „politisch korrekt“ und entspricht der offiziellen Doktrin der Regierenden, dann wird die Zahl aufgebläht, um so die Meinung der Bürger in die richtige Richtung zu lenken –

wie gerade jetzt, weg von den Kriegsverbrechen, die sich seit dem 8. Oktober vor unseren Augen vollziehen – mit inzwischen über 40 000 vom Vergeltungskrieg betroffenen Palästinensern aus Gaza und den besetzten Gebieten, die inzwischen tot sind (über 11 000, davon über 6 000 Kinder), verwundet, vermisst unter den Trümmern liegen oder verhaftet wurden.

Macron, der nicht schnell genug nach Israel eilen konnte, um dort – in uneingeschränkter Solidarität mit dem angegriffenen Volk der Juden – einen Blanko-Scheck auszustellen, muss heute englisch reden, damit die Franzosen im Land nicht alle verstehen, wie er sich aus dem eigenen Versagen herauswinden will, ein Versagen, das ihn mit dem beiden ruhmreichen Vorgängern verbindet.

In mehrfachen Anläufen habe ich ihm zugehört und auch fast alles verstanden, was der starke Mann Frankreichs mit Atomwaffen und Veto-Recht im UNO-Sicherheitsrat zu sagen[1] hat, eine „Feuerpause“ fordernd – im Geist des Kulturvolks und der Zivilisation, was ihm und der Welt die anders zivilisierten Netanjahu und Biden verweigern!

Mögen einige Akteure, die für die Kriegsverbrechen verantwortlich zeichnen, in den Spiegel schauen wie das Schwein Napoleon bei George Orwell in der Farm der Tiere!

Vielleicht wird sich denjenigen, die „human animals“ bekämpfen, dort eine Bestie zeigen, die auf die Moral der Kultur- und Zivilisationsvölker der Jetztzeit verweist, in deren Schar weder Deutsche noch Franzosen eine gute Figur machen!

Wie kann man sich öffentlich gegen Antisemitismus wenden, für globalen Humanismus eintreten, wenn man im gleichen Atemzug den Rassismus in den von Israel besetzten und mit harter Hand regierten Gebieten nicht anspricht,

das Apartheid-Regime,

das jetzt einen gnadenlosen, hasserfüllten Vergeltungskrieg gegen Zivilisten führt, nicht zur Raison ruft, die anti-zivilisatorischen Mittel dieser Vendetta billigt, ohne explizit

„ethnische Säuberung“,

„kollektive Bestrafung“ und

„Genozid“

beim Namen zu nennen?

Macron hat mit der englischen Dame aus der BBC etwa so geplaudert, wie der Deutsche Steinmeier mit den Obdachlosen spricht, wenn er diese Benachteiligten – handverlesen – einmal im Jahr auf Schloss Bellevue zum Kaffee oder Tee empfängt, um zur erfahren, was im Volk, an der Front los ist!

Macron, der oft leise sprach, weil er wohl einiges an Peinlichkeiten verbergen wollte, die bisher geschahen, vermied – bei allem „de facto“ausdrücklich die „völkerrechtliche Terminologie“, weil er weder Israel noch die USA auf die Kriegsverbrechen festlegen, festnageln wollte, weder wörtlich, noch sachlich, denn Frankreich weiß sehr wohl – aus vielen Kriegen in Vietnam, Algerien, Madagaskar etc. – was Massaker und Kriegsverbrechen sind.

Das Frankreich, das seine Juden selbst deportierte!

Das Frankreich, dessen „Resistance“ sich – im bewaffneten Kampf gegen die deutschen Besatzer – auf das „Widerstandrecht“ berief, auf das „Naturrecht“, das man heute den besetzten Palästinensern nicht recht zugestehen will!

Es zieme sich nicht, so der französische Präsident fast unverbindlich im Plauderton, Frauen und Kinder zu bombardieren, Babys zu töten … sehr diplomatisch, doch unverbindlich – wie die „nicht-bindenden“ Stimmen der 120 Völker der Welt in der UNO-Vollversammlung, die dem großen Morden in Gaza nichtlänger zusehen wollten!

Die gerechte Struktur dieser Welt ist dagegen im Sicherheitsrat der UNO, wo Frankreich als permanente Mitglied mit Veto-Recht am Tisch sitzt und mitstrickt um Unrecht dieser Welt.

Was Macron jetzt, sehr spät, sagt, hätte er am 8. Oktober sagen müssen, als einige Individuen, die sich für Menschen halten und vorgeben, die „Zivilisation“ zu verteidigen, die Belagerung von 2,3 Millionen Menschen in Gaza beschlossen, das inhumane Abschneiden der Bevölkerung von Wasser, Strom, Treibstoff, was einem Kriegsverbrechen gleichkommt.

Während der Barbar Netanjahu, der den Libanon in die Steinzeit zurückbomben will, die Menschheit in die Barbarei zurückwirft, indem er auf das Völkerrecht pfeift[2], hilft der Franzose Macron mit, das aufzulösen, was Voltaire der Welt gegeben hat, das „Licht der Aufklärung“, das jetzt von der – alttestamentarischen – Licht-Gestalt Netanjahu[3] korrumpiert wird, vereinnahmt wird, um dem Bösen das Wort zu reden über die verbrecherische Tat.

Die „französischen Moralisten“, über die ich früher schrieb, wo sind sie heute?

Heuchelei überall – das Rezept in den Untergang?

Wo Deutsche aus historischen Gründen und gefangen in einer Überschuld schweigen müssen, hätten die Franzosen, obwohl auch Kolonialherren und blutige Konquistadoren, reden müssen, um das Gewissen der Welt retten, das in den USA versagt hat.

Dass das nicht geschah, das ist die Enttäuschung meines Lebens – mit dem Absacken des Abendlandes, das sich einmal christlich definierte, in die Barbarei!

„Die blonde Bestie“[4] in neuem Antlitz – als „Bestia triumphans“, als triumphierende Bestie?

Nun steht der gesamte Westen am Abgrund, weil er – über die Kultur hinaus – Ethos und Moral an die Macht preisgab und – mit der beerdigten Humanität – auch die Zivilisation[5] auf dem Akter der Staatsraison opferte.

Was aber ist ein Staat ohne Humanität?

Nietzsche, der die echten „französischen Moralisten[6]“ redlich studierte, hat darauf geantwortet: das kälteste aller Ungeheuer!

Der Lord, zurück, an Bord – die Hasspredigerin, gefeuert, in der Wüste – zur Rochade des Rishi Sunak[7] in der Downing Street 10

„Die Wüste wächst, weh dem, der Wüsten birgt“,

dichtet Nietzsche.

Der Schritt war überfällig: eine – nicht jedermann sympathische Politikerin der polarisierenden Art musst gehen, damit ein guter Mann, den es in der Politik auch noch gibt, in Großbritannien wie in Israel, wieder zurückkommen kann ins Kabinett, um seinem Land zu dienen, so wie er es versprochen hatte seinerzeit, als er – ein Gegner des Brexit – dem Demagogen Boris Johnson weichen musste.

David Cameron[8] ist zurück, als Lord, und wird als Außenminister – wohl auch mit mehr Fortune, vor allem aber mit der langjährigen Erfahrung eines britischen Premierministers – Gutes tun und bewirken, auch im Gaza-Konflikt, wo es Völker nicht auseinanderzudividieren, sondern vielmehr zusammenzuführen gilt in einer höchst verfahrenen Situation vor Ort und in der Weltpolitik.

Wenn Böses doch das Gute schafft, kann es zu überraschenden Entwicklungen kommen, wie jüngst in London.

Während in Paris der Marsch der Guten und Gerechten für die Juden in Frankreich still verklingt, machen sich in der britischen Kapitale, wo es Araber und Muslime aus aller Welt gibt in großer Zahl, viele Menschen für die Sache der Palästinenser stark, gehen auf die Straße, protestieren seit Wochen gegen den Krieg in Gaza, gegen das Ermorden von Zivilisten in nie gekannter Dimension. Aufrechte begehrten auf, machten von dem recht auf freie Meinungsäußerung, die es nicht nur am Speakers Corner gibt, guten Gebrauch – uns stimmten mit ihrer leiblichen Präsenz – 300 000  waren es zuletzt, die marschierten, friedlich, doch im Protest mit Transparenten, darauf das aussagend, was die – medial von Empathie ferngehaltenen Deutschen auf ihren Straßen nicht sagen sollen, denn eine „anti-israelische“ Haltung, eine Kritik der kriegsverbrecherisch agierenden Regierung Netanjahu wird überschnell als „Antisemitismus ausgelegt und verfolgt!

Suella Braverman[9], die Nancy Faeser der Briten, sah in dem Marsch der Aufrechten für Frieden und gegen das Töten von 6 000 Kindern und ungezählten Zivilsten „Hass-Märsche[10]“, und wetterte dagegen, aus dem Amt, aber auch – ohne Abstimmung mit dem Regierungschef Sunak – in der „Times“ in einem Artikel der selbstherrlichen Art, was sie jetzt die Position kostete. Sunak, den sie angeblich beerben sollte, hat sie nun – in einem bemerkenswerten Coup – dorthin verfrachtet, wo diese Tory-Frau aus der ganz rechten Ecke schon lange hingehört, in die Wüste, um so in einer Rochade Platz zu schaffen für den guten Mann der Tat Cameron, der die Geschicke des Äußeren nun wahrnehmen wird, während der bisherige Minister das frei gewordene Innenministerium übernimmt.

Chapeau! Friede nach innen, Hoffnung nach außen!? Die arabisch-islamische Welt sieht den Zug positiv und hofft auf den Mann des Ausgleichs, der nun als Lord wiederkommt, das repräsentierend, was die alte englische Schule ausmacht, das Festhalten an Prinzipien, an Moral, an Integrität, an Aufrichtigkeit und Rechtschaffenheit, vor allem aber an „Law“ vor „Order“, speziell aber an „international law“, welches man im Deutschen „Völkerrecht“ nennt.

Hoffnung als für den aktuellen, höchst einseitig ausgetragenen Konflikt in Gaza – und für die verfahrene Weltsituation dahinter, wo der gute alte Stil der Engländer – vielleicht sogar im Bund mit dem – „anglophilen“ – Franzosen Macron – den alten Mann im Weißen Haus zur Besinnung bringen und auf den Boden der Tatsachen zurückführen könnte, bevor er sich selbst – trotz aller Erfahrung – altersschwach und müde geworden in die Wüste katapultiert?

Hass und Hetze zerstören, zersetzen. Ungehört kämpfe ich seit Jahrzehnten in Deutschland, wo offiziell gehetzt wird, gegen dieses Phänomen, als einsamer „Rufer in der Wüste“, vor allem aber gegen Hassprediger, die in Deutschland höchste Ehrungen erfahren.

„Die Wüste wächst, weh dem, der Wüsten birgt“, dichtet Nietzsche.

Wo wächst die Wüste heute am schnellsten?

Und wer schafft die Wüste in Gaza, das „waste land“ der englischen Dichter, das heute wüster ist als jede Mondlandschaft?


[1] Vgl. dazu meine hier vor Tagen publizierten Beiträge.

[2] Und mit ihm die israelische Armee (IDF), die lügt und lügt und lügt, ungeniert und selbstherrlich, was die deutschen Medien ARD und ZDF jedoch nicht hindert, das alles unkritisch den Zuschauern zu servieren.

Es gibt ein Narrativ, eine Legende, die vom kleinen, stupiden Armeesprecher genauso verkündet wird wie von Präsidenten Herzog, aber von Gestalten wie Mark Regev geradezu die Massen indoktrinierend eingepeitscht wird, obwohl alles gelogen ist, Propaganda als Mittel der Kriegsführung, um zu einem Zweck zu gelangen, der rassistisch, ja, faschistisch ist. Davor verschließen die regierende in Deutschland, Frankreich und in Großbritannien die Augen, was aber die Betroffenen erzürnt und zu noch mehr Hass und hetz führt, in die Radikalisierung und in noch mehr Terror in den Staaten des Westens.

[3] Der Mann, der sich über den Krieg und die verweigerte Pause, die selbst ein Biden haben wollte und deshalb für drei Tage ohne Krieg plädiert hatte, politisch an der Macht und somit am Leben hält, ist unredlich in allem, was er sagt, auch im Historischen, wenn er Argumente wie den Angriff auf Pearl Harbour oder die Anschläge vom 11. September heranzieht, um im falschen Vergleich seine Ablehnung der Feuerpause quasi zu belegen. Ein Kriegsherr, der bereits 11 000 tote Zivilisten geschaffen hat, muss nicht wissenschaftlich exakt argumentieren. Fakt ist jedoch: das Hinauszögern der Kriegserklärung Japans an die USA ist bekannt – und George W. Busch konnte nicht sofort zurückschlagen, was Netanjahu behauptet, denn der Gegner war noch nicht da, er musste erst erfunden werden!

[4] Vgl. dazu meine Ausführungen zum Thema „Übermenschen“ und „Untermenschen“ vor, neben und nach Nietzsche.

[5] „Kultur“ und „Zivilisation“ – das sind die Kategorien, die Frankreich für sich reklamierte. Nun aber werden diese aufgegeben, der profanen Machtpolitik geopfert.

[6] Mehr darüber in meinem Werk über „Einsamkeit“, das man in der Französischen Nationalbibliothek findet.

[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Rishi_Sunak

[8] https://de.wikipedia.org/wiki/David_Cameron

[9] https://de.wikipedia.org/wiki/Suella_Braverman

[10] Vgl. dazu meinen hier vor Tagen publizierten Artikel zu den „300 000“ auf Londons Straßen. Dem Begriff „Hass-Märsche“ gebrauchte sie aber schon wesentlich früher, als es mit den Protesten losging.

Der Baby-Krieg – in Gaza und in den Medien. Die „human animals“ aus dem Brutkasten!

Die Frühgeburten im Brutkasten kämpften bisher um das Überleben. Jetzt, nachdem Netanjahus Regierung, die das Bombardieren der Krankenhäuser leugnet, obwohl Fernseh-Bilder das Gegenbeweis liefern, das umkämpfte Al Shifa-Krankenhaus, das größte der Stadt, gänzlich von der Energieversorgung abgeschnitten, sterben die ersten Babys. Bilder, die die Welt bewegen, bewusst in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt im Sender Al Jazeera, gar „inszeniert“, wo man einige von den Frischgeborenen, die nach am Leben sind, etwa ein Dutzend, einwickelt und auf Betten gelegt bestaunen kann, mitfühlend, mit Empathie, denn diese Kinder sind dem Tod geweiht, weil sie nicht mehr adäquat versorgt werden können, mit Sauerstoff, mit spezieller Nahrung.

Eine Kampagne gegen die Barbarei des Netanjahu und seines Verteidigungsministers Gallant, das ist der Mann, der den Begriff von den „human animals“ geprägt hat, die man in Gaza bekämpfen will, die Gaza in das Mittelalter zurückgebombt haben, belagert, ohne Wasser, ohne Strom, ohne Brot, ohne Medizin, ohne Toiletten, die Mondlandschaft frei gemacht für Pest und Cholera – und das im Namen der „Zivilisation“!

Gestern, am 11. November 2023, wohlgemerkt nach über 1 500 Kindern noch unter den Trümmern, eine Drohung dieses Humanisten Gallant an die Adresse der Zivilisten aus dem Libanon, sie werden die ersten Opfer sein, wenn die Hisbollah in den Konflikt eingreife!

Geht es noch unverhohlener, nachdem man schon eine Atombombe auf Gaza abwerfen wollte? Dem Libanon, den Netanjahu in die Steinzeit zurückbomben will, soll es wohl ähnlich ergehen wie den Menschen aus Gaza, wo der Esel inzwischen die Aufgaben der Autos übernommen hat?

Während barbarische Kriegsverbrecher ihren Vernichtungskrieg führen, und die psychologische Kriegsführung auf dem Gebiet der Geiselnahme tobt, nun, in den internationalen Medien, fern von Deutschland, der Baby-Krieg, dem sich auch BBC und CNN nicht ganz entziehen können.

Sie berichten, doch ohne die Bilder zu zeigen, die der Sender des Emirs aus Katar zeigt, jenes Emirs, der die Hamas fördert und für den – wie für Erdogan, Putin und andere – diese Hamas-Kämpfer und Geiselnehmer durchaus Freiheitskämpfer sind, die sich, gedeckt von dem Widerstandsrecht, gegen die israelischen Besatzer wehren, wobei man – auch in freien Westen – über die eingesetzten Mittel diskutieren kann und darüber, ob diese nicht mit jenen identisch sind, die die Besatzungsmacht Israel gegen die Besetzten und Belagerten in Anwendung bringt.

Viele Ärzte berichten über die Zustände in den Krankenhäusern, Ärzte aus Israel solidarisieren sich.

Angeblich kann man das Krankenhaus-Areal nicht verlassen, weil man sofort von Scharfschützender israelischen Armee abgeknallt wird, von Killern, die auch ins Krankenhaus schießen, um dort Menschen, die ihre Pflicht tun, von Arbeiten abzuhalten!

Was muss im Kopf diese Killer vor sich gehen?

Was muss im Kopf eines Netanjahu vor sich gehen, der inzwischen für gute 11 000 Opfer unter den Zivilisten verantwortlich – oder eines Gallant, der in diesen Toten nur „human animals“ sieht!

Im ehemaligen Apartheid-Staat Südafrika, wo man lange und viel unter Rassismus gelitten hat, gehen die Menschen nun gegen die verbrecherische Politik der israelischen Regierung auf die Straße, aber auch in Sydney, in den USA, ganze 3 00 000 in London[1], während man in Deutschland den Rassismus nicht beim Namen nennen soll.

Muss der Deutsche schweigen, wenn Unrecht geschieht?

Wer glaubt wem?

Weshalb lässt Israel keine internationalen Journalisten ins Land, die objektiv berichten könnten? Schießt Kollegen aus Gaza gar noch gezielt ab!?

Bei CNN hält sich die Sicht des Westens, der immer noch unkritisch hinter Netanjahu steht, Kriegsverbrechen deckt, nachdem der gleiche Westen in der Ukraine sofort aufschrie, als Putin mordete.

Ähnlich auch bei BBC. Nur sorgen die Frühgeburten aus Brutkasten, drei sind schon verstorben, die nun vor den Augen der mitleiden Welt hinwegsterben, für einen gewissen Zugzwang auch in der realistischen Berichterstattung, die im Westen praktisch ausblieb, um – über bodenlose Heuchelei – das eigene Versagen zu überdecken, den Abschied der aufgeklärten Kulturvölker von Humanität und Zivilisation in tolerierter, gutgeheißener Barbarei.


[1] Vgl. dazu meinen Beitrag.

 

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 Entwurf:

Carl Gibson, Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,
Naturfotograf,  im September 2022

     

      Das Töten von Frauen und Kindern in Gaza durch Bomben muss aufhören, sagt Macron – und stellt sich damit gegen die bisher –  synthetisch, doch gegen die Fakten aufrecht erhaltene – Haltung des gesamten Westens, ist damit aber prinzipiell in einer Linie mit den Essenzen der Konferenz der arabisch-muslimischen Welt im saudi-arabischen Riad – eine Wende?

De facto werden Frauen und Kinder in Gaza bombardiert, resümiert Maron heute einsichtig, und fordert das Ende dieser undifferenzierten Vergeltungsschläge gegen Zivilisten!

Das Töten von Frauen und Babys müsse aufhören, sagt der Franzose in englischer Sprache, unverblümt, eine „Feuerpause“ fordernd, die es schon lange geben müsste, die aber bisher von Israel und Biden verhindert wurde – mit Argumenten, die genauso fadenscheinig und unverhältnismäßig sind wie der gesamte Vergeltungskrieg gegen Zivilisten, in denen man Hamas-Kämpfer und -Unterstützer sieht, auch, wenn diese nur wenige Stunden alt sind und im abgestellten Brutkasten sterben müssen, weil man der Großklinik[1] Al Shifa den Strom abgestellt hat.

Ein Faktum, das nicht geleugnet, nicht verdrängt, nicht verniedlicht werden kann:

die „kollektive Bestrafung“, von Unschuldigen, ja, den „Genozid“, an einem besetzten und belagerten Volk, auch wenn man diese Ausdrücke im Westen nicht hören will, Journalisten drängt, diese nicht zu gebrauchen.

Quasi als erster Westeuropäer, noch vor Scholz, war Macron nach Israel gereist, um dort die uneingeschränkte Solidarität Frankreichs auszusprechen – und das, obwohl die Sache von erster Stunde an, als es mit den undifferenzierten Vergeltungsbombardements losging, verfahren war; denn die Anschläge vom 7. Oktober waren nicht die eigentliche Ursache, kamen nicht aus dem Vakuum, wie UNO-Generalsekretär Guterres es auf den Punkt brachte, sondern hängen mit der Besatzungspolitik Israels zusammen und führen zurück bin in das Jahr 1948, als der Staat Israel gegründet und die Palästinenser aus ihrer angestammten Heimat Palästina mit Macht und Gewalt vertrieben wurden.

Jetzt sieht Macron, was er mit seinem blind erteilten Blankoscheck erreicht hat, indem er, getragen von besten Absichten, die Solidarität mit dem Volk der Juden mit der Legitimierung einer rücksichtlos agierenden Regierung Netanjahu verwechselte, die sich vom ersten Augenblick an über die Gebote des Völkerrechts hinwegsetzte und das bis zu diesem Tag immer noch tut.

Das gilt für den gesamten Westen, speziell für den Haufen EU, für ganze Staaten, die ihre Bevölkerung belügen, täuschen, einseitig[2] informieren, obwohl alle Fakten gegen die Haltung des Westens[3] sprechen bis hin zu der Konferenz der arabisch-muslimischen Welt im saudi-arabischen Riad am 11, November, die für 57 Staaten steht, die aber, vom Westen praktisch ignoriert[4] wird, ebenso die längst überfällige „Feuerpause“ einfordert, wie die Schutzbehauptung der „Selbstverteidigung“ zurückgewiesen wird.


[1] Viele Ärzte aus Israel tragen diese inhumanen Maßnahmen nicht mit.

[2] Seit Wochen prangere ich hier auf dem Blog die einseitige Berichterstattung des Westens an. jetzt finde ich mich bestätigt, doch die Mühlen der Aufklärung in dem medial gegängelten Westen mahlen langsam.

[3] Inzwischen protestieren mehrere Hundert Journalisten in einem offenen Schreiben gegen diese Gängelung über Sprachregelungen, u. a. von der Times in London, Reuters, Guardian und Washington Post.

[4] Der BBC reichte eine Art Zusammenfassung, aus der nicht zu erkennen war, wer was gesagt hat.

Ich habe die Statements der Hauptredner aus den involvierten Staaten live verfolgt, etwa fünf, sechs Reden, beginnend mit dem Gastgeber, über Erdogan für die Türkei, König Abdullah für Jordanien, Sisi für Ägypten; der Emir von Katar klagte an, noch mehr Raisi, der Präsident des Iran. Ich habe vor, noch ausführlicher über die se wichtige Konferenz zu schreiben, die aus der Sichte des Westens als „non event“ betrachtet wird.

    

     Das Bombardieren der Zivilisten in Gaza muss aufhören, fordert der französische Präsident, denn es sei nicht gerechtfertigt … und schon gar nicht gerecht!

Das Bombardieren der Zivilisten in Gaza muss aufhören, fordert der französische Präsident heute, am 10. November nach einem Monat Krieg und 11 000 toten Zivilisten, darunter bestimmt 6 000 Kinder, die noch in hoher Zahl unter den Trümmern liegen.

Weshalb erst heute?

In historischer Schuld gefangen, konnte der deutsche Kanzler nicht aufschreien, selbst, wenn er es gewollt hätte! Doch die Franzosen, die die Revolution machten, um Europa die Menschrechte zu bringen? Die Franzosen, die sich im Widerstand gegen Hitlers Besatzungsmacht aufgelehnt hatten? Die Grand Nation der Franzosen mit drei Atom-U-Booten und einem Sitz im Sicherheitsrat der UNO mit Veto-Recht? Weshalb reagiert Frankreich erst jetzt, nachdem die Kultur und Zivilisation der gesamten Menschheit bereits beerdigt sind wie die noch früher geopferte Moral?

Der Aufschrei der noch Zivilisierten, der in Washington immer noch ausbleibt, in London und in der westlichen Welt, hätte am 8. Oktober erfolgen müssen, unmittelbar nachdem die ersten Bomben auf die Menschen von Gaza niedergingen, nicht auf die Terroristen der Hamas im tiefen[1] Untergrund – denn damals schon stand fest, und zwar für alle Menschen, die das große Morden von Anfang an auf dem Bildschirmen mitverfolgten, das dort ein Krieg gegen Zivilisten ausgetragen wird, eine „kollektive Bestrafung“, eine Handlung, die nach „Genozid“ aussah und die sich auch bald als „ethnische Säuberung“ und Völkermord herausstellen sollte, nicht nur in den Augen derjenigen, die Völkerrecht studiert hatten. Wie die Juden einst in finsteren Tagen der Geschichte verfolgt wurden, pogromartig, um ein Volk auszulöschen, so blies dieser lupenreine Demokrat Netanjahu sein Halali zur Hetzjagd gegen die Palästinenser von Gaza – und dahinter auch auf die Palästinenser in den von Israel seit Jahrzehnten besetzten Gebieten! Netanjahu ließ – alttestamentarisch grausam und wie ein vergeltender Rachegott – Pech und Schwefel vom Himmel regnend, Kinder verbrennend, tausende Kinder, die Israel nichts Böses getan hatten, während die europäischen Nationen und die gesamte westliche Welt zusahen, der große Wertvernichtung zusahen, indem sie Unrecht billigten, das Ermorden der Vielen – ohne Grund!

Damit hat der Westen sich selbst erledigt – und zwar für alle Zeiten!

Kein westlicher Politiker kann nun mehr auftreten, und dem Massenmörder Putin einen Vorwurf machen für das große Morden in der Ukraine im 21. Jahrhundert nach Christus!

Netanjahu hat Putin reingewaschen, gar rehabilitiert, ermuntert zu neuen Vernichtungskriegen, wo auch immer, aber auch die Chinesen dahinter, die nun durch keine Moral der Welt mehr abgehalten werden können, um ihre kriegerisch-expansiven Zielsetzengen in Taiwan und darüber hinaus zu erreichen.

Die USA haben sich, angeführt von einem alten Mann, der mit dem Lauf der Dinge dieser Welt längst überfordert ist, selbst erledigt, indem sie die Moral preisgaben, die Moral des Volkes unter Gott, einen völkerrechtwidrigen Krieg in Gaza unterstützend, Völkerrecht nicht durchsetzen, was Pflicht ist, ein Israel unterstützend, das sich gegen die Völkergemeinschaft UNO stellt, aber auch gegen das gesunde Empfinden der Völker der Welt im „Common sense“ und in der Ablehnung dieses Krieges, wobei die Leitnation der Freiheit USA die Kultur der Zivilisation auf dem Altar der Macht opferten, um einer amoralischen Staatsräson das Wort zu reden und diese militärisch umzusetzen.

Liberté, Égalité, Fraternité – die Ideale der Französischen Revolution! Sollten diese ethischen Leitlinien, Aspirationen und regulativen Idee zivilisierter Welt nicht auch für die Palästinenser gelten?

Die Bombardierung der Zivilisten in Gaza, der Kliniken, der Bäckereien, der Trinkwasserversorgung, des Lebens selbst in menschlicher Gestalt, müsse aufhören, sagt Macron, mit dem Zusatz, es sei nicht berechtigt!

Welch eine Erkenntnis!

Zu keinem Zeitpunkt war diese barbarisch-brutale Art der Kriegsführung und Menschenvernichtung berechtigt! Wer mit den großen Massenmördern der Geschichte ins Gericht geht, Namen muss man hier nicht nennen, der muss das, was jetzt – auch noch im Namen der „Zivilisation – jetzt geschieht, mit den Gräueltaten jener Verbrecher vergleichen, die mordeten und morden ließen, als es noch keine UNO-Charta gab und das Kriegsrecht noch rudimentärer war als nach dem Zweiten Weltkrieg.

Schafe, die dem Leithammel folgen, Wölfe, die sich dem Alpha-Tier unterordnen wie die Affen im Wald oder die Hunde dem Herrn; Krähen, die andere Krähen nicht verurteilen, wenn diese einmal einen kleinen Vogel vertilgen anstatt der Nuss, die vom Baum fällt – die Tierwelt hat noch mehr Vergleiche dieser Art, die darauf verweisen, dass die Meute willig dem Befehl folgt, den der Jäger erteilt hat!

Doch unter „zivilisierten“ Menschen, wo Politiker mit Augenmaß darüber bestimmen sollten, welche Befehle Generäle und Kampftruppen ausführen, speziell, wenn das in einen ungleichen, asymmetrischen Krieg vor allem gegen Zivilisten erfolgt, sollte die Hack- und Machtordnung der Tierwelt überwunden sein, ohne dass einer bestimmt, wer das „Tier in menschlicher Gestalt“ ist und wer der – mit göttlichen Segen waltende – Jäger, der heute leider nur noch ein Killer ist!

Wie ein deutscher Kanzler Scholz angesichts makropolitischer Zwänge reagieren würde, war absehbar und für mich keine besondere Offenbarung! Doch von Frankreich, der Avantgarde-Nation der Menschenrechte in Europa, hätte ich Haltung erwartet, Prinzipientreue, keine menschenverächtliche Machtpolitik! Was jetzt kommt, halbherzig, kommt viel zu spät. Der Westen hat versagt – wie es scheint, für immer!


[1] Angeblich 40 Meter unter der Erde.

            Im Herzen von London – 300 000 friedfertige pro-palästinensische Demonstranten fordern eine Feuerpause in Gaza und das Beenden der Massaker – 

ähnliche Kundgebungen werden aus Brüssel gemeldet, aus Kanada, den USA – 

eminent wichtig aber die Distanzierung vieler Juden aus der Diaspora von der Kriegspolitik der Regierung Netanjahu unter dem Diktum „Nicht in meinem Namen[1]“!

Ein Marsch des Hasses[2], war diese – bisher größte – Demonstration für die im Westen höchst einseitig dargestellte Sache der belagerten Palästinenser bestimmt nicht, denn es ging friedlich zu, im stillen Protest gegen maßloses Unrecht, was sich ähnlich in den Straßen von Brüssel wiederholte, wo ein belgischer Parlamentarier mit ähnlichen Forderungen auftrat, aber auch in den großen Kanadas, wo viele mit mitbetroffene Palästinenser leben und von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung guten Gebrauch machen. Selbst in den USA, in Wilmington, im Bundesstaat Delaware, rücken protestierende Palästinenser näher an den Wohnsitz Bidens heran, um den mächtigsten der Welt mit den Forderungen der Zeit zu konfrontieren, während an bestimmten Hochschulen der USA ähnliche Proteste unterdrückt werden.

Unangebracht war der große Marsch in London auch nicht, wie von Rishi Sunak unterstellt, nur, weil er auf den Tag viel, an dem in England und Frankreich an das Ende des Ersten Weltkriegs erinnert wurde. Denn heute tobt in Gaza ein noch viel schrecklicherer Krieg, in dem in ganz kurzer Zeit noch mehr Frauen und Kinder getötet werden, als in den schon verheerenden Weltkriegen.

Die Märsche der Friedfertigen in London und anderswo sind auf der Höhe der Zeit – und es werden noch viel mehr Kundgebungen folgen, wenn das große Morden von Zivilisten in Gaza nicht aufhört.


[1] Vgl. dazu meinen Beitrag: „Es ist wie 1948“, vor Tagen hier auf dem Blog publiziert.

Ja, es gibt auch anständige Juden, hier, in Deutschland, in den USA (in dem Schreiben oben erwähnt!), weltweit, nicht nur Netanjahus! Ergo setzen sich die anständigen Juden aus der gesamten Diaspora für die Wahrheit ein, für Fakten, Mythen und Legenden entkräftend.

Mehr dazu sowie zum Thema „Genozid“ – wer es besser sagen kann als ich hier im Essay in verkürzter Form, vor allem „professionell“ und viel differenzierter: Craig Mokhiber,

Er Spezialist für Menschenrechte, Direktor beim UNU-Hochkommissariat für Menschenrechte – mit dem ich seinerzeit 1979 auch zu tun hatte – trat zurück im Protest:

Vor Tagen verfolgte ich den Rücktritt über die New York Times-Reaktion und bei CNN. Inzwischen hat er sich auch auf Al Jazeera ausführlich und aus völkerrechtlicher Sicht zur Lage der Palästinenser in Gaza geäußert. Die „Zwei-Staaten-Lösung“ bezeichnete er als „offenen Witz“ innerhalb der UNO-Gemeinschaft (open joke!). Die deutsche Textfassung des anklagenden Rücktrittsschreibens hier:

[2] Vgl. dazu meinen Beitrag zu den dummen, wie deplatzierten Äußerungen der konservativen Politikern Braverman.

     

    „Die Hölle auf Erden“ – Gaza! 

Über das Versagen der Metapher – das unbeschreibliche Elend in den bombardierten Krankenhäusern von Gaza kann nicht mehr mit Worten beschrieben werden … 

Über das Ende der Zivilisation nach dem Ende der Moral!

 

Die Hütten stürzen, und du fühlst ein Grauen.

Lenau. Einsamkeit

Diese „Hölle“ sahen viele Zeitbeobachter, die genauer hinsahen seit dem 8. Oktober, als vor den Augen der gesamten Welt, ganze Wohnhäuser zusammenstürzten und unzählige Menschen unter sich begruben, Zivilisten!

Ein besonderes Kriegsverbrechen vom ersten Tag an!

Man brauchte kein Völkerrechtsstudium, um das zu erkennen. Jedem Schafhirtin wurde das bewusst und jeder Putzfrau, ohne zu differenzieren, welches Volk gerade mordet und welches Volk vernichtet werden soll.

Nur der Westen schaute weg, der zivilisierte Westen der Werte, um einem Barbaren das Werten und Bestrafen zu überlassen, einem Kriegsverbrecher, der vor ein Tribunal gehört.

„Die Hölle auf Erden“, das sei eine Tea-Party im Vergleich zu dem Horror, der in Gaza ablaufe, speziell in den dort von Anfang an bombardierten Kliniken[1], sagt der Arzt Mads Gilbert bei Al Jazeera, ein Norweger, der die Verhältnisse dort aus eigener Anschauung kennt, der dort gearbeitet hat, schon vor Jahren, und der, wie viele andere Ärzte der Al Shifa-Klinik auch, bestreitet, dass es dort, im Untergrund, irgendwelche Kommandozentralen der Hamas geben soll.

Die Moral kollabiere durch die – dieses Verbrechen duldende – Haltung des Westens, folgert der Arzt und verweist vielfach auf Beispiele, weshalb es so ist.

Vor Tagen schon[2] sah ich die Dinge ähnlich, verwies auf das Ende der Moral, bald aber auch auf das Ende der Zivilisation, da nun eine Bestie in Menschengestalt darüber bestimmt, was Zivilisation ist, im Kampf gegen „human animals“, während die USA und praktisch alle Politiker Europas das Ungeheuerliche auch noch mittragen, bis auf zwei Ausnahmen, von denen ich nicht weiß, ob sie in Europa gehört wurden – zwei mutige Frauen schrien auf, eine spanische Sozialministerin und eine Politikerin aus Belgien, was jedoch nicht ausreicht, um die Ehre Europas zu retten.

Putin wurde somit reingewaschen, gar rehabilitiert!

Wer will ihm jetzt noch Kriegsverbrechen vorwerfen, nachdem das, was er in der Ukraine tun ließ, neben den Taten des Netanjahu in Gaza mehr als verblasst!

Putin kann jetzt ruhig Krieg führen, hier und dort! Kein westlicher Moralist wird ihn noch aufhalten, gar ethisch in die Schranke weisen!

Und China hat nun, wo Moral und Zivilisation untergegangen sind, freie Hand, um Taiwan einzunehmen!

Das Versagen des Westens macht es möglich!

Gestern, wurde wieder ein Krankenhaus bombardiert, Flammen überall, Personal floh aus Klinik, Patienten, ein verwirrter rannte durch das Bild – nichts davon in den westlichen Medien, soweit ich das nachvollziehen konnte.

Die Hälfte der circa 35 Kliniken Gaza ist außer Betrieb, tot, wie viele der Patienten, die nicht mehr versorgt werden konnten.

Die letzten Kliniken, um die sich zehntausende Menschen scharen, sind inzwischen von Panzern umzingelt, Scharfschützen schießen angeblich in die Klinik hinein, ermorden Menschen, Patienten, die fast schon sind, während die Ärzte mit dem Licht von Taschenlampen oder dem Blitz der Handys operieren, ohne Narkose, wobei mit Essig Wunden desinfiziert werden.

Ärzte können sich nicht mehr waschen, weil das Wasser fehlt, Krankheiten und Seuchen breiten sich aus – ein Kriegsverbrechen jagt das andere – und das Militär macht Jagd auf Menschen!

Wer gute Nerven hat, kann dem Höllentreiben eine Weile zusehen. Da ich keine guten Nerven mehr habe, musste ich gelegentlich abschalten, etwa wenn ein blutender Arm aus den Trümmern ragte, ein Bild des Jahres, das es in Gaza am laufenden Band gibt.


[1] Die nicht versehentlich getroffen wurden – mit 500 Toten, die man auf das Konto der Terroristen verbuchte, jener Islamisten, die sich gegen seitig umbringen.

Das war die Version, die im Westen mit Nachdruck in den großen Medien verbreitet wurde, während heute, wo die Kliniken systematisch bombardiert werden, viel dafür spricht, dass es seinerzeit schon ein gezielter Schlag der israelischen Armee gegen die völkerrechtlich geschützte Infrastruktur und somit gegen schutzsuchende Zivilisten im Umfeld war.

War der Erstschlag gegen eine Klinik nur ein Akt, ein Experiment, um auszuloten, wie die „zivilisierte“ Welt auf diese Barbarei im Namen der Verteidigung der Zivilisation reagiert?

[2] Ab dem 15. Oktober ging ich dann, nachdem ich das Geschehen in Gaza international verfolgt und mir eine gefestigte Meinung gebildet hatte, verstärkt mit Beiträgen an die Öffentlichkeit – als einer, der aus dem Bereich der universell gültigen Menschenrechte kommt, der 1979 mit dem Hochkommissar der UNO (Möller) für Menschenrechte im Briefwechsel stand und der „Völkerrecht“ bei Autoritäten in Wien und Würzburg (Blumenwitz) studiert hat, um meine ethisch-moralische Sicht der Dinge einzubringen.

 

    Ein blutender Arm ragt aus den Trümmern hervor, ein „Bild des Jahres“ von vielen Horror-Bildern ähnlicher Art aus Gaza, über die man noch nach Jahren nachdenken wird

Es ist so viel – ich komme mit dem Schreiben nicht mehr nach, mit dem Aufarbeiten des Schreckes, auf für mich selbst, enttäuscht von der „zivilisierten“ Welt des Westens in diesem ungerechten Krieg gegen die gesamte Menschheit, der, nebenbei und für andere ganz unwichtig, auch mein Tun in den letzten Jahrzehnten, ja, fast meine gesamte Existenz aufhebt.

Ein schreibender Philosoph kann nur Ideen in die Welt setzen, Dinge, Phänomene, Entwicklungen ansprechen, ohne alles selbst ausdiskutieren zu können. Er kann nur appellieren, das Gewissen anderer wachrütteln, damit überhaupt etwas gegen das waltende Unrecht geschieht.

Und doch sagen Bilder mehr als Worte, auch, wenn es Schreckensbilder sind, die man der zarten Seelen der saturierten Wohlstandsbürger in den – ach, so „zivilisierten“ Kulturstaaten westlicher Demokratien – vorenthält, um die Psyche der ärmsten zu schonen.

Die Kamera fängt die Stimmung ein, dokumentiert, was nach dem Bombenhagel zurückblieb inmitten der dicht besiedelten Stadt neben einem Krankenhaus, in welchem man ohne Narkose im Dunkel bei Kerzenschein operiert: Ein Trümmerfeld – aus den grauen Steinen von Schutt und Asche ragt ein Arm hervor, blutig, die Finger verweisen noch oben, zu Gott hin, der das zugelassen hat -oder vielleicht auf die Mörder im weißen Hemd mit Krawatte, in weißen Häusern am grünen Tisch, die den Befehl dazu gaben und die nicht bereit sind, auch noch dem großen Morden mit über 11 000 toten Zivilisten, das Töten Unschuldiger einzustellen.

Die Vernichtung im Namen der Zivilisation.

      Der Presse-Helm auf dem Sarg – die Freiheit der Presse wird demonstrativ zu Grabe tragen

Man will die Presse nicht in diesem Krieg, denn eine realistische Kriegsberichterstattung hat viel mit Wahrheit zu tun, mit Fakten, die die Mächtigen belasten, die treibenden Kräfte der kriegführenden, Gestalten wie Netanjahu, die Akteure aus der Zentralen der Armee als Ausführende der vielen Kriegsverbrechen am laufenden Band in diesem Gaza-Krieg gegen palästinensische Zivilisten, aber auch die westliche Politiker hinter dem geschehen, die, angeführt von den USA und ihrem alten Mann im Weißen Haus und den Moralisten aus dem alten Europa diese gewaltigen Verbrechen gegen die Menschheit bei Tilgung aller Individualität mittragen.

Eine freie Presse stört nur. Während die großen Medien im – angeblich noch freien – Westen nur das berichten, was berichtet werden darf, was die Regierungen nicht allzu sehr innenpolitisch belastet oder gar moralisch in die Zwickmühle bringt, dürfen westliche Journalisten aus Gaza überhaupt nicht berichten. Was von drumherum erfolgt, ist Alibi-Berichterstattung, etwas mehr als nichts, an sich aber Makulatur, weil das Wenige, was man irgendwie in Erfahrung bringt, dann auch noch so hin und hergedreht wird, dass es die offiziellen Version der Regierung daheim nicht entgegenläuft, was bei den BBC-Journalisten zu beobachten ist, die sich zwar redlich bemühen, Entwicklungen realistisch einzufangen, die aber trotzdem Großbritannien verpflichtet sind und bleiben.

Palästinensische Journalisten berichten aus Gaza so gut sie können, in englischer Sprache für BBC, für den Sender Al Jazeera auch in Englisch und ebenso für die Zuschauer aus Welt, wobei die arabische Sicht der Dinge transportiert wird, unterlegt mit drastischen, anklagenden Bildern von Schmerz und Verzweiflung, die kein US-sender wie CNN sendet, aber auch keine BBC, Bilder, die der Deutsche kaum zu Gesicht bekommt, die aber das grausame Geschehen vor Ort realistisch einfangen, im Augenblick das Bombardieren der großen Kliniken der Stadt, um die sich Zehntausende schutzsuchend lagern, alle den herabregnenden Bomben ausgeliefert.

Journalisten leben gefährlich. Der Fall Wael Dahdouch, über den ich seinerzeit hier berichtete, auf dem kleinen Blog ohne Einfluss, verweist darauf. Seine gesamte Familie wurde auf einen Schlag gezielt ausgelöscht! Er, der wohl kein Englisch spricht, machte unmittelbar nach der Beerdigung seiner ermordeten Angehörigen weiter, während andere Kollegen, mit den Nerven fertig und entmutigt, die Flinte ins Korn warfen, weil sie einfach nicht mehr berichten konnten.

Journalisten, die völkerrechtlich genauso geschützt sind wie Ärzte und anderes personal in humaner Mission, werden von Scharfschützen erledigt oder sie sterben – wie tausend Zivilisten neben ihnen – unter den Bomben, die kein Menschenleben verschonen!

 

     „Es ist wie 1948[1]“ – Der Exodus der Palästinenser in Gaza hat begonnen – vor unseren Augen: die „zivilisierte“ Welt schaut dabei zu … und schweigt, während das große Morden an einem Volk weitergeht, doch: „Nicht in meinem Namen!“

Allen voran die Deutschen, die doch Erfahrungen haben mit der Vertreibung, indem sie andere vertrieben, namentlich die Juden hauptsächlich nach Hitlers Machtergreifung, obwohl sie selbst von Vertriebenen herstammen, zu einem nicht unerheblichen Teil, als Nachkommen der Deutschen aus dem Osten, die ihre Heimat nach dem Ersten Weltkrieg in Rahmen der Neuaufteilung Europas verloren, und dann, nicht weniger drastisch, nach dem Zweiten Weltkrieg und bis in die jüngsten Zeiten hinein, als immer noch Deutsche aus dem Osten „heim ins Reich“ strömten, in das demokratische, das bessere Deutschland zogen, um in der Bundesrepublik ein „anständiges“ „Leben in Würde“ und Freiheit zu führen.

Das alles ist inzwischen vergessen.

Was in Gaza geschieht, interessiert den Deutschen der Jetztzeit nicht mehr. Schließlich sind es die Juden Israels, die dort – mit dem Segen der USA und der „zivilisierten“ Welt – Bomben auf Palästinenser werden und tausende Kinder dabei töten in reiner „Selbstverteidigung“!

Juden aber kritisieren – „das geht gar nicht“, auch wenn jene Juden um – den vom ersten Tag des Bombenabwurfs an als Kriegsverbrecher ausgewiesenen – Netanjahu nicht alle Juden Israel repräsentieren, noch weniger die aufgeklärten Juden in aller Welt, denn Kritik an Juden ziemt sich nicht für historisch belastete Deutsche, auch dann nicht, wenn eklatant und vor den Augen der Welt gegen das – für alle gültige – Völkerrecht verstoßen wird!

Während die die Völkergemeinschaft UNO bei dieser großen Vertreibung – wie öffentlich erklärt[2]nicht mitmacht, die Umsiedlung nicht gutheißt, weil es höchstwahrscheinlich in absehbarer Zeit keine Rückkehr für die im eigenen Land Vertriebenen mehr geben wird, da das jetzt schon zerstörte nördliche Gaza komplett vernichtet sein wird, packen die Betroffenen ihre wenigen Habseligkeiten und machen sich, alles zurücklassend, was sie aufbauen konnten, auf die ungewisse Reise, mit dem Esel, im mit Menschen beladenen Karren, gezogen von einem Maultier, mit dem Einkaufswagen aus dem Supermarkt wie der Obdachlose auf Deutschlands Straßen auf dem Weg zum Kaffee bei Steinmeier im Schloss Bellevue, mit dem mit Flüchtigen vollgestopften Auto, das noch etwas Sprit hat, aber nicht kommen wird, die meisten aber zu Fuß[3], auf Schusters Rappen, so, wie Moses die Israeliten aus Ägypten führte!

Doch damals noch unter dem Manna-Segen vom Himmel, während heute ein Netanjahu und ein Gallant – im Kampf gegen Tiere mit menschlichem Antlitz[4] – Bomben von Himmel regnen lassen, auf das besonders viele Menschenkinder getötet werden, Kinder, die keine Juden sind!

So will es die Gerechtigkeit Gottes heute, jenes fernen Gottes, der heute im UNO-Sicherheitsrat[5] sitzt und dort Recht spricht, die einen schützend und morden lassend, die anderen aber ausrottend und vernichtend! Soweit hat es die Menschheit gebracht nach dem großen Kriegen!

Der Marsch der Vielen ins Unbekannte:

Innerhalb von Gaza zunächst, vom zerbombten Norden des Streifens, aus Gaza-Stadt und aus den großen Flüchtlingslagern die Stadt, in den unsicheren Süden, denn auch dort wird gebombt, ohne Vorwarnung. Wer getroffen wird, hat eben Pech gehabt. Schließlich sind es ja nur[6] Palästinenser, die im Bombenhagel sterben.

Abgelenkt durch ein Verblödungsfernsehen, das ihn unterhält, von servilen Medien und animiert von verlogenen Politikern, die ihn zum Wegschauen animieren, schaut der Deutsche bei diesem Exodus einfach weg.

Die Politiker machen Ding und hoffen, dass sie damit durchkommen, Verbrechen absegnend, für die sie die Mitverantwortung tragen, gegen die Stimme der Völker und gegen das Gewissen der Welt.

Obwohl sich der eigenen Ohnmacht bewusst, gehen ein paar Anständige auf die Straße, stimmen mit den Füßen ab ähnlich den Verzweifelten auf der Flucht vor Bomben, um dafür auch noch beschimpft zu werden – wie jüngst in England, wo eine – durch und durch verblödete – Politikerin Braverman, die einmal Rishi Sunak als Premier ablösen soll, die – in London besonders großen – Solidaritätsbekundungen der Briten als Märsche des Hasses[7] bezeichnet hat.

Verkehrte Welt?

Bibi darf morden, ausrotten, „ethnisch säubern“ und „Genozid“ begehen vor den Augen der Welt, ja, er darf die Juden Israels und die gesamte Menschheit in die Steinzeit zurückbomben, so, wie er es dem Libanon angedroht hat, falls die Hisbollah in den „bewaffneten“ Konflikt eingreife, über die ungezählten Ofer und den Zivilisten aber soll man hinwegsehen und der Protest der Unterstützer dieser Opfer soll verstummen?

Das wird nicht geschehen, denn die Völker der Welt werden sich von dem großem Morden abwenden, von dem ungerechten Israel dieser Tage, das Krieg gegen Zivilisten führt, Kinder tötet und hunderttausendfache Vertreibung mit Macht durchführt, indem nicht nur Bäckereien und Trinkwasserversorgungsanlagen bombardiert und somit gezielt zerstört werden, sondern auch die Krankenhäuser von Gaza, um die sich Zehntausende schutzsuchend scharen; aber auch vom Westen insgesamt, der seine Moral, die er in Putins Krieg noch hatte, inzwischen eingebüßt hat, um so das Abendland mit allen Werte und Prinzipien der „Kultur“ und „Zivilisation“ der Steinzeit auszuliefern!

Nicht in meinem Namen[8]!

Die Steinzeit aber, als Menschen noch mit Pfeil und Bogen kämpften, Mann gegen Mann, während der „Mensch“ von heute mit Maschinen kämpft, zerstörerisch vom Ersten Weltkrieg an mit Panzern damals und mit Bulldozern heute, und – gipfelnd in dem höchst unmoralischen Abwurf der US-Atombomben über Hiroshima und Nagasaki – „anonym tötet“:

jene „Steinzeit“ war friedfertiger[9]!


[1] Ausspruch eines Palästinensers auf der Flucht, der sich an die große der Palästinenser aus dem eigenen Land im Zusammenhang mit der Gründung des Staates Israel erinnert – und der all das bis heute anhaltende Elend seines Volkes jetzt im Deja-Vu noch einmal persönlich miterleben muss.

[2] Am 9. Bzw. am 10. November.

[3] Man kann sich die Menschen Massen in unfreiwilliger Bewegung im Fernsehen ansehen, etwa bei BBC.

[4] „human animals“ – Vgl. dazu meinen Beitrag vom 9. November.

[5] Mehr dazu sowie zum Thema „Genozid“ – wer es besser sagen kann als ich hier im Essay in verkürzter Form, vor allem „professionell“ und viel differenzierter: Craig Mokhiber,

Er Spezialist für Menschenrechte, Direktor beim UNU-Hochkommissariat für Menschenrechte – mit dem ich seinerzeit 1979 auch zu tun hatte – trat zurück im Protest:

Vor Tagen verfolgte ich den Rücktritt über die New York Times-Reaktion und bei CNN. Inzwischen hat er sich auch auf Al Jazeera ausführlich und aus völkerrechtlicher Sicht zur Lage der Palästinenser in Gaza geäußert. Die „Zwei-Staaten-Lösung“ bezeichnete er als „offenen Witz“ innerhalb der UNO-Gemeinschaft (open joke!). Die deutsche Textfassung des anklagenden Rücktrittsschreibens hier:

Ja, es gibt auch anständige Juden, hier, in Deutschland, in den USA (in dem schrieben oben erwähnt!), weltweit, nicht nur Netanjahus!

[6] Und ein paar Kollateralschäden, Presse-Leute, Ärzte, UNO-Mitarbeiter, ein paar Ausländer etc. Aber auch Geisel der Hamas, Juden, die zu Märtyrern erklärt und geopfert werden, damit es weitergehen kann mit der großen Vernichtung von Menschen und Sachen.

[7] Die Labour-Opposition reagierte darauf mit berechtigter Kritik, währen in der arabischen Welt auf die wirtschaftlichen Verstrickungen der Unternehmen aus Rishi Sunaks Familie mit Israel und somit auf die Interessenkonflikte des Premiers in diesem Krieg verwiesen wurde.

[8] Das ist auch das Motto der anständigen Juden, weltweit, der Juden, die Menschen, während der verkommene Politiker der gesamten westlichen Welt in meinen Augen eine eigene Spezies darstellt, ein besonders verachtungswürdiges Etwas, die inkarniert Schande der Menschheit. Wer sich von diesen Decadents abwendet, ist kein Misanthrop, sondern ein Menschenfreund und ein Mensch im eigentliche des Wortes (homo sum)!

Im Deutschen gibt es das inzwischen schon geflügelte Wort: ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte!

Ekel und Abscheu bei diesem moralischen Versagen der großen Nationen der westlichen Welt!

[9] Der Neanderthaler dem Homo sapiens überlegen!

Wenn aus Nazi-Verfolgten und Nachkommen von Holocaust-Überlebenden wieder Nazis werden – 

eine Diskussion, die in Deutschland nicht geführt wird, die aber die Welt beschäftigt … nicht erst seit dem Fall Eliahu! 

Faschisten unter uns – wie gehen die israelischen Besatzer mit den Palästinensern um? 

75 Jahre Unrecht nach der Vertreibung und vielen Kriegen?

Welch erbärmlich Grauen

Faßt Übermenschen dich

Goethe, Faust

Ursache – Wirkung, Aktion – Reaktion, Terror als Widerstandsrecht, Hass und Hetze als Mittel der Politik, Übermenschen, die über Untermenschen herrschen, das Recht des Stärkeren auch in der Demokratie, ahistorische Menschenverächter, Rassisten, Apartheid-Befürworter in einem Kabinett, dass sich „demokratisch“ definiert?

Es gibt einen offenen Streit zwischen – dem einseitig in Gaza gegen Zivilisten kriegführenden – Israel und der Völkergemeinschaft UNO, der nicht erst durch den jüngsten „Vakuum-Vergleich“ von Generalsekretär Guterres ausgelöst wurde. Der Konflikt, neu entfacht durch die Terroranschläge der Hamas mit Geiselnahm, ist 75 Jahr alt, hat zu blutigen Kriegen geführt und kündet von dem Umgang zwei Völker miteinander, der eigentlich, nach den Lehren aus der Nazi-Diktatur Hitlers und dem Holocaust, nicht mehr in die Zeit passt, aber trotzdem noch nicht gelöst ist, weil es die beiden in friedlicher Koexistenz miteinander lebenden Staaten noch nicht geben konnte.

Fakt ist: die Einen vertrieben die Anderen, die Einen beherrschen die Anderen immer noch in den besetzten Gebieten, während die Anderen aus den Reihen der Herrschenden nicht einmal als vollwertige Menschen angesehen werden, sondern so, wie Hitlers Nazis Juden ansahen und die Weißen Südafrikas ganz und gar im Geist aller Kolonialisten die Schwarzen, die Briten die Inder in Indien, die weißen Siedler Nordamerikas die Einheimischen, die Indianer, die Einwanderer Australiens und Neuseelands die „Aborigines“ – weißes Übermenschentum, auf das ein Primitivling der besonderen Art wie Hitler kein Monopol hat, über das angebliche Untermenschentum ganzer Naturvölker auf allen Kontinenten der Erde, die von Europäern – im Geist der Bibel – erobert und unterworfen wurden, alltestamentarisch grausam nach dem Alten Testament und nicht weniger grausam im Namen des Neuen.

Nachdem, was war, sollen Deutsche da nicht vorpreschen, wenn es um Moral in der Welt geht, um eine Weltordnung, fern vom Unrecht gegen Einzelne oder gegen ganze Völker! Und doch muss diese Diskussion an sich geführt werden, ganz egal, ob Deutsche mitreden oder nicht, schließlich besteht die Welt nicht nur Völkern, die sich zurückhalten, zurücknehmen müssen, weil große historische Schuld auf ihnen legt nach zwei verheerenden Weltkriegen.

Übermenschentum[1] und Untermenschentum – viele Völker können da mitreden, Franzosen, Italiener, Spanier, Portugiesen, die Briten mit allen ihre gerechten Taten im inzwischen verblichenen Reich des „Commonwealth of Nations“, jene Briten, denen es gefiel, ein Volk aus Palästina zu verjagen, zu vertreiben, in alle Winde zu zerstreuen, sie auf engstem Raum zusammenzupferchen wie in Gaza, um den Juden aus aller Welt die alte, biblisch verbriefte Urheimat im „Heiligen Land“ wiederzugeben mit der Errichtung eines souveränen Judenstaates – gegen den Willen und lange nicht ausgesöhnt mit den arabischen Völker der Region, was zu dem Zustand führte, den wir heute haben, zu dem Satus quo im Konflikt miteinander – ideologisch im Kampf von Übermenschentum gegen Untermenschentum, konkret aber im Krieg, der jetzt in Gaza sein hässlichstes Gesicht zeigt, die Fratze des Terrors, des Grauens, wobei nicht nur die Moral längst gewichen ist, sondern die Humanität und Zivilisation geopfert wurden, damit die Brutalität der Vernichtung wirken, sich Raum schaffen kann

Ja, nach deutschen, englischen, belgischen und anderen europäischen Nazis, die es im Christentum immer wieder gab, die man Faschisten nannte, Konquistadoren, Mörder, Verbrecher, wie auch immer, die gibt es auch im Judentum, angeführt von geistigen Brandstiftern, hetzenden Hasspredigern, die noch im Bewusstsein des Alten Testaments leben und die, wie vor 3000 Jahren, zur „Ausrottung“ anderer Völker bereit,Übermenschen gegen Untermenschentum, selbst mit dem Einsatz einer Atombombe gegen Zivilisten im dichtbesiedelten Raum, was man nachtäglich nicht als „Metapher“ abtun kann, oder auch mit den traditionellen Feuer-Waffen, die jüdische Siedler heute gegen unbewaffnete Palästinenser-Bauern in der besetzten Gebieten einsetzen, um diese von den Olivenhainen zu vertreiben.

Ein würdiger Repräsentant jener Siedler-Gestalten faschistoider Art ist nun dieser Zyniker der besonders menschenverächtlichen Sorte Eliahu[2], der, durchaus im Geist Hitlers, in übler Polemik der volksverhetzenden Ausprädung die Palästinenser in Irland ansiedeln will, auf der grünen Insel der Katholiken, und das, nachdem Hitler angeblich ein Umsiedeln aller Juden Europas nach Madagaskar[3] vorhatte. Geht es noch zynischer?

Die Vertreibung der Palästinenser aus der Region, also aus allen von Israel besetzten und beherrschen Gebieten, das ist auch die „geistige Basis“, die in den ersten Tagen des aktuellen Gaza-Kriegs zu dem Versuch führte, die 2,3 Millionen Palästinenser nach Süden abzudrängen, aus dem Streifen zu jagen, nach Ägypten, weiter nach Jordanien, in die Wüste Negev oder gleich ins Meer, über „ethnische Säuberung“, gar „Genozid[4]“, eben, weil es nur Palästinenser sind, keine vollwertigen Menschen.

Der pejorative Duktus dieses Übermenschen, der in Israel Minister im Kabinett des lupenreinen Demokraten Netanjahu sein kann, wird in Israel geduldet, ebenso wie die zivilisierte – an sich aber hochgradig heuchlerische – westliche Welt Nazis und Faschisten in der Regierung Israels duldet, ohne die Sache überhaupt anzusprechen, während man im eigene Land konservative, patriotische, rechte Politiker, die nicht radikal sind, trotzdem wie Aussätzige behandelt um bekämpft, diese stigmatisiert, diffamiert und ausgrenzt wie die Israelis die Palästinenser oder andere Minderheiten, etwa die Beduinen, Nomaden aus der untersten Kaste, denen es rechtlich-sozial nicht besser ergeht als den Zigeunern des Mittelalters, die man heute in Europa Sinti und Roma nennt, politisch korrekt, sie aber trotzdem nicht auf die Stufe stellt, die Juden heute in Europa innehaben.

In – dem von Scholz im Bund mit den Grünen regierten – Deutschland scheint es seit dem 7. Oktober Staatsräson zu sein, Israel überhaupt nicht mehr zu kritisieren[5], um dann, eng an der Seite der USA, Großbritanniens aber auch Frankreichs, das ebenso bigott mitmacht, beim G /-Treffen in Tokio, selbst heute, auf der Konferenz in Paris, die Kriegsverbrechen der Regierung Netanjahu und der israelischen Armee (IDF) zu tolerieren, mitzutragen!

Ebenso scheint es für den braven Deutschen Scholz, der Israel einen demokratischen Persilschein[6] ausstellte, Staatsräson zu sein, das Volk der Deutschen nicht mehr realistisch über die Entwicklungen in Gaza über öffentlich-rechtliche Medien zu informieren!

Dagegen habe ich mehrfach protestiert – und betont, nicht anders als die protestierenden Juden Amerikas in New York, die sich mit den leidenden Palästinensern in Gaza solidarisiert hatten, nicht in meinem Namen![7]


[1] Was ich – über die Übermensch-Diskussion bei Nietzsche hinaus – zur Thematik schreib, kann man in meinen Büchern nachlesen.

Hier und jetzt aber, in Kriegstagen, in welchen alle 10 Minuten ein Kind in Gaza stirbt, über 39 Journalisten dort bereits den Tod fanden in nur 30 Tagen Krieg, teils wurde die gesamte Familie gezielt mit ausgerottet wie bei liquidierten Ärzten auch und über 90 Mitarbeiter der UNO ebenfalls tot sind, kommt es nicht auf eine „akademische Debatte“ an über eine Abhandlung, sondern auf geistige Einsicht, die mithilft diese Krise noch irgendwie moralisch und in die Zukunft weisen zu bewältigen.

[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Amihai_Eliyahu

[3] In einem Vortrag, den der aktuelle Kriegsherr Netanjahu früher gehalten haben soll, delegierte eben dieser Netanjahu die Verantwortung für den Genozid an den Juden von Hitler, die Vertreibung hervorhebend, auf den Großmufti von Palästina, der die Ausrottung betrieben haben soll.

[4] Zum Thema „Genozid“ – wer es besser sagen kann als ich hier im Essay in verkürzter Form, vor allem „professionell“ und viel differenzierter: Craig Mokhiber,

Er Spezialist für Menschenrechte, Direktor beim UNU-Hochkommissariat für Menschenrechte – mit dem ich seinerzeit 1979 auch zu tun hatte – trat zurück im Protest:

Vor Tagen verfolgte ich den Rücktritt über die New York Times-Reaktion und bei CNN. Inzwischen hat er sich auch auf Al Jazeera ausführlich und aus völkerrechtlicher Sicht zur Lage der Palästinenser in Gaza geäußert. Die „Zwei-Staaten-Lösung“ bezeichnete er als „offenen Witz“ innerhalb der UNO-Gemeinschaft (open joke!). Die deutsche Textfassung des anklagenden Rücktrittsschreibens hier:

[5] Oft wird die berechtigte Kritik des Staates oder der Regierung mit Antisemitismus gleichgesetzt. Gute Juden, böse Juden – heute und in der Geschichte? Das soll nicht erörtert werden, schließlich gibt – politisch korrekt – nur gute Juden, die sich also auch über das Völkerrecht erheben dürfen. Diese Gängelung des Geistes macht nicht nur die Deutschen unfrei, sondern kastriert die gesamte westliche Welt, die dann, als bigott entlarvt, von den echten Rivalen des Westens noch besser bekämpf werden kann, von Russen, Chinesen, du von den Ajatollahs aus Teheran und einem ganzen Heer terroristischer Verbrecher.

[6] Vgl. dazu meine hier publizierten Beitrag.

[7] Vgl. dazu meine hier publizierten Beiträge.

Vgl. auch:

 

Sind die Atomwaffen des „demokratischen“ Staates Israel in sicheren Händen?  

Eine Atombombe auf Gaza!?

Inzwischen hat man den rabiat gewordenen „Heritage“-Minister Eliahu[1] aus dem Kabinett des lupenreinen Demokraten Netanjahu, der nebenbei auch noch ein Kriegsverbrecher ist, zurückgepfiffen, sogar „suspendiert[2], („suspended“, in der Terminologie der Medien), einen Hetzer und Hassprediger, über den man fast nichts weiß[3] und dessen Identität immer noch recht schleierhaft ist – die Folgen der Drohung aber wurden sofort deutlich in der arabischen Welt[4] rezipiert, unmittelbar, nach dem der unselige Kommentar erfolgt war.

So wirken Hetze und Drohung!

Der Sprecher des größten Krankenhauses in Gaza, Al Shifa, dem gerade die letzte Energie ausgeht, griff den Gaza drohenden Atomschlag auf – und während neben ihm ein totes Kind von einem Verzweifelten vor die Kamera gehalten wurde – machte der Mann empört weiter … mit Tausend Anklagen, alle irgendwo berechtigt!

Denn inzwischen wurden alle Krankenhäuser in Gaza, um die Zehntausende kampieren, durch die Bombardements obdachlos gewordene Bürger, Unschuldige, von der israelischen „Verteidigungsarmee“ angegriffen, die Hälfte davon ist aufgrund fehlender Energie ganz stillgelegt. Ein Kriegsverbrechen jagt das andere, währen die zivilisierte Welt der Guten und gerechte zuschaut!

Worauf die plumpe Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen gegen Zivilisten – und Hamas – aus dem Mund eines Unberufenen bei aller Deplatziertheit und Geschmacklosigkeit verweist, ist die Frage:

Sind die Atomwaffen des „demokratischen“ Staates Israel in sicheren Händen?

Als der kleine KGB-Mann Putin die Krim annektierte und später in die Ukraine einfiel wie ein verbrecherischer Bandit, bereit Zivilisten, Ukrainer, in großer Zahl töten, um Land zu annektieren, um ein Volk zu vertreiben, stellte man sich nicht nur im Westen die gleiche, bange Frage, bevor es noch zu den Drohungen kam, die dann ein – zur Marionette verkommener – Ex-Präsident Russlands, Medwedew, ausstieß, wiederholte, geduldet von Putin, der drohte, um die Bevölkerung in den Staate des Westens zu verunsichern.

Atomwaffen in den Händen von Despoten?

Ist dieser Netanjahu kalkulierbarer als Putin, wenn es um den Einsatz von Atomwaffen geht, speziell von „taktischen Atombomben“, die – von den USA moralisch korrekt vorgeführt in Hiroshima und Nagasaki – eine ganze Stadt auf einen Schlag ausradieren, mit Mann und Maus, während ein der Abwurf oder das Abfeuern einer „strategischen“ Atombombe, etwa vom U-Boot aus, die gesamte Menschheit ausrottet, apokalyptisch, unrettbar und endgültig.

Israels Atomwaffen[5] – ein Mythos? Ein Geheimnis! Ein Tabu?

Jetzt kommt ein Trottel, der im Kabinett Netanjahus Minister ist, und posaunt seine radikalen Drohungen als á la Medwedew und Putin in die Welt, viele erschreckend, selbst die eigenen Leute in Israel, die noch eine Weile weiterleben wollen.

Die Drohung zeigt allen, wessen Geistes[6] Kind der Minister ist – und wessen Geistes Kind der Regierungschef Netanjahu ist, der mit dubiosen rassistischen Parteien regiert, die aus der Demokratie Israel einen menschenverächtliche Apartheid-Staat machen.

Die Welt schaut jetzt – über das auch gegen Zivilisten kriegführende Israel – genauer auf die Verhältnisse in ganz Israel hin und das Los der Palästinenser in den mit sehr harten Hand – und fern von Menschenrechten – besetzten Gebieten hin.

Wie es sich schon oft selbst entlarvt hat in diesem – vor allem gegen unschuldige Zivilisten ungerechten – Krieg, so entlarvt sich Netanjahus Israel jetzt erneut, indem immer mehr Parallelen zu Putin einer breiten Allgemeinheit bewusstwerden.

Bedroht wird die Menschheit durch Politiker ohne Augenmaß, durch Zyniker der Macht, durch Charakterlose, die das Recht des Stärkeren zum alleingültigen Prinzip erklären, durch Typen wie Putin und Netanjahu, die früher Stalin und Hitler hießen.

Dass dieser Netanjahu in Israel, obwohl unpopulär, dort angeblich immer noch eine Mehrheit hat, um diesen unverhältnismäßigen Vergeltungskrieg in Gaza gegen Zivilisten so verbrecherisch zu führen, halte ich für eine politische Katastrophe, die den Weg in den „Abgrund“ für alle, von dem anständige UNO-Generalsekretär Guterres im Namen der Völker und aller friedfertigen Menschen sprach, nur noch beschleunigen kann.


[1] https://en.wikipedia.org/wiki/Amihai_Eliyahu

[2] Aber nicht aus dem Kabinett entfernt. Netanjahus Regierung stützt sich de facto auf „faschistische“ Minister und hätte ohne diese keine Mehrheit und keinen Bestand. Das hat der Westen bisher toleriert – und auch in Deutschland nahm – soweit ich informiert bin – kein Politiker Anstoß an der Tatsache, dass Faschisten mit Hass und Hetze in Israel mitregieren.

[3] https://www.rnd.de/politik/atombombe-auf-gaza-israelischer-minister-nennt-werfen-eine-option-regierung-distanziert-sich-PSHYZBB5TVLX5A6K53YDF75ZSE.html

[4] Während Russland, das die „psychologische Kriegsführung“ über Androhung atomarer Gewalt gegen den Westen losgetreten hat, sich etwas wortkarg gibt und sich aus gutem Grund rhetorisch zurückhält, reagieren Saudi-Arabien, Jordanien und andere Staaten mit scharfer Kritik, schließlich ist Gaza mit einer Bevölkerungsdichte von über 12 000 Einwohnern pro Quadratkilometer die mit Abstand am dichtesten besiedelte Region der Welt. Die Auswirkungen eines Atomschlags wären unvorstellbar, jenseits der Apokalypse! Terror der Worte? Nach dem Terror der Tat, die gerade vor den Augen der Welt in Gaza abläuft, getragen von Typen wie Netanjahu und den Typen wie Eliahu dahinter, die für Mehrheiten im Kabinett über einen Geist, der anderswo nicht nur „rassistisch“ sondern klar und deutlich „faschistisch“ genannt – und der im Staat der Holocaust-Überlebenden aufkommen konnte und sich dort auch hält.

[5] In der Fachwelt man spricht von 90 Atomsprengköpfen, die Israel besitzen soll.

[6] Im Englischen gebraucht man den Ausdruck „far-right“, um die Gesinnung dieses Rechtsradikalen, den man im Westen so nicht tolerieren würde, einzufangen, aber auch den Geist der Partei dahinter, die aus der Sicht der seit 75 Jahren unter israelischer Diskriminierung leidenden Palästinenser und anderer Araber als „rassistisch“, „zionistisch“, „homophob“, also menschenverächtlich und zynisch gilt – in Wort, Herze schüren du Hass predigend, aber auch in der Tat, indem etwa Siedler in den besetzten Gebieten mit Feuerwaffen ausgestattet werden.

Putins Kriegsverbrechen in der Ukraine und Netanjahus Kriegsverbrechen in Gaza sind im Prinzip identisch, doch Netanjahu darf – toleriert und gedeckt von gesamten Westen – „so“ weitermachen, wie bisher: 

mit 4 000 toten Kindern von mehr als 10 000 Zivilopfern, ungezählten Vermissten, 30 000 Verwundeten und über 1 000 000 gen Süden Vertriebenen, die nicht mehr heimkehren können, weil ihr Gaza bald ganz zerbombt und zerstört sein wird

Das große Morden wird also weitergehen, weil der Zustand der Welt so ist, weil die Machtverhältnisse ebenso sind, wie sie sind und weil – wie oft von mit betont – das Patt im Sicherheitsrat der UNO dazu führt, dass es mit Kriegsverbrechen munter weiter gehen wird, ganz egal, wer sie begeht, wobei die USA den Kriegsverbrechen Russlands zuschaut, ohne diese abwenden zu können und umgekehrt, was im Zweiten Irak-Krieg der Welt bewusst wurde – und was, unter der Federführung des lupenreinen Demokraten Netanjahus im praktisch rund um die bombardierten, besetzen Gaza-Streifen weiter geht, ohne Rücksicht uf Verluste.

Der Westen, der sich in Putins Aggressionskrieg mit ethnischen Säuberungen („Ethnic cleansing“) und Völkermord („genocid“) noch moralisch auf der sichtigen Seite wähnte und diese Position der Unterstützten des bedrängten Staates bis zum heutigen aufrecht erhielt, hat diese Haltung inzwischen in Gaza aufgegeben: Netanjahu hat dort freie Hand, um das zu tun, was er im Sinne einer „israelischen Staatsraison“ für richtig hält, ganz egal, wie viele palästinensische Bürger Gazas noch sterben müssen. Und das, gestützt auf die sehr dünne Argumentation, die von der Hamas entführten und immer noch festgehalten Geiseln aus Israel müssten befreit werden.

Eine Lösung des Dilemmas, um noch mehr unschuldige Tote zu verhindern, wäre also die „bedingungslose Freilassung aller Geiseln“, was nur durch die Terror-Organisation Hamas erfolgen kann. Die unschuldigen Bürger Gaza, die diese verbrecherische Untergrund-Armee weder stützen noch decken, haben keinen Einfluss darauf, wurden sich doch nur -ohne eigene Mitwirkung – zwischen die Fronten geschoben, instrumentalisiert, als „menschliche Schutzschilde“ missbraucht, ohne dies abwenden zu können.

Die Hamas aber, in Geheimverhandlungen mit Israel über den Mossad vertreten durch den Wüstenstaat Katar, will mit den 242 noch im Untergrund festgehalten Geiseln aus Israel etwa 6 000 in Israel inhaftierte politische Häftlinge freipressen, „Freiheitskämpfer“ für die Sache Palästinas, was die Zyniker des Terrors über alle auch noch so großen Opfer unter der Zivilbevölkerung hinwegsehen lässt.

Von den „Geheimverhandlungen“ und dem Stand der Dinge dort erfährt die Weltöffentlichkeit praktisch nicht, die Angehörigen der Geiseln, die ein Netanjahu ganze drei Wochen uninformiert im Regen stehen ließ, auch nicht. Bekannt ist nur ein Statement von Katar, in welchem mitgeteilt wird, dass Unwahrheiten über diese „Geheimverhandlungen“ im Umlauf sind, Gerüchte, während die Hamas – über psychologische Kriegsführung – auf den Tod von etwa 60 Geiseln verweist, die im Bombenhagel der IDF auf Gaza ums Leben gekommen sein sollen.

Eine „verfahrene Weltsituation“ – und so viele Details in einer komplexen Problematik, die der Einzelbürger im freien Westen kaum durchschauen kann!?

Also schaut er ganz weg, das macht die Sache einfacher! Und die freien Medien helfen ihm dabei wie gute Köche und Vorkoster, die erst abschmecken, probieren, bevor sie die Kost servieren!

Ist es richtig und gerecht, 100 Zivilisten zu töten, Kinde, Frauen, um 1 Hamas-Kommandeur aus der Welt zu schaffen? 

Das alttestamentarische Prinzip: Auge um Auge, Zahn um Zahn, gilt es noch in der israelischen Kriegspolitik? 

Über „Ethik“, „Völkerrecht“ und “gesunden Menschenverstand“

Ethische Philosophen werden aufschreien und sagen: das ist nicht gerecht, meinen „Völkerrechter“, die auch Ethiker sind, nur – quasi auf anderer, „höherer“ Ebene für ganze Völker und für die Menschheit dahinter.

Das ist auch so – und deshalb schrie ich auf und schreie immer noch als einer, der schon vor vier Jahrzenten aufschrie, als es in einer repressiven kommunistischen Diktatur um Menschenrechte ging.

Aber auch aus der Sicht des Alten Testaments, an dessen Wort viele konservative Juden Israels glauben, ist das so! Ergo hätte die „Vergeltungsaktion“ – wie hier von mir schon gleich nach dem Kriegsausbruch betont – nach 1400 toten Palästinensern enden müssen!

Das aber war nicht der Fall!

Inzwischen sind weit über 4 000 Kinder in Gaza tot, weitere 1000 werden unter dem Schutt vermutet, ein hoher „Blutzoll“ den bisher mehr als 10 000 Zivilopfer unter den Palästinensern Gazas entrichten mussten; dazu kommen unzähligen Vermisste, viele, die keiner vermisst, da ganze Familien ausgerottet wurden, 30 000 Verwundete und über 1 000 000 gen Süden Vertriebene, die nie wiederkommen werden, weil ganz Gaza ausgelöscht sein wird wie einst Sodom und Gomorra durch Pech und Schwefel vom Himmel!

Eine triste Bilanz, die man in deutschen Medien verdrängt, gezielt vermeidet, unterschlägt, um nur nicht das Bild zu belasten, das man von Israel und von den verfolgten Juden der Geschichte, auch wenn die Juden dieser Tage, die den Staat Israel gerade regieren, andere geworden sind als die gerechten des Volkes vor 3000 Jahren.

Den Sohn des Jakob[1] will man auch nicht hören, weil er als Ethiker spricht, der nur „Menschen“ kennt, keine „Übermenschen“ und keine „Untermenschen“ wie andere damals aber auch hier und heute, der nicht nur gleiche Rechte für alle einfordert, Anstand und Würde, sondern vor allem „Gerechtigkeit“ in der Welt, die so beschaffen sein soll, wie sie jeder „zivilisierte“ „Kultur-Mensch“ für sich daheim beansprucht.

Den Regen von Pech und Schwefel, der von herab auf die Häupter der Bedrängten in Städten wie Hamburg in den Tagen des letzten großen Krieges in Vergeltung niederging, haben die deutschen Zivilisten heute längst vergessen.

Also lassen die Deutschen, ein Volk von Bibelkundigen, das Unrecht zu, auch, weil es fern von daheim geschieht, getröstet von dem Gedanken, dass Gottgewolltes doch nicht abzuändern ist.


[1] In der Tradition der Securitate-Kommunisten Ceausescus, die mir den Vornamen des Vaters (Jakob Gibson, geb. 1926) in meiner – auch im Internet partiell bekannten – Securitate-Verfolgungsakte anhefteten, hat man auch mich, wohl zur besseren Unterscheidung von anderen Autoren dieses Namens zum „Carl Jakob Gibson“ gemacht, jedoch ohne mein Hinzutun!

     

Blinken in Israel, Jordanien und Ramallah – ein Debakel!? 

Der Geist, der stets wiederholt, die Kraft, die nichts schafft! 

Und – eine Atombombe auf Gaza!?

Er kam, sah und ging wieder. Zu sagen hatte er nichts, noch etwas zu melden, denn Biden hatte über den Sprecher des Weißen Hauses bereits vor Tagen verkünden lassen, dass es eine „Feuerpause“ im Gaza-Krieg Israels nicht geben wird, weil die Hamas dies zum Regruppieren nützen würde! Hört, hört!

Sind also militärische Zielsetzungen wichtiger als das Retten von Menschenleben in der Belagerung?

Da hat die USA, die Netanjahu und die Armee gewähren lässt, auch gegen das Völkerrecht, sich mächtig verrannt, was Bidens Wiederwahl gefährden könnte.

Biden blieb nichts anderes übrig, als in Israel das zu wiederholen, was sein Boss ihm aufgetragen hatte, was er auch tat, wenig überzeugend, ja, blamabel, bevor er unverrichteter Dinge nach Jordanien weiterreiste, um mit den Außenministern der Region weitere Krisengespräche zu führen, mögliche Lösungen auslotend.

Bis auf die Floskel von möglichen „humanitären Pausen“, die es geben sollte, um mehr Hilfe für die von der Belagerung schwer betroffenen Zivilisten nach Gaza zu lassen, nur leeres Geschwätz im Stil eines Papageien, der das unaufhörlich wiederholt, was man ihm beigebracht hat: Israel habe das Recht zur Selbstverteidigung – und die Hamas müsse ausgerottet werden, ohne Wenn und Aber, wobei die Verluste von unschuldigen Menschenleben, also die – unvermeidbaren – „Kollateralschäden“ gering gehalten werden sollten!

Eine regulative Idee?

Noch eine Floskel der besonders zynischen wie heuchlerischen Art?

Während Blinken noch in Israel redete, wurden im gleichen Augenblick 16 Zivilisten auf der Autobahn bei Gaza nicht weit vom Meer abgeknallt, über den Haufen geschossen, angeblich, wie ein Augenzeuge bald darauf berichtete, von Kriegsschiffen aus! Von frustrierten, hasserfüllten Soldaten, die nach einer Betätigung suchten? Und die bald darauf aus einer ähnlichen Motivation heraus Fischerboote im Hafen von Gaza unter Beschuss nahmen und zerstörten?

Da Blinken wirklich nichts zu sagen hatte, konzentrierte er seine Ausführungen auf Phrasendrescherei, das Bekannte immer wieder wiederholend, zum Teil auch noch garniert mit neuen Mythen[1] und mit Statements, die deckungsgleich sind mit den Bekundungen der IDF, die jedermann als Propaganda identifizieren kann.

Das Übelste davon, dem authentische, höchst glaubwürdige Ausgenzeugen aus den Kliniken, Schulen und Hilfsorganisationen widersprechen:

Kliniken, Schulen seien Stützpunkte der Hamas, dort seien Waffen gelagert, etc., was – im Geist Netanjahus und der IDF – Blinken stur wiederholt, ohne aber Beweise vorlegen zu können, dass es so ist.

Wie oft erfolgt: schon auf den Verdacht hin, ein Hamas-Kämpfer sei in einer Klinik oder Schule unterwegs, wurde das – zum „Ziel“ erklärte – Objekt angegriffen, auch der angemeldete Konvoi mit Schwerverletzen, die zur Behandlung nach Ägypten transportiert werden sollten, wurde angegriffen, wobei die IDF kaum auf Zivilisten achtete und keinen schonte, der in den Weg kam.

Bidens USA deckt das alles, lässt Netanjahu, der vom ersten Tag und in vielen Fällen gegen das Völkerrecht agierte, gewähren, was diesen Krieg noch lange währen lässt.

Sehr zum Verdruss der arabischen Außenminister, die alle an Blinkens Sturheit und Uneinsichtigkeit abprallten, wird es keine echten Fortschritte geben, weder die von Ägypten eingeforderte „bedingungslose Feuerpause“, noch humane Maßnahmen, wie sie – aus rein menschlicher Betrachtung heraus – dem jordanischen Außenminister am Herzen liegen.

Von einem Gefangenaustausch und somit von einer Freilassung aller Hamas-Geiseln, ein Projekt, für das sich das auf der Konferenz anwesende Katar eingebracht und stark gemacht hatte, angeblich auch in direkten Verhandlungen mit dem Mossad, war in Jordanien kaum noch die Rede.

Schlechte Nachrichten also auch für die Angehörigen der Geiseln, die bei noch mehr Krieg kaum noch hoffen dürfen, während ein Machtmensch Netanjahu, dem diese Gruppe mehr als skeptisch gegenübersteht, die Entführten wahrscheinlich schon – wie eine Sache – abgeschrieben, als Märtyrer gezielt geopfert hat, um, wie manche Gegner behaupten, sich selbst zu retten – denn ein anhaltender Krieg hält diese – amoralisch agierenden – Chef des Kriegskabinetts im Amt.

Die Araber – enttäuscht von Blinkens Auftritt, der, für Fall, dass er sein Amt los wird, was sehr bald sein kann, sich bei der IDF als Armeesprecher bewerben könnte, denn dafür wäre er nunmehr gut qualifiziert nach den Tausend stereotypen Wiederholungen!

Wie aus dem Mund des IDF-Mannes Hecht[2], würde Blinken dann allen verkünden:

„Es gibt keine humanitäre Krise in Gaza“!

Basta, aus und fertig!

Auch sind alle Menschen gleich. Nur einige sind gleicher.

Die „zivilisierte“ und – immer noch humane – Welt aber wird von den USA des Demokraten Joe Biden enttäuscht sein, denn dieser lässt das alle zu!

Was ins Auge gehen kann – und wohl auch wird, weil die Welt inzwischen eine andere geworden ist.

Weiß der alte Mann im Weißen Haus noch, was er tut? Wenn der großen amerikanischen Nation unter Gott die Moral abhandenkommt, weil es ich – mit Blindheit geschlagen – in schwerer Zeit auf die falsche Seite der Geschichte schlägt, dann ist der Untergang[3] des gesamten Abendlandes nicht mehr aufzuhalten.

Wer stoppt Putin[4], fragte ich damals, als Putin in die Ukraine einfiel, um si viele Ukrainer wie möglich zu täten in einer angedachten „Genozid“, der noch vom Westen verhindert konnte.

Wer stoppt Netanjahu, frage ich heute?

Nachdem Blinken nach Ramallah weiterreiste, um ein paar Worte mit dem schon etwas betagten und nicht mehr ganz aktiven Haupt der Palästinenser auszutauschen, bevor er in Ankara mit Staatschef Erdogan spricht, der, wie Katar, hinter der Hamas steht, vernahm ich – zu meinem Schrecken – ein Gerücht im Internet, dass mich mehr als aufhorchen ließ, denn es ist wie von einem anderen Stern:

eine Atombombe auf Gaza!

Vor Tagen hatte ich – nicht ganz im Ernst – eine solche Möglichkeit angesprochen, um auf die Dramatik der Situation in Gaza hinzuweisen, vor allem aber auf die kriminelle Energie dieses Netanjahu, dem keine Mittel zu verwerflich erscheinen, um Palästinenser in großer Zahl zu töten.

Jetzt aber wird der Abwurf einer Bombe auf Gaza durchaus diskutiert – als realistische „militärische Option“, angeblich von einen Kultur-Minister ins Gespräch gebracht – und von Netanjahu wohl noch nicht dementiert?

Also mache ich die Sache auch in Deutschland publik, für Europa, weil die Medien hier sehr zaghaft berichten, wenn es um Gaza geht, immer bereit, Netanjahu und die IDF zu schonen, weil man hier Schwierigkeiten hat, zwischen der aktuellen Regierung eines repressiven, rassistischen Apartheid-Staates (nach Amnesty International!) und dem Volk der Juden zu unterscheiden, in welchem es viele Netanjahu-kritiker gibt.

Möge dieser Kelch an dem geschundenen Volk von Gaza vorübergehen, denn er würde – in Hybris und ebenso im Affekt verübt wie alles Bisherige an Kriegsverbrechen dort auf engem Raum an den Vielen – den selbst herbei geführten Untergang Israels und aller Juden im Land bedeuten. Wer kann das wirklich wollen?


[1] Ein Hamas-Mann hätte gesagt, man werde den 7. Oktober noch oft wiederholen!

[2] Vgl. dazu meinen Beitrag: „Es gibt keine humanitäre Krise in Gaza“!

[3] Mehrfach von mir warnend angesprochen. Doch Ethos, Moral, Prinzipien, echte Werte zählen im Sodom und Gomorrha der Jetztzeit nicht mehr.

[4] Vgl. dazu meinen Beitrag „Stoppt Putler“.

    Die Kinder von Gaza – sie haben keine Lobby

Lebensfroh lachen sie, freuen sich, tanzen vergnügt im Spiel mit anderen Kindern. Handy-Bilder, Erinnerungen!

Gestern noch waren sie alle da und von Lebensfreude erfüllt. Heute sind sie alle tot, weil ein wüster Kriegsverbrecher es wollte, Bomben abwerfen ließ auf Kinder, ohne Maß, ohne Reue. Es waren doch nur Palästinenserkinder.

Traurig schaut sich der Vater die Aufnahmen an, innerlich verzweifelt, ohne viele Worte zu finden.

Was bleibt vom Leben, wenn die Zukunft tot ist, ausgelöscht von einem Tyrannen, der keine Menschlichkeit kennt, der Rache übt, wo keine Vergeltung angesagt ist, im Töten von Kindern!

Jeder, der solcher Taten stützt, gutheißt, fördert, macht sich – in meinen Augen – eins mit dem großen Verbrecher, der vor ein Kriegsgericht gehört, vor ein Endgericht schon in irdischen Tagen, denn es ist die Tat nach der Tat.

Wer das verlor, was du verlorst, macht nirgends Halt, dichter Nietzsche irgendwo und denkt dabei an Gott, der so vieles zulässt, den Tod der Unschuldigen in großer Zahl durch Verbrecherhand!

Darf der Vater, der das alles mit ansehen muss, das unermessliche Leid irgendwie ertragend, die Sinn-Frage stellen, die letzte Frage?

Er darf – was immer er dann auch tut, sein Schmerz rechtfertigt alles.

     Die Einsamen von Gaza

Unter den Schutthaufen liegen sie, verschüttet, tot; keiner wir sie vermissen, keiner sie beklagen, keiner die Leichen zählen.

Es ist Krieg. Ein nicht erklärter, ungleicher asymmetrischer Krieg zwischen einem wehrhaften, hochgerüsteten Staat und einem Haufen Banditen.

Brutale Verbrecher auf der einen Seite, Terroristen, die im Namen der Freiheit Geisel nehmen, Menschen der Freiheit und Würde berauben, vielfach im Rausch töten, vom Hass angetrieben, Kinder, Frauen, Alte Kranke – echte Kriegsverbrecher aber auch auf der anderen Seite, alle – sich im Recht wähnend – bereit, unschuldige Menschen für ihre Zwecke zu missbrauchen, zu opfern.

Andere Menschen schauen dabei zu, beim großen Morden der Verbrecher, die weder Freiheitskämpfer, noch Retter sind, nicht teilnahmslos, doch ohnmächtig, den Gang der Dinge zu ändern, das Schlittern aller in den Untergang.

      Desinformation aus erster und aus zweiter Reihe – der Deutsche soll sich wohl kein Bild machen, zu keiner realistischen Einschätzung gelangen, vor allem zu keiner moralischen?

Um den Dingen auf den Grund zu und um zu erfahren, ob Kanzler Scholz das Ableben der 3900 Kinder in Gaza gut findet, habe ich am 4. November um 19 Uhr die „heute“-Nachrichten im ZDF verfolgt, dann, bereist erwartungsgemäß enttäuscht, auch jene der ARD um 20 Uhr, wahrscheinlich abgestimmt mit den Meldungen des ZDF zu Gaza-Krieg sowie zum Besuch des US-Außenministers Blinken in der Krisenregion.

In beiden öffentlichen Sendern ein identisches Bild: die Propaganda der israelischen Armee, die keine objektive Information darstellt, sondern nur Propaganda ist, einseitige Desinformation.

Aus meiner Sicht höchst ärgerlich: beide Sender, ARD und ZDF, verschweigen die Opferzahlen, 3 900 Kinder von 9500 toten Zivilisten!

Aus meiner Sicht ist das ein Skandal!

Beide Sender fragen nicht kritisch nach, ob Netanjahus Israel in Berufung auf die „Selbstverteidigung“ 3 900 Kinder töten darf, wie viele Kinder noch unter dem Schutt liegen – und vor allem, wie viele Kinder noch sterben müssen, bevor der Rache in „kollektiver Bestrafung“ von Zivilisten Genüge getan ist. Keiner fragt nach der Legitimität der Vergeltung und nach dem Einklang dieser brutalen, inhumanen Zerstörungsschlägen einer rücksichtslos agierenden Armee mit dem Völkerrecht, über dem auch ein Israel nicht steht.

Das ist mein Deutschland nicht mehr. Dieses Deutschland ist mir fremd geworden. Doch es geht mir wie den belagerten Palästinensern im großen „Open-air-Gefängnis“ Gaza, wo man sie mit Bomben aus der eine Ecke in die andere ecke treibt, um sie irgendwann doch noch zu erwischen: es gibt kein Entrinnen aus dieser Menschfalle für Alte und Kranke, die nun einmal da gestrandet sind. Auswandern, wohin, fragte Heine seinerzeit, ohne eine rechte Antwort zu finden? In Gaza kann kein Zivilist die Frage stellen – und in Deutschland? Wohl auch nicht mehr lange?

Der große Bruder macht die Freiheit kaputt – von oben herab, über die manipulierte Meinung!

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 Entwurf:

Carl Gibson, Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,
Naturfotograf,  im September 2022

Triage auch bei ARD und ZDF? 

Was in Deutschland keine Nachricht ist: 

der Angriff auf das größte Krankenhaus in Gaza mit 13 Toten Zivilisten, 

der Angriff auf einen angemeldeten Schwerverwundeten-Transport aus der Luft

und 16 Leichen, vor allen Frauen und Kinder auf der Autobahn bei Gaza verstreut …

Wenn Blinken nach Israel kommt und Hisbollah-Führer Nasrallah spricht, kommt natürlich einiges zusammen. Also muss man auswählen, was der Deutsche zu sehen und zu hören bekommt – und was einfach wegfällt, unter den Tisch, weil es keine relevante Nachricht ist.

Redakteure entscheiden darüber, während die Nachrichten nur das vorlesen, was man ihnen vorsetzt, in der Regel unkommentiert. Ganz vor die Statements der IDF, dann der Rest. Für die Leiden der Menschen in Gaza ist da kein Raum – und die Horror-Bilder „jenseits der Vorstellung“, soll der sensible Deutsche nicht sehen – sie könnten ja die zarte Seele des Wohlstandbürgers belasten, ihn in tiefe Depressionen stürzen und ihm Fragen aufdrängen, die auch noch das Gewissen in Turbulenzen bringen, das christliche Gewissen der sonntäglichen Kirchgänger, die auch sonst gut und gerecht sind – und die gerne wegschauen, wenn Kriegsverbrechen geschehen, nicht anders als die völkerrechtskundigen Politiker in Regierung und Parlament.

Was sah ich gestern auf Al Jazeera, als US-Außenminister mit dem Massenmörder Netanjahu und dem Kriegskabinett Gespräche führte, wie die Zivilverluste unter den Palästinensern zu minimieren seien. Mit noch mehr Krieg, so die Antwort jenes Netanjahu, den bisher keiner gestoppt hat!

Von den öffentlich-rechtlichen Fernsehalten Deutschlands unbemerkt:

der Angriff auf das größte Krankenhaus in Gaza mit 13 Toten Zivilisten,

der Angriff auf einen angemeldeten Schwerverwundeten-Transport aus der Luft

und dann auch 16 Leichen, vor allen Frauen und Kinder auf der Autobahn bei Gaza verstreut …

Zuviel für das deutsche Gemüt, für das deutsche Wesen, an dem Welt einmal genesen sollte?

Der Sprecher des Krankenhauses war außer sich. Der Konvoi des Roten Halbmondes sei angemeldet gewesen! Und es war der erste Angriff der IDF auf einen Krankentransport, was ein Kriegsverbrechen ist , neben den anderen Kriegsverbrechen, die es seit dem 8. Oktober 2023 in Gaza gibt, verübt von der israelischen „Verteidigungsarmee“ in einem Akt der „Selbstverteidigung“ mit bisher 87 00 toten Zivilsten, 30 000 Verwundeten, vielen Tausend Vermissten unter dem Schutt des Grauens, Bilder, die ARD und ZDF den seelenschwachen Zuschauern nur wenige Sekunden zumuten, damit man nicht über das Gesicht Hölle nachdenkt, die von Netanjahus Armee geschaffen wurde – mit über 3 700 toten Kindern, die keine Massenmorde begingen, die keine Geisel entführt und auch sonst nichts Böses gegen Israel unternommen hatten – die aber „kollektiv bestraft“ wurden, was, wie Scholz und Baerbock es sicher wissen, auch ein Kriegsverbrechen ist – und das „Aushungern“ von 2,3 Millionen Zivilisten über eine Belagerung in nie gekannter Art ein weiteres „Kriegsverbrechen“!

Wozu gibt es ein Genfer Konvention, wenn sich keiner hält?

Was sagen unsere Politiker dazu?

Sie schweigen!

Und ARD und ZDF senden die Statements der IDF, währen die anklagenden Bilder, die Fakten dokumentieren, unter den Tisch fallen!

Wird BBC die Leichen auf der Autobahn zeigen, den beschossenen Konvoi ansprechen, fragte ich mich?

Die Armee Netanjahus legt selbst fest, was „Ziele“ sind, „targets“ – und sie greift diese Ziele an, ohne Rücksicht auf das Völkerrecht, obwohl dabei Kriegsverbrechen begangen werden.

Was man Massenmörder Putin vorwarf, bei der Belagerung, beim Töten von Zivilisten durch Raketenbeschuss und Bomben, gilt in Gaza nicht.

Die IDF darf alles – und eine „Feuerpause“ wird es nicht geben, denn sie nütze Hamas, den Terroristen, die sich re-gruppieren könnten, sagt das Weiße Haus, noch bevor Netanjahu die gleiche Begründing nachschiebt!

BBC paraphrasierte die Tötung der 16 Menschen, die man nach Süden geschickt hatte, um sie dann einfach umzubringen.

Doch ein Augenzeuge, ein Arzt, hatte alles mitangesehen und berichtete. Die BBC-Bilder von der Gräueltat kamen dann auch in der Nacht, erläutert von dem erfahrenen wie sachkundigen Journalisten vor Ort, der vielleicht zwei, dreimal so alt ist wie Sophie von der Thann an ihrem Posten im Süden Israels, wo sie über Gaza „authentisch“ berichtet!

In dem Gaza, in dem schon über 70 Mitarbeiter der UNO tot sind, Journalisten und Ärzte aber gezielt von Killern abgeknallt werden, damit es nicht noch mehr Bilder gibt, die realistisch vom Krieg künden und von Kriegsverbrechen in großer Zahl, zu denen sich kein deutscher Politiker öffentlich äußert, denn es könnte seine letzte Äußerung gewesen sein!

CNN sendete die Bilder zu den drei Vorfällen mit vielen Toten auch nicht, soweit ich das verfolgen konnte.

Wenn es in den USA eine „Massentötung“ gibt, wie vor wenigen Tagen, als ein – wohl geistesgestörter – Waffennarr 18 gute Amerikaner umbrachte, dann ist das Interesse der Nation weg von Gaza und Israel – man ist mit sich selbst beschäftigt, auch im Parlament, wo nein Speaker gewählt werden muss!

CNN ist dann kein Welt-Fernsehen mehr, sondern nur noch ein Provinz-Sender für das auch sonst politisch schlecht informierte große Amerika, wo die Palästinenser einmal zu Wort kommen, die Vertreter Israels aber zehnmal!

Das sind die Spieregeln der Demokratie und der Medien in der Demokratie!

Wer informiert sein will in der westlichen Welt, der muss sich die Informationen dort holen, wo es sie findet, auch auf der anderen Seite, vergleichen, analysieren, dann Schlüsse ziehen – und alles ansprechen, was ihm auffällt – denn das ist die Bürgerpflicht eines Menschen, der noch von seinem gesunden Menschenversrand guten Gebrauch macht, anstatt auf Politiker zu hören, die ihm vorkauen, wie er zu denken, zu reden, zu schreiben hat, damit es politisch korrekt ist, wenn auch unwahr und hochgradig verlogen, bigott, heuchlerisch, unanständig und unwürdig.

 

     Tendenziöse Gaza-Krieg-Berichterstattung bei ARD und ZDF!? 

Der einfältige Fernseh-Journalist, der inkompetente oder der – nur vorauseilend – Gehorsame am „Mach-Werk“? 

Über Energie-Speicher der Hamas, 

über den Mythos „menschliche Schutzschilde“, über „9 000 unvermeidbare Kollateralschäden“ und 

über Kriegsverbrechen, über die man bei der UNO nachdenkt, die aber in Deutschland kaum einer anspricht

 

Deutschland hat sich nun einmal entschieden, auf der Seite des von Hamas-Terroristen angegriffenen und bitter heimgesuchten Israel zu stehen! Ohne Wenn und Aber! Unkritisch, gar unmoralisch?

Also wird nun fast alles, was auf ARD und ZDF zu den Folgen – des Krieges und der deutschen Festlegung – folgt, so dargestellt, dass es mit der offiziellen Sicht der aktuellen Regierung Israels und des Militärs (IDF) nicht kollidiert. Das ist mein Eindruck.

Das ist auch machbar, wenn man die Dinge so hinbiegt, wie man sie haben will, mit allen legitimen Tricks, auch wenn diese nicht ganz koscher sind und die Realität verzerren, ja, verfälschen.

In jedem Fall sind so – gezielt manipulierte (?) – Berichte als Mittel der Täuschung von Vielen unredlich und journalistisch fragwürdig wie unwürdig, denn ein Journalist, der antritt, um das Volk zu belügen, wird so zum Handlanger eines Propaganda-Apparats – auch noch einer ausländischen – Macht, deren politische Zielsetzungen er überhaupt nicht durchschauen kann.

Er macht nur das, was man von ihm erwartet, Hauptsache, das Gesendete ist politisch korrekt und belastet nicht die Regierenden vor Ort, im eigenen Land.

Gerade in Kriegszeiten, in welchen die Wahrheit schon bei Kriegsbeginn ihren Tod findet und beerdigt werden kann, sollte man deshalb genauer hinschauen, vergleichen und überlegen, was der Wirklichkeit[1] entspricht – und was nur Machwerk ist, um zu täuschen, um die Meinung des eigentlich mündigen Bürgers in eine bestimmet Richtung zu lenken, dorthin, wo es der Politik genehm ist, wo es passt, ohne anzuecken und Ärger zu bereiten, auch wenn es nur ein Teil der Wahrheit ist, was im Bericht transportiert wird.

Beispiele könnte ich viele anführen, um die Methode offen zu legen, das quod erat demonstrandum aktueller Täuschungsmanöver in den staatlichen Medien Deutschlands, die dem objektivieren Informieren der Gesellschaft nicht immer verpflichtet sind.

So verweist etwa der ARD-Journalist Oliver Mayer-Rüth[2] auf die Foto-Aufnahmen israelischer Dienste, die Treibstoff-Silos zeigen, also Energie-Speicher der Hamas, die es so immer noch geben soll, ohne sich zu fragen, ob es Uralt-Bilder sind und ohne darüber nachdenken, ob diese Speicher auch jetzt noch da sind, nach drei Wochen Vernichtungskrieg!

Nach den Gesetzen des gesunden Menschenverstands, der nicht nur deutsche Journalisten auszeichnet, wären diese strategisch wichtigen Ziele gleich bei Kriegsbeginn angegriffen worden. Jetzt stehen die Treibstoff-Tanks[3] also immer noch in der Landschaft, nach drei Wochen Beschuss hunderter Ziele mit 11 000 Geschossen und Bombenabwürfen, und sie warten wohl auf die erste Bombe?

Nach den Aussagen der IDF, der „Verteidigungsarmee“ in der „Selbstverteidigung“, die in einem zweiten Angriff auf das Flüchtlingslager Jabalia nun eine Bäckerei[4] zerstört haben soll, sollen die palästinensischen Einwohner von Gaza sich die Energie bei der Hamas ausborgen, beschaffen, um ihr Wasser zu pumpen und die Krankenhäuser – über Energie für die Generatoren – im Betrieb zu halten. Kliniken, die längst schließen mussten, weil die Energie fehlt.

Dieser ganz billigen Propaganda der IDF, die menschliche Roboter einsetzt, um Botschaften in die Welt zu setzen wie „In Gaza gibt es keine humanitäre Krise[5]“, alle sind bestens versorgt, mit Bomben auf dem Kopf vielleicht, aber nicht mit Nahrung oder Toiletten, folgt nun der einfältige oder auch nur inkompetent-überforderte Journalist, weil er es nicht besser weiß, weil er nicht kritisch sein will oder darf, ganz ohne Gewissensbisse, erfüllt er doch als guter Staatsbürger seine Pflicht, indem er – im vorauseilenden Gehorsam – brav berichtet, so, wie man es von ihm erwartet!

Brav und an erster Stelle wird dann auch immer eingespielt, was der Sprecher der IDF[6] der Welt mitzuteilen hat, ohne nach der Sicht der anderen Seite zu fragen, die man in Erfahrung bringen könnte, wenn man auch noch andere Quellen auswerten würde, als die offizielle Sicht Israels, das gerade von einem recht unglaubwürdigen Netanjahu regiert wird, von einem – vielen Juden suspekten – Machtpolitiker, dessen Eigeninteresse – wie Machterhalt – mit den eigentlichen Interessen des Staates Israel kollidieren.

Mythos „menschliche Schutzschilde“ – in dem Bericht der ARD vom 1. November – aus der Werkstatt des oben erwähnten Journalisten, nehme ich an – wird, um noch ein Beispiel hier anzuführen, der Eindruck erweckt, die Hamas setze – wie einst Saddam Hussein im Irak – „menschliche Schutzschilde“ ein, um sich vor den Bombardement zu schützen, nehme als den Tod der Zivilisten in Kauf, der „Kollateralschäden“ in enorm hoher Zahl – über 9 000 in nur drei Wochen Beschuss – wobei das Vorgehen der IDF legitim erscheint und nur die Strategie der Hamas verächtlich, was dann in dem Bericht auch noch durch das – deplatzierte – Zitieren eines Völkerrechtlers von der altehrwürdigen Universität Erlangen, wo ich 1982 mit meinen Studien begann, de facto untermauert wird.

„Menschliche Schutzschilde[7]“ einsetzen, sei ein Kriegsverbrechen, wird der Jurist –im falschen Kontext – zitiert.

9 000 Menschen umbringen, darunter 3 800 Kinder, ist aber wohl kein Kriegsverbrechen?

Ohne jede Empathie für die echten Opfer dieses Vergeltungskrieges, für die unschuldigen, schutzlosen Kinder, die keine Massemorde noch sonstiger Verbrechen gegen die Menschheit begangen haben, werden die Taten der Täter in Gaza – unkritisch – sanktioniert!

In einer objektiven Berichterstattung!

Der Deutsche Michel nimmt das hin und schaut sich danach seelenruhig seinen „Tatort“ an, Sex und Crime vom Feinsten!

Die Bomben, die einst im Vergeltungs-Feuersturm der Alliierten im Zweiten Weltkrieg auf deutsche Köpfe niedergingen, ganze Stadtteile vernichteten, etwa in Hamburg und Tausende, brennende Menschen ins Meer trieben, wo sie elend krepierten, das hat der Wohlstandsbürger von heute längst vergessen!

Und Scholz, der Hanseat mit dem guten Gedächtnis, wird sicher der Letzte sein, der an jene finsteren Tage im Flammenmeer erinnert.


[1] Wie es der Zufall will, hat sich die ARD, offensichtlich nicht nur mit meiner Fernseh-Kritik konfrontiert, gerade heute (2. November) gerechtfertigt und darauf hingewiesen, man sei bemüht, objektiv und ausgewogen zu berichten.

Darüber hinaus hat sich dann auch der von mir erwähnte Journalist Oliver Mayer-Rüth im Mittagsmagazin zu seiner Quellenauswahl geäußert und sein kritisches Vorgehen betont, was ich ihm nicht ganz abnehme, bereit, in einer differenzierten Diskussion darzulegen, was alles an seinem Bericht von 1. November krumm und schief ist und die objektive Information verfälscht – zusätzlich das weiter unten exemplifikativ Exponierten!

Leider werden in den Talk-Shows der Öffentlich-Rechtlichen immer nur dieselben Leute eingeladen, konforme Gesprächspartner, die dort schon seit 4 Jahrzehnten sitzen, wohl, weil man weiß, was man an ihnen hat, ohne mit peinlichen Überraschungen rechnen zu müssen. Der Dumme – das ist der ehrliche Fernsehzuschauer, der sich mit jenen Meinigen begnügt und es genauer nicht wissen will.

[2] Da ein Wikipedia-Porträt fehlt, ist über diesen „Fachmann“ im Internet auf Anhieb wenig zu erfahren. Doch er ist nur einer und vielen unkritischen, systemloyalen Journalisten, die politisch korrekt berichten, weil die echte Wahrheit gerade stört.

[3] Immer noch kommt kein Treibstoff nach Gaza. Nachdem schon viele Krankenhäuser den Betrieb einstellen mussten, ist auch im „indonesischen Krankenhaus“ von Gaza der Sprit aufgebraucht, der Generator steht still und die Klinik kann nicht mehr weiterarbeiten. In den durch Bomben und Geschosse zerstörten Kliniken der Stadt können Krebs-Patienten und Dialyse-Patienten nicht mehr versorgt werden, die 50 000 Schwangeren bevölkern die Schulen, dort auch unversorgt, ohne Wasser und Hygiene.

[4] In einer Meldung vor einige Tagen erfuhr ich, dass es in Gaza für die vielen Hungrigen dort nur noch zwei Bäckereien in Betrieb geben soll. Nun ist es als nur noch eine, die das tägliche Brot ausliefert!?

[5] Vgl. dazu meinen Beitrag.

[6] Heute, am 2. November 2023, meldet sich der israelische Verteidigungsminister Gallant zu Wort und verkündet dem Tod von „mehreren Tausend Terroristen der Hamas“ in Gaza, dem Ort des Bösen. Wer kann das überprüfen? Je höher die Zahl der toten Terroristen, desto „verhältnismäßiger“ die absurd hohe Zahl der Kollateralschäden unter den Zivilisten? Inzwischen sind es über 8 800 Tote, von den 22 000 Verwundeten, die in den Kliniken ohne Treibstoff und ohne Medikamente, ohne Anästhesie, spricht kaum jemand, noch von den seit dem 7. Oktober von der IDF in den besetzten Gebieten Inhaftierten, deren Zahl angeblich die 1500 überschreitet!

[7] Diesem deutschen Journalisten fällt nicht auf, dass die Menschen in dem Flüchtlingslager und in der Stadt Gaza dort nicht von der Untergrunds-Armee irgendwie festgehalten werden. Sie können jederzeit weg, haben aber keinen sicheren Ort im ganzen Gaza-Streifen, wo sie hinkönnen, wo sie, deren Wohnungen in der Stadt schon zu 50 Prozent zerstört sind, ein Refugium finden, um zu überleben.

Über 1 Million von den 2,3 Millionen Palästinenser in Gaza wanderten schon nach Süden ab, um auch dort bombardiert zu werden; 600 000 kampieren notdürftig in einem UNO-Lager, wo es an allem fehlt, was ein Mensch zum Überleben braucht; die noch im Lager Jabalia verbliebenen Palästinenser hatten keine andere Wahl! Doch keiner hielt sie dort fest.

Was unter ihrer Stadt geschieht, dafür können die Zivilisten und armen Kinder oben in der Stadt nichts!

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 Entwurf:

Ecce Homo – Memento. Christus am Kreuz im Arkau-Wald, Bad Mergentheim.

    Mit „roten Händen“ aufrecht gegen Biden – 

wieder eine „Mutter aller Bomben“ – doch nicht am Hindukusch, sondern auf unschuldige, ungeschützte Kinder im dichtbesiedelten Gaza! 

Ist das Israels Krieg? 

Weshalb lässt Gott das zu? 

Und der irdische Halb-Gott aus dem Weißen Haus auch?

Der US-Präsident muss nun im eigenen Land erfahren, was Demokratie bedeutet: protestierende US-Bürger, junge Leute, haben etwas dagegen, dass weitere Milliarden US-Dollar nach Israel fließen, Geld für noch mehr Waffen, für tausendfachen Tod unter unschuldigen Zivilisten.

Die Protestierenden schreien laut auf in der Veranstaltung, wo es um die zu bewilligenden Gelder geht, halten ihre Transparente hoch und bekunden so, worauf es ihnen ankommt: kein Krieg in Gaza, kein Geld für noch mehr Krieg, etc. etc.

Sie werden aus dem Raum geführt, bestimmt, doch ohne Gewalt. Alles vor laufender Kamera. Die Presse-Leute aber waren schneller als der Sicherdienst. Die Forderungen wurden dokumentiert. Man die Botschaft der jungen Leute, die gegen diesen ungerechten Krieg sind, jetzt durch das ganze Land streuen, quer durch die USAPazifisten werden sich von dem „Demokraten“ Biden abwenden, vor allem aber die Muslime in den USA, die bisher Biden wählten.

Israel macht keine Figur in diesem Krieg – mit der Mutter alle Bomben auf schutzlose Kinder im dicht bewohnten Flüchtlingslager, noch weniger die Repräsentanten des Judenstaates in der UNO, die sich mit Guterres anlegen, dem Generalsekretär, der noch zu den Anständigen in der Politik zu zählen ist, zu dem Typus mit Integrität und Augenmaß, der rar geworden ist in der politischen Landschaft überhaupt.

Inzwischen wenden sich auch schon ganze Staaten von dem „Enfant terrible“ Israel ab, das, mit Holocaust-Bonus und geschützt von den USA, bisher machen konnte, was es wollte, das nun aber alle Sympathien auf einen Schlag verspielt, mit der unverhältnismäßigen Art der Kriegführung in Gaza hauptsächlich gegen Zivilisten als „Massenbestrafung eine Volkes“, aber auch als Besatzungsmacht in Ost-Jerusalem, wo die Gläubigen jüngst vom Gebet abgehalten wurden oder in der Westbank, wo mit Feuerwaffen ausgestatte Siedler auf palästinensische Bauern losgehen, die nur ihre Oliven einsammeln wollen, mordend, nicht anders als in den nächtlichen „Raids“, denen seit dem 7. Oktober mehr als 125 Palästinenser zum Opfer fielen, Verfolgte, die nun tot sind, auch ohne Anklage und Prozess, neben den „natürlich“ Verstorbenen im israelischen Gefängnis.um die kein Hahn kräht In Westeuropa oder in den USA.

Gestern, am letzten Tag in diesem besonderen Oktober, wandten sich bereits zwei Staaten von Israel ab, beorderten ihre Botschafter heim, der politisch zerzauste Wüsten-Saat Libyen und das arme Bolivien hoch auf den Anden, wenig einflussreich, doch moralisch auf der Höhe du über dem heuchlerischen UN-Geist der Zeit, um Anstand zu zeigen in den Tagen der größter Verhältnis-Unmäßigkeit.

Chile und Kolumbien sollen sich heute dem Gestus angeschlossen haben. Inzwischen brach Bolivien die diplomatischen Beziehungen zu Israel ab, auf die zahlreichen Verletzungen des Völkerrechts durch Israels Armee hinweisend.

Weitere Staaten werden bestimmt folgen, Israel die Freundschaft kündigen, den Rücken zeigen, wenn das Unrecht anhält im belagerten Gaza und unschuldige Menschen sterben müssen, nur damit ein Staat, eine völkerrechtlich – ethisch- moralisch – fragwürdige Verdrängungs- und Vertreibungspolitik – garniert mit Elementen des „Genozid“ und der „ethnischen Säuberung“ á la Milosevic und Putin durchsetzen kann.

Das alles, was Israel sich immer noch leistet, schwächt die Schutzmacht USA, die für alles, was Israel tut, moralisch haftbar gemacht wird, speziell in der arabisch-muslimischen Welt.

Nach der teuren Baustelle „Ukraine“ hat Biden nun eine weitere, Israel, die Milliarden verschlingt, Milliarden, die viele Amerikaner nicht mehr aufbringen können, wollen, denn – und das sollte der US-Präsident beherzigen – die Welt ist inzwischen eine andere geworden, mit neuen Feinden, einem boshaften Russland, der aggressiven Superacht China und dem kleinen Raketenmann Kim, der bereit, den US-Flugzeugträger „Ronald Reagan“ zu versenken. Also ist Parteilichkeit, die die USA schwächt und hinabzieht in den Strudel, nicht länger angesagt, sondern Ausgewogenheit und auch im Krieg.

Nachtrag:

Was absehbar war, ist nun auch eingetreten: 

Jordanien, in diesem Konflikt wichtiger als der fernen, doch prinzipiell ausgerichteten Zaungäste aus Südamerika, hat seinen Botschafter aus Israel abberufen, heute, am 1. November, als ein von diesem Krieg betroffener Nachbarstadt, in welchem viele Palästinenser leben. Ein starkes Signal an die arabische Welt, die sich zum Teil noch vor kurzer zeit um einen Ausgleich mit Israel bemüht hat?

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 Entwurf:

Ecce Homo – Memento. Christus am Kreuz im Arkau-Wald, Bad Mergentheim.

Nichts rechtfertigt den Tod von 3 500 Kindern[1] im Bombenhagel von Gaza – die Führer der westlichen Welt werden sich dafür verantworten müssen, alle, einer nach dem anderen!

Denn sie alle stellten diesem Netanjahu einen Blanko-Scheck aus, gaben ihm die Vollmacht, einen Krieg gegen die Menschheit zu führen, einen unverhältnismäßigen Krieg, ungerechten Krieg gegen Zivilisten, der nicht nur in eine humanitäre Katastrophe nie gekannter Art führte, sondern der dem Ende der Moral gleichkommt.

In diesem Punkt hat der gesamte Westen versagt, während UNO – angeführt von dem anständigen Guterres – auch ohne den Sicherheitsrat das Gesicht wahren konnte, ohnmächtig, aber mit Moral.

Die westlichen Leader aber versagten alle, angefangen mit Biden, der aufgrund der geerbten Sicherheitszusagen der USA an Israel funktionieren musste, über Scholz, dem man mildernde Umstände zugestehen darf, weil er historisch belastet, als nicht frei ist in seinen Entscheidungen gerade im Fall Israel, über Macron und Sunak, die als ehemalige Kolonialherrn die Unordnung in der Region, um es milde auszudrücken, immer noch zu verantworten haben, dies aber nur einseitig tun, bis hin zu allen anderen, die, gleich Pudeln, den „Großen“ der EU getreu hinterherlaufen, mit dem Schwanz wedelnd, ohne an die Moral zu denken oder an die eigentlichen Werte der abendländischen Kultur und Zivilisation.

Ganze Familien wurden ausgelöscht in Gaza[2]. Über 8 500 Zivilisten sind tot. Die Reste eines zerbombten Menschen verschwinden in einem schmutzigen Beutel oder in einer Schuhschachtel, mit bloßen Händen ausgegraben aus Schutt nach dem Bombardement – mit der Mutter aller Bomben – doch nicht am wüsten Hindukusch, sondern auf die Häupter der Kinder in dem dicht besiedelten Flüchtlingslager Jabalia!

Nur, um angeblich einen Hamas-Führer tu töten, mussten 100 Menschen sterben!

Geht es noch unverhältnismäßiger, verbrecherischer?

So führt die israelische „Verteidigungsarmee“ ihren Krieg, gegen das Völkerrecht, losgeschickt von einem – unter Korruptionsverdacht und Amtsmissbrauch stehenden – Politiker Netanjahu der besonders rücksichtslosen Art, gegen dessen Politik noch in jüngster Zeit 150 000 Juden auf dir Straße gingen!

Denn er gefährdete die Demokratie! Jetzt aber zeigt dieser Zniker der Macht, der Israel in eine Sackgasse führt, viel Hass auf den Judenstaat lenkt, ja, die Juden[3] weltweit diskreditiert, sein wahres Gesicht – als Retter Israels!? Oder als einer, der

Israel hat auch noch andere Politiker, Menschen mit Augenmaß, selbst im Krieg!

Während sich die Völker Europas sich noch mit Protesten zurückhalten, mehr feige als vornehm, besonders die braven, eingeschüchterten – und permanent mit der „Antisemitismus-Keule bedrohten – Deutschen, macht Netanjahu mit seinen – das Völkerrecht permanent verletzenden – kriegerischen Handlungen weiter, garniert mit Drohungen, etwa an die Adresse des Libanon, er werde den – schon wirtschaftlich schwer angeschlagenen, politisch instabilen – Nachbar in die Steinzeit zurückbomben lassen, falls die Hisbollah in den Gaza-Konflikt eingreife.

Genug ist genug, sagen 120 Völker der UNO in einem – zwar nicht bindendem, doch – moralisch eindeutigen Votum.

Was schert das die Vertreter Israels? Sie machen weiter, wie bisher, auch wenn sie dabei – den Konflikt eskalierend – die ganze Weltin den Abgrund[4] stürzen.

Biden, der Pate[5] dieses Krieges, und die Führer der EU werden dabei ohnmächtig zusehen, denn, wenn das Pulverfass Nahost explodiert ist, wird keine Feuerwehr mehr löschen!


[1] Diesen Beitrag, im Kopf längst geschrieben und umgeschrieben, schob ich viele Tage vor mir hin und auf, mich fragend, muss ich auch das noch schreiben, nach ich schon 40 Beiträge zu diesem Krieg in Gaza, an dem das Los der Welt, hängt geschrieben, dokumentierend, was andere hier nicht hören können und im Appell an die menschliche Integrität und Vernunft. (Oft am Rande Erschöpfung, weil es einfach zu viel ist, was – aus der Pflicht heraus – anzusprechen wäre.)

Gehört wurde ich kaum. Trotzdem: einiges muss ausgesagt werden, wenn nicht von alten und neuen „Aktivisten“, von wem dann? Ohne Rücksicht auf Konsequenzen!

[2] Vgl. dazu die Ergänzung zu meinem Beitrag von gestern, die ich fast unter Schock schrieb, nachdem ich auf Al Jazeera, die Bilder sah, die die Superbombe aus den USA in dem dicht besiedelten Flüchtlingslager Gazas Jabalia angerichtet hatte: ein Meer von Toten, darunter viele unschuldige Kinder! Möge Biden, dem man jetzt schon „rote Hände“ vorhält, diese Bilder auch sehen!

[3] Deshalb gab es schon früh in den USA Proteste junger Juden gegen diese Kriegspolitik.

[4] Davor hat Uno-Generalsekretär Guterres öffentlich gewarnt.

[5] Der wiedergewählt werden will, dem aber nun die Muslime im Land als demokratischen Wähler in Scharen davonlaufen.

 

“Massaker” im Flüchtlingslager Jabalia- über 100 Tote? Die Hölle hat ein Gesicht – Gaza

Die Philosophie der Gewalt[1] und der schmutzige Vergeltungskrieg. 

Über 3 500 Kinder tot, doch Netanjahu will keine „Feuerpause“. 

Das Leiden der Kinder von Gaza will man in Deutschland nicht sehen – und die Bilder des Leidens der Vielen auch nicht!

Denn eine „Feuerpause“ käme einem Einknicke, einer Kapitulation vor Hamas gleich, so der Machtpolitiker, der auch wenig Interesse an der Geisel-Befreiung über einen Austausch hat, obwohl er das immer wieder plakativ betont.

Die USA und die Leader der westlichen Welt über die EU hinaus gaben ihm grünstes Licht – und er nutzt die freie Hand, um Fakten zu schaffen. Über 8 000 Tote und eine zur wüsten Mondlandschaft verwandelte Innenstadt von Gaza reichen ihm noch nicht, um zu seinem Zweck zu gelangen, der Vernichtung der Hamas für alle Zeiten, wenn auch um jeden Preis.

Das – immer wieder hervorgehobene – Wort „Zivilisation“ sollte dieser Machtmensch – antiker Prägung vor der humanen Zeit in der Menschheitsgeschichte – endgültig aus seinem Vokabular streichen, denn die Barbarei, die er den Terroristen – mit Recht – attestiert, übt er längst selbst aus, als Kriegsherr mit Bombenterror gegen Zivilisten, die in ganz großer Zahl den Tod fanden, gegen Menschen, deren Lebensgrundlage zerstört ist, die ohne sauberes Trinkwasser, Nahrung und Toiletten auskommen müssen, nach Süden abgedrängt, über 1 Million Gaza-Bewohner bereits, nach Khan Younis, wo sie aber auch bombardiert werden.

Putins Handschrift[2] im Angriffskrieg gegen die Ukraine-Krieg erkannte man schon am ersten Tag nach der Aufnahme der Feindseligkeiten und dem Einmarsch in einen souveränen Staat, dessen „Existenzberechtigung“ vom Diktator persönlich bestritten wurde.

Bei Netanjahu ist es nahezu identisch: vom ersten Vergeltungs-Tag an tobte ein ungleicher Kampf eines hochgerüsteten Staates Israel nicht nur gegen die Terror-Miliz Hamas, sondern gegen die Bewohner des Gaza-Streifens, der in den Augen vieler ein großes Gefängnis ist, in dem es keinen sicheren Ort gibt, keinen vor Bomben und Rache sicheren Ort.

„Kollektive Bestrafung“ nennen das nicht nur die Araber, sondern auch die Repräsentanten der Völkergemeinschaft – inklusive UNO-Generalsekretär Guterres – der es bisher noch nicht gelang, das große Morden an der Zivilbevölkerung zu stoppen.

Denn Netanjahu[3], der „Zivilisierte“, darf barbarisch weiter machen und seine Vorstellung von „Zivilisation“ umsetzen, währen die ebenfalls hoch „zivilisierten „Völker der westlichen Welt unkritisch zusehen, wie – lange nach Hitler und dem Holocaust – ein „Genozid“ abläuft.

Dass ihm das Los der Geiseln egal ist, konnte jedermann erkennen, der dem nächtlicher Bombenhagel auf Gaza zusah, denn Bomben differenzieren nicht zwischen Guten und Bösen.

Gott wird sich seine Gläubigen später heraussuchen, hieß es zynisch in den Albigenser-Kriegen in der Provence, als die christlichen Belagerer alle totschlagen, totschießen und niedermetzeln ließen, weil es der Papst[4] so angerordnet hatte.

In Gaza ist es ähnlich. Nur der Befehlshaber hat gewechselt. Die Armee, die sich Verteidigungsarmee nennt, (IDF), führt ihr Handwerk aus, unterstützt von 500 000 einberufenen Reservisten[5], deren Einmarsch noch bevorsteht, flankiert von einer Panzer-Armada, die jetzt schon auf dem Vormarsch Autos einfach abschießt, ohne zu überprüfen, ob etwa Kinder darin sitzen – wie einst im Irak, wo von oben, aus dem Flugzeug oder Hubschrauber heraus, abgeknallt wurd wie im Wilden Westen, dokumentiert von Wikileaks und seinerzeit auch von mir offen kommentiert[6], anstatt mich hinter eine Maske zu verstecken.

Die Armee will nicht, dass man ihr beim Morden zusieht! Also sollen auch noch die wenigen Journalisten im Streifen, die Al Jazeera noch echte Bilder liefern, etwa vom Abschuss des Personenwagens durch einen israelischen Panzer, aus der Stadt verwinden.

Die IDF rief an und sagte eindeutig – hau ab, zu deiner eigenen Sicherheit! Mit der Androhung, sonst ergeht es dir wie der Familie des Wael Dahdouh, die am sicheren Ort starb, weil der Vater seinen Beruf ausgeübt und der Welt berichtet hatte, was in Gaza gerade abläuft.

Die Journalisten der BBC, Lyse Doucet, Forster, berichten von Israel aus, auch die Leute von CNN, ebenso die Deutsche Sophie von der Tann für die ARD[7], allerdings wie eine Vogelbeobachterin, an der Grenze stehend, dicht am Schutzbunker, und berichtend, was das so alles durch die Luft fliegt – von hier nach dort, ohne aber echte, realistische Bilder vom geschehen in der Stadt zu liefern, wo Kinder weinen und nicht schlafen können, weil der Hunger sie plagt, der Durst und Fäkaliengestank in der Luft liegt, neben Leichengeruch von unter den Trümmern, was zu Seuchen führen kann, wenn nicht bald echte Hilfe naht.

Weil es Machtzyniker Netanjahu so wollte, kamen nur 8 bis 10 Laster mit Hilfsgütern in Streifen hinein, während 500 – 1000 Ladungen pro Tag gebraut werden, um das Überleben der Zivilisten zu schützen.

Was tut die westliche Welt dagegen?

Sie schaut zu, teilnahmslos, berichtet aber einseitig über das Los einzelner Geiseln und – höchst unkritisch – über die Sicht Israels, ohne auf die Taten der Besatzungsmacht zu schauen, ohne die vielen Menschenrechtsverstöße in den besetzten Gebieten zu werten.

Mit dieser Art der Kriegführung zieht Israel sehr viel Hass auf sich, denn die hohe Zahl unter den Zivilopfern kann kein „zivilisierter“ Mensch nachvollziehen, was jetzt schon zu den – von mir prognostizierten – antisemitischen Kundgebungen, ja, zum teil auch schon zu pogrom-ähnlichen Manifestationen und Ausschreitungen geführt hat, in dem Flughafen von Dagestan, in Russland, aber auch an der weltbekannten Universität Cornell in den USA.

Was als Ungerechtigkeit wahrgenommen wird, treibt die Menschen auf die Barrikaden, überall auf der Welt – und die schwachen Staaten des Westens mit ihren servilen Regierungen werden die Protestierenden nicht aufhalten können.


[1] Vgl. dazu meinen seinerzeit verfassten Beitrag „Die Philosophie von Guantanamo“, auch im Buch.

[2] Vgl. dazu den Bericht, den ich seinerzeit, unmittelbar nach der bewaffneten Aggression schrieb und hier publizierte.

[3] Wer ist dieser Mann, der nie seine eigenen Interessen vergisst, die gar über das leben der Geiseln stellt – und wer hilft ihm im Kriegskabinett?

[4] Inzwischen hat der aktuelle Papst auch eine „Feuerpause“ in Gaza gefordert und Hilfeleistungen für die existenziell Bedrängten angemahnt, nach langem Schweigen!

[5] Die der Wirtschaft fehlen, die also stillsteht!

[6] Im „Freitag“ des Jakob Augstein in Berlin. Auch im Buch.

[7]

Nachtrag: 

   “Massaker” im Flüchtlingslager Jabalia – über 100 Tote?  

6 Bomben gingen nieder, tiefe Krater, überall Leichen. Beobachter sprechen von Massenmord. Menschen graben mit bloßen Händen nach Angehörigen. Alles zerbomt. Ein Grauen!

Weshalb lässt der Westen das zu?

Noch haben CNN und BBC nicht darüber berichtet!

Schreckliche Bilder bei Al Jazeera!

(Nach 16 Uhr.)

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

29 Journalisten[1] tot in Gaza, 

59 UNO-Mitarbeiter, Ärzte, Ingenieure, Fachleute und Helfer aller Art, tot in Gaza! 

Weshalb lässt die Regierung Netanjahu keine internationalen Journalisten vor Ort arbeiten, um realistisch über das Geschehen zu berichten?

Hat Netanjahu etwas zu verstecken? 

Weitere Drohungen gegen Journalisten? Al Jazeera-Reporterin bedroht

Die Militärs Israels wollen weitere Krankenhäuser bombardieren, nicht schnell zu räumende Schlüssel-Krankenhäuser mit schwerleidenden, unbeweglichen, vielfach behinderten Patienten, Krebs-Patienten und vielen Kindern, in deren Umfeld bis zu 60 000 – durch die Bombardements obdachlos gewordene Menschen aus der in Trümmer gelegten Gaza-Stadt – Schutz suchen.

Dort gibt es keine Hamas-Kämpfer, keine Tunnels, versichern die Ärzte vor Ort – und die gab es dort auch nie!

Nachdem schon viele (mehr als 15) Kliniken aufgrund von Treibstoffmangel längst schließen mussten, sollen nun auch die großen Kliniken zerbombt, zerstört werden, was einem Kriegsverbrechen gleichkommt, denn Kliniken dürfen laut geltendem Völkerrecht nicht kriegerisch vernichtet werden, schon gar nicht in einem – für alle Welt klar erkennbar – „unverhältnismäßigem“ – Vergeltungsschlag gegen die Zivilbevölkerung, denn die „Verhältnismäßigkeit“ ist, was eine – völkerrechtskundige(!)- Baerbock und ein Kanzler Scholz wissen müssten, ein Gebot des „humanitären Völkerrechts“, dem sich auch Israel zu unterwerfen hat, schließlich gibt es kein Volk, das über dem „humanitären Völkerrecht“ steht, auch das „Auserwählte“ nicht!

Kritische Journalisten könnten – besser als der kleine Blogger aus der Ferne – über „Tatsachen“ berichten, über konkrete Abläufe, so kritisch, wie es auch jetzt schon erfolgt, etwa von Stimmen aus den Hilfsorganisationen und aus der Politik Norwegens[2], die eine Respektierung des Völkerrechts einfordern, an der „Verhältnismäßigkeit“ ausgerichtet, vor allem aber an den Fakten, die der Westbürger kaum kennt oder als Deutscher nur aus der höchst tendenziösen[3] Berichterstattung von ARD und ZDF erfährt, die – mir – als verlängerter Arm der PR-Abteilung des Kabinetts Netanjahu und des israelischen Militärs erscheint. Die Sicht der Araber geht dort vollkommen unter – in einem geschätzten Verhältnis[4] von 10 zu 1!

Netanjahu und Co. wollen wohl nicht, dass realistisch[5] berichtet wird:

Also sollen die westlicher Journalisten, die sich nicht „einbetten“ lassen und nach Gusto berichten wollen, fein draußen bleiben, vor der Tür, so lange, bis die Dreckarbeitet erledigt ist, ähnlich wie seinerzeit im Irak, denn Berichte über Verluste, das was man seit Vietnam, schwächen die Moral der Truppe, demotivieren, während die vielen Verstöße gegen das „humanitären Völkerrecht“, die es jetzt schon gibt, die ganze Welt gegen dieses Israel aufbringen, nicht gegen das jüdische Volk, das diesen – mehr und mehr in Fehler verstrickten – Netanjahu längst durchschaut hat, sondern, eben gegen die Handelnden, die ihre Taten später vor einem für Kriegsverbrecher ständigen Tribunal der Völker zu verantworten haben, anders als Netanjahu heute, der sich der Verantwortung für die Anschläge der Terror-Hamas immer noch entzieht.

Die Wahrheit wird er nicht aufhalten.

Die Nazis Hitlers mordeten im Verborgenen – und es dauerte lange, bis die Welt dieses Große Morden der Zivilisten, die oft Juden waren, zur Kenntnis nahm.

Heute aber geschieht das Abschlachten von Zivilisten vor den Augen der gesamten Welt, ist öffentlich, läuft vor den Kameras ab, während Legenden und Mythen Begründungen liefern sollen, eben Theorien, die ein kritischer Journalist vor Ort überprüfen kann, wenn man ihn ins Land lässt!

Fakten anstatt Verschwörungstheorien, denn Letztere werden nicht wahrer, wenn sie aus Propagandaabteilungen der Regierung, der Armee und aus Bereichen der psychologischen Kriegsführung[6] kommen, die allesamt verwirren sollen, nicht aber aufklärend korrekt informieren!


[1] Die Zahlen schwanken von Sender zu Sender, abgängig vom Datum und ob die besetzten Gebiete mit einbezogen werden, Heute hörte ich die Zahl 24.

[2] Mit eigenen Ohren und großer Genugtuung vernommen auf dem Sender Al Jazeera am 29. Oktober – das sehr ausführliche wie engagierte Statement eines Norwegers als Plädoyer für die „Verhältnismäßigkeit“ als Gebote des „humanitären Völkerrechts“.

Es gibt auch noch anständige Leute im Westen, selbst in der EU, etwa in Spanien, wo eine Feuerpause gefordert wird, nicht nur unkritische, paretische Mitläufer wie in Deutschland, Frankreich, Großbritannien.

[3] Ich bin bereit, die Beweisführung anzutreten, dass es so ist. Die Sicht der betroffenen Palästinenser, die seit der Gründung des Staates Israel als Vertriebene ohne Land leben müssen, de facto seit 100 Jahren in der Auseinandersetzung mit den Juden in der Region Palästina, geht in Deutschland ebenso unter wie in der noch viel schlechter informierten USA, wo die Juden oft zu Wort kommen, selten jedoch die Araber.

[4] Das sehen Palästinenser-Vertreter wie Barghouti ähnlich, Stimmen, die in den Medien Deutschlands nicht verbreitet werden, während auf CNN sogar der iranischen Außenminister im Interview zu Wort kommt.

[5] Heute, am 30. Oktober, höre ich auf Al Jazeera von Drohungen gegen eine Reporterin des Senders aus Gaza-Stadt, wo heute bereits Panzer der israelischen Armee gesichtet wurden. Sie soll die Stadt gen Süden verlassen, wurde der Journalistin telefonisch nahegelegt, sonst werde ihr Familie in Mitleidenschaft gezogen, also exekutiert, so, wie es dem Kollegen Wael Dahduh erging, dessen gesamte Familie, Frau und Kinder – höchstwahrscheinlich gezielt in einem Vergeltungsakt – ausgelöscht worden war.

(Vgl. dazu meinen Bericht zu dem Vorfall, der später sogar von der UNO-Botschafterin der USA empathisch in einen Appell eingebunden wurde.)

[6] Inzwischen werfen die Israelis– die selbst ausgiebig praktizierte – „psychologische Kriegsführung“ der Hamas vor, speziell im Bereich der Geisel-Freilassung, was durchaus stimmt. Gekämpft wird inzwischen auf beiden Seiten mit allen Mitteln der Täuschung und Manipulation – bis hinein in das Zahlenwerk, das westliche Journalistenaugen auch mehr objektivieren könnten, wenn man denn Zugang gewährte!

Die Militärs Israels wollen weitere Krankenhäuser bombardieren, nicht schnell zu räumende Schlüssel-Krankenhäuser mit schwerleidenden, unbeweglichen, vielfach behinderten Patienten, Krebs-Patienten und vielen Kindern, in deren Umfeld bis zu 60 000 – durch die Bombardements obdachlos gewordene Menschen aus der in Trümmer gelegten Gaza-Stadt – Schutz suchen.

Dort gibt es keine Hamas-Kämpfer, keine Tunnels, versichern die Ärzte vor Ort – und die gab es dort auch nie!

Nachdem schon viele (mehr als 15) Kliniken aufgrund von Treibstoffmangel längst schließen mussten, sollen nun auch die großen Kliniken zerbombt, zerstört werden, was einem Kriegsverbrechen gleichkommt, denn Kliniken dürfen laut geltendem Völkerrecht nicht kriegerisch vernichtet werden, schon gar nicht in einem – für alle Welt klar erkennbar – „unverhältnismäßigem“ – Vergeltungsschlag gegen die Zivilbevölkerung, denn die „Verhältnismäßigkeit“ ist, was eine – völkerrechtskundige(!)- Baerbock und ein Kanzler Scholz wissen müssten, ein Gebot des „humanitären Völkerrechts“, dem sich auch Israel zu unterwerfen hat, schließlich gibt es kein Volk, das über dem „humanitären Völkerrecht“ steht, auch das „Auserwählte“ nicht!

Kritische Journalisten könnten – besser als der kleine Blogger aus der Ferne – über „Tatsachen“ berichten, über konkrete Abläufe, so kritisch, wie es auch jetzt schon erfolgt, etwa von Stimmen aus den Hilfsorganisationen und aus der Politik Norwegens[1], die eine Respektierung des Völkerrechts einfordern, an der „Verhältnismäßigkeit“ ausgerichtet, vor allem aber an den Fakten, die der Westbürger kaum kennt oder als Deutscher nur aus der höchst tendenziösen[2] Berichterstattung von ARD und ZDF erfährt, die – mir – als verlängerter Arm der PR-Abteilung des Kabinetts Netanjahu und des israelischen Militärs erscheint. Die Sicht der Araber geht dort vollkommen unter – in einem geschätzten Verhältnis[3] von 10 zu 1!

Netanjahu und Co. wollen nicht, dass realistisch berichtet wird:

Also sollen die westlicher Journalisten, die sich nicht „einbetten“ lassen und nach Gusto berichten wollen, fein draußen bleiben, vor der Tür, so lange, bis die Dreckarbeitet erledigt ist, ähnlich wie seinerzeit im Irak, denn Berichte über Verluste, das was man seit Vietnam, schwächen die Moral der Truppe, demotivieren, während die vielen Verstöße gegen das „humanitären Völkerrecht“, die es jetzt schon gibt, die ganze Welt gegen dieses Israel aufbringen, nicht gegen das jüdische Volk, das diesen – mehr und mehr in Fehler verstrickten – Netanjahu längst durchschaut hat, sondern, eben gegen die Handelnden, die ihre Taten später vor einem für Kriegsverbrecher ständigen Tribunal der Völker zu verantworten haben, anders als Netanjahu heute, der sich der Verantwortung für die Anschläge der Terror-Hamas immer noch entzieht.

Die Wahrheit wird er nicht aufhalten.

Die Nazis Hitlers mordeten im Verborgenen – und es dauerte lange, bis die Welt dieses Große Morden der Zivilisten, die oft Juden waren, zur Kenntnis nahm.

Heute aber geschieht das Abschlachten von Zivilisten vor den Augen der gesamten Welt, ist öffentlich, läuft vor den Kameras ab, während Legenden und Mythen Begründungen liefern sollen, eben Theorien, die ein kritischer Journalist vor Ort überprüfen kann, wenn man ihn ins Land lässt!

Fakten anstatt Verschwörungstheorien, denn Letztere werden nicht wahrer, wenn sie aus Propagandaabteilungen der Regierung, der Armee und aus Bereichen der psychologischen Kriegsführung[4] kommen, die allesamt verwirren sollen, nicht aber aufklären!


[1] Mit eigenen Ohren und großer Genugtuung vernommen auf dem Sender Al Jazeera am 29. Oktober – das sehr ausführliche wie engagierte Statement eines Norwegers als Plädoyer für die „Verhältnismäßigkeit“ als Gebote des „humanitären Völkerrechts“.

Es gibt auch noch anständige Leute im Westen, selbst in der EU, etwa in Spanien, wo eine Feuerpause gefordert wird, nicht nur unkritische, paretische Mitläufer wie in Deutschland, Frankreich, Großbritannien.

[2] Ich bin bereit, die Beweisführung anzutreten, dass es so ist. Die Sicht der betroffenen Palästinenser, die seit der Gründung des Staates Israel als Vertriebene ohne Land leben müssen, de facto seit 100 Jahren in der Auseinandersetzung mit den Juden in der Region Palästina, geht in Deutschland ebenso unter wie in der noch viel schlechter informierten USA, wo die Juden oft zu Wort kommen, selten jedoch die Araber.

[3] Das sehen Palästinenser-Vertreter wie Barghouti ähnlich, Stimmen, die in den Medien Deutschlands nicht verbreitet werden, während auf CNN sogar der iranischen Außenminister im Interview zu Wort kommt.

[4] Inzwischen werfen die Israelis– die selbst ausgiebig praktizierte – „psychologische Kriegsführung“ der Hamas vor, speziell im Bereich der Geisel-Freilassung, was durchaus stimmt. Gekämpft wird inzwischen auf beiden Seiten mit allen Mitteln der Täuschung und Manipulation – bis hinein in das Zahlenwerk, das westliche Journalistenaugen auch mehr objektivieren könnten, wenn man denn Zugang gewährte!

 

 

Wildwest in der Westbank – Konquistadoren-Bewusstsein in moderner Zeit.

 Über die Menschenrechtverstöße der mit harter Hand bestimmenden Besatzungsmacht Israel in den besetzten Gebieten vor den Augen der „zivilisierten“ Welt der „Kulturvölker“

Es ist ein historisches Deja-Vu der makabren Art: das, was in den von Israel kriegerisch besetzten und mit harter Hand regierten Gebieten seit vielen Jahren abläuft: die Armee eines Staates gegen palästinensische Zivilisten, gegen Widerständler, gegen Aufmüpfige, gegen Jugenliche, die mit Steinschleudern gegen Soldaten mit Maschinenpistolen zu kämpfen versuchen, nicht anders, als einst der biblisch-legendäre David gegen Goliath.

Die Blaupause, die „Matrix“ dazu, liefert Hollywood bei dem Thema: die Ausrottung von 15 Millionen Indianern durch weiße Siedler, lange vor dem Holocaust, doch mit archaischen Mittel in der Ausübung des Rechtes des Stärken, der Feuerwaffen hat und Feuerwasser, währen die Naturvölker der „Indianer“ durch beide dahingerafft werden, durch Gewehre, Schnaps und Krankheiten aller Art, eingeschleppt von den Siedlern aus Europa, die wie Übermenschen kamen, um zu erobern, um zu herrschen, die Schwachen „ausrottend“ nach der Logik des Alten Testament und im Namen den Neuen!

So – verbrecherisch – entstand die USA.

So entstand ein Land der Übermenschen, das sich auch heute noch als die selbstherrliche Nation unter Gott versteht, stärker als anderen Völker der Erde, vor allem aber gerechter, denn, wer sich auf Gott beruft, hat immer Recht, vor allem dann, wen der Gott, zu dem man ruft ein strafender Rachegott ist.

Wie sich die Bilder gleichen – und die Akteure, auch im Nahen Osten, in den von Israel besetzten Gebieten:

Die Eroberer aus Europa, die Lenau, der die USA bereiste, als es noch keine USA gab, 1932, in seinem pessimistischen, ja, nihililistischen „Genozid“-Gedicht „Die drei Indianer“ schlicht „Räuber“ nennt; das sind heute

die jüdischen Siedler!

Die auszurottenden Indianer – das sind die – seit 1oo Jahren – dort, im eigenen Land,

geschundenen Palästinenser,

ein Volk ohne echte Lobby, obwohl es in der Region etwa 22 arabische Nationen gibt!

Die „Kavallerie“ schließlich, im Wildwest-Film und über Gestalten wie John Wayne – fast immer auf die wilden Indianer angesetzt, das ist die – bis zu den Zähnen bewaffnete –

israelische Armee,

die auf

Palästinenser Jagd macht,

diese, in der Nacht, aus den Betten holt, sie mitnimmt, in Gefängnisse steckt und dort – urdemokratisch – ohne Anklage festhält, über Jahre, in Geiselhaft, Folter ausgesetzt und anderen Schikanen, ohne Rechtsbeistand und ohne Prozess.

Erdrückt von der historischen Schuld, der übergroßen Schuld, schauen deutsche Politiker der demokratischen Art bei solchen Vorgehensweisen diskret weg, ziemt es ich doch nicht für Deutsche, den regierenden in Israel moralische Ratschläge zu geben nach dem Holocaust!

Erdrückt von der Überschuld, kann der Deutsche überhaupt die Diskussion nicht objektiv führen, denn es ist befangen und unterliegt der Selbstzensur, die ihn schweigen lässt, dazu verdammt, auch, wenn er kein Philosoph ist.

Doch Philosophen, die aus dem Widerstand gegen die Diktatur kommen, die sich darüber hinaus lange öffentlich für Juden und das Judentum in Deutschland eingesetzt haben, dürfen reden, auch Klartext, so, wie viele andere Völker reden dürfen, die keinen Holocaust verantworten haben.

Was ist das, was in der Westbank abläuft, anderes als Geiselnahme durch einen Staat?

Die Gefängnisse sind übervoll mit politischen Häftlingen aus dem Widerstand – 6000 und mehr Palästinenser sollen dort einsitzen, ohne Anklage, ohne Prozess – rechtstaatlich, demokratisch?

Nun kommen andere, um diese – de facto – „Geiseln“ frei zu pressen – über neue Geiselnahmen, um Unschuldige frei zu bekommen, indem andere Unschuldige gefangengenommen und in anderen Kerkern[1] gehalten werden.

Gewalt schafft Gegengewalt!

Was ist wie brutal? Was ist zivilisiert, gar gerecht?

Die 15 Millionen Indianer verschwanden, ohne sich wehren zu können, ohne ihre Sicht der Dinge darlegen zu können.

Muss es den Palästinensern, denen man es gerade verwehrt, ihre Oliven einzusammeln, heute genauso ergehen, nur weil jüdische Siedler, mit Gewehren und Macheten bewaffnet, unterstützt von der „Kavallerie“ des Staates Israel das „Land der Palästinenser“ für sich haben wollen?

Mit dem Konflikt eindeutig überfordert, haben die USA, durchaus einsichtig, schon etwas zurückgerudert, auch über die Botschafterin bei der UNO, denn der aktuelle Konflikt bedroht die vitalen Interessen der USA, die, an der Seite des – als Besatzungsmacht ungerecht agierenden – Staates Israel mehr und mehr moralisch in die Defensive gerät und dabei den Hass vieler Völker aus sich selbst zieht.

Kein Flugzeugträger wird gegen das moralische Votum der Völker der Welt ankommen.


[1] Das ist der „globalisierte Terror“, von dem ein Peter Scholl-Latour spricht.

Der „Westen“ ist an allem schuld! 

Erdogan hat die Kriegsverbrechen Israels in Gaza gegen palästinensische Zivilisten beim Namen genannt! 

Die Geiseln exponiert unter Bomben, die Angehörigen im Regen? 

Weshalb sind die Kundgebungen für die Sache der Palästinenser in der Türkei, in London und in anderen Ländern der Welt groß, in Ramallah aber ganz klein?

Weil Israel mit harter Hand durchgreift und alle abführen lässt, die es einfangen kann, am Tag, vor allem aber später, in der Nacht

Wie in Jenin, im Juni, als Schwerwaffnete in der West Bank einrückten, um junge Leute aus den Betten zu nehmen, sie abzuführen, in Haft zu nehmen für unendlich lange Zeit, ohne Anklage, ohne Prozess, nur so, um Unliebsame, die dem Staat gefährlich werden könnten, aus dem Verkehr zu ziehen!

So arbeiteten, lange nach Hitlers Gestapo, de Schergen der kommunistischen Diktaturen in Osteuropa früher – so habe ich es erlebt!

Irritiert vom Vorgehen Erdogans – als Redner auf einer ganz großen Protest-Kundgebung pro Palästinenser – der in dieser Sache richtig liegt, hat Israel seinen Botschafter abziehen lassen.

Wie für Putin, so ist auch für Erdogan die Hamas keine Terror-Organisation, sondern eine Kampftruppe, die mit ähnlichen Mitteln arbeitet wie der repressive Staat, Geiseln nehmend, so, wie es Teheran zur Zeit Khomeinis praktizierte und die Hizbollah vom Libanon aus.

„Kidnapping“ von Soldaten der israelischen Armee, Terror-Anschläge wie damals, als über 250 US-Marines in einem Selbstmord-Attentat den Tod fanden, gehört schon lange zum Repertoire der Feinde Israels. Im aktuellen Fall aber war die Dimension eine andere, eben, weil der versagende Staat das zuließ, das von Netanjahu regierte Israel.

Darf nun der Mord an 1405 unschuldigen Juden und die Geiselnahme von 229 weiteren Juden durch die Hamas ausgeglichen werden, indem über 8 000 palästinensische Zivilisten getötet werden, neben den toten Kämpfern aus der Hamas und der Hisbollah und den toten Zivilisten in der West Bank, deren Zahl seit dem 7. Oktober selbst dort die 100 überschritten hat?

In der neuen Phase des Krieges, die Netanjahu am 28. Oktober – flankiert von Verteidigungsmister Galant und dem Vertreter der Opposition – verkündet hat, stehen die Zeichen auf Sturm!

Es wird noch viele Tote geben in einem komplexen, schwer zu führenden Krieg, der sehr lange dauern kann, denn, nach den Aussagen von Experten wie General Petraeus, der seinerzeit in Mossul verantwortlich war, später Chef des CIA, wird es sehr schwer werden, das Tunnelsystem der Hamas mit einer Ausdehnung von mehreren hundert Kilometern – quasi im Häuserkampf – einzunehmen.

Wäre da ein – angeblich vom Staat Katar vermittelter – Gefangenaustausch und eine friedliche Lösung nicht einfacher, als noch mehr Menschenleben zu opfern, auf beiden Seiten?

Ganze drei Wochen lang ließ dieser Netanjahu die Angehörigen der Geiseln im Regen stehen. Nun hat er sie doch noch empfangen, gestern, am 28. Oktober, nachdem dort die Fragen aufgeworfen worden waren, ob die Bomben Israels nicht auch das Leben der Geiseln auslöschen, was die Hamas so behauptet hatte, 5o Bombentote unter den Geiseln anführend.

Psychologische Kriegsführung? Viel könnte man noch darüber schreiben[1].

Fakt ist: nur die USA, die Netanjahus Krieg in Gaza bisher recht unkritisch mittragen, können mäßigend auf den Enthemmten einwirken, ihn zurückpfeifen, im ureigensten Interesse, denn dieser wilde Krieger, Bibi“, zieht alle hinab, in den Strudel, in den Abgrund!

Erdogan, alt und krank, hat es – da er auf keinen Rücksicht mehr nehmen muss – drastisch auf den Punkt gebracht:

der „Westen“ ist an allem schuld!

Doch so sieht es nicht nur der türkische Staatschef, so sehen es auch die arabischen Nationen und hinter diesen die Völker des islamisch-muslimischen Welt die in Malaysia, Bangladesch, Indonesien, in Pakistan, deren Repräsentanten die Westeuropäer der Kumpanei und Komplizenschaft mit den USA und Israel bezichtigen, westliche Politiker unverblümt, direkt Kriminelle, Mörder nennen, allen voran die Akteure der ehemaligen Kolonialmächte Großbritannien und Frankreich.

Die Welt ist inzwischen dramatisch gespalten – 120 Völker auf der eine Seite, ein paar Dutzend auf der anderen Seite der Guten und Gerechten!

Gaza, das Gesicht der Hölle – die Region ein Pulverfass, das jederzeit in die Luft gehen kann, alle mitreißend in den großen Tod, in das große Sterben, denn ein Israel in Agonie hat da noch eine Bombe!


[1] Auch über die Frage, ob die Terroristen ihre Gefangen töten werden, wenn es eng wird in Gaza?

 

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 Entwurf:

Carl Gibson, Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,
Naturfotograf,  im September 2022

 

Das starke Israel ganz schwach, verwundbar – Israel hat sich verrannt! 

Das Volk Israels sollte diese kriegführende Regierung Netanjahus schleunigst abberufen und den ungerechten Krieg gegen Zivilisten in Gaza stoppen! – 

120 Völker der Welt sehen das so in ihrer Abstimmung über die von Jordanien eingebrachte UNO-Resolution einer Gruppe arabischer Staaten

Und die, die dagegen stimmten, allen voran die USA, sollten sich schämen!

Israel kann und soll die verbrecherische Hamas-Terror-Organisation, die in Teheran, aber auch in Moskau mit anderen Augen gesehen und anders bewertet wird, bekämpfen, ja, sogar „alttestamentarisch“ „ausrotten“, vom Erdboden vertilgen, wenn das militärisch möglich ist, aber unter Wahrung der Mittel im Sinne und nach den Buchstaben des Völkerrechts!

Der Zweck heiligt die Mittel nicht! Und auch Israel, das lange machen konnte, was es wollte, muss sich daranhalten, denn die Welt ist eine andere geworden – lange nach dem Holocaust.

Ein Verbrechen kann nicht durch ein anderes getilgt, gesühnt werden!

Das müssen die großen Versager in Israel, die Politik und das Militär, begreifen, bevor alles im Hades verschwindet.

Im Klartext: Israels Armee kann diese nächtlichen „Raids“, in den Gaza-Streifen einrückend, um dort die Hamas zu bekämpfen, auch bei Tag ausführen, einhundert Mal, wenn es sein muss – und so lange, bis das Kriegsziel, die Vernichtung der Hamas-Terroristen, erreicht ist.

Aber die Soldaten Israels dürfen dabei keine unschuldigen Zivilisten töten, schon gar nicht, nachdem inzwischen über 3000 Kinder tot sind, fast 2000 Frauen unter den – weit über 7 000 Zivilisten – insgesamt.

Die Zahl der Toten wird nach dem besonders heftigen Bombardement vom 27. Oktober, das Gaza-Stadt in ein Feuerwerk verwandelte, noch drastisch zunehmen.

Das wollen die 120 – noch wirklich zivilisierten – Völker der Welt auf Erdteilen nicht mehr länger mit ansehen, mit ertragen, wobei nur ein Staat sich im Recht fühlt und sein „Selbstverteidigungsrecht“ auch noch moralisch über das Gerechtigkeitsempfinden der vielen Nationen stellt, ohne Scheu, doch deckt von den USA, sich mit der gesamten UNO anzulegen!

Das Westeuropäer dabei folgen, hebt die Aufklärung auf.

 

Die Beschimpfung des UNO-Generalsekretärs Guterres – das Dümmste, was das kriegführende Israel Netanjahus sich bisher rhetorisch geleistet hat!?

Während die Welt vor dem Abgrund steht, vor dem Abgrund, vor dem der luzide, höchstrealistische und vor allem noch ethisch ausgerichtete höchste Völkerrechtler dieser Welt, UNO-Generalsekretär Guterres mit drastischen Worten gleich nach dem Ausbruch der Gaza-Krise gewarnt hat, die Warnung von existenzieller Tragweite für alle auch immer wieder mit gleicher Intensität wiederholend, wird der brave Deutsche über ein Verblödungsfernsehen ablenkt, vom Weltgeschehen und vom eigenen Untergang, der er schlechthin nicht mitbekommen wird, denn, uninformiert, wie er nun einmal ist, weiß er nicht, was Politiker tun, die eigenen und die fremden, wo Krieg geführt und wie Frieden zu stiften wäre auf dieser Welt.

Erzogen, brav zu sein und das Denke anderen zu überlassen, auch das menschliche Fühlen wie das moralische Empfinden dahinter, fügt er sich und folgt den offiziellen Positionen derer, die immer in recht sind, den Vordenkern der Nation von oben herab, die gut handeln, etwa im Umgang mit dem Despoten Putin vor dem Ukraine-Krieg, auch wenn sie fehlen. Alles Israelkritische ist also a priori tabu. Auch wenn Israels aktuelle Regierung, mitgetragen und ermöglicht von rechtsradikalen Parteien, die man in Deutschland Nazis und Faschisten nennen würde, sich im Krieg – formal gegen Terroristen, de facto aber gegen Zivilisten – im allem versündigt, was den wirklich zivilisierten Kulturvölkern – nicht nur der abendländischen – Welt bisher hoch und heilig war.

Anders als der sich verkriechende, freiwillig, aber auch feige in den Untergrund abtauchende Deutsche, der es sich einfach macht, hat Guterres, für die ganze Weltgemeinschaft sprechend, Israels Vorgehen offen getadelt, indem er auf „Ursache und Wirkung“ hinwies – mit der scharfen und zugleich doch noch euphemistischen Bemerkung, die Anschläge der Hamas kämmen nicht aus dem Vakuum!

Was Guterres sagen musste, war richtig[1] und vor allem notwendig, denn Israel hatte sich mit dem Entschluss zur totalen Belagerung von Gaza zu einem Schritt entschlossen, der in schon ganz kurzer zu einer – so noch nie gekannten – „humanitären Katastrophe“ führen musste, zu dem Zustand, den wir heute in Gaza haben – mit mehr als 3000 toten Kindern, die keine Kriegsverbrechen verübt hatten und weit über 7 000 toten Zivilisten.

Dass der Westen nun diese – objektiv überprüfbaren – Zahlen bezweifelt, allen voran US-präsident Biden, ist mehr als schäbig!


[1] Dazu schrieb ich vor Tagen an anderer Stelle, hier publiziert, anlässlich des Besuchs des französischen Präsidenten in Israel und bei den Palästinensern in Ramallah:

„Einseitige Symbolik genügt, Pro-Israel, während die Sache der – seit Jahrzehnten besetzten, gedemütigten und von der Besatzungsmacht in vielfältiger Weise gequälten – Palästinenser unwichtig ist und bleibt.

Bemerkenswerter Weise hat UNO-Generalsekretär Guterres, der das Unrechtsgeschehen seit vielen Jahren von höchster Warte aus beobachtet und der weiß, weshalb es noch keine politische Lösung und keinen „Palästinenser-Staat“ gibt, die „kollektive Bestrafung“ der Palästinenser – mit inzwischen 5791 Toten Zivilisten, darunter an die 1000 Kinder – mutig, mit sehr klaren Worten vor der Welt gegeißelt, sehr zum Missfallen von Israel, was dann auch postwendend zu einer Rücktrittsaufforderung führte, ohne sich selbst den Fakten zu stellen.“

 

Betreibt das das kriegführende Israel Netanjahus in Gaza die Reinwaschung der Kriegsverbrechen Putins? 

Gibt es einen „Paradigmenwechsel“ auch im Bereich der Verfolgung der Verbrechen gegen die Menschheit? 

Srebrenica im Deja-Vu? Heute, in Gaza?

Was Israels Vergeltungsaktion in Gaza angereichtet hat, lässt die Taten der Putin-Schergen in der Ukraine verblassen. Die Verfolger der Kriegsverbrecher und Massenmörder werden es schwer haben, denn nun gibt es einen „Paradigmenwechsel“ auch im Bereich der Verfolgung der Verbrechen gegen die Menschheit.

Die Welt hielt den Atem an, als der serbische Nationalist Milosevic, die serbische Armee gegen Slowenen, Kroaten und Moslems in Bosnien-Herzegowina losschickte, aufgehetzt von einem „Serbenführer“ Karadgic und angeführt von einem rücksichtslosen General Mladic mitten in Europa Mord und Totschlag an Zivilisten zu verbreiten, Verbrechen gegen die Menschheit, kulminierend in dem Massaker von Srebrenica mit vielen Tausend Toten – nach dem Versahen der UNO-Blauhelme, die unfähig waren, Zivilisten zu schützen!

Srebrenica im Deja-Vu? Heute, in Gaza?

Seinerzeit schritten die USA unter Bill Clinton ein, um „zivilisiert“ dagegenzuhalten, das große Moden in Europa zu stoppen, mit Bomben auf Belgrad, unterstützt von den Demokratien der westlichen Welt!

Was ist heute in Gaza anders?

Die drei serbischen Akteure fanden sich im Haag wieder, in der Zelle, angeklagt der Verbrechen gegen die Menschheit!

Putin würde man dort auch gerne begrüßen! Der Haftbefehl ist schon ausgestellt!

Und was ist mit Netanjahu?

Wird er Rechenschaft ablegen müssen für seine Taten, für über 7000 tote Zivilisten in Gaza?

Die Opferzahlen in Gaza – wie realistisch sind sie bei BBC, bei CNN, bei Al Jazeera – und wie geht man in Deutschland damit um, etwa bei ARD und ZDF, wo man diese oft und am besten ganz verschweigt!?

Zwei, drei Tage vor dem großen Nacht-Bombardement von Gaza mit bestimmt vielen weiteren toten Zivilsten informierte ich mich in einigen deutschen Nachrichtensendungen auf ARD und ZDZ, nachdem ich das Geschehen – fast rund um die Uhr auf BBC, CNN und vor allem auf Al Jazeera – bereits ausgiebig verfolgt hatte, um zu überprüfen, was der Deutsche von den – so noch nie dagewesenen Kriegsereignissen -im Gaza-Streifen mitbekommt.

Höchst verärgert musste ich dabei feststellen, dass weder ARD noch ZDF die Opferzahlen nannten, obwohl die in den Medien bekannte Zahl der Zivilopfer die Marke von 7 000 bereits überschritten hatte.

Ich selbst hatte als Zeitbeobachter den kontinuierlichen, mich höchst beunruhigenden wie Besorgnis erregenden Anstieg immer wieder genannt, auch, um auf die unverhältnismäßige Eskalation des Vergeltungskrieges Israels in einem dichtbesiedelten Gebiet unter Belagerungsbedingungen hinzuweisen.

Und nun, nach drei Wochen Krieg, enthalten ARD noch ZDF den Deutschen die Fakten?

Wie gingen andere mit den Opferzahlen um?

Die BBC nannte immer wieder, was bekannt wurde – mit dem Hinweis auf die Quelle, auf das Gesundheitsministerium in Gaza.

Ähnlich auch CNN.

Als dann die – Israel missliebige, da belastende – Zahl vom Weißen Haus als nicht ganz glaubwürdig dargestellt, also die Korrektheit der Angaben bezweifelt wurde, fügte die verantwortungsbewusste BBC noch den Zusatz „Hamas run“, zu der Quelle hinzu, damit jedem klar wurde, dass das Ministerium, wo die Informationen aus den Kliniken zusammenlaufen, von einer – von der Hamas betrieben – Einrichtung stammt, denn die Hamas – als Partei und soziale Kraft – regiert in Gaza seit 2006.

So ist das auch heute noch dort.

Die Angaben auf

Bei Al Jazeera, wo der des Englischen mächtigen Westeuropäer auch die arabische Sicht der Dinge mitbekommt, ist alles noch ausführlicher, weil zu der deinen großen Opferzahl 7000 auch noch die Zivilopfer aus der von Israel besetzten West Bank dazukommen, seit dem 7. Oktober sind das mehr als 100, aber auch Gefallenenzahlen etwa unter den Hisbollah-Kämpfern an der Nordgrenze, die bisher über 50 Tote zu beklagen haben.

 

Veto-Theater im UNO-Sicherheitsrat und die Aussprache der Nationen vor der Weltöffentlichkeit. 

Terror als Widerstand und im Widerstandsrecht verankert? 

Die ganze Welt schaut in Gaza zu – und doch schauen Vielzuviele immer noch weg, wie damals, als Hitler aufkam. Eine – völkerrechtliche – Betrachtung von Carl Gibson

Weil die Spielregeln in der längst antiquierten UNO-Einrichtung „Sicherheitsrat“ so sind, wie sie nun einmal sind und keiner untern den dort mit Vetorecht auegestatteten permanenten Mitgliedern den Status quo ändern will, wird es das bewährte Hin und her noch lange anhalten: ein Akter blockiert die eingebrachte Resolution des Gegenspieles, die USA stimmen gegen Russland, gegen China und umgekehrt, was zu einem ewigen Patt führt, zu einer Ohnmacht der UNO dahinter – wie gerade jetzt, im Gaza-Krieg, der in Israel „Israel at war“ heißt.

Viel wichtiger als dieses Theater, das nichts einbringt, weil die – ideologisch bedingten – Positionen der großen Akteure konträr sind und bleiben werden, ist die Aussprache der Nationen vor den Augen der Welt, die jedermann auf der Erde verfolgen kann, wenn ein Sender diese Reden überträgt und der Einzelne des Englischen mächtig ist. Der Fernsehsender Al Jazeera hat einige dieser Reden vor der UNO-Vollversammlung – als spezielle Aussprache konzipiert und angesetzt – ausgestrahlt und mir, dem Zeitbeobachter, der einmal „Völkerrecht“ durch aus studiert hat mit heißem, redlichem Bemühen, die Möglichkeit geboten, Positionen in Echtzeit kennenzulernen, die viele andere Normalbürger im – ach, so freien Westen – kaum zu Gehör bekommen, noch weniger in den traditionell schlecht informierten Bevölkerungskreisen der USA.

Vier Reden verfolgte ich voll und ganz: die Rede des Repräsentanten des palästinensischen Volkes, die Rede des jordanischen Außenministers, der der deutschen Amtskollegin vor Tagen nur mit einer gewissen Zurückhaltung die Hand gereicht hatte, die Rede des Vertreters Israels und schließlich die Ansprache des Außenministers des Iran, der einiges vorn dem ansprach, was man im Westen überhaupt nicht hört, weil die Sichtweisen des Iran noch deutlicher nach hintern gedrängt und somit noch so verdrängt werden als die Sichtweisen der vieldiskriminierten Palästinenser.

die Rede des Repräsentanten des palästinensischen Volkes war eine Rede eines Betroffenen, eine lange, ausführliche, einfühlsame Ansprache, die alles enthielt, was man heute über das Leiden der Palästinenser aussagen kann, über Ursachen – der Anschlag der Hamas kam nicht aus dem Vakuum, wie UNO-generalsekretär sehr zum Missfallen von Israel betont hatte – und Wirkung, Historisches mit einbeziehend, Gründe, die zum seit Jahrzehnten andauernden Konflikt führten. Die 3000 toten Kinder wurden angesprochen, und somit wurde eine genannt, die US-Präsident Joe Biden bezweifelt und nicht hören will, obwohl es eine Zahl ist, die aus UNO-Kreisen objektiviert und bestätigt werden kann, denn die UNO ist vor Ort, helfend, während die Politiker und Boschafter weit vom Kriegsgeschehen sind.

die Rede des jordanischen Außenministers war idealistisch ausgerichtet, erhielt Beifall aus dem Auditorium und war eigentlich ein Appell an beide Seiten, zu einer politischen Daue-Lösung zu finden. Es war eine sehr gute Rede, redlich, während die Ausführungen des Vertreters Israels nur einseitig waren, deckungsgleich mit der Kriegspropaganda der Netanjahu-Regierung und der Sprecher der israelischen Armee. Die Kollateralschäden, also die 7000 Toten in Gaza, die Israel in nur drei Wochen geschaffen hat – in der dreijährigen Intifada waren es angeblich nur 1000 tote Palästinenser – waren dem Botschafter des Judenstaates keine Erwähnung wert. Dafür bezeichnete er die Hamas, die für andere Freiheitskämpfer sind, als Nazis, die man ausrotten müsse, wie Isis in Syrien ausgerottet wurde.

Die besondere Brutalität der Hamas mit den 1400 Opfern auf jüdischer Seite sein ein Beweis der Barbarei gegen die zivilisierte Welt, zu der sich Israel rechnet, dabei aber die 7 000 Toten in Gaza vergisst, für die der Judenstaat in seiner maßlosen Vergeltungsaktion verantwortlich ist.

Worte gegen Taten? Einseitig, polemisch, ohne Empathie für das Leiden der Zivilbevölkerung?

Jeder vernunftbegabte Mensch auf diesem Planeten kann in Anbetracht der anklagenden Fernsehbilder und unter Berücksichtigung der historischen Faktoren selbst zu einem Urteil gelangen. Die Bürger Israels aber, die schon kritisch nachfragen und Netanjahus vorgehen nicht uneingeschränkt mittragen, müssen davon ausgehen, dass die Wahrheit sich am Ende durchsetzen wird – und auch, dass die Kriegspropaganda – mit „geköpften Babys“ und vergewaltigten Frauen – deren Echtheit kein Normalbürger überprüfen kann, zurückschlagen wird, die gesamte Sache belastend.

Nicht weniger radikal und einseitig die Ansprache des Außenministers des Iran, der konsequent und in entsprechender Terminologie bei nicht zimperlicher Wortwahl die Ideologie seines Staates vortrug, des Todfeindes des Judenstaates, der – auch im Namen der Befreiung Palästinas – und über seine Kampf-Instrumente des Terrors Hamas und Hisbollah Israel vernichten will.

Wie seit Khomeinis Zeiten bekannt: nicht alle Juden, sondern nur die „Zionisten“, während für den iranischen Redner vor der UNO die aktuell im Namen Israels Handelnden Zionisten sind.

Es macht Sinn, in diesen Tagen das Buch des Islam-Kenners Peter Scholl-Latour wieder in die Hand zu nehmen, „Weltmacht im Treibsand. Busch gegen die Ayatollahs, publiziert im Jahr 2004 noch unter dem Eindruck des 11. September und des Zweiten Irak-Kriegs, denn dort findet sich ein Kapitel, in welchem der Autor seine Begegnung mit dem religiösen Führer beschreibt sowie die Materie „Khomeini und die Juden[1].

Nach Khomeini sollten in einem befreiten Palästina nicht alle Juden ausgerottet oder vertrieben werden, nur die Zionisten, die aus allen Ländern der Welt eingewandert waren, während die einheimischen Juden unbehelligt in ihrem Glauben weiterleben sollten.

Gilt heute noch, was der Imam wollte?

Für westliche Ohren vielleicht neu in der aktuellen UNO-Debatte aus der Sicht des Ministers: die Darstellung der Hamas und der Hisbollah als „Freiheitskämpfer“, was ein Erdogan oder andere Führer der islamischen Welt ähnlich sehen, vor allem aber auch die Betonung des „Widerstandrechts“ einer besetzten Nation als Teil des Völkerrechts, was im Westen öffentlich kaum diskutiert wird.

Terror als Widerstand und im Widerstandsrecht verankert?

Der Vertreter des Iran wirft den Agierenden in Israel vor, in Gaza in allen relevanten Punkten gegen das Völkerrecht verstoßen zu haben.

Was ist noch durch das Völkerrecht gedeckt, was nicht? Darf Israel machen, was es will, auch wenn Tausende dabei sterben?

Wie Milosevic, Mladic und andere Im Haag zur Rechenschaft gezogen wurden – und wie Putin seine Taten im Ukraine-Krieg dort rechtfertigen muss, so wird man auch Netanjahus Politik vor dem Tribunal analysieren und werten. Kein Präsident steht über dem recht, das musste Trump erfahren und er erfährt es immer noch, fast täglich. So steht auch keine Nation über dem Recht der Völker.


[1] Weltmacht im Treibsand. Busch gegen die Ayatollahs, publiziert im Jahr 2004, S. 178ff.

      Israel sei eine Demokratie, betont Scholz vor den Augen der Welt! 

Eine „lupenreine“ mit 7000 Zivilopfern im Gaza-Krieg? 

Zur Diskrepanz zwischen Wort und Tat in der deutschen wie europäischen Politik der einseitigen Art

Was ist Wunschdenken aus politischer Korrektheit heraus – und was entspricht der Realität in den Zeiten der offiziellen Fake-news-Fabrikation und der Kriegspropaganda im „freien“ Westen der kultiviert-zivilisierten Demokratien?

Braucht Netanjahus Israel diesen „Persilschein“ des deutschen Kanzlers, um über den Tag zu kommen? Un dahinter die Sanktion für die Taten im Gaza-Krieg? Das Absegnen der 7000 Zivilopfer in nur drei Wochen?

Als der Altkanzler aus der SPD Gerhard Schröder – seinem „Freund“ Putin einen „Persilschein“ ausstellte, mit dem Zusatz „lupenrein“, worüber die halbe Welt gelacht hat, war der russische Despot noch kein Massenmörder im Ukraine-Krieg. Schröder tat das auch für sich und ebnete sich so die Bahn für spätere Einkünfte, doch das zum Schaden der SPD, die auch heute noch mit dem Makel der Korrumpierbarkeit leben muss – in guter Gesellschaft mit der CSU und anderen nicht immer roten oder schwarzen Parteien, die Deutschland regieren.

Wenn nun der deutsche Kanzler sich wacker auf die Seite des kriegführenden Staates Israel schlägt, mit den USA und den anderen Staaten der EU, über die 7000 Toten hinwegsehend, über die über 1500 vermissten Zivilisten in Gaza, die auch noch da sind, über die 22 an der Bombardierungsfront gefallenen Journalisten, die nicht mehr berichten werden, über die 17 UNO-Mitarbeiter, die bei der Ausübung ihrer Tätigkeit unter Kriegsbedingen ihr Leben lassen mussten, dann tut er das, was die „Staatsraison“ verlangt, jenseits von Ethos und Moral, einseitig, die Fakten verdrängend, aber auch das „internationale Recht“, das man im Deutschen „Völkerrecht“ nennt und mit diesem auch den Wert der Gerechtigkeit, der bisher für die geschundenen, seit über 50 Jahren besetzten Palästinenser keine Geltung hat.

Wenn die Europäer so mit ihrer Einseitigkeit weiter machen, mit einer wenig plausiblen Haltung, die Israel nicht einmal kurzfristig nützt, sondern kontraproduktiv ist und au, da unglaubwürdig, auf den gesamten Westen zurückschlägt, dann werden ihnen die Bürger davonlaufen, denn jeder aufgeklärte Europäer, der Wüste in Gaza auf den Bildschirmen sieht und sich die 7 000 Toten dazu denkt, darunter 3000 Kinder und 1500 Frauen, wird zu eigene Erkenntnissen kommen, zu Einsichten, die – das vom Westen gedeckte – unverhältnismäßige, grausame, vielfachen Tod von Unschuldigen schaffende Vorgehen der Regierung Israels anders werten werden, menschlich, wirklich human – und in Solidarität mit den wahren Opfern, die bisher keine Stimme hatten, während Staatsraison und Kriegspropaganda der Agierenden alles überlagern, speziell die Wahrheit des Krieges, ungeachtet der klaren Fakten.

Erdrückt von den anklagenden Bildern und Fakten, die von der – ethisch ausgerichteten – Völkergemeinschaft UNO bis in die letzten Details hinein bestätigt werden, haben sich die Politiker der EU – obwohl uneinig, wie immer – nun doch noch durchgerungen, eine „Feuerpause“ anzuregen, einzufordern, um einen Teil der die Zivilisten in Gaza irgendwie und irgendwo in Sicherheit zu bringen noch vor dem großen Gemetzel bei einem Einmarsch – und das, obwohl es keinen „sicheren Ort“ in Gaza gibt, denn Netanjahus Militär bombt überall, auch im Süden des Streifens, wohin man die Flüchtenden geschickt hat. Nahezu die Hälfte der Wohnungen der Gaza-Bewohner ist zerstört, zerbombt! Wo sollen die Menschen wohnen? Unter freiem Himmel, im Zelt der UNO, wo es an allem fehlt, auch an einem Nachlager?

 

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 Entwurf:

Ecce Homo – Memento. Christus am Kreuz im Arkau-Wald, Bad Mergentheim.

 

 

      Golgatha im Heiligen Land: 

3 000[1] Palästinenserkinder tot, von 7 000 Zivilopfern in Gaza, 

gestorben im Bombenhagel des Netanjahu – und über 

den Fall des Al Jazeera-Journalisten Wael Dahdouch , eines unmittelbar Betroffenen wie verzweifelten Vaters, der die schutzsuchende Ehefrau und seine beiden Kinder verlor. 

Die Welt schaut zu – und doch schauen Vielzuviele weg, wie damals, als Hitler aufkam. 

Zum großen Schweigen der Hirten in höchster Not und Verlassenheit

Ermutigt durch ihre Regierungen, die sich – politisch kurzsichtig, unkritisch und undifferenziert – auf die Seite des wild, rabiat und brutal Vergeltung übenden Israel Netanjahus schlagen, freiwillig, nicht gefangen in der Geschichte wie die Deutschen, entziehen sich die Wohlstandbürger der westlichen – ach, so „zivilisierten“ wie „humanen – Welt den anklagenden Bildern von Tod und Zerstörung in nie gekannter Weise durch Bomben. Denn beim Sterben zusehen ist nicht amüsant und belastet!

Man kann nicht mehr gut schlafen, man träumt schlecht, verfolgt von den Sterbensbildern der vielen Kinder in Gaza, die Gott zulässt und die keine christliche Kirche beklagt.

Wie tröstend wirkt da das Verblödungsfernsehen auf vielen Kanälen, das von der Wirklichkeit ablenkt, glücklich macht bis in die Stunde des Todes, die überraschend kommen wird, denn man hat ja weggeschaut – wie damals, bei Hitler, als das Volk der Dichter und Denker zum Volk der Richter und der Henker wurde – Deutschland aber eine Diktatur, Menschen dahinmordend in industriellem Maßstab, Juden, Zigeuner, die heute euphemistische Sinti und Roma heißen, Behinderte in der Euthanasie, denn der „Tod“ war „ein Meister aus Deutschland!“

Vor Tagen sah ich dem Todesringen einer Ratte zu, die vermutlich von einem Hausbesitzer vergiftet worden war, der Agonie eines Tieres, das als Parasit gilt und im Bach vergiftet werden darf wie die Bisamratte am Fluss.

In Gaza aber sterben Menschenkinder aus Fleisch, kaum geboren – und schon tot!

3 000 Kinder sollen es sein, die es nicht mehr gibt!

Die Mütter klagen, die Kirchen der Christen aber schweigen, aus vielen Gründen. Schließlich lässt Gott, der Gute und Gerechte, das zu!

Der eine Gott, der auch der Gott der Juden, der Christen und der Muselmanen ist.

Wie bereits betont: was besagt „eine Zahl“: 3 000 tote Kinder sollen es sein, wenn die Opferzahlen stimmen.

Vor Tagen, nach den ersten Bombardements des enthemmten Netanjahu, den man hoffentlich bald mit dem internationalen Haftbefehl sucht, den die Zivilisierten für Putin ausstellten, im Gaza-Streifen, als ganze Wohnhäuser vor den Augen der Welt fielen und ganze Familien im Schutt verschwanden, waren es noch 700 tote Kinder, als ich gegen die „Unverhältnismäßigkeit der Mittel“ bei dieser Vergeltung in noch nie gekannter Art anschrieb.

Was kümmert das die Zivilisierten, die Kulturmenschen der westlichen Welt, die am Sonntag in die Kirche gehen, Gauck zuhören und Steinmeier, der den Bürgern sagt, wie sie zu denken und wie sie sich in der Krise zu verhalten haben, als die Nachfahren der Deutschen, die Hitler und das Morden an den Juden zuließen!

Ich verwies auf die „Abstraktheit der Zahl“, die uns von der Verantwortung loslöst, losspricht, denn kein Einzelschicksal ist dahinter – wie bei inszenierten Geisel-Fällen – das unseren Rest vom Humanum noch aktivieren und unser Mitleiden auslösen könnte, Partei ergreifend für das Opfer, nicht für den Täter, der mit Kanonen auf Wehrlose schießen lässt!

Gestern, am 25. Oktober 2023, auf dem Sender Al Jazeera in englischer Sprache – neben vielen anderen Schreckensbildern von leidenden Kindern im Todeskampf, in Agonie – auch der Fall eines unmittelbar Betroffenen, eines verzweifelten Vaters, der als Al Jazeera-Journalist[1] frisch aus dem Vernichtungs-Geschehen kommend, mit den Tod der Ehefrau konfrontiert wird sowie mit dem Ableben seines Sohnes kurz vor dem Abitur und seiner siebenjährigen Tochter.

Sie hatten Schutz gesucht in einem angeblichen sicheren Lager, dorthin geschickt von dem Vater– und sie waren dann auch dort getötet worden, denn es gibt keinen sicheren Ort in Gaza, gezielt getötet (?) gar, von herabfallenden und überall einschlagenden Bomben, die weder vor Kliniken[2], noch vor Kirchen, Moscheen oder sonstigen „Refugien von Zivilisten“ Halt machen.

Weil es Netanjahu so will, müssen Tausende sterben, es sind ja nur Palästinenser, also diejenigen, die die Hamas-Terroristenbeherbergen!

Darüber schweigen sich deutsche und europäische Politiker aus, Politiker, die in ihren Aussagen vermeiden, was dieses Israel belasten könnte.

Die Anteilnahme des arabischen Senders aus Doha in Katar, als aus dem Land der Hamas-Unterstützer, war groß – immer wieder wurden die Bilder wiederholt, der Vater mit dem schmerzverzerrten Gesicht, der sich über seine Toten beugt, das Unfassbare erleben muss, der sich die Sinn-Frage stellen muss angesichts des individuellen Leids, hinter dem das Leiden des Palästinenservolkes steht

Die halbe Welt schweigt[3] dazu, die westliche Welt[4] – doch die „islamischen“ Völker – von den Türken bis nach Indonesien – werden ihre Schlüsse daraus hin und in der Zukunft entsprechend handeln.

Was kommt noch auf die Welt des Moslems und der Christen[5] zu, wenn der Einmarsch der von Netanjahu losgeschickten israelischen Armee erfolgt, noch bevor die Zivilsten in Sicherheit sind?


[1] Inzwischen hat – in journalistischer Solidarität mi dem schwergetroffenen Kollegen an der unfreiwilligen Front in Gaza – auch die BBC über den Fall berichtet, die Bestattungsbilder gezeigt und dabei betont, dass auch noch ein viertes Opfer zu beklagen sein, ein „grandson“ des Journalisten sei auch getötet worden.

Das ZDF hat den Fall auch kurz touchiert. Dabei erfuhr der ZDF-Zuschauer jedoch nicht, dass die Familie des Journalisten Wael Dahdouch ausgelöscht wurde. Es hieß nur – in dem Bericht eines gewissen Kröger vom 26. Oktober 2023 um 19 Uhr in „heute“, die Familie sei auch getroffen worden. Dass die Frau, die beiden Kinder und ein weiteres Mitglied der Familie dabei getötet wurden, blieb der ZDF-Journalist seinen Zuschauern schuldig.

Fakt ist: ARD und ZDF verschweigen die Opferzahlen, die 7000 Toten in Gaza, neben den 3000 Kindern auch 1500 Frauen. Systematisch.

So soll sich der Deutsche ein Bild machen!

Also wird tendenziös berichtet!!!

[2] 15 Kliniken mussten ihre Arbeit einstellen, dicht machen, weil kein Treibstoff mehr vorhanden war. Neben anderen Kliniken, wo die Verwundeten den Fußboden und die Treppen bevölkern unversorgt, im Blut liegen, schlagen weiter Bomben ein, unzählige Menschleben fordernd, die denn die Flüchtenden flüchten in das Umfeld der Kliniken, wo sie dann zu Hunderten sterben.

[3] Auch Menschen, die kein Englisch sprechen, empfehle ich, die Al Jazeera-Bilder aus Gaza anzusehen; denn jene Bilder brauchen keine Übersetzung, die sprechen für sich, unzählige Menschen mit toten Kindern im Arm, Leichen, die von Lastwagen abgeholt werden wie während der Pandemie, verzweifelte Mütter, die zusehen müssen, wie ihre Kinder vor ihren Augen vor Hunger und Durst sterben oder verletzt, aber unversorgt im Krankenhaus, wo kein Strom ist, keine Medizin und mit Nähnadeln Wunden genäht werden.

Möge der gute Mensch Steinmeier auch dorthin schauen!

[4] Wie auf BBC in einem Bericht über die Haltung der EU zu erfahren war, ist es gerade Deutschland, dass, eng und unkritisch an der Seite Netanjahus, nicht des israelischen Volkes, humanitäre Korridore in Gaza verhindert, was an die Haltung von Tony Blair erinnert, den man „Bushs Pudel“ genannt hat und somit an ein serviles Gebaren, das, nach Peter Scholl-Latour, an die Selbstverleugnung der Briten grenzte. (Weltmacht im Treibsand, 2004).

So verhalten sich heute die Regierung Scholz, Bundespräsident Steinmeier und dahinter auch noch angeblich Politiker Österreichs, die alle das gut finden, was in Gaza stattfindet, die 7 000 tote Zivilisten gut finden!

[5] An anderer Stelle schrieb ich heute – unter dem Eindruck der aktuellen Ereignisse zur Heuchelei der Christen und der „christlichen“ Politiker folgendes:

Während der Erzbischof von Canterbury durch Jerusalem stolpert, erfüllt von dem Leid der Vielen in Gaza, und der Papst in Rom schweigt, wie er immer schon schwieg, auch damals, als Putin – im Geist aller Eroberer der Neuzeit in der Ukraine vernichtend losschlug – geht das große Sterben der Zivilisten in Gaza weiter.

Vgl. auch:

 

„Geiselnahmen“, „Entführungen“ und „Terror gegen Zivilisten“ als Mittel der Politik lange nach Clausewitz: 

Erinnerungen an die „Carter-Malaise“ und an die große Geiselnahme von US-Bürgern in Teheran im Auftrag des „Gottesstaates“ Iran unter Ajatollah Khomeini. 

Ein Plädoyer für die Verhältnismäßigkeit der Mittel im Krieg Israels gegen die Terror-Organisation Hamas auch im Rahmen der „Selbstverteidigung“ von Carl Gibson. 

Ein Endzeit-Essay der tristen Art.

Präzedenzfälle!

Deutschland hat seine Erfahrungen mit „Entführungen“, mit RAF-„Entführungen“ etwa im Fall Schleyer, mit „Flugzeug-„Entführungen“, in Mogadischu, mit den Anschlägen palästinensischer Terroristen während der Olympiade in München etc. – und die Amerika haben ihr Trauma aus der – bis zum heutigen Tag noch nicht recht überwundenen Geiselnahme von US-Bürgern in Teheran im Auftrag des „Gottesstaates“ Iran kurz nach der Rückkehr des religiösen wie politischen Führers Ajatollah Khomeini aus dem französischen Exil in den – vom Schach fluchtartig verlassenen – Iran.

Es waren die Tage, als ich aus einer repressiven kommunistischen Diktatur nach Deutschland kam, in die freie Welt, für Menschenrechte und bürgerlichen Freiheiten sensibilisiert in aktiver Dissidenz und im Widerstand gegen kommunistische Gängelung und Machtpolitik. Ich kam als geistig-politisches Kind Jimmy Carters, der als US-Präsident eine weltweite Menschenrechtskampagne losgetreten hatte unter dem Diktum, „Menschenrechte für alle“, musste nun aber mit ansehen, wie eben dieser Baptistenprediger aus Georgia mit seiner Moral als Zauderer und in schwäche unterging, das Image der USA auf lange Sicht ruinierend.

Carter hatte im Umgang mit den fanatisierten Geiselnehmern aus Teheran – anders als Kanzler Helmut Schmidt in Deutschland im Umgang mit der RAF und doch in einem Punkt auch ähnlich – auf die Verhältnismäßigkeit der Mittel bei der Konflikt-Lösung gesetzt, was heute, beim Umgang Netanjahus mit den Hamas-Terroristen ganz anders ist. Das als schwach und verwundbar bloßgestellte Israel schlägt heute mit aller Macht, also „unverhältnismäßig“ zurück, aus Frustration, als Kompensation, gar aus Rache und Vergeltung alttestamentarisch grob und zynisch, wurde es doch existenziell bedroht, um, um jeden Preis, die Welt von der eigentlichen Stärke zu überzeugen, gedeckt von den USA, auch, wenn es Leichen regnet und die eingesetzten Mittel nicht mehr stimmen.

Mit Kanonen auf Spatzen schießen?

Hätte der starke Staat des Helmut Schmidt die von Terroristen entführten Flugzeuge mit Panzern angreifen und alle töten sollen, Mann und Maus, Gute und Böse, unschuldige Opfer und Verbrecher, nur, um die Entschlossenheit des Staates unter Beweis zu stellen?

Hätte Präsident Carter Teheran bombardieren und alle Gotteskrieger auf einen Schlag auslöschen sollen, viele Tausend Zivilisten noch dazu, um Amerika Stärke zu zeigen?

Die Besonnenheit, die seinerzeit von Hardlinern und Falken hier und dort als Schwäche[1] ausgelegt wurde, fehlt heute bei den Verantwortlichen in Israel unter Netanjahu voll und ganz.

Sie schlagen zu, über Vergeltung, mit den Kampf-Mitteln ein hochgerüsteten, in Kriegen erprobten Staates, doch nicht gegen einen anderen Staat wie früher, als in Expansion weite Gebiete erobert und besetzt wurden, sondern gegen eine Terror-Organisation, die kein Staat ist, sondern nur eine Art „Bürgerkriegspartei“, die man – fern vom Völkerrecht – nach Belieben bekämpfen kann, auch wenn dabei viele Tausend unschuldige Zivilsten den Tod finden.

Was das selbstherrliche Israel sich heute mit dem Argument leistet, es ein angegriffen und in seiner Existenz bedroht worden, was zum Gegenschlag im Rahmen der „Selbstverteidigung“ legitimiert, konnten sich weder Schmidt noch Carter leisten, eingebunden in eine moralische Struktur, die für das Deutschland nach Hitler verbindlich und verpflichtet war, aber auch für die Supermacht USA als ethische Nation unter Gott und als Gegenspieler zu der atheistisch-kommunistischen Sowjetunion, die von Jimmy Carters Nachfolger im Amt als „Reich des Bösen“ bezeichnet wurde.

2000 Palästinenserkinder sind inzwischen tot, wenn die Angaben, an die US-Präsident Biden nicht recht glauben will, stimmen, denn sie stammen von dem – von der Hamas gelenkten – Gesundheitsministerium.

Über 6500 Zivilopfern in Gaza gibt es insgesamt, alle gestorben im Bombenhagel des Rachengels Netanjahu, dessen Wüten – nach der alttestamentarischen Regel von Auge um Auge, Zahn um Zahn – bei der Zahl 1400 hätte enden müssen.

Inzwischen wurde das Vierfache an Opfern erreicht, an zivilen Vergeltungsopfern, denn die Zahl der getöteten Hamas-Kämpfer, die für einen Erdogan keine Terroristen sind, die schon vor zehn Tagen bei 1500 lag, ist unbekannt, während im Norden an der Grenze zum Libanon angeblich – nach Al Jaseera – etwa 60 Hisbollah-Streiter den Tod fanden.

Doch das ist erst der Anfang[2].

Der Einmarsch, von dem das Israel des Netanjahu nicht anzuhalten ist, steht heute, am 26. Oktober 2023, unmittelbar bevor.

Muss er sein? Muss er unbedingt sein? Ist er noch verhältnismäßig, nachdem schon so viele Menschen gestorben sind und das Leben der über 200 Geiseln gefährdet wird? Werden diese Geiseln gezielt geopfert, nur, damit eine – nicht mehr zeitgemäße – Staatsraison umgesetzt wird, der Welt vorführend, Israel sei stark, da gedeckt von den USA?

US-Präsident Joe Biden weiß wohl, was „politische Fehler“ sind, denn George W. Bush hat – im Geist von Jim Beam und inspiriert von hinter den Sternen – die halbe Welt auf den Kopf gestellt, ganz Nordafrika destabilisierend und den Nahen Osten nach dazu, Probleme schaffend, die ganz Europa bedrohen von den Flüchtlingsströmen aus ganz Afrika bis zu dem Walten der Ajatollahs heute, die nach der Bombe streben.

Der Einmarsch in den Gaza-Streifen aber, noch bevor die Zivilsten in Sicherheit sind, wird eine ganz großer „politische Fehler“ sein, der weite Teile – nicht nur der islamischen – sondern auch der noch wirklich „zivilisierten“ Welt gegen Israel aufbringen wird, gegen das Israel, das aus der eigenen Verfolgungsschichte – wie es scheint – nicht gelernt hat.

Netanjahus Vergeltungspolitik der brutalen Art, die keiner versteht, wird viel Hass auf das Volk der Juden ziehen, auf alle Juden, weltweit, die durch diesen ungerechten Krieg diskreditiert werden, was zu einem Anschwellen der Antisemiten, der Judenhasser und der Holocaust-Leugner führen wird, alles Entwicklungen, die den Judenstaat, der sich zu der aufgeklärten, zivilisierten, demokratischen Welt rechnet, wirklich gefährden werden, denn die angewandten Mittel sprechen gegen die Zivilisation.

Wie ein expansiver, brutal kriegerisch agieren Diktator Putin gestoppt[3] werden sollte, so sollte das – nicht unmündige, sondern durchaus vernunftbegabte Vol der Juden diesen Netanjahu, der auch in eigener Sache handelt, von der Macht entfernen, um besonnenen Politiker das Heft des Handels in die Hand zu geben, mäßigend, die – bereits erfolgte – Vergeltung zurückfahrend.

Die Hamas und die Hisbollah sowie der aggressive Schiiten-Staat Iran können auch später effizient bekämpft werden, wenn die Unschuldigen aus Gaza in Sicherheit sind, wenn sie eine Heimstätte im eigenen Land haben, wo sie in Frieden existieren können, so, wie es Israel für sich selbst beansprucht.

Man muss kein Philosoph sein und kein kritischer Zeitbeobachter, der die Dinge du Entwicklungen im Nahen und Mittleren Osten seit Khomeinis Machtantritt verfolgt, den Golf-Krieg, die beiden Irak-Kriege, die „Intifada“, bei der in einer Zeitspanne von drei Jahren etwa 1000 überwiegend junge Palästinenser den Tod fanden, den „Märtyrer und Heldentod“ aus islamischer Sicht, um zu dieser Erkenntnis zu kommen.

Verbrechen mit kriegsverbrecherischen Mitteln zu beantworten, führt zu noch mehr Krieg. Das wissen die Verantwortlichen aus der UNO, die von einem skeptischen Israel der Kumpanei mit den Palästinensern bezichtigt werden, ebenso wie die Friedfertigen unter den Juden weltweit.

Kinder sterben von den Augen der Welt in Brutkästen, weil kein Strom da ist, finden den Tod, weil sie als Dürstende in ihrer Verzweiflung schmutziges Meerwasser trinken, sie verhungern, weil Bort da ist und sie ende in ganz großer Zahl im alles vernichtenden Bombenhagel, dessen Zerstörung vor einem unschuldigen Kinderleben keinen Halt macht.

Während der Erzbischof von Canterbury durch Jerusalem stolpert, erfüllt von dem Leid der Vielen in Gaza, und der Papst in Rom schweigt, wie er immer schon schwieg, auch damals, als Putin – im Geist aller Eroberer der Neuzeit in der Ukraine vernichtend losschlug – geht das große Sterben der Zivilisten in Gaza weiter.

Und dabei hat der wirklich große Vernichtungskrieg noch nicht einmal begonnen, der Auftakt zu einem – durchaus möglichen – Dritten Weltkrieg, der eintreten wird, wenn die Ajatollahs – ermutigt durch Putin und die Chinesen – ebenso fanatisch wie der rücksichtlose Netanjahu, umgeben von Hardlinern ohne Zukunftsvision, in den „bewaffneten Konflikt“ der Ungleichen eintreten, um daraus ein Krieg zwischen Staaten zu machen, der die Supermacht USA auf den Plan ruft … und bald danach auch alle anderen Akteure, die hineinschlittern werden in den – wohl letzten – Krieg dieser Menschheit, den keiner mehr wird stoppen können, wenn er einmal aus dem Ruder läuft.

Am Ende lachen Putin, die Chinesen und der kleine Raketenmann aus Nordkorea, nachdem Israel, die USA und der gesamte Westen den eigenen Untergang in politischer Kurzsicht, über Heuchelei und eklatantem Versagen herbeigeführt hatten.

Das sagte ich mir fatalistisch noch vor einige Tagen. Inzwischen bin ich noch viel trostloser geworden. Denn am Ende wird es auch diese drei Namen nicht mehr geben.


[1] Vgl. dazu meinen Essay über „starke“ und „schwache“ US-Präsidenten, den man heute, mitten in der Krise, die für alle das Ende bedeuten kann, vielleicht besser versteht … und den seinerzeit moralisch richtig handelnden Jimmy Carter quasi rehabilitiert.

[2] Vgl. dazu meinen Beitrag unter diesem Titel, den ich kurz nach dem „Kriegsausbruch“ und den Vergeltungsschlägen gegen die Hamas schriebt und hier publizierte.

[3] Vgl. dazu meinen Beitrag unter diesem Titel, den ich kurz nach dem „Kriegsausbruch“ in der Ukraine schrieb, „Stoppt Putler!

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

„Das verkürzte Zitat“ – wie die ARD die Botschaft einer frei gelassenen Hamas-Geisel entstellt 

und die Intention des Macron-Besuchs in Israel verfälscht! 

Wie gezielt oder nur inkompetent der Deutsche falsch informiert, hinters Licht geführt und hinterm Mond gehalten wird, aus schwarz weiß machend – zur „Smoking gun“ der Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland!

Es ist höchst ärgerlich – und ich hatte fast schon darauf gewartet, auf die Selbst-Entlarvung der beiden großen Sender in diesem Land, die viel verdrehen, um zu manipulieren, um den Bürgern die Wahrheit, die Fakten vorzuenthalten.

Es ist dann schon gut, wenn man die Nachrichten schon kennt, von BBC, von CNN oder, wie in diesem Fall von Al Jazeera, wo – neben authentischen, nicht zensierten Schreckensbildern[1] aus dem Geschehen vor Ort – die Aussage der aus der Hamas-Gefangenschaft entlassenen älteren Dame „vollständig“ gesendet wird.

In den ersten Sätzen klagt die Entlassene an, verweist auf ihren Gang durch die Hölle, betont, beschimpft und geschlagen worden zu sein.

Das sendet die ARD., um 14 Uhr, am 24. Oktober 2023.

Dann bricht die Berichtende den Beitrag ab.

Was der Deutsche nicht mehr erfährt, folgt in den Folgesätzen der aus der Geiselhaft Entlassenen: sie bekam ihre Medikamente wie daheim, sie wurde von einem Arzt untersucht, von einer Krankenschwester, die täglich kam, betreut, ja, sie bekam alles, was sie brauchte!

Gehirngewaschenen oder nicht! So hat die Frau das ausgesagt, doch die ARD hat das Positive dem deutschen Staatsbürger vorenthalten, das Fernsehen hat die volle Wahrheit unterschlagen.

Was blieb beim Zuschauer zurück: der Eindruck, diese Hamas-Leute sind ganz böse Menschen, die sogar alte Leute schlagen und malträtieren.

Den Regierenden in Israel gefielen der zweite Teil der Aussagen über die Behandlung der Geisel während der Geiselhaft nicht. Und alle, die dem offiziellen Israel gefallen wollten, haben, in vorauseilender Empathie natürlich den guten Teil der Botschaft der alten Dame einfach weggelassen, weil damit die Hamas, die für einige Palästinenser – ungeachtet der brutalen Kampf-Methoden wie Geiselnahme – eine Widerstandsorganisation gegen die israelische Besetzung und Bevormundung ist, aufgewertet hätte.

Nach der Publikation dieses Beitrags auf dem Blog, quasi im Affekt und verärgert über die grassierende Unehrlichkeit im Bereich der Berichterstattung, in der der Journalist, anstatt realistisch zu berichten, sich selbst zensiert, um nicht anzuecken, um zu gefallen, habe ich mir das Interview der alten Dame, entlassen aus der Geiselhaft der Hamas, auf mehreren Sendern mehrfach angesehen. Dabei habe ich festgestellt, dass die positiven Aussagen aus dem zweiten Teil der Gesamtbotschaft fast überall weggelassen wurden.

Bei BBC wurde sie von dem Journalisten Paul Adams das die Hamas Aufwertende paraphrasiert wiedergegeben, ähnlich auch im ZDF. Bei CNN jedoch, der, bei allem Bemühen um Objektivität, als guter US-Sender die Sicht Israels immer im Blick hat, brach der Bericht in der Hälfte ab.

Der Stil dieser tendenziösen wie manipulativen Berichterstattung ging auch beim Macron-Besuch weiter, der in wenigen Sätzen abgehandelt wurde, wobei, wie im ersten Fall, ein „kurzes Zitat“ gebracht wurde, nicht repräsentativ, da herausgezogen aus einem komplexen Statement des Präsidenten, das das Gegenteil des Kurzzitates darstellt und solches auch vermitteln will.

Dagegen sollten die Franzosen auf die Barrikaden gehen, die gute Freunde und Nachbarn der Deutschen!

Macron reiste nicht nach Israel – und er kam als letzter und den großen Staatschef Europas, und Sunak[2] aus Großbritannien, aus gutem Grund – um, á la Scholz (und nach Baerbock) eine „uneingeschränkte Solidarität“ mit dem von Netanjahu regierten Israel zu verkünden, plakativ und unkritisch wie die beiden Deutschen aus dem müden Kabinett der chronischen Schwäche; nein, sondern der französische Präsident kam, um seine Hilfe bei der Geisel-Befreiung anzubieten, um dort konkret zu helfen, wo er im Namen Frankreichs[3]helfen kann – aber er kam nicht, um die – inzwischen fast schon 6 000 – Zivilopfer abzusegnen, die der hochzivilisierte Netanjahu in seinem „Kampf gegen die Barbarei“ geschaffen hat!

Anschließend reiste Macron weiter, nach Ramallah, um dort Gespräche mit dem Haupt der Palästinenser in den besetzten Gebieten Abbas zu führen, was, bis auf einen, die anderen EU-Staatschefs nicht für nötig hielten.

Einseitige Symbolik genügt, Pro-Israel, während die Sache der – seit Jahrzehnten besetzten, gedemütigten und von der Besatzungsmacht in vielfältiger Weise gequälten – Palästinenser unwichtig ist und bleibt.

Bemerkenswerter Weise hat UNO-Generalsekretär Guterres, der das Unrechtsgeschehen seit vielen Jahren von höchster Warte aus beobachtet und der weiß, weshalb es noch keine politische Lösung und keinen „Palästinenser-Staat“ gibt, die „kollektive Bestrafung“ der Palästinenser – mit inzwischen 5791 Toten Zivilisten, darunter an die 1000 Kinder – mutig, mit sehr klaren Worten vor der Welt gegeißelt, sehr zum Missfallen von Israel, was dann auch postwendend zu einer Rücktrittsaufforderung führte, ohne sich selbst den Fakten zu stellen.

Das von Netanjahu – inzwischen notdürftig – regierte Israel ist auf dem Holzweg.

Die Juden im Land wissen[4] es wohl, nur die Regierende wollen das nicht wahrhaben, so, wie sie auch ihr eigenes Versagen, jüngst und schon früher, nicht wahrhaben wollen, alles verdrängend, was die eigene Position – für Netanjahu ist das der Machterhalt und das Selbstüberleben als Politiker – gefährdet.

Trotzdem beharrt Israel – heuchlerisch und mit schwachen Argumenten – stur und uneinsichtig auf der eigenen Sichtweise, der Belagerung von Gaza mit allen Folgen und den Vergeltungsschlägen gegen unschuldige Zivilisten, sich selbst als „zivilisiert“ darstellend, die Unschuldigen aber als Mit-Täter!?

Was ist barbarischer, als mehr als 5 700 Zivilisten im Bombenhagel umzubringen, weil 1400 israelische Bürger von Terroristenhand sterben mussten, ungeschützt von ihrem Staat, dem sie vertrauten, der aber von eben diesem hochzivilisierten Netanjahu schlecht, vor allen aber ungerecht regiert wurde, ein Staat, getragen von ultrarechtsradikalen Parteien, den man in der arabisch-muslimischen Welt aufgrund der radikal umgesetzten, illegalen Siedlungs- und Besatzungspolitik einen „Apartheid-Staat“ nennt.

Wie soll der Deutsche zu einem vernünftigen Urteil über die Krise gelangen, die ihn existenziell betrifft, wenn er aus der „ersten Reihe“ der Medienwelt falsch informiert wird?

Wohl dem, der noch andere Sender verfolgen kann, denn es kommt immer auf das „audiatur et altera pars“ an, über die Sicht der anderen Seite, auch wenn diese kein Gegner ist.

Da hat die ARD eklatant versagt – und dahinter Deutschland, das gerade so einseitig regiert wird, wie der aufgeklärte, hochzivilisierte Netanjahu Israel regierte, als 150 000 Juden gegen die vom ihm betriebene Politik auf die Straße gingen – im Protest gegen den Nicht-Demokraten, den es nach diesem Konflikt dort oben nicht mehr geben wird. Denn er ist verantwortlich für das Debakel, für Schutzlosigkeit der Juden Israels, die dem Staat vertrauten.

Dieses – wie ein finsterer Rache-Gott agierende – Israel hat mit diesen fast 6 000 Opfertoten unter den Zivilisten im Palästinenservolk sehr viel Hass auf sich gezogen, sich selbst isoliert – und kein Westen wird es retten können, wenn der Einmarsch erfolgt und die Zahl der Toten noch zunimmt.

Dieses Israel zieht die westliche Welt mit in den Strudel hinab. Denn die Schutzmacht USA, moralisch längst in die Defensive gedrängt, wird nicht mehr in der Lage sein, die Positionen Israels zu decken.

Am Ende werden die ideologischen wie politisch-militärischen Rivalen lachen, Putin, der Kriegsverbrecher, dessen Verbrechen in Gaza relativiert werden und allmählich verblassen, der rote Diktator Xi Jinping, der jetzt schon den Friedensstifter spielt, auch im UNO-Sicherheitsrat mit der Forderung nach einer „Feuerpause“ in Gaza, und der kleine Raketenmann aus Nordkorea, Kim, der bereit ist, US-Flugzeugträger zu versenken.

Mögen die deutschen Medien im Interesse aller ausgewogen berichten und vor allem „sachkompetent[5]“, damit Deutsche, wenn er mit untergeht, auch weiß, weshalb!


[1] „Disturbing video“ heißt es empfindliche Zuschauer warnend bei CNN.  Auf Al Jazeera aber ist alles ein „Disturbing video“, denn das Leid ist echt, die ganze Agonie wird ausgestrahlt, die Verletzten im Schmerz, Bilder von Leichen, die nicht mehr beerdigt werden können, weil es zu viele sind, Leichen im Container, die nicht mehr gekühlt werden können, weil der Strom ausgefallen ist, etc. etc. Mögen die deutschen Politiker auch diese Bilder verinnerlichen, bevor sie ihre einseitigen Parolen in die Welt schreien.

[2] Großbritannien, das große Sympathie-Kundgebungen füt die Sacher der Palästinenser erlebt, hat die humanitäre Hilfe für Gaza substanziell aufgestockt, mehr als verdoppelt, vielleicht auch, um die Moslems im Land etwas zu besänftigen.

[3] Macron will ein internationales Vorgehen gegen die kämpfende Hamas.

[4] Inzwischen wissen es auch die Deutschen!

[5] Das ist ein Thema für sich. Die Berichterstatter „vor Ort“, die, nicht anders als im Ukraine Krieg, aus der Ferne berichten, etwa aus Kairo, sind oft schlecht informiert, berichten tendenziös, während die Moderatoren bei ARD und ZDF mit der Materie erfordert sind und dazu auch noch terminologisch inkorrekt moderieren, indem völkerrechtlich falsche Begriffe gebraucht werden, die die Sicht der Palästinenser unterschlagen.

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 Entwurf:

Carl Gibson, Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,
Naturfotograf,  im September 2022

Der “Untergang des Abendlandes” steht unmittelbar bevor, wenn es US-Präsident Biden nicht gelingt, diese – so noch nie dagewesene – Vernichtungspolitik Netanjahus zu stoppen – 

Über 5000 tote Zivilopfer im belagerten Gaza, palästinensische „Kollateralschäden!“ 

Was kümmert das Baerbock und die anderen West-Politiker, die – quasi in uneingeschränkter Solidarität mit Israel – diesem enthemmten Netanjahu die Reverenz erweisen, dem Regierungschef, der alles zu verantworten hat, der aber sein Volk vor dem Feind nicht schützen konnte?

Einer verlogener als der andere tanzen sie an zum Vorsingen: ein seitig, unkritisch, die Fakten ignorierend, aber auch die kritischen Stimmen aus dem Volk Israels, die der Regierung, der Armee und dem Mossad eklatantes Versagen vorwerfen.

Allen voran Frau Baerbock, gerührt von dem – so seit dem Holocaust noch nie dagewesenen Unrecht an den Juden – das es nicht nur zu beklagen, sondern auch zu beweinen gilt, die Gründe, die zu Ereignissen führten, genauso ignorierend wie die Folgen aus den Vergeltungsaktionen der Militärs nicht nur gegen Hamas-Terroristen der grausamsten Art, sondern auch gegen Unschuldige, die sterben müssen, weil die Politik versagt hat, in dem schlecht regierten Israel, aber auch in dem einseitigen, unkritischen Deutschland, in der EU, in der westlichen Welt der „zivilisierten“ Kulturvölker, die die Vergeltungen mit tausendfachem Tod und die Verwüstungen des winzigen, dicht besiedelten Palästinenser-Ländchens, das kein Staat ist, heuchlerisch mittragen.  

Auf Baerbock, die von einigen Amtskollegen aus arabischen Staaten fast mit Handschuhen angefasst wird, scheu und zurückhaltend, den sie ist Partei, eng an der Seite Israels und ohne Empathie für die Sache der geschundenen Palästinenser, folgte Scholz, der rote Kanzler, der es in der Sache nicht anders hält, als seine Ministerin, die, unerfahren und in der Sache durch und durch inkompetent, nur Parolen in die Welt schreit, vielleicht, weil die Frau, die ihr – inzwischen zurückgezogenes – Buch von anderen schreiben lässt, während ihrer fragmentarischen Ausbildung der ganz kurzen Art wohl die Vorlesungen über Kriegsvölkerrecht und somit über Verbrechen an Zivilisten im Krieg versäumt hat.

Baerbock und Scholz – sie prägen das Bild Deutschlands in der Welt in diesen kritischen Tagen des Krieges, in welchen ein hochgerüstetes Land sich nicht scheut, eine Panzer-Armada in einen Einmarsch in ein dicht besiedeltes Gebiet zu schicken, was zu weiteren Zivilopfern führen, über die bisher 5000 toten Palästinenser hinaus.

Baerbock und Scholz, zwei Politiker, die es in diesem Staat überhaupt nicht geben würde, wenn Deutschland noch ein anständiges Land wäre, ein Staat mit Moral, stehen – als schwache, nicht integre Figuren – nicht nur für das schwache Deutschland, das sich entschlossen zeigen will, aber nur die Einseitigkeit kultiviert, ideologisch nach innen, ebenso parteiisch aber auch nach außen; sie stehen – und das mit anderen EU-Spitzenpolitikern und Regierungschefs – für die Einseitigkeit und Bigotterie des gesamten Westens, der nur das sieht, was er sehen will und der – über staatlich mehr oder weniger beeinflusste Medien, speziell über das Fernsehen – den Völkern der EU, der USA und allen anderen, die sich „westliche Demokratien“ nennen, nur eine, nur ihre Sicht der Dinge vermitteln, über falsche Gesten und über amputierte Fakten.

Anstatt auf die 400 toten Zivilisten hinzuweisen, die es in der Sonntag-nacht in Gaza gab, über die die deutschen Medien aber in den Hauptnachrichten schwiegen, verwies die deutsche Außenministerin – wenig überzeugend – auf die Raketen, die noch von Gata aus auf Israel niedergehen, auf Raketen, abgefeuert wohl von den 55 Frühgeburten im Gata-Krankenhaus, von den 15 000 Verwundeten dort oder aus dem Grab der 5000 Zivilisten, die sterben musste, weil ein israelischer Staat nicht in der Lage war, sein Land vor den terroristischen Feinden aus der Hamas zu schützen.

Wie hielt es Rutte[1] mit den Fakten und der Moral, der niederländische Regierungschef auf Zeit, der sich aus der Politik schon verabschiedet hat? Diplomatisch galant, versiert: er kenne nicht alle Fakten, also könne er explizit nicht Position beziehen, so der Politik-Routinier! Ergo entzog er sich der Wertung, ohne offen in die Kamera lügen zu müssen, was weder Baerbock noch Scholz schwerfällt, indem Tatsachen, etwa die 400 Toten unter den Zivilisten in Gaza durch israelisches Feuer in nur einer Nacht, verschwiegen werden, anderes „verdreht“ wird und das gesamte Unrecht israelischer Besatzungstruppen in den besetzten Gebieten, in der West Bank, wo jüngst fast 100 aufmüpfige Palästinenser getötet wurden, wo viele tausend – de facto politische Häftlinge – in Gefängnissen sitzen, darunter viele Minderjährige, die nachts aus den Betten geholt werden, einfach nicht angesprochen und gewertet wird.

Wie wird es Macron halten, der Präsident Frankreichs, in dessen EU-Land Millionen Araber und Muslime leben?

Wem die hochgradig provinzielle Berichterstattung des deutschen Fernsehens nicht genügt, der kann, wie ich es praktiziere, auf BBC und auf CNN ausweichen, aber auch Al Jazeera in englischer mit einbeziehen, wo er die arabisch-muslimische Sicht des Konflikts und der Entwicklungen, vor allem aber die Stimmen der Betroffenen, der exponierten Palästineser zu hören bekommt, selbst die Statements der Hamas-Sprecher, jener Terroristen, die gestern zwei weitere Geiseln aus der Gefangenschaft[2] freiließen.


[1] Er besuchte Israel am 23. Oktober 2023.

[2] Die aus Israel entführten heißen dort, bei dem Sender aus Doha, aus der Wüste, nicht „Hostages“, sondern „Captives“.

 

55 palästinensische Babys – (Frühgeburten im „Brutkasten“) – werden innerhalb von 5 Minuten sterben, wenn in dem Krankenhaus von Gaza die Stromversorgung ausfällt, die Generatoren stillstehen, weil seit 2 Wochen kein Sprit den belagerten Gaza-Streifen erreicht!

Aber es sind ja nur Palästinenserkinder!

Die Patienten liegen auf dem Fußboden herum, in der Regel unversorgt, wie tote und schwer verwundete Soldaten nach einem Gemetzel. Wunden werden mit Essig behandelt, zusammengeflickt werden die Zivilisten nach dem Bombardement mit Näh-Nadeln, weil die medizinischen Materialien fehlen, nicht mehr geliefert werden können, weil die belagerte Stadt von der „zivilisierten“ Welt angeschnitten ist! Ist das human in Sinne westlicher Werte und Überzeugungen?

     Jede Belagerung ist inhuman, 

die Belagerung von Gaza aber ist ein Verbrechen!

Christliche Heilige können jahrelang in einer Grotte leben, in einer Höhle, sogar eingemauert, nur von der guten Sonne lebend, von Licht-Energie, von dem Brot, das ein mildtätiger Mitbürger ihnen dann und wann Mal herunterreicht am Seil[1], und von der Liebe zu Gott.

Ein Normalsterblicher aus Fleisch und Blut, der kein Heiliger ist und auch kein Märtyrer seines Glaubens, kann das nicht, wie es uns allen die nackte Realität der belagerten Gaza-Gegend zeigt, wo es keinen – vor dem Bombenhagel der israelischen Armee – sicheren Ort gibt, kein Refugium, den es wir d überall bombardiert, und wo Menschen in höchster Not leben, überleben müssen, ohne sauberes Trinkwasser, ohne ausreichend Nahrung, ohne Energie, ohne Hygiene, würdelos im Dreck.

Als ich, der Verfasser von fünf Büchern zur Daseinsvorsorge[2], davon hörte, dass Israel – schon unmittelbar nach den Terror-Anschlägen vom 7. Oktober auf israelischen Boden durch die Hamas mit hundertfache Geiselnahme – der zurückschlagende Judenstaat allen Palästinensern in Gaza Wasser, Strom und Treibstoff abstellen wird, klingelten bei mir die Alarmglocken, schrill, denn ein zivilisiertes, humanes Leben ist ohne diese drei Elementarsäulen der modernen menschlichen Existenz nicht möglich, schon gar nicht in einem Ballungsraum, wo 2,3 Millionen Menschen, Zivilisten, täglich versorgt werden müssen.

Zwei Tage ohne Trinkwasser – und der Mensch ist tot. Hungern kann er lange, einen Monat, wenn es sein muss und die Gesundheit mitmacht. Alte, schwache, kranke hingegen sterben schnell. Und die gesunden dürfen nicht krank werden, auch unter freiem Himmel nicht, auch nicht zu 50 Personen in einem Zimmer, auch nicht ohne Toilette und Möglichkeiten, sich reinzuhalten, die schmutzige Wäsche zu waschen.

Wie oft renne ich aus meiner Matratzengruft ins Bad, an einem Tag, auch drei Jahre nach meinen zwei Darmoperationen? Im Westen ist es warm, auch nach Putins Krieg. Der Strom ist teuer, aber es gibt ihn, auch Benzin, wenn man weg will oder einkaufen muss. Die regal sind noch voll. Im belagerten Gaza aber, wo sich Rotes Kreuz und muslimischer Halbmond im Bund mit der UNO bemühen, auszuhelfen und die größte Not etwas zu lindern, gibt es das alles, was wir gerade noch haben, nicht. Nur Elend, ein Leben ohne Würde, weil der jüdische Staat, um die – geschätzten 50 000 Hamas-Terroristen zu treffen – 2, 3 Millionen Zivilisten – de facto – in Geiselhaft nimmt, auch, um gute 200 entführte Juden frei zu bekommen, frei zu pressen.

Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, wurden, toleriert von dem „zivilisierten“, „humanen“ Westen, über 5000 Palästinenser getötet, Kollateralschäden menschlicher Art. Und es ist geplant, noch mehr Menschen zu töten, wenn es nötig ist, Hamas „auszurotten“, biblisch, alttestamentarisch von der Welt zu tilgen, wobei weitere Kollateralschäden unter der Bevölkerung der Palästinenser hingenommen werden.

Wird der mitverantwortliche Westen sich dadurch und im eklatanten moralischen Versagen sein eigenes Grab schaufeln?


[1] Wie in der legendären Vita des Heiligen Benedikt.

[2] Dazu gibt es Beiträge auf diesem Blog, die ich schrieb, als Putins Schergen in Uniform ukrainische Städte belagerten, Mariupol und andere.

50 000 schwangere[1] Frauen im Bombardement von Gaza – ein „Kriegsverbrechen“?

Es gibt keinen sicheren Ort im Gaza-Streifen, wohin Bedrängte fliehen könnten. Auch im Süden wird bombardiert, inzwischen sogar in der West Bank und auf die Moschee. Frauen, von der Natur aus zu zusätzlichen Leiden auserkoren, müssen da alle ertragen, mit ihren Ungeboren im exponierten Leib, die Schäden fürs Leben davontragen werden, wenn sie die Zerstörungsorgie eines wüst um sich schlagenden Staates überleben, eines Staates, der mit Mitteln des Terrors, denn das sind die Bomben, die vom Hille fallen, Terroristen zu bekämpfen sucht, aber unschuldige Menschen trifft und tötet.

Personen kannte ich, die die Bombardierung des Ruhrgebietes durch Alliierte im Zweiten Weltkrieg erlebt und irgendwie überlebt hatten, geschädigt für den Rest des Lebens. Traumatisiert waren sie auch noch 50 nach den Stunden und Tagen im Schutzbunker, wurden aufgeschreckt durch Flugzeuge am Himmel, Fluglärm nicht nur bei Tornado-Kampfübungen. Erdbeben verunsicherten die klaustrophobisch Geprägten, alles, was mit Katastrophen und Kriegen zusammenhing. So verunsichert gingen sie dann durch Leben, als Spätopfer des Krieges, den sie als Zivilisten hatten erdulden müssen, krank, von Ängsten und Befürchtungen aller Art determiniert.

Was Deutsche damals, 1942 – 1945 erlebten, erleben mussten, das erfahren die Frauen der Palästinenser heute. Sie werden kranke Kinder gebären. Und das Leid der Vielen wird groß sein, wenn sie den Vernichtungsfeldzug des Judenstaates überleben.

Ein Volk, das selbst so viel erleiden musste in mehrtausendjähriger Geschichte, schlägt nun mit gleicher Münze zurück!

Das sollte uns alles zu denken geben, besonders den Blinden aus der Politik.


[1] Die Zahl stammt von Mitarbeitern der UNO und wurde oft in den englischsprachigen Medien genannt. Ob sie auch in Deutschland die Bürger erreichte?

„Hoffnungsschimmer“? 

Die Hilfe für die notleidenden Zivilisten kommt tröpfchenweise – kaum 20 LKW-Ladungen pro Tag anstatt 500! 

Gibt es eine „Komplizenschaft des Westens“ bei Kriegsverbrechen in Gaza?

Wenn US-Präsident Joe Biden sich nicht dafür mit Nachdruck eingesetzt hätte, würde überhaupt nichts kommen. Denn Israels Politiker und Militärs haben sich für eine totale Belagerung entschieden, ganz egal, wie viele Kinder, Frauen, Alte. Kranke, Behinderte unter den 2,3 Millionen Einwohnern des Gaza-Streifens, die alle Palästinenser sind, noch sterben werden.

Um die Terror-Organisation Hamas zu treffen, erscheinen alle Mittel recht, neben den vernichtenden Bombardements mit inzwischen 4741 Opfern unter den Belagerten, Terroristen nicht mit eingerechnet, auch das Abgraben des Wassers, was das Letzte ist in einer zivilisierten Welt, das Abschneiden der Vielen von Strom und Treibstoff, aber auch vom täglichen Brot, das auch ein Palästinenser braucht, um zu überleben.

Die „zivilisierte“, ach, so humane und moralische Welt des Westen schaut dabei zu und billigt die Barbarei des Judenstaates gegen Zivilisten, einseitig Partei ergreifend, ohne die Folgen zu bedenken, im Bereich der unzähligen Opfer, die bald tot sein werden, aber auch für die westliche Welt, die sich, wie bereits vor Tagen auf BBC und CNN erkannt und offen angesprochen wurde, zur Komplizenschaft von Kriegsverbrechen hinreißen lässt, aus einer falsch verstandenen Solidarität heraus, denn kein vernunftbegabter Mensch, der human denkt und fühlt, wird es gutheißen, wenn eine angebliche Demokratie mit Mittel des Terrors zurückschlägt, inmitten einer Großstadt Wüsten schafft und dabei viele Tausend Unschuldige tötet, nur um ein terroristisches Netzwerk zu zerstören.

Woher kommt dieses Netzwerk? Es formte sich seit 2006. Und Israel sah dabei zu, ohne präventiv gegenzusteuern, eigene Projekte umsetzend, Siedlungen gegen das Völkerrecht. Dabei ließ der Westen Israel gewähren, die USA ebenso wie die EU.

Die politische Lösung aber, die zur friedlichen „Koexistenz“ zwischen Juden und Palästinenser geführt hätte, ist seit Jahrzehnten bekannt, die Zwei-Staaten-Lösung, die jetzt – von den „prädestinierten Friedensstiftern“ Russland und China eingefordert wird, nicht zuletzt, weil beide Akteure der undemokratischen Art Interessen in der Region haben, zum Teil sogar vitale Interessen wie China auf dem Gebiet der Energiebeschaffung.

Der bisher grob fahrlässig untätige Westen wird nicht nur bei diesem Konflikt nicht nur moralisch ins Hintertreffen geraten, sondern auch politisch und militärisch, denn die Welt ist seit dem zweiten – gegen das Völkerrecht ausgetragenen – Irak-Krieg eine andere geworden, und die früher noch kalkulierbaren Feinde, die mehr als ideologische wie systemische Rivalen sind, sind inzwischen aus der Ohnmacht erwacht, groß, vor allem aber unberechenbar, was auf den Abgrund verweist, von dem UNO-Generalsekretär Guterres mit gutem Grund und warnend erst von Tagen sprach.

 

     „Waste land“ – An-Klagende Bilder, die der Deutsche sehen kann, aber nicht sieht – über ausgewogene Kriegsberichterstattung in den internationalen Medien – Neutralisieren die Kriegsereignisse in Gaza die Kriegsverbrechen Putins in der Ukraine?

Die Wüste wächst

Nietzsche

Wegschauen, anstatt sich der Problematik zu stellen? So halten es die Vielen in den Demokratien der westlichen Welt, die – ungeachtet der weltverändernden Ereignisse in Gaza – am Vorabend eines D ritten Weltkriegs unbekümmert ihren „way of life“ leben, ohne die iegen Politiker, die wohl nicht wissen, was sie tun, zur Raison zu rufen.

Die Bilder von Mariupol und Bucha sind wohl schon vergessen, Bilder der Belagerung, Bilder des Massenmords, des „Genozids“ an Zivilisten, geschaffen von dem Massenmörder Putin – ohne Rücksicht auf Zivilisten.

Damals gab es moralische Entrüstungen zuhauf, einen Aufschrei der zivilisierten Kulturvölker der Welt, immer wieder in Berufung auf das Völkerrecht! Das bleibt aus, denn die Namen der Handelnden haben sich geändert, auch die Namen der Opfer!

Das aber wird nicht lange gutgehen! Das wird sich rächen und auf den Westen zurückschlagen, unsere Existenz bedrohend, ja, vielleicht ganz vernichtend.

Fakt ist: Deutsche, Europäer können sich informieren, wenn ihnen die öffentlich-rechtliche Sicht der Dinge nicht ausreicht. Denn noch sind wird nicht – wie es in Gaza der Fall ist – vom Informationsfluss abgeschnitten. Sich gründlich zu informieren, nachzudenken und – bei entsprechenden Erkenntnissen – gegen die von oben herab kanalisierte Meinung zu halten, das ist heute Bürgerpflicht.

„Wo ist die Armee?“ – wo war diese, als die überfallenen Kibbuz-Bewohner verzweifelt aufschrien? Kinder, Frauen, Alte, Kranke in Todesangst und Not, doch war kein Staat da, der beschützte und half – Über das Versagen des Staates, der Regierung, der Armee und der Geheimdienste am 7. Oktober in der israelischen Grenzregion zu Gaza

1400 Bürger Israels, fast ausschließlich Zivilisten, mussten sterben, ermordet von wüster Terroristenhand, weil ein Staat versagte, ein schlecht regierter Staat, dessen Sicherheitsappart seiner Aufgabe nicht gewachsen war und so die Bürger Israels dem Feind preisgab.

Über 4000 Zivilisten in Gaza mussten bisher ebenso ihr Leben lassen, um das große Versagen der verantwortlichen in Israel, wenn schon nicht zu kompensieren, dann doch etwas zurückzudrängen und zu lindern über alttestamentarische Rache in einem Vernichtungsfeld gegen Zivilisten, gegen Linder und Frauen, Alte, Kranke in Belagerung ohne Wasser und Nahrung, ohne Dach über Kopf, dafür aber unter dem Bombenhagel der Rächer, die ebenso vernichten wie die die Krise auslösenden, provozierenden Terroristen der übelsten Sorte und auf der niedersten Stufe der Verbrecher.

Die Opfer der Terrorristen am 7. Oktober, schutzlos, ausgeliefert, verlassen

Sie schrien auf, die tückisch Überfallenen – und keiner war da, der half!

„Wo ist die Armee?“, riefen die Opfer kurz vor ihrem Tod verzweifelt in ihre Telefone und Handys.

Doch die Armee war weit – und es dauerte viele Stunden, bis Israels Soldaten eintrafen, um das große Massaker nie gekannter Art auf dem Boden des Judenstaates zu beenden, die terroristischen Angreifer zu töten oder, erst nach Tagen, zurück in die Katakomben zu treiben, wohin über 200 Geiseln mitverschleppt wurden.

Die Hamas-Schergen hatten alles ausgekundschaftet: sie wussten alles[1] über das Leben im Kibutz. Sie konnten deshalb alles planen, im Vorfeld in Gaza trainieren, unter den wachsamen Augen des Mossad, auch, wie Geisel zu nehmen waren, nach den konkreten Anweisungen in einen explizit für solche Überfälle erstellten „Handbuchs“ für Geiselnehmer und Terroristen.

Als sich dann die Gelegenheit bot, ein Musikfest – kaum bewacht – anstand, schlugen sie zu, fielen in mehreren grenznahen Ortschaften ein – und vollendeten das bisher so noch nie erlebte Mordwerk an unschuldigen Zivilisten, an Juden, die nur getötet, malträtiert, entführt wurden, weil sie Juden waren, aus einem Hassgefühl heraus, das sich über Jahrzehnte gebildet und angestaut hatte.

Die auslösenden Gründe für Hass und Mordtat sind eine Sache.

Das Versagen des Staates[2], das vielschichtig ist, aber mit der Regierungsarbeit und seit Jahren umgesetzten Politik zusammenhängt eine andere.

Wenn das ganz große Debakel ausbleibt, genauer, wenn das unverhältnismäßig[3], höchst emotional zurückschlagende Israel nicht noch die Schutzmacht USA und den Westen in den Strudel oder gar in den – auch von der UNO befürchten – Abgrund ziehen wird, dann wird darüber zu diskutieren sein, wobei man Netanjahus Taten werten wird und die Haltung derer, die die ungerechte Politik gegenüber den Palästinensern lange ermöglicht hatten und immer noch möglich machen.

Die Terroristen der Hamas in Mordaktion sollen sich sogar gewundert haben, wie weit sie kommen und wie viele Schäden sie anrichten konnten, Unschuldige tötend, Menschen.

Weshalb versagte[4] der Judenstaat?

Auch, weil der zivilisierte Westen das duldete, was nicht zu dulden war.

Wie selbstherrliche Politiker stürzen, wenn sie Fehler machen, arrogant und zynisch werden, so können auch Staaten stürzen, wenn sie sich gegen den guten Geist der Völker versündigen, der keine Ungerechtigkeit toleriert.

Der „moralische“ Westen hat, kurzsichtig und politisch borniert, auf heuchlerische Weise eklatantes Unrecht gebilligt, toleriert, obwohl die Folgen absehbar waren. Das rächt sich jetzt.

Der politische Wille, diesen Status quo, den man nur als einen „Zustand“ – des permanenten Unrechts – bezeichnen kann, kann den Untergang der Vielen noch verhindern.

Biden ahnte etwas davon. Doch wird der alte Mann aus Washington auch noch in der Lage sein, das Ruder herumzureißen, das Blatt zu wenden?


[1] Darüber erfährt der deutsche Fernsehzuschauer wenig. Details sind über BBC und CNN zu erfahren, wenn man tagelang die zahlreichen Berichte verfolgt, die sehr realistische Einblicke in das Todesgeschehen vermitteln.

[2] Wie man sich fühlt, wenn man, etwa als Dissident in exponierter Lage und als Freiwild im Fokus ausländischer Geheimdienste in freier Welt alleingelassen wird, ungeschützt dasteht, weiß ich aus eigener Erfahrung und habe auch oft darauf hingewiesen, ungehört von der zuständigen Politik.

[3] Ungeachtet aller Brutalität beim Morden von Zivilisten, darf ein Staat, der sich demokratisch definiert, nicht zu den Mitteln der Terroristen greifen, um seine Ziele zu erreichen, den ein Kampf auf dem Rücken der Zivilbevölkerung – wie in Gaza – macht alles noch viel schlimmer und steigert die Zahl der unschuldigen Opfer ins Unermessliche.

Darüber hinaus neutralisieren die Kriegsereignisse in Gaza die Kriegsverbrechen Putins in der Ukraine!

[4] Mit Erstaunen kann man nur festzustellen, dass diese Frage im Augenblick total zurückgedrängt wird. Erst die Vendetta, dann die Klärung der Schuldfrage?

 Entwurf:

 

Ist das Leben eines Palästinensers weniger wert als das Leben eines Juden – eine Tabu-Frage, die man in Deutschland gerne verdrängt!?

Während die – in meinen Augen pubertär wirkende – deutsche Außenministerin auf der jüngsten, spontan einberufenen Sicherheitskonferenz in Kairo und inmitten der Männerriege aus dem arabischen Raum sich mit der lapidaren Aussage begnügt, Israel habe das Recht sich selbst zu verteidigen, welch eine Erkenntnis, um dann noch den Alibi-Satz hinzufügen, „im Rahmen des Völkerrechts“, also eine reine Floskel bemüht, die jeder kennt und die deshalb keinen Eindruck macht, schon gar nicht in professionellen Kreisen, spricht König Abdullah von Jordanien die tabuisierte Thematik unverblümt an, in dem er vor laufenden Kameras und somit vor der Weltöffentlich fragt: Ist das Leben eines Palästinensers weniger wert als das Leben eines Juden?

Der König Haschemiten, würdiger Nachfolger seines bedächtigen Vaters König Hussein, war gerade in Deutschland – und er hat wohl diese Frage auch Scholz gestellt, dem Kanzler, der auch mit dem Emir von Katar sprach, dem Hamas-Unterstützer, oder dem deutschen Bundespräsidenten Steinmeier bei Tee auf Schloss Bellevue?

Beantwortet haben die Regierenden Israels die – heute unbequeme – Frage selbst, indem sie, um einen Juden aus der Gefangenschaft zu retten, zu befreien, Tausend gefangene Palästinenser ziehen ließen! Eine Geste mit Nachwirkung, biblisch wie in dem Gleichnis vom verlorenen Sohn.

Heute wiederholt sich die Wertung eines Menschenlebens[1] im schmalen Gaza-Streifen, wo es Bomben auf Kinder regnet, tote Kinder, die kein deutscher Politiker beweint, weil sie, die Einzelschicksale, hinter einer anonymen Zahl verschwinden, während die Fälle der Entführten, der Geiseln er Hamas, breite Inszenierung finden.

Inzwischen stehen den 1400 Toten Israels weit über 4000 Tote Palästinenser gegenüber, Zivilisten. Wie viele müssen noch sterben, bis das Verhältnis stimmt? Bis die Vergeltung erfolgt und der Rache Genüge getan ist?

Jeder einfache Palästinenser, der in Deutschland, in Europa, vor allem aber in der aufgebrachten arabischen Welt auf die Straße geht, um gegen die Unverhältnismäßigkeit dieses Vergeltungskrieges gegen Zivilisten – auch über Belagerung – zu protestieren, ebenso gegen die parteiliche, einseitige Haltung des Westens, der riskiert, seine Moral einzubüßen und seine Glaubwürdigkeit für immer zu verlieren, denkt so, auch die Sympathisanten der gerechten Sache der Palästinenser, alles vernunftbegabte Menschen, die den Verstand haben, um nachzudenken, was da gerade in Gaza geschieht und was ein Menschenleben bedeutet.

Wie sieht Netanjahu die Palästinenser? Die Menschen, die er in großer Zahl töten lässt?

Seine Regierungskoalition stützt sich auf Parteien der äußerst rechtsradikalen Art, die man in Europa Faschisten nennen würde, für die nur ein toter Palästinenser ein guter Palästinenser ist.

Im Alten Testament ist die Haltung der Ausrottung feindlicher Völker immer wieder festgeschrieben worden – für einige radikale Juden ist sie heute noch verbindlich, an die Ausrottung der Indianer durch Weiße in Nordamerika erinnern, wo das recht des Stärkeren und das Totschalgen des Schwächeren jenseits von recht Gesetz gute Tradition hat.

Kann, darf die wirklich zivilisierte, humane Welt heute zusehen, wenn einige Radikale, die Menschenverächter und primitive Zyniker sind, aber über ihre Partei ebenso radikale Politik ermöglichen, also auch Kriege und Vernichtungskriege, zusehen, wenn Menschenleben einseitig bewertet und nach den Gesetzen der Einseitigkeit ausgelöscht werden, auch in der West Bank, wo schon die Suche nach Terroristen im Milieu potenzieller Widerständler zu ungezählten Opfern führt, nicht anders als im Wilden Westen der USA, wo zuerst geschossen wurde, um dann später etwa zu fragen, wer da tot im Sand liegt.

Jeder, der sich etwas mit dieser historisch so – durch und durch ungerecht – gewachsen Materie beschäftigt, ganz egal, wo auf der Welt, wird zu diesen Erkenntnissen, die inzwischen Massen bewegen, in London, bald an den Hochschulen der USA, vor allem aber in der mitleidenden, mitfühlenden arabisch-muslimischen Welt, kommen.

Vergeltung gegen Kinder, gegen Zivilisten, nur weil die eigene Regierung versagt hat, die Armee, der allmächtige Geheimdienst, der sonst Killerkommandos in Bewegung setzt, um schaden von Israel abzuwenden, präventiv, so, wie man gegen Teheran agierte, als die Sicherheit des Judenstaates durch die tollwütigen Krieger in Kuten bedroht war?

Hatte das – anstehende und inzwischen auf Eis gelegte – „Abraham-Abkommen“ dem Mossad in Tiefschlaf versetzt? Und die Armee ebenso von dem eigentlichen Auftrag abgelenkt?

Anstatt die Schuld für die Versäumnisse auf dem Gebiet der inneren Sicherheit bei sich selbst zu suchen, schürt Netanjahu, von den eigenen Fehlern ablenkend, den Vernichtungskrieg, der bald bei einem Einmarsch in den Gaza-Streifen noch viel mehr Zivilisten-Opfer fordern wird. Die toten Hamas-Kämpfer zählt niemand.

Wenn Gaza „platt gemacht“ wird, wie es im Sprachgebrauch der kalten Krieger auch aus den USA zynisch heißt, wenn, ohne Rücksicht auf Verluste und „Kollateralschäden“ aller Art, an die man sich inzwischen gewähnt hat, auch wenn Tausende Menschenleben betroffen sind, wenn, um jeden Preis, Gaza zur Wüste gemacht werden soll mit nur noch Toten unter dem Wüstensand, dann werden auch viele jüdischen Soldaten ihr Leben verlieren – und das noch bevor der Konflikt im Norden eskaliert, indem dort die hochgerüstete Miliz Hisbollah in den Krieg eingreift, eine „zweite Front“ eröffnend – mit noch mehr Terror und Menschenopfern in der gesamten israelischen Bevölkerung, denn jene Hisbollah ist in der Lage, Jerusalem anzugreifen, Tel Aviv und das gesamte Staatsgebiet des kleinen, hoch exponierten Judenstaates Israel.


[1] Vgl. dazu meinen jüngsten Beitrag. Die Diskussion über „Übermenschen“ und „Untermenschen“, die sich in dem Konflikt wieder aufdrängt, die aber im politisch koscheren Deutschland systematisch und aus ideologischen Gründen verdrängt wird, beginnt nicht erst in der Nazi-Zeit in Deutschland, sondern ist viele Tausend alt und reiht vom Alten Testament und den Sophisten (Gorgias) bis in die – ach, so zivilisierten Kulturen der jüngsten Zeit.

 

 

Während die – in meinen Augen pubertär wirkende – deutsche Außenministerin auf der jüngsten, spontan einberufenen Sicherheitskonferenz in Kairo und inmitten der Männerriege aus dem arabischen Raum sich mit der lapidaren Aussage begnügt, Israel habe das Recht sich selbst zu verteidigen, welch eine Erkenntnis, um dann noch den Alibi-Satz hinzufügen, „im Rahmen des Völkerrechts“, also eine reine Floskel bemüht, die jeder kennt und die deshalb keinen Eindruck macht, schon gar nicht in professionellen Kreisen, spricht König Abdullah von Jordanien die tabuisierte Thematik unverblümt an, in dem er vor der Weltöffentlich fragt:

Ist das Leben eines Palästinensers weniger wert als das Leben eines Juden?

Der König aller Haschemiten, mutiger und würdiger Nachfolger seines Vaters, des bedächtigen Königs Hussein, Herr auch über 2 000 000 Palästinenser-Flüchtlinge im Land, war gerade in Deutschland – und er hat wohl diese Frage auch Scholz gestellt, dem Kanzler, der auch mit dem Emir von Katar sprach, einem Hamas-Unterstützer, oder dem deutschen Bundespräsidenten Steinmeier beim Tee auf Schloss Bellevue?

Beantwortet haben die Regierenden Israels die – heute unbequeme – Frage selbst, indem sie, um einen Juden aus der Gefangenschaft zu retten, zu befreien, Tausend gefangene Palästinenser ziehen ließen! Eine Geste mit Nachwirkung, biblisch wie in dem Gleichnis vom verlorenen Sohn.

Heute wiederholt sich die Wertung eines Menschenlebens im schmalen Gaza-Streifen, wo es Bomben auf Kinder regnet, tote Kinder, die kein deutscher Politiker beweint, weil sie, die Einzelschicksale, hinter einer anonymen Zahl verschwinden, während die Fälle der Entführten, der Geiseln er Hamas, breite Inszenierung finden.

Inzwischen stehen den 1400 Toten Israels weit über 4000 Tote Palästinenser gegenüber, Zivilisten. Wie viele müssen noch sterben, bis das Verhältnis stimmt? Bis die Vergeltung erfolgt und der Rache Genüge getan ist?

Jeder einfache Palästinenser, der in Deutschland, in Europa, vor allem aber in der aufgebrachten arabischen Welt auf die Straße geht, um gegen die Unverhältnismäßigkeit dieses Vergeltungskrieges gegen Zivilisten – auch über Belagerung – zu protestieren, ebenso gegen die parteiliche, einseitige Haltung des Westens, der riskiert, seine Moral einzubüßen und seine Glaubwürdigkeit für immer zu verlieren, denkt so, auch die Sympathisanten der gerechten Sache der Palästinenser, alles vernunftbegabte Menschen, die den Verstand haben, um nachzudenken, was da gerade in Gaza geschieht und was ein Menschenleben bedeutet.

Wie sieht Netanjahu die Palästinenser? Die Menschen, die er in großer Zahl töten lässt?

Seine Regierungskoalition stützt sich auf Parteien der äußerst rechtsradikalen Art, die man in Europa Faschisten nennen würde, für die nur ein toter Palästinenser ein guter Palästinenser ist.

Im Alten Testament ist die Haltung der Ausrottung feindlicher Völker immer wieder festgeschrieben worden – für einige radikale Juden ist sie heute noch verbindlich, an die Ausrottung der Indianer durch Weiße in Nordamerika erinnernd, wo das Recht des Stärkeren und das Totschalgen des Schwächeren jenseits von Recht und Gesetz gute Tradition hat.

Kann, darf die wirklich zivilisierte, humane Welt heute zusehen, wenn eine Radikale, die Menschenverächter und primitive Zyniker sind, aber über ihre Partei ebenso radikale Politik ermöglichen, also auch Kriege und Vernichtungskriege, zusehen, wenn Menschenleben einseitig bewertet und nach den Gesetzen der Einseitigkeit ausgelöscht werden, auch in der West Bank[1], wo schon die Suche nach Terroristen im Milieu potenzieller Widerständler zu ungezählten Opfern führt, nicht anders als im Wilden Westen der USA, wo zuerst geschossen wurde, um dann später etwa zu fragen, wer da tot im Sand liegt.

Jeder, der sich etwas mit dieser historisch so – durch und durch ungerecht – gewachsen Materie beschäftigt, ganz egal, wo auf der Welt, wird zu diesen Erkenntnissen, die inzwischen Massen bewegen, in London, bald an den Hochschulen der USA, vor allem aber in der mitleidenden, mitfühlenden arabisch-muslimischen Welt, kommen.

Vergeltung gegen Kinder, gegen Zivilisten, nur weil die eigene Regierung versagt hat, die Armee, der allmächtige Geheimdienst, der sonst Killerkommandos in Bewegung setzt, um Schaden von Israel abzuwenden, präventiv, so, wie man gegen Teheran agierte, als die Sicherheit des Judenstaates durch die tollwütigen Krieger in Kutten bedroht war?

Hatte das Abraham-Abkommen dem Mossad in Tiefschlaf versetzt? Und die Armee ebenso von dem eigentlichen Auftrag abgelenkt?

Anstatt die Schuld für die Versäumnisse auf dem Gebiet der inneren Sicherheit bei sich selbst zu suchen, schürt Netanjahu, von den eigenen Fehlern ablenkend, den Vernichtungskrieg, der bald bei einem Einmarsch in den Gaza-Streifen noch viel mehr Zivilisten-Opfer fordern wird. Die toten Hamas-Kämpfer zählt niemand.

Wenn Gaza „platt gemacht“ wird, wie es im Sprachgebrauch der Kalten Krieger auch aus den USA zynisch heißt, wenn, ohne Rücksicht auf Verluste und „Kollateralschäden“ aller Art, an die man sich inzwischen gewähnt hat, auch wenn Tausende Menschenleben betroffen sind, wenn, um jede Preis, Gaza zur Wüste gemacht werden soll mit nur noch Toten unter dem Wüstensand, dann werden auch viele jüdischen Soldaten ihr Leben verlieren – und das noch bevor der Konflikt im Norden eskaliert, indem dort die hochgerüstete Miliz Hisbollah in den krieg eingreift, eine zweite Front eröffnend – mit noch mehr Terror und Menschenopfern in der gesamten israelischen Bevölkerung, denn jene Hisbollah ist in der Lage, Jerusalem anzugreifen, Tel Aviv und das gesamte Staatsgebiet des kleinen, hoch exponierten Judenstaates Israel.


[1] Heute, am 22. Oktober 2023, wurde auch dort bombardiert, nachdem schon in diesen Tagen dort im besetzten Gebiet über 80 Palästinenser den Tag fanden.

 

Die Dämonisierung der Palästinenser – mit seiner einseitigen Haltung im Gaza-Krieg an der Seite Israels ist der Westen auf gutem Weg, seine Glaubwürdigkeit in der Welt für immer zu verlieren

Verdrängung und Ausrottung – viel davon steht im Alten Testament, ein Gott verdrängt den anderen, ein Volk nimmt sich das Land des anderen, weil es stärker ist als andere Völker, Juden erschlagen Philister und umgekehrt; einmal gewinnt, der eine, dann der andere, drei, vier Tausend Jahre hindurch.

Die Syrer sind immer noch da, friedlich und kriegerisch. Die Juden ebenso und die Palästinenser, mehr „demokratisch“ die einen in der „offenen Gesellschaft“, die anderen, angeführt von kleinen oder großen Diktatoren, in der Selbstbehauptung und in Kriege verwickelt, bis hin zu Nachkommen der Perser und zu den Königen der Saudis, die gestern noch Kamelhirten waren.

Einige sind reich, andere arm und im Elend, ohne Perspektive aus der Misere herauszukommen, dazu auch noch in alle Winde zerstreut wie die Palästinenser, weil die Juden ihnen das – als „Heimat“ – beanspruchte Land nahmen, um den Judenstaat zu gründen, die Vision Herzls umsetzend, während den Palästinensern das „Selbstbestimmungsrecht“ aller Völker ebenso abgesprochen wurde wie die „eigene Identität“ und ein freier, souveräner „Palästinenser-Staat“ im angestammten Land.

Worauf die Briten heute nicht sehr stolz sein können, was aber ein Palästinenser-Vertreter jüngst auf BBC[1], wo man sich redlich um differenzierte Erörterung und Aufklärung[2] bemüht, frei ansprechen darf, während im deutschen Fernsehen ein anderer Palästinenser-Vertreter[3] von der Iranerin in neuen Diensten niedergeschrien und mehrfach abgewürgt wird, ist ein Vorgang von vor über 100 Jahren, als die in Palästina bestimmende Briten das Volk der Palästinenser zu einer „Minderheit“ in diesem Gebiet erklärten, obwohl die Palästinenser damals, 1904, angeblich 98 Prozent der Einwohnerschaft stellten.

Alle folgen Kriege gegen Israel wurzeln in dieser bodenlosen Ungerechtigkeit, die bis zum heutigen Tag anhält, auch der gegenwärtige Konflikt der bewaffneten Art in Gaza, wobei die Palästinenser auch heute noch ein stigmatisiertes, ungerecht behandelten Volk sind, dessen Angehörige gerade in den von Israel besetzten Gebieten fast wie Aussätzige behandelt werden, schutz- und rechtlos den Besatzern ausgeliefert, gerade dann, wenn diese gegen innere Feinde ermitteln oder fahnden.

Was ungerecht und hoch gefährlich ist: heute werden Palästinenser – vorschnell und oberflächlich – mit Hamas-Terroristen gleichgesetzt, identifiziert, ohne zu bedenken, dass es immer schon Kräfte und Zyniker der Macht gab, die die Sache der Palästinenser für eigene Zwecke instrumentalisierten. Erinnern sei an Saddam Hussein, der Scud-Raketen auf Israel feuern ließ und bei dessen frühen Erfolgen angeblich Palästinenser akklamierend jubilierten, eingekaufte Stimmen für die Kamera.

Die Dämonisierung ganzer Völker ist alt – und sie funktioniert immer dort, wo es viele Unwissende. Nicht-Informierte, dumme, gar primitive Leute gibt, die die Hass- und Hetzkampagnen der zynisch Regierenden und der moralisch wenig zimperlichen Militärs, die ihr Geschäft erledigen, mittragen!

Nach der Dämonisierung der Juden in der Christenheit des Abendlandes und Zigeuner, beginnend mit Pogromen bis hin zur industriellen Ausrottung in den Konzentrationslagern während des Holocaust, neben den Indianern Nordamerikas und den Einwohnern Südamerikas, die allesamt als primitive Heiden hingestellt und in Gottes Namen totgeschlagen wurden, ausgerottet, um Platz zu schaffen für weiße Konquistadoren, Räber und Wegelagerer aus dem christlichen Europa, wurden später – mit Hitler – die Deutschen dämonisiert, in aller Welt, auch, wenn sie nur deutscher Abstammung waren, die Japaner in den USA ebenso nach Pearl Harbour und schließlich die Russen der Sowjetunion, wobei Hollywood tatkräftig mithalf, das abwertende Bild der an den Pranger gestellten Nationen in der Welt zu verbreiten.

Heute sitzen die Palästinenser auf der Anklagebank, unschuldig, trotzdem schlecht und vor allem ungerecht behandelt von den westlichen Politikern, die undifferenziert Partei ergreifen, obwohl sie es besser wissen könnten, aber auch von Teilen der Presse, etwa der Springer-Presse[4] in Deutschland, die nicht nur tendenziös berichtet, sondern sich unverhohlen für die Sache Israels stark macht, ohne die Deutschen darüber zu belehren, dass es nur die Sichtweise und Politik des zynischen Machtpolitikers Netanjahu ist, der – über eigenes Versahen – den Status quo der Krise herbeigeführt hat.


[1] In der Sendung HARDtalk mit Steven Seckur.

[2] Etwa, indem in einer Art „Fragestunde“ fragen der Zuschauer zu diversen Begriffen und Entwicklungen von sachkundigen, vor Ort an der Front tätigen Journalisten faktisch wie historisch erklärt werden.

[3] Botschafter aus Wien.

[4] Schon die Überschriften in der „Bild Zeitung“, aber auch in der „Welt“ sind reißerisch und stoßen den ab, der objektiv informiert werden will. Diese Blätter sind Partei.

Carl Gibson, Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,
Naturfotograf,  im September 2022

Die große Rede des Joe Biden, war sie wirklich groß?

Obwohl ich nur Auszüge gehört hatte, ein paar Sätze hier, ein paar Wortfetzen dort, hatte ich, noch bevor die Würdigung in großen Blättern[1] als „größte Rede“ dieses Präsidenten erfolgte, den Eindruck, Biden hätte wesentliche Dinge angesprochen, ausgesagt, sogar mit selbstkritischem Unterton, wobei er seinem Volk ins Gewissen redete, einem immer noch sehr überhebliche Volk, aber auch den Akteuren in den beiden – von den USA – gestützten Kriegen in der Ukraine und in Israel. Auf Amerika ist Verlass – und die großen, die eigentlichen Gegner Amerikas, Putins Russland, vor allem aber das China des Xi Jinping, sollten mir der Entschlossenheit Amerikas rechnen, wenn es darum geht, die westliche Welt mit ihren Werten, die Welt der Demokratien gegen autokratisch-diktatorisches Macht- und Expansionsstreben zu verteidigen.

Konziliant, wie er nun einmal ist, hat Joe Biden alles recht schonend formuliert, mahnend, doch nicht plump drohend wie sein unkultivierter Vorgänger im Amt, seinem ausgleichenden Wesen gemäß und so, wie es ein Trump nie gekonnt hätte.

Es war eine Rede nach der Tat; nach dem Gang, nein nicht nach Canossa – denn die USA sind immer noch die Supermacht der Welt, wenn auch nicht mehr die einzige wie noch vor zwei Jahrzehnten im Irak-Krieg, als Russland ohnmächtig daniederlag und China noch nicht groß genug war, um zu provozieren – nach dem mutigen Schritt ins Heilige Land der Juden in Kriegszeiten, was kein Nixon wagte und auch kein Champagner-Krieger von der Heimatfront zu Mexiko George W. Busch während des Krieges gegen Saddam Hussein.

Biden beschwor die Rolle Amerikas in der Welt als die Macht, die die Demokratien zusammenhält, als die Ordnungsmacht, die Werte vorgibt und über Werte wacht.

Mit Recht?

Was, lange nach dem Debakel des George W. Busch, an der Seite der von Putins Truppen überfallenen Ukraine auf gutem Weg schien, stößt nun in dem – von dem enthemmt agierenden Netanjahu geführten – Israel-Krieg im Gaza-Streifen, wo, aus der Sicht der Palästinenser, nicht nur Hamas-Terroristen bekämpft werden, sondern das ganze Volk der Palästinenser, an Grenzen, an ethisch-moralische Grenzen, was die Glaubwürdigkeit gesamten Westen gefährden kann.

Biden hat differenziert – und er hat in seiner Rede das Volk der Palästinenser in Schutz genommen, um die Gefahr wissend, die der westlichen Welt droht, wenn sie einseitig agiert, für Israel Partei ergreift und Netanjahu, der gestern noch als korrupt angesehen und politisch bekämpft wurde, sehr, sehr grünes Licht erteilt für ein „Weiter so“!

Das war das Fazit des Besuchs[2] an der Front zu Kriegszeiten. Ein Gestus der unmissverständlichen Art: das „Go“, die Sanktion und Absolution!

Die Rede nun ist die Erläuterung dazu.

Wer immer auch Bidens Rede schrieb – er rang mit der Quadratur des Kreises, alle einbeziehen wollend, was den Interessen der USA im Augenblick dient und einem Präsidenten des Ausgleichs, der keine Kriege führen will, aber entschlossen Krieg führen muss, große Kriege, wenn er, der alte Alte Mann aus der Politik, als Präsident der vereinigten Staaten wiedergewählt werden soll.

Von der eigentlichen Lösung des Makro-Problems, das seit mehr als hundert Jahren ansteht, erfuhr ich in dieser Rede, die deshalb doch keine ganz große Rede war, nichts – denn die Lösung ist in gegenwärtiger Situation hier und dort nicht opportun:

der – noch zu errichtende – souveräne Palästinenser-Staat für alle Palästinenser, die heute – in alle Winde zerstreut gleich den Juden im Mittelalter – in Nachbarstaaten als exponierte Minderheiten leben müssen, zu großer Zahl in Jordanien, aber auch unter der Besatzungsmacht Israel in der West Bank, wo Israel mit harter Hand[3] bestimmt.

Der auf universelle Menschenrechte für alle setzende US-Präsident Jimmy Carter arbeitete an der Umsetzung dieser Vision ebenso wie später Bill Clinton, zwei demokratische Vorgänger im Amt, an deren Vorbild der Sacher der Palästinenser Joe Biden sein eigenes Tun ausrichten kann, vor allem, indem er den enthemmt-entfesselten Netanjahu stoppt, vom Blutbad Einmarsch abhält und auf den Boden der Friedensbemühungen zurückbringt, denn eine Perspektive für alle und für den Weltfrieden ist nur möglich, wenn die Mächtigen auf noch mehr Waffen und noch mehr Krieg und Vernichtung verzichten, um, vom politischen Willen beseelt, am grünen Tisch die Staatenlösung zu betrieben und umzusetzen.


[1] Etwa in der New York Times.

[2] Biden musste reisen, weil sein – offensichtlich überforderter – Gesandter Blinken, der sich als Jude geoutet hatte, also Partei war, nicht die Autorität aufbrachte, um die Friedensziele der USA in der Region zu erreichen, um die Politik der USA kalkulierbar zu machen.

[3] Im Schatten der inzwischen über 4000 Opfer unter den Zivilisten in Gaza starben in der West Bank in den jüngsten Tagen über 80 Palästinenser bei Razzias der israelischen Armee auf der Suche nach „Hamas-Terroristen“, teils auch ermordet durch aufgebrachte jüdische Siedler. Die westliche Welt nimmt kaum Notiz davon. Auch werden die 10 000 Verwundeten in Gaza kaum erwähnt, während dem Einzelschicksal der entführten Geiseln sehr viel Aufmerksamkeit zuteilwird, verbunden mit großzügig eingeräumt Sendezeit.

 

„Mehr Waffen“ … für die Ukraine und für das angegriffene Israel, fordert Biden, viele Milliarden Steuergeld – legitim, sinnvoll? 

Zur „großen“ Rede des US-Präsidenten aus dem Oval Office an das Volk der Amerikaner

Der Krieg ist der Vater aller Dinge,

nicht erst seit Heraklit.

Angeblich 60 Milliarden für die Ukraine, um Putin abzuwehren und um das Land vom Aggressor zu befreien; ferner 16 Milliarden für das protegierte Israel, das von Feinden umzingelt ist und wehrhaft sein muss, wenn es aus allen Ecken der arabisch-muslimischen Welt angegriffen wird.

Amerika kann das leisten, sagt Biden.

Und es kann und sollte sich das leisten, denn es ist im ureigensten Interesse der Vereinigten Staaten von Amerika, dass Autokraten und Diktatoren nicht für ihre aggressiven Beutezüge belohnt werden, sondern aktiv im Befreiungskampf zurückgedrängt werden und sich in der Selbstverteidigung behaupten. Demokratien müssen sich in der Auseinandersetzung mit autokratisch-diktatorischen Systemen behaupten.

Die Vorstände der Rüstungskonzerne der USA – und Amerika hat viele davon – werden sich freudig die Hände reiben; der neue Geldsegen verspricht ein fröhliches Weihnachtsfest mit reichen Gaben, auch, wenn anderswo tausende Leichen bestattet werden müssen oder für alle Zeiten unter Betontrümmern begraben liegen.

Was solls! Kollateralschäden hat es immer schon gegeben! Es sind ja nur Palästinenser!

Der Krieg ist der Vater aller Dinge, nicht erst seit Heraklit. Und Frieden unter Menschen, den Völkern der Welt – was ist das mehr als Stagnation, Sillstand in einer Welt im Werden, die sich erneuern muss, indem Menschen abtreten, um Platz zu schaffen für andere, die kommen wie für Völker, alte und neue, denen es nicht besser ergeht als den Menschen und dem Vieh – sie sterben, um neue geboren zu werden!

Der Tod – eine Notwendigkeit!?

Einige machen daraus ein Geschäft[1]!

Ein ewiger Friede, von dem ein Kant träumte, lange nach Jesus, ist da nur kontraproduktiv!


[1] Die ewige Wiederkehr des Gleichen – in Sachen Krieg! Ein Deja-Vu! Neue Kriege, ganz egal wo, neues Geschäft. Als der Ukraine ausbrach, schrieb ich Ähnliches.

Vgl. dazu den – hier publizierten – Beitrag von damals.

 

Die Zeit der Kollateralschäden

Lebende Kollateralschäden gibt es und ungezählte tote.

Als einer, den man schon vor vielen Jahren zum Kollateralschäden gemacht hat, in einem anderen Krieg für Wahrheit und Gerechtigkeit in der zivilisierten Welt der Kulturnationen Europas, schaue ich immer ganz genau hin, wenn Kollateralschäden entstehen, mich fragend, wer sie versursacht und wer auf diese Weise untergeht, stirbt, geistig oder physisch.

Die Welt jedoch hat sich inzwischen an diese Kollateralschäden gewöhnt, an die vor der Haustür und der eigenen Nase der moralisch-ethischen Art und an die in fernen Ländern, die man gerne hinnimmt, weil sie einen scheinbar nicht betreffen und das Wegschauen so einfach machen – wie unlängst noch in der Ukraine, in dem unbekannten Land zwischen Europa und Russland, und in diesen Oktobertagen in Gaza, wo das angegriffene Israel mit Macht zurückschlägt und unverhältnismäßig – fern vom Völkerrecht – zurückschlägt, im Kampf gegen die brutalsten Terroristen der Welt aber auch – ganz nebenbei – 1000 Palästinenser-Kinder tötet und, nach zwei Wochen Krieg, angeblich 3785 Zivilisten, was den Hass der Vielen aus der arabisch-muslimischen Welt, den Israel so auf sich zieht, noch steigert.

In der Ukraine wurden die Kollateralschäden genannt, fein säuberlich dokumentiert, um Putin später mit seinen Kriegsverbrechen zu konfrontieren oder dann, wenn der mit Haftbefehl Gesuchte ins Netz geht, gefangen und angeklagt wird.

Die Zahl der gefallenen Soldaten der Ukraine hingegen ist ein ebenso gut gehütetes Geheimnis wie Zahlt der Toten in der russischen Armee!

Wie viele Menschenleben forderte der Ukraine-Überfall Putins bisher insgesamt?

Und wie viele Menschen starben im Israel-Gaza-Konflikt, werden noch sterben, wenn der Krieg der „Zivilisierten“ auch gegen Zivilisten eskaliert?

Zahlen sind abstrakt, sie machen den Krieg anonym, verschleiern das Einzelschicksal, das Leiden des Einzelnen und den oft trivialen Tod, erschlagen von Trümmern eines Bombardements. Wie Saddams Soldaten in den Bunkern im Bombenhagel untergingen und für immer verschwanden, so verschwinden heute – weniger chirurgisch amputiert – unzählige Zivilisten in Gaza, Kinder, Alte, Schwache, Kranke, allesamt „Kollateralschäden“, deren Tod man zynisch in Kauf nimmt, um Terroristen zu treffen und auszuschalten.

Heiligt der Zweck die Mittel?

Gibt es noch eine Kultur des Krieges, nachdem man sich schon – ungestraft – über das „Kriegsrecht“, das ein Teil des „Völkerrechts“ ist, hinweggesetzt hat?

Wird der Krieg – enthemmt – zum Blutrausch, zur Orgie der Vergeltung, zu einem Zerstörungsfeldzug, in welchem nicht mehr differenziert wird, wer sein Leben lassen muss, damit andere zu ihrem Zweck gelangen?

Wer entscheidet überhaupt über den Endzweck, der wertvoller erscheint als viele Tausend Menschenleben unter den unbeteiligten Zivilisten?

Wie es scheint, haben diejenigen unter den kriegführenden Akteuren, die sich zu den zivilisierten Kulturnationen des aufgeklärten Abendlandes rechnen, die seit der Antike historisch gewachsenen Prinzipien und Werte gerade jetzt ad acta gelegt, nur, um einen Krieg um jeden Preis zu führen, der kein Selbstverteidigungskrieg mehr ist.

Der Westen schweigt nicht nur dazu – er macht aktiv mit, mit heuchlerischen Parolen, falschen Gesten, mit heuchlerischer Solidarität, vor allem aber mit Waffen und Taten.

Was zu Beginn des Ukraine-Krieges der Welt drohte, die Apokalypse, der Weltenbrand, vor dem die Völkergemeinschaft UNO verzweifelt wart, rückt in diesem Konflikt der Vielen näher.

Der Kampf der zivilisierten Welt an der Seite Israels mit bisher 3785 Kollateralschäden der menschlichen Art – auf dem Weg zum totalen Krieg?

Wie zivilisiert ist das – und wie human?

Wer fragt heute noch nach der Integrität des obersten Kriegsherrn in Israel, nach dem Wesen der Parteien, die die Konfrontationspolitik mittragen, nachdem eigentlichen Gründen, die zum dem bewaffneten Konflikt führten, der so viele unschuldige Menschenopfer fordert?

1000 Kinder sind inzwischen tot, Kinder, die keine Gräueltaten verübt hatten! Es wird selektiv beweint, denn man ist Partei – und als Partei kann, darf man nicht anders.

Die kommenden Tage werden es zeigen, wohin diese Zivilisation die Menschheit führt. Die ohnmächtige UNO hat bereits darauf geantwortet, der eine oder andere Geist ebenso, wenn auch von oben herab zurückgescheucht und verunsichert.

Die große Mehrheit in den Völkern der Demokratien aber schweigt, was höchst bedenklich[1] ist, die Einseitigkeit der „Zivilisierten“ absegnend, noch mehr Krieg billigend – bis hin zum totalen Krieg?


[1] Aus meiner Sicht „Bedenkliches“ kommt auch aus dem Mund des deutschen Bundeskanzlers, der vor dem Parlament Justiz und Polizei dazu auffordert, Demonstrationen schon im Vorfeld über Verbote zu unterbinden, also die freie Meinungsäußerung von Staatsbürgern oder von „Gästen“ im demokratischen Europa, zu dem sich Deutschland rechnet, nicht zuzulassen, weil dort möglicherweise antisemitische Äußerungen in die Welt gebrüllt werden könnten. Ist das also eine Art „Präventivschlag“ im Bereich der Freiheits- und Bürgerrechte, Herr Scholz? Soll der Bürger nur noch schweigen, aber die sonderbare Politik der EU-Staaten und der USA in diesem Konflikt, der für alle existenziell werden kann, aber mittragen, unkommentiert?

 

 

Biden liest Netanjahu die Leviten – 

Hinter verschlossenen Türen: 

der mächtigste Mann der Welt aus gutem Grund überraschend in Israel, 

als Feuerwehrmann?

Israel in Not – die Welt vor dem Flammeninferno, vor dem Weltenbrand?

Mao hat es immer wieder bezweifelt: die USA werden nicht in der Lage sein, alle ihre diversen Staaten gegebenen Sicherheitsgarantien und die Bündnisverpflichtungen innerhalb der NATO einzuhalten[1].

Xi Jinping und Putin sehen das heute vielleicht ebenso, dahinter auch noch der Clown Kim aus Nordkorea, der „kleine Raketenmann[2]“.

Sie alle provozieren die USA, die heute nicht mehr das ist, was sie lange war.

Israel ist auch nicht mehr das Land, das es einmal war – und das sich alles leisten kann, was es sich leisten will, sich – wie die USA – dann über das Völkerrecht hinwegsetzend, wenn es gerade gefallt oder politisch in den Kram passt, speziell innenpolitisch, um an der Macht zu bleiben und um die Macht zu sichern.

Also eilt der US-Präsident in das Heilige Land der Juden, weil Not am Manne war und ist, weil die Geschicke der USA und der Welt auf dem Spiel stehen, vor allem aber, weil sich ein Mann verrannt hat, indem er „emotional“ regierte und brutal zurückschlug, alttestamentarisch grausam gegen den Todfeind aller Juden, das aber ohne Rücksicht auf „Kollateralschäden“, auf menschliche Verluste, auf über 700 Kinder, die inzwischen tot sind, obwohl sie keine Gräueltaten begingen.

Die Zahl der Opfer auf palästinensischer Seite belaufen sich inzwischen auf über 3500, wenn die Angaben aus dem von der Hamas beherrschten Gaza-Zone stimmen.

Israel hat 1400 Tote zu beklagen, um die 200 Juden befinden sich in der Geiselhaft der wohl grausamsten Terroristen der Welt, der kämpfenden Hamas.

Wir sehen heute erst die Bilder, die Netanjahu sah, als er sich zum Bombardement von Gaza-Stadt entschloss und diese Vernichtung von Vielen befahl.

Netanjahu reagierte dabei aus dem Bauch heraus, emotional, gedemütigt und gekränkt, nachdem Israels Armee und der allwissende Mossad kläglich versagt hatten; versagt deshalb, weil sich das Volk in Israel, auch Soldaten und Sicherheitskräfte, eben von der Politik diese Netanjahu abgewandt hatten, zu Hunderttausenden auf die Straße gehend und dagegen protestierend.

Dann das Debakel, das „kollektive Trauma“, das im prinzip nicht anders war und nicht anders ablief als der Schock vom 11. September in den USA, die zurückschlug und – in einsamer Vergeltung – nicht nur ganz Nordafrika destabilisierte, sondern auch den Irak in eine Wüste verwandelt, was die Mullahs im Iran mächtig und zynisch machte, zum Schaden Israels und der gesamten westlichen Welt.

Nach Biden war die emotionale US-Überreaktion von damals unter George W. Bush als Präsident ein Fehler, ein Fehler, den es heute in Israel unbedingt zu vermeiden gilt.

Also eilte der US-Präsident in das Heilige Land der Juden, und hielt, moderat und konziliant, wie es seine Art ist, dem aufbrausenden Netanjahu eine Strafpredigt nicht der belehrenden Art, aber der pragmatisch notwendigen Natur.

Biden las Netanjahu die Leviten, um diesen Staatschef, der im Begriff ist, sich mit der gesamten arabisch-muslimeschen Welt anzulegen, auf den Boden der Tatsachen zurückzubringen, auch im ureigensten Interesse der USA, die sich gegen das mächtig gewordene China aufstellen und behaupten mit einem Feind Russland unter Putin und sogar dem Giftzwerg Kim im Hintergrund.

Das Pulverfass Nahost kommt da ungelegen, denn, was nun abläuft, nützt nicht nur den Mullahs in Teheran, sondern vor allem den großen ideologischen Rivalen, die sich nu als Stützen der Palästinenser und somit als Retter des Weltfriedens auspeilen können, während die Demokratien des Westens nur wie blinde, gefügige Hunde den Vorgaben aus Washington hinterherlaufen, ohne zu eigenen Positionen zu finden.

Bidens Besuch in höchster Not hat hohe Symbolkraft; das muss nicht erst betont werden; auch nicht, dass er, aus einer reinen Gefälligkeit heraus, die ihn nur ein paar Worte kostet, aber kein Geld, „einem anderen Team“ die Verantwortung für das Bombardement des Krankenhauses mit nahezu 500 Opfern zuschiebt.

Wichtig an dem Besuch, der die USA fest entschlossen an der Seite[3] Israels zeigt, aber ist das, was hinter verschlossenen Türen geschah; was der mächtigste Mann der Welt aus und als Feuerwehrmann der Regierung Israels zu sagen hatte.

Davon aber wird die Welt nichts erfahren, wen auch die Tendenz, der Geist des Gesagten, durchschimmert und transparent werden soll:

Mäßigung, Nachdenken über den Einsatz der Mittel, über die Verhältnismäßigkeit der Aktionen, dahinter die Überprüfung des politischen Programms, das bei einem entfesselten Netanjahu – wie nicht nur von Ägyptens Al-Sisi befürchtet – auf „Genozid“ und ethnische Säuberung hinausläuft, damit der menschenentleerte Gaza-Streifen von Israel annektiert und umstrukturiert, neu besiedelt werden kann, wie das in der besetzten West Bank so – und gegen das Völkerrecht – schon seit Jahren abläuft.

Diese rücksichtslose Siedlungs-, Expansions- und Machtpolitik Politik gefährdet die auch USA, die Israel im Falle einer weiteren Eskalation nur schwer noch wird decken können, weder moralisch, noch militärisch, wenn aus dem Regional-Konflikt ein Weltkonflikt wird.

Ein Staatsbesuch wie der gerade erfolgte, werden in der Regel viele Wochen lang grünlich vorbereitet. Dass es in diesem Fall von heute auf morgen sein musste, verweist auf die Dringlichkeit der Situation.

Der Feuerwehmann musste präventiv agieren, so, wie Israel präventiv agierte, etwa gegen den Iran, als Eskalation und Weltenbrand drohten.

Netanjahu darf nicht Feuer an die Lunte legen, nur, um innenpolitisch zu punkten, um an der Macht zu bleiben, wenn die Zeit nicht mehr danach ist.

Das aber hat der politische Routinier verkannt, was Biden zwingt, den Rabiaten zurückzupfeifen, denn Netanjahu arbeitet – über die Aufwertung Irans hinaus – China und Russland zu, wenn die Entwicklung eskaliert, den eigentlichen Feinden des Westens, was die USA eminent schwächt und den mitlaufenden Westen bald ganz erledigt.


[1] Vgl. dazu meinen Beitrag: Biden in Asien bzw. die Ausführungen von Kanzler Helmut Schmidt in „Menschen und Macht“.

[2] Wie ihn Donald Trump als Präsident nannte, ihm dann aber trotzdem die Hand schüttelte an der innerkoreanischen Grenze.

[3] Was gewisse Kreise dann auch von „Komplizenschaft“ – auch bei den Verstößen gegen das Völkerrecht – sprechen lässt.

Biden in Asien – eine Beschwichtigungstour? Werden die Vereinigten Staaten von Amerika ihren vielfach ausgesprochenen „Beistandsverpflichtungen“ nachkommen? Zur Diskrepanz zwischen Wort und Tat in der US-Außenpolitik aus der Sicht von Mao und Deng Xiaoping

Man fühlt sich in Mozarts „Zauberflöte“ versetzt, wo ein Freimaurer aus den Reihen Zarastros der Frau unterstellt, sie rede viel, tue aber wenig, wenn man Maos skeptischer Einschätzung folgt, die später von „Reformtor“ Deng Xiaoping im Gespräch mit dem deutschen Kanzler Helmut Schmidt wiederholt werden wird. Beide bezweifeln das Einlösen der Schutz- und Beistandsversprechen, die die USA in allen strategisch wichtigen Ecken der Welt abgegeben hatten, in Taiwan, in Korea, in Europa über die NATO etc.

Bidens aktueller Besuch in Südkorea und in Japan in diesen Tagen während des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, wo alte Sicherheitszusagen bekräftigt werden, nachdem man sich überhastet aus Afghanistan zurückgezogen hat, geben der Materie eine neue Brisanz, auch im Hinblick auf die Entschlossenheit der USA und der NATO gegenüber dem Aggressor Putin, der gerade die gesamte freie Welt herausfordert.

Weshalb bezweifelten die Führer Chinas einst das Wort der USA? Weshalb unterstellten ihr Mao und Deng Inkonsequenz, gar billige Demagogie? Aus realistischen Gründen, sie bezweifelten die Machbarkeit, die konkrete Umsetzung im Fall des Falles, überzeugt, dass die USA die – den Staaten gegebenen – Sicherheitszusagen militärisch nicht wird folgen können, eben, weil es zu viele sind und, weil selbst eine Supermacht nicht an vielen Fronten gleichzeitig Krieg führen kann.

Wenn Putin den ideologischen Rivalen und Hauptfeind USA über die NATO in einem Krieg in Europa bindet, dann gibt es Freiräume für China, um Taiwan in das Mutterland einzugliedern, China wieder zu vereinigen, mit militärischer Macht. Deshalb lässt XI Jinping Putins kriegerisch gewähren, ohne den Angriffskrieg moralisch zu verurteilen. Man wird dem Muster folgen, wenn die Zeit reif ist. Das wird jetzt vielen bewusst – und deshalb erfolgt gerade jetzt, wo Kim Jong-un zündelt und provoziert, US-Präsident Bidens Asienreise. Südkorea soll beruhigt werden, aber auch das mitexponierte Japan, das, obwohl ein Wirtschaftsgigant, militärisch kleingehalten wurde – von den USA, von China und von der Sowjetunion bzw. von Russland.

 

Denkt, plant und handelt Netanjahu wie einst Milosevic in Jugoslawien? 

Über ein „Volk ohne Raum“, über „ethnic cleansing“ und „Genozid“, über die – nicht nur in Deutschland verdrängte – Sicht der Palästinenser  

sowie über die Demokratien des Westens, die – bei gedultetem Unrecht – ihre Glaubwürdigkeit für immer verlieren werden

Der Palästinenser-Staat – für mich ein Herzensanliegen, damals, 1982, als ich in Genf mit Ceausescus Repressionspolitik über die CMT und die ILO der UNO an die Öffentlichkeit und – de facto, doch nur moralisch – vor Gericht ging. Den Kurden-Staat wollte ich auch, bald danach, während meiner Völkerrechtstudien, doch die Not des Palästinenservolkes, damals schon in alle Winde zerstreut, lag mir näher. Schließlich hatte ich noch aus der kommunistischen Welt des Astblocke heraus Arafats Weg verfolgt, den Kampf der PLO und das Ringen um Frieden in der Region, um einen Zustand und einer Win-Win-Situation für alle, die nur über einen Palästinenser-Staat zu erreichen gewesen wäre, was das verhindert hätte, was wir heute dort haben: Terror und Krieg – und dahinter, nicht nur von einem unbekannten Philosophen so benannt: eine Welt am Abgrund.

Hinterbänkler aus dem deutschen Parlament beschwören das „Existenzrecht Israels“, das auch für Kanzler Scholz deutsche Staatsraison ist, allen Schutzsuchenden aus der arabisch-muslimischen Welt die Tür weisend, allen voran, den aufbegehrenden Palästinensern, die jetzt, hier und heute, ihre Menschen- und Bürgerrechte einfordern.

Nach der Sicht der Palästinenser fragt niemand! Auch will kaum einer aus der deutschen Politik die hochkomplexe Materie historisch aufarbeiten und den Akteuren genauer auf die Finger sehen, auf das, was sie tun, wie sie es tun, wer sie sind, wo sie herkommen und wohin sie wollen.

Wer ist dieser Netanjahu, der sich, gestützt von Biden, als Retter Israels aufspielt, nachdem die vom ihm angeführte Regierung mit dem Geheimdienst Mossad und der israelischen Armee (IDF) eklatant versagten?

Seine Macht und Regierungsarbeit verdankt dieser zynische Machtpolitiker der brutalen Art Netanjahu, der, bei Gott kein ausgewiesener „Demokrat“ ist, ultra-rechtsradikalen Splitterparteien, die die Palästinenser in Israel und den von Israel besetzten Gebieten in der West Bank sowie im Gaza-Streifen so sehen – und am liebsten auch s behandeln würden – wie die Weißen Nordamerikas die Indianer behandelten oder die europäischen Konquistadoren die ausgerotteten Völker Südamerikas – alttestamentarisch, menschenverachtend, zu Sklaven reduziert, gar zu Tieren reduziert, am liebsten tot, von der Welt getilgt, damit Platz wird für das eigene Volk in Expansion, das Raum bracht, so, wie Hitlers Deutschland Raum beanspruchte als es über Stalins Sowjetunion herfiel.

Die zivilisierte Welt hielt damals dagegen, meint Netanjahu heute, stellte sich gegen den Nazi-Spuk und beseitigte ihn mit vereinten Kräften, um die Menschheit zu retten?

Doch was macht Netanjahu, der ein auch ein Demagoge ist, heute, nach Hitler – und nach Milosevic?

Setzt er nicht diese unselige Verdrängungs- und Siedlungspolitik fort, als „Besatzungsmacht“ im Westjordanland und in naher Zukunft vielleicht auch in niedergerungenen Gaza-Streifen, aus dem es alle Palästinenser zu vertreiben gilt?

So sieht das etwa der ägyptische Staatschef Al-Sisi, der die 2,3 Millionen Einwohner des Gaza-Streifens, den einzelner Kritiker – noch über die Bezeichnung „Open-Air-gefängnis hinausgehend – „ein großes Konzentrationslager“ nennen“, nicht auf Dauer aufnehmen will, weil er weiß, dass er das einmal offene Tor für die Flüchtenden nie wieder wird schließen können. In Jordanien leben bereits 2 Millionen Palästinenser! Also sieht der König dort, jüngst Gast in Deutschland, das auch so. Die arabisch-muslimischen Welt teilt die Sicht der Dinge! Doch die Palästinenser in Deutschland sollen sich der deutschen Staatsraison beugen, ohne ihre – de facto identische – Meinung öffentlich zu äußern, was ihnen – mit und ohne deutsche Staatsbürgerschaft – in einem demokratischen Staat zusteht!?

Was will Netanjahu wirklich? Wird er die an der Grenze zum Gaza-Streifen massiv zusammengezogene, bis zu den Zähnen bewaffnete Armada einmarschieren lassen, um alles platt zu machen in einem großen Blutbad, damit das tote, blutgetränkte von Palästinensern befreite Land dann annektiert werden kann, etwa so, wie Putin die Krim annektierte und Teile der Ostukraine?

Soll Netanjahu das machen dürfen, was man Milosevic im auseinanderfallenden Jugoslawien verweigerte und Putin, dem Massenmörder der besonders zynischen Art, immer noch verweigert?

Die Haltung des Westens ist nicht nur abgrundtief heuchlerisch, sie ist sogar schizophren. Und der Westen, der inzwischen lange nicht mehr so stark und mächtig ist, wie er vor Jahrzehnten noch war, wird seine Glaubwürdigkeit einbüßen, nicht nur in der arabisch-muslimischen Welt, die viele Nationen und Völker umfasst von der Türkei bis nach Indonesien, sondern auch in den eigenen Staate, im Herzen Europas, wo die Bürger nicht mehr verstehen, was die von ihnen politisch beauftragten Regierungen gerade tun, etwa, wenn der – von Russland eingebrachte Antrag auf einen Waffenstillstand im aktuellen Gaza-Krieg von der USA, Großbritannien und Frankreich abgeschmettert wird.

In Deutschland gehört es zum guten Ton, Philosophen abzukanzeln und öffentlich zu demütigen, wenn diese die Berücksichtigung der Sicht der Palästinenser einfordern, für eine differenzierte, historisch fundierte Diskussion plädieren. Tabus über Tabus! So viele Dinge, Argumente, Wahrheiten, will man einfach nicht hören. Blinder Gehorsam ist wieder angesagt, nicht anders als seinerzeit, bei Hitler und danach in der DDR.

Das alles wird sich rächen und in die Katastrophe führen. Die Machtpolitik eines Netanjahu, gestützt auf Parteien, die, weitaus radikaler als jede AfD, politische Kräfte der zynischen Art, die man in Deutschland und Europa als Faschisten und Nationalsozialisten bezeichnen würde, wird sich selbst entlarven – über die Tat, über die große Bluttat, über Verdrängung und physische Ausrottung von Menschen in alttestamentarischen Sinn, weil sie als Feinde angesehen werden! Und das große Amerika, im Zweiten Irak-Krieg noch als einzige Supermacht der Welt selbstherrlich unterwegs, wird die Bluttaten nicht mehr decken können, den Massenmord, den Palästinenser heute schon beim Namen nennen, den „Genozid“ am palästinensischen Volk, den man in der Ukraine nicht haben wollte.

Was können Autoren, kleine Philosophen der Jetztzeit noch tun, wenn die selbsterklärten „Eliten“ der Welt dagegenhalten und machen, was sie wollen in bewusster Destruktion? Sie können sich, ohnmächtig, wie sie nun einmal sind, feige verkriechen und schweigen, sich dem scheinbar Unabwendbaren beugen! Aber sie können auch zur Feder greifen und gegen das Unrecht anschreiben, kritisch, aufrecht, die Stimme erheben, auch wenn man sie von hoher Warte aus niederschreit!

 Vgl. auch:

 

„Es gibt keine humanitäre Krise in Gaza“ – der Geist, der stets verneint als Sprecher der israelischen Armee – 

Wer bombardierte das Krankenhaus in Gaza und ist für die angeblich 500 toten Schutzsuchenden und Patienten verantwortlich?

Wenn er denn überhaupt ein Geist wäre! Aber er ist kein Geist, sondern eher ein Roboter in menschlicher Gestalt, der das Narrativ der israelischen Armee stereotypisch wiederholt:

„Es gibt keine humanitäre Krise in Gaza“! Basta!

Ganz egal, was man ihm entgegnet, ganz egal, ob der kritische Journalist und BBC-Moderator[1] ihn provokativ frägt, ob er aus schwarz weiß machen will und auch noch erwartet, dass alle kritischen Journalisten und vernünftigen Menschen dieser Welt, die die anklagenden Bilder sehen, ihm das abnehmen: der Armeesprecher Richard Hecht bleibt dabei:

„Es gibt keine humanitäre Krise in Gaza“!

Genauer, dort, wo es kein Trinkwasser für die flüchtende Bevölkerung gibt, wo die Kinder bereits Deshydratierungssymptome aufweisen, wo das Wasser auf 1 Liter pro ag rationiert ist, wo man Wasser für teure Geld kaufen muss, um zu überleben, wenn man denn Geld hat, um zu kaufen, dort, wo man sich nicht waschen und keine Suppe kochen kann, weil neben dem Wasser auch der Strom fehlt und der Herd, dort gibt es nach Armeesprecher Hecht Wasser, Strom und Sicherheit vor Bomben, dort, im Süden, nahe Grenze bei Rafa, wo trotzdem gebombt wird.

Wesentlich einfühlsamer und intelligenter als dieser treue Soldat Hecht, der nur abspult, was man ihm aufgetragen hat und der mit dieser staatloyalen Haltung durchaus bei Putin anheuern könnte – oder im ZDF, wo eine Hayali das Gleiche tut, immer unkritisch gegenüber den Positionen Israels wie von der deutschen und westlichen Politik im Einklang vorgegeben – agiert etwa der andere Sprecher, Lerner, obwohl er die gleichen Inhalte weiter verbreitet, ins Volk streut und die Weltöffentlichkeit zu überzeugen sucht. Die 40 arabischen Nationen in der Region, Russen, Chinesen und andere, die immer schon auf der Seite der Palästinenser standen, werden diese Stereotypen, die einer kritischen Überprüfung nicht standhalten, kaum glauben; weder das Schauermärchen von den „geköpften Babys“, eine Behauptung, die einfach so in den ersten Tagen nach dem Hamas-Überfall verbreitet wurde, um für den massiven Gegenschlag gegen die Hamas internationale Akzeptanz zu finden, noch die Version von dem Raketen-Irrläufer der Hamas, die angeblich für die 500 Toten nach der Explosion am 17. Oktober im dem britischen Krankenhaus von Gaza verantwortlich sein soll.

„Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst!“

Und es ist Krieg!


[1] Ameriwoala

„Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst!“ – Über „geköpfte Babys“, über „geschönte“(?) Opferzahlen der Hamas aus Gaza, über die zurückgedrängte Sicht der Palästinenser und über die ignorierte Historie, aus der alles erwächst, auch diese einmalige, die ganze Welt bedrohende Krise

Eine alte Weisheit, die nicht nur ein Winston Churchill immer wieder hervorhob. Dann herrscht die Kriegspropaganda, vorgetragen in einer ganzen Kampagne, deren Wahrheitsgehalt von vielen nicht durchschaut wird, deren Botschaften wirken, Emotionen schüren, Parteien schaffen, ohne dass der Einzelne in der Lage wäre, die Fakten zu verifizieren!

Gab es die „geköpften Babys“ wirklich? Wo sind die Beweise? Wer lenkte das Geschoss, das 500 Schutzsuchende und Patienten in Sekunden tötete und zu unendlich vielen Schwerverletzten an gleicher Stelle führte, in das Krankenhaus? Eine F 16 der Israeleis, wie es palästinensische Augenzeugen behauten – wie jener Arzt auf BBC – oder waren es islamische Terroristen, die ihre eigenen Leute opferten, um die Welt gegen Israel aufzubringen?

Die Israelis dementieren, doch hochgradig nervös und nicht ganz überzeugend, auch, weil sie wissen, dass die Kriegspropaganda, die mit Mitteln der Täuschung arbeitet, durchschaut wird und dann auf Israel zurückschlägt, aber auch auf den Westen an der Seite Israels, der die Früchte der eskalierenden Gewalt nicht mehr lange wird mittragen können, denn, anders als vor 20 Jahren, als Russland ohnmächtig und China noch nicht soweit war, sind heute mächtige Gegenspieler mit Eigeninteressen, die die Krise in Gaza, dir auch eine Krise des Westens ist, der Moral und der Glaubwürdigkeit des Westens, dieses Mal entschlossen für sich nutzen werden.

Wenn US-Präsident Joe Biden heute in Israel eintrifft, dann wird er eine Situation vorfinden, die für seinen Staat und die gesamte westliche Welt hoch gefährlich ist, denn Israel hat – die Verhältnismäßigkeit bei der legitimen Selbstverteidigung verkennend, ignorierend – längst überzogen.

Stimmen die Opferzahlen aus dem von dem Hamas dominierten Gaza-Streifen? Die Israelis sagen: nein, die Zahlen stimmen nicht!

Was sagt die UNO?

Viel ist inzwischen geschehen und aus dem Ruder gelaufen, weil Israel bei aller Entschlossenheit, Hamas aus der Welt zu schaffen, eigenmächtig agiert, dabei aber auch auf die belange des Westens insgesamt keine Rücksicht nimmt. Das aber gefährdet die Position des Großen Bruders USA, die, weder innenpolitisch, noch außenpolitisch die sturen Alleingänge des traumatisierten – und somit blindwütigen – Israel nicht weiter wird mittargen können, schon gar nicht, wenn die Gewalt noch zunimmt, etwa bei einem Einmarsch der Bodentruppen in dem schmale, dichtbesiedelten Gaza-Streifen.

Wie gut informiert ist der westliche Wohlstandsmensch über die Ereignisse? Wie objektiv, wie ausgewogen ist die Berichterstattung überhaupt? Fakt ist: die Sicht der Palästinenser kommt fast überall zu kurz, während die perspektiven Israels breiten Raum finden. Der Deutsche wird zwar weitestgehend korrekt, doch viel zu knapp informiert, um sich ein Bild von der Lage machen zu können, wobei das Historische, aus dem alles erwächst, zu kurz kommt. CNN, von Anfang an auch redlich bemüht, ausgewogen zu berichten, wird mehr und mehr zur Partei, schließlich ist CNN ein US-Sender. Was dem westlichen Bürger, der die englische Sprache ausreichend beherrscht, bleibt, ist der – durch aus noch kritische – aus gegenüber Israel kritische – Sender BBC mit seinen mutigen, durchaus nicht unterwürfigen Journalisten, die noch bohrende Fragen stellen und die ihre Aufgabe, objektiv zu informieren, ernst nehmen.

 

Biden und dem Westen schwimmen die Felle davon: das Völkerrecht Makulatur!? 

Die Hauptprofiteure des Gaza-Kriegs sind Putin und Xi, die die Ajatollahs auch noch für sich arbeiten lassen

Was will Scholz in Israel? Was hat er zu sagen, wer hört ihm überhaupt zu, dem schwachen Kanzler der Deutschen mit dem gelegentlich aussetzenden Gedächtnis, die die Innenpolitik Deutschlands nicht im griff hat? Hat er mehr Autorität als seine vorgeschickte Außenministerin, die Tränen vergoss, anstatt Haltung zu zeigen? Wohl kaum? Die Autorität des Scholz strebt gegen Null. Wem will er Ratschläge erteilen, noch schnell, bevor Biden am Mittwoch eintrifft, um ein Machtwort zu sprechen, um Netanjahu doch noch zurück zu pfeifen, bevor er nicht zur ganz großen Katastrophe, zum Weltenbrand, von dem der UNO-Chef längst spricht.

1400 Israelis sind tot, daneben 2800 Palästinenser. Die ganze Welt konnte an den Bildschirmen verfolgen, was Netanjahus Regierung angereichtet hat: das Zentrum von Gaza-Stadt eine Wüste, 2,3 Millionen Bürger, die aus der Sicht der Palästinenser seit 16 Jahren in Geiselhaft gehalten werden, eingesperrt in ein offenes Gefängnis, aus dem es gerade kein Entkommen gibt, da die einzige Grenze zu Ägypten geschlossen ist, steht unter Belagerung, ohne Trinkwasser, ohne Strom, ohne Treibstoff für Fluchtfahrzeuge und für das Kraftwerk sowie für die Krankenhäuser. Die Menschen ernähren von Abfällen. Der Ausbruch von Seuchen ist nur noch eine Frage der Zeit, denn die UNO-Hilfe darf nicht hinein nach Gaza. Die Israelis fordern, was dem deutschen Fernsehen zum Teil entgangen ist, die Freilassung der israelischen Geiseln für eine Grenzöffnung.

Was wird US-präsident Biden bewirken, der kommt, weil er kommen muss, wenn nicht alles im Chaos versinken soll.

Putin lacht – denn das vielbeschworene Völkerrecht im Ukraine-Krieg ist nun auf einen Schlag Makulatur!

„Schaut nach Gaza, auf die Wüste dort“, muss Putin nur noch sagen, um sich aus der Affäre zu ziehen und dem Westen den Mund zu schließen. Dahinter lacht Xi, der Hauptprofiteur, denn alles, was den westen schwächt und die USA, nützt der neuen Supermacht China, die über Putin bestimmt und dazu auch noch über den Blödmann aus Nordkorea Kim, der drohte den gerade aufkreuzenden Flugzeugträger „Ronald Reagan“ versenken zu wollen.

Die Welt ist eine andere geworden nach dem Zweiten irak-Krieg des George W. Bush.

Die Ajatollahs aus Teheran, die die Hamas-Terroristen ebenso für eigene Zwecke einspannen und kämpfen lassen wie die Hisbollah vom Libanon aus und weitere Kräfte aus Syrien, alle interessiert, Israel zu vernichten, aber auch den schützenden Westen und die USA, machen willig, ja, freudig mit beim zerstörungskrieg, denn gedemütigt von Westen in den letzten Jahren, innenpolitisch an die Wand gedrängt, haben sie nichts mehr zu verlieren, aber viel zu gewinnen vor dem Himmelreich, wenn der westen in die Knie gezwungen wird, moralisch wie militärisch.

Was von der aktuellen Regierung in Israel, der Parteien angehören, die die Palästinenser als Sklaven halten oder ganz vernichten wollen, gezielt ignoriert und im Westen vergessen, verdrängt wird: Hamas ist ein Netzwerk, also in Gaza mit den 2,3 Millionen Bürgern irgendwie verbunden, weltanschaulich, sozial über Projekte, während speziell die kämpfende Hamas nur eine kleine Verbrecher-Miliz ist, vielleicht noch unter dem Niveau der Isis. Trotzdem wird eine verhängnisvolle Identität zwischen Hamas und Palästinensern hergestellt, was alle aus dem Volk der Palästinenser mit Isis-Terroristen gleichstellt und zu „menschlichen Tieren“ macht, die man auch unter Missachtung des Völkerrecht mit allen Mitteln bekämpfen, auch, indem man 2,3 Millionen Bürgern das Trinkwasser abdreht, ihre Wohnungen zerbombt, sie von Strom und Energie anschneidet, sie in die Flucht treibt und die Flüchtenden unter freiem Himmel übernachten lässt, auch der dichten Grenze, die auch noch bombardiert wird.

Das findet Biden vor, wenn er morgen nach Israel kommt, wo inzwischen in Tel Aviv und in Jerusalem Raketen der Hamas einschlagen.

Mitbetroffen und mit viel Empathie schaut die gesamte arabisch-muslimische Welt zu, sich fragend: wird es bald mehr Gerechtigkeit für die palästinensischen Brüder geben?

Die USA haben viel zu verlieren, wenn es nicht gelingen sollte, diesen Konflikt zu entschärfen. Ajatollahs, Putin und Xi Jinping aber können nur gewinnen!

Leider! Weil das vielbeschworene Völkerrecht über die Heuchelei der Vielen entwertet, zur Makulatur wurde, mit der UNO so ohnmächtig wie eh und je!

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 Entwurf:

     Samson erschlägt die Philister, in Gaza, im Deja-Vu!? 

Auge und Auge, Zahn um Zahn? Einmal alttestamentarisch-mythisch, einmal hochmodern im Geist der „Staatsraison“. 

Über das „Naturrecht“ auf Vergeltung, über die Höhe der erträglichen „Kollateralschäden“ und über den Preis der Freiheit in der Zeit der Kriege – büßt das unverhältnismäßig agierende Israel seine Glaubwürdigkeit ein und verscherzt sich alle Solidarität und Sympathien selbst unter Freunden?

Im Mythos ist das legitim: ein großer Held der Juden erschlägt eine ganze Schar Philister mit einem Eselsknochen. Doch in der sehr realen Welt der Jetztzeit, nach dem Holocaust und all den Konflikten zwischen Juden und Palästinensern nach der Errichtung des Judenstaates Israel im Jahr 1948?

Gemäß der Logik der Alten Testaments, die zulässt, dass die Juden die Feinde des Judentums erschlagen, ausrotten, hätte – gemäß der Regel Auge und Auge, Zahn um Zahn – längst Schluss sein müssen mit der „Vergeltung“, nachdem 1400 Palästinenser tot waren, sogenannte „Kollateralschäden“, ungeachtet der 1500 ebenfalls schon getöteten Hamas-Terroristen, jener „menschlichen Tiere“ aus dem Untergrund, die man überhaupt nicht zählt.

Aber die Zahl der zivilen Opfer, die von der israelischen Armee nicht gezielt angegriffen werden, die nur so nebenbei sterben, unfreiwillig ihr Leben lassen unter Bombenhagel, steigt weiter, erhöht sich stündlich und hat inzwischen die Zahl 2700 erreicht! Wohlgemerkt, noch vor dem Einmarsch in den Gaza-Streifen und nach Gaza-Stadt, der noch bevorsteht. Selbst nach der Auffassung von US-Präsident Joe Biden ist die Besetzung des Gaza-Streifen durch Israel ein „schwerer Fehler“, ein Akt, der viele weitere Opfer unter der Zivilbevölkerung nach sich ziehen wird.

Ein palästinensischer Arzt, der in seinem Krankenhaus bis zuletzt ausharren will, Kranke behandelnd, in einem Krankenhaus, das mehreren Tausend Schutzsuchenden unter den Palästinensern ohne Obdach eine Zuflucht bietet, spricht – auf BBC – von „Genozid“ an seinem Volk und von „Kriegsverbrechen“, die noch zunehmen werden, wenn es zum Einmarsch kommt.

Wie viele Menschen müssen noch sterben, damit der Angriff auf Israels Bürger mit 1400 Opfern gesühnt wird?

Die Sprecher der israelischen Armee wiederholen ihre Statements gebetsmühlenartig: Israel ist angegriffen worden, Israel weht sich, Israel schlägt zurück!

Doch wie? Indem ganze Hochhäuser in Schutt und Asche gelegt werden – mit den Menschen darin, vor den Augen der Welt?

Ist das noch verhältnismäßig? Ist das legitim, gar moralisch gerechtfertigt?

Das Völkerrecht, von dem die deutsche Außenministerin seit ihrer Schmalspurausbildung sehr viel versteht, regelt den Umgang eines Staates mit Terroristen nicht. Die Weltgemeinschaft, unfähig die UNO zu reformieren, hat in diesem Punkt versagt. Also machen Einzelstaaten, besonders Supermächte, in dieser Angelegenheit, was sie wollen, die einen da, die anderen dort.

Nur ist das existenziell exponierte Israel keine Supermacht, auch wenn es über Atombomben verfügt, über Vernichtungswaffen, die sich weder gegen Hamas einsetzen lassen, noch gegen die terroristischen Waffenbrüder aus der Hisbollah.

Also hätte Israel, dass – von Netanjahu regiert – sehr wohl wusste, was sich im Gaza-Streifen an Bedrohungspotenzial zusammenbraut, rechtzeitig politisch gegensteuern müssen, anstatt illegale Siedlungen zu ermutigen und das Problem zu ignorieren, zu verdrängen.

Je mehr Zivilisten sterben, desto wuchtiger schlägt der Konflikt, der mit sturer Gewalt nicht auszutragen ist, ohne zu eskalieren und zum ganz großen Blutbad zu werden, ja, zum Weltenbrand, auf Israel zurück. Besinnung auf das Maß ist angesagt, auch seitens des mitfühlen und mitleidenden Westens, keine brutale Invasion. Denn bevor die 40 000 Terroristen aus den Katakomben tot sind, werden ähnlich geartete Staaten eingreifen und die Welt in Flammen setzen, fatalistisch ergeben – mit Befehlen von hinter den Sternen.

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 Entwurf:

„Die Falle der Ajatollahs“ – Was Amerika schwächt: 

Wenn Israels Kriegspolitik unter Netanjahu mit den Interessen der USA kollidieren, dann frohlocken die Feinde der westlichen Welt! 

Über bittere Wahrheiten: 1400 Juden und über 2600 Palästinenser mussten bisher sterben, weil der Staat Israel nicht in der Lage war, seine Grenzen gegen Hamas-Terroristen zu sichern!

Vor Wochen noch gingen Hundertausende in Israel auf die Straße, um für ein Prinzip einzutreten, friedlich für „Demokratie“ streitend im Protest – und gegen den Machtpolitiker der zynischen Art Netanjahu, der, bei Gott kein „lupenreiner Demokrat“ ist, der mit Tricks – und nur toleriert von undemokratischen Parteien – wieder Regierungschef wurde – und der sich nun, nach dem Überfall der Hamas auf den Judenstaat, als Retter Israels aufschwingt.

Die vielen Stimmen gegen ihn schweigen jetzt, wo Israelangegriffen wurde. Alle stehen zusammen – jeder ist jetzt, wie es der Oppositionsführer formulierte, ein Soldat, ein Verteidiger Israels, in Tagen des Krieges, die den lange erstrebten Frieden zwischen den Völkern als ferne Chimäre erscheinen lassen.

Der Nahe Osten steht „am Abgrund“ – und hinter diesem die Welt, die inzwischen eine andere geworden ist, eine viel gefährlichere als noch zur Zeit von Camp David, als US-präsident Jimmy Carter, Ägyptens Staatschef Anwar el Sadat und der Israeli Itzak Rabin an einer Vision arbeiteten – am ewigen Frieden für den Nahen Osten und für die Welt dahinter.

Die Schweigenden in Israel, die sich nun um die Kriegsregierung dieser Netanjahu scharen, dessen Kriegspolitik billigen, stützen, obwohl es eine Kriegsführung gegen Zivilisten ist, gekennzeichnet durch Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht am laufenden Band, mit zerstörerischen, undifferenzierten Bombardements auf eng besiedeltes Stadtgebiet, mit Belagerung und tausendfachem Tod von unschuldigen Zivilisten, vergessen dabei, dass Rache, Wut, Zorn, Vergeltung blind machen, noch mehr Schäden anrichten und alle in der Region vor den Abgrund führen.

Nicht nur die Araber sehen die Hochhäuser stürzen, Häuser, in denen Menschen wohnen und unter Bomben sterben. 700 Kinder sind inzwischen tot! Welchen Politiker des Westens schert das? Tränen vergießt man anderswo, Krokodilstränen, heuchlerisch wie die gesamte Politik des Westens nach dem Tod der beiden Akteure von Camp David. Die Araber wenden sich von den Normalisierungsbemühungen mit Israel ab, auch Saudi-Arabien, was Eskalation bedeutet und schwer zu berechnende Aktionen in einem höchst komplexen Konflikt, den die roten Autokraten dieser Welt, Putin, der Kriegsverbrecher und die aggressiven Rotchinesen unter „Diktator“ Xi Jinping für sich nutzen werden, während die USA, inzwischen umgeben von noch mehr ernstzunehmenden Feinden, allmählich selbst in Bedrängnis kommt, unfähig an allen fronten Flagge zu zeigen oder gar zu kämpfen.

Was viele Zeitgenossen, Apolitische oder politisch Naive, noch nicht mitbekommen haben, weder in Deutschland, wo inkompetente Gestalten ohne Erfahrung die Geschicke der Nation bestimmen, einseitig und ohne Nationalgefühl, noch in Israel, ist die Tatsache, dass – ungeachtet des Beistandspaktes der USA mit dem Judenstatt, also der Garantie der Sicherheit Israels im falle eines Angriffs durch andere Staaten – die jetzt von dem politischen Kleingeist der kurzsichtigen Art Netanjahu betriebene Kriegspolitik der unbedingten Zerstörung des Feindes, was für Israel jetzt Staatsraison ist, mit der US-Haltung kollidiert, ja, den US-Interessen in der Region sogar widerspricht, weil bei einem Versagen über Eskalation mächtige Feinde auf den Plan gerufen werden, nämlich die neue Achse des Bösen: Iran, der Gottesstatt der Teufel, Putins über den Ukraine-Krieg zum direkten Feind avanciertes Russland und das stark wie gefährlich gewordene China, das inzwischen in einer eigenen Liga spielt, alles interessiert, die USA zu schwächen, gar zu zerstören.

Das kleine Israel ist nur der Auslöser dazu!

Iran und Russland sind Mittel, die den Lachenden aus dem Reich der Mitte zum Triumph verhelfen können.

Wenn Anthony Blinken, selbst ein Jude, nun beschwichtigend durch die arabische Welt eilt, um, im Versuch die Wogen noch etwas zu glätten, von „gemeinsamen Werten“ der USA mit Israel spricht, von Menschenrechten (für alle, nach Carter, der noch lebt, aber ohnmächtig zusehen muss, was aus seinem friedenstiftenden Werk geworden ist), also von „human rights“ und sogar von „ human dignity“, also von Menschenwürde nach über 4000 Toten insgesamt, wobei noch Tausende unter den Trümmern liegen können, in den Katakomben und Bunkern verschüttet wie die Soldaten des Irak im ersten und im zweiten Irak-Krieg zur Zeit des Saddam Hussein und der Gottesstreiter George W. Bush senior und junior, dann klingt das nicht nur wie Hohn – es ist Hohn! Blanker Zynismus!

Fakt ist: Joe Biden, der US-Präsident, der den Machtpolitiker Netanjahu schon im Vorfeld abblitzen ließ, sieht die Dinge anders. Biden will keine gewaltsame Besetzung des Gaza-Streifens, wohl wissend, dass selbst nach einer Ausrottung des terroristischen Hamas-Gebildes die Region nicht zum Stillstand kommt. Schließlich ist da noch die Hisbollah, die auf den Befehl aus Teheran jederzeit losschlagen und militärisch zerstörerisch in den Konflikt eingreifen kann und der Iran selbst, gedeckt und gestützt von Putin und mit dem Plazet aus Peking, da beiden Großalteuren das dienlich ist, was gerade im Nahen Osten abläuft: die Schwächung der USA über den Israel-Konflikt!

Biden aber ist primär den Vereinigten Staaten verpflichtet, dann erst Israel, Taiwan und allen anderen bedrohten Staaten und Nation, denen man – quasi als Blankoscheck – Sicherheitsgarantien gegeben hat, wohl wissend, diese nicht immer ableisten, erfüllen zu können, schon gar nicht gleichzeitig.

Der – inzwischen dekadente – Westen hat diese Entwicklung, die ich als stiller Zeitbeobachter aus meiner einflusslosen Ecke heraus „die Falle der Ajatollahs“ genannt habe, soll nachhaltig geschwächt, ja, zerstört werden. So sehen es die Islamisten, die Gotteskrieger, die Mullahs, aber auch die Atheisten Putin und Xi Jinping, die im Herzen noch Kommunisten sind, antiamerikanisch von Anfang an und zum Kampf entschlossen – über den kleinen – gegen den großen Satan.Vgl. auch:

700 Kinder tot in Gaza, Palästinenser-Kinder! – „Das ist erst der Anfang!“ 

Ein Krieg löst den anderen ab, ein Kriegsverbrechen überlagert andere Kriegsverbrechen – 

tappt der blinde Netanjahu in die Falle der Ajatollahs, bringt er – über die Hinwegsetzung über das Völkerrecht im Namen der “Selbstverteidigung Israels – die arabisch-moslemische Welt gegen Israel auf 

und diskredimiert dabei die Juden weltweit? 

Wird Biden diesen Politiker noch zurückpfeifen, das Blutbad stoppen?

Putin kann inzwischen etwas aufatmen – und Selenskyj muss zittern, befürchtend, dass die Solidarität des Westens abnimmt, wankt und die überlebenswichtige Hilfe aller Art für die Ukraine bald ganz ausbleibt.

Die Augen der Welt richten sich nunmehr auf den Kampf Israels gegen die Terror-Organisation Hamas, auf einen kriegerischen Konflikt, aus dem – über den Kriegseintritt der Hisbollah und des alles steuernden Iran – ein Weltenbrand werden kann. Die die Sicherheit Israels garantierende USA werden mit allen ihren Flugzeugträgern und Militärhilfen die Eskalation eher fördern, anstatt diese zu verhindern. Inzwischen ist die moslemische Welt aufgebracht – und die Solidarität mit westlichen Positionen wankt gewaltig. Blut ist eben dicker als Wasser – und, was bisher versäumt wurde an Ausgleich, rächt sich jetzt.

700 Palästinenser-Kinder in Gaza, von insgesamt 2300 toten Palästinensern in der 2,3 Millionen-Stadt, getötet in der Vergeltungsaktion des Staates Israel in seinem Kampf gegen die Terror-Organisation Hamas, die mit ihrem Überfall auf israelisches Gebiet, der Bluttat mit ungezählten Opfern und der Geiselnahmen von mehr als 100 israelischen Bürgern das Bombardement von Gaza provoziert hatte.

Auf israelischer Seite sind bisher 1300 Tote zu beklagen!

Was zählt das Leben eines Menschen? Wie rechnen die Juden, wie rechnet die Welt? Man erinnert sich vielleicht: Israel ließ über 1000 Häftlinge frei, darunter auch Mörder und Schwerkriminelle, um einen jahrelang in Gefangenschaft gehalten Soldaten der israelischen Armee im Austausch freizubekommen! Biblisch!? Ein verlorener Sohn ist mehr wert als die ganze Herde!?

Jetzt, am Anfang, steht es inzwischen schon 2 zu eins – wie im Sport!

Doch, da ein Staat gegen Zivilisten kämpft, wenn auch gegen – als Schutzschild von Hamas-Terroristen missbrauchte Wehrlose, wird die Opferzahl unter den Einwohnern Gazas noch dramatisch steigen, insofern es mit den Bombardierungen so weitergeht, wie sie der westliche Fernseh-Zuschauer in Echtzeit auf dem Fernsehbildschirm[1] erlebte.

Zivilisten werden für etwas bestraft, was sie nicht getan haben!

Sie sind zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort, in dem „Open-air-Gefängnis“ Gaza, das keine Mausefalle ist, sondern eine Menschenfalle, denn es gibt keinen Ausweg!

Anders, als von den Israelis am Anfang noch betont, ist die Grenze zu Ägypten nicht offen! Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen der Staat Israel, der einen Korridor zu den Landsleuten in der West Bank, wo die anderen Palästinenser leben, nicht möglich macht, verweigert.

Wohin also flüchten, wenn alle Grenzen dicht sind und alle Wege ins Nichts führen?

Weder die Ägypter, noch die Jordanier, in deren Königreich viele Palästinenser bereits leben, wollen die Entvölkerung Gazas hinnehmen, nicht einmal temporär, aus humanen Gründen, um Menschenreben zu retten?

Den Bomben ausgeliefert harren die echten Opfer nun aus, während Israel sich auf einen großen Gegenschlag gegen die Hamas vorbereitet, zu Land, zu Wasser und aus der Luft, um die Terror-Organisation vom Erdboden zu tilgen!

Auch das biblisch, wenn auch unrealistisch. Denn angeblich bis zu 40 000 Hamas-Kämpfer warten in der Stadt Gaza, die, nach der Auffassung vom Experten aus den USA und aus Großbritannien, die schon im Irak ähnliche Aufgaben durchführten, de facto uneinnehmbar ist.

Das große Blutbad ist abzusehen, ein Gemetzel, das auf beiden Seiten sehr viele Opfer fordern wird und noch mehr tote Zivilisten.

Und noch fand sich keiner, die politischen Vorgaben dieses Netanjahu zu stoppen!


[1] Wie bei Putins Krieg, sah ich on Anfang an zu, über BBC und CNN, Sender, die sich redlich um eine objektive Berichterstattung bemühen, während das deutsche Fernsehen viel zu knapp berichtet. Der kritische Beobachter muss ich seine Daten mühsam zusammensuchen. Bisher fielen etwa 1500 Hamas-Terroristen. 

 

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 Entwurf:

„Das ist erst der Anfang!“, Der Anfang vom Ende? 

Wenn aus David ein Goliath werden muss, bleiben die zivilisatorischen Werte auf der Strecke – 

Belagerungen, der inhumane Krieg und die Verhältnismäßigkeit der Mittel

Israel, der hinterhältig angegriffene, verwundete Löwe, der jetzt, aus seinem tiefen Schlaf erwacht, aus dem ablenkenden Akt der Selbstfindung im demokratischen Prozess, gnadenlos zurückschlägt, alttestamentarisch grausam, die Mittel verkennend du Werte zerstörend, nur um Emotionen des tief gekränkten zu befriedigen so, wie es der erste Teil der Bibel an vielen Stellen lehrt?

Das Volk Israels bekennt sich zur aufgeklärt zivilisatorischen Welt der Kulturstaaten des Westens – und doch hat man den Eindruck, dass die politische wie militärische Führung des Judenstaates sich jetzt von der Wertewelt des Abendlandes entfernen, sogar bereit etablierte Werte zu zerstören, zu opfern, indem Mittel der Kriegsführung gewählt und eingesetzt werden, die sich stark den verbrecherischen Mitteln der Terroristen aus Hamas, Hisbollah oder Isis annähern.

Eine bedenkliche Entwicklung, die der Westen – bei aller Solidarität mit dem tückisch angegriffenen, in tiefster Seele verletzten und deshalb „überreagierenden“ – Israel nicht wird mittragen können, den die Aufschreie und Tränen der Kinder, die noch nicht im Bombenhagel starben, sprechend dagegen und klagen an.

Unmittelbar nach dem verbrecherischen Überfall der besonders tückischen Art der Hamas-Terroristen auf die Friedliebenden eines Musikfestes und in den Ortschaften der Regien mit brutalsten Morden und einer großen Geiselnahme von mehr als 120 Wehrlosen war die Solidarität mit den Betroffenen im Westen groß, nahezu „uneingeschränkt“, hatte doch der Judenstaat, vergleichbar mit dem Angriff Japans auf Pearl Harbour und die USA, seinen „9. September“ erlebt, einen Schreckenstag für eine große Nation mit 3000 Opfern durch arabische Terroristentat, was zu einem nationalen, heute, nach 22 Jahren, noch nicht überwundenen „Trauma“ führte.

Empathisch fühlten die Menschen der westlichen Welt mit den gedemütigten Angegriffenen in Israel mit, bereit, zu helfen und den bedrängten Staat zu unterstützen, auch militärisch, doch im Rahmen des Völkerrechts, damit sich Putins Krieg gegen die Zivilbevölkerung der Ukraine nicht anderswo auf vergleichbarer Ebene wiederholt.

Das aber scheinen – gesteuert von der aktuellen Regierung, aus der inzwischen eine Kriegsregierung geworden – die Militärs Israels nicht recht begriffen zu haben, als sie – praktisch schon am Tag danach – Vergeltungsangriffe durchführten und sich zu dem Beschluss durchrangen, den schmalen, dicht bevölkerten Gaza-Streifen mit seinen 2,3 Millionen Einwohnern von Wasser, Strom, Treibstoff und Nahrungsversorgung abzuschneiden – in einer neuzeitlichen Belagerung der ganz üblen Art, so, wie sie St. Petersburg als Leningrad durch die Wehrmacht erleben musste.

„Das geht gar nicht“, werden einige sagen, die nichts vom Kriegsvölkerrecht verstehen und nur einfache Menschen sind, einfühlsame Menschen, die sich selbst in die Lage der belagerten versetzen und sich fragen, wie sie als verhätschelten Wohlstandsbürger – nur an einem Tag – ohne fließendes Wasser zum Kochen, Dusche, Toilettenspülen, ohne Strom, ohne Nahrung, abgeschnitten von den Medien und der Welt, ohne Auto und ohne Benzin für eine eventuelle Flucht auskommen würden.

Das es sich nicht ziemt, Israel zu kritisieren, das angegriffene Israel in Not, schon gar als Deutsche, die in ihrer historischen Holocaust-schuld gefangen und gelähmt sind, schweigen viele angesichts überzogener Vergeltungsschläge und Repressalien indirekter Art gegen die Zivilbevölkerung über Belagerung, obwohl sie alle wissen, dass die aktuellen Akteure in Israel die falschen Dinge tun, die Katastrophe fördern und noch mehr Hass auf Israel ziehen, was zu einem Weltenbrand führen kann, denn auch Israel, daran wird augenblicklich nirgendwo erinnert, ist im Besitz der Atombombe.

In Deutschland, das sich seine Parallelgesellschaften gerade aufbaut, während Franzosen und Briten diese – schon lange dort existierenden – einzudämmen versuchen, werden die Proteste der Palästinenser noch über Verbote verhindert. In London aber und anderswo in der muslimischen Welt wird bereits gegen Israels Machtdemonstration unter Missachtung elementarer Menschenrechte während der Bombardierung von Zivilsten protestiert. Das alles kann schnell eskalieren. Und keine Militärmacht USA wird die Brandherde in vielen Ecken der arabischen Welt ersticken können. Maß ist angesagt, keine Vendetta, keine Kraftdemonstration, denn die Gründe des Konflikts – und das wissen alle Israelis, besonders jene, die gegen Netanjahus Politik auf die Straßen gingen – sind hausgemacht.

Anstatt einen Modus Vivendi mit allen Palästinensern zu finden über einen zu gründenden, souveränen Palästinenser-Staat – und somit für eine Idee, für die Anwar el Sadat und Itzak Rabin sterben mussten nach Camp David – haben Leute wie Netanjahu und andere konservative Juden den Status quo nicht nur zementiert; sie haben sogar selbstherrlich und zynisch illegale Siedlungen in besetzten Gebieten weiter möglich gemacht – und das gegen das Völkerrecht, was die Lava im Vulkan zu Kochen brachte.

Die Früchte dieser zynischen Haltung ernten wir alle jetzt!

Und es ist tatsächlich so, wie es der kriegswütige Netanjahu, der nunmehr von den eigenen Fehlern ablenkt, in anderer Hinsicht – drohend und fast apokalyptisch – formuliert hat: „Das ist erst der Anfang!“

Der Anfang vom Ende?

 Vgl. auch:

„Wie konnte das geschehen?“ – Über das Versagen der israelischen Armee, des Geheimdienstes Mossad, der Regierung Netanjahu, kurz des israelischen Staatswesens angesichts einer existenziellen Bedrohung – und über augenblickliche Tabus, über die man trotzdem sprechen muss und wird

Jetzt sei nicht die Zeit, um diese unbequemen, peinlichen Fragen zu stellen, Fragen, die sich in erster Linie der Regierungschef Netanjahu, stellen muss, die sich aber Millionen Staatsbürger Israels automatisch stellen, weil das Unfassbare Ereignis wurde, ohne jedoch auf befriedigende Antworten zu kommen.

Wie war es möglich, dass der eigentlich gut geschützte, sich in Sicherheit wiegende Israeli – praktisch über Nacht – mit dem Schergen der verbrecherische Hamas konfrontiert sah, auf dem Boden Israels, im Kibutz, im eigenen Hof, Wohn- und Schlafzimmer, den Mördern, Vergewaltigern und Kinderschlächtern ausgeliefert?

Wo war die sonst oft siegreiche, bis zu den Zähnen bewaffnete israelische Armee, die doch den Staatsauftrag hat, Land und Bürger vor dem Feind zu beschützen?

Wo war der legendäre Mossad, der doch alles weiß und sogar präventiv agiert, wenn Israel Gefahr droht?

Jetzt sei nicht die Zeit, Schuldzuweisungen vorzunehmen, überprüfend, wer wann wo versagte und wie!

Jetzt sein nicht die Zeit friedlicher, objektiver Analyse und Reflektion des eigenen Versagens bei existenzieller Exponiertheit – jetzt sei die Zeit des Krieges angebrochen, die Zeit der Vergeltung, die Zeit der Vendetta, die Zeit des gnadenlosen Zurückschlagens, wobei die Zahl der Kollateralschäden nahezu irrelevant ist und die Mittel zweckdienlich, auch bei eklatanter Hinwegsetzung übet das Völkerrecht, gilt es doch einen Feind zu bekämpfen, die überaus verbrecherische Hamas, die mit ihrer – bisher noch nie gekannten – Menschenvernichtung vor den Augen der Welt noch weit unter der ISIS steht, die am entlegenen Ort mordete, in der Wüste die eigenen arabischen Werte vernichtend und weltgeschichtliche Menschheitskultur für immer zerstörend.

Wenn aus David ein Goliath werden muss – Heiligt der edle End-Zweck alle Mittel? Auch die anti-zivilisatorischen, zynischen der menschenvernichtenden Art wie Belagerung und die undifferenzierte Bombardierung auch von Zivilisten?

Das Volk Israels versteht sich als Teil der aufgeklärten Welt – also wird die Vergeltung, die man aus dem Alten Testament gut kennt und die oft aus eine gnadenlose Ausrottungen des Feindes hinauslief, heute nicht mehr archaisch führen können, aber Belagern, Aushungern, dem Preisgeben der Opfer an Krankheit, Seuchen Pestilenz, indem man das Wasser abgräbt, das einzige Kraftwerk außer Kraft setzt, den – Zivilisation schaffen und garantierenden Strom abschneidet und die gesamte Versorgung mit Nahrung und Medikamenten für Kranke, Alte, Behinderte, vor allem aber zur Existenzaufrechterhaltung der vielen Tausend Kinder, die keine Massenmorde begangen haben, sondern im Rahmen des Völkerrechts.

Auch wenn die israelische Armee vorgibt, in der Hamas „menschliche Tiere“ bekämpfen zu wollen, darf sie nicht zu Mitteln greifen, die sich der Kriegsführung der verbrecherischen Mörder- und Killerkommandos der Hamas und ISIS annähern, wenn nicht noch mehr Hass erzeugt werden soll, auf den Staat Israel gelenkter Hass, der den jetzt schon verheerenden Konflikt zwischen einem souveräner Staat und einer Verbrecher-Organisation, die, bei Gott, nicht mit dem Freiheitskampf der Palästinenser zu tun hat, noch ausweitet und zu einem Flächenbrand für den gesamten Nahen Osten werden lässt, den Weltfrieden weitaus mehr gefährdend als Putins – noch überschaubarer – Angriffskrieg in der Ukraine.

Fakt ist: israelische Armee hat vollkommen versagt!

Fakt ist aber auch: der Mossad hat versagt, der berüchtigte Geheimdienst, der sonst alles weiß und sieht, was für den das exponierte, von Feinden aller Art umzingelte Israel zur Bedrohung werden könnte.

Noch schlimmer und de facto unerklärlich auch für außenstehende Zeit-Beobachter: der Mossad hat nicht gehandelt und hat die Armee des Staates nicht alarmiert, obwohl es seitens der US-Geheimdienste, was inzwischen bekannt wurde, bis zu fünf Vorwarnungen über eine mögliche Hamas-Aggression gegen hatte.

Das verstehe, wer will!

Das Tabu hinter dem vielfachen Versagen der zum Schutz der Bürger Israels eingesetzten Staatsorgane ist das offensichtliche, eklatante Versagen der Regierung Netanjahu und des Mannes, der sich jetzt als Rettungsengel mit dem Feuerschwert ausspielt, ein Versagen, das seine tieferen Gründe in der Spaltung des israelischen Volkes hat, in dem Riss, der da war, weitaus gefährlicher als die Spaltung der US-Amerikaner durch Trump, was das Land über Monate, ja, Jahre beherrschte.

Von aufmerksamen Beobachtern vielleicht registriert: während dieser Zäsur im Inneren, fielen teile der Armee, vielleicht auch des Geheimdienstes, von der – oft inkonsequenten und selbstherrlichen – Politik der Regierung Netanjahu ab, was die Sicherheitsstruktur des Staates maßgeblich schwächte.

Die Folgen daraus: ein schlecht bewachter Staat, dessen schwächen vom feind durchschaut und vom ideologischen Gegner genutzt wurden, um – das nahezu unverwundbare – Israel anzugreifen und international bloßzustellen, zu blamieren.

Ein – wenn auch noch so brutaler – Gegenschlag wird diese Blamage nicht ungeschehen machen, eine Blamage des gesamten zivilisierten Westens und der Schutzmacht USA dahinter, zur Freude Putins, Xi Jinpings und anderer Autokraten der Welt, die – über das angeschlagene Israel – die gesamte westliche Welt als schwach und verwundbar sehen wollen.

https://www.arte.tv/…/die-ns-justiz-recht-des-unrechts/Sehr empfehlenswert – mit neuen Aspekten, gut gemacht – und auch für deutsche Augen und Ohren bestimmt!

 Entwurf:

Die Massenproteste in Israel – ein Vorbild für den anstehenden Widerstand in Deutschland gegen politische Willkür von oben?

Aufrütteln, solange es noch Zeit ist – und möglich ist! 

Vom Aufbegehren der „Weißen Rose“ und „Stauffenbergs“ gegen die selbstherrlich Regierenden der Hitler-Diktatur zum notwendigen Bürgerprotest heute?

Wann hat die Duldsamkeit des – immer noch schlaftrunkenen – Michel ein Ende?

Weshalb in Deutschland wieder Widerstand angesagt ist!

Im Land der Buchen und der Linden

Wird niemals sich ein Brutus finden

Heine

Der Vergleich hinkt gewaltig, werden einige entrüstet aufschreien, wenn sie die provozierenden Thesen lesen; und doch exponiere ich sie hier und heute, doch nicht erst jetzt, denn spätestens seit 2016, dem Erscheinungsjahr von „Quo vadis, Germania“, bin ich, der antikommunistische Bürgerrechtler aus der roten Zelle des Diktators, wieder zum „Regimekritiker“ geworden. Wenn ein kommunistischer Wendehals wie Angela Merkel, durch unglückliche Verkettungen und Zufälle zur deutschen Kanzlerin mutiert, bei Missachtung und eklatanter Übertretung geltender Gesetze ganz Deutschland auf den Kopf stellt, forciert aus den Angeln hebt, muss man in Opposition gehen und als aufrechter Bürger und Geist diese antidemokratischen Missstände zynischer Machtpolitik bekämpfen.

Das habe ich getan, wenn auch wenig erfolgreich, aus vielen Gründen.

Nun fügte es der Zufall, dass ich, angesichts des mir durch und durch nicht angenehmen Umbaus Deutschlands von oben herab, zentrale Dokumentationen deutscher Widerstandskämpfer gegen Machwillkür der Regierenden wieder las, aufmerksam studierte, die Darstellung der mutigen Taten des Aufrüttelns im Bürgerprotest der Akteure des oppositionellen Kreises die „Weiße Rose“ und des Attentats auf den Führer unter Claus von Stauffenberg im Juli 1944.

Wie nicht nur aus den deutschlandweit verbreiteten Flugblättern hervorgeht, verstanden sich die jungen, mutigen Widerständler der „Weiße Rose“ als Kämpfer im „passiven Widerstand“, waren aber überzeugt davon, dass die Macht der Nationalsozialisten rund um den Führer nur mit militärischen Mitteln, also mit Gewalt, gebrochen und beendet werden kann – eine Überzeugung, die für Claus von Stauffenberg, der in allem, was er tat, ein Idealist und humanistischer Patriot war, von Anfang an als Gewissheit feststand.

Die Guten im deutschen Volk, die Aufrechten und noch nicht ganz verdorbenen, im NS-Staat korrumpierten sollten aufrütteln, zum Umschwung und zum Umsturz bewegen, das Böse aus der Regierung, dem Staat und der Welt schaffen, um die Menschen zu befreien und dem deutschen Volk wieder eine Zukunft zu bereiten. Die Guten, die teilweise selbst lange und tief geschlafen hatten, damals, als der ausgewiesene Verbrecher Hitler an die Macht kam, toleriert von Christen, die sich aber auch hatten mitreißen und verführen lassen in einem Aufbruch, der von Anfang eine Farce war.

Einiges ist heute anders. Das Aufrütteln des Einzelnen, des Denkenden, der mit der Feder agiert, findet nicht in einer Diktatur statt, ist nicht gegen verbrecherische Rechtsbecher ausgerichtet, sondern gegen Politiker, von Haus aus Zyniker der Macht, die unter dem Deckmäntelchen der Demokratie versteckt agierend, genau die freiheitliche Grundordnung, die sie angeblich verteidigen, de facto zersetzen, vernichten, abschaffen, indem sie die eigentlichen Werte der Demokratie umwertend pervertieren und vernichten – über die Köpfe der Bürger hinweg regierend, nicht anders, als in den – nach außen auch „demokratisch“ ausgewiesenen Staaten – Brasilien Bolsonaro, in Israel Netanjahu und in den USA Donald Trump.

Dort gingen und gehen die Bürger auf die Straßen; Hunderttausende sind bereit, ihren Staat gegen die Politik einzelner Akteure zu verteidigen; in Polen ist es ähnlich.

Nur der Deutsche Michel nimmt immer noch alles hin, was von oben kommt, was ein Bundespräsident dem Volk vorpredigt, was von den gerade regierenden Parteien aber in einem gefährlichen Umbau der Gesellschaft und des Staates konkret umgesetzt wird: gemeint ist der ideologische Umbau Deutschlands in der Wirtschaft und als Nation, die nicht mehr deutsch im eigentlichen Sinne des Wortes ein soll, sondern identitätslos, nach dem Vorbild der „vaterlandslosen Gesellen“ aus Teilen der Sozialdemokratie, die dem internationalistischen Kommunisten näherstanden als dem konsequenten Stoiker der Antike, des Vaterland die von uns bewohnte Erde, ja, das gesamte Universum war.

Brav geworden, wohl umerzogen, pazifistisch, kriegsmüde noch vor dem Krieg, nimmt der Deutsche der Jetztzeit nahezu alles hin, was ihm hochgradig dekadente, teils perverse Politiker vorsetzen, obwohl alles dem eigenen Untergang entgegenstrebt.

Wie lange noch wird das gutgehen? Einige, noch nicht vollständig auf den Kopf gefallene Politiker haben inzwischen erkannt, dass schwere Umbrüche, Aufruhr, Revolutionen bevorstehen, auch im zivilisierten Kulturstaat Deutschland, wenn immer mehr destabilisierende Kräfte von außen in das Land der Deutschen streben, in ein Land, in dem – leider – auch immer mehr Menschen nichts mehr zu verlieren haben, denn das, was sie hatten, ist weg, aufgefressen von einer schleichenden Teuerung, während das Kommende, aus das noch Verlass war, etwas die Rente des verwöhnten Wohlstandsbürgers, sein Gesundheits- und Sozialsystem, wankend, unsicher und ungewiss ist. Also wird mit den vielen Unzufriedenen, von der Politik Enttäuschten, deren Zahl täglich zunimmt, auch das Aufruhrpotenzial steigen. Ein Funke kann dann in die Katastrophe führen, die nur noch zu bannen ist, wenn das Volk endlich von den Traumtänzern aus der Politik ernstgenommen wird.

So sehe ich die Dinge heute. Wenn es ein soll, dann werde ich auch weiterhin, wenn auch von der Matratzengruft aus, über meine zeitkritischen Werke, meinen Beitrag zum Aufrütteln meiner deutschen Mitbürger leisten.

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Neu im Buchhandel: Carl Gibson „Atta Troll“ – Heinrich Heines poetische Zeitkritik – Gesamtinterpretation. Geistige Strukturen in Heines vorrevolutionärem Kulturkampf gegen „Tendenzdichtung“, Pseudo-Humanismus, -Nationalismus, Religion und Biedermeier-Heuchelei. Versuch einer ideengeschichtlichen Annäherung.

Neuerscheinung:

  https://www.openpr.de/news/1059577/Neu-Carl-Gibson-Atta-Troll-Heinrich-Heines-poetische-Zeitkritik-jetzt-im-Buchhandel.html

https://www.openpr.de/news/1058099/Atta-Troll-Heinrich-Heines-poetische-Zeitkritik-Gesamtinterpretation-von-Carl-Gibson-neu.html

Carl Gibson:

 

Mein neues Buch ist inzwischen erschienen, ein Werk über Heinrichs Heines “verkannte” Atta Troll-Dichtung, die in der Forschung bisher recht stiefmütterlich behandelt wurde.

Interpretiert werden nicht – wie oft bisher praktiziert – nur ausgewählte Passagen, sondern die Gesamtdichtung, daran interessiert, auch die dunklen, enigmatisischen Stellen in der Dichtung – im Sinne Heines – ideengeschichtlich offenzulegen und zu deuten.

Acht Exkurse, unter anderem mit dem Verhältnis Heines zu Lenau und den schwäbischen Dichtern, bzw. zur eventuellen Lenau-Rezeption Heines runden die Studie ab.

ISBN 978-3-947337-10-1

1.  Auflage, 2019 Copyright © Carl Gibson, Tauberbischofsheim. Alle Rechte vorbehalten. Umschlaggestaltung: Titelbild, Bilder im Innenteil und Bild Buchrückseite: Monika Nickel, Copyright © Carl Gibson



Aus der Reihe:
Schriften zur Literatur, Philosophie, Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen, Band 1, 2019  

Hardcover, 413 Seiten, Preis: 39,90 Euro.

Bestellungen auch direkt beim Autor Carl Gibson

E-Mail: carlgibsongermany@gmail.com 

Carl Gibson, Atta Troll

Ein Bärenjäger aus Deutschland begibt sich – von Paris aus – auf große Fahrt in das Baskenland in den Pyrenäen, wo der entsprungene Tanzbär – „Atta Troll“ den Menschen den Spiegel vorhält. Zeitkritisch-misanthropisch rechnet die geschundene Kreatur mit der unvollendeten Schöpfung ab, hinterfragt „Kultur und Zivilisation“ , Religion, „Menschenrechte“, „Besitz“, Macht und die „gerechte“ Weltordnung, aufgeklärt, im leidenschaftlichen Plädoyer – lange vor George Orwells „Animal Farm“ – auch für „ein gerechtes Animalreich“. Dem Ernst der Materie folgt – typisch für Heine – der Spaß, das Lachen, die Unterhaltung. Der Poet bläst zum Halali, zur „wilden Jagd“; Shakespeare, Goethe und drei Grazien – Diana, Abunde und Herodias – reiten mit; dahinter ein karikierter „Mohrenfürst“, das „Gespenst“ Laskaro, die „Hexe“ Uraka und ein zum „Mops“ verzauberter Schwabendichter. Es darf ausgiebig gelacht werden! Parodie, Satire, Fabel, Groteske, Humoreske, absurdes Theater episch, Ambivalenz, Ironie sowie eine partiell wiedererweckte Romantik bestimmen diesen – auf eigene Weise faszinierenden, tragisch-komischen „Sommernachtstraum“, das Epos eines Mehrfrontenkämpfers im „Vormärz“ gegen den Ungeist der Zeit, ein Opus, das Heine seinem, nicht weniger kritischen „Wintermärchen“ vorausschickt. Individuelle Zeitkritik, polemische Kampfschrift, Dichtung der Umwertung? Was ist ernst gemeint, was nur ein „Spaß“!? Darauf antwortet diese Gesamtinterpretation.

Carl Gibson, Philosoph, Schriftsteller, Literaturwissenschaftler, ehem. Bürgerrechtler. Werke: Lenau. Leben – Werk – Wirkung, 1989. Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und Dichtung, 2015. Politisches und Zeitkritik: Symphonie der Freiheit, (2008), Allein in der Revolte (2013), Die Zeit der Chamäleons, 2014, Plagiat als Methode, 2014, Vom Logos zum Mythos, 2015, Quo vadis, Germania, wohin steuert Europa, 2016. Herta Müller im Labyrinth der Lügen, 2017, Heimat, Werte und Kultur der Banater Schwaben in den Zerrbildern Herta Müllers, 2017„AMERICA FIRST“, Trumps Herausforderung der Welt, 2017. Merkels Deutschland-Experiment, 2017. Leben ohne Würde, 2018. Endzeit, 2018. Rufe in der Wüste, 2018.

ISBN 978-3-947337-10-1

Carl Gibson Atta Troll – Heinrich Heines poetische Zeitkritik, Backcover
Author Carl Gibson, Germany, November 2019

Copyright © Carl Gibson

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Hier sind die drei neuen Bücher von Carl Gibson, die es beinahe nicht gegeben hätte: Neu-Editionen 2018!

Hier sind die drei neuen Bücher von Carl Gibson, die es beinahe nicht gegeben hätte: Neu-Editionen 2018!

https://www.openpr.de/news/1029020/Carl-Gibson-Leben-ohne-Wuerde-Armer-Poet-im-reichen-Deutschland-Neuerscheinung-jetzt-im-Buchhandel-.html




1.

Carl Gibson

Leben ohne Würde –

Armer Poet im reichen Deutschland!?

Die neuen Elenden heute: Diogenes, Lumpen-Akademiker, Intellektuelle ohne Job, „brotlose Künstler“ … und die verordnete Gleichmacherei in der „Leistungsgesellschaft“ für alle –

„J‘ accuse…!“

Das Hartz IV-Monster – eine „Reform“, die Menschen zu Aussätzigen macht, die stigmatisiert, ausgrenzt und abstraft!

Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot in der saturierten Wohlstandsgesellschaft – Die sozialen Probleme Deutschlands – tabuisiert, kaschiert, versteckt, verdrängt!?

Selbst-Apologie und Kampfschrift – Beiträge zur sozialen Ungerechtigkeit. Gesellschaftskritik – Beobachtungen, Analysen und Essays aus dem Blickwinkel eines Betroffenen.

Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.

ISBN: 978-3-947337-04-0

2.

Carl Gibson

Endzeit –

Deutschland politisch am Wendepunkt

und der freie Westen

moralisch am Abgrund!?

Vom „Eisernen Kanzler“ zur „Eisernen Kanzlerin“ – Soziale Reformen oder Restauration?

Die politischen Fehler Angela Merkels häufen sich: Muss die Lotsin von Bord?

Eine Schicksalswahl mit Folgen: Wird die Demokratie im Namen von Recht und Freiheit zerstört?

Law and Order oder politisch ausgelöste Anarchie?

Von der Krise demokratischer „Kultur und Zivilisation“ in Europa und in den USA zum Zerfall rechtsstaatlicher Strukturen im Vormarsch autoritärer Systeme und Diktaturen, weltweit.

Zeitkritik -Politische Analysen, Betrachtungen, Essays aus ethischer Sicht, herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.

ISBN: 978-3-947337-03-3

 3.

Carl Gibson

Rufe in der Wüste

Auf der Suche nach der Wahrheit,

Sisyphus

unterwegs in der deutschen „Fake-News-Gesellschaft“

Gaya Scienza“ heute, die „Kunst“ als Mittel zum Zweck und Fakten nach Bedarf und Laune – das Trump-Paradigma längst auch in Europa!?

„Einmal Dissident, immer Dissident“ – Der ungleiche Kampf gegen den etablierten Literatur- und Medienbetrieb geht weiter!

Am Rande der „Zensur“!? Wenn wahrhaftige „Zeitkritik“ im Giftschrank landet!Totalitarismus-Aufklärung heute: Wird Deutschland von Kommunisten unterwandert?

Eine Kampfschrift – Durchaus Ernsthaftes und etwas „Polemik“ zum Wegsperren aus dem elektronischen Tagebuch eines Ohnmächtigen mit Maulkorb

Kultur- und gesellschaftskritische Analysen, Betrachtungen, unterdrückte Ansichten, Meinungen, herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.

ISBN: 978-3-947337-07-1

Alle Bücher, Stand 2019:

Bücher, Books, Livres


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Carl Gibson, Leben ohne Würde – Armer Poet im reichen Deutschland!? Neuerscheinung, jetzt im Buchandel!

Carl Gibson Leben ohne Würde -Armer Poet im reichen Deutschland

https://www.openpr.de/news/1029020/Carl-Gibson-Leben-ohne-Wuerde-Armer-Poet-im-reichen-Deutschland-Neuerscheinung-jetzt-im-Buchhandel-.html

Carl Gibson, Leben ohne Würde – Armer Poet im reichen Deutschland!?
Neuerscheinung, jetzt im Buchandel!

Carl Gibson

Leben ohne Würde –

Armer Poet im reichen Deutschland!?

Die neuen Elenden heute: Diogenes, Lumpen-Akademiker, Intellektuelle ohne Job, „brotlose Künstler“ … und die verordnete Gleichmacherei in der „Leistungsgesellschaft“ für alle –

„J‘ accuse…!“

Das Hartz IV-Monster – eine „Reform“, die Menschen zu Aussätzigen macht, die stigmatisiert, ausgrenzt und abstraft!

Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot in der saturierten Wohlstandsgesellschaft – Die sozialen Probleme Deutschlands – tabuisiert, kaschiert, versteckt, verdrängt!?

Selbst-Apologie und Kampfschrift – Beiträge zur sozialen Ungerechtigkeit. Gesellschaftskritik – Beobachtungen, Analysen und Essays aus dem Blickwinkel eines Betroffenen.

Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.

ISBN: 978-3-947337-04-0

1. Auflage, 2018.

Copyright © Carl Gibson, Tauberbischofsheim. Alle Rechte vorbehalten. Umschlaggestaltung: Titelbild, Bilder im Innenteil und Bild Buchrückseite, Layout und Satz: Carl Gibson, Copyright © Carl Gibson.

Aus der Reihe: Schriften zur Literatur, Philosophie, Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen, Bd. 2, 2018

Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.

Arm am Beutel, krank am Herzen

Schleppt’ ich meine langen Tage.

Armut ist die größte Plage,

Reichtum ist das höchste Gut!

Goethe, Der Schatzgräber

Bin ich der Flüchtling nicht, der Unbehauste

J. W. von Goethe, Faust

Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus,

Wilhelm Müller, Franz Schubert „Winterreise“

Nun ist’s aus, wir müssen wandern!

Nikolaus Lenau, Herbstentschluß

Die Welt – ein Tor
Zu tausend Wüsten stumm und kalt!
Wer das verlor,
Was du verlorst, macht nirgends halt.

Nun stehst du bleich,
Zur Winter-Wanderschaft verflucht,
Dem Rauche gleich,
Der stets nach kältern Himmeln sucht.

Friedrich Nietzsche, Vereinsamt.

Inhalt

Leben ohne Würde im anderen Deutschland – der vergessene, gesellschaftlich isolierte Arme im Staat der Saturierten. An den Rand der Gesellschaft gedrängt – Stigmatisierung und Ausgrenzung der Andersdenkenden, der Idealisten und Künstler nonkonformer Prägung

Vorwort: Ein Dasein in Würde auch für geistig-künstlerisch Schaffende?

Prolog: Der „materielle“ Absturz und das „Leben ohne Geld“

Teil I: Arm am Beutel, krank am Herzen

Armut und soziale Ungerechtigkeit in Deutschland. Wer den Job verliert, verliert auch bald die Wohnung.

Der deutsche Staat stigmatisiert, grenzt Menschen aus – ein Missstand, der vom höchsten Gericht der Deutschen aus der Welt geschafft werden sollte, denn er verstößt gegen Buchstaben und Geist des deutschen Grundgesetzes und gegen Europäisches Recht! Fragen an die Politik – Grundsätzliches:

1. Die Ausgrenzung der Bedürftigen durch den Staat und das daraus resultierende Scheitern der gesellschaftlichen Integration – ist die „Diskriminierung des Einzelnen“ nur „subjektiv gefühlt“ oder eine “objektive Tatsache“? Hohe, kaum zu überwindende „Hürden“ und gezielte „Schikanen“ am Werk?

2. Sind deutsche Langzeitarbeitslose Aussätzige, Stigmatisierte, Ausgegrenzte der Gesellschaft, ohne Würde? Offene Frage an Kanzlerin Merkel und an Bundespräsident Steinmeier! „J‘ accuse…!“

3. „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Gilt der Verfassungsgrundsatz für alle Bürger Deutschlands? Ein Wohnungssuchender, der sich als Langzeitarbeitsloser outet, als so genannter „Hartz-IV-Empfänger“, ist von Anfang an stigmatisiert und der Letzte und Aussichtsloseste auf der Liste der Bewerber für eine Wohnung.

4. Die Unberührbaren – Der Hartz IV-Status grenzt aus, undifferenziert!

Individuelle Leistung, künstlerische Leistung, Lebensleistung – „Gleichheit“, wo Unterscheidung angebracht ist!?

Leistung oder besser keine Leistung? Wie „konservative Politik“ in Berlin über „sozialistische Gleichmacherei“ den staatsbürgerlichen Einsatz des Einzelnen – auch in Wissenschaft und Kunst – ad absurdum führt und dabei das Leistungsprinzip auf den Kopf stellt. Leistung oder besser keine Leistung?

1. Die große Gleichmacherei der Sozialisten – Weshalb würdigt die so genannte „Hartz- IV“-„Reform“ nicht auch die „Lebensleistung“ der in Not geratenen Bürger?

2. „Sozialistische Gleichmacherei“ der CDU – Die Kanzlerin, die das Renten-System nicht ändern kann und der „Gerechtigkeitssinn“ der SPD – Lebenslange Leistung und lebenslanges Nichtstun zählen gleich viel!?

3. Wie viele deutsche Akademiker sind auf „Hartz IV“-Zahlungen angewiesen? Fragen an Merkel und Schulz zur „sozialen Gerechtigkeit“!

4. Scham und Schande – In Berlin oder Bremen gehört es zum guten Ton, von Hartz IV-Leistungen zu leben, in der deutschen Provinz aber nicht!

Teil II: Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus …Bin ich der Flüchtling nicht? Der Unbehauste? – Flüchtling im eigenen Land!?

Nach Heinrich Heine und Carl Spitzweg – der arme Poet heute.

Die neue „Matratzengruft“ und das Siechtum des freien Geistes in materialistischer Gesellschaft – Auch „brotlose Künstler“ sind Menschen mit menschlichen Bedürfnissen … mit einem – streng definierten – „Recht auf ein Leben in Würde“!

1. Der arme Poet in Merkels Deutschland – Gedanken zum „Tag der Poesie“

2. Der Lumpen-Akademiker

3. Luthers Matratzenwechsel … und die Leidensfähigkeit des Philosophen

4. Im Kampf – Mit dem Messer am Hals schreibt man besser!

5. „Matratzengruft“ oder Der hohe Preis der Wahrheit – Die neuen Miserablen! Zur Verelendung der Intellektuellen in Merkels Deutschland

6. Die „Wollsteppdecke“ – das Bett für unterwegs!

Diogenes im freiwilligen Martyrium – arm, alt und krank auf der Suche nach einer Spelunke! Der „brotlose Künstler“ in Konfrontation und auf Kollisionskurs mit dem biedermeierlichen „Spießerstaat“, der sich – fern jeder Humanität – als materialistische „Leistungsgesellschaft“ definiert!

1. Wie erklärt man Leuten, die nie ein Buch lesen, was es bedeutet, ein Buch zu schreiben?

2. „Weshalb nehmen Sie das Geld vom Staat?“ – Die moralische Entrüstung des materialistischen Spekulanten und die Autodynamik der Habgier

3. „So haben Sie drei Jahre hindurch gelebt?“ – Der genügsame Philosoph in der Spelunke und die „Selbstauskunft“ des potenziellen Mieters als Absicherung des Vermieters gegen „Messis“ und „Mietnomaden“ aller Art!

Im Geist von Victor Hugo und Émile Zola – Soziale Missstände diagnostizieren, analysieren, literarisch thematisieren und an den Pranger stellen!

1. Mit bebendem Herzen – Triebfeder Ungerechtigkeit.

2. „Wallraffen“ in eigener Sache oder aus prinzipiellen Gründen? Bis zur Grenze gehen und noch darüber hinaus – nur die „Insider-Perspektive“ bringt die Wirklichkeit ans Licht!

Wohnungsnot auch in der deutschen Kleinstadt. Schlusskampagne gegen Merkel kurz vor der Bundestagswahl im September 2017.

1. Habgierige Vermieter wählen Merkel!

2. Mietwucher in der deutschen Provinz!

3. Das Spekulanten-Gesindel fühlt sich wohl in Merkels Deutschland! Trotz „Mietpreisbremse“ geht der Reigen munter weiter!

Fehlender Wohnraum in Merkels Spekulanten-Republik – und das große Geschäft mit der Armut.

Eine Kampagne gegen Ungerechtigkeit … nicht nur in eigener Sache!

1. Der neue Unbehauste in Merkels Deutschland – Die unfreiwilligen Abenteuer eines armen Wohnungssuchenden im reichen Land

2. Merkels Flüchtlingspolitik macht den deutschen Wohnungsmarkt kaputt – Arme, Alleinerziehende, Hartz IV-Empfänger können kaum noch eine bezahlbare Wohnung finden: Dafür triumphieren Spekulanten und rücksichtslose Vermieter

3. Mieter in Merkels Deutschland – Die Kanzlerin brockt ein, das Volk löffelt aus!

4. „Vielleicht hilft Gott!“

5. Bei lukrativer Vermietung hört der Patriotismus auf

Teil III: Nun ist’s aus, wir müssen wandern …

Von Obdachlosigkeit und Heimatlosigkeit bedroht – Abgeschrieben und frei zum Tode?

1. Leben ohne Würde!? Je perverser die Vorgaben der Politik, desto unverschämter die Vermieter: Absteigen, Ghetto-Buden zu Horrorpreisen!? Ein Dasein in Würde bedarf einer angemessenen Wohnung!

2. Philosoph Carl Gibson demnächst obdachlos … und erneut heimatlos?

3. Wenn der Vermieter zum Dieb und Betrüger wird!

4. Der Wille zum Werk und die Krankheit

5. „Eigenbedarf“ im Deja-Vu-Erlebnis

6. Der boshafte Vermieter und die Zeit der Schikanierung – wenn der ungeliebte Mieter aus dem Haus geekelt werden soll!

Zwischen Dachstube und Keller – Kollateralschäden – Wenn das Unheil naht, kommt es oft haufenweise und knüppeldick! Aus dem Erlebnisbericht eines „genügsamen“ Kynikers, der kein Zyniker sein wollte!

1. Aus Schaden wird man klug!

2. Vom „Dachschaden“ über den „Wasserschaden“ zur Schadensbegrenzung! Eine Geschichte aus dem wahren Leben.

3. Eine „Winterreise“ im Nachthemd – Der Auszug … aus der Dach-Spelunke! Künstlerdasein heute!

4. Donauschwäbischer Fatalismus“ – „Wenn der Wolf die Kuh gefressen hat,

Recht und Ungerechtigkeit

1. Der Anwaltsberuf als ultima ratio?

2. „Kannst Du Dir einen Anwalt leisten?“ – Fiktion „Gleichheit“ im Willkür-Staat

3. Gute Anwälte, schlechte Anwälte

Teil IV: Zur Winterwanderschaft verflucht? Ganz tief unten – letzte Station, unterste Stufe des sozialen Abstiegs – das Obdachlosenheim und die Straße!

Die neuen Miserablen – Von der Mansarde in den Container!?

1. Ein Blick ins Ghetto … am „schönen Ort“ Bad Mergentheim – Das Asyl für Idealisten und andere Gestrandete!

2. Undank ist der Welt Lohn! „Verheizt“ in Bad Mergentheim!?

3. Idol Bin Laden – Im Obdachlosenasyl gibt es keine Gardinen!

4. Unter Ratten – Ein deutscher Philosoph ist hier gut aufgehoben! Jedem das Seine?

Teil V: Heim und Heimat – Menschenrechte?

1. Der neue Diogenes von Bad Mergentheim – Carl Gibson, vom VIP zum Paria!? Eine philosophisch-künstlerische Protestaktion gegen die Wohnungsnot in Deutschland!

2. Wer sucht und nichts findet – Grenzerfahrungen … an der Grenze zur Verzweiflung!

3. „Teure Heimat“ – Von der Politik der „Heimat“ beraubt: „Ent-Mietung“ in den Metropolen Berlin, Hamburg, München, aber auch in der deutschen Provinz, auf Sylt und in Bad Mergentheim!

4. Gibt es ein Recht auf Heimat?

5. Heimatliches – im Alltag! „Langosch“, „Banater Wurst“ und „Boeuf-Salat“!

6. Wohnungsnot in der baden-württembergischen Großen Kreisstadt Bad Mergentheim

Glück im Unglück – ein neuer Anfang?

1. Die glückliche Lösung unmittelbar vor dem Zusammenbruch und der Katastrophe! In der Krise liegt die Chance … zum Neuanfang!

2. En garde! Der Schriftsteller und Philosoph Carl Gibson lebt seit Oktober 2018 am neuen „Wirkungsort“ Tauberbischofsheim: Die Weltstadt der Fechter – ein guter Standort auch für scharfe Geistesgefechte!?

3. Der Unbehauste

Teil VI: Das neue Elend

Tabu „Armut“ und das Geschäft mit den Armen in Deutschland

1. Arm und im reichen Land – Die Kontraste der kapitalistischen Welt

2. Die Wegwerfgesellschaft und der Müll – Ist „Besitz“ ein Irrtum?

3. Reiche Leute – Arme Leute … in Merkels Spekulanten-Republik! Deutschlands Gesellschaft driftet auseinander, angetrieben von der asozialen Politik der Kanzlerin, die „systemrelevante“ Banken rettet, die Armen aber in die Gosse stößt!

Die Rücksichtslosen im Lebensmittelhandel – Profit kommt vor der Gesundheit!

1. Supermarkt Kaufland verkauft verdreckte Hähnchenschlegel aus Frankreich – Eine deutsch-französische Angelegenheit der unappetitlichen Art und eine Sache des Prinzips! Was isst der arme Deutsche, der keine „Tafel“ hat?

2. Mit Escherichia coli-Bakterien verseuchte Hähnchenschlegel in Deutschland im Handel – Ein neuer Lebensmittel-Skandal? „Kaufland“ ziert sich, Verantwortung zu übernehmen!

3. Einzelfall oder Regel? Die Gefahr für Leib und Leben des Verbrauchers wird zynisch hingenommen, kaschiert, ignoriert – die Anprangerung der Missstände soll nicht sein – Supermarkt Kaufland wimmelt ab!

4. Die achtlose Zerstörung von Lebensmitteln sollte unter Strafe gestellt werden – Die „Tafel“ ist keine Lösung!

5. Massentierhaltung – Milch, Eier, Schweinefleisch und Hähnchen in ungesunder Billigproduktion?

Existenzielles – Gedanken – Mensch und Gesellschaft

1. Verlust führt zu Schwermut

2. Experimentalexistenz – Das Leben am Abgrund

3. Verinnerlichte Heuchelei

4. Schreiben am Rande der Verzweiflung

Die Metamorphosen des Sisyphus Oder Frei wird, wer den Geist der Schwere überwindet – Verluste, Raffsucht, Habgier

1. Ein halber Hiob

2. Der Steinreiche im Verarmungswahn

Zynisches, lange nach Diogenes

1. Der Mensch – oft nur ein Haufen Müll?

Der „verarmte Bürger“ im Überleben in der „neuen Situation“

1. „Scham und Schande“ lange nach Hebbel

2. Jammern auf hohem Niveau?

Teil VII: Der arme Poet heute – Desillusion: Ich bin zu Ende mit meinen Träumen …

1. Der arme Poet heute – kann und darf er in Würde leben?

2. Künstlerdasein – die selbst erwählte Armut

3. Authentische Armutsbeschreibung – die Sicht des Betroffenen!

4. Wenn die Kraft zur Neige geht

5. „Wie hast Du das alles geschafft?“ – Eine Danksagung an alle Unterstützer!

Schlussfolgerungen und erste Bilanz – ein „Leben in Würde“, das gilt für die Langzeitarbeitslosen und Bedürftigen nicht! Der Staat selbst sorgt durch eine inhumane Gesetzgebung dafür, dass es so ist!

1. Die „Scheiß-Reform“ diskriminiert, grenzt aus – „J‘ accuse…!“

Was kommt auf den Arbeitslosen und Langzeitarbeitslosen zu, wenn er sich dazu durchringt, ALG II-Leistungen zu beziehen, dazu genötigt ist, weil er keine Arbeit finden kann?

2. Ein Leben im Verzicht im Grenzbereich von Anstand und Würde! Alltagsprobleme – Was ein Bedürftiger sich nicht mehr leisten kann!

Eine Wohnung finden:

Kaltmiete und Nebenkosten:

Gesunde Ernährung, Tafel oder Fastfood:

Soziale Kontakte, Gäste und Freunde

Dichten und Denken bei eingetrübter Weltsicht – auch Poeten und Philosophen sind Menschen!

Der Verlust sozialer Kontakte und die Vereinsamung

Gesunder Leib und gesunde Seele – psychosomatische Wechselwirkungen der negativen Art, ausgelöst durch chronische Armut und Verelendung

Der Mensch lebt nicht nur von Brot allein,

Epilog: Ein Ausweg aus dem Tal der Tränen – Selbstmotivation und tägliche konstruktive Tätigkeit, Arbeit … am Werk

Nachwort: Vom „Furor poeticus“ angetrieben – Noch ein „brisantes“ Buch, das nie geschrieben werden sollte?

Bibliographie:

Publikationen des Instituts zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa – aus der Reihe:

Schriften zur Literatur, Philosophie, Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen.

Bzw. Publikationen zum Thema Herta Müller.

292 Seiten, Preis: 23,65 Euro.

Überall im Buchandel.

Bestellungen bevorzugt direkt beim Autor, über E-Mail: carlgibsongermany@gmail.com

Anschrift des Autors:

Carl Gibson

Taubenhausweg 41

D- 97941 Tauberbischofsheim

Die „Scheißreform“, wie der Ausnahme-Barde Reinhard Mey diese Errungenschaft der deutschen Sozialgesetzgebung mehr als treffend nennt, ist nicht nur „nicht ganz perfekt“; diese „Scheiß-Reform“ ist eine wahre Katastrophe – von realitätsfremden Technokraten konzipiert und ausformuliert und von noch realitätsfremderen Politikern abgesegnet und zur Umsetzung gebracht. Die Segnungen dieser „Reform“ erleben täglich Millionen deutsche Staatsbürger auf der eigenen Haut – und noch mehr auf der eigenen Seele! Ähnlich wie die „Resozialisierungsmaßnahmen“ des Staates in deutschen Gefängnissen Häftlinge noch mehr ins Verbrechen treiben und aus Menschen, die Fehler begingen, gegen Gesetze verstießen, richtig „böse Menschen“ machen, so macht die „Scheiß-Reform“ aus Menschen, die – nicht zuletzt durch vielfaches Versagen des Staates, nicht nur in der Finanzkrise – arbeitslos wurden, Aussätzige und Ausgestoßene! Ja, die „Scheiß-Reform“ der Sozialdemokraten, bis zum heutigen Tag mitgetragen von den – man höre und staune – „christlichen“ Parteien CDU und CSU, macht aus „Bürgern ohne Arbeit“ Menschen zweiter Klasse! Doch, was noch viel schlimmer ist: Der „ALG 2-Status“ macht die Betroffenen krank! Nach zehnjähriger – mehr oder weniger intensiven – „Berührung“ mit diesem System, wenn auch nicht ganz typisch und vollkommen exponiert, kann ich – empirisch – auf einige menschenunwürdige, unzumutbare Zustände hinweisen, die dringend aus der Welt zu schaffen sind durch neue Gesetze, die im Einklang sind mit dem Diktum in der Präambel des deutschen Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Not, Elend, Armut, Wohnungsnot – In diesem Werk wurden „unschöne“, unbequeme Themen erörtert, so, wie das Leben sie anbot, „ungeschönt“, eben, weil die Erörterung notwendig erscheint – bestimmt für die empathischen Menschen der Jetztzeit, aber auch für die Nachwelt, deren Historiographie auf echte Fakten zurückgreifen wird, nicht auf fantastische Fiktion.

Auch wenn es einigen Zeitgenossen nicht gefällt – dieses weitere „Buch gegen gesellschaftliche Missstände und spießbürgerliche Heuchelei“ wurde geschrieben – vom „Furor poeticus“ bestimmt – mit scharfer Zunge und spitzer Feder; und es wird auch wieder – ohne das Plazet der Mächtigen, die in der Auswahl der Manuskripte und Autoren wie Zensoren agieren – veröffentlicht, aus eigener Kraft heraus verlegt, nicht auf den „Markt“, sondern ans Licht gebracht, in der Hoffnung, dass über das Werk etwas mehr Gerechtigkeit möglich wird!

Carl Gibson:

Hauptwerke: Lenau. Leben – Werk – Wirkung, 1989. Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und Dichtung, 2015. Politische Bücher: Symphonie der Freiheit, (2008), Allein in der Revolte (2013), Vom Logos zum Mythos, 2015. Quo vadis, Germania, wohin steuert Europa, 2016. „AMERICA FIRST“, Trumps Herausforderung der Welt – Wille zur Macht und Umwertung aller Werte“, 2017. Merkels Deutschland-Experiment, 2017. Faustinus – der glückliche Esel und die Revolution der Tiere. Kommunismus-Parodie und Totalitarismus-Kritik in Humoresken und Satiren. 2018.

Zur Vita des Autors:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

 

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Publizist Carl Gibson in Not – plötzliches Aufgeben des Druckers gefährdet die – bereits angekündigten – Neuerscheinungen 2018 und den Nachdruck anderer Werke aus der Feder des Autors!

Publizist Carl Gibson in Not – plötzliches Aufgeben des Druckers gefährdet die – bereits angekündigten – Neuerscheinungen 2018 und den Nachdruck anderer Werke aus der Feder des Autors!

Wenn das Unheil kommt, kommt es mit Macht, haufenweise und knüppeldick:

Zuerst die gekündigte Wohnung und die aufreibende Wohnungssuche auf einem leergefegten Wohnungsmarkt,

dann, bereits am Rande der Erschöpfung, der Umzug – aus eigener Kraft.

Nebenbei wurde auch noch geschrieben!

Die drei Bücher zur – geistigen und ungeistigen – Situation der Zeit, die noch im Jahr 2018 – wo ich doch eigentlich durchatmen wollte –

kommen sollten, sind nun in Gefahr,

weil mein – in fünfjähriger Zusammenarbeit bewährter – Druckerei-Partner aufgibt.

Die Hiobsbotschaft kam vor wenigen Tagen.

Freie Autoren und Selbstverleger haben es schwer – scheitern sie, freuen sich die Großen!

Es wird nicht einfach, in kurzer Zeit einen neuen leistungsfähigen Partner zu finden.

Diese Information an meine Leser – nur für den Fall, dass höhere Fügung die drei Neueditionen verhindern sollte.

Carl Gibson - books, livres, Bücher
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Buchautor und Bürgerrechtler Carl Gibson bezichtigt Herta Müller des literarischen Plagiats und der Täuschung der Öffentlichkeit – Presseinformation

Presseinformation : Plagiatsvorwurf Carl Gibsons gegen Herta Müller

Buchautor und Bürgerrechtler Carl Gibson bezichtigt Herta Müller des literarischen Plagiats und der Täuschung der Öffentlichkeit

http://www.fnweb.de/region/main-tauber/bad-mergentheim/carl-gibson-gegen-herta-muller-1.1251813

Pünktlich zur Vergabe der Nobelpreise in Stockholm und zur Eröffnung der Buchmesse 2013 in Frankfurt
erhebt der ehemalige Dissident und Buchautor Carl Gibson Plagiatsvorwürfe gegen Herta Müller.

Bad Mergentheim:
Wie aus den jüngsten Veröffentlichungen auf dem Blog des – ebenfalls aus dem rumänischen Banat stammenden – Autors und seinem jüngsten Rundschreiben an die Medien zu erfahren ist,
soll Herta Müller, die Nobelpreisträgerin für Literatur 2009, ihre seinerzeit im ZEIT-Magazin im Juli 2009 erstmals geschilderte
körperliche Securitate-Folter frei erfunden
und bei der literarischen Ausgestaltung aus Gibsons zweibändigem Erinnerungswerk
„Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur, 2008,
und – auszugsweise auch aus – „Allein in der Revolte. Eine Jugend im Banat“, vollständig 2013 erschienen,
abgeschrieben haben.

Herta Müller habe in ihrer fragwürdigen und unglaubwürdigen Folter-Darstellung einschneidende Ereignisse, Erfahrungen aus Carl Gibsons Biographie instrumentalisiert sowie zahlreiche essentielle Details aus dem Dissidentenleben und der antikommunistischen Opposition übernommen, namentlich Elemente eines authentischen Securitate-Verhörs und dieses und – mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Ereignis – angeblich erstmals als selbst erlebt geschildert.

Darüber hinaus seien Ideen, Konzeptionen, Stilmittel – bis hin zu vollständigen Hauptsatz-Aussagen – nachweislich auf Carl Gibsons Aufklärungswerk zurückzuführen.

Über das “Plagiat” hinausgehend
– durch die Vorspiegelung falscher Tatsachen, speziell der körperlichen Folter durch den rumänischen Geheimdienst, die reine Fiktion sei –
habe Herta Müller die bundesdeutsche und internationale Öffentlichkeit massiv getäuscht, nur um ihre Nobelpreisnominierung zu rechtfertigen.

In der im Internet und über Email jüngst verbreiteten Pressemitteilung Carl Gibsons heißt es:

„Herta Müller, Nobelpreisträgerin für Literatur 2009, schreibt seit Jahren aus meinem Werk ab.

Dabei werden die individuellen Securitate-Erfahrungen eines authentischen Opfers der kommunistischen Diktatur von Herta Müller als eigene Erlebnisse ausgegeben bzw. zu eigenen Zwecken belletristisch wie biographisch instrumentalisiert.

Inzwischen habe ich mich entschlossen, an die Öffentlichkeit zu gehen und das – nach meiner Auffassung – offensichtliche literarische – “Plagiat“ zur Diskussion zu stellen.“

Carl Gibson verweist auf die bereits erfolgte Ankündigung der Plagiat-Debatte auf seinen Blogs u. a. unter:

Herta Müller, nur mit der Schere unterwegs … zum Plagiat? Berühmte “Collagen”!

http://carl-gibson.blogspot.de/2013/08/wo-kupfert-herta-muller-ab.html

Eine kritische Auseinandersetzung mit Herta Müllers Behauptungen, sie sei vom rumänischen Geheimdienst Securitate verfolgt und physisch gefoltert worden, liefert Gibson auf nahezu hundert Seiten in dem Beitrag:

http://carl-gibson.blogspot.de/2013/05/herta-mullers-erfundene-securitate_18.html

Weitere Beiträge des seit Jahren einschlägig bekannten Herta Müller-Kritikers, der den Anspruch erhebt, die schwer zugängliche Materie aus Insider-Sicht überprüfbar aufzuklären, finden sich ebenfalls im Internet.

Carl Gibson, Gründer der ersten „Freien Gewerkschaft rumänischer Arbeiter SLOMR“ in Temeschburg, (Timisoara), im rumänischen Banat, langjähriger Dissident und während der Ceausescu-Diktatur ein halbes Jahr im kommunistischer Gefängnishaft,
appelliert an Ethos und Gewissen der freien Presse und fordert investigative Recherchen sowie eine kritische, unparteiliche Berichterstattung ein.

Es gelte,
„Politisch hochbrisantes Material zum Thema (erschlichener) Nobelpreis an Herta Müller – (inszenierte Verfolgung, politische Einflussnahme, Protektion durch Politik und Medien)“ aufzuarbeiten.”

Der Autor, Mitglied des Verbandes deutscher Schriftsteller (VS) in Baden-Württemberg, schreibt in seinem Rundschreiben:

„Nach jahrelangen Recherchen im In- und Ausland habe ich herausgefunden, dass die von politischen Kreisen (CDU/SPD) massiv geförderte, jedoch kontrovers diskutierte deutsche Nobelpreisträgerin für Literatur 2009 Herta Müller in zahlreichen Punkten die Unwahrheit gesagt hat.

Ihre „Verfolgung“ durch die „Securitate“ während der kommunistischen Diktatur in Rumänien ist frei erfunden. Die Nominierung für den Literatur- Nobelpreis wurden nach meiner Auffassung politisch forciert bzw. erschlichen – und dies bei rücksichtsloser Täuschung der internationalen Öffentlichkeit.

Vielfache Bemühungen um Richtigstellungen
– aus der Sicht eines ehemaligen Bürgerrechtlers, Zeitzeugen und konkreten Opfers der kommunistischen Diktatur Ceausescus –
wurden seinerzeit von der Konrad Adenauer-Stiftung der CDU bzw. von der Redaktion des Magazins DIE ZEIT willkürlich abgewürgt.
Eine öffentliche Debatte über die „moralische wie politische Integrität“ der Kandidatin, die eine Nobelpreisvergabe an Herta Müller unmöglich gemacht hätte, wurde so verhindert.

Zum Einstieg in die komplexe Materie (mit viel Erklärungsbedarf und Vorwissen)biete ich als ersten Einblick folgende Beiträge mit Thesen und Argumenten an:

David gegen Goliath … und Leviathan – Erfahrungen eines Dissidenten mit der Konrad -Adenauer-Stiftung der CDU bei der Kontestation des KAS-Literaturpreises an Herta Müller

„DIE“ saubere „ZEIT“ und der „schmutzige Journalismus“ in Deutschland!? – Offener Brief an die Herausgeber des Magazins „DIE ZEIT“ – zur kritischen Herta Müller-Debatte

Offener Brief an die Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung – Wie hält es die FAZ mit der Wahrheit?

Weiteres Material zur Thematik von grundsätzlicher Relevanz, inklusive einer differenzierten Beweisführung, stelle ich den Medien auch in schriftlicher Form zur Verfügung.

Was in diesem Fall seit 2004 (KAS-Literaturpreis an Herta Müller bzw. Nominierung ohne öffentliche Aussprache) an Verschleierung und Vertuschung erheblicher Tatsachen ablief, ist nach meiner Auffassung ein Skandal.

Die freie Presse muss endlich dagegen halten und einiges aufklären.

Die unheilige Allianz zwischen Kräften der CDU und der SPD bei der Durchsetzung einer Kandidatin mit fragwürdiger Vita aus Gründen der Staatsraison sollte nicht nur durchschaut, sondern auch im Sinne der Wahrheitsfindung öffentlich diskutiert werden, auch nach dem „Fait accompli“ der Nobelpreisehrung.

Es kann nicht sein, dass ein einst systemprivilegierter Wendehals, der opportunistisch rücksichtslos mit den Kommunisten einer Diktatur paktierte, nunmehr als lupenreines Aushängeschild einer Demokratie inszeniert und geehrt wird.

Politische Konsequenzen aus dem – publizistisch noch unentdeckten – Skandal sind bisher ausgeblieben.

Ganz im Gegenteil –statt berechtigten Vorwürfen nachzugehen, statt konsequent aufzuklären, setzte die deutsche Politik noch eines drauf und ehrte die kontrovers diskutierte „Unbeugsame“ auch noch mit dem Großen Bundesverdienstkreuz, vielleicht nur, um eine Lüge zu decken oder um vom eigenen politischen Versagen in diesem Fall abzulenken.

Seit 2008 wird vielfacher Druck auf mich ausgeübt.
Darüber hinaus wurde eine Anwaltskanzlei beauftragt, mich von weiteren Aufklärungsaktivitäten in der Causa Herta Müller abzuhalten.

Es ist nur eine Frage der Zeit, wann und von wem diese Thematik von besonderer politischer Tragweite und verschwörungsähnlichem Charakter journalistisch aufgegriffen und als Story präsentiert wird.

Da die literaturwissenschaftlichen Mühlen der Alma Mater recht langsam mahlen und politische Implikationen dort in der Regel ignoriert werden, würde ich es begrüßen, wenn kritische Medien sich bald dieser Materie annehmen würden.“

Wer den kulturpolitisch höchst brisanten Fall aufgreifen will, kann sich meiner Zusammenarbeit als Insider und kritischer Autor sicher sein.

Die fiktiven Konstruktionen Herta Müllers verbunden mit der flankierenden Deckung aus der Politik sind – bei Mitwirkung eines kompetenten, eingelesenen Insiders – bereits durch die kritische Aufarbeitung ihres ZEIT-Artikels
„Die Securitate ist noch im Dienst“ detailgerecht nachweisbar.

Die ausführliche Offenlegung zahlreicher, systematisch ausgebreiteter Lügen erfolgt hier:

Herta Müllers erfundenes Securitate-Martyrium – Schurken-Journalismus und Kritisches zu einem Machwerk aus dem ZEIT-Magazin aus der Sicht eines unmittelbar Betroffenen

In dem kompilatorischen Bericht
„Die Securitate ist noch im Dienst“,
an welchem auch die ZEIT-Redaktion kreativ mitwirkte, kupfert Herta Müller nachweislich plagiatorisch aus meinen Werken ab.

Die detaillierte Beweisführung dieses – aus meiner Sicht – eindeutigen Plagiats ist bereits ausgearbeitet und liegt vor unter dem Titel:

Literarisches Plagiat oder Inspiration?
Herta Müllers konkreative Carl Gibson-Rezeption.

Das bis jetzt zurückgehaltene, noch unveröffentlichte Beweis-Material (mehr als 150 Seiten) werde ich Presse und Medien ebenfalls vorlegen, insofern eine differenzierte Berichterstattung zugesagt wird.

Ethischer Journalismus verpflichtet solchen Ungerechtigkeiten auf den Grund zu gehen und diese berichtend aus der Welt zu schaffen.“

Carl Gibson

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Carl Gibson – Allein in der Revolte

Das Gesamtwerk Symphonie der Freiheit und Allein in der Revolte

Das Gesamtwerk Symphonie der Freiheit und Allein in der Revolte7 ok

Carl Gibson Allein in der Revolte Titelbild

Das neue Buch von Carl Gibson

Vor wenigen Tagen ist erschienen:

Carl Gibson, Allein in der Revolte

Eine Jugend im Banat

Aufzeichnungen eines Andersdenkenden –Selbst erlebte Geschichte und Geschichten aus dem Securitate-Staat

J.H. Röll Verlag, Dettelbach, 409 S.
ISBN 978-3-89754-430-7

http://www.swp.de/bad_mergentheim/lokales/bad_mergentheim/Auf-der-Suche-nach-Freiheit;art5642,2072768

http://www.openpr.de/news/704256/Allein-in-der-Revolte-Carl-Gibsons-neues-Buch-ueber-die-kommunistische-Diktatur-in-Rumaenien.html

Carl Gibson mit seinem neuen Werk Allein in der Revolte
Carl Gibson

carl Gibson, Symphonie der Freiheit und Allein in der Revolte, Titelbilder

Carl Gibson neues Buch Allein in der Revolte Buckrückseite

Carl Gibson neues Buch Allein in der Revolte

Nachdem bereits ím Jahr 2008 die “Symphonie der Freiheit” im gleichen Verlag erschienen war, wird jetzt der noch ausstehende Teil des Gesamtwerkes vorgelegt.

Die “Symphonie der Freiheit” ist nunmehr vollständig.

Carl Gibson mit seinem neuen Werk Allein in der RevolteNeuerscheinung:
Carl Gibson

Weshalb wurde der zweite Band vor dem ersten publiziert?
Weil die wichtigen Inhalte absolute Priorität hatten.

Nun aber wächst doch noch zusammen, was zusammen gehört!

Die Graphik auf dem Titelbild (Kirche in Bukarest) stammt
von Michael Blümel,

das Foto auf der Buchrückseite wurde im Zentrum von Temeschburg
von Monika Nickel im Jahr 2009 aufgenommen.


Einige Kurzinfos aus dem Text auf der Buchrückseite:

Carl Gibson, M. A., Jahrgang 1959, Bürgerrechtler während der kommunistischen Diktatur in Rumänien, lebt als Philosoph, Historiker und Schriftsteller (VS) in Bad Mergentheim.

Mehrere Buchveröffentlichungen, Aufsätze, Essays. Zu seinen Hauptwerken zählen die literaturhistorische Dichter-Monographie: Lenau. Leben – Werk – Wirkung, Heidelberg, 1989 sowie die autobiographische Darstellung: Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur, Dettelbach 2008.

Ergänzend zur “Symphonie der Freiheit”, ein Erinnerungswerk, in welchem die Geschichte der ersten freien Gewerkschaft “SLOMR” im Ostblock aus der Insider-Sicht eines Dissidenten sowie die Bedingungen der politischen und kulturellen Opposition differenziert wie kritisch beschrieben werden, schildert der Autor nunmehr im Folgeband “Allein in der Revolte” seinen Weg in den antikommunistischen Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur.
Carl Gibson beschreibt das Phänomen des “real existierenden” Kommunismus aus der konkreten Erlebnisperspektive eines jungen Nonkonformisten in Temeschburg im Banat und erörtert dabei den Kampf um Menschenrechte sowie das Ringen der deutschen Minderheit um ethnische Identität.
Zeitgeschichtlich orientiert fragt der Autor nach den Ursachen und Gründen, die zum Exodus der Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen aus Rumänien führten.

Die Neuerscheinung ist seit Februar 2013 auf dem Buchmarkt und überall im Buchhandel erhältlich, auch online u. a. hier:

http://roell-verlag.de/shop/article_978-3-89754-430-7/Gibson,-Carl%3A-Allein-in-der-Revolte%3A-Eine-Jugend-im-Banat.-Aufzeichnungen-eines-Andersdenkenden-%E2%80%93-Selbst-erlebte-Geschichte-und-Geschichten-aus-dem-Securitate-Staat.html?pse=apq

Das Buch erscheint nach einer – fast dreijährigen – Verzögerung durch den Verlag.

Potenzielle Rezensenten bitte ich, Rezensionsexemplare direkt beim J.H. Röll Verlag in Dettelbach anzufordern.

Für eine Bekanntmachung meiner Buchpublikation auf einer Website oder Homepage bin ich dankbar.
In dem Buch steht das, was ich zum Banat und zur kommunistischen Diktatur zu sagen hatte.
Carl Gibson

Carl Gibson mit seinem neuen Werk Allein in der Revolte
Carl Gibson

P.S.: Eine Weiterverbreitung dieser Informationen freut mich.

Kontaktdaten:
Carl Gibson
Ketterberg 8
97980 Bad Mergentheim
Telefon: 079731 99 27 176
Email: Gibsonpr@aol.com
Email: carlgibsongermany@gmail.com

Zur Person, zum Autor bzw. Bibliographie:
http://www.gibsonpr.de

http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

Auszüge aus dem Werk finden sich auf diesem Blog.
Soweit diese Erstinformationen – weitere Infos werden folgen.

Carl Gibson mit seinem neuen Werk Allein in der Revolte 9
Carl Gibson

REZENSIONEN:

Über Carl Gibsons neuestes Buch „Allein in der Revolte“,

Luzian Geiers „Mehr als „eine Jugend im Banat“,
eine Rezension, die keine ist

Gegendarstellung des Autors Carl Gibson mit Richtigstellungen und wesentlichen Zusatzinformationen.

Ist Luzian Geiers „Mehr als „eine Jugend im Banat“ über Carl Gibsons neuestes Buch „Allein in der Revolte“, besprochen in der „Siebenbürgischen Zeitung“ (Druckausgabe!) vom 15. August 2013 eine gut gemeinte Gefälligkeitsrezension?
ONLINE-Version unter:
http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/kultur/13649-allein-in-der-revolte-carl-gibsons.html

Gefälligkeitsrezensionen sind bekanntlich kontraproduktiv – sie schaden dem Autor und dem Rezensenten, weil sie auf Anhieb als konstruiert durchschaut werden und in der Regel an des Pudels Kern vorbei gehen, auch wenn sie scheinbar kritisch daherkommen.
Eine Buchbesprechung dieser Art ist zweifellos Luzian Geiers jüngster Schnellschuss.
Obwohl der Journalist Luzian Geier, der sein Handwerk bei KP-Genosse Nikolaus Berwanger in Temeschburg im Banat bei der „Neuen Banater Zeitung“ erlernte, mein Werk bestenfalls quergelesen, also nur oberflächlich durchblättert hat, tut er in seiner „Besprechung“ so „als ob“ das Gegenteil der Fall sei.
Statt den essentiellen Fragen auf den Grund zu gehen, statt die Leistung einer mehrjährigen, intensive Forschungsarbeit herauszustellen, sie zu würdigen oder zu tadeln, verbeißt sich der Rezensent haarspalterisch-pedantisch am Akzidentiellen.
Dabei lenkt vom – gewollt oder ungewollt – vom Wesentlichen ab, von der eigentlichen Substanz des Buches, von seiner Botschaft und dem ihm immanenten Geist.
Namentlich wird das besondere Anliegen der Publikation in zwei Bänden, namentlich die Aufklärung kommunistischer Verbrechen und grober Menschenrechtsverletzungen während der Ceausescu-Diktatur in Rumänien, praktisch unterschlagen – mit Absicht oder nicht!?
Die wichtigsten Sach-Informationen zur Publikation, die zur Lektüre ermuntern sollen, bleiben ebenfalls auf der Strecke
So erfährt der werte Leser, der eine angemessene Auseinandersetzung mit aufklärenden Materie aus der Insider-Sicht eines oppositionellen Antikommunisten erwartetet, in dieser etwas merkwürdigen Buchpräsentation nicht explizit, dass mit dem fünf Jahre verspätet vorgelegten Band
„Allein in der Revolte“
eben der lange ausstehende, nur durch Intrigen verhinderte, zweite Teil der „Symphonie der Freiheit“ der Öffentlichkeit präsentiert wird –
und somit ein weiteres Werk zur Geschichte der konkreten politischen antikommunistischen Oppositionen in Rumänien während der Ceausescu-Diktatur, zum Widerstand bzw. zur Gründung der freien Gewerkschaft rumänischer Arbeiter SLOMR.

Die Veröffentlichung der Publikation, die im eigentlichen Sinne des Wortes nicht „neu“ ist, sondern dem Ausausarbeitungstand der „Symphonie der Freiheit“ (2008) entspricht, musste – trotz eindeutiger vertraglicher Regelung nach jahrelangem Hin und Her zwischen Autor und Verlag – letztendlich juristisch durchgesetzt werden.

Wer dieser Autor Carl Gibson ist, erfahren die bundesdeutschen Leser (auch jene der Online-Ausgabe der SbZ) in Luzian Geiers Rezension ebenfalls nicht, vermutlich weil der aus der Nachbargemeinde Jahrmarkt im Banat herstammende Rezensent davon ausgeht, dass die aus Rumänien ausgesiedelten Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben ihre Pappenheimer wohl kennen … wie jenen bunten Hund.

Ob hier ein reiner „Schriftsteller“ aus der Langeweile heraus nur fiktionale, „schöngeistige Literatur“ produziert und postdadaistische Experimente in die Welt setzt oder ob ein durch mehrere einschlägige Buchveröffentlichungen ausgewiesener „Historiker“ ein weiteres Sachbuch veröffentlicht, ein „zeitkritischer Philosoph“ einen tausend Seiten-Essay über Freiheit und Widerstand, Material, aus dem eine Herta Müller wohl zehn bis zwanzig dünne Büchlein fabriziert hätte, oder ob letztendlich ein ganz normaler, (unbedeutender) Zeitzeuge spricht, der bestimmte Ereignisse während der Zeit des kalten Krieges und der Konfrontation zweier ideologisch antagonistischer Blöcke miterlebt hat, um diese dann a posteriori subjektiv darzustellen, erfahren die Leser ebenso wenig, obwohl der zweite, doppelte Untertitel das aussagt:

Aufzeichnungen eines Andersdenkenden –
Selbst erlebte Geschichte und Geschichten aus dem Securitate-Staat

Nach Geier artikuliert sich da nicht etwa ein „ehemaliger Bürgerrechtler“, der in die „antikommunistische Opposition schlitterte“, weil ein repressives, totalitäres System ihn in diese Rolle gedrängt hatte – und der dann mehrere Jahre seines Lebens die Kommunisten und die Unterdrückungsformen der verbrecherischen kommunistischen Partei bekämpfte, sondern ein ganz beliebiger Autor, der sich quasi selbstgefällig selbst zum „Andersdenkenden“ stempelt und der ein beliebiges Buch vorlegt, das er als gar als „Lebenswerk“ verstanden wissen will.
Diese undifferenzierte Ambivalenz, die mich in ein falsches, ja hybrishaftes Licht rückt, kann ich so nicht stehen lassen, vor allem deshalb nicht, weil daraus eine unberechtigt erscheinende Selbststilisierung herausgelesen werden kann und weil die Relevanz der Publikationen so en passant untergraben wird. Auf diese Weise kann man Bücher kleinreden

Es mag sein, dass Luzian Geier, wie im Internet auf der Plattform Kulturraum Banat selbstdarstellend zu erfahren ist, in landsmannschaftlichen Kreisen, wo die „Pipatsch“ als Quintessenz der Intellektualität gilt, ein vielgefragter Referent und vielbeschäftigter Schreiber agiert.
Wenn er aber ein zeit- und ideologiekritische Buch zur Besprechung annimmt, dann sollte er –auch ohne Honorar – sauber und gewissenhaft arbeiten -wie etwa der journalistische Kollege Hans-Peter Kuhnhäuser von der „Tauber-Zeitung“, der zwei Monate seiner Zeit in die Lektüre von „Allein in der Revolte“ investierte , sich als Bundesdeutscher wacker durch die diffizile Materie kämpfte, um dann nach sechs weiteren Stunden des persönlichen, vertiefenden Gesprächs mit dem Autor Carl Gibson seinen umfassenden Bericht anzugehen.

http://www.swp.de/bad_mergentheim/lokales/bad_mergentheim/Auf-der-Suche-nach-Freiheit;art5642,2072768

Die am 22. Juni 2013 veröffentlichte Buchbesprechung „Auf der Suche nach Freiheit“ ist ein gründlich recherchierten Bericht, in welchem alles Wesentliche nachgelesen werden, namentlich gerade das, was bei Geier –mehr oder weniger bewusst – unter den Tisch fällt, nämlich die „Revolte“ eines Jugendlichen im Banat gegen realkommunistische Missstände.

Während der Bad Mergentheimer Journalist mein Werk aus eigenem Antrieb heraus rezensieren wollte, eben weil er sich mit der „Idee der Revolte“ gegen das Etablierte identifizierte, hat man den Eindruck, anderen Journalisten aus der systemkonformen Ecke liege das Thema Widerstand im Kommunismus überhaupt nicht, nicht zuletzt deshalb, weil sie, bevor sie die chamäleonhaft die Fronten wechselten, opportunistisch mit dem Strom schwammen wie tote Fische und nicht „gegen den Strom“!

Dann aber sollten diese ehemaligen direkten und indirekten Handlanger des Kommunismus – „cu musca pe caciula“ – konsequent bleiben, zu ihrer früheren Mitläufer-Rolle als KP-Mitglieder und Kommunismus-Rechtfertiger stehen, ohne aus falsch verstandener, vom schlechten Gewissen getriebener Kompensation die Biographie der echten Opfer des Kommunismus „würdigen“ zu wollen, auch nicht, um etwas wieder gut zu machen, denn Halbheiten verfälschen mehr als ein radikaler Verriss.
Leider Gottes tummeln sich im journalistisch-literarisch-intellektuellen Bereich überwiegend Leute mit KP-Vergangenheit, die schon aus Selbstrechtfertigungsgründen immer wieder den Bock zum Gärtner machen. Die Geschichte der echten Opfer des Kommunismus wird heute allzu oft von Tätern und Mitläufern geschrieben, die, ohne Verständnis für das Engagement, die Perspektive und Moralität des Opfers nur selten in der Lage sind, tatsächliche Leistungen der anderen Seite objektiv zu würdigen. Den kleinkarierten, oft von Neid und Missgunst und Ressentiments angetriebenen Opportunisten und Karrieristen vorn gestern fehlen in der Regel das intellektuelle Format und die menschliche Größe, den Einsatz und sie Leistungen anderer und konkret Politischen oder im Geistigen anzuerkennen. Wer selbst nichts Großes hervorgebracht hat, missgönnt dies anderen.

Viele Lügen und Mythen aus der Welt der Securitate und des Kommunismus wurden erst möglich, weil recherchefaule Journalisten nicht sauber arbeiteten. Der überwiegend positiv-wohlwollende Duktus einzelner Ausführungen der Besprechung, mit der vielleicht andere gut leben könnten, wird nicht darüber hinwegtäuschen.
Gefällige, ja schmeichelnde Bemerkungen, Carl Gibsons neues Buch sei „lesenswert und sogar empfehlenswert“ sind zwar gut gemeint, machen die Sache aber nicht besser.
Ganz im Gegenteil – sie lenken von der eigentlichen Substanz und Botschaft des Werkes ab – und sie wirken auch deshalb unglaubwürdig, weil das dagegengehaltene „Kritische“ keine Kritik ist, sondern, wie noch zu zeigen sein wird, nur an den Haaren herbei gezogene Unterstellung.

Meine Intention, im Nachwort, das einer Selbstrezension des Gesamtwerkes gleichkommt, ausführlich dargelegt, bestand nicht nur darin, das allgemeine wie politische Leben in Rumänien nach 1944 einzufangen, es plastisch zu beschreiben und zu werten – das können andere Autoren auch … und vielleicht auch besser, als ich es schilderte.

Meine eigentliche Absicht war und ist, in dem Gesamtwerk „Symphonie der Freiheit“ und „Allein in der Revolte“ einige Jahrzehnte real existierender Kommunismus-Realität einzufangen.

Darüber hinaus galt es, einige Jahre intensiv erlebter und durchlittener antikommunistischer Opposition zu schildern, aus der Sicht eines der selten gewordenen echten Securitate-Opfer der nachstalinistischen Zeit, mit einprägenden existenziellen Ereignissen, mit Securitate-Verhör, mit Folter, mit Haft, mit Menschenrechtsverletzungen unterschiedlicher Art.

Mir kam es nicht auf Unterhaltung an, auf die Fabrikation effekthaschender Belletristik, sondern vielmehr auf die „objektive Aufklärung kommunistischer Verbrechen während der Diktatur in Rumänien, die immer noch nicht erfolgt ist, nicht zuletzt deshalb, weil die öffentliche Debatte darüber noch nicht angemessen stattfand, ja verhindert wurde – unter anderem durch das systematische Boykottieren und Totschweigen einzelner Werke wie „Symphonie der Freiheit“.

Die sogar mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Belletristin Herta Müller war sich nicht zu schade, gerade diese authentischen Passagen aus meiner „Symphonie der Freiheit“ und aus den vorab veröffentlichten Teilen aus „Allein in der Revolte“ zu lesen, auf ihre Art zu rezipieren, sie umzumünzen und sie – hochgradig plagiatsverdächtig – in eigenen Beiträgen quasi als selbst gemachte Erfahrungen mit der Securitate auszuschlachten.

Das hätte dem kritischen Rezensenten auffallen können, wenn er denn wirklich akribisch und mit literaturhistorisch-analytischem Sachverstand vorgegangen wäre. Das ist in Geiers „Besprechung“ leider nicht der Fall.

Nichts von dem eminent Wichtigen aus „Allein in der Revolte“ kommt in seiner Buchrezension vor, weder die Schilderung der Ereignisse des „Prager Frühlings“ im Jahr 1968 und die Auswirkungen, noch die Goma-Menschenrechtsbewegung, der ich angehörte oder mein lebensgefährlicher Fluchtversuch an der Donau.
Nahezu alle Schlüsselwörter fehlen, Begriffe und Ausdrücke wie Diktatur, Repression, Kommunismus-Kritik, Revolte, Opposition, Nicolae Ceausescu, SLOMR, deutsche Identität, Widerstand etc.

Wasch mir den Pelz, doch mach mich nicht nass?
Wer Angst vor der brisanten Materie hat, vor der Securitate- und Kommunistenvergangenheit, wer Angst vor Herta Müller hat und vor ihrem Seilschaften, wer Ross und Reiter nicht beim Namen nennen will, der sollte die Finger von politische heißen Buchbesprechungen lassen!

Statt den in meinem Buch dargelegten Oppositionskampf anzusprechen, die Bedingungen von Widerstand im Kommunismus zu erörtern, das Ringen um Freiheit und deutsche Identität, relevante Themen, denen ich viele Kapitel widme, hält sich Geier, der seinerzeit, als wir opponierten, ein systemloyaler Journalist war – von Haus aus Lehrer – mit Marginalien auf, unter anderem mit dem undifferenzierten Hinweis, ich würde eine Pauschalschelte betreiben und unter anderem meine einstigen Lehrer tadeln.
Wo betreibe ich eine Pauschalschelte?
Meine Lehrer, und das waren bestimmt nicht die staatstragenden Säulen des Systems und der kommunistischen Ideologie, werden in dem Buch durchaus gewürdigt, gerade jene Lehrer und Vorbilder, die mir frühzeitig den Sinn für Freiheit schärften, für das „Lieber tot als in Sklaverei“ der alten Germanen. Angeprangert habe ich nur einen ominösen „Lehrer“ mit Parteibuch und einige weitere, die ihre Schutzbefohlenen prügelten, züchtigten und psychisch quälten, statt sie zu unterrichten.
Wenn der Rezensent mehr und genauer gelesen hätte, dann wäre ihm bestimmt noch einiges mehr aufgefallen.

Dass Luzian Geier das Buch, das er unbedingt besprechen wollte, auf keinen Fall besonders intensiv gelesen haben kann, spricht aus dem meinem Werk zugeordneten Titel
„Gegen den Strom“,
ein Titel, der überhaupt nicht mehr existiert.

Der zweite Band der „Symphonie der Freiheit“ trägt in großen Lettern die Überschrift
„Allein in der Revolte“.
Es ist rätselhaft, wie dieser die Gesamtkonzeption vorgebende Haupttitel übersehen werden konnte!
Wie konnte das passieren? Peinlich, peinlich!

Statt bei mir das Haar in der Suppe zu suchen, andeutend man hätte gründlich gelesen und besitze Insider-Wissen, hätte Geier den Pfahl in eigenen Auge erkennen müssen.

(In der Online-Ausgabe der Rezension in der SbZ vom 16. August wurde der verräterische Fauxpas redaktionell korrigiert – aber erst nach meiner Intervention! )

Doch woher kam der der Drang, gerade mein kommunismuskritisches Werk besprechen zu wollen, nachdem der Rezensent doch schon vorgewarnt war?

Luzian Geier wollte bereits seinerzeit (2008) die „Symphonie der Freiheit“ für die „Siebenbürgische Zeitung“ „besprechen.

Laut Röll-Verlag bekam er damals zwei Exemplare. Wenn er seinerzeit auch darin gelesen hat, kannte er die Materie, die Sprache, den Stil, die Konzeption, die Intention.
Eine Besprechung aber, mit der ich als im öffentlichen Focus stehender Autor fest gerechnet hatte, wurde Monate lang hinausgezögert blieb damals schließlich gänzlich aus, aus welchen Gründen auch immer. Der antikommunistische Bürgerrechtler und Zeitzeuge hatte das Nachsehen! Rezensiert haben damals andere, auf die dann aber auch Druck ausgeübt wurde.

(Vielleicht hatte die von Richard Wagner und Herta Müller verkündete Vendetta-Enthüllungs-Kampagne, die in dem Lügen-Artikel im Wochenmagazin DIE ZEIT gipfelte, einige Leute so sehr zurückgescheucht und sie abgehalten, für den Aufklärer Carl Gibson Partei zu ergreifen.
Jedenfalls freuten sich die von mir in der „Symphonie der Freiheit“ heftig kritisierten Kommunisten aus der so genannten Aktionsgruppe Banat, dass einiges an Fakten nicht an die große Glocke kam und dass die vielen Lügen der Herta Müller nicht weiter beachtet wurden.

So, durch verhinderte Aufklärung, wurde schließlich ein Nobelpreis möglich!)

Bis zum heutigen Tag weiß ich nicht, weshalb Geier mein Werk rezensieren wollte und weshalb der den Auftrag nicht zurückgab, als er feststellte, dass er nicht liefern kann oder will.

Auf diese Weise wurde eine wichtige Besprechung blockiert und verhindert, die ein anderer Rezensent vielleicht sachkompetent erstellt und abgeliefert hätte.

Auf diese Weise wurde seinerzeit auch die kritische, von mir öffentlich geführte Diskussion um Herta Müllers „moralische Integrität“ ausgehebelt, da die breitere Debatte vereitelt und verhindert wurde.

Auf diese Weise wurde die Nobelpreisehrung einer verlogenen Plagiatorin möglich, die nicht nur aus meinem Aufklärungswerk dreist abgeschrieben hat.

Weshalb bemühte sich Geier dann noch um den zweiten Band?

Wollte Luzian Geier nunmehr etwas wieder gut machen, wo der Kelch doch an einigen vorbei gegangen war und das Racheschwert einige Köpfe geschont hatte?

Als eine Art Kompensation?
Also war ich nicht sehr „amused“, als mir die SbZ-Redaktion den Namen des Rezensenten mitteilte, da mich das monatelangen Abwarten und endgültige Ausbleiben der mehrfach zugesagten Symphonie-Rezension (2008) irritiert und belastet hatte.

Angesetzt waren nun ab März 2013 ein bis zwei Monate Bearbeitungszeit. Als nach vier Monaten Wartezeit immer noch keine Ausarbeitung vorlag, befürchtete ich schon den bereits erlebten Präzedenzfall eines dilatorischen Hinauszögerns ins Nichts.

Nach dem Nachhaken kam dann dieser inadäquate Schnellschuss, der sich nur ganz wenigen Abschnitten widmet, der aber über Struktur, Form, Stil und Sprache meines Werkes nichts aussagt. Ein Buch besteht jedoch nicht nur aus Inhalt!
Und wer ein komplexes Werk angemessen besprechen will, der sollte vielleicht selbst einmal einen anspruchsvolle Buchpublikation vorgelegt haben.

Wie auch immer …
Von meiner Enttäuschung – nach einer Wartezeit von immerhin fünf Monaten – über den nun vorgefundenen kurzen Abriss, berichtete ich auch der „SbZ“-Redaktion.

Ja, in der Tat: Die knappen kritischen Zeilen von Geier erinnern – wie man an der deutschen Alma Mater zu spotten pflegt – an den kreisenden Berg, der eine Maus gebären wird – und das nach einem halben Jahr!
Doch wir sind bescheiden geworden – Diese Besprechung sei immer noch besser als überhaupt keine Besprechung, meinen einige! Andere könnten mit einer Besprechung dieser Art leben – ich kann es nicht.
(…)
Luzian Geier weiß wohl nicht, welches Buch er besprochen hat!

Ich habe es bisher noch nicht erlebt, dass ein Rezensent den Haupt-Buchtitel nicht beachtet, wenn er es bespricht.
“Gegen den Strom” ist längst Makulatur.
Darüber hinaus hat Geier in seiner höchst oberflächlichen Besprechung, die jede Opposition und alle Kommunismus-Kritik unterschlägt, einiges behauptet, was falsch ist und von mir widerlegt werden kann. Etwa die Sache mit Ortinau. Und z.B. die Einschätzung seines Chefs Berwanger – Ich gab meine damalige Sicht wieder (1977- 1979) und nicht die historische Wertung an sich nach CNSAS-Akteneinsicht.
Heute bin auch ich schlauer und könnte viel umschreiben, da ich auch in meiner Sache mehr weiß.
Wesentliche Informationen fehlen in der Besprechung, etwa der Hinweis, dass das Buch Bd. 1 der Symphonie der Freiheit ist, dessen Edition rechtlich durchgesetzt werden musste.
Was die vielen von Geier als noch“ offenen Fragen“ angeht – gerne würde ich noch einige beantworten.

Von den von Geier monierten „Fehler“ trifft nur die Unachtsamkeit „k.u.k“ zu.

Alles andere ist an den Haaren herbei gezogen, ja sogar üble Unterstellung.
Zu meinem Landsmann Gerhard Ortinau aus Sackelhausen, dem ich drei Abschnitte widme, die mehr als 30 Jahre nach den Ereignissen aus dem Gedächtnis erstellt wurden.

Dass er, das Opfer, die Dinge gerade so sah, vergleichbar mit Herta Müllers Haltung in „Niederungen“ zur gleichen Thematik und nicht anders, fand ich später in einer knappen Erzählung bestätigt, die Horst Fassel und Josef Schmidt in dem „Banater Lesebuch“ „An Donau und Theiß“ im Jahr 1986 veröffentlichten. Unter der Überschrift „Kleine Geschichte“ beschreibt Gerhard Ortinau die Situation seiner Geburt in der Verbannung: „Den Erzählungen meiner Eltern ist zu entnehmen, dass ich am späten Abend in einer Art schilfgedeckten Erdhütte geboren wurde. Im Zimmer befand sich das Wichtigste. Draußen hatten die Leute tagsüber Tunnels in den mannshohen Schnee geschaufelt, mittlerweile hatte sie aber der Sturm schon wieder zusammengewirbelt. (…) Ich erblickte am 17. März des Jahres 1953 in dem Weiler Movila Gildaului das Licht des Bărăgans. Alles andere erfuhr ich aus Büchern und aus Zeitungen: die Fehler, die Zufälle. Ich habe vieles begriffen, nicht aber meine Eltern. Sie, die sie ihre Erinnerungen haben, fragen immer noch: warum? Erklärt ihr es ihnen, sie könnten ansonsten noch einen Irrtum mit ins Grab nehmen. (Es wäre der einzige nicht, aber es wäre einer mehr.)“ Soweit Gerhard in der Rückschau, in einer Betrachtung, die er wohl nach unserem Zusammentreffen im Jahr 1980 in Berlin verfasste? Denn damals besaß er wohl noch keine Schreibmaschine, ein – im Text oben mit erwähntes –„Luxusgerät“, das im kommunistischen Rumänien während der Ceauşescu -Diktatur zu den verbotenen Dingen gehörte – wie Waffen, eben weil es eine Waffe war. Im Gegensatz zu seinen Eltern, die nicht aufhören wollten zu fragen, warum, kannte Gerhard, der aufgeklärte Dichter, die richtige Antwort. Dieses „Darum“ und ein „Deshalb“ markierten den Unterschied zwischen uns. Eine Gesamtverantwortung für eine deutsche Gesamtschuld lehnte ich aus meiner damaligen Erfahrungswelt heraus ab. Eigenverantwortlich sah ich nur mein Tun und die Taten meiner Vorväter aus meiner Familie, die rein waren und nichts Verwerfliches an sich hatten. Was konnte ich mehr verantworten als das eigene Handeln? Mit den Verbrechen des braunen Diktators hatte ich genau so wenig zu tun wie die kommunistischen Utopisten meines Umfelds mit den Gräueln des roten aus dem Kreml. Statt meine Energien „gegen die eigene Identität“ einzusetzen, konzentrierte ich mich auf die Bekämpfung der kommunistischen Ideologie und Gesellschaft, die mir in ihrem Wesen heuchlerisch und vielfach verlogen erschien.

Statt auf die Brisanz der Aussage zu achten, dass hier ein echtes Opfer des Stalinismus die eigene Opfer-Rolle und somit die gesamte Deportation der Banater Schwaben in den Baragan rechtfertigt, ist Geier um das Entstehungsdatum der Kurzgeschichte besorgt, um mir unterstellen zu können, ich hätte das besagte Werk nie gelesen.

Dem Rezensenten entgeht, dass ich zusammenfassend keinen Aussagesatz konstruiere, sondern eine Frage – und er kommt auch nicht darauf, dass ich das Motiv „Schreibmaschine“ nur einsetzte, um die Thematik einer zu „registrierenden Schreibmaschine – als Waffe“ exponieren zu können.
(Zudem wird aus dem Zitat noch deutlich, dass ich als Autor, dem fehlende Quellenangaben unterstellt werden, zahlreiche Quellen in den Text einfließen lasse, um das Werk nicht mit Fußnoten zu belasten.)

Besonders schäbig empfinde ich die Unterstellung, ich hätte die Deportation der deutschen aus Rumänien in das Jahr 1946 verlegt, ein Datum, das als Tippfehler nur im Zusammenhang mit dem Schicksal meines damals deportierten Vaters vorkommt.
Auf die allgemeine Deportation bezogen schreibe ich aber explizit:

Die Deutschen in Rumänien hatten nach 1945 schlechte Karten. Generell galten sie als „Hitleristen“ und Faschisten. Als „Feinde des Vaterlandes“, also der neu entstehenden „Volksrepublik“, standen sie unter Generalverdacht. Wer seinerzeit als Volksfeind denunziert wurde – und jeder Deutsche war aufgrund seiner „ungesunden nationalen Herkunft“ ein potenzieller Volksfeind – war schnell im Gefängnis und manchmal rasch ein toter Mann. Gleichzeitig war dies die Zeit der von langer Hand noch vor Kriegsende in Moskau beschlossenen und vorbereiteten Deportationen. Von den mehr als vierhunderttausend Deutschen in Rumänien wurden ab Januar 1945, einem Befehl Stalins folgend, etwa siebzig- bis achtzigtausend Personen, Männer wie Frauen im arbeitsfähigen Alter, in die Zwangsarbeitslager der Sowjetunion deportiert, Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen. Unter ihnen war auch mein Vater; ein unbescholtener, kaum neunzehn Jahre zählender junger Mann, der nunmehr fünf Jahre seines Lebens in einem tristen Arbeitslager in der Dnepr-Region bei Kriwoj Rog in der heutigen Ukraine verbringen sollte – als Sühne für eine Schuld, die er nicht auf sich geladen hatte..

Trotzdem will der Rezensent kleinlich-pedantisch einen Kasus daraus machen.
Wird man auf diese Weise einem vielschichtigen Buch gerecht, dessen Haupttitel man nicht einmal zu Kenntnis nimmt?
Solche Rezensenten lobe ich mir!

Zu Luzian Geiers Chef aus der NBZ-Redaktion und der Kommunistischen Partei Nikolaus Berwanger:

Da es mir in meinem Werk auf die Darstellung der „geistigen Situation der Zeit“ in Temeschburg im rumänischen Banat ankommt, widme ich dem System- und Kulturrepräsentanten Nikolaus Berwanger ebenso mehrere Kapitel wie dem Poeten aus der Aktionsgruppe Ortinau, Kapitel, die durchaus konziliant und keinesfalls apodiktisch sind.
Ein aufmerksamer Leser oder Rezensent kann dort (Siehe unten!) die Sätze vorfinden:

Einiges an guten und nützlichen Dingen hat Berwanger sicherlich auch bewirkt und umgesetzt, doch um welchen Preis?
Manche, die ihm näher standen und auch den Kulturbetrieb der Stadt näher kannten, unter ihnen seine Protegierten und Mitarbeiter bei der NBZ, die heute allesamt in der Bundesrepublik leben, könnten und sollten, schon aus historischen Überlegungen heraus, seine Taten ansprechen und seine eventuellen Meriten aus heutiger Sicht bewerten. Reden wir doch darüber, was er „angerichtet“ hat!

Ergo delegiere ich die Einschätzung an diejenigen Akteure, die den Repräsentanten der deutschen im Banat besser kannte als ich.

Da Geier sich scheut, viele im Werk kritisch angegangene Phänomene und Personen beim Namen zu nennen und oft diffus ausweichend bleibt, selbst im positiven, würdigenden Duktus, wo auf tiefere Einblicke verwiesen wird, wird der Materie die Brisanz genommen, die ihr innewohnt, ja sie wird indirekt verniedlicht, sogar abgewertet und trivialisiert.
Als Autor kann ich nur hoffen, dass nicht allzu viele potenzielle Leser von der Lektüre angehalten werden und jeder kritische Geist sich selbst ein Bild macht.

Jeder Rezensent kann nur das hermeneutisch vermitteln, was er erfasst –im Rahmen seiner Kompetenz und Möglichkeiten. Komplexere Sachverhalte bedürfen eines umfassenderen Instrumentariums.
Bevor rein subjektive Meinigen artikuliert werden wie „langatmig“, „weitläufig“ etc., sollte das erörtert werden, was objektiv an Materie vorgelegt wurde, z. B. die „Destruktion des Ideals Freiheit“ im Freien Westen, der den letzten Teil des Buches einnimmt, statt nach terminologischen Spitzfindigkeiten zu suchen oder Zitate aus dem Kontext zu reißen.
Zur „politisch korrekten“ bzw. Überkorrekten Terminologie, die mir von Geier vorgeworfen wird.
Dem ehemaligen NBZ-Journalisten ist wohl nicht aufgefallen, dass ich zwanzig Seiten meines Buches „Allein in der Revolte“.
anderen Andersdenkenden widme, namentlich den „Zigeunern“, ihrer Freiheit und ihrer Musik.
Und was den Terminus meiner Geburtsstadt „Temeschburg“ angeht: ich setze diesen historisch begründeten Begriff systematisch ein und werde ihn auch künftig beibehalten, weil ich ihn der ungarischen Bezeichnung „Temesvar“ oder dem umgangssprachlichen „Temes(ch)war“ aus vielen Gründen vorziehe.

Doch solche Kleinkariertheiten sind nicht signifikant. In meinem Buch geht es um weitaus relevantere Dinge.
Es geht um die kritische Aufarbeitung des Kommunismus, um den auf eigener Haut erlebten Securitate-Terror, um Folter, um Flucht, um existenzielle Belange, um Geist und Kunst, um Werte und Moral.
Von alle diesen Dingen hat Luzian Geier nichts bemerkt – kein Wunder, dass letztendlich auch der Haupttitel des Buches „Allein in der Revolte“.
unter den Tisch fiel.
Aufgrund meiner Intervention, konnte der Buchtitel noch in die Online-Ausgabe hinüber gerettet werden.
Ich würde es begrüßen, wenn die Redaktion der „Siebenbürgischen Zeitung“ das ihr von mir zur Verfügung gestellte Material zu einer weiteren vertiefenden Konkretisierung nutzen würde.

Nachdem er sich durch meine 409 großformatigen Buchseiten in Kleinschrift durchgearbeitet hatte, legte der professionelle Journalist Luzian Geier, der heute die Seiten der aus der Bukowina vertrieben Deutschen betreut, seine ultimativen Erkenntnisse der Redaktion der „Siebenbürgischen Zeitung“ vor, aber ohne die sonst üblichen „bibliografischen Daten“ der Rezension voranzustellen.
Wenn diese Daten nicht noch rechtzeitig vom Autor nachgereicht worden wären, dann hätte Geier ein Buch besprochen (Gegen den Strom), das es de facto nicht gab, das jedenfalls nicht unter diesem Titel erschienen war.
Fakt ist: Ein Autor, der als Jugendlicher im Kommunismus rebellierte und sich gegen totalitäre Willkür eines repressiven Systems zur Wehr setzte, muss sich auch heute noch wehren, wenn ihm – auch unbeabsichtigt – Unrecht geschieht, etwa in einer richtigstellenden „Gegendarstellung“ wie dieser, zu der ich, Gott sei’s gedankt, als „selbstbewusster Autor“ durchaus noch in der Lage bin.
Seinerzeit, vor Jahren, als ich die Aufklärungsarbeit aufnahm und die 1000 Seiten erstellte, gab ich alles, um allein und aus eigener Kraft ohne Seilschaften und Protektion eine – mir notwendig erscheinende – Aufklärung über die vor mir erlebten Verbrechen des Kommunismus aufzuzeichnen.
Also werde ich es nicht zulassen, dass meine Arbeit entstellt und trivialisiert wird.
Wird uns die Aufklärung kommunistischer Verbrechen schwer gemacht?
In der Tat, es ist so!
Und die Zurückweisung und Ausbremsung der wenigen Opfer des Kommunismus, die ihr „Testimonium authenticum“ literarisch-wissenschaftlich darlegen, beginnt bereits mit einer „Rezension“!
Fazit des Ganzen:
Wer Angst vor Brandwunden hat, der sollte eine heißes Eisen nicht anfassen!
Wer ein halbes Leben angepasst war und mit roten Wölfen geheult hat, der sollte nicht über Revolte und Widerstand schreiben.
Und wer ein Buch nicht gründlich gelesen und angemessen durchreflektiert hat, der sollte es auch nicht „besprechen“.
Die „Oberleichthindrüberschuscher“ aus der Rezensenten-Kaste, gegen die bereits der im Banat geborene Dichter vom Weltformat Nikolaus Lenau wettert, sind noch nicht ausgestorben. Eine einfach redaktionelle Notiz ist solch irreführenden Besprechungen sicher vorzuziehen.
Der Wahrheitsfindung in einer Welt ohne Moral in der Zeit der Chamäleons dient solch fragwürdiger Journalismus jedenfalls nicht.

Carl Gibson, Allein in der Revolte

Eine Jugend im Banat

Aufzeichnungen eines Andersdenkenden –Selbst erlebte Geschichte und Geschichten aus dem Securitate-Staat

J.H. Röll Verlag, Dettelbach, 409 S.

ISBN 978-3-89754-430-7

Preis: 39,90
Eine Edition des Autors als E-Book ist vorgesehen.

Deutsche Nationalbibliothek:
http://d-nb.info/1031825320/about/html

Das Buch kann über Amazon oder direkt beim Röll-Verlag in Dettelbach bezogen werden:
http://www.roell-verlag.de/shop/article_978-3-89754-430-7/Gibson,-Carl%3A%3Cbr_%3EAllein-in-der-Revolte%3A-Eine-Jugend-im-Banat.-Aufzeichnungen-eines-Andersdenkenden-%E2%80%93-Selbst-erlebte-Geschichte-und-Geschichten-aus-dem-Securitate-Staat.html?shop_param=cid%3D18%26aid%3D978-3-89754-430-7%26

http://carl-gibson.blogspot.de/2013/03/allein-in-der-revolte-das-neue-buch-von.html
(Die Titelabänderung von „gegen den Strom“ wird hier begründet,
ebenso in dem Ihnen vorliegenden Interview-Material.

Material eventuell für eine zusätzliche redaktionelle Notiz:

http://www.openpr.de/news/704256/Allein-in-der-Revolte-Carl-Gibsons-neues-Buch-ueber-die-kommunistische-Diktatur-in-Rumaenien.html

Carl Gibson, Allein in der Revolte

Eine Jugend im Banat

Aufzeichnungen eines Andersdenkenden –Selbst erlebte Geschichte und Geschichten aus dem Securitate-Staat

J.H. Röll Verlag, Dettelbach, 409 S.

ISBN 978-3-89754-430-7

„Allein in der Revolte“ –

Ein Buch über individuelles Freiheitsstreben während der kommunistischen Diktatur Ceausescus,
über Rumänien,
über deutsche Identität und Exodus,
über kritische Kommunismus-Aufarbeitung, Vergangenheitsbewältigung und Neubeginn in Europa

Der Leser wird in „Allein in der Revolte“ Erinnerungen vorfinden, Aufzeichnungen, die sich zum fragmentarischen „Lebensroman“ zusammenfügen, zum „autobiografischen Roman“, der literaturtheoretisch bewertet nur bedingt einer ist, weil das „Romanhafte“ fehlt, das Romantisch-Versponnene und Irreale.

Das Buch ist vielmehr eine „realistisch gehaltene Zeitstudie“, die zwar nicht die gesamte Existenz einfängt, aber repräsentative Teile daraus in einer bestimmten Zeit, wobei möglichst viel von der damaligen Erkenntnisweise herübergerettet werden soll – die „Perspektive eines jungen Menschen in der Revolte“ gegen einen selbstherrlichen Staat.
Dargestellt werden allerdings nur jene biografischen Abschnitte, die zur Erklärung von Regimekritik, Dissidenz und Widerstand notwendig sind. Dabei erschließt sich dem Leser das „Psychogramm einer Diktatur.

Die Kerngeschichte von „Allein in der Revolte – Eine Jugend im Banat“, der Weg eines Jugendlichen deutscher Herkunft in die Auseinandersetzung mit einem totalitären Staat und das „unfreiwillige Hineinschlittern in Dissidenz und Opposition“, wird, umrahmt von Elementen einer musikalischen Komposition – wie im 2008 voraus gegangenen Band des Gesamtwerkes „Symphonie der Freiheit“ – in mehreren Sätzen einer sprachlichen Symphonie eingefangen.
Der Symphonie-Begriff markiert die offene Struktur des Ganzen, während die Freiheit das tragende Thema ist, das Hauptphänomen, dem alle anderen Motive, auch der Widerstand, nachgelagert sind:
Freiheit – großes Thema mit Variationen bis hin zur Destruktion des Ideals in der freien Welt des Westens.
Die vielen Facetten und Nuancen der großen Thematik werden dabei literarisch zum Zusammenklang gebracht.
Die Geschichte selbst, in welcher der Name des Protagonisten unwichtig ist, steht repräsentativ für vergleichbare Schicksale, speziell im zweiten Band, die von anderen Menschen aus dem ehemaligen Ostblock und in anderen Diktaturen der Welt ähnlich erlebt wurden.
Neben der Gewerkschaftsgründung, die eine reale Einzelgeschichte ist, umkreisen die zahlreichen Miniaturen, Erzählungen und Essays, das Kernmotiv wie Planeten ihre Sonne, und bilden zwischen Prolog und Epilog angesiedelt, einen Rahmen des Gesamtgeschehens, das die jüngste rumänische Vergangenheit und die aktuelle Situation in Rumänen einzufangen sucht.
Der Rhapsodische Block verweist noch einmal auf die Priorität der freien Form des Dionysischen vor der Begrenztheit des apollinischen Systems. Auf diese Weise entsteht ein Ausschnitt aus einer intensiv erlebten Zeit und einer Welt, Vergangenheit spiegelnd und in die Zukunft ausstrahlend.
Ohne den Anspruch, eine ausführliche Autobiografie sein zu wollen, wurde diese Sammlung von Geschichten und Essays in erster Linie für den westlichen Leser geschrieben, für den Deutschen, den Österreicher, den Schweizer, den Franzosen, der sich für das noch ferne Volk der Rumänen interessiert – aber auch für das Schicksal der deutschstämmigen Landsleute vor seiner Haustür, die unter den Völkern des Ostens aufwachsen und die Kriegsfolgen austragen mussten.
Das Buch soll eine geistige „Heranführung“ sein an eine noch junge europäische Nation, an das Kulturvolk der Rumänen, die durch die Jahrhunderte der Geschichte ihrer Selbstwerdung oft selbst Opfer mächtigerer Konstellationen waren, aber auch ein Element der inneren Versöhnung unter Deutschen.
Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen werden hier etwas von ihrem Ringen um die schwer zu wahrende, eigene „Identität“ wieder finden und einiges, was ihnen vielleicht „aus der Seele spricht“, während die genuinen Rumänen selbst, denen hier nochmals aus der Ferne die versöhnende Hand gereicht wird, gerade in „Allein in der Revolte“ mit der Perspektive eines Deutschen konfrontiert werden, der sie aus einer Minderheit heraus, aber auch von der eigenen kulturellen Warte aus betrachtet.
Keiner aus den im Werk thematisierten Völker und Volksgruppen wird nur Harmonisches vorfinden, dem er uneingeschränkt zustimmen kann – doch das liegt im Wesen der Sache. Im Blickpunkt des Autors steht, fern von schöngefärbtem Harmoniestreben, die tatsächlich erlebte realsozialistische Gesellschaft in ihrem Querschnitt darzustellen – immer aus der Perspektive des Ankämpfenden, des politisch Andersdenkenden, der manches anders sah, der aber auch heute weit davon entfernt ist, eine ideologische Abrechnung betreiben zu wollen.

Geisteswissenschaftlich betrachtet wird versucht, zusätzlich die Sicht des Philosophen einzubringen. Da dieser der historischen Wahrheit und dem Ethos mehr verpflichtet ist als der absolut frei und somit wertungsfrei gestaltende Dichter, wird er – bis zu einem gewissen Grad auch aus südosteuropäischer Sicht – politisch-gesellschaftlich doch wesentlich anders werten, indem er aufgrund seiner Erfahrungen existenzielle wie ethische Prioritäten setzt, wobei die Klarheit eines Descartes zum Vorbild wird:
Nicht Verdunkelung ist angesagt, kein Obskurantismus im neuen hermetischen Gewand des Irrealen, Surrealen und Unmoralischen, sondern ein spätaufklärerisches Erhellen – als Existenzerhellung und als Welterhellung.

Diese Pressemitteilung wurde auf openPR veröffentlicht.

Carl Gibson
Ketterberg 8
D-97980 Bad Mergentheim
Tel. 07931 99 27 176

Carl Gibson, M.A., geboren 1959 in Temeschburg, Rumänien, aufgewachsen im Banat. Von 1976 bis 1979 engagierte sich Gibson als Bürgerrechtler und Dissident in in Rumänien. Nach seiner Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland (1979) setzte er sich weiter für demokratische Strukturen in Rumänien ein und trat als Sprecher der SLOMR im Westen auf. Ab 1982 studierte er Politik, Geschichte und Philosophie an den Universitäten Erlangen-Nürnberg, Tübingen, Wien, Freiburg und Würzburg. Nach seinem Abschluss (Philosophie, Germanistik, Geschichte) arbeitete er als Dozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter.
Carl Gibson veröffentlicht seit 1982 und ist journalistisch tätig. Neben wissenschaftlichen Buchpublikationen schreibt Gibson Essays. Gibson lebt seit 1992 überwiegend in Bad Mergentheim, wo er 1993 ein Institut für Wirtschaftsethik begründete, das 2005 zur philosophischen Praxis ausgeweitet wurde. Gibson publiziert auch online und betätigt sich als Blogger.

Veröffentlichungen:
Nikolaus Lenau, Leben – Werk – Wirkung. Heidelberg 1989, Carl Winter Universitätsverlag, Beiträge zur neueren deutschen Literaturgeschichte, Folge 3, Bd. 100.
Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur. Chronik und Testimonium einer tragischen Menschenrechtsbewegung in literarischen Skizzen, Essays, Bekenntnissen und Reflexionen, J. H. Röll Verlag, Dettelbach, 2008. 418 S. Mit 16 Tuschezeichnungen von Michael Blümel.

Aufsätze:
“Nietzsches Lenau-Rezeption” In: Sprachkunst,1986,
“Auftakt mit einer Bestie – oder: Zuckerbrot und Peitsche”, In: Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik.
“Ion Caraion: Der Konflikt zwischen dem Bleibenden und dem Vergehenden.” In: Matrix. Zeitschrift für Literatur und Kunst. Herausgeber Traian Pop. Nr. 2
“Das kurze Aufleuchten von Widerstand. Die Gründung und Zerschlagung der ersten freien Gewerkschaft in Rumänien.” In: Horch und Guck: Zeitschrift zur kritischen Aufarbeitung der SED-Diktatur.
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(Die Gauck-Behörde hat den bereits Titel angeschafft.)
http://www.bstu.bund.de/DE/Wissen/Bibliothek/Auswahl-Bibliographie/2013_neuerwerbungsliste_mai_juni.pdf?__blob=publicationFile

Von Freidorf aus in die Unfreiheit – Verschleppung Deutscher in die Sowjetunion

Die Deutschen in Rumänien hatten nach 1945 schlechte Karten. Generell galten sie als „Hitleristen“ und Faschisten. Als „Feinde des Vaterlandes“, also der neu entstehenden „Volksrepublik“, standen sie unter Generalverdacht. Wer seinerzeit als Volksfeind denunziert wurde – und jeder Deutsche war aufgrund seiner „ungesunden nationalen Herkunft“ ein potenzieller Volksfeind – war schnell im Gefängnis und manchmal rasch ein toter Mann. Gleichzeitig war dies die Zeit der von langer Hand noch vor Kriegsende in Moskau beschlossenen und vorbereiteten Deportationen. Von den mehr als vierhunderttausend Deutschen in Rumänien wurden ab Januar 1945, einem Befehl Stalins folgend, etwa siebzig- bis achtzigtausend Personen, Männer wie Frauen im arbeitsfähigen Alter, in die Zwangsarbeitslager der Sowjetunion deportiert, Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen. Unter ihnen war auch mein Vater; ein unbescholtener, kaum neunzehn Jahre zählender junger Mann, der nunmehr fünf Jahre seines Lebens in einem tristen Arbeitslager in der Dnepr-Region bei Kriwoj Rog in der heutigen Ukraine verbringen sollte – als Sühne für eine Schuld, die er nicht auf sich geladen hatte.. Nach dem Debakel bei Stalingrad im Jahr 1943 kämpften neu rekrutierte Volksdeutsche, nahezu 55 000 an der Zahl, – wie es oft plakativ hieß und heißt – freiwillig in Verbänden der Waffen-SS für das Deutsche Reich gegen den Bolschewismus, gerade an jenen Fronten, wo es am härtesten zuging. Entsprechend hoch waren die Opfer. Von den sechshundert eingezogenen sogenannten „Freiwilligen“ aus Sackelhausen fielen bis zum Kriegsende einhundertfünfzig Mann für Volk und Vaterland – und, mehr gedrängt als freiwillig, für einen von Anfang an kranken Führer sowie für Hitlers aberwitzige Wahnvorstellungen von germanischem Übermenschentum und Lebensraum im Osten.
Vater Jakob Gibson, 1926 in Sackelhausen geboren und dort aufgewachsen, ein junger Mann mit visionärem Blick und stets freundlichem Antlitz, war nicht unter den Eingezogenen – vielleicht, weil er ziemlich klein und schwächlich war; weil er nicht ausreichend nationalistisch fanatisiert war; vielleicht aber auch nur deshalb, weil er „kein Held“ sein wollte, zumindest nicht in einer Sache, die ihm fremd war und die nicht die eigene war. Doch büßen sollte er trotzdem als Teil der deutschen Minderheit – nach den sonderbaren Gesetzmäßigkeiten der Kollektivschuld der Attischen Tragödie, die einen Urahn fehlen und dann tausend Nachkommen büßen lässt, über Generationen hinweg! Schließlich hatten alle deutschen Siedler irgendwann gebüßt, seitdem die Ansiedlung sie zwischen die Nationen der Ungarn, Serben und Rumänen versetzt hatte. So betrachtet waren die Deutschen im Banat nicht weniger eine stigmatisierte Minderheit in Rumänien als die verfemten und auch heute noch verfolgten Zigeuner aus Hinterindien. Sie saßen alle im gleichen Boot – und viele genuine Rumänen, die keine Kommunisten waren, mit ihnen.
Der Zufall wollte es, dass Vater, dessen Familie im Herbst 1944 auf Geheiß der Wehrmacht nicht „heim ins Reich“ geflüchtet war, vielleicht deshalb, weil sie bereits eine Heimat hatten, zusammen mit weiteren einhundertvierundzwanzig Personen aus Sackelhausen zunächst zehn Kilometer zu Fuß nach Freidorf marschieren durfte – bei Wind und Wetter in der Eiseskälte eines Januarmorgens, damit nicht alle mitbekamen, was da vor sich ging. Viele bürgerliche Juden waren aus deutschen Städten ebenso still und leise aus ihren Betten geholt, im Morgengrauen zu den Zügen gebracht und dann in zweitausend Kilometer entfernte Vernichtungslager ins Baltikum verschickt worden. Das war bekannt. Doch die hehren Kommunisten, die eigentlich bessere und gerechtere Menschen sein wollten, waren sich nicht zu schade, das ganze „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ noch mehrfach zu wiederholen, getreu nach Plänen, die Stalin bereits ein Jahr zuvor selbst ausgeheckt hatte. Die Vergeltung an den Deutschen, wo immer man ihrer habhaft werden konnte, ob im Banat oder an der Wolga, hatte System. Die den Nazis in effizienter Diversion vielfach vorgeworfene „Menschenvernichtung in Arbeitslagern“ praktizierten die Kommunisten nun selbst; und dies sogar im Bewusstsein, das „moralische Recht“ auf der eigenen Seite zu wissen. Stramme Antifaschisten der ersten Stunde – sogar aus den Reihen der deutschen Minderheit – sahen die Dinge – mit den Linken der Bundesrepublik und den Offiziellen der DDR – ähnlich. Recht so sagten sie. Und einige ihrer Nachgeborenen Bert Brechts wiederholten die gleichen Worte, als sie die Pforte der roten Alma Mater überschritten gute zwanzig Jahre später. Was an jenem Januarmorgen 1946 geschehen war, interessierte sie nicht weiter.
Vater, ein Jüngling in den besten Jahren wie viele Millionen in der Wehrmacht, die gerade erst in blindem Gehorsam gen Osten marschiert waren, stapfte ergeben durch den Schnee, dem nahen Temeschburg entgegen, er, einer aus der Hundertschaft der anderen Opfer aus Sackelhausen, die nur des Verbrechens bezichtigt wurden, deutsche Zivilisten zu sein, Menschen, die sich ihrer Unschuld bewusst, nicht „heim ins Reich“ geflohen waren. Sie waren zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Fügung des Schicksals? Göttlicher Wille? Welcher Sinn stand dahinter, Unschuldige zum Schafott zu führen? In Freidorf endete für ihn – wie für alle anderen aus der Gruppe der zum Leiden Auserkorenen – jede Form von Freiheit! Oder, anders formuliert: Die Unfreiheiten und Qual eines fünfjährigen Martyriums in Straflager-Verbannung für eine fiktive, unbekannte Schuld, begann in zynischerweise in Freidorf. Von „Freidorf“ aus sollte es noch am gleichen Tag auf „Große Fahrt“ gehen – an den Dnepr, sozialistisch korrekt und human in einem Viehwaggon, in dessen Ecke ein kleines Loch für die Erledigung der Notdurft eingeschnitten worden war. Der Transport von neunzig Menschen, eingepfercht in einem Waggon mit zugenagelten Türen, kam zehn Tage später am Zielort an, in der Ukraine bei Kriwoj Rog. Wenn einer dem Stress schier unerträglicher Bedingungen nicht gewachsen war, der durfte ableben – wie die Juden auf dem Weg nach Lettland oder wie das Vieh auf neuzeitlichen Tiertransporten. Auch „Dezimierung“ war integraler Bestandteil der Vergeltung an den Deutschen.

Zu G. Ortinau

Dass er, das Opfer, die Dinge gerade so sah, vergleichbar mit Herta Müllers Haltung in „Niederungen“ zur gleichen Thematik und nicht anders, fand ich später in einer knappen Erzählung bestätigt, die Horst Fassel und Josef Schmidt in dem „Banater Lesebuch“ „An Donau und Theiß“ im Jahr 1986 veröffentlichten. Unter der Überschrift „Kleine Geschichte“ beschreibt Gerhard Ortinau die Situation seiner Geburt in der Verbannung: „Den Erzählungen meiner Eltern ist zu entnehmen, dass ich am späten Abend in einer Art schilfgedeckten Erdhütte geboren wurde. Im Zimmer befand sich das Wichtigste. Draußen hatten die Leute tagsüber Tunnels in den mannshohen Schnee geschaufelt, mittlerweile hatte sie aber der Sturm schon wieder zusammengewirbelt. (…) Ich erblickte am 17. März des Jahres 1953 in dem Weiler Movila Gildaului das Licht des Bărăgans. Alles andere erfuhr ich aus Büchern und aus Zeitungen: die Fehler, die Zufälle. Ich habe vieles begriffen, nicht aber meine Eltern. Sie, die sie ihre Erinnerungen haben, fragen immer noch: warum? Erklärt ihr es ihnen, sie könnten ansonsten noch einen Irrtum mit ins Grab nehmen. (Es wäre der einzige nicht, aber es wäre einer mehr.)“ Soweit Gerhard in der Rückschau, in einer Betrachtung, die er wohl nach unserem Zusammentreffen im Jahr 1980 in Berlin verfasste? Denn damals besaß er wohl noch keine Schreibmaschine, ein – im Text oben mit erwähntes –„Luxusgerät“, das im kommunistischen Rumänien während der Ceauşescu -Diktatur zu den verbotenen Dingen gehörte – wie Waffen, eben weil es eine Waffe war. Im Gegensatz zu seinen Eltern, die nicht aufhören wollten zu fragen, warum, kannte Gerhard, der aufgeklärte Dichter, die richtige Antwort. Dieses „Darum“ und ein „Deshalb“ markierten den Unterschied zwischen uns. Eine Gesamtverantwortung für eine deutsche Gesamtschuld lehnte ich aus meiner damaligen Erfahrungswelt heraus ab. Eigenverantwortlich sah ich nur mein Tun und die Taten meiner Vorväter aus meiner Familie, die rein waren und nichts Verwerfliches an sich hatten. Was konnte ich mehr verantworten als das eigene Handeln? Mit den Verbrechen des braunen Diktators hatte ich genau so wenig zu tun wie die kommunistischen Utopisten meines Umfelds mit den Gräueln des roten aus dem Kreml. Statt meine Energien „gegen die eigene Identität“ einzusetzen, konzentrierte ich mich auf die Bekämpfung der kommunistischen Ideologie und Gesellschaft, die mir in ihrem Wesen heuchlerisch und vielfach verlogen erschien.

Gebt Gedankenfreiheit – oder: von der unfreien Presse im real existierenden Sozialismus

Die rumäniendeutschen Politiker der Ceauşescu-Zeit sind alle tot: Nikolaus Berwanger, Ernst Breitenstein, Eduard Eisenburger. Der interessanteste von ihnen, der widersprüchlichste, war sicher Berwanger. Durch ihn konnten wir am Anfang der achtziger Jahre manches innerhalb des Adam-Müller-Guttenbrunn-Kreises machen, Regimekritisches, andererseits hat er auch manchen Schaden angerichtet. Was seine wirkliche Rolle war, lässt sich auch heute nicht feststellen, sagt Richard Wagner in einem Gespräch mit Stefan Sienerth. Damit ist eine Richtung markiert, die auf eine „höchst ambivalente Figur“ der Temeschburger Neuzeit verweist. Nikolaus Berwanger, Chefredakteur des deutschsprachigen Regionalblattes „Neue Banater Zeitung“, die er selbst mit dem Segen und unter der Ägide der kommunistischen Partei in die Welt hatte setzen dürfen, war zweifellos der Mittelpunkt des Wortgeschehens. Doch, wem diente und nutzte jene Miniaturzeitung mit dem Sitz in Temeschburg, die eine Alternative, doch kein regionales Gegengewicht zum landesweit erscheinenden Neuen Weg, darstellte?
Den Freunden der Mundart vielleicht? Die sich an ihrer literarisch unterhaltsamen Beilage erfreuten; an der „Pipatsch“, in welcher der leitende Redakteur, der auch ein Mundartdichter war, am liebsten eigene Beiträge druckte? Einem Temeschburger Bildungsbürger bot die NBZ kaum mehr als ein Mitteilungsblatt. Der Dialekt war ihm unzugänglich. Aber auch auf dem Land, wo es sehr verschiedene Dialekte gab, war es nicht immer einfach, das nachzuvollziehen, was gerade gedruckt wurde. Dessen ungeachtet war die Zeitung in gewissen Kreisen recht populär und wurde überwiegend in den Hecke- und Heidedörfern gelesen. Mir entsprach sie nicht, da sie neben der stark provinziellen Ausrichtung auch noch eine Tendenz ins Seichte aufwies und oft unkritisch im Unerheblichen verflachte. Heute behagt mir das zur Beilage zusammengeschrumpfte Blättchen noch weniger, da ich über dieses Medium, also von Rumänien aus von Richard Wagner angegriffen und verleumdet wurde, ein Blättchen, das von dem Aktionsgruppenkollegen Wagners Werner Kremm redigiert wird.
An dem damaligen Blatt, das immerhin einigen wenigen, weitgehend „angepassten“ Journalisten aus der Region eine gewisse, wenn auch nicht adäquate Wirkungsstätte bot und auch Mal den Beitrag eines frei Schaffenden abdruckte, störte mich seinerzeit nicht nur die kurzsichtige Innenschau, die einer Volksverdummung Vorschub leistete, sondern der grundsätzliche Aspekt, dass die NBZ als Presseorgan zu keinem Zeitpunkt wirklich frei war und nie an ein „journalistisches Ethos“ appellierte. Jetzt, nach drei Jahrzehnten ein solches von Redakteuren wie Werner Kremm einfordern zu wollen, der sich, fern von internationalem Presserecht weigerte, meine legitime „Gegendarstellung“ auf Wagners Replik zu drucken, wäre vergebliche Liebesmüh.
Es ist heute nur schwer vorstellbar, dass kritische und konsequente Journalisten wie taz- Autor William Totok, Horst Samson, Luzian Geier, Eduard Schneider und andere, die jahrelang in der Redaktion der NBZ agierten, dort zuständig für Literatur und Kultur, unter den gegebenen Verhältnissen über Jahre geistig überleben konnten – solange bis etwa Totok, offiziell als Übersetzer tätig, aus „Inkompetenz“ und „mangelndem patriotischen Geist“ rausgeworfen wurde. Die „Neue Banater Zeitung“ war ungeachtet einer gewissen Nischenexistenz genau so wenig souverän und frei wie die größere Tageszeitung aus Bukarest, der „Neue Weg“, in dessen Redaktionstuben mein Landsmann aus Sackelhausen Heinrich Lauer sein Brot verdiente. Beide Zeitungen deutscher Zunge und die Blätter aus Siebenbürgen waren genau so unfrei wie alle Zeitungen und Zeitschriften im Land oder im gesamten Ostblock. Schließlich waren Zeitungen und Zeitschriften „Instrumente der Meinungsbildung“, die sich nicht in Freiheit vollziehen sollte. Inzwischen ist einiges vom Ungeist des Journalismus in den Redaktionen westlicher Publikumszeitungen angekommen, wo es auch längst nicht mehr um „Wahrheit“ geht, sondern nur noch um die Durchsetzung bestimmter Positionen, die gerade opportun und zweckdienlich sind.
Wenn es gesellschaftspolitische Entwicklungen von hoher politischer Brisanz gab – wie bei der freien Gewerkschaftsgründung SLOMR in Bukarest und bald darauf durch uns in Temeschburg oder beim Ausbruch von Studentenunruhen – durfte einfach nicht berichtet werden. Realsozialistische Zeitungen waren reine Mittel der Machtausübung und des Machterhalts. An den Schalthebeln der Macht in den Zentralen saßen loyale Stützen des Systems, Handverlesene, die an der Partei- und Journalismushochschule „Stefan Gheorghiu“ ausgebildet worden waren, leider Gottes auch Deutsche.
KP- Mann Nikolaus Berwanger war eine der tragenden Säulen des Systems. Kraft seiner Position als „Chefredakteur“ und Vertrauensmann hatte er ein serviler Diener des Systems zu sein. Alle Bürger im Land, die sich des gesunden Menschenverstandes bedienten, wussten, dass die Partei alle Führungsfunktionen ausschließlich mit loyalen Kräften bestückt hatte, vom kleinen Meister in der Fabrik aufwärts bis zum „Direktor“, der auch nur Direktor sein durfte, wenn es der Partei gefiel. Persönlichkeiten, die auf die politische Meinungsbildung Einfluss nehmen konnten, die besondere Presseaufgaben umzusetzen hatten, wichtige Multiplikatoren wie er und seine leitenden Mitarbeiter, mussten „ganz auf Linie“ sein. Das waren die oft ungeschriebenen „Spielregeln“, ostblockweit – und das war allen bekannt. Überall im kommunistischen System war dies so – also war das auch jedermann bewusst, der in einem der osteuropäischen Staaten lebte und „offenen Auges durch seine Welt schritt“. Die potjomkinschen Fassaden waren da – man brauchte nur dahinter zu gucken!

„Gegen den Strom“? „Repräsentant“ ohne Legitimation und Kulturfunktionär im Auftrag

Da jede Medaille zwei Seiten hat und die komplexe Existenz eines Menschen in schwieriger Zeit viele Facetten aufweist, kann, je nach veränderter Perspektive, auch das hervor gekehrt werden, was andere nicht sahen. Es gab viele Möglichkeiten und Gründe, zum Kollaborateur zu werden und sich in individuelle Schuld zu verstricken, vor allem dann, wenn man erpressbar war. Und Schriftsteller und Dichter, die ihre Werke veröffentlicht sehen wollten, waren – viele Beispiele verweisen darauf – tatsächlich erpressbar.
In den Augen seiner damaligen Gefolgsleute und Anhänger war Berwanger ein sozialistisches Vorbild; eine Person, die sich aus einfachen Anfängen heraus auf der vielversprechenden Welle des Antifaschismus mit Parolen in eine soziale Stellung hochgedient hatte, die ihm Ehre und Macht verlieh; die ihm – im Rahmen einer tolerierten Narrenfreiheit – auch die Möglichkeit bot, „einiges für das Deutschtum in der Region zu tun, speziell für die Beibehaltung der deutschen Sprache und der deutschsprachigen Literatur.“ Einiges an guten und nützlichen Dingen hat Berwanger sicherlich auch bewirkt und umgesetzt, doch um welchen Preis? Manche, die ihm näher standen und auch den Kulturbetrieb der Stadt näher kannten, unter ihnen seine Protegierten und Mitarbeiter bei der NBZ, die heute allesamt in der Bundesrepublik leben, könnten und sollten, schon aus historischen Überlegungen heraus, seine Taten ansprechen und seine eventuellen Meriten aus heutiger Sicht bewerten. Reden wir doch darüber, was er „angerichtet“ hat!
Ein kleines Symposion zu dem Thema „Berwanger“ beim IKGS in München, dessen Essenzen eigentlich veröffentlicht werden sollten, brachte laut Presse nicht viel Neues. Das Thema wird nach wie vor kontrovers diskutiert. Je nach Interessenlage wurde auch ich in den letzten Jahren kräftig munitioniert – von beiden Seiten, wobei es an gegenseitigen Verfehlungen und Schuldzuweisungen nicht mangelte. Der vielsagende und in manchen Punkten erhellende Briefwechsel Berwangers mit früheren „Genossen“ und Freunden – etwa mit Dieter Schlesak – verstaubt noch unausgewertet in den Literaturarchiven. Anderes unterliegt dem Datenschutz – Nahrung für neue Mythen.
Mir erschien Berwanger seinerzeit im Jahr 1978 aus meiner systemkritischen und deshalb nicht gerade objektiven Sicht nur als ein Typus, den die Rumänen „lichea“ nennen, als ein saturierter Bonze und ein systemtreuer Opportunist, der auch als willfähriger Literaturfunktionär agierte. Als solchen hat ihn selbst Richard Wagner in „Ausreiseantrag“ skizziert. Wagner, damals serviler Untertan seines Herrn, müsste es genau wissen. Er, der Lyriker, diente ihm, dem Chef, dem Chefredakteur und Mundartdichter, als Chauffeur!
Nur Berwanger heute posthum gar als „Schwimmer gegen den Strom“ stilisieren zu wollen, was auch schon erfolgt ist, übersteigt jedoch jeden Realitätssinn, jeden guten Geschmack, ist hochgradig absurd, eine Verhöhnung all jener, die unter solchen Handlangern der Diktatur bis in die Gefängnisse hinein zu leiden hatten. Wenn Berwanger „gegen den Strom“ schwamm – wogegen schwamm ich dann selbst in meinem jahrelangen Ankämpfen gegen Totalitarismus und kommunistische Diktatur? Etwas Aberwitzigeres lässt sich dem Titel dieses Buches „Gegen den Strom“ kaum noch entgegenstellen!? Berwanger, der, mit einem sehr bescheidenen Talent ausgestattet, selbst dichtete, menschlich sogar jovial und bisweilen vielleicht sogar integer sein konnte, war jedoch nicht nur ein serviler Zuträger des Systems und ein Literaturverwalter. Er war darüber hinaus – und das wird oft vergessen – ein „waschechter kommunistischer Politiker deutscher Nationalität“ mit klar definierten Aufgaben. Er war ein klarer Funktionsträger und der beratende Ansprechpartner der Kommunistischen Partei schlechthin, wenn es um Minderheitenangelegenheiten der Deutschen im Banat ging und Fragen, die uns alle betrafen, auch jenseits der Literatur und Kultur. In dieser Eigenschaft, das wussten wenige und vergaßen nach dem Umsturz viele Zeitgenossen, griff er direkt in die Existenz seiner donauschwäbischen und Temeschburger Landsleute ein und bestimmte ihr Schicksal mit.
Für die von ihm wahrgenommenen Aufgaben, die deutsche Minderheit im Banat kulturell und indirekt auch politisch zu vertreten, hatten viele ehemalige Banater überhaupt kein Verständnis, da sie zu keinem Zeitpunkt demokratisch legitimiert war. Mit den Wölfen zu heulen war eine Haltung, die vielen einfachen Menschen zutiefst fremd war, da das Mitjaulen nur den Schrecken verstärkt, den das Rudel verbreitet. Für mich, den politisch wie historisch Festgelegten, waren „Charaktere“, die „ihre Identität“ preisgaben, um ehrgeizig Karriere zu machen und ihre Selbstverwirklichung zu betreiben nicht mehr als seelenlose Vehikel der Macht, Marionetten im Tanz, die um den Despoten Ceauşescu rotierten.
Berwanger, dessen angebliche „antifaschistische Haltung“ ich durch keine entsprechenden Taten belegt und bestätigt sah, war nur einer unter den sanktionierenden Stützen des Systems – und er lebte gut dabei. Die Partei dankte es ihm und den anderen in ähnlicher Position mit Privilegien aller Art.
Immer wenn ich seinerzeit als Jugendlicher über diese Ungerechtigkeiten nachdachte, kam Wut auf und heftige Erregung. Verrat aus den eigenen Reihen? Da rebellierte es in mir. Doch Berwanger war nicht nur Journalist, Berufsantifaschist, Mundartdichter und Politiker; er war ein Tausendsassa und – man mag es gar nicht aussprechen – er repräsentierte sogar die „Kultur“ in der Region. Er, das Proletarierkind aus dem Zuckerfabrikhof in Freidorf, bestimmte über die Kultur eines ganzen Raumes, schlechthin über unsere Köpfe hinweg, selbst den Gang des Geistes in den Köpfen bestimmte er mit. Als Kultur-„Macher“ war er mir vor allem deshalb unerträglich, weil er, ähnlich der Schlange im Paradies, als verkappter Kulturimperialist auftrat, der andere, vor allem junge Künstler, die sich noch nicht festgelegt hatten, verlockend korrumpierte, einen Köder einsetzend, den die Partei genehmigt hatte.
Im Umfeld, wo er mir begegnete, kam ihm die von den Oberen auferlegte Aufgabe zu, den losen Kreis kreativer Menschen, die dichteten und schrieben, an sich zu ziehen, ihn zu binden und ihn so zu instrumentalisieren, dass von seinen Mitgliedern keine geistige Gefahr mehr ausgehe. Mich wunderte es nur, wie gerne die „sonst so kritischen Geister“ dem „Rattenfänger“ folgten.
Zuviel Macht war in seiner Person gebündelt. Er stand dem „Adam Müller Guttenbrunn-Kreis“ vor und bestimmte über diesen die Literaturpolitik der Region. An ihm vorbei konnte kaum ein Schriftsteller debütieren. Er war früher Lektor, Liktor und Zensor zugleich. Er war der Mann mit der großen Schere, von dem Heine spricht, er war der Metternich Lenaus. Er war die Kontrollinstanz, die das „Plazet“ aussprach, der allem seine Weihe und damit die indirekte Sanktion der Partei gab.
Während meiner seltenen Begegnungen mit diesem selbst ernannten Mäzen kam es zu keinen Erkenntnissen mit nachhaltiger Wirkung. Kurz: Berwanger beeindruckte mich nicht, da er nur durch seine Position präsent war, nicht aber als Persönlichkeit von Format. Vielmehr scheute ich ihn, da mir nichts einfiel, was ich mit ihm hätte erörtern können, ohne zu heucheln und ohne mich selbst verbiegen zu müssen.
Weshalb ich ihm und dem Kreis meine damals verfassten Texte vorenthalten habe, fragt man mich heute? Was hätte ich damals im Dialog erörtern können oder sollen? Mein „antistalinistisches Zeitromanprojekt“ vielleicht, „Die Flucht in die Heimat“, in welchem es um stalinistische Geschichtsschreibung und primär um die Verbrechen der Roten ging, um den Genozid an Deutschen? Wie hätte Berwanger das unzeitgemäße und ketzerische Werk aufgenommen? Hätte er geschwiegen? Oder hätte er doch gleich diskret zum Telefon gegriffen und kurz Hauptmann Pele oder Major Köppe von der „Securitate“ informiert, im typisch vorauseilenden Gehorsam und als potenzielle Empfehlung? Solch ein Risiko konnte ich nicht eingehen. Mir fehlte einfach das Vertrauen. Nie konnte ich herausfinden, ob er wirklich integer war.
Als „Mann des Systems“ unterhielt Berwanger exzellente Kontakte zum Geheimdienst „Securitate“, namentlich zu ihrem damaligen Chef Mortoiu. Er soll auch – in einem Anflug von schriftstellerischer Solidarität – einzelne Dichter, deren Verse gerade auf dem Prüfstand der Sicherheit standen, aus der Untersuchungshaft herausgeholt haben. Mag sein. Doch sollte man deshalb auch den verbrecherischen NS-Bonzen Hermann Göring sympathisch finden, nur weil er von den Vielen auf der „Liste zur Vernichtung im KZ“ einige Wenige gerettet hat – und dies vielleicht nur aus dem perversen Antrieb, um seine Macht voll auszukosten?
Aus solchen Überlegungen heraus verhielt ich mich Berwanger gegenüber stets reserviert, mied seinen Umgang, seine Nähe und reduzierte meine Rolle in dem weiten, losen Kreis auf die untätige Präsenz eines Statisten, der alles aus der relativen Ferne einer Ecke beobachtete und auf diese Weise seine Konsequenzen zog. Lieber im Obskuren ausharren, als mitschuldig werden an einem geistigen Verrat, der die Gesellschaft bedrohte.
Berwangers Verhalten erschien besonders dann hochgradig suspekt, wenn er, ungeachtet der Mangelgesellschaft, in der wir lebten, einem generösen Pascha gleich, im Bierkeller großzügige Bestellungen für alle aussprach und ebenso selbstgefällig wie leger die dicke Zeche beglich, aus welchen Mitteln auch immer. Entsprach das nicht einer „direkten Vereinnahmung“ junger Menschen? Einer Vorform zur Ermöglichung einer Buchproduktion? Wer konsequent war, hatte wenig Verständnis für solche Formen materiellen Bezirzens, die irgendwann in eine weitere Kollaboration münden konnten. Wer „A“ sagte, musste später auch „B“ sagen; zunächst zur „Partei“ – und dann, das vergaßen die Dichter, auch zur „Securitate“.
Selbst die erste Stufe der Mitarbeit über Vereinnahmung und Privilegien hatte nach meiner damaligen Auffassung bereits etwas „Verräterisches“ an sich. Zahlreiche Menschen aus meinem Umfeld lehnten diese Art des unterwürfigen und speichelleckerischen Vasallentums ebenfalls ab, weil es weitgehend dafür verantwortlich war, dass die Heuchelei im Land weiterhin triumphieren und regieren konnte. Es waren die Gleichen, die es ablehnten, der „einzigen Partei“ beizutreten und die vielen daraus folgenden Konsequenzen negativer Art ertrugen.
Berwanger, der zeitweise im bescheidenen Maße literarisch aktiv war, publizierte und irgendwann, nachdem ihn seine Minderheit verlassen hatte, noch vor seinen Schützlingen in der Bundesrepublik ankam, empfand sich selbst als Mäzen und Protektor junger Dichter, selbstherrlich und freigiebig wie ein barocker Fürst im Absolutismus. Dank seiner guten Kontakte zur Partei hat er auch die Edition des einen oder andern Lyrikbändchens ermöglicht. Wer waren die Nutznießer? Eine „Handvoll Leute“ aus dem Partei-Umfeld, deren Büchlein in kleiner Auflage allesamt gedruckt wurden, die aber auch die Preise der Jungendorganisation dieser totalitären Partei einheimsten – ohne Scham, „Preise“, die später andere Preise ermöglichen sollten! Als lohnte sich die unethische System-Kollaboration doch?
Über den literaturhistorischen Wert solcher Lyrikeditionen, die kaum ein Publikum fanden, mag man diskutieren. Vielleicht glaubte Berwanger daran, so auf dem richtigen Weg zu sein und im Rahmen seiner Möglichkeiten das herauszuholen, was machbar war. Ihm und seinem Umfeld standen alle Verlagstüren im sozialistischen Rumänien offen; und er durfte sich als einer der wenigen „ein paar Zwischentöne“ erlauben wie früher der Hofnarr am Königshof, „leise Kritik“, die anderen Akteuren sicher eine Verfolgung wegen „antisozialistischer Propaganda“ und somit „einige Jahre Haft“ eingebracht hätten, ganz nach dem Motto: Quod licet Iovi … Immerhin fand ich in einigen seiner kleinen, unerheblichen Geschichtlein aus dem realsozialistischen Alltag mit satirischem Unterton mehr „Kritik“ vor, als in Herta Müllers „Niederungen“, wo nur die „deutsche Gemeinschaft“ des Banats unter Anklage stand. Weshalb ließ Berwanger dieses Spott-Bändchen gegen das eigene Volk zu? Weshalb förderte er es gar direkt oder indirekt? Vielleicht um mit den rumänischen „Genossen“ aus der Kommunistischen Partei einmal genüsslich über die „dummen Deutschen“ im Land zu lachen?

Januskopf – Ein Bild im Wandel

Nikolaus Berwanger, der eigentlich erst sehr spät als „Poet“ debütierte, eigentlich als „Mundartdichter“, erst 1976, zu dem Zeitpunkt, als ich mit seinem erstmals Kreis in Berührung kam, wurde von der späteren „regionalen Literaturkritik“ recht schonend behandelt, verständnisvoll, ja gnädig – selbst von Personen, die unter dem von ihm gestützten System als Literaten zu leiden hatten wie Herbert Bockel, dessen Dissertation am Anfang der siebziger Jahre nach Faschismustendenzen untersucht wurde. Bockel, dem die zahlreichen ambivalenten und fragwürdigen Verhaltensweisen Berwangers sehr wohl bewusst sind, findet in einem 1997 gehaltenen, veröffentlichten Vortrag auch manches Positive und Lobenswerte an dem Mundartdichter, bisweilen auch ein paar tiefgründige Zeilen.
Berwanger, der glaubte, seine Zeit gelebt zu haben – und nicht sein Leben, wurde ein Opfer seiner Zeit, weil er ihren „Ungeist“ mittrug und sich vom billigen „Zeitgeist“ tragen ließ. Als er seine „herausgehobene Stellung des einzigartig Privilegierten“ doch noch aufgab, was für eine gewisse menschliche Größe spricht, für späte Einsicht und Reue – und von einer Besuchsreise in die Bundesrepublik nicht mehr nach Temeschburg zurück reiste – katapultierte er sich selbst in die Bedeutungslosigkeit und in die Isolation. Die Anfeindungen in der Bundesrepublik aus konservativen Kreisen gingen über die Würdigung der spärlichen Meriten hinaus. Die Kompromisshaltung des Paktierers, der aus dieser Haltung heraus vielleicht auch etwas an Gutem bewirken konnte, wurde von vielen ausgereisten Landsleuten genauso wenig verstanden und geachtet wie einst von mir im zarten Alter von achtzehn Jahren. Doch Berwanger wurde nicht nur von seinen früher oft übergangenen Landsleuten geschnitten, gar bestraft und von seinen marxistischen Zöglingen, die sich allesamt von ihm abwandten, sondern auch von der bundesrepublikanischen Gesellschaft, die ihn der Anonymität und der Bedeutungslosigkeit preisgab. Das Resultat war existenzielle Verbitterung, die aus einer späten, in der Bundesrepublik entstanden Lyrik herausgelesen werden kann. Nach seiner Flucht 1984 saß er nicht nur „zwischen den Stühlen“; er geriet sogar zwischen die gnadenlosen Mühlenräder aus Stein, die ihn letztendlich zermalmten. Ob er noch eine späte Würdigung erfahren wird für das Positive, was er in einem ausgefüllten Leben „zwischen den Fronten“ als „ehrlicher Makler“ geleistet hat? In seiner Heimatstadt Temeschburg hat man immerhin eine Straße nach ihm benannt, nicht in „Freidorf“, sondern zentral, im Herzen der Stadt. Wenn das nicht mehr ist, als nur der Wink einer alten Seilschaft? Viele Fragen bleiben offen – Raum für die Forschung!?
Ob eine aktive „Kollaboration“ der deutschen Minderheit mit der RKP überhaupt sein musste, um das Überleben der Kultur zu sichern und im Interesse vieler Menschen, das ist eine Grundsatzfrage, die hier nicht zu Ende diskutiert werden kann. War sie notwendig? Wie weit konnte, durfte man gehen? Wurde sie von den richtigen Personen wahrgenommen? Und hat Berwanger das Maximale herausgeholt, bevor er sich 1984 von den „Kommunisten“ endgültig absetzte? Ob er auch „über seinen Schatten springen“ konnte, ob er es „durfte“, um sich dabei „Freiheiten herauszunehmen“ wie andere Protegés in anderen Diktaturen, Narrenfreiheiten, die gar „Regimekritisches“ ermöglichten?“ Ob Berwanger gar die „schwere Last des Amtes“ nur aus „Altruismus“ angenommen hatte, um, sich selbst aufopfernd, für die „Deutschen im Banat Gutes zu tun“? Vielleicht! Vielleicht auch nicht! Ob er das, was er tat, vor seinem Gewissen rechtfertigen konnte? Später scheint er wirklich einiges bereut zu haben? Ob er nur da war, eingesprungen war, um einen „Schlimmeren an gleicher Stelle zu verhindern“?
Das alles sind Denküberlegungen beruhend auf Fakten, die jedem von uns, ob Schriftsteller, Dissident oder normaler Staatsbürger, mehr oder weniger bewusst waren. Vieles aber, was beim Wägen der Meriten und Verfehlungen wichtig wäre, ist noch nebulös und unbeantwortet. All das wird auch noch eine Weile im Bereich der Spekulation verbleiben, nicht zuletzt deshalb, weil enge Wegbegleiter, die Licht ins Dunkel bringen könnten, nur das zu seiner Person aussagen, was ihnen aktuell in den Kram passt, Leute wie Richard Wagner, die nicht „historisch aufklären“, sondern rücksichtslos bis impertinent die „Version“ und „Interpretation“ der Ereignisse in die Welt setzen, die den „eigenen Interessen“ dient. Das habe ich in meiner Auseinandersetzung mit ihm auch in der Sache Herta Müllers innerhalb von zwei Jahren immer wieder erfahren müssen.
„Regimekritisches“ jedenfalls hat – nach meinem Erkenntnisstand – weder Berwanger ermöglicht, noch einer aus dem kommunistischen Umfeld, am wenigsten der von ihm geförderte KP-Genosse Richard Wagner, der „kein Dissident“ sein wollte und deshalb mit der „Metapher“ opponiert haben will, nach eigener Aussage unter einer Tarnkappe versteckt. Grotesk! „Regimekritisches“!? Ein schönes Thema für eine Abhandlung, für eine Apotheose oder eine Apologie. Schon seit längerer Zeit warte ich auf einen Bericht über die regimekritischen Aktivitäten der Linksintellektuellen aus Berwangers Umfeld vor 1985. Bisher ist er ausgeblieben – vielleicht kommt er noch!
Ironie des Schicksals: Gerade diejenigen unter den linken Literaten, die Berwanger als Mäzen, Mentor und Protektor wohl am meisten verdanken, ignorieren ihn heute fast vollkommen und tun so, als ob sie ihn und seinen Kreis nie gekannt hätten. Undank ist der Welt Lohn – Unser oberster Repräsentant im Ceauşescu -Staat könnte ein Lied davon singen, auch eines von „kommunistischer Solidarität“, wenn er denn nicht bereits verstorben wäre. Bereit „auszupacken“ war er in jedem Fall, zumal er die Selbstinszenierungen, Stilisierungen und Retuschierungen gerade in der Vita von Herta Müller nach ihrer Ankunft 1987 in der BRD nicht mittragen wollte. In einem weitgehend nur Insidern bekannten Interview an entlegener Stelle in der Zeitschrift für Politik „Düsseldorfer Debatte“, namentlich in dem Gespräch mit Volker Kaukoreit, plaudert der einst mächtige Mann des Banats aus dem Nähkästchen und sagt dort mehr, als Herta Müller angenehm sein kann. Auszüge aus dem brisanten Dialog wurden von mir in der internationalen Presse mehrfach zitiert und kommentiert – trotzdem: Die Karawane zieht weiter … ohne dass bestimmte historische Details weite Kreise interessieren würden.
Nikolaus Berwanger, von mir und anderen Oppositionellen seinerzeit als reiner Funktionsträger der KP wahrgenommen, interessiert heute primär als „Zeitzeuge“. Da er eine Schlüsselposition innehatte, kann sein Schrifttum viel über das „Innenleben des Systems“ aussagen; darüber hinaus auch noch einiges zum literarischen Werdegang früherer Systemzöglinge, deren Lebenslauf gerade in Sachen Opportunismus und Kollaboration manche dunklen Stellen aufweist.
Weshalb er sich absetzte und wie es ihm gelang zu fliehen, ohne dass die „Securitate“ dem langjährigen Vertrauensmann der KP in hoher Stellung ein Mordkommando hinterherschickte, das ist eine andere Geschichte. Vielleicht gelang es ihm, sich zu arrangieren? Vielleicht baute man ihm eine „goldene Brücke“ und ließ ihn ziehen, wohl wissend, dass er zwischen den Fronten und in der Bedeutungslosigkeit landet? Wie auch immer! Fakt ist allerdings, dass Berwanger floh, als der Exodus der Deutschen im Banat über doppelte Freikaufzahlungen auf seinen Höhepunkt zustrebte. Ein interessanter Zeitpunkt, denn Herta Müller und ihr KP-Gatte Richard Wagner sagten damals noch „Nein“ zu einer Ausreise in die BRD. Sie wollten in Ceauşescus Staat bleiben!
Weshalb? Weil es ihnen dort schlecht ging? Weil sie verfolgt wurden? Weil sie gar gemartert wurden? Ganz im Gegenteil! Ceauşescu ließ sie reisen! Herta Müller kam seit 1984 bis zu ihrer Ausreise mehrfach in die Bundesrepublik, während ihr KP-Gatte 1985 zum Schriftstellerkongress nach Münster in Westfalen durfte – vier Jahre vor der Wende. Berwanger lief davon – seine Zöglinge Müller und Wagner blieben! Weshalb?

Carl Gibson wurde abgelichtet von Monika Nickel.

Rechtlicher Hinweis:

Alle Rechte für das Gesamtwerk (“Symphonie der Freiheit” und “Allein in der Revolte”) liegen beim Autor Carl Gibson.

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Stuttgart im Herbst – Bilder aus der schwäbischen Hauptstadt rund um Kultur, Geschichte, Literatur

Stillleben im Herbst

Stillleben im Herbst

Ein Rundgang durch die Stadtmitte – ohne Worte.
Die Bilder sprechen für sich.

Der Schelling und der Hegel,
der Schiller und der Hauff,
das ist bei uns die Regel,
das fällt hier gar nicht auf.

Symbole

Symbole

Stiftskirche

Stiftskirche

Blick über Platenen in der Königsstraße auf den guten Stern über Stuttgart

Blick über Platenen in der Königsstraße auf den guten Stern über Stuttgart

Gedenken an den Widerstand von Dr. Eugen Bolz gegen die NS-Diktatur- Bronzeplastik von Alfred Hrdlicka

Gedenken an den Widerstand von Dr. Eugen Bolz gegen die NS-Diktatur- Bronzeplastik von Alfred Hrdlicka

Götterbote

Götterbote

Otto Dix im Kubus

Otto Dix im Kubus

Königsbau am Schlossplatz

Königsbau am Schlossplatz

Hirsch - Symbol und Wappentier

Hirsch – Symbol und Wappentier

Erinnerung an den Hitler-Attentäter und Widerstandskämpfer Graf von Stauffenberg

Erinnerung an den Hitler-Attentäter und Widerstandskämpfer Graf von Stauffenberg

Geburtsort des späteren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker - Neues Schloss

Geburtsort des späteren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker – Neues Schloss

Stillleben im Herbst

Stillleben im Herbst

Durchblick -veränderte Perspektive

Durchblick -veränderte Perspektive

Fernsehturm im Novembernebel

Fernsehturm im Novembernebel

Vor der Oper

Vor der Oper

Kunst und Bahnhof

Kunst und Bahnhof

Friedrich Schiller-Statue vor der Oper - visionär - der poeta laureatus von Vandalen beschädigt

Friedrich Schiller-Statue vor der Oper – visionär – der poeta laureatus von Vandalen beschädigt

Friedrich Schiller ohne Hand - von Vandalen beschädigt

Friedrich Schiller ohne Hand – von Vandalen beschädigt

Oper

Oper

Herbst in Stuttgart

Herbst in Stuttgart

Berliner Mauer, Rest,  in Stuttgart

Berliner Mauer, Rest, in Stuttgart

Autoren-Büchertisch, VS-Mitgliederversammlung im Ratskeller

Autoren-Büchertisch, VS-Mitgliederversammlung im Ratskeller

Über den Dingen - Philosoph GWF Hegel am Stuttgarter Rathaus

Über den Dingen – Philosoph GWF Hegel am Stuttgarter Rathaus

Stuttgarter Rathaus

Stuttgarter Rathaus

Stuttgardia am Ratskeller

Stuttgardia am Ratskeller

Brunnen vor der Stiftskirche

Brunnen vor der Stiftskirche

Inschrift

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Stiftskirche Frontalansicht

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Stiftskirche,Seiten-Portal

Stiftskirche,Seiten-Portal

 Altes Schloss mit Flohmarkt

Altes Schloss mit Flohmarkt

Inschrift Widerstandsdenkmal von Ernst Bloch

Inschrift Widerstandsdenkmal von Ernst Bloch

Friedrich Schiller Denkmal

Friedrich Schiller Denkmal

Friedrich Schiller Denkmal, Detail

Friedrich Schiller Denkmal, Detail

Friedrich Schiller Denkmal, Detail

Friedrich Schiller Denkmal, Detail

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Landtag BW

Landtag BW

Ein Freund der Wahrheit -GWF Hegel-Büste, am Stuttgarter Rathaus

Ein Freund der Wahrheit -GWF Hegel-Büste, am Stuttgarter Rathaus

Wappen Königreich Württemberg - Initialen Fridericus Rex

Wappen Königreich Württemberg – Initialen Fridericus Rex

B

Widerstand Mahnmal gegen Gewalt und Terror

Widerstand Mahnmal gegen Gewalt und Terror

Ein Gesicht der "historischen Wahrheit" - Teilstück der "Berliner Mauer" ausgestellt in Stuttart

Ein Gesicht der “historischen Wahrheit” – Teilstück der “Berliner Mauer” ausgestellt in Stuttart

OperNeues Schloss Rückseite Wappen

[/caption]Plan der ehemaligen Carlsschule

Im Herbstnebel -
Der Bahnhof ist noch da

Im Herbstnebel –
Der Bahnhof ist noch da

Herbst im Park

Herbst im Park

Halleluja!

Halleluja!

Röhrenbrunnen am Markt

Röhrenbrunnen am Markt

Panta rhei - alles fließt, Röhrenbrunnen am Markt, Detail

Panta rhei – alles fließt, Röhrenbrunnen am Markt, Detail

Der neue Arbeitsplatz von fritz Kuhn -
Stuttgarter Rathaus

Der neue Arbeitsplatz von fritz Kuhn –
Stuttgarter Rathaus

Königreich Württemberg -Hoheitssymbole

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Rest der 1944 zerstörten Carlsschule

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Löwenstark - das Ländle!

Löwenstark – das Ländle!

Muße und Muse

Muße und Muse

Der Landtag von Baden-Württemberg

Der Landtag von Baden-Württemberg

Am Schlossplatz

Am Schlossplatz

Zum Schutz der Politiker und Ministerialbeamten? 
Grimmiger Leu am Tor zum Neuen Schloss

Zum Schutz der Politiker und Ministerialbeamten?
Grimmiger Leu am Tor zum Neuen Schloss

Die schwäbischen Terracotta-Krieger?
(Stiftskirche Innen)

Die schwäbischen Terracotta-Krieger?
(Stiftskirche Innen)

Quo vadis?

Quo vadis?

Säulengang, Kollonaden, Königsbau

Säulengang, Kollonaden, Königsbau

Königlicher Zierbrunnen ohne Wasser

Königlicher Zierbrunnen ohne Wasser

Fotos und Copyright: Carl Gibson

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„DIE“ saubere „ZEIT“ und der „schmutzige Journalismus“ in Deutschland!? – Offener Brief an die Herausgeber des Magazins „DIE ZEIT“ – zur kritischen Herta Müller-Debatte

Offener Brief an die Herausgeber des Magazins „DIE ZEIT“

„DIE“ saubere „ZEIT“ und der „schmutzige Journalismus“ in Deutschland!?

DIE ZEIT aus Hamburg - Welch ein Vorbild!?

DIE ZEIT aus Hamburg – Welch ein Vorbild!?

http://www.fnweb.de/region/main-tauber/bad-mergentheim/carl-gibson-gegen-herta-muller-1.1251813

Werte Herausgeber,

Gibt es einen Unterschied zwischen der Berichterstattung der ZEIT und jener der BILD-Zeitung?

Das fragte ich mich oft – und kam zur Schlussfolgerung:

Ja, es gibt einen kleinen, feinen Unterschied zwischen beiden Blättern:

Die BILD-Zeitung ist ehrlicher!

Dafür ist DIE ZEIT umso heuchlerischer !

Nun, wie kam ich zu dieser Überzeugung?

Ich habe in einem konkreten Fall überprüft, wie es DIE ZEIT mit der Wahrheit hält und musste dabei feststellen, dass die ZEIT der Lüge ein breites Forum einräumt, während sie gleichzeitig die Wahrheit abwürgt, unterdrückt,

um die Lüge zu decken

und um vom eigenen Versagen abzulenken, dieses zu kaschieren, statt sich der offenen Debatte zu stellen.

DIE ZEIT betreibt unprofessionellen, unethischen, ja schmutzigen Journalismus – und wer dagegen hält, das Recht auf freie Meinungsäußerung einfordert, der wird mit Anwaltspost konfrontiert.

Ergo sollte DIE ZEIT sich selbst an die Nase fassen, statt breit über guten Journalismus die Werbetrommel zu rühren.

„Jedermann kehre vor seiner eigenen Tür“, las ich an einer Hausfront.

Das sollten die ZEIT-Herausgeber und Redakteure beherzigen, wenn sie mit ungleichem Maß messen, der frechen, unverhohlenen Lüge Raum geben und dabei im gleichen Atemzug die Wahrheitssuchenden ausbremsen.

Es ist ein Skandal, was sich DIE ZEIT geleistet hat,

ein noch nicht bekannt gewordener Fauxpas der Sonderklasse, der unethische Konsequenzen hatte und der noch zum Bumerang werden kann,

gerade weil die Glaubwürdigkeit der ZEIT eminent tangiert ist.

Fakt ist:

Ein ZEIT-Redakteur oder mehrere ZEIT-Redakteure haben an dem Lügen-Artikel, in welchem Herta Müller sich selbst erfindet, ihre Verfolgung im Kommunismus erdichtet und dabei sogar noch bei ihrem wohl schärfsten Kritiker Carl Gibson plagiatsverdächtig abkupfert „Die Securitate ist noch im Dienst“ kräftig mit gestrickt.

Trotzdem erschien dieser ominöse Team-Work-Artikel – mit der volksverhetzenden Zwischenüberschrift

„Die Verleumdung gehört zum Brauchtum der Banater Schwaben“

unter dem Namen der für den Literaturnobelpreis nominierten Herta Müller.

Wer ist für die zahlreichen Unwahrheiten in dem Artikel verantwortlich?

Herta Müller oder DIE ZEIT?

Wer hat die Urheberschaft an dem Ausspruch:

„Die Verleumdung gehört zum Brauchtum der Banater Schwaben“,

Herta Müller oder DIE ZEIT?

Das fragte ich damals vielfach öffentlich – und das frage ich auch heute noch, weil eine Antwort auf diese wichtige Frage noch aussteht.

Herta Müller hat bekanntlich den Nobelpreis für Literatur bekommen!

Nach meiner Auffassung wurde dieser Nobelpreis forciert und mit massiver Protektion durchgesetzt.

Herta Müller hätte diese symbolträchtige Auszeichnung und Ehrung nie erhalten, wenn DIE ZEIT die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Lügenartikel „Die Securitate ist noch im Dienst“ nicht willkürlich abgewürgt hätte.

Diesem moralischen Vorwurf muss sich die ZEIT stellen, wenn sie ihre künftige Glaubwürdigkeit nicht aufs Spiel setzen will.

DIE ZEIT hat vieles von meinen berechtigten Richtigstellungen zur Thematik gestrichen – aus welchen Gründen aus immer .

Trotzdem bemühe ich mich seit dem Zeitpunkt des Erscheinens des Lügenberichts um eine umfassende Wahrheitsfindung – bis zum heutigen Tag als Einzelkämpfer, als David gegen Goliath, als einsamer Rufer in der Wüste … und auf fast verlorenem Posten.

Seinerzeit appellierte ich mehrfach an DIE ZEIT-Redaktion.

Email an DIE ZEIT Online-Redaktion vom 31. Juli 2009

als Reaktion auf die Sperrung des Kommentators Carl Gibson auf der Seite DER ZEIT Online,

nachdem dieser eine Reihe von Richtigstellungen zum Lügen-Artikel von Herta Müller „Die Securitate ist noch im Dienst“ vorgenommen und veröffentlicht hatte.

„Sehr geehrter Herr Kuhn,

ich bin bereit, Ihnen alles zu beweisen und für jede meiner Aussagen Belege zu unterbreiten.

In welcher Form darf ich das tun?

Ich komme gern in die Redaktion und führe ein differenziertes Gespräch mit Ihnen oder Ihren Kollegen.

Mir geht es um die Sache. Ich bin ein Opfer der Diktatur, habe Ceausescu persönlich über die UNO verklagt – und mein Leben riskiert.

Damals war RW in der RKP.

Als Historiker habe ich meine Zeit dokumentiert und bin dabei auf viele offene Fragen gestoßen.

Seinerzeit, als wir 1979 in nach der Gründung der freien Gewerkschaft SLOMR in die Gefängnisse geworfen wurden, berichtete DIE ZEIT darüber.

Ich bin Ihrem Magazin verbunden und werde es auch bleiben, auch wenn jetzt in der Auseinandersetzung mit den rum(änischen) Kommunisten die Wogen etwas hoch gehen.

Ich bin für eine absolute Versachlichung der Diskussion.

Bitte publizieren Sie meinen offenen Brief an Herta Müller als eine Art Gegendarstellung der dort erlebten Realitäten – oder Teile daraus.

Es ist im Interesse der Öffentlichkeit, wenn die Geschichte adäquat aufgearbeitet wird.

Einige meiner Mistreiter liegen tot am Wegrand – ein wichtiger Zeitzeuge, der bei der UNO Klage gegen Ceausescu neben mir auftrat, wurde in den USA umgebracht.

Die Details finden Sie in meinem Buch “Symphonie der Freiheit” –

über books.google können Sie Einblick nehmen.

Es tut mir leid, dass die Sache eskaliert ist. Aber wir können alles wieder beheben, wenn wir den objektiven Diskurs erreichen.

Auf öffentliches “Streiten” kommt es mir nicht an.

Bitte besprechen Sie die Materie auch im Rahmen einer Redaktionskonferenz.

Danke!

Meine Mitwirkung ist Ihnen sicher.

H. Müller ist für Fiktion zuständig – politische Wirklichkeit wurde von Dissidenten abgedeckt, die bereit waren, den konkreten poltischen Kampf zu führen – für Menschenrechte und gegen die Diktatur.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass DIE ZEIT für diese Thematik kein offenes Ohr hat – die Opfer aus der Zelle ignoriert.

Bitte schalten Sie mein Account wieder frei – ich werde mich an alle Spielregeln halten.

Mit freundlichen Grüßen

Carl Gibson“

Ich solle mich auf meiner eigenen Homepage austoben, schrieb mir die ZEIT-Redaktion, in der Hoffnung, der Wirbel werde sich bald legen und Gras werde nicht nur über die Lügen von Herta Müller sondern auch über das eklatante journalistische Versagen der ZEIT-Redaktion wachsen.

Während ich die Debatte an anderen Stellen online weiter führte, u. a. in Beiträgen auf meinen Blogs, ging DIE ZEIT in der Materie Securitate auf Tauchstation.

Der Schwarze Peter blieb bei mir haften – ich hatte den Schaden als Mensch und Autor und dies nur, weil ich Unwahrheiten öffentlich richtig gestellt hatte.

Am 1. August 2012 hakte ich noch einmal nach und schrieb an DIE ZEIT:

Carl Gibson

Ketterberg 8

97980 Bad Mergentheim

tel. 07931 99 27 176

www.gibsonpr.de

Betr. Rehabilitation nach Stigmatisierung und Sperrung von Carl Gibson seit 2009 auf ZEIT Online

Sehr geehrter Herr Geschäftsführer Roepke,

sehr geehrter Herr Chefredakteur Blau,

im Juli 2099 veröffentlichte DIE ZEIT ONLINE einen Bericht – angeblich – aus der Feder der späteren Nobelpreiträgerin Herta Müller unter dem Titel”

Herta Müller über die Geheimpolizei

Die Securitate ist noch im Dienst

http://www.zeit.de/2009/31/Securitate

in welchem zahlreiche Unwahrheiten transportiert werden, unter anderem auch das m. E. volksverhetzende Zitat:

“Die Verleumdung gehört zum Brauchtum der Banater Schwaben”.

Ich habe seinerzeit auf den Gang zur Staatsanwaltschaft verzichtet und versucht, aus der Sicht eines ehemaligen Bürgerrechtlers, Banater Schwaben und eines tatsächlichen Opfers der Securitate mit Hafterfahrung die Materie korrekt zu kommentieren.

Mein “Offener Brief an Herta Müller” mit zahlreichen Details und Richtigstellungen wurde einfach entfernt.

Weitere Kommentare wurden zerstückelt, während die Vorwürfe gegen meine Person aus der Feder des zweiten Gatten von Herta Müller Richard Wagner heute noch im Internet auf Ihrer Seite aufrecht erhalten werden. (Siehe Anhang!)

Das Material finden Sie im Anhang in der Word-Datei.

Seinerzeit führte ich ein ausführliches Telefonat mit Ijoma Mangold. in welchem ich viele Insider-Informationen gab bzw. erläuterte, Fakten, die die Zeit-Redaktion nicht wissen konnte und erklärte mich darüber hinaus bereit, auch persönlich detailgerecht vertiefend zu informieren.

Trotzdem wurde ich daraufhin gesperrt und hatte keine Möglichkeit der Kontaktaufnahme über Email, da diese zurück kamen.

Da ich selbst seit 30 Jahren als Journalist arbeite, kann ich die Praxis der ZEIT nicht verstehen, der Position von Herta Müller unkritisch Priorität einzuräumen, während die Kritiker-Position eines antikommunistischen Dissidenten einfach abgewürgt wird.

Bis zum heutigen Datum steht nicht fest, was in dem o. g. Bericht von Herta Müller stammt und was von der ZEIT-Redaktion.

Das ist ein journalistisches Unding, das man vielleicht bei der BILD erwartet, wo die Beiträge anonym sind, aber nicht bei DIE ZEIT.

Wäre die Diskussion seinerzeit weiter geführt worden – eine “Herta Müller ” hatte sich bereits online angemeldet, wohl bereit einzugreifen – wäre es mit Sicherheit zu keiner Nobelpreisverleihung an Herta Müller gekommen.

Ergo griff die ZEIT in das Zeitgeschehen ein und beeinflusste so eine Entwicklung, zu der es nie hätte kommen dürfen.

In meinem “Offenen Brief an Herta Müller” hatte ich die “moralische Integrität” der Kandidatin in Frage gestellt – die Argumente, die die Welt hätte erfahren müssen, wurden so zurückgehalten, verhindert.

Dafür trägt die ZEIT die Verantwortung – auch moralisch.

Sie werden verstehen, dass ich diese Bevorzugung so nicht hinnehmen kann.

Wenn wir keinen Konsens finden, werde ich auf die Herausgeber der ZEIT zugehen und alles noch einmal öffentlich machen, bevor ich juristische Wege suche.

Hinzu kommt die Passage mit m. E. strafrechtlicher Relevanz, für die die Redaktion der ZEIT die Verantwortung übernommen hat.

Ich weise daraufhin, dass ich seit Juli 2009 mit dieser Stigmatisierung leben muss, mit einem “Makel”, der vom Herta Müller-Lager zur Diskreditierung meiner Person genutzt wurde – siehe u. a. den Richard Wagner Kommentar im Anhang.

Seitens der ZEIT erwarte ich – beginnend mit der Entsperrung – eine volle Rehabilitation und die Möglichkeit, meine Sicht der Dinge darzustellen.

Es kann nicht sein, dass ein Opfer des kommunistischen Systems in Deutschland zum Schweigen verdammt ist, während einst systemloyale und systemprivilegierte wie Herta Müller und ihr Gatte Richard Wagner das freie Wort verhindern.

Es darf nicht sein, dass DIE ZEIT zum Forum wird, Lügen in die Welt zu setzen.

Diese Angelegenheit ist für mich prinzipieller Natur. Deshalb werde ich – nach längeren gesundheitsbedingtem Schweigen – nun die Öffentlichkeit suchen.

In Erwartung Ihrer schriftlichen Stellungnahme

verbleibe ich mit kollegialen Grüßen

Carl Gibson,

Philosoph und Schriftsteller,

Mitglied im VS

http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson

Mehrere Wochen Funkstille. DIE ZEIT verweigerte sich.

Dann schrieb ich noch einmal:

Sehr geehrte Damen und Herren,

darf ich noch auf eine Antwort hoffen?

Vier Wochen sind ins Land gegangen – Urlaubszeit, das verstehe ich.

Ich bitte um eine kurze Nachricht – so oder so!

Falls keine Antwort erfolgt, behalte ich mir vor, mein Schreiben als “0ffenen Brief an die Herausgeber der Zeit” auf meinem Blog zu veröffentlichen.

Sie erreichen mich telefonisch (…) – ich bin gesprächsbereit und will die Sache aus der Welt schaffen, ohne Gerichte und Eskalation.

DIE ZEIT hat einen guten Ruf zu verlieren!

Mit freundlichen Grüßen

Carl Gibson

Vielen Dank!

(…)

Bitte übermitteln Sie trotzdem mein Email auch Chefredakteur Giovanni dir Lorenzo, da, wie betont, der Artikel zunächst in der Druckversion DIE ZEIT erscheinen ist.

Die Sache ist sehr wichtig.

(Kleine Tippfehler wurden nachträglich korrigiert)

Jetzt erst meldete sich eine vom Verlag beaufragte Anwaltskanzlei mit dem Tenor, ich hätte inzwischen genug geredet und solle nun endlich schweigen.

Meine Antwort an die Juristen der ZEIT  steht hier:

„Kanzlei

Dr. Heinrich Senft

Joachim Kersten

Jörg Nabert

Mathies von Eendenburg

Malte Wagener

Friederike Stinshof

Postfach 13 0851

Schlüterstraße 6

D-20146 HAMBURG

Email: (…)

Eine Frage der Ehre

20. September 2012

Sehr geehrter Herr Rechtsanwalt Nabert,

Ihr Schreiben überrascht mich in der Tat, da ich das (bisher recht einseitige) „Gespräch“ a posteriori mit DIE ZEIT-Geschäftsführer Giovanni di Lorenzo bzw. mit den Chefredakteuren der ZEIT und DIE ZEIT Online Roepke und Blau suchte und zu führen gedachte.

In meinem Email vom 1. August appellierte ich an die verantwortlichen Journalisten, nachdem ich der Sekretärin von GF di Lorenzo die Brisanz der Thematik mündlich in ausführlicher Weise geschildert hatte.

Fünf Wochen geschah nichts – keine Reaktion seitens DIE ZEIT.

Erst mit meinem Nachhaken vom 4. September, verbunden mit dem Hinweis, ich werde die im o. g. Email kurz skizziert präsentierte Angelegenheit zu einem

„Offenen Brief an die Herausgeber des ZEIT-Magazins“

ausformulieren und veröffentlichen, kam das Schreiben Ihrer Kanzlei mit dem Hinweis, ich hätte – auch in anderen Foren -genug geredet und möge nun die Diskussion einstellen.

Wie darf ich das verstehen?

Als Androhung einer Klage?

Als Unterlassungsaufforderung?

Nach meiner Auffassung hat die Diskussion über Herta Müllers ZEIT-Artikel noch nicht einmal richtig begonnen, da DIE ZEIT eine differenzierte Erörterung der Securitate-Materie ohne Aussprach e abgewürgt hat. Da ist nicht der „ethische Journalismus“, den ich und andere von DIE ZEIT erwarten.

Ja, ich mache dem ZEIT-Magazin den Vorwurf, eine für die breite deutsche Öffentlichkeit wichtige Diskussion willkürlich abgewürgt zu haben,

aus welchen Gründen auch immer,

eine wichtige Debatte, die die Entscheidungsfindung des Nobelpreiskomitees in Stockholm möglicherweise beeinflusst haben könnte.

Nach wie vor vertrete ich die Überzeugung, dass bei erfolgter differenzierter Erörterung der Fakten aus dem skurrilen Bericht

„Die Securitate ist noch im Dienst“

Herta Müller den Nobelpreis für Literatur im Jahr 2009 nicht erhalten hätte.

Das ist auch für das Ausland interessant, da viele Nationen bei der Nobelpreisvergabe übergangen wurden und Herta Müller aufgrund ihrer höchst fragwürdigen moralischen Vergangenheit die hohe Ehrung nicht verdient.

Der Nobelpreis ist laut Alfred Nobels testamentarischer Festlegung ethischer Natur. Also ist er nicht für Mitläufer und aktive Propagandisten totalitärer Systeme gedacht.

Herta Müller aber war lange Zeit eine Nutznießerin und Privilegierte der Ceausescu-Diktatur.

(Ein kritischer Hinweis darauf aus meinem Werk

„Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur, 2008, der länger als ein Jahr im Internet auf Wikipedia zu lesen war, wurde unmittelbar nach der Nobelpreisvergabe 2009 aus Herta Müllers deutschem Wikipedia- Porträt herausgestrichen, wegretuschiert, einfach, entfernt!)

Wenn ich als ein Opfer der kommunistischen Diktatur darauf hinweise, dass Herta Müller in ihrem Artikel in DIE ZEIT offensichtliche Lügen verbreitet hat, dann kann ein Medium in einem demokratischen Rechtstaat mich nicht daran hindern, dies anzusprechen.

Mich auszusperren, um vom eigen Versagen abzulenken, erinnert an vordemokratische Zustände und ist der ZEIT nicht würdig.

Ja, ich werfe der ZEIT moralisches Versagen vor.

Moral ist nicht justiziabel.

Aber Volksverhetzung ist justiziabel.

Justiziabel ist auch die Diskreditierung meiner Person auf der Seite der ZEIT ONLINE durch den langjährigen Kommunisten und geistigen Brandstifter Richard Wagner, der meine Aussperrung auf DIE ZEIT ONLINE nachträglich einsetzte, um mich öffentlich zu diffamieren, namentlich auf der Seite

„Die Achse des Guten“ unter:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_gibsons_oder_die_banater_schwaben_ihre_selbsternannten_sprecher_und_uns/

Er verleumdete mich in seinem Kommentar auf DIE ZEIT ONLINE – und diese Verleumdung steht auch noch heute, am 18. September 2012 im Internet, während meine Antwort an diesen roten Genossen, der in Ceausescus Diktatur nach eigener Aussage „kein Dissident sein wollte“ von den Redakteuren der ZEIT gestrichen wurde.

Der aufrechte antikommunistische Bürgerrechtler Carl Gibson soll also auf der Seite der ZEIT Online schweigen,

während der langjährige aktive Befürworter des Kommunismus in Rumänien Richard Wagner, zweiter Ehemann von Herta Müller, mich als Opfer der Kommunistendiktatur verunglimpfen kann.

Ist das der Geist der ZEIT?

Es ist eine Frage der Ehre, dass ich dies nicht hinnehmen werde.

DIE ZEIT, die Lügen transportiert und Wahrheiten verhindert, hat für mich viel an Glaubwürdigkeit und moralischer Integrität verloren.

Ich kämpfe um meine Rehabilitation, ganz egal ob es politische oder geschäftliche Kreise stört oder Einflussnahmen durcheinanderbringt.

Ich werde es nicht hinnehmen, dass DIE ZEIT einer Person, namentlich Herta Müller ein Forum bietet, ihre persönliche Vendetta gegen Banater Schwaben zu führen, wobei Menschen und Werte meiner Heimat und Herkunft auf fragwürdige Weise in Misskredit gebracht werden.

Wie bereits betont, gedachte ich als ehemaliger Bürgerrechtler, Buchautor und Philosoph einen politisch-geistigen sowie ethischen Dialog zu führen, keine formaljuristische Debatte.

Ihr differenziertes Eingelesensein in die komplexe Herta Müller- bzw. Securitate-Materie voraussetzend, sehr geehrter Herr Rechtsanwalt Nabert,

bin ich auch bereit, die Diskussion mit Ihnen zu führen, auch auf literaturhistorischer und ästhetischer Ebene.

Die ZEIT-Redaktion um Ijoma Mangold war seinerzeit sicher überfordert, die Securitate-Materie in dem Herta Müller-Bericht zu vermitteln – wie aus der äußerst unprofessionellen , ja dilettantischen Handhabung der Materie zu erkennen ist, die in der impertinenten und weite Teile der deutschen Bevölkerung beleidigenden Sentenz gipfelt:

„Die Verleumdung gehört zum Brauchtum der Banater Schwaben?

Die Banater Schwaben sind Deutsche im Sinne des deutschen Grundgesetzes (GG) und kein Abschaum, mit dem man literarisch nach Gusto verfahren kann.

Für F.C. Delius vom SPIEGEL aus Hamburg war

das „Banat“,

inspiriert von der Lektüre des – von den Kommunisten prämierten – Herta Müller-Debütwerkes  „Niederungen“ nicht weniger als

„die Hölle auf Erden“.

Für mich, sehr geehrter Herr Rechtsanwalt Nabert, ist das Banat

„Heimat“,

also  ein Wert an sich.

Herta Müller hat diesen Wert an sich auch für andere Banater Schwaben trivialisiert und ad absurdum geführt – und damit die Gegenreaktionen aufrechter Deutscher auch aus den Reihen der Landsmannschaft auf sich gezogen.

Das war bereits 1982.

(Seinerzeit erfolgte in meinem Namen als Sprecher der ersten freien Gewerkschaft SLOMR in Osteuropa von Genf aus die UNO-Beschwerde gegen das Ceausescu-Regime, für mich unter Lebensgefahr, während Herta Müller und Richard Wagner, die sich später selbst als Oppositionelle inszenierten, mit der KP Ceausescus paktierten und ihr als ideologische Aktivisten und geistige Brandstifter angehörten, indem sie gegen ihre eigene deutsche Minderheit anschrieben und aus ihrem Kreis heraus die Verbrechen der Kommunisten seit Stalin, unter anderem die Deportationen der Volksdeutschen in die Sowjetunion und in den Baragan moralisch rechtfertigten.)

Meine Kritik an Herta Müller setzte erst im Jahr 2008 in meinem Werk „Symphonie der Freiheit“ ein, nach jahrelangem Quellenstudium und aufwendigen Forschungsarbeiten.

Wo bleibt die Empathie der ZEIT-Redakteure?

Wie wäre es, wenn jemand den Begriff „Banater Schwaben“ durch eine andere völkische Bezeichnung im gleichen Kontext ersetzen würde?

Etwa durch Hamburger Bürgerschaft oder Einwohner von Berlin oder Palästinenser, Kurden, Iren etc. etc.

Würden Sie sich als Hamburger Bürger noch länger wohlfühlen, wenn ein Belletrist Sie, sehr geehrter Herr Rechtsanwalt Nabert, á la Herta Müller verhöhnte, Ihre Werte permanent in den Dreck zieht und sie zu einer Art Untermensch abstempelt –

und dies noch aus dem Munde einer Person, deren fragwürdige „Literatur“ in einem totalitären System  von Kommunisten gefördert und prämiert wurde, die mit einem kommunistischen Scharfmacher und KP-Mitglied verheiratet war?

Fakt ist:

In DIE ZEIT wurde gehetzt (auch gegen mich!) – und die Saat dieser Hetze ist noch nicht aus der Welt.

Solange dieser Zustand anhält, werde ich öffentlich moralisch dagegen vorgehen.

Kein Gesetz der Bundesrepublik Deutschland wird mich abhalten, eine ethische Debatte zu führen.

Als Banater Schwabe bin ich unmittelbar betroffen, auch wenn ich nicht zur Landmannschaft der Banater Schwaben gehöre.

Sie werden verstehen, sehr geehrter Herr Rechtsanwalt Nabert,

dass ich Ihre Relativierung der Zwischenüberschrift nicht teilen kann.

Jeder, der lesen kann, liest, was dort steht.

Wenn ein Journalist nicht das meint, was er schreibt, dann hat er seinen Beruf verfehlt und seine Aussagen führen zur babylonischen Sprachverwirrung oder noch schlimmer:

zu Missverständnissen und Beleidigungen Unschuldiger im undifferenzierten über den Kamm scheren-

Herta Müllers „literarische“ Laufbahn begann mit dem Verhöhnen der Wertewelt der Banater Schwaben.

Zu Ihrer Information, sehr geehrter Herr Rechtsanwalt Nabert:

Frühe Kritik an diesen Provokationen kam von den Landsleuten vor Ort, aus Temeschburg bzw. aus dem schriftstellerisch-journalistischen Umfeld dort und erst später in den Publikationen der Landsmannschaft.

Persönlich hätte ich es begrüßt, wenn die Landsmannschaft der Banater Schwaben sich seinerzeit unmittelbar nach der Verunglimpfung der Banater Schwaben öffentlich verteidigt, den Staatsanwalt informiert hätte und vor Gericht gezogen wäre. (Es sollte aber bekannt sein, dass dieser Verein nur ca. 10 Prozent der ausgereisten Banater Schwaben in Deutschland vertritt.) Freie Bürger können und dürfen laut GG für sich selbst sprechen. Davon mache ich guten Gebrauch.

Sehr geehrter Herr Nabert,

in Ihrem Schreiben vom 11. September 2012 an Carl Gibson stellen Sie fest:

„Seit nunmehr drei Jahren führen Sie eine umfangreiche Diskussion über einen Satz, für den sich Ijoma Mangold im Namen der Redaktion

bereits im Juli 2009 entschuldigt hat. Unsere Mandantin möchte diese Diskussion nicht länger fortsetzen und bittet Sie deshalb, von weiteren Stellungnahmen zu diesem Thema abzusehen.“

 

Ich zitiere die Berichtigung in Druckfassung vom 30 Juli, DIE ZEIT Nr. 32), Zitat:

DIE ZEIT

Berichtigung:

S.54

„In Herta Müllers Artikel über die Aktivitäten des rumänischen Geheimdienstes (ZEIT Nr. 31/0 9) haben sich zwei Fehler eingeschlichen.

So wurde Herta Müller nicht in Poiana Brasov, sondern in Temeswar von zwei Männern in Empfang genommen.

Und es sind keineswegs die Banater Schwaben insgesamt, die der Verleumdung beschuldigt werden, sondern nur deren organisierte Landsmannschaft.“

Das ist der genaue Wortlaut, der als Berichtigung der ZEIT um die Welt ging. Wo, sehr geehrter Herr Nabert, erkennen Sie eine Entschuldigung?

Wie kann es sein, dass eine Nobelpreiskandidatin nicht mehr weiß, ob sie im Flachland, in der Banater Heimat, an ihrem Studienort Temeschburg von Securitate-Kräften in den Dreck gestoßen wurde oder im hunderte Kilometer entfernten Gebirge über dem siebenbürgischen Kronstadt?

Wie kann es sein, dass sie als Ort des Geschehens einen Bahnhof nennt, den es dort oben in den Bergen der Poina Brasov überhaupt nicht gibt?

In meiner mehr als dreijährigen Oppositionszeit gegen den Ceausescu-Kommunismus in den Jahren 1976 – 1979 bin ich mehrfach verhaftet, verprügelt und gefoltert worden. Doch im Gegensatz zu Herta Müller erinnere ich mich noch ganz genau, wann und wo das war und welche Folterknechte an den Taten beteiligt waren.

Details wie diese werfen ein bedenkliches Licht auf die Glaubwürdigkeit einer Person, die in ihrem Bericht nichts weiter präsentiert als ihre „subjektive, imaginierte Wahrnehmung“ bestimmter Ereignisse, wobei Tatsachen und Fiktion willkürlich mit einander vermischt werden.

In der „Berichtigung“ der ZEIT wird auch nichts darüber ausgesagt, wer die Fehler zu verantworten hat, wer der Autor des Hetzzitates ist oder das die zweite Fassung, namentlich die „überarbeitete“ Fassung des Artikel auf DIE ZEIT ONLINE etwa die Druckfassung ersetzt.

Das sind – nach meiner Auffassung – schwere Versäumnisse, die Grund genug sind, die Diskussion vertiefend weiter zu führen.

Es werden sich sicher investigativ orientierte Journalisten finden, die den Verdrehungen, Verzerrungen und Lügen auf den Grund gehen, die kritisch, ohne Rücksicht auf Protegés und Protektion unvoreingenommen und unabhängig recherchieren, um der Wahrheit zum Licht zu verhelfen, hier in Deutschland oder im Ausland, wo man meine Kritik an Herta Müller nach der überraschenden Nobelpreisvergabe ganz anders aufgenommen hat.

Die literaturhistorische, philosophische und politische Forschung wird ebenfalls ihren Beitrag leisten, hoffentlich auch von Rumänien aus, da die mit der Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit beschäftigten Rumänen ebenso von Müller-Vorwürfen betroffen sind.

DIE ZEIT erweist sich nur einen Bärendienst, wenn sie die Aufklärung der Materie zu verhindern sucht.

Errare umanum est!

DIE ZEIT-Herausgeber Bundeskanzler a. D. Helmut Schmidt hat seinerzeit in den letzten Tagen der NS-Diktatur als Deutscher und aktiver Wehrmachtsoffizier im Gerichtssaal mit ansehen müssen, wie der sogenannte Volksgerichtshof des NS-Schergen Freisler Widerstandskämpfer gegen das Hitler-Regime in einem schäbigen Schauprozess aburteilte.

Er nahm das hin, ohne zu opponieren, ohne aktiv gegen das offensichtliche Unrecht Position zu beziehen oder gar konkret zu agieren wie die aufrechten Charaktere um Graf von Stauffenberg.

Dadurch lud Helmut Schmidt eine moralische Schuld auf sich, die er vor einigen Jahren im Rahmen einer Rekrutenvereidigung vor dem Reichstag in Berlin öffentlich tilgte, indem er in der gehaltenen Rede vor dem gesamten deutschen Volk sein damaliges Versagen ansprach.

Herta Müller und ihr zweiter Ehemann Richard Wagner, ein Provinzpoet, der als KP-Mitglied, Ja- und Amen-Sager sowie Abnicker der Ceausescu-Diktatur auftrat –

in einer Zeit, wo ich im Gefängnis einsaß und verfolgt wurde, dichtete er,

„hier ist alles in ordnung“ –

haben ebenfalls massiv mit den Kommunisten Ceausescus paktiert.

Im Unterschied zu Kanzler a. D. Helmut Schmidt haben sie jedoch nie Reue gezeigt oder für ihr demagogisches, opportunistisches, antideutsches und unethisches Verhalten bei den Opfern um Entschuldigung gebeten.

Ganz im Gegenteil.

Wie Sie, sehr geehrter Herr Rechtsanwalt Nabert, aus den Kommentaren zum Herta Müller-Artikel „Die Securitate ist noch im Dienst“

ersehen können, werde ich von Richard Wagner frech verleumdet und sogar kriminalisiert, obwohl ich das Opfer der Kommunisten war und die RKP Ceausescus und Wagners der direkte Auftraggeber der Exekutive, des repressiven Geheimdienstes „Securitate“, eine Einrichtung des Terrors nach innen und nach außen,, die Herta Müller nur vom Hörensagen her kennt.

Mehr als drei Jahre lang wurde ich von der Securitate verfolgt, verhaftet, gefoltert, eingesperrt.

Und nun kommt die Systemnutznießerin und privilegierte Westreisende Herta Müller daher und stellt die Welt auf den Kopf, indem sie sich selbst als Opfer inszeniert und als angebliche Dissidentin Vorteile und Ehrungen einkassiert, die ihr nicht zustehen. Der Widerstand der echten Antikommunisten aus den Gefängniszellen Ceausescus wird rücksichtslos kleingeredet, ihre Vita wird ignoriert, nur damit man selbst die Position besetzen kann.

Was wusste Ijoma Mangold von all diesen Hintergründen?

Nicht viel, vielleicht nichts!

Er ließ sich eine Geschichte auftischen, in welcher gegen die Landsmannschaft der Banater Schwaben gewettert wurde, gegen einen Verein, der sich nicht wehren, verteidigen konnte, durfte oder wollte.

Hat er die hanebüchenen Storys hinterfragt, ihre Plausibilität redaktionell erörtert?

Wohl kaum!

Wie die „Frankfurter Rundschau“, die FAZ, „Focus“ , DER SPIEGEL“ und andere bekannte Blätter Herta Müllers Behauptungen nichtverifiziert übernahmen, so über nahm auch DIE ZEIT ungeprüft das Müller- Material und veröffentlichte es in einer Form, die einem unterdurchschnittlichen Schulaufsatz gleichkommt.

Schon damals fragte ich mich: Wer instrumentalisiert wen?

Und kann es sein, dass ein Blatt seinen Ruf riskiert, nur um über billige Effekthascherei kurz interessant zu wirken?

Wer hat ein Interesse daran, dass offensichtliche Absurditäten und Trivialitäten Verbreitung finden?

Seit dem ausführlichen Telefonat mit ZEIT-Feuilletonchef Ijoma Mangold,

 in welchem er mir zusagte, die ZEIT werde die Materie kritisch überprüfen bzw. man werde mir seitens der ZEIT die Möglichkeit einräumen, meine Beweise vorlegen und meine Sicht der Dinge explizit in Druck darzulegen, ist seitens der ZEIT-Redaktion nichts geschehen.

DIE ZEIT hat mir gegenüber eine Bringschuld, moralisch wie faktisch, da ich eine potenzielle Straftat zur Anzeige brachte.

Man behandelte die gewichtige Sache jedoch dilatorisch, ließ mich im Regen stehen und schob mir durch Sperrung auf ZEIT ONLINE den Schwarzen Peter zu, was dazu führte, dass ich, der Aufklärer, in der Öffentlichkeit stigmatisiert und negativ belastet dastand und immer noch dastehe.

Die Vertröstung durch Ijoma Mangold verlief im Sande.

Die Thematik „Volksverhetzung“ ist jedoch noch längst nicht aus der Welt, trotz halbherziger Richtigstellung.

Immer noch kann ich zur Staatsanwaltschaft gehen und die Sache anzeigen, da die Druckfassung weiterhin vorliegt und in dieser Form auch in die Forschung einfließt.

Um einen Konsens herbei zu führen, fordere ich den zugesagten Raum in den Kolumnen der ZEIT – ich will – etwa im Rahmen eines Interviews mit Ijoma Mangold oder einem anderen Redakteur – meine Sicht der Dinge darstellen und so meine Rehabilitation herbeiführen.

Wie bereits in meinen Kommentaren in DIE ZEIT betont, hat DIE ZEIT hat einen guten Ruf zu verlieren, vor allem dann,

wenn sie Partei ergreift,

wenn sie aufrichtige Bürgerrechtler und Dissidenten ausgrenzt,

ihnen einen Maulkorb erteilt,

ihre Richtigstellungen stoppt, streicht und sie endgültig sperrt, ihnen also die Möglichkeit nimmt, auch in andere Diskussionen kritisch einzugreifen.

Im SPIEGEL Online durfte ich zur Herta Müller- bzw. Securitate-Thematik meine Kommentare abgeben, auch in der FAZ, auch wenn gelegentlich gekürzt wurde, aber ohne so massiv diskriminiert zu werden wie in DIE ZEIT.

Was meine auf DIE ZEIT ONLINE angegebenen und dort redaktionell „entfernten“ Kommentare betrifft, die gelöscht wurden, obwohl ich der ZEIT die Beweisführung angeboten hatte:

Ich werde sie der weltweiten Öffentlichkeit erneut vorlegen daran erinnernd, dass die New York Times sich auch zu entscheiden hatte, als die Veröffentlichung der Watergate-Dokumente anstanden.

DIE ZEIT hat sich für die Version der Belletristin Herta Müller entschieden und gegen den Aufklärer und antikommunistischen Bürgerrechtler Carl Gibson.

Die Zukunft wird darüber entscheiden, ob diese Entscheidung richtig war oder ob aus Watergate ein Waterloo wird.

Die freie Meinungsäußerung ist ein hohes Gut, um das ich existenziell exponiert gekämpft habe – auch als David gegen Goliath im Kampf gegen die Securitate, während die systemkonformen Herta Müller und ihr Mann fürs Grobe, Richard Wagner, mit den roten Wölfen heulten.

Umwertung aller Werte – auch bei der ZEIT?

Die Gängelung des freien Wortes und der Meinung durch Medien ist eine Vorform der Zensur!

Wehret den Anfängen!

Das Wesen des Kämpfers ist der Kampf, sehr geehrter Herr Rechtsanwalt Nabert!

Bitte führen sie eine außergerichtliche Einigung zwischen den Parteien herbei, die meine volle Rehabilitation impliziert.

Das Nichthandeln der ZEIT führte geradezu zu meinem publizistischen Tätigwerden – nicht nur in eigener Sache, sondern auch aus prinzipiellen Gründen heraus.

Während meiner langjährigen Opposition gegen den Kommunismus in Rumänien habe ich aufrechte Charaktere erlebt, die – wie die deutschen Widerständler gegen Hitler – für ihre ethischen Überzeugungen in den Tod gingen, andere, die ihre Gesundheit opferten und ein Leben lang Stigmatisierung und Schmach erdulden mussten.

Als Gestapo, NKWD, KGB, Staatssicherheit und Securitate kamen, um sie zu verhaften, konnte keines dieser Opfer auf dem Weg zum Schafott wie Herta Müller  in ihrem o.g. ominösen Artikel) sagen:

„Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit“!

Wer so dumm und realitätsfremd daher redet, verhöhnt alle Opfer des Totalitarismus und führ jede aufrechte Ausarbeitung und Bewältigung totalitärer Vergangenheit an absurdum.

Den echten Opfern schulde ich meinen ethischen Protest.

Wenn wir keine gütliche Einigung erzielen, werde ich mich an die kritischen Magazine der Fernsehanstalten wenden und dort ein offenes Ohr suchen und die Materie ausführlich in einer kritischen Buchveröffentlichung zu Herta Müller  darstellen.

Auch werde ich die prinzipielle Auseinandersetzung mit den Netzwerken des Kommunismus und deren Helfershelfern in Deutschland solange führen, bis alle historischen Fakten aufgeklärt sind und  der Gerechtigkeit Genüge getan ist.

Öffentlich.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Carl Gibson

P.S. Alles, was ich schreibe, werde ich auch veröffentlichen.

Bitte lassen Sie dem Kollegen Ijoma Mangold eine Kopie dieses Schreibens zukommen, da seine Person darin mehrfach Erwähnung findet-

An die Adresse der ZEIT:

Diese Veröffentlichung erfolgt auch aus Gründen des Selbstschutzes und der Selbstverteidigung eines Opfers der kommunistischen Diktatur.

Mobbing, Stigmatisierung, Ausgrenzung machen krank, vor allem dann, wenn Unrecht und Lüge die Antriebe sind.

Um gesund und am Leben zu bleiben, nehme ich diesen ungleichen Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit wieder auf.

Eine differenzierte Argumentation über das bisher Gesagte und Festgestellte hinausgehend, werde ich noch nachreichen, damit die Welt erfährt, wer den Nobelpreis für Literatur 2009 erhalten hat und welchen fragwürdigen Anteil die ZEIT an diesem Ereignis hat.

Alles hat seine Zeit – die Lüge und die Aufklärung.

Steter Tropfen höhlt den Stein – und die gute Sonne bringt es an den Tag.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Carl Gibson

Anlagen:

Was die ZEIT Redaktion gestrichen hat:

Carl Gibson »
28.07.2009 um 18:20

5. Offener Brief an Herta Müller

Offener Brief an Herta Müller“ – aus der Feder eines Zeitzeugen und Opfers der Ceausescu-Diktatur In Ihrer jüngsten Selbstdarstellung in dem Magazin DIE ZEIT vom 23.07.2009. informieren Sie die bundesdeutsche Öffentlichkeit – fast beiläufig am Ende des langen Beitrags – auch darüber, dass eine „Akte“ des ehemaligen rumänischen Geheimdienstes „Securitate“ Sie als „systemtreue Kommunistin, skrupellose Agentin“ darstellt bzw.…

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Offener Brief an Herta Müller“ – aus der Feder eines Zeitzeugen und Opfers der Ceausescu-Diktatur

In Ihrer jüngsten Selbstdarstellung in dem Magazin DIE ZEIT vom 23.07.2009. informieren Sie die bundesdeutsche Öffentlichkeit – fast beiläufig am Ende des langen Beitrags – auch darüber,
dass eine „Akte“ des ehemaligen rumänischen Geheimdienstes „Securitate“ Sie als „systemtreue Kommunistin, skrupellose Agentin“
darstellt bzw. verunglimpft.
In den gleichen Beitrag sagen Sie, der Bundesnachrichtendienst BND hätte Sie unmittelbar nach Ihrer Einreise in die Bundesrepublik Deutschland 5 Tage lang verhört.
Diese beiden Aspekte werfen Fragen auf, kritische Fragen, die ich Ihnen öffentlich seit mehr als einem Jahr stelle.
Mit welchem Recht?
Diese Fragen stelle ich als kritischer Bundesbürger, der wissen will, wer die Bundesrepublik Deutschland als Nobelpreiskandidatin für Literatur in Stockholm repräsentiert.
Darüber hinaus frage ich aus der Position eines tatsächlichen Opfers der Ceausescu-Diktatur heraus, der für seine Überzeugungen ins kommunistische Gefängnis ging, während Sie noch mit der Rumänischen Kommunistischen Partei paktierten. Das war 1979.
Im Jahr 1981 brachte ich als Zeitzeuge und Sprecher der ersten freien Gewerkschaft in Osteuropa SLOMR eine UNO-Klage gegen das Ceausescu-Regime auf den Weg, zu einem Zeitpunkt,
als ihr Debütband „Niederungen“, den Sie, nach eigener Aussage aus einem Gefühl des Hasses heraus gegen ihre deutschen Landsleute im Banat geschrieben haben,
noch nicht veröffentlicht war.
Er erschien im Jahr 1982 mit dem Segen der Rumänischen Kommunisten in Bukarest und wurde mit dem Preis der Jungkommunisten (UTC/VKJ) ausgezeichnet und zusätzlich mit dem Debüt-Preis des Rumänischen Schriftsellerverbandes.
Aus der Sicht eines antikommunistischen Dissidenten, der die Diktatur nachweislich bekämpft hat, sind das sehr merkwürdige Fakten,
Fakten, die sowohl die Herausgeber der ZEIT als auch die Verantwortlichen bei der Konrad-Adenauer-Stiftung hellhörig machen sollten.

Im Herbst des Jahres 2006 habe ich eine Anfrage an Sie gerichtet, die Sie nicht beantwortet haben. Weshalb?
Vor einem Jahr habe ich Ihnen im Rahmen der Diskussion „Spitzelaffäre in Berlin“ erneut viele Fragen gestellt und dabei Ihre „moralische und politische Integrität“ hinterfragt.
Als Folge eines einschlägigen Beitrags zur Thematik in der „Siebenbürgischen Zeitung“ entwickelte sich eine einjährige Debatte in den Foren mit hohem Publikumsinteresse ( mehrere Zehntausend Klicks), in welcher ich viele grundsätzliche Fragen aufgeworfen habe,
unter anderen auch die Frage, was eine KAS-Stiftung wohl veranlasste, eine Schriftstellerin auszuzeichnen, die den „Hass“ als Motor ihrer Literatur definiert und die, seit ihrem Debüt, via Literatur gegen ihre eigenen Landsleute hetzt.
Darf gegen Teile des deutschen Volkes gehetzt werden, verehrter Herr Bundespräsident Köhler?
Ihre Reaktion darauf:
Sie drohten mir über Richard Wagner und zusammen mit ihm,
mit Anwälten und Gericht im Versuch, mir einen Maulkorb zu verpassen und mich mundtot zu machen.
Das funktioniert in einer Demokratie nicht, Frau Müller!
Alles, was ich an grundsätzlichen Dingen zur Opposition in Rumänien und auch zu Ihrer Rolle damals zu sagen hatte, ist in meinem Buch „Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur, Dettelbach 2008, ausgesagt.
Aus meiner Sicht sind Sie ein rücksichtsloser „Wendehals“, der sich seit der Ankunft in der BRD im Jahr 1987 eine neue Legende zugelegt hat in der Hoffnung, dass nie herauskommt, was vor 1987 in Rumänien war.
Sie sitzen im Glashaus und werfen mit Steinen!
Sie zeigen auf Securitate-Informanten (Antohi, Hoisie) und selbst im jüngsten Artikel auf den „Kulturbeauftragten“ der Landsmannschaft der Banater Schwaben in offensichtlicher Denunziation, wollen aber ihre eigene Vita nicht offen legen.

Das habe ich hundertmal gefordert, auch im Namen der Forschung – und vor allem deshalb, weil eine Vergangenheitsbewältigung nur so möglich ist.
Mich, den langjährigen Opponenten aus der Zelle, haben Ihre Geschichten in dem ZEIT –Artikel nicht überzeugt.
Weshalb belassen Sie alles in der Ambivalenz, das,
wonach ich vielfach fragte( und was auch partiell eingearbeitet wurde, ohne den Fragende zu nennen)?
Weshalb nennen Sie bei ihren aufklärenden Details nicht das genaue Datum, den Ort, die Personen? Wo sind die Beweise? Die Quellen?
Konkret, ich zitiere:
„In meiner Akte bin ich zwei verschiedene Personen.

Die eine heißt »Cristina«, ist Staatsfeind und wird bekämpft. Um diese
»Cristina« zu kompromittieren, wurde in der Fälscherwerkstatt
der Abteilung D (Desinformation) eine Attrappe fabriziert, mit
allen Zutaten, die mir am meisten schaden — systemtreue Kommunistin,
skrupellose Agentin. Wo immer ich hinkam, hatte ich
mit dieser Attrappe zu leben.
Sie wurde mir nicht nur hinterhergeschickt,
sie eilte mir auch voraus.
Obwohl ich von Anfang an
und immer nur gegen die Diktatur geschrieben habe, geht die
Attrappe bis heute ihre eigenen Wege. Sie hat sich verselbstständigt.
Obwohl die Diktatur seit 20 Jahren passe ist, irrlichtert
diese Attrappe umher.
Wie lange noch?“

Meine Fragen dazu:
Wie kam es, dass die Rumänen Ihnen die „Akte“ bei der CNSAS? Diesmal aushändigten,
obwohl Ihnen das jahrelang verweigert wurde?

Woher wissen Sie, dass die zweite Akte, die Sie als Kollaborateur der Securitate ausweist,
ein Machwerk der alten Securitate ist,
eine Fabrikation zur Desinformation,
zur Diversion?
Wer sagte Ihnen das?
Und wer lieferte den Beweis der „Fälschung“?

Was, außer Ihrem subjektiven Aussagen dazu, können wir im Westen überprüfen?

Seit wann werden Sie mit den Auswirkungen der „Attrappe“ hier im Westen konfrontiert?

Kann es sein, dass der BND als erster darauf reinfiel – und Sie und Ihren ehemaligen Gatten Richard Wagnerdeshalb 5 Tage lang befragte – gegen die Regel?

Oder war Richard Wagner verdächtig, weil er wie Sie auch – ein privilegierter Westreisender war (noch 1985, als das Land am Boden lag!) – und langjähriges Mitglied der RKP (1972-1985?)?

Und was ist mit „Cristina“, die angeblich ein „Staatsfeind“ gewesen sein soll?

Waren Sie ein „Staatsfeind“, Frau Herta Müller? Wirklich?

Was haben Sie überhaupt mit „Dissidenz“ zu tun?

Zur Dissidentin wurden Sie und Richard Wagner nach 1987 hier in der BRD vom „SPIEGEL“ gemacht,
inszeniert!

In Rumänien Ceausescus saßen sie im Schoß der einzigen Partei im Land
Und ließen sich fördern, ihr Büchlein drucken und prämieren,
während die eigentliche Dissidenten in den Gefängnissen saßen
oder schon umgebracht worden waren.

Als ich 1981 Ceausescu verklagte und der Terrorist Carlos beim Radiosender RFE seine 1 000 000-Dollar –Bombe hochgehen ließ,
hetzten sie gegen unsere Landsleute im Banat in dem Pamphlet „Niederungen“ (kurz vor der Edition),
während ich (der Kronzeuge der Klage gegen Ceausescu) die wahren Morddrohungen erhielt.

Dann kamen Sie in den Westen und berichteten zusammen mit Richard Wagner in der „Spiegel-Gespräch frech und ungeniert , in Rumänien hätte es keine Opposition gegeben.
Sie verleugneten uns damit, die Dissidenten aus der Zelle – und die Opfer des totalitären Systems, gegen das Sie – von Anfang an! – geschrieben haben wollen.
Wo waren Sie, als der Menschenrechtskampf nach der KSZE-Konferenz tobte?

Wo waren Sie, als genau vor 30 Jahren
als in Temeschburg die Regionalorganisation der SLOMR ( Freie Gewerkschaft rumänischer Arbeiter)
fast zwei Jahre vor Solidarnosc gegründet wurde?

Wir wurden verhafte, verurteilt, ins Gefängnis geworfen?

(Dokumentation im Internet – auch die UNO-Klage)

Wo waren Sie damals?

Im Jahr 2006 fragte ich Sie,
wann ihre angebliche Opposition begonnen hat.
Weshalb verschweigen sie uns das Datum?

Alle wirklichen Dissidenten während der Ceausescu-Diktatur wurden verfolgt, verhaftet, verurteilt?

Was haben Sie oder Richard Wagner Regimekritisches getan und wann?

Und weshalb wurden sie nicht echt verfolgt?

1979 wurden per Dekret 153 in wenigen Tagen 50 000 Menschen, so genannte „Parasiten“ verhaftet und in Gefängnisse geworfen.

Weshalb waren Sie nicht dabei?

Wo arbeiteten Sie damals – und wie lange?

Weshalb kann niemand Ihre angebliche Opposition bestätigen?

Mein engster Streitgefährte bei SLOMR wagt seit 30 Jahren keine Rückkehr nach Rumänien,
ich auch nicht,
weil Rechtsunsicherheit besteht –
Sie waren oft nach der Revolution in Rumänien!

Wie kommt das, wo Sie doch gerade vor einem Jahr noch dort verfolgt wurden?

Hatten Sie keine Bedenken, die KAS dorthin zu begleiten und dort zu lesen, wo doch die alte Securitate angeblich hinter Ihnen und Richard Wagner her ist?

Immer noch?

Kein Opfer kehr freiwillig an seine Folterstätte zurück – Sie aber doch?

Früher reisten Sie mit der Gnade der Kommunistischen Partei in den Westen, während Ihre Landsleute an der grünen Grenze totgeschlagen wurden.

Jetzt reisen Sie mit Vergnügen nach Rumänien, um dort über Ihre Verfolgung zu lesen und zu berichten?

Wer hat Sie wann verfolgt?
Wer hat Sie verhört?
Wann und wie lange?
Und was wollte der BND ( oder war es der Bundes-Verfassungsschutz?) in fünftägiger Befragung von Ihnen wissen?

Meine langjährige Dissidenz war hier gut bekannt – über die Botschaft und Menschrechtsorganisation bzw. die UNO.
Weshalb glaubte der BND Ihnen nicht und auch nicht KP Genosse Richard Wagner?

Ich habe bisher als Historiker gefragt, als Moralphilosoph, als ehemaliger Bürgerrechtler und Zeitzeuge – und ich werde weiter Fragen.

Die „Frankfurter Rundschau“ hat meine Antwort auf Ihren offenen Brief an den Leiter des Rumänischen Kulturinstituts (RKI) vor einem Jahr nicht veröffentlicht, vielleicht weil ich zu unbekannt war.
Das hat sich geändert. Inzwischen sind viele Tausend Menschen mit den kritischen Fragen vertraut – über den Radius der Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen hinaus.
Wer die Argumente kennen lernen will, kann alle Diskusionen in den Foren nachlesen. Auf www.siebenbueger.de
Was in einem Jahr an Argumenten vorgetragen wurde, kann hier nicht wiederholt werden.
Aber die differenzierte Diskussion kommt noch.
Und auch die großen Zeitungen FAZ , die ZEIT, der SPIEGEL etc. werden sich diesmal nicht mehr entziehen können.
Ich habe immer wieder auf die innenpolitische Brisanz der Materie hingewiesen.
Es geht nicht an in einer Demokratie, dass das „Hass-Prinzip“ auch noch gehrt wird –
wie aus Unwissenheit heraus von der Konrad Adenauer-Stiftung,
die auch meine im letzten Jahr schriftlich gestellten Anfragen nicht mehr beantworten will.

Ich zitiere Ihre Worte, Frau Müller:

„Und die Briefkampagne der Securitate hat offenbar ein Eigenleben
entwickelt.
Als mir 2004 der Literaturpreis der Konrad-
Adenauer-Stiftung zugesprochen wurde, erhielt nicht nur die
Stiftung stapelweise Briefe mit den üblichen Verleumdungen.
Die Aktion steigerte sich diesmal ins Maßlose, auch das Präsidium
des Deutschen Bundestages, der damalige Ministerpräsident
Erwin Teufel, die Vorsitzende der Jury, Birgit Lermen,
und Joachim Gauck als Laudator erhielten Briefe, die mich als
Agentin, Mitglied der Kommunistischen Partei Rumäniens
und Nestbeschmutzerin verunglimpften.
Nachts Viertel vor
zwölf klingelte bei Birgit Lermen das Telefon, Punkt Mitternacht
bei Bernhard Vogel, dem Vorsitzenden der Stiftung,
und Viertel nach zwölf bei Joachim Gauck.
Schmähungen
und Drohungen, unterlegt mit dem Horst-Wessel-Lied. Diese
Anrufe kamen nächtelang, bis die Polizei den Anrufer durch
eine Fangschaltung ermittelte.
Die von der Fälscherwerkstatt erfundene
Person verselbstständigt sich“

Ihr ehemaliger Gatte Richard Wagner hat mich verdächtigt, einer dieser Briefeschreiber zu sein.
Die KAS könnte den Gegenbeweis liefern, das macht sie aber nicht. Weshalb?
Ich habe dementiert und darauf hingewiesen, dass meine Anfragen direkt an Sie, Frau Müller erst im Jahr 2006 erfolgte, als ich im Rahmen der Ausarbeitungen meines Erinnerungswerks „Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur“ auf viele Ungereimtheiten im Zusammenhang auch mit Ihrer angeblichen Dissidenz stieß.
In meiner Anfrage habe ich darauf hingewiesen, nie etwas mit der Landsmannschaft der Banater Schwaben zu tun gehabt zu haben. Jetzt vermuten Sie die Agenten der Securitate in den Reihen der Landsmannschaft – und Sie tun genau dass,
was Werner Kremm von der ADZ in Rumänien bzw. von der Banater Zeitung dort in seinem Drohartikel mit antisemtischen Unterton „Franzls Kumpan Judas“ angekündigt hat :Sie starten einen Heißen Herbst der Denunziationen, in der Hoffnung selbst reingewaschen zu werden – als Befreiungsschlag?
Sie eröffnen jetzt diesen Reigen mit der Denunziation des „Kulturbeauftragten“ der Landsmannschaft der Banater Schwaben – nach dem Motto:
Haltet den Dieb!
Diversion ist nicht immer effizient, Frau Müller.
Sie kann auch ins Auge gehen , wie jetzt, wo viele Köpfe kritische Fragen stellen werden.
Als Sie 1987 in die Bundesrepublik kamen, wurden Sie hier innenpolitisch instrumentalisiert, um dem konservativen lager eines auszuwischen.
Das begann mit der „Niederungen“-Rezension Ihre Bekannten F.C. Delius vom Spiegel, der nach der Lektüre ihrer Texte zur Schlussfolgerung kam, das Banat sie die „Hölle auf Erden“ mit dummen Menschen, die sich gegenseitig hassen.
Und im „siebenbürgischen Dorf“ dahinter sei es ähnlich! Hat Oskar Pastior Ihnen in diesem Punkt nicht widersprochen?
Sie fielen Ihren Landsleuten gezielt und mit Häme in den Rücken – und Sie beschleunigten den Exodus der Deutschen aus Rumänien, als sie in den Jahren 1984/85 mit den Rücken zur Wand standen und existentiell exponiert waren sowie in Massenpanik vor der Dezimierung über Assimilation bzw. vor der Aufgabe ihrer deutschen Identität.
Auch erschwerten sie die Integration dieser Stigmatisierten hier in der BRD.
Damals 1984/ 85 standen Sie und Richard Wagner stramm und unkritisch zur Rumänischen Kommunistischen Partei ( Wagner als Mitglied) des Diktators Nicolae Ceausescu,
obwohl das ganze Land auf den Abgrund zusteuerte.
Der Ingenieur Radu Filipescu streute nach dem Vorbild der „Weißen Rose“ und der Geschwister Scholl Flugblätter in Bukarest, wurde verhaftet, Jahre eingesperrt –
Und Sie komme dann daher und behaupten frech:
Eine Opposition habe es in Rumänien nicht gegeben,
trotz SLOMR,
trotz Bergarbeiterstreiks im Schiltal,
trotz Goma-Menschenrechtsbewegung in Gefolge der Chata 77.
Sie verleugneten die Dissidenz und den Widerstand der anderen,
um sich selbst zu inszenieren
wie in dem Märchen, wo der falsche Drachentöter die Zungen vorzeigt, um die Prinzessin zu freien.
Ich riskierte wirlich mein Leben, als ich die UNO-Klage gegen Ceausescu 1981 ermöglichte – und Sie?
Sie drohen mir, ich soll schweigen!
Das ist nicht hinnehmbar, Frau Müller und Herr Aktgenosse Wagner!
Anderen gedroht wurde im „Kommunismus“!
Als alter antikommunistischer Widerstandskämpfer lasse ich mir nicht drohen, auch nicht nach 30 Jahren
und auch nicht, wenn Sie Frau Müller,
von der CDU-nahen Konrad Adenauer-Stiftung, namentlich von Dr. Bernhard Vogel und von dem Herausgeber der ZEIT Michael Nauman von der SPD protegiert werden.
Die Wahrheit schulde ich den Opfern am Wegrand,
die es nicht zulassen, dass aus Unwissenheit und Ignoranz Dinge auf den Kopf gestellt werden.
Zu differenzierten Stellungnahmen bin ich bereit.
Auch behalte ich mir vor, diesen offenen Brief noch auszuweiten.
Als Journalist und Wissenschaftler, der an die Freiheit der Meinungsäußerung bzw. an die Freiheit von Forschung und Lehre glaubt, der für seine Überzeugungen und Menschrechte ins totalitäre Gefängnis ging, appelliere ich an die freie Presse in diesem Land, diesen „Offenen Brief an Herta Müller“ publik zu machen und zu verbreiten, indem die exponierten Thesen aufgegriffen und kritisch behandelt werden.
Carl Gibson, Zeitzeuge, Philosoph und Buchautor

1.     11. DIE ZEIT-Rückrufaktion der

DIE ZEIT-Rückrufaktion der Printausgabe wegen Herta Müllers volksverhetzenden Äußerungen?

Fehlerhafte Produkte werden zurückgerufen und vom Markt genommen, weil sie Menschleben gefährden?

Was ist mit den gefährdeten Seelen, wenn von deutschem Boden aus wieder zur Hetze aufgerufen wird, verehrter Herr Bundespräsident?

In der Printausgabe der ZEIT leistete sich die kontroversierte Schriftstellerin Herta Müller die ungeheuerliche volksverhetzende Aussage:

“Die Verleumdung gehört zum Brauchtum der Banater Schwaben”.

Es ist von amtlicher Seite zu prüfen, ob Herta Müller in ihrer Verleumdungskampagne gegen die Banater Schwaben als Teil des deutschen Volkes mit ihrer hetzerischen Äußerung gegen § 130 des Strafgesetzbuchs verstoßen hat.

DIE ZEIT hat in grob fahrlässiger Weise – und gegen den Geist eines ethischen Journalismus – diese Hetze transportiert und mitgetragen.

Eine Abänderung der Aussage in der Online-Fassung behebt die erste Aussage in der Druckfassung nicht.

Carl Gibson

  1. V                                                                                                                                        

Carl Gibson »
30.07.2009 um 14:36

13. „Verleumdung gehört zum

 „Verleumdung gehört zum Brauchtum der Banater Schwaben“ –

wer hat das gesagt, Herta Müller?
Oder wer?

Das ist Hetze!

So ging es gegen die Juden hier los, nach 1933 im NS-Staat –

deshalb will es die Verfassung dieses Staates, dass
“von deutschem Boden”

aus keine Hetze mehr ausgeht!

Ich habe 10 Semester Rechtswissenschaft studiert – in diesem, unserem Lande,
das “Grundgesetz” und das “Strafgesetzbuch”,
besonders § 130 : “Volksverhetzung”.

Herta Müller hat gegen beide Gesetzeswerke eklatant und öffentlich in mehreren Punkten verstoßen.

Jeder aufrechte Banater Schwabe,
der sich diese Pauschal-Verunglimpfung aus dem Munde einer höchst kontroversierten Schriftstellerin,
die nicht zum erstem Mal gehetzt hat,
nicht gefallen lassen will,
kann Herta Müller anzeigen.

So will es Recht und Gesetz.

DIE ZEIT hat da eine gewisse Mithaftung.
Die Details sind zu prüfen.

§130 Volksverhetzung

(1) Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,

1. zum Hass gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt oder zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder
2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.

(2) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

1. Schriften (§ 11 Abs. 3), die zum Hass gegen Teile der Bevölkerung oder gegen eine nationale, rassische, religiöse oder durch ihr Volkstum bestimmte Gruppe aufstacheln, zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordern oder die Menschenwürde anderer dadurch angreifen, dass Teile der Bevölkerung oder eine vorbezeichnete Gruppe beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden,

a) verbreitet,
b) öffentlich ausstellt, anschlägt, vorführt oder sonst zugänglich macht,

Es wird zu prüfen sein, was Herta Müller sich im Verhältnis zu den abgekanzelten und stigmatisierten Banater Schwaben öffentlich geleistet hat.

Carl Gibson

Auf die Antwort auf meinen oben zitierten Offenen Brief an Herta Müller warte ich noch – wie auf meine Anfrage aus dem Jahr 2006 an Herta Müller
– wie lange noch?

Weshalb enthält Herta Müller der bundesdeutschen Öffentlichkeit einen ausführlichen Lebenslauf mit genauen Daten und Fakten?

Subjektive Aussagen reichen zu einer Anklage anderer bzw. zu einer a posteriori an den Haaren herbei gezogen “Dissidenz” nicht aus.

Herta Müller und Richard Wagner haben nichts mit “Dissidenz” und antikommunistischer Regimekritik während der Ceausescu-Diktatur zu tun.

Was hier seit 1984 der deutschen Öffentlichkeit präsentiert wird, ist Mythos und durch keine oppositionellen Widerstandsaktionen gedeckt.
Im Gefängnis waren andere.
Herta Müller und Richard Wagner ( von 1972 bis 1985 ) in der Rumänischen Kommunistischen Partei als Mitglied haben die RKP-Führung anerkannt und gestützt,
auch noch als das Land am Boden lag
und der Exodus der Deutschen fast vollzogen war.

Carl Gibson

(Kleine Tippfehler korrigiert.)

http://www.zeit.de/2009/31/Securitate

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  1.                 

Carl Gibson »
30.07.2009 um 22:19

19. Hallo Herr Richard

Hallo Herr Richard Wagner,

seit ihrer Drohung vor einem Jahr – in Rahmen der so genannten Spitzelaffäre in Berlin -einiges dazu nachzulesen auch auf

www.siebenbuerger.de

habe ich von Ihnen nicht mehr allzu viel gehört.

Bis auf den von Rumänien aus gesteuerten Artikel “Trittbrettfahrer”,

in welchem Sie mich und die freie Gewerkschaftsbewegung SLOMR in Temeschburg verunglimpfen.

Auch das kann alles nachgelesen werden.

Sie und Herta Müller haben darauf verzichtet, mich zu verklagen.

Weshalb?

Sie sprachen damals für sich und im Namen von Herta Müller?

In wessen Namen sprechen Sie diesmal – und mit wem reden Sie überhaupt?

Ich zitiere einen Abschnitt aus Ihren Ausführungen, den ich mit Interesse verfolgt habe:

“Ein anderer notorischer Leserbriefschreiber ist ein selbsternannter Führer einer Ausreisegewerkschaft.

Sein Lebenswerk vollbrachte er bereits mit achtzehn. Nun hat er seine Memoiren verfasst, und sie ähneln mehr Visionen als Erinnerungen.

Der Mann war seit 1980 nicht mehr in Rumänien.

Das hindert ihn aber nicht daran, sich unentwegt über unsere angebliche kommunistische Vergangenheit aufzuregen, als hätte er persönlich darunter zu leiden gehabt.

Herta Müller aber war nie Mitglied der KP, sie wurde vielmehr, wie man heute weiß, in einer konzertierten Aktion von Landsmannschaftsfunktionären und Securitate-Mitarbeitern zur Agentin des ZK erklärt, ein ziemlich origineller Titel, selbst für rumänische Verhältnisse.

Ob der Mann mit unserer kommunistischen Vergangenheit nach Italien fährt, ist mir nicht bekannt.

Nach Rumänien, sagt er, fährt er nicht.

Und seine Akte will er auch nicht sehen. Er will weder seine Akte sehen, noch unsere. Wahrscheinlich aus sehr unterschiedlichem Grund. Was er bei uns sucht, könnte er es vielleicht bei sich finden?

Nein, so weit wollen wir nicht gehen, und so nennen wir auch ihn, der Einfachheit halber, einen nützlichen Idioten. “

Wer da wohl gemeint ist?

Falls Sie sich auch diesmal mir Ihrer ehemaligen Gattin Herta Müller abgestimmt haben sollten, können Sie mir vielleicht auch mitteilen, wann die bundesdeutsche Öffentlichkeit mit einer Antwort auf meinen “Offenen Brief an Herta Müller ” rechnen kann.

Ich habe dort Fragen gestellt, die ich objektiv sachlich und jenseits jeder Fäkal-Terminologie diskutieren will.

Punkt für Punkt.

Ich habe öffentlich die “moralische und politische Integrität” von Herta Müller in Frage gestellt, weil ich ihre Version der Realitätsdarstellung als unwahrhaftig und unglaubwürdig ablehne.

Sie, Herr Richard Wagner, ein Poet, der die Diktatur mit der “Metapher” verändern wollte,
der ein “loyaler Kritiker” des real existierenden Kommunismus sein wollte,

Sie haben mir überhaupt nichts zu sagen.

Sie sind im Jahr 1972 in die Rumänische Kommunistische Partei eingetreten –

und Sie waren im Jahr 1985 immer noch in dieser Verbrecher-Partei,
die Auftraggeber des repressiven Apparats “Securitate” war.

Diese “Securitate” hat mich Jahre hindurch verfolgt .

Nach der Gründung der ersten freien Gewerkschaft SLOMR in Rumänien wurde ich als Initiator der Bewegung in Temeschburg verhaftet, verurteilt und für sechs Monate ins Gefängnis geworfen.

Das war 1979!

Wo waren Sie damals?

Im Westen angekommen, habe ich als Sprecher der unterdrückten freien Gewerkschaft rumänischer Werktätiger SLOMR eine UNÖ-Klage gegen das Ceausescu Regime auf den Weg gebracht – unter Lebensgefahr!

Wo waren Sie damals?

Sie standen zur Rumänischen Kommunistischen Partei

und noch im Herbst 1984 forderten Sie (während Herta Müller in der BRD weilte) “Privilegien ein.

1985 durften Sie in die Bundesrepublik reisen, während andere Landsleute an der grünen Grenze totgeschlagen wurden.

Und nun kommen Sie, verehrter Altkommunist, und wollen mir etwas von Widerstand erzählen – und von nützlichen Idioten?

Wo ist die ausführliche Vita von Herta Müller?

Als sie beide 1987 in den Westen kamen, in eine Welt, die Ihnen vorher zutiefst suspekt war,

haben Sie die “Dissidenz” vor Ihrer Zeit in Rumänien einfach geleugnet,
um sich dann selbst als Dissident zu inszenieren?

Wann, wo und wie haben Sie und Frau Müller opponiert?
Wo sind die Beweise?
Wo sind die Zeugen?

Wie wäre es mit einer öffentlichen Disputation, mir einer Podiumsdiskussion im Deutschen Fernsehen?

Sind Sie und Frau Herta Müller bereit dazu?

Ich bin bereit – meine Beweise sind überall im Internet abrufbar?
Wo finde ich Ihre Beweise?

Die Belege für Ihre Opposition?

Ich schrieb es Ihnen vor einem Jahr klar und deutlich – mit der Landsmannschaft habe ich nichts zu tun.
Ich bin auch in keiner Partei.

Aber ich bin ein Zeitzeuge, der seine Zeit kritisch dokumentiert.
Nach guter Sitte und wissenschaftlichem Brauch stütze ich mich auf Fakten und Beweise.

Legen Sie diese vor, Herr Wagner und Frau Müller.

Meine Anfrage an Frau Müller habe ich 2006 formuliert, vor der Niederschrift meiner Zeitdokumentation.
Auf die Antwort warte ich noch heute.

Wann erfolgt die Antwort auf meinen “Offenen Brief an Herta Müller”?

Wie lange will sie noch schweigen?

Carl Gibson

Tippfehler korrigiert

Frage: Weshalb hat die ZEIT das alles gestrichen?

johannes.kuhn »
30.07.2009 um 20:37

17. Stellungnahme Ijoma Mangold

Sehr geehrter Carl Gibson,
Ijoma Mangold hat uns gebeten, folgende Stellungnahme zu übermitteln:
——————
Sehr geehrte Leser,
ein Teil der Debatte über Herta Müllers Essay kann vollständig
vernachlässigt werden. Wie wir bereits in der aktuellen Ausgabe der “Zeit”
richtig gestellt haben, stammt die Formulierung über die “Verleumdung als
Teil des Brauchtums der Banater Schwaben” nicht von Herta Müller.

Dieser Zwischentitel war ein gedankenloses Versehen der Redaktion, das wir sehr
bedauern. Der Vorwurf, Herta Müller verleumde die Banater Schwaben, ist also
gegenstandslos.

Ijoma Mangold, Redaktion DIE ZEIT

DIE ZEIT,

DIE ZEIT,

Copyright: Carl Gibson

Das Gesamtwerk Symphonie der Freiheit und Allein in der Revolte

Das Gesamtwerk Symphonie der Freiheit und Allein in der Revolte7 ok

Carl Gibson Allein in der Revolte Titelbild

Das neue Buch von Carl Gibson

Vor wenigen Tagen ist erschienen:

Carl Gibson, Allein in der Revolte

Eine Jugend im Banat

Aufzeichnungen eines Andersdenkenden –Selbst erlebte Geschichte und Geschichten aus dem Securitate-Staat

J.H. Röll Verlag, Dettelbach, 409 S.
ISBN 978-3-89754-430-7

http://www.openpr.de/news/704256/Allein-in-der-Revolte-Carl-Gibsons-neues-Buch-ueber-die-kommunistische-Diktatur-in-Rumaenien.html

Carl Gibson mit seinem neuen Werk Allein in der Revolte
Carl Gibson

carl Gibson, Symphonie der Freiheit und Allein in der Revolte, Titelbilder

Carl Gibson neues Buch Allein in der Revolte Buckrückseite

Carl Gibson neues Buch Allein in der Revolte

Nachdem bereits ím Jahr 2008 die “Symphonie der Freiheit” im gleichen Verlag erschienen war, wird jetzt der noch ausstehende Teil des Gesamtwerkes vorgelegt.

Die “Symphonie der Freiheit” ist nunmehr vollständig.

Carl Gibson mit seinem neuen Werk Allein in der RevolteNeuerscheinung:
Carl Gibson

Weshalb wurde der zweite Band vor dem ersten publiziert?
Weil die wichtigen Inhalte absolute Priorität hatten.

Nun aber wächst doch noch zusammen, was zusammen gehört!

Die Graphik auf dem Titelbild (Kirche in Bukarest) stammt
von Michael Blümel,

das Foto auf der Buchrückseite wurde im Zentrum von Temeschburg
von Monika Nickel im Jahr 2009 aufgenommen.


Einige Kurzinfos aus dem Text auf der Buchrückseite:

Carl Gibson, M. A., Jahrgang 1959, Bürgerrechtler während der kommunistischen Diktatur in Rumänien, lebt als Philosoph, Historiker und Schriftsteller (VS) in Bad Mergentheim.

Mehrere Buchveröffentlichungen, Aufsätze, Essays. Zu seinen Hauptwerken zählen die literaturhistorische Dichter-Monographie: Lenau. Leben – Werk – Wirkung, Heidelberg, 1989 sowie die autobiographische Darstellung: Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur, Dettelbach 2008.

Ergänzend zur “Symphonie der Freiheit”, ein Erinnerungswerk, in welchem die Geschichte der ersten freien Gewerkschaft “SLOMR” im Ostblock aus der Insider-Sicht eines Dissidenten sowie die Bedingungen der politischen und kulturellen Opposition differenziert wie kritisch beschrieben werden, schildert der Autor nunmehr im Folgeband “Allein in der Revolte” seinen Weg in den antikommunistischen Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur.
Carl Gibson beschreibt das Phänomen des “real existierenden” Kommunismus aus der konkreten Erlebnisperspektive eines jungen Nonkonformisten in Temeschburg im Banat und erörtert dabei den Kampf um Menschenrechte sowie das Ringen der deutschen Minderheit um ethnische Identität.
Zeitgeschichtlich orientiert fragt der Autor nach den Ursachen und Gründen, die zum Exodus der Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen aus Rumänien führten.

Die Neuerscheinung ist seit Februar 2013 auf dem Buchmarkt und überall im Buchhandel erhältlich, auch online u. a. hier:

http://roell-verlag.de/shop/article_978-3-89754-430-7/Gibson,-Carl%3A-Allein-in-der-Revolte%3A-Eine-Jugend-im-Banat.-Aufzeichnungen-eines-Andersdenkenden-%E2%80%93-Selbst-erlebte-Geschichte-und-Geschichten-aus-dem-Securitate-Staat.html?pse=apq

Das Buch erscheint nach einer – fast dreijährigen – Verzögerung durch den Verlag.

Potenzielle Rezensenten bitte ich, Rezensionsexemplare direkt beim J.H. Röll Verlag in Dettelbach anzufordern.

Für eine Bekanntmachung meiner Buchpublikation auf einer Website oder Homepage bin ich dankbar.
In dem Buch steht das, was ich zum Banat und zur kommunistischen Diktatur zu sagen hatte.
Carl Gibson

Carl Gibson mit seinem neuen Werk Allein in der Revolte
Carl Gibson

P.S.: Eine Weiterverbreitung dieser Informationen freut mich.

Kontaktdaten:
Carl Gibson
Ketterberg 8
97980 Bad Mergentheim
Telefon: 079731 99 27 176
Email: Gibsonpr@aol.com
Email: carlgibsongermany@gmail.com

Zur Person, zum Autor bzw. Bibliographie:
http://www.gibsonpr.de

http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

Auszüge aus dem Werk finden sich auf diesem Blog.
Soweit diese Erstinformationen – weitere Infos werden folgen.

Carl Gibson mit seinem neuen Werk Allein in der Revolte 9
Carl Gibson

Carl Gibson wurde abgelichtet von Monika Nickel.

Rechtlicher Hinweis:

Alle Rechte für das Gesamtwerk (“Symphonie der Freiheit” und “Allein in der Revolte”) liegen beim Autor Carl Gibson.

Vervielfältigungen jeder Art, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors.

Copyright: Carl Gibson

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David gegen Goliath … und Leviathan – Erfahrungen eines Dissidenten mit der Konrad -Adenauer-Stiftung der CDU bei der Kontestation des KAS-Literaturpreises an Herta Müller

Paktiert die Konrad -Adenauer-Stiftung der CDU mit ehemaligen Kommunisten? 

Hommage an George Orwell, "1984" - Big Brother is watching you! Collage Carl Gibson

Hommage an George Orwell, “1984” – Big Brother is watching you! Collage Carl Gibson

http://www.fnweb.de/region/main-tauber/bad-mergentheim/carl-gibson-gegen-herta-muller-1.1251813

Aufklärung schwer gemacht!?

Weshalb fördert, ehrt und würdigt die Konrad-Adenauer-Stiftung der CDU Kommunisten, Hassstifter und Denunzianten, während sie im gleichen Atemzug aufrichtige Widerstandskämpfer und Opfer des Kommunismus abweist, ohne sie angehört zu haben?

Vielleicht deshalb, weil die Entscheidungen innerhalb der angeblich vom Staatsicherheitsdienst der DDR unterwanderten Stiftung von aktivierten Schläfern getroffen werden, die sich immer noch im Dienst wähnen wie die alte „Securitate“ – und dies, obwohl die kommunistische Welt des ehemaligen Ostblock s inzwischen untergegangen ist?

Wäre es so, dann würde das merkwürdige Vorgehen einer bedeutenden deutschen demokratischen Einrichtung im Umgang mit kritischen Andersdenkenden einige offene Fragen erklären.

Fakt ist –

Im Land der Buchen und der Linden, im Land des deutschen Michel mit den blauen Augen glaubt man heute den ehemaligen totalitären Linken, Kommunisten, Opportunisten und geschickten Wendehälsen mehr als aufrechten Demokraten, die in schwerer Stunde die deutsche Identität , Kultur und Wertestruktur eben gegen linkstotalitäre, kommunistische Ideologien verteidigten.

Noch genau erinnere ich mich an den Tag. Es war während einer Autofahrt im Jahr 2004, als in Radio die Meldung verbreitet wurde, die aus den rumänischen Banat stammendende Schriftstellerin Herta Müller sei mit dem Literaturpreis der Konrad Adenauer-Stiftung ausgezeichnet worden. Diese einschneidende und deshalb vom Gehirn für alle Zeiten gespeicherte Meldung irritierte, mich zunächst spontan, dann aber auf Dauer, je mehr ich darüber nachdachte.

Wie konnte es sein, dass eine von den Kommunisten der Ceausescu-Diktatur geförderte Schriftstellerin, die außerdem noch mit einem Kommunisten deutscher Zunge verheiratet war, von einer deutschen konservativen Stiftung ausgezeichnet wurde, von einer demokratischen Institution, die durch öffentliche Gelder finanziert wird?

Der Leitspruch Konrad Adenauers kam mir in den Sinn:

„Wir wählen die Freiheit“

verbunden mit dem Wahlspruch der CDU

„Freiheit statt Sozialismus“.

Wie konnte es ferner sein, dass die auf die deutsche Identität und konservative Werte sehr bedachte CDU über die ihr nahestehende Konrad Adenauer-Stiftung (KAS) eine kontrovers diskutierte Autorin ehrte, die während ihrer Zeit in Rumänien in ihren Werk gegen die deutsche Kultur im Banat agierte – und dies zu einem Zeitpunkt als die in ihrer Identität bedrohten Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen im Überlebenskampf standen, in einer Agonie zwischen Ausharren und Exodus?

Meine Irritation klang nicht ab – die Materie beschäftigte mich weiter und – wie es sich noch herausstellen sollte – über Jahre.

Die Konrad-Adenauer-Stiftung musste sich geirrt haben, dachte ich, und nahm mir vor, den Dingen auf den Grund zu gehen, nachzuforschen und bei der KAS nachzufragen.

Oder man hatte ihren Juroren Entscheidungskriterien zur Verfügung gestellt, die nicht den historischen Tatsachen entsprachen?

War die Konrad-Adenauer-Stiftung möglicherweise sogar instrumentalisiert worden, von gewissen Kreisen missbraucht worden, um so in der deutschen Öffentlichkeit nachhaltig diskreditiert da zu stehen?

Was bahnte sich da an – eine Verschwörung, ein Komplott?

Die erst später festgestellte Unterwanderung auch dieser Einrichtung durch Agenten der Staatssicherheit der DDR mit gezielter Deviationsabsicht hätte einiges erklärt.

Doch davon wusste ich seinerzeit noch nichts.

Um der Wahrheit näher zu kommen, musste ich also Kontakt zur Konrad Adenauer-Stiftung aufnehmen und konkrete Fragen stellen. Schließlich war zu erwarten, dass eine politisch-kulturelle Einrichtung des öffentlichen Lebens in der Bundesrepublik Deutschland, die sich für abendländische Werte in Deutschland und in Europa stark macht, die selbst osteuropäische Staaten auf den Weg in die Demokratie konstruktiv begleiten will, mir, dem ehemaligen Bürgerrechtler aus der Ceausescu-Diktatur Rede und Antwort geben würde. Der gesunde Menschenverstand legte das nahe – die individuelle wie politische Vernunft und die Gesetze der Logik.

In der Kommunistischen Welt – ein Blick ins das heutige China oder Russland verdeutlicht dies – war es üblich, Regimekritiker, Bürgerrechtler und Dissidenten ebenso abzuweisen wie kritische Staatsbürger, wenn der Einheitspartei unliebsame Themen öffentlich oder in Petitionen angesprochen wurden.

War es im Freien Westen anders?

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hatte mein volles Vertrauen, war ich doch – als ausgewiesenes Opfer des Kommunismus  und selbst im Westen noch viele Jahre agierender Menschenrechtsaktivist – kurzfristig der damals oppositionellen CDU ( Kurt Biedenkopfs in NRW, Dortmund) als Mitglied beigetreten, mich für idealistisch Freiheit und demokratische Werte einsetzend.

Also begann ich in den Jahren 2005 – 2006 damit den Dingen rund um Aufklärung und Widerstand noch tiefer auf den Grund zu gehen und kritisch zu recherchieren. Die Aufarbeitung meiner oppositionellen Tätigkeit stand an – und mit ihr das Klären zahlreicher offener Fragen im Zusammenhang mit der tatsächlichen oder fiktiven Opposition anderer Schriftsteller.

Konnte es sein, dass ich irrte?

Konnte es sein, dass jene Herta Müller, die bereits im Jahr 1994 – als rumänische Staatsbürgerin auf Westreise – im Öffentlich-rechtlichen Fernsehen der Bundesrepublik Deutschland ihren deutschen Landsleuten im Banat eine faschistoide Gesinnung unterstellt hatte, Meriten aufwies, von welchen ich noch nichts wusste?

Also nahm ich Nachforschungsarbeiten auf, begann mit der Ausarbeitung meiner Autobiographie über die Gründung der ersten größeren Freien Gewerkschaft (SLOMR) in Rumänien und schrieb gleichzeitig an die in Deutschland dank des KAS-Preises inzwischen etwas bekannter gewordenen Herta Müller, um Informationen aus erster Hand zu erhalten.

Ihr unvollständiger Lebenslauf hatte mich stutzig gemacht. Auch war es mir rätselhaft, weshalb eine demokratische Einrichtung wie die Konrad-Adenauer-Stiftung die biographischen Daten Herta Müllers weitgehend ungeprüft und unvollständig hingenommen hatte.

Ich hätte erwartet, dass Professor Günther Rüther, der die gesamte Dokumentation der KAS-Ehrung Herta Müllers verantwortet, zunächst gründlich akademisch-wissenschaftlich recherchiert und Unstimmigkeiten hinterfragt, bevor die biographischen Daten und Materialien abgesegnet und veröffentlicht werden.

Mir jedenfalls genügt der KAS-Lebenslauf Herta Müllers nicht.

Weitere Fragen stellen sich.

Waren Herta Müllers Verstrickungen mit dem kommunistischen Machtapparat an sich bzw. der Konrad Adenauer-Stiftung nicht bekannt – oder

wurden diese nur in retuschierter Form hingenommen, quasi aus Gründen der Staatsraison, um so eine Galionsfigur zu schmieden, ein Symbol zu kreieren, mit dem man künftig noch mehr vorhatte in der nationalen und Europapolitik?

Das retuschierte Wikipedia-Porträt von Herta Müller,

 aus welchem meine Kritik an ihr unmittelbar nach der Nobelpreisvergabe entfernt worden war, eine Kritik, die Jahre dort Bestand hatte,

spricht für höhere Mächte und Interventionen … auch im demokratischen Freien Westen.

Manchmal soll nicht sein, was nicht sein darf!

Und manchmal stößt der Nachforschende auf eine Mauer des Schweigens und der Verweigerung, was verwirrt, die Skepsis mehrt und Verschwörungstheoretiker auf den Plan ruft.

Um nichts Unredliches in die Welt zu setzen und um alle Missverständnisse a priori zu vermeiden, schrieb ich Herta Müller am 10. 10. 2006 folgendes:

„Sehr geehrte Frau Müller,

Ihr Verlag war so freundlich, den Kontakt zu Ihnen herzustellen.

Ich habe einige Ihrer Bücher gelesen und rezipiere sie in einer Publikation, die ich in absehbarer Zeit veröffentlichen werde. Ich schreibe an einem Werk, das von der Konzeption her ein wissenschaftlich fundiertes Werk ist, sich aber der literarischen Form bedient, also zwischen Belletristik und Sachbuch angesiedelt ist.

Nachdem ich schon seit Monaten keinen Kontakt zu Ihnen bekommen konnte, ich habe W. Totok angesprochen, mit dem ich in Diskussion bin und Dr. Sienerth, der eines Ihrer Gespräche veröffentlicht hat, melde ich mich direkt bei Ihnen.

Ich habe viele Fragen.

Ein Gespräch wäre mir sehr willkommen, auch ein Telefonat, in dem einiges erörtert werden könnte.

Wer bin ich – ein ehemaliger Dissident aus Temeschburg / Sackelhausen, ein Nachbar von Ortinau. Ich habe 1979 die Freie Gewerkschaft SLOMR in Temeschburg gegründet, organisiert, war 6 Monate in Haft, bin 3 Jahre von Pele verhört worden.

Nach meiner Ausreise 1979 habe ich als Sprecher der SLOMR das Regime in Bukarest über die CMT und BIT der UNO verklagt. (Dokumentation im Internet).

Über dieses Thema schreibe ich ein Buch. Die Geschichte der Bewegung mit autobiographischen Rückblendungen in die Welt der Kindheit nach Sackelhausen, über die Jugend in Temeschburg, über den AMG-Kreis, über Literatur, über Literaturrezeption, über Dissidenz, über deutsche Identität, über Heimat etc.

Von mir liegt die Monographie vor: Lenau. Leben – Werk – Wirkung, Heidelberg 1989.

Mehr über mich finden Sie im Internet unter gibsonpr.de

Die Auseinandersetzung mit der Materie implizierte notwendigerweise die Berücksichtigung Ihres Werkes, speziell der Niederungen bzw. Herztier in welchen ähnlich erlebte Phänomene anders dargestellt werden.

Ich habe einige Ihrer Thesen mit in die Diskussion aufgenommen. Dabei interessieren mich neben literaturästhetischen Fragestellungen vor allem die Aspekte der Dissidenz, vor allem jene vor Ihrer Ausreise.

Was war Ihnen und Richard Wagner bzw. anderen aus der Gruppe an konkreter regimekritischer Opposition und Dissidenz möglich?

Welche Aktionen fanden konkret statt?

Ich zitiere ein Dokument, ich welchem Sie noch 1985, als Rumänien am Boden lag, die Führungsrolle der RKP anerkennen.

Sind Sie gefoltert worden?

Was ist Mythos?

Was ist Wahrheit?

Wo beginnt die Fiktion?

Manche Werke sind nur mit dem entsprechenden Hintergrund zu verstehen.

Sie sind angefeindet worden.

Auch mir haben einige Sachen aus Niederungen Bauchschmerzen bereitet und einige schlechte Nächte. – vielleicht reden wir darüber?

Ich will nicht ungerecht rezipieren und Gehässigkeiten verbreiten.

Deshalb ist Aufklärung notwendig.

Ich gehe davon aus, dass Sie einiges in Ihrem späteren Werk zurechtgerückt haben.

Trotzdem, es bleiben viele Fragen – vielleicht kommunizieren wir darüber, bevor mein Buch erscheint.

Sollten Sie sich nicht melden, werde ich Ihre Haltung akzeptieren.

Ich habe das rezipiert, was mir erreichbar und möglich war.

Mit der Landsmannschaft habe ich nichts zu tun.

Es würde mich freuen, wenn Sie aus der Anonymität heraustreten würden und mit mir als einem Ihrer Leser reden würden – mit besten Wünschen

 Carl Gibson

 

P.S. Ich kannte zufällig eine H. Müller aus Nitzkydorf. Eine Hilde.“

Eine Antwort auf – wie es mir erschien – berechtigte Fragen bleib aus.

Herta Müller wollte mir nicht antworten, vielleicht weil bereits viel zu viele Ungereimtheiten und Mythen zirkulierten, an deren Aufklärung sie kein Interesse haben konnte.

Aus heutiger Sicht – und nachdem ich im Oktober 2010 in Bukarest bei der rumänischen Gauck-Behörde CNSAS neben meiner Securitate-Opfer-Akte auch die Akte Herta Müllers „Cristina“ ausgiebig einsehen und studieren konnte – steht für mich und objektiv fest, dass Herta Müller in zahlreichen Punkten die Unwahrheit gesagt und viele relevante Fakten verschwiegen bzw. verschleiert hat.

Weite Teile ihrer angeblichen Verfolgung sind frei erfunden.

Die Beweisführung ist heute jederzeit detailgerecht möglich.

Was früher Vermutung war, ist heute Gewissheit.

Diverse Preise – vom Preis der KAS bis hin zum Nobelpreis – können de facto als erschlichen angesehen werden – bei Vortäuschung von Ereignissen und Tatsachen, die es so nicht gegeben hat und die nicht der historischen Wahrheit entsprechen.

In diesem großen Puzzle von Wahrheit und Lüge, von Mythisierung, Verdrehung und gezielter Täuschung, musste ich mir über die Jahre jeden einzelnen Baustein der Aufklärung mühevoll erarbeiten.

Stigmatisierungen, Diffamierungen übelster Art, Diskreditierung, Isolation etc. mussten – bis hin zur gesundheitlichen Gefährdung – erduldet werden, um  bei schlechtesten Bedingungen und ohne jede Förderung – eine objektives Aufklärungswerk aufrecht zu erhalten, das immer noch nicht abgeschlossen ist.

Während ich Verlage anschrieb, weiter mit der Ausarbeitung meiner Autobiographie zum Thema Widerstand in der Ceausescu-Diktatur beschäftigt war und auf Herta Müllers Antwort wartete, suchte ich nach einer helfenden Hand, nach Unterstützung im Kampf gegen den inzwischen schon niedergerungenen geglaubten Kommunismus in Osteuropa.

An wen appellierte ich?

Als ehemaliger Gewerkschafter etwa an die sozialdemokratische Friedrich Ebert Stiftung der SPD?

Als liberaler Andersdenkender an die freiheitliche Naumann Stiftung der FDP?

Nein, als Aufklärer und Antikommunist appellierte ich an die christlich-konservative Konrad-Adenauer-Stiftung der CDU, nicht zuletzt deshalb, weil ich – bei aller freiheitlichen, ja linksliberalen Gesinnung – mit ganzen Idealismus hinter dem christlich-abendländischen Demokratieverständnis stand, an der Idee des Humanum im Abendland festhaltend, auf Werten basierend auf Würde, Freiheit und Menschenrechte.

Also schrieb ich der Konrad-Adenauer-Stiftung, namentlich ihrem Leiter für Kultur Dr. Hans-Jörg Clement, am 22 .01 2006 folgendes:

Carl Gibson MA

Johann-Hammer -Str. 24

97980 Bad Mergentheim

Herrn Dr. Hans-Jörg Clement, Leiter Kultur

Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.

Tiergartenstr.35

10785 Berlin                                                                         Bad Mergentheim, den 22 .01 2006

Anfrage:

Antrag auf Gewährung eines Arbeitsstipendiums für das Buchprojekt

„Gegen den Strom – Eine Symphonie der Freiheit“

Sehr geehrter Herr Dr. Clement,

sehr geehrte Damen und Herren des Beirats,

ich gehöre zu jenen Menschen, die für eine Idee gekämpft, gelitten und ihr Leben riskiert haben. Um etwas davon der Allgemeinheit zu vermitteln, habe ich, neben anderen Aktivitäten, ein Buch konzipiert, das ich gerne in einem Jahr abschließen und veröffentlichen will.

Um diese politisch historische Dokumentation mit authentischen Zeugnissen adäquat literarisch aufarbeiten zu können, wäre eine Schaffensfreiheit von mindestens einem Jahr notwendig, nach Möglichkeit auch ein Druckkostenzuschuss.

Ich habe bisher noch nie eine öffentliche Förderung in Anspruch genommen und alle bisherigen künstlerischen wie wissenschaftlichen Projekt im idealistischen Alleingang realisiert – und dabei noch die Existenz meiner Familie sichern müssen. Ich wäre froh, wenn ich diesmal auf Hilfe seitens der Adenauer-Stiftung hoffen könnte.

Ich stehe als Liberalkonservativer der CDU recht nahe und bin bereits 1980 in die Partei eingetreten. Während meiner freiberuflichen Tätigkeit hatte ich die Ehre, mehrfach mit Bundeskanzler a. D. Dr. Kohl und Mitgliedern seines ehemaligen Kabinetts zusammen zu treffen – habe bisher jedoch noch nie persönliche Kontakte für eigene Interessen genutzt.

– Hier einige Angaben zu meinem künstlerisch-literarischen wie wissenschaftlichen Werdegang.

Ich publiziere seit 1980, vielfach im journalistischen und kulturellen Bereich. 1982 war ich Mitherausgeber der bundesweiten Kulturzeitschrift „nomen“.

Meine wissenschaftliche Autorentätigkeit begann im Jahr 1986 mit einem Aufsatz zu Nietzsches Lenau-Rezeption, der von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in „Sprachkunst“ veröffentlicht wurde.

Es folgten die Monographie: Lenau. Leben, Werk, Wirkung. Heidelberg, 1989. – ein Werk mit der Qualität einer guten Dissertation, das mit viel Resonanz in der Forschung aufgenommen und besprochen wurde.

Ferner die ebenfalls positiv rezensierten kultur- und wirtschaftshistorischen Darstellungen: Bad Mergentheim und das Trinkwasser. Die Geschichte der Mergentheimer Trinkwasserversorgung. Oldenbourg Verlag, 1994,

und: Erdgas für Tauberfranken und Hohenlohe, Oldenbourg Verlag, 1999.

In den letzten Jahren begründete ich ferner die regionalgeschichtliche Reihe: Brunnen und Quellen in Tauberfranken. Band I: Ein Beitrag zur historischen Trinkwasserversorgung des Weinortes Markelsheim, Wesel Verlag Baden-Baden, erschien 2004. Band II : Die historische Trinkwasserversorgung der Bad Mergentheimer Ortschaften, Dörtel, Herbsthausen und Schönbühl, folgte im Jahr 2005 im gleichen Verlag.

Im Augenblick arbeite ich zusätzlich noch an einem Buch zur Geschichte der Stromversorgung im Taubertal, sowie an dem breiter angelegten, sehr forschungsintensiven Werk

„ Einsamkeit und Melancholie in Philosophie, Dichtung und moderner Gesellschaft“.

Absolute Priorität genießt jedoch das zeithistorische Projekt „Gegen den Strom – Eine Symphonie der Freiheit“, in welchem das freiheitliche Eintreten eines jungen Menschen in einer der grausamsten Diktaturen des Ostblocks dargestellt wird.

Es ist ein zeithistorische Dokument zur jüngsten europäischen Geschichte, das die Gründe für den Zerfall des Ostblocks aus konkreter Anschauung heraus darlegt. Es ist ein autobiographisches Zeugnis in einer literarisch wie ideengeschichtlich anspruchsvollen Form. Ist ein Projekt dieser Art förderungswürdig?

Weitere Auskünfte erteile ich gern!

Carl Gibson

P.S. Anlagen: Eine Kurzvita, ein Exposé als Abstrakt. Ausführliche Unterlagen lege ich gerne vor.“

Die höfliche Absage des KAS-Leiters Kultur Dr. Hans-Jörg Clement wurde bereits am 26. 01.2006 aufgesetzt und mir zugeschickt – mit einer formalen Begründung verbunden und dem Hinweis, die Stiftung sei von Mittelkürzungen betroffen.

Vielleicht war zu diesem Zeitpunkt schon absehbar, dass künftig die Mittel der KAS sinnvoller eingesetzt werden sollten, u. a. für die Reise des Vorsitzenden Dr. Bernhard Vogel ins rumänische Siebenbürgen, um dort mit der von der KAS prämierten Herta Müller, ihren ehemaligen kommunistischen Ehemann Richard Wagner und dem Securitate-Informanten Eginald Schlattner im Rahmen eines Symposions Europapolitik zu betreiben, während die echten Dissidenten der Ceausescu-Diktatur draußen vor der Tür zu bleiben hatten.

Doch davon ahnte ich im Jahr 2006 natürlich noch nichts.

In den Folgejahren der Ausarbeitung recherchierte ich weiter und stieß immer wieder auf neue Ungereimtheiten und ungeklärte Fragestellungen, die ich im Jahr 2008 – nach der Veröffentlichung meines Werkes „Symphonie der Freiheit“ – endlich geklärt habe wollte.

Darüber hinaus hatten einige öffentliche Debatten (Spitzelaffäre in Berlin) diese Notwendigkeit weiter nahegelegt.

Also schrieb ich erneut an die Konrad-Adenauer-Stiftung, wieder in der Hoffnung auf konstruktive Mitwirkung und Aufklärung:

„An die

Konrad Adenauer-Stiftung e.V.

53757 Sankt Augustin

Via Fax und Email

Sehr geehrte Frau Dr. Tandecki,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 5. August.

Leider hilft es mir nicht, die Sache aufzuklären.

Ich bitte um folgende Auskünfte:

  1. Welche Jury hat diese Entscheidung herbeigeführt?

Ich bitte um Zusammensetzung und die Namen der Juroren mit Funktion und Parteizugehörigkeit.

  1. Wurden auch Historiker, ehemalige Bürgerrechtler etc. gehört?

Welche?

Ich gehe davon aus, dass die KAS sich der „historischen Wahrheit“ verpflichtet fühlt und gemäß den demokratischen Spielregeln schon im eigenen Interesse an einer Aufklärung der Materie interessiert ist.

  1. Fakt ist:

Herta Müller war lange Jahre Nutznießerin der Ceausescu-Diktatur.

In dieser Zeit hat sie als „Nestbeschmutzerin“ (Terminus der literaturwissenschaftlichen Forschung) ihre bedrängten Landsleute (klassisches CDU-Wählerpotential) verunglimpft.

Nach meinem Wissensstand hat sie sich dafür nie entschuldigt.

  1. Nach meiner Auffassung ist ihre „Dissidenten-Vergangenheit“ inszeniert und nirgendwo belegt.

Damit sehe ich eine Irreführung und Täuschung der bundesdeutschen Öffentlichkeit als gegeben an, die von der KAS noch a posteriori sanktioniert wird.

  1. Ich habe die „Materie Herta Müller „ in meinem Buch

„Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur“, Dettelbach, 2008, bis zu einem gewissen Grad aufgeklärt.

Die KAS wollte das Projekt „nicht fördern“! (Siehe Anlage!)

  1. Anfrage:

Hat die KAS nun Fördermittel für Band 2 der Forschungsarbeit eines langjährigen Dissidenten gegen totalitäre Verhältnisse:

Gegen den Strom. Deutsche Identität und Exodus?

Ich werde die Diskussion dort differenziert weiter führen.

Wenn Frau Herta Müller, deren „literarische Leistung“ höchst umstritten ist, die Wahrheit auf ihrer Seite haben sollte, dann bedarf es keiner Verteidigung durch die KAS.

Ich bezweifle auch die moralische Integrität von Herta Müller, die sich nicht kritisch ihrer Vergangenheit stellt.

Die KAS hat als moralische Einrichtung eines demokratischen Staates vielmehr die Pflicht, darauf zu achten, dass mit der tatsächlichen Wahrheit kein Missbrauch getrieben wird.

Können wir auf einmal vergessen, dass Herta Müller die Rumänische Kommunistische Partei anerkannt hat, als das Land 1985 ruiniert am Boden lag?

  1. Will die KAS den Opportunismus, in dem ich persönlich den Untergang der Demokratie sehe, noch ermutigen?
  1. Verzeihen Sie, wenn ich mich als langjähriger Dissident, deutscher Patriot und christdemokratischer Staatsbürger so einfach nicht abwimmeln lasse.

Ich werde weitermachen – mit oder ohne die Unterstützung der KAS.

Nachbemerkung:

Im Ostblock war es üblich, dass sich Bürgerrechtler und Oppositionelle, die nicht gehört wurden, am Beispiel Jan Palachs in Prag 1968 orientiert – öffentlich anzündeten, um ein Signal zu setzen.

Die Verzweiflung ist auch heute groß, wo das Unrecht geehrt wird und die Welt auf dem Kopf steht. In den Weiten Deutschlands, wo die Stimmen der Demokraten im Nichts verhallen, ist es bald auch soweit.

Die CDU soll sich nicht wundern, wenn ihre arg enttäuschten Stammwähler aus Überdruss zu den Radikalen überlaufen!

Mit freundlichen Grüßen Carl Gibson

Anlagen“

Auf mein erstes Schreiben an die KAS-Zentrale am Rhein sowie auf die an den Präsidenten der KAS, Dr. Bernhard Vogel gesandten Emails, deren Text heute nicht mehr auffindbar ist, erfolgte eine ausweichende Antwort aus der Feder von Frau Dr. Daniela Tandecki, in welcher die KAS-Ehrung Herta Müllers in Berufung auf frühere Preise und auf das Votum der Juroren gerechtfertigt wird.

Ungeachtet meiner persönlichen Betroffenheit solle ich die Entscheidung respektieren, also nichtüberprüft hinnehmen und es dabei belassen.

Ein Journalist, der von einer Ungerechtigkeit erfährt, aber nichts tut, um sie abzuwenden, der ist kein Journalist, der hat seinen Beruf verfehlt.

Bei Dissidenten ist das ebenso. Sie muckten auf, als etwas faul war im Staate Dänemark!

Und jetzt, Anno Domini 2008, fordert die KAS das ehemalige Parteimitglied der CDU Carl Gibson auf, Ruhe zu geben, Unwahrheiten zu akzeptieren, keine kritischen Fragen zu stellen.

Im Kommunismus  – bei Ceausescu und Honecker -war das so üblich!

Doch in der Demokratie?

Ein Autor und Bürgerrechtler soll schweigen, damit andere ihr Lügenwerk vollenden können?

Aus meiner Sicht – eine Ungeheuerlichkeit,

ein Skandal erster Güte!

Ergo hakte ich nach und schrieb ergänzend folgendes:

“Carl Gibson

Johann Hammer-Str. 24

97980 Bad Mergentheim

An die Konrad Adenauer-Stiftung e.V.

53757 Sankt Augustin

Via Fax und Email

Sehr geehrte Frau Dr. Tandecki,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 5. August.

Leider hilft mir auch Ihre ausweichende Antwort vom 5. September nicht, die Sache aufzuklären.

Ich bitte vorab um eine prinzipielle Auskunft:

Sprechen Sie in dieser Materie für die gesamte KAS

und ist ihre ausweichende Stellungnahme mit dem Vorstand der KAS abgestimmt?

Der geschiedene Ehemann von Frau Herta Müller,

der Dichter Richard Wagner,

nach Auskunft des Literaturarchivs Marbach seit 1972 Mitglied der Rumänischen Kommunistischen Partei,

verdächtigt mich, an einer Kampagne gegen Herta Müller im Vorfeld der KAS-Preisverleihung teilgenommen zu haben.

Deshalb sehe ich die KAS in der Pflicht den Nachweis zu liefern,

dass diese unterstellerische Behauptung falsch ist.

Alles, was ich in einer politischen Diskussion zu sagen habe, erfolgte und erfolgt öffentlich und auf der Grundlage von Fakten.

Deshalb strebe ich eine „parlamentarische Anfrage“ in der Sache Herta Müller an, die der KAS eine unvollständige Vita vorgelegt hat (Lücken über ein Jahrzehnt).- und dabei höchst wahrscheinlich erhebliche Tatsachen (eine mögliche Zugehörigkeit zur Rumänischen Kommunistischen Partei) verschwiegen hat.

Sollten Ehrungen erschlichen worden sein, dann ist eine Aberkennung des Preises durch die KAS nur eine logische Konsequenz.

In einem Schreiben vom 10.10. 2006 habe ich Herta Müller gebeten, ihr Verhältnis zur RKP aufzuklären.

Die Schriftstellerin hat dazu keine Aussagen gemacht.

Nach meiner Auffassung von Moral und intellektueller Redlichkeit ist sie zu einer umfassenden Aufklärung verpflichtet, gerade gegenüber der bundesdeutschen Öffentlichkeit, deren Ehrung sie über die KAS annimmt.

Aus diesen Gründen bitte ich die KAS nochmals um folgende Auskünfte:

Welche Jury hat diese Entscheidung herbeigeführt – und mit welchem Votum? Ich bitte um Zusammensetzung und die Namen der Juroren mit Funktion

und „Parteizugehörigkeit“.

Wurden auch Historiker, Politologen, ehemalige Bürgerrechtler etc. gehört?

Welche?

Ich gehe davon aus, dass die KAS sich der „historischen Wahrheit“ verpflichtet fühlt und gemäß den demokratischen Spielregeln schon im eigenen Interesse an einer Aufklärung der Materie interessiert ist.

Fakt ist:

Herta Müller war lange Jahre Nutznießerin der Ceausescu-Diktatur.

In dieser Zeit hat sie als „Nestbeschmutzerin“ (Terminus der literaturwissenschaftlichen Forschung) ihre bedrängten Landsleute (klassisches CDU-Wählerpotential) verunglimpft. Nach meinem Wissensstand hat sie sich dafür nie entschuldigt.

Nach meiner Auffassung ist ihre „Dissidenten-Vergangenheit“ inszeniert und nirgendwo belegt. Damit sehe ich eine Irreführung und Täuschung der bundesdeutschen Öffentlichkeit als gegeben an, die von der KAS über den Preis noch a posteriori sanktioniert wird.

Ich habe die „Materie Herta Müller „ in meinem Buch „Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur“, Dettelbach, 2008, bis zu einem gewissen Grad aufgeklärt.

Die KAS wollte das Projekt „Nicht fördern!

Anfrage: Hat die KAS Fördermittel für Band 2 der Forschungsarbeit eines langjährigen Dissidenten gegen totalitäre Verhältnisse:

Gegen den Strom. Deutsche Identität und Exodus?

In meinem Schreiben vom 22. 1. 2006 an Dr. Clement erkundigte ich mich nach einem eventuellen Stipendium bzw. nach einem Zuschuss, der durchaus auch symbolischer Art hätte sein können.

Ich werde die Diskussion in Bd. 2 differenziert weiter führen.

Wenn Frau Herta Müller, deren „literarische Leistung“ höchst umstritten ist, die Wahrheit auf ihrer Seite haben sollte, dann bedarf es keiner Verteidigung durch die KAS.

Vor dem literarischen Experiment kommt immer noch die „moralische Integrität“ der Autorin bzw. die von ihr vermittelte politische Botschaft, die auch heute noch zum Teil polarisierend, spaltend und destruktiv ist.

Die KAS hat als moralische Einrichtung eines demokratischen Staates vielmehr die Pflicht, darauf zu achten, dass mit der tatsächlichen Wahrheit kein Missbrauch getrieben wird.

Können wir auf einmal vergessen, dass Herta Müller die Rumänische Kommunistische Partei anerkannt hat, als das Land 1985 ruiniert am Boden lag?

Will die KAS den „Opportunismus“, in dem ich persönlich den Untergang der Demokratie sehe, noch ermutigen?

Verzeihen Sie, wenn ich mich als langjähriger Dissident, deutscher Patriot und christdemokratischer Staatsbürger so einfach nicht abwimmeln lasse.

Der Literaturpreis der KAS ist an sich ein politischer Preis.

Ich werde weitermachen – mit oder ohne die Unterstützung der KAS.

Nachbemerkung: Im Ostblock war es üblich, dass sich Bürgerrechtler und Oppositionelle, die nicht gehört wurden, am Beispiel Jan Palachs im Prag 1968 orientiert – öffentlich anzündeten, um ein Signal zu setzen.

In den Weiten Deutschlands, wo die Stimmen der Demokraten im Nichts verhallen, ist es bald auch soweit.

Die CDU soll sich nicht wundern, wenn ihre arg enttäuschten Stammwähler aus Überdruss zu den Radikalen überlaufen!

Carl Gibson, Philosoph, ehem. Bürgerrechtler und anerkannter pol. Häftling

P.S. Ich behalte mir vor, diese Schreiben zu veröffentlichen.“

Heute, vier Jahre danach mache ich diese einseitige Korrespondenz bekannt.

Fakt ist auch heute:

Die Konrad-Adenauer-Stiftung und somit die CDU fördert ehemalige Linke, Antideutsche und Kommunisten

und lässt im gleichen Atemzug einen aufrechten antikommunistischen Dissidenten im Regen stehen,

ohne ihn anzuhören,

ohne seine Argumente zu prüfen.

Was ist das anderes als zynische Machtpolitik jenseits von Ethos und Moral?

 

Nun – wie ging die Debatte zu Ende?

Nachdem die KAS die Angelegenheit höchst dilatorisch behandelte, im Versuch, die Sache auszusitzen wie andere in höheren Sphären der Politik, den Kritiker zermürbend mundtot zu machen, griff ich zum Telefon und erkundigte mich nach dem Stand der Dinge.

Ich wurde von Pontius zu Pilatus geschickt und vertröstet.

Schließlich erreichte mich das Schreiben des Leiters Prof. Günther Rüther vom 10.09.2008 via PDF-Datei mit dem Hinweis, die Diskussion sei aus der Sicht der KAS nunmehr beendet. Man fühle sich nicht verpflichtet, auf meine gegen Herta Müller erhobenen Vorwürfe einzugehen oder die Entscheidung der Jury zu rechtfertigen.

Darüber hinaus hätte ich mich während meines Anrufs im Gespräch mit dem KAS-Mitarbeiter Kuklik in Stil und Ton vergriffen. Von weiteren Anfragen solle ich künftig absehen.

Soweit das Machtwort von Professor Günther Rüther, der mit keinem Wort auf meine berechtigten Fragen einging.

Apropos deplatzierter Stil in der telefonischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Mitarbeitern des KAS –

Das ist eine Unterstellung, ein Vorwurf, der sich nicht beweisen lässt. Ich weise ihn mit aller Entschiedenheit zurück.

Trotzdem, der Ton macht die Musik. Die Erregtheit eines unmittelbar betroffenen Zeitzeugen, den man Wochen lang warten lässt und der mit höchst trivialen Argumenten abgewimmelt werden soll, ohne gehört zu werden, hört sich in den Ohren eines Angestellten, der nur Dienst nach Vorschrift tut, möglicherweis e merkwürdig an. In einer Debatte aber, wo es um Wahrheit und Lüge geht, um eine mögliche Täuschung der Öffentlichkeit, schließlich um die Frage, ob die KAS frühere Kommunisten fördert, um gleichzeitig überzeugte Demokraten und antikommunistische Widerstandskämpfer zu ignorieren, zählen die Fakten und die tatsächliche Aufklärung-

Dieser kritischen Aufklärung hat sich die Konrad Adenauer-Stiftung verweigert, indem sie den Dialog mit mir aus fadenscheinigen Gründen abwürgte.

Wollte sie nur vom eigenen Versagen ablenken?

Basta!

So geht die demokratische Einrichtung Konrad-Adenauer-Stiftung mit deutschen Staatsbürgern um, die ihr Recht auf Aufklärung dubioser Praktiken einfordern.

Wurde da bereits an einem großen Rad gedreht?

Hatte man bei der KAS und bei der CDU noch mehr mit Herta Müller vor?

Sie, die Systemloyale der Ceausescu-Diktatur, war nunmehr für den Nobelpreis nominiert.

Konnte der Nobelpreis auch durchgesetzt werden, wenn der echte Lebenslauf von Herta Müller der Allgemeinheit bekannt wurde?

Wohl kaum!

Ergo musste man Carl Gibson zum Schweigen bringen … und all die anderen kritischen „Leserbriefschreiber“, die schon vor Carl Gibson an die KAS geschrieben und Fakten angesprochen hatten!

Waren sie alle Instrumente und „nützliche Idioten“ der Securitate – zu denen sie von KP-Mitglied und Herta Müller-Gatte Richard Wagner öffentlich abgestempelt und angeprangert wurden?

Ich weiß nicht, was andere der KAS berichteten – ich weiß nur, dass die KAS meiner Argumentation nicht gefolgt ist und über ihren KAS-Preis erheblich politisch dazu beigetragen hat, dass Herta Müller auch den Nobelpreis erhielt und das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, obwohl ihre moralische Integrität nicht gegeben und ihr angeblicher Widerstand bzw. ihre Verfolgung im Kommunismus frei erfunden sind.

Ergo:

KAS und CDU müssen sich den Vorwurf einer moralischen Mitschuld gefallen lassen, einen Vorwurf, den ich als Mensch und Philosoph weiterhin erheben werde, weil die Spitze der Konrad-Adenauer-Stiftung und der CDU nachträglich von meinen Richtigstellungen erfuhren und trotzdem keine Konsequenzen zogen, eben deshalb, weil man sich als Teil eines Systems, das Fehler gemacht hat, nicht selbst belasten wollte.

Diese existenziell verständliche, an sich aber zutiefst zynische, ja machiavellistische Haltung werde ich nie hinnehmen. Ich werde solange öffentlich agieren, bis der Gerechtigkeit Genüge getan ist.

Mehr zur Materie auch unter:

Die Konrad Adenauer-Stiftung und die Kommunismus-Bewältigung in Rumänien

(Link zur Original-Diskussion im SbZ-Forum) unter:

http://www.siebenbuerger.de/forum/allgemein/795-die-konrad-adenauer_stiftung-und-die/

Ein Auszug aus meinen Kommentaren dort wird demnächst nachgereicht.

 Briefcollage

Bücher, Books, Publikationen von Carl Gibson

Täuschung und Irreführung durch Stilisierung, Beschönigung im Verschweigen erheblicher Tatsachen?

Damit alles seine Richtigkeit hat, hat die Konrad-Adenauer-Stiftung ihre Preisverleihung an Herta Müller dokumentiert. Verantwortlich für diese im Internet auffindbaren Dokumentation – und somit für ihre unbefriedigenden Inhalte – ist Professor Günther Rüther, derselbe deutsche Professor und KAS-Angestellte, der mir, dem antikommunistischen Bürgerrechtler das kritische Nachfragen untersagte, vielleicht aus deshalb, weil die vom ihm zu verantwortende KAS-Preis- Dokumentation einer kritischen Überprüfung nicht standhält.
Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat ihre Wunschvorstellungen darin dargestellt, Fakten hingebogen, geschönt, kurz inszeniert. Indem erhebliche Fakten präsentiert wurden, die nicht der historischen Wahrheit entsprechen und andere Tatsachen verschwiegen wurden, wurde die Öffentlichkeit getäuscht.
Wesentliche Ungereimtheiten, die mir damals im Jahr aufgefallen waren und die Argumentation meiner KAS-Nachfragen 2008 begründeten, können heute noch besser nachgewiesen werden, da – nach Akteneinsicht bei der rumänischen Gauck-Behörde CNSAS – weitere Daten zur Verfügung stehen.

Werfen wir einen Blick auf den Text der Ehrungsurkunde, wo es heißt Herta Müller sei 1987 aus der Ceausescu-Diktatur „geflohen“.
Fakt ist:
Die staatsloyale und von dem rumänischen Kommunisten geförderte Schriftstellerin Herta Müller, seinerzeit eine privilegierte Westreisende, wollte lange Jahre überhaupt nicht ausreisen.
Wer aus Rumänien „floh“, flüchtete, der flüchtete unter Lebensgefahr in der Regel über die Grüne Grenze. Ich selbst wurde an dieser grünen Grenze des ehemaligen Ostblocks zur Freien Welt bei einem Fluchtversuch aufgegriffen und gefoltert.
Andere Bekannte wurden totgeschlagen, in der Donau erschossen, einfach dahin gemordet.
Herta Müller aber reiste bequem mit einem Reisepass aus, nach dem sie mehrfach in der Bundesrepublik geweilt und die Spielregeln der Demokratie sowie der kapitalistischen Geldwirtschaft realitätsnah studiert hatte.
In der gleichen Urkunde heißt es weiter, Herta Müller habe sich in ihrem Werk mit der Diktatur auseinandergesetzt, sie habe gegen verordnetes Denken protestiert und den Aufbruch der nationalen Minderheiten begleitet. Das ist undifferenzierte Schönfärberei, sonst nichts.
Dass Herta Müller von „Hass“ getrieben „Niederungen“ veröffentlichte, Erzählungen, in welchen sie – statt gegen die Kommunisten gegen ihre deutsche, verfolgte Minderheit anschrieb, davon berichtet die Urkunde nichts.
Auch hört man dort nichts von den Preisen, die ihr die Kommunisten ihres Ehemannes Richard Wagner zuschanzten, um ihre Wühlarbeit gegen die eigene deutsche Minderheit im Banat zu stützen.
In der von der KAS in der Dokumentation veröffentlichten Vita Herta Müllers wird der ihr verliehene Preis der Jungkommunisten als Preis des Schriftstellerverbandes bezeichnet, eines Verbandes, dem sie nicht angehörte.
Aus meiner Sicht ist das Heuchelei seitens der Konrad-Adenauer-Stiftung, die sich ihr Bild willkürlich so zurechtlegt, wie es ihren Interessen und Zwecken behagt.
Aus heutiger Sicht erscheint dieses Prozedere als eine Art Reinwaschungsakt einer moralisch Besudelten, um sie für die anstehende Nobelpreis-Nominierung weiß zu waschen.
Das ist Machiavellismus vom Feinsten, der angeblich von der breiten Masse nicht durchschaut wird!?
Und doch wird es ins Auge gehen, mit und ohne Nobelpreis, weil eine moralisch nicht integere Person niemals weiß gewaschen werden kann.
Vor mir wurden, wenn Richard Wagner Hinweis auf eine Kampagne gegen Herta Müller zutrifft, bei der KAS wahrscheinlich andere anständige Banater Schwaben gestoppt, werte Staatsbürger, die nur über Fakten berichten und aufklären wollten?
So versteht die KAS der CDU Demokratie und den konstruktiven Dialog – als Wille zur Macht, rücksichtslos und willkürlich!?
Herta Müller, eine Opportunistin, die über Nacht die Fronten wechselte, nachdem die Titanic des Kommunismus den Eisberg gerammt und sie den Klang und Lockruf des Geldes vernommen hatte, wird von der Konrad Adenauer-Stiftung zur Heldin und Widerstandskämpferin stilisiert, obwohl kein einziger oppositioneller Akt dieser kontrovers diskutierten Schriftstellerin bekannt ist.
Die lächerliche Behauptung, sie hätte sich einer Securitate-Mitarbeit verweigert (und deshalb in der Fabrik Technometal als Übersetzerin arbeiten müssen)ist nur ein nicht verifizierbares Gerücht, mehr nicht, auch wenn es noch so oft wiederholt und in alle Welt hinaus posaunt wird.
Herta Müller ist eine Geschichten-Erzählerin mit blühender Fantasie, die ihre eigene Vergangenheit selbst erfindet.
Ja, statt sich der Geschichte zu stellen, der dubiosen Vergangenheit in Zusammenarbeit mit den Kommunisten, dem Pakt mit den roten Teufeln, wird alles, was nicht passt, ignoriert und verdrängt.
Herta Müller erfindet sich selbst – sie erfindet sich neu
und sie erfindet sich so, dass sie in eine Rolle hinein passt, die ihr andere zugedacht haben.
Steigbügelhalter, Knochennager aller Art, früher nützliche Idioten der Rumänischen Kommunistischen Partei und sogar Informanten des Geheimdienstes Securitate werden hinzugezogen, diese neuen Thesen via Mehrheitsbildung und Akklamation unkritisch zu stützen, indem sie – nach Art der Kommunisten und Post-Kommunisten Geschichte willkürlich uminterpretieren und so Geschichtsklitterung betreiben.
Authentische Zeitzeugen hingegen, die diesen Erfindungen widersprechen, Opfer des Kommunismus aus den Gefängnissen der Ceausescu-Diktatur, werden von der Konrad Adenauer-Stiftung abgehalten, ihr Testimonium zu formulieren und öffentlich zu machen, nur weil es den Zielsetzungen der Konrad Adenauer-Stiftung und der CDU widerspricht.
Auch mit Täuschung und Volksverdummung kann man Wahlen gewinnen.
Hauptsache, die breite Masse merkt nicht, was da gespielt und an welchem Rad da gedreht wird.
Ja, bei so viel destruktiver Energie und Verhinderungsbestreben – auch über bestimmte Medien – drängt sich der Begriff einer
„Herta Müller-Verschwörung“
auf, auch wenn diese Person nicht der Zweck ist, sondern nur das Mittel, den Endzweck zu erreichen.
Der Endzweck aber die der Wille zur Macht, die Sicherung der Macht und die konkrete Machtausübung in der innen- und Außenpolitik Deutschlands und Europas.
Die Gegner der CDU und die Ausländer werden noch darauf kommen, was da an konkreter Machtentfaltung vorexerziert wird – auch über Kultur oder „Literatur“!
Die Hoffnung, deutsche Schriftsteller würden aufmucken und gegen die einseitige Bevorzugung einer kontrovers diskutierten Literatin aus ihren Reihen protestieren, habe ich fast schon aufgegeben. Jeder macht seinen Kram und kümmert sich unpolitisch-apolitisch um eigene Belange, ohne sich groß zurückgesetzt, ja diskriminiert zu fühlen, selbst potenzielle Nobelpreiskandidatin, die bei der Nominierung übergangen wurden, schweigen.
Desto mehr aber hoffe ich auf die Stimme des kritischen Auslands, auf die Aufklärer-Nation Frankreich und auf die Intellektuellen dort, die sich nicht den Mund verbieten lassen wie die legalistischen Deutschen; ich hoffe auf kritische Stimmen aus Polen, wo man genau weiß, wo Widerstand gegen den Kommunismus bedeutet und wie es im ehemaligen Ostblock zuging, ferner hoffe ich auf die Intervention der Common-sense-Nationen in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Dort wird es eine kritische Nobelpreis-Nachlese geben, wo man auch über den Kulturimperialismus der Deutschen diskutieren wird, die sich mit der Nominierung und durchgesetzten Ehrung Herta Müllers möglicherweise einen Bärendienst erwiesen haben.
Die ganze Wahrheit wird noch an den Tag kommen, eben weil der kritische Sinn in den Demokratien des Westens funktioniert und auf Dauer nicht unterdrückt werden kann. Daran glaube ich fest und innerlich überzeugt.
Zurück zur KAS-Dokumentation, deren Text der Ehrungsurkunde viel Interpretationsspielraum zulässt. Je nach Sichtweise wird der Befürworter einen Aspekt betonen, der Kritiker eine anderen.
Es bedarf keiner besonderen Erwähnung, dass sich für alles Gefälligkeitsgutachter finden lässt, Prosituierte des Geistes auch aus den Sphären der Alma Mater, die gegen entsprechendes Honorar das abliefern, was man von ihnen erwartet, auch wenn sie sich in der Welt des Kommunismus nicht auskennen und auch wenn sie ihr „wissenschaftliches Gewissen“ eine Weile auf Eis legen müssen.
Pecunia non olet – im Westen ebenso wenig wie in der korrupten Scheinwelt des real existierenden Sozialismus.
Doch was ist mit dem Lebenslauf von Herta Müller?
Darf man ein „Leben“ a posteriori verfälschen, nur um zu einem billigen Zweck zu gelangen?
Was wird aus den viel beschworenen abendländischen Werten, wenn die Hüter der Demokratie nach Lust und Laune lügen und täuschen?
Weshalb ist Herta Müllers Lebenslauf nicht vollständig?
Weshalb wird auch dort gemauschelt, verdreht, angepasst, zurechtgebogen, interpretiert, verschwiegen?
Weshalb werden Lücken übersprungen und Fakten, die nicht ins Konzept passen ignoriert?
Nur, weil gewisse Dinge nicht sein sollen, die nicht sein dürfen!?
Konkret nachgefragt:
Weshalb werden die kommunistischen Preise verschwiegen, die Herta Müller in der Ceausescu-Diktatur empfangen hat?
Weshalb wird ihre Ehe mit dem langjährigen Kommunisten Richard Wagner verschwiegen?
Weshalb werden ihre mehrfachen Westreisen Jahre vor ihrer Ausreise in die BRD verschwiegen?
Den Antworten auf diese von mir oft und öffentlich gestellten Fragen geht die Konrad Adenauer-Stiftung systematisch aus dem Wege.
Je genauer man hinschaut und je mehr man selbst recherchiert hat, desto deutlicher erscheint die Intention einer Deviation über Selektion. Der oberflächlich rezipierende Leser und Bürger soll durch eine pseudoplausible Auswahl in die Irre geführt und getauscht werden.
So arbeiteten die Kommunisten – mit Halbwahrheiten, die eigentlich Lügen sind. Das System des Belügens der breiten Bevölkerung hat inzwischen die freie Welt des Westens erreicht, steht in Blüte und scheint zu wuchern, auch durch meinungsbildende Manöver wie bei der Konrad-Adenauer-Stiftung und ähnlich orientierten Parteien oder Medien.
Kritische Intellektuelle, freie Geister, unabhängige Journalisten, querdenkende Autoren, souveräne Aufklärer aller Art werden isoliert, kastriert, wenn nötig diffamiert und in die Wüste geschickt oder in die Katakomben, wo ihr freies Wort kein Gehör findet, während die großen Lügner mit und ohne Auftrag auf dem Markt agieren und mit Trug und Täuschung die Köpfe des Volkes verwirren.
Ja, so funktioniert Demokratie in Deutschland Anno Domini 2012!

Mehr zur Materie auch unter:
Die Konrad Adenauer-Stiftung und die Kommunismus-Bewältigung in Rumänien
(Link zur Original-Diskussion im SbZ-Forum) unter:
http://www.siebenbuerger.de/forum/allgemein/795-die-konrad-adenauer_stiftung-und-die/
Ein Auszug aus meinen spontanen Kommentaren aus der Situation heraus zur Thematik wird hier nachgereicht.

Fotos: Carl Gibson
©Carl Gibson

Link zur Original-Diskussion im SbZ-Forum unter:
http://www.siebenbuerger.de/forum/allgemein/795-die-konrad-adenauer_stiftung-und-die/

Die Konrad Adenauer-Stiftung und die Kommunismus-Bewältigung in Rumänien

(Meine Vorrede als Eröffnung der Diskussion im SbZ-Forum):
Die Konrad Adenauer-Stiftung macht Außenpolitik in Rumänien (?),ohne Lust, die kommunistische Vergangenheit der Ceausescu-Diktatur mit ansprechen und mit aufarbeiten zu wollen.
Ehemalige antikommunistische Widerstandskämpfer aus der Zeit der Ceausescu-Diktatur, Regimekritiker, Dissidenten werden nicht eingeladen, ja ausgegrenzt.
Stattdessen versichert sich die KAS der Mitwirkung ehemals systemloyaler Schriftsteller wie Herta Müller, Richard Wagner (lange RKP- Mitglied) und Eginald Schlattner (Schriftsteller-Denunziant.
Dient dieser auch als “private Außenpolitik” deutbare einseitige Aktionismus den Interessen der Bundesrepublik Deutschland bzw. der CDU/CSU?
Als antikommunistischer Widerstandskämpfer und Zeitzeuge fühle ich mich verpflichtet, diese Diskussion an die Öffentlichkeit zu bringen.
Ich zitiere hier die zwei ADZ –Artikel nach dem Wortlaut des “Banatblog” – mit meinen Kommentaren (dort) dazu. Die SbZ hat zur Thematik nach meinem Erkenntnisstand noch nichts berichtet? Oder? Was sagen die „Siebenbürger.de“- bzw. die SbZ-Leser zu diesem Thema?
Ist es richtig, die Verbrechen der Kommunisten unter den Teppich zu kehren, sie zu vergessen, sie ungeschehen zu machen?
Oder verhöhnt man so nur die Opfer des Kommunismus, jene 100 Millionen Tote, die diese zynische Weltanschauung weltweit gefordert hat?

Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien:
„Nicht hier tätig, um Klagen zu erheben, sondern um Entwicklungen zu unterstützen“
ADZ-Gespräch mit Dr. Bernhard Vogel, Präsident der Konrad-Adenauer-Stiftung
(…)

Wenn die CDU-nahe KAS in Hermannstadt/ Sibiu/Siebenbürgen/Rumänien eine Tagung über abendländische “Werte” veranstaltet, diese Konferenz jahrelang vorbereitet und dabei die potentiellen “Kritiker” der erwarteten Einheitsharmonie a priori “ausschließt”, dann ist das durchaus ein Thema, das die Benutzer der “Siebenbuerger.de” Plattform bzw. die Leser der Siebenbürgischen Zeitung Online interessieren sollte.
Das ist meine bescheidene Meinung!
“Banatblog” ist eine noch ganz junge Initiative eines jungen Mannes (keine landsmannschaftliche Plattform!) – und in der Tat mit noch wenig “user”. (Aber Sie können gern dort auf meine Kommentare antworten!)
Doch “banatblog” hat das Interview mit KAS Präsident Dr. Bernhard Vogel aus der ADZ reproduziert bzw. den Bericht von Frau Hanelore Baier aus der ADZ über die Konferenz wiedergegeben.
Da die Diskussion über die KAS-Konferenz in Hermannstadt hier bereits im Vorfeld der Tagung angeklungen war und kritische Fragen dazu auftauchten, ist es – aus meiner Sicht richtig – sie weiter zu führen.
Die Bürger der Bundesrepublik müssen wissen, was die KAS in Rumänien macht, mit wem sie sich umgibt und wie sie über abendländische “Werte” reden will, wenn die Verfechter gerade dieser “Werte” in schwerer Zeit heute dort ausgeschlossen werden.
(Nach meinem Wissen wird die Außenpolitik vom Kanzleramt gemacht und über das Auswärtige Amt durchgesetzt, nicht über einseitige, parteipolitisch gesteuerte Stiftungen.
Was die KAS in Rumänien tut, ob sie nach der Bewältigung des Kommunismus mit Basescu redet oder nur eitles “Shake hands“ betreibt, ist durchaus ein moralisches Problem und ein innenpolitisches noch dazu, gerade im Superwahljahr!
Wenn der CDU die Wähler davon laufen, dann kann sie sich bei der KAS erkundigen, weshalb das so ist!
Ich habe vor 30 Jahren als Schüler und CDU-Mitglied die Partei-Beiträge von meinem Schüler-Taschengeld bezahlt, nachdem ich Jahre in Opposition war, aus einem Idealismus heraus und überzeugt, dass die christlich-demokratischen “Werte” den Symbolen “Hammer und Sichel” entgegengehalten werden müssen.
Das sehe ich heute auch noch so, als Zeitzeuge, der davon überzeugt ist, dass der Kommunismus noch längst nicht besiegt ist.
Wenn in diesem Land die patriotischen Kräfte demontiert werden, auch indirekt, dann ist es mein legitimes Recht zu fragen, wer das tut und weshalb.
Carl Gibson.
Wie halten Sie es mit der Kommunismus-Bewältigung?
Erledigt sich die verbrecherische Sache des Kommunismus weltweit von selbst – wie in Russland über eine Oligarcho-Diktatur oder wie? Und was sind “Werte” wert, wenn “die” unglaubwürdig sind, “”die sie verfechten?
Umwertung aller Werte – und ein neuer Pakt mit dem Teufel?
Und noch etwas zum Thema:
Wie finden Sie das, was die KAS in Sibiu/Romania bei Weihrauch und Myrrhe dort veranstaltet?
(Wer so trefflich aus dem Verborgenen schimpfen kann, der hat sicher noch ein paar Argumente auf Lager, oder?)Adrian Paunescu lässt grüßen – und Corneliu Vadim Todor! Cantarea Romaniei! Wie wäre es mit der “hora unirii”? Als Groteske a la Eugen Ionesco? Die KAS, die loyalen Schriftsteller, Panegyriker und Dozenten, der ehemalige Flottenkommandant … Und alle singen im Chor:
„hai sa dam mina cu mina“…
“iarba rea din holde piara, piara dusmanii din tara…? Intre noi sa nu mai fie, decit flori si armonie!“
Das Eiapopeia vom Himmel, würde Heine sagen, in neuer Metamorphose …unkritisch vereint!
Und: Apropos “BESCHEIDENE” Meinung!
Sie haben gerade vis-á-vis das Beachten der “Ironie” bzw. der ironischen Brechung eingefordert! Achten Sie auch in meinem Sprachgebrauch darauf?!
Auf Argumente warte ich noch! Ganz egal von welcher Seite sie kommen! Ich habe hier nur einige objektive Dinge angesprochen, die mir wichtig erscheinen, – und die zum Himmel stinken aus der Sicht eines Demokraten, ungeachtet der Tatsache, dass sich Herta Müller und Richard Wagner – nach gusto!!! – instrumentalisieren lassen, wie es immer schon ihre Art war, chamäleonhaft, je nach Wind-Konstellation, einmal von den Kommunisten in der Ceausescu-Diktatur, dann von den Linken um F.C. Delius und Olaf Ihlau aus der “SPIEGEL”-Redaktion in Hamburg … und schließlich von der Konrad Adenauer-Stiftung wie Anno Domini 2004 bei der Literaturpreisvergabe für eine “antitotalitäre Grundhaltung” bzw. jetzt, 2009, geschehen in Hermannstadt/Sibiu in Rumänien.
Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich sing… oder? Wie soll es sogar Konrad Adenauer einmal formuliert haben: Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern… Ich sehe die Dinge da etwas anders …Machiavelli total? Nein! Wenn wir die Prinzipien der demokratischen Grundordnung opfern – und nur noch opportun, nach “gusto” eben! – in den Tag leben in der Hoffnung auf einen zu flatternden Scheck – dann können wir die Demokratie bald ganz beerdigen.
Dann triumphieren die Panegyriker – und hinter ihnen neue Diktatoren. (… , die hier gegen mich einen verleumderischen “Thread” eröffneten) verkörpern das Destruktive Prinzip schlechthin, den “Geist”, der stets verneint, weil er nicht bejahen will. Den Geist der Dunkelmänner, die das Licht scheuen – das stolze Licht, das einst der Nacht den Rang und Raum streitig macht’- und die aus dem Dunkel mit Schmutz werfen! (Mit Nietzsche gesprochen: Das Ressentiment der Schlechtweggekommenen wirkt hier!)
Von ihm erwarte ich stets nur eine “neue” Replik, wie er meine Argumente ad absurdum führen will und wie er meine Position neu zu diskreditieren sucht.
Die KAS hat nach meiner Auffassung in der Realpolitik große Fehler gemacht und befindet sich seit dem Festhalten an Herta Müller auf dem Holzweg.
Herta Müller hat -nach eigener Aussage im Spiegel Interview 1987 nach ihrer Ankunft hier – explizit betont, dass der “Hass” die Triebfeder war, die sie die Schmähungen in “Niederungen” gegen ihre deutsche Landsleute aus dem Banat verfassen ließ. Jetzt kommt die KAS und ehrt das falsche Prinzip, den “Hass”, statt auf Versöhnung zu setzen.
Dort aber, wo “kommunistische Verbrechen” anzusprechen sind, vielfacher Terror und Mord, dort scheut die KAS die Aufklärung über Ansprache und verhält sich still – wie gerade jetzt in Sibiu.
Das lässt den aufrechten Patrioten in mir aufschreien!
Die CDU Wähler werden über das KAS-Verhalten scharf urteilen – mit ihren Stimmen an der Urne!
Richard Wagner ist – als ein kleiner Autor unter den poetae minores – vollkommen irrelevant, weil er unter Hammer und Sichel viel zu lange mit marschierte, während die Widerstandkämpfer in die Gefängnisse der Kommunisten geworfen wurden oder erbärmlich am Staatsterror der Securitate scheiterten.
Im letzten Jahr kam Herta Müller mit einer Geschichte aus Rumänien zurück:
Sie sei verfolgt worden!
Mal neugierig, wie ihr das Essen in Sibiu diesmal bekommen ist!
An der Seite des Verräters Eginald Schlattner!
Und ob es eine neue Geschichte gibt,
neue Mythen …
mit Gift im Becher und einem Dolch im Gewande…??? Neue Legenden und ein neuer Anstrich?
Was Privat-Außenpolitiker Dr. Berhard Vogel, Präsident der KAS, bei seinem Empfang und Shake hands mit Rumänien-Präsident Traian Basescu wohl angesprochen hat?
Sub rosa? Man versteht mich… In der deutschen Presse erfuhr ich nichts darüber? Carl Gibson.
(…)
Sie haben mir aus der Seele gesprochen, (…)- ich hätte nie gewagt, es so drastisch zu formulieren! Früher schon hegte ich den gelinden Verdacht – und ich äußerte ihn auch schon leicht vorsichtig weiter oben – dass ich es hier mit einer vielleicht sogar “professionellen Abteilung der alten Securitate” oder des neuen Desinformationsabteilung des SRI” (rum. Geheimdienst heute!) zu tun habe, denn immer, wenn ich gewichtige Argumente in die Diskussion einbrachte, waren schnelle Destrukteure da, um sie zu zersetzen … und um mich zu beschimpfen … zu diskreditieren … in den Schlamm zu ziehen … wie weiter oben: den selbsterklärten Helden und den Philosophen aus dem Banat etc … Die Sache wäre grotesk, wenn sie nicht zu ernst wäre. (…) hat mir öffentlich hier vorgeworfen, ich würde dieses Forum “schamlos missbrauchen”! Jetzt wird aber deutlich, wer das dieses Forum “wirklich” missbraucht. Meine Vita ist offen wie ein Buch – die Beweise stehen unter meiner “Bilddokumentation” auf meiner homepage unter http://www.gibsonpr.de
und sie sind weltweit von jedem Punkt der Erde aus abrufbar! Was aber wissen wir über (…) Herta Müller und andere? Fragen über Fragen? Ich habe immer daran geglaubt, dass die gute Sonne es doch noch an den Tag bringen wird – wie im Märchen, dass die Wahrheit uns frei machen wird – und dass, wie Herta Müller es formulierte”, Lügen kurze Beine haben – nur die Wahrheit sagt sie, hat keine! Wir werden ihr Beine machen! Haben Sie noch etwas von dem starken Tobak auf Lager?
Carl Gibson
(…)
Die obskure (…) hat ganz im Geiste des Kanalrattenjournalismus der obskuren Art den Thread “Carl Gibson verunglimpft R. Wagner und H. Müller” in die Welt gesetzt, wohl in der Hoffnung, dass mich diese Schlagzeile im Internet in den Augen nicht Informierter, halb Informierter oder Desinformierter “diskreditiert” bzw. dass doch etwas hängen bleibt – wie in allen Schmutzkampagnen. Die Beweise für meine “Verunglimpfung” ist die obskure Gestalt aus Bukarest wohnhaft im “Deutschen Dorf” (so ihre Angaben im Forum!) schuldig geblieben. Dummheit schützt vor Strafe nicht, (…)- darauf habe ich (…) deutlich hingewiesen? Ist das zu hoch für Sie?
(…) Oder ist ihm nach der Entlarvung die Lust am Gespött anderer vergangen? Was ich mich immer schon fragte: Wo kommt so viel Ceausescu-Diktatur und Kommunisten-Regimefreundlichkeit her, wenn da nicht irgendwo ein Verhältnis besteht? Cui bono? Carl Gibson
Wenn alles am Geld hängt – und alles zum Geld drängt, dann ist der gut dotierte Nobelpreis doch eine große Verlockung für gewisse Leute und Kreise?
Nur, kann man “Hass”-Autoren wie Herta Müller für eine solch hohe Auszeichnung im Namen der Bundesrepublik Deutschland nominieren, noch bevor sie widerrufen und sie sich von den destruktiven Prinzipien wie falschen Symbolen distanziert haben?
Wer freut sich am meisten, wenn der Dukaten im Kasten klingt …und das Seelenheil in die Hölle springt?
Da stinkt doch etwas im Staate …oder? P.S. Zur sonderbaren Chamäleon-Identität einzelner Desinformanten hier im Forum: Ich habe gerade etwas nach-recherchiert: Wenn (…) mit (…) identisch ist, dann schreibt er sich selbst! Großartig! (…) dann ist er hier als “Mann” und als “Frau unterwegs – oder, das fragte ich bereits früher – als androgyne Person – oder gar als Multi-Person, die von ihren vielen Identitäten nicht weiß oder wissen will! Jeder mache sich seinen Reim daraus – und jeder nehme sich in Acht, mit “Täuschern” zu kommunizieren! Denn Freunde der Wahrheit sind diese Täuscher nicht! Carl Gibson
Was wissen Sie von Verfolgung in einer verbrecherischen Diktatur durch Kommunisten, unterstützt von geistigen Brandstiftern und Helfershelfern aller Art, (…) – oder soll ich als alter Don wieder Dulcinea sagen, auf die Gefahr hin, dass “Igor” aus dem fernen England Ihnen zu Hilfe eilt, um sie vor meinem ungeheuerlichen Sexismus zu beschützen? Sie unterstellen mir “Paranoia”? Sie pathologisieren mich öffentlich? Sie, wohl eine, die nichts mehr zu verlieren hat? Gute Freunde, die über Jahre von Kommunisten verfolgt und gemartert wurden, leiden heute noch unter “Paranoia” – andere sind elendig zu Grunde gegangen, weil selbst die Welt der Freiheit den von den Kommunisten angerichteten Schaden an Leib und Seele nicht mehr ausbügeln konnte – sie scheiterten an “Paranoia”, auch weil die halb verblödete, halb des-informierte Welt hier ihre Botschaft nicht mehr hören wollte! Welche Ihrer Gehirnhäften tickt gerade – und welche ist im Augenblick abgestellt, (…) oder wie auch immer Sie – ewiges Chamäleon der Täuschung – auch heißen mögen! Schämen Sie sich eigentlich nicht, die Welt hier zum Narren zu halten? Don Carlos ist seit Anfang August 2008 “Carl Gibson” – auch wenn er als Don Carlos auftritt,
denn den Klick dahinter schafft jeder … was aber ist bei Ihnen zu finden – das Vakuum Ihrer Identität, Ihres “Geistes” und ihrer “Seele”, falls (…) ihnen zugesteht, so etwas zu haben… Marxisten negieren so etwas, auch wenn sie sich “Psycho-Logen” schimpfen! Der Kreis schließt sich … wer genau beobachtet und die “Stile” studiert, kennt euch alle … an euren Federn … und an Eurer Gesinnung! Carl Gibson.

Gleiches gesellt sich zu Gleichem! Eine fehlte noch im Bunde! Jetzt ist sie da! Worauf darf der Akzent gelegt werden, auf “Neid” oder auf “Hammel”? Und worauf sollte ein “Neidgefühl” ausgeprägt werden? Auf “falsche Federn”, “falsche Zungen” “falsche Fährten” – oder auf Bauchweh-Literatur? Carl Gibson.

Das edle Gastrecht hier auf “Siebenbürger.de” werde ich nicht missbrauchen, (…). Fast alles ist schon gesagt -bald wird es ruhiger werden! Doch solange noch obskure “Täuscher” hier unterwegs sind und die Leser verwirren mit gleich mehreren Identitäten, solange glaube ich ein Recht zu haben, Fakten darzustellen, die objektiv verifiziert werden können. Vielleicht langweile ich nur Sie – und viele andere wollen hören, was ein antikommunistischer Querulant und neuzeitlicher Philosoph zu sagen hat, der im Netz schriftstellert und so die Langeweile anderer vertreibt? Wo ich kommentiere, tut sich etwas! Man klickt und will hören, was sich tut – nur Sie wollen fernbleiben – und Sie können es nicht! Welch eine Herausforderung und Faszination, den Carl Gibson zu beschimpfen!
Durch die Präsentation von Fakten, entsteht Wissenschaft und Wahrheit! Wenn Sie aber glauben, dass meine Meinungsfreiheit hier an dieser Stelle beschnitten werden sollte, dann veranstalten Sie doch ein Plebiszit, in welchem die Majorität der Siebenbürger Sachsen entscheiden soll, ob der Gastredner aus dem entlegenen Banat weiter reden soll – oder ob er für immer schweigen soll!
Ich werde mich dem Votum der Mehrheit fügen!
Vielleicht erbarmt sich der “Igel” und übersetzt mir die nur zu 80 Prozent verstanden Zeilen Ihres Dialekts, damit ich nichts Falsches verstehe! Ihre Einschätzung der literarischen Qualität von Herta Müller und Richard Wagner dürfte auch Ihrem sonstigen Literaturgeschmack entsprechen.
Über Geschmack kann man nicht streiten – oder eben doch streiten!
Mit Ihnen will ich das hier nicht angehen. Bleiben Sie bei Ihrem Geschmack und lassen Sie mir bitte den meinen! Doch moralische und politische Implikationen und Auswirkungen von politischen Schriftstellern mit Mission gestern und heute gehen alle etwas an! Und zu diesem Thema habe ich noch manches zu sagen! Oder? Carl Gibson

Ist es richtig, dass die KAS mit Denunzianten wie Eginald Schlattner, Altkommunisten wie Richard Wagner und Systemprofiteuren wie Herta Müller in Hermannstadt/ Sibiu in Rumänien an einem Tisch sitzt und über “europäische Werte” spricht, während die Widerständler gegen den Kommunismus während der Ceausescu-Diktatur nicht einmal eingeladen werden, weil die KAS offensichtlich kein Interesse hat, über die Bewältigung der kommunistischen Vergangenheit in Rumänien zu sprechen.
Das war meine Ausgangsfrage! Was sagen (…) und … die anderen aus dem Busch dazu? Dazu hörte ich noch nichts!
Vor allen aber was meinen die aufrechten deutschen Patrioten zu dem Thema, die es noch scheuen, hier ihr Wort zu erheben?
Um ihre Stimme zu hören, eröffnete ich diese Diskussion! Was (…) etc. beizutragen haben, ist seit August 2008 sattsam allen an den Bildschirmen bekannt. Carl Gibson
(…) Aus Ihrer Sicht, (…), ist alles so in Ordnung, so wie es ist! Die Verbrechen der Kommunisten bleiben unangesprochen und ungesühnt! Über adäquate Sühne können wir anderswo reden! In einem neuen “Thread”!
Hier nur meine kurze Antwort:
Aus der Sicht der Opfer – und hier rede ich nicht pro domo und nicht nur für mich, sondern auch in Namen der Gestrandeten ohne Kreuz – sieht die Notwendigkeit der kritischen Kommunismus-Bewältigung anders aus.
Was wissen die in der Bundesrepublik aufgewachsenen KAS-Mitarbeiter von real existierenden Kommunismus? Von Opposition, Verfolgung etc.
Sie wollen auch nichts wissen!
Das weiß ich aus meinem Briefwechsel mit der KAS-Stiftung!
Fragen Sie doch einmal bei Hans Bergel nach, wie man sich fühlt, wenn ein Kollege einen anderen der Securitate und der langen Jilava-Haft auslieferte …. und dann nach München kommt, ohne Lust mit dem Opfer zu sprechen, auch nicht im Rahmen einer öffentlichen Lesung. Den Bericht zu Eginalds Schlattners Lesung finden Sie hier in der Siebenbürgischen Zeitung zum Nachlesen ( Das ganze Buch ist eine Lüge…) Was wissen Sie, (…), von der Betroffenheit der Kommunisten-Opfer? Herr (…), der nicht mit dem Georg Scherg verwandt ist?Der neben Bergel, Wolf von Aichelburg und zwei anderen Literaten aus Siebenbürgen von Schlattner freiwillig belastet wurde. Und was weiß ich von (…) und (…)? Nicht einmal das Geburtsdatum! Sie wollen in einem Atemzug Herta Müller, Richard Wagner, Eginald Schlattner für ihre eklatante Zeitverkennung und Fehler entschuldigen, indem sie sie mit Oskar Pastior und Dieter Schlesak gleichstellen?
Dieser Vergleich hinkt sehr!
Die beiden können doch selbst nach Canossa pilgern und öffentlich zu Kreuz kriechen, wenn sie erwarten, dass ihnen die Öffentlichkeit verzeiht? Herta Müller hat sich zu dem “Hass” bekannt, den sie mir boshaft unterstellen, (…)! (Haben Sie irgendetwas aus meinen Werken gelesen?
Auch nur eine Zeile? Und worauf begründet sich ihre analytische Kompetenz? Wo sind ihre Meriten, Leistungen? Jauchekübel ausgießen, (…), dass machen die Obskuren hier – und wenn sich einer gegen die “Verdreher” wendet, dann wird man ihm sein “Dreher”-Sein vor, sprich seine humil-proletarische Herkunft! Wie edel – und geschmacklos! Und immer aus dem Busch und hinter der Larve versteckt, damit auch niemand dahinter kommt, wer da mit Lehm wirft…) Schauen Sie nur auf das Datum der Ausreise von Pastior und Schlesak – und auf die viel zu späte Ankunft von Müller und Wagner, die 20 Jahre später kamen … das allein spricht Bände.
Weshalb wollte die Konrad Adenauer-Stiftung gerade diese hoch “kontroversierten” Zierden als schmückendes Beiwerk – und keine Substanz? Gibt es denn (außer mir!) nicht noch ein paar andere wahrhaftige Bürgerrechtler, die dort unter Rumänen (nicht unter Wölfen wie früher!) über europäische Werte reden, ohne gleich in die Hora einzustimmen?
Ich war seit 1979 nicht mehr im Land meiner Folterer.
Herta Müller fühlt sich dort wieder wohl, obwohl sie erst im letzten Jahr ebendort “verfolgt” wurde! Soviel zur späten Stunde – denn selbst die treuesten Leser werden müde! Carl Gibson.

Es ist ein falsches, ja verheerendes “politisches Signal” an die konservative Wählerschaft und an alle “gesunden” Patrioten, wenn eine über die CDU breit im Deutschen Volk verankerte Stiftung wie die KAS sich mit opportunistischen Wendehälsen und ehemaligen Profiteuren der Ceausescu-Diktatur an einen Tisch setzt und statt über Vergangenheitsaufarbeitung und Vergangenheitsbewältigung im real existierenden Sozialismus kritisch zu reden, über “europäische Werte” zu debattieren versucht!
Was soll die Alibi-Veranstaltung, wo es doch in Rumänien zunächst einmal darauf ankommt, den “Report zur Analyse der kommunistischen Diktatur in Rumänien” wissenschaftlich aufzuarbeiten, zu popularisieren und die Konsequenzen daraus politisch umzusetzen.
Was haben unglaubwürdige Hass-Autoren wie Herta Müller und Kommunisten-Mitläufer wie Richard Wagner mit “europäischen Werten” zu tun?
Sie, die Linken, durften ihre Werke mit kommunistischem Segen (mit dem Plazet der RKP!) in den Jahren 1975-1982 drucken, während ich, der deutsche Konservative, der schon damals an dem Wertesystem der Bundesrepublik Deutschland festhielt und es nach außen vertrat, als “Rechter” ideologisch in eine Ecke gestellt wurde, ohne jede Chance, auch nur eine literarische oder wissenschaftliche Schrift zu veröffentlichen.
Freiheit oder Sozialismus?
Konrad Adenauer, mein früheres Vorbild, würde sich im Grabe umdrehen, wenn er erfahren würde, was in seinem Namen so alles betrieben wird. Der einfache Rumäne hat eine Redensart: Von der Stelle, wohin ich spuckte, esse ich (später) nicht mehr!
Acolo unde scuip, eu nu mai minanc!
Der kleine Mann bleibt sich treu! Ein Leben lang!
Und was macht der wendige Intellektuelle auf der Suche nach seinem Vorteil?
Er wendet den Hals …und paktiert mit der anderen Seite, lässt sich instrumentalisieren und manipulieren …
und das alles zum Schaden der demokratischen Kultur in einer westlichen Demokratie.
So breitet sich die “Lüge” aus und verdrängt die Wahrheit in vielen Formen.
Das Debakel nach dem Zusammenbruch der Werte spüren dann alle unmittelbar an der eigenen Existenz – doch dann ist es zu spät!
Die Lüge muss im Ansatz ausgerottet werden – wie eine Krebszelle, sonst stirbt der Organismus!
Die Linken in Temeschburg aus dem Umfeld der so genannten Aktionsgruppe Banat lehnten seinerzeit das Modell BRD ab –ja sie verhöhnten es auch noch im Gefolge Wolf Biermanns!
Diese Haltung war mir seinerzeit zutiefst fremd und suspekt.
Heute wollen die opportunistischen Wendehälse ihre Jugendsünden vergessen – und die KAS weigert sich, diese Tatbestände zur Kenntnis zu nehmen, genauso wie die Verbrechen der Kommunisten unter den Teppich gekehrt werden sollen.
Da erhebe ich Protest und sage:
J’ accuse! Mit Zola,
ebenso wie ich es in der “Symphonie der Freiheit” exponiert habe, nur noch drastischer, denn inzwischen ist die Verstrickung bestimmter Literaten mit der Kommunistischen Partei in Rumänien und sogar mit der Securitate erwiesen.
Das hier ist eine Thematik von innenpolitischer Relevanz -und ein paar Stufen zu hoch für Kommentatoren wie (…). Auch in Sachen Kommentieren gibt es mehere Ligen. Zuerst kommt die Bildung, dann das Lesen … und irgendwann das Verstehen! Nur andere beschimpfen ohne Grundlage reicht nicht aus ( … )Bleiben Sie bei Ihrem ersten Decknamen, (…), unter dem sie viele Kommentatoren beleidigt und hinausgeekelt haben, lange vor meiner Präsenz hier. Das neue Federkleid (…) steht Ihnen nicht, weil doch das Wesen (des Pudels Kern!) das alte bleibt, trotz äußerlicher Metamorphose und neuer Pseudo-Namen! Jeder kann nur das weiter geben, was in ihm ist … und solange alle anderen Aufrechten schweigen, werden (…) … und mit Abstand die halbverdeckte Frau (…) ihre geistigen Ergüsse verbreiten, verdrehen und täuschen – und in dem Element wühlen, das ihr Wesen ausmacht. Carl Gibson.

nomen est omen,(…), – jeder definiert seine Identität gemäß seiner Identifikation mit Werten – Ich habe jetzt nur noch den bescheiden Namen meiner bürgerlichen Herkunft, Carl Gibson – doch dieser macht meine gesamte Identität aus, die vor fünfzig Jahren begann und heute noch nicht abgeschlossen ist, sondern offen bleibt, auch in der Auseinandersetzung mit (…) und anderen enigmatischen Erscheinungen. Erzählen sie uns doch etwas aus Ihrem “Heldenleben”, etwas von Ihren wissenschaftlichen Meriten, statt hier nur auf meine Herabwürdigung zu zielen, (…).Haben sie einen Namen – oder einen guten Ruf zu verlieren? Lebende “Helden” liebt kaum einer, weil er das Spiegelbild des eigenen Versagens nicht erträgt. Ich war seinerzeit kein Held, sondern ein einfacher Staatsbürger, der seine Meinung offen vertrat, der für seine Überzeugungen eintrat und der handelte. Das ist alles.
Der Wert des Handels und die Summe meiner existentiellen Leistung werden andere zu beurteilen haben; nicht jetzt, später einmal, wenn alle Fakten klar vorliegen und objektiv von nicht Beteiligten und nicht Betroffenen analysiert werden.
Waren nicht Sie es, (…), der mich auf die KAS-Konferenz in Sibiu mit Herta Müller und Richard Wagner als erster in diesem Forum aufmerksam machte? (…) Kommentieren sie doch die Thematik: Die KAS in Sibiu am Tisch mit alten Systemprofiteuren! Haben Sie auch dazu eine Meinung? Dann sehen wir einmal, ob mein Namensvetter “Karl” hier im Forum wieder ausrufen wird: Gut gebrüllt, (…)! Der vielfach hier gestartete Versuch, meine Aufklärungskampagne als “Neid-Kampagne” zu diskreditieren, wird mich nicht davon abhalten, fundamental wichtige und substanzielle Dinge von innenpolitischer Tragweite hier anzusprechen.
Haben Sie auch ein Gesicht, (…)? Oder verstärken Sie nur die Schar der Masken in diesem “Grand Macabre”? Carl Gibson.

“Gegen den Strom – Eine Symphonie der Freiheit” nannte ich meine Memoiren vor einigen Jahren provisorisch, nachdem ich mich durch gerungen hatte, sie überhaupt zu verfassen.
Allein gegen den Strom, (…), das war mein Leben. Lange war ich im Zweifel, ob ich es offen legen sollte. Und ich hätte es nie getan, wenn eine Herta Müller, die früher ihre Landsleute verhöhnte, um sich zu profilieren, nicht auch noch den “Widerstand” der wahrhaftigen Opponenten gegen die Kommunisten negiert hätte, um sich selbst in die Position einer “Dissidentin” zu rücken. An der Klarstellung der Berechtigung von Herta Müller, sich selbst als andere auszugeben, daran arbeite ich bis heute.
Mein Buch “Symphonie der Freiheit” ist kein Buch, das für den Markt geschrieben wurde. Es ist ein komplexes Buch – und es ist ein Buch, das vom normal gebildeten Leser nur schwer rezipiert werden kann, weil es viel Wissen voraussetzt.
Es ist teuer – und ich habe nichts von dem Verkauf. Darüber hinaus will ich Ihnen mittteilen, dass ich mich materiell ruiniert habe, um es zu schreiben. Ich habe meine Rücklagen für das Alter hergenommen und habe mir drei Jahre “Freiheit” dafür erkauft, um die “Symphonie der Freiheit” zu schreiben.
In dem Buch habe ich Dinge gesagt, die nach meiner Auffassung als bewusst lebender “Mensch”, als Agierender und als “Philosoph” gesagt werden müssen. Es sind meine existentiellen Erkenntnisse, meine Erfahrungen, meine subjektiven Erlebnisse und meine Gedanken zur geistigen Situation der Zeit, die ich dort niedergelegt habe. Das Buch ist dick und schwer zu lesen. Noch habe ich keinen “Cent” Ertrag davon gesehen.
Wenn ich trotzdem nicht 10 Büchlein daraus gemacht habe – etwa in der Art von Herta Müller – sondern nur ein Buch, dann deshalb, weil vieles, was ich zu sagen habe, in einer Einheit zu sehen ist.
Das Buch wird nie in großen Stückzahlen verkauft werden – da wollte ich auch nicht, sonst hätte ich es anders konzipiert, mit anderen Inhalten. Doch lesen Sie darin, dann werden Sie mich vielleicht besser verstehen. “Selbstvermarktung”, Marketing in eigener Sache, brauche ich nicht! Mir kommt es auch nicht darauf an, (…), “keine Eigentore” zu schießen.
Ich sage das, was gesagt werden muss. Und ich stelle Fragen, die gestellt werden müssen – über meine Interessen hinaus.
Als Philosoph bin ich seit früher Stunde ein Bewunderer der Epikureer und Stoiker, die als “Persönlichkeiten” (nicht als Obskurantisten!) im Verborgenen leben. Es reicht mir, durch den totgesagten Park zu schreiten, wenn die Blätter treiben … Auch habe ich das materielle Sein längst abgelegt – Geld ist eben nicht eine Möglichkeit der “Freiheit”, wie Dostojewski meint, sondern eher nach Tolstoi “eine neue Form der Sklaverei”.
Dicke Bücher mit schweren Inhalten wirken erst in der Zeit! Hier im Forum werde ich schwerlich viele Leser finden, die mein Buch ( – das zu jenen gehört, die geworfen tödlich wirken, wie mein alter akademischer Lehrer zu sagen pflegte!) kaufen und verbreiten werden. Immerhin erfahren einige, dass es mich gibt… und einige geistige Positionen hinter mir! Und auch Ihre Existenz hier im Forum hat einen höheren Sinn, (…)! Denn wie würde ich meine Worte an die Welt formulieren, wenn nicht die Masken der Maskerade da wären, um im großen Carne vale ihren Beitrag zu leisten! Alles ist wohl eingerichtet in der besten aller Welt – und der prästabilierten Harmonie!
Das sagt sich auch die KAS in ihrer Ja- und Amen-Sager-Konferenz mit dem Eiapopeia vom Himmel… während sich kritische Köpfe fragen, wissen die Verantwortlichen bei der KAS überhaupt noch, was sie tun! Carl Gibson

“protestantische Streitkultur” lobe ich mir, denn sie führt über freies Denken zu Einsichten, die ideologisch oft verbaut sind. Auf das “Humanum” kommt es an im zwischenmenschlichen Sein und in der Gesellschaft, nicht auf Zwang!
Wer “Werte” hat, (…), der braucht keinen staatlichen Zwang!
Er lebt sein apriorisches “Ethos” – und er lebt und handelt richtig, weil er seine “Werte” a priori verinnerlicht hat. (Wenn ein Kaufmann oder Banker nicht betrügen will, dann betrügt er auch nicht, weil er eine pragmatisch-christliche Ethik lebt, ohne der Gier und der Gewinnsucht zu verfallen.) Wenn der Staat es aber zulässt, dass betrügerische Systeme in seinem Wirkungsbereich wildern, dann versagt der Staat – und der kleine Mann ist als der Betrogene der Dumme!)Einsichten und das Durschauen des Wirkens von Lüge und Wahrheit führen letztendlich zu “innerer Wahrhaftigkeit” und “intellektueller Redlichkeit” – das sind Kategorien, die in unserer aus den Fugen geratenen Welt der Jetztzeit noch wichtiger sind als zu Zeiten Kants oder Nietzsches. Links und rechts aber sind antiquierte Schubladen – Jenseits von Gut und Böse (auch wenn sie aus hermeneutischen Gründen bzw. um des verkürzten Ausdrucks willen doch noch gebraucht werden, auch von mir!).
Voraussetzung für richtiges Denken in der Jetztzeit – und das gilt für Herta Müller, Richard Wagner und Eginald Schlattner ebenso wie für die Verantwortlichen der KAS – ist das Anerkennen früherer Fehler und das konsequente Lösen davon.
Einsicht, Reue, Neunentwurf – nach der Auffassung der Katharer ist die Welt nicht vollkommen “determiniert” – selbst der Teufel kann noch gerettet werden … wenn er sich denn von Bösen (vom teuflischen Sein) lossagt! Dies als metaphysische Replik zum materiellen Irrweg unserer Tage, (…)! Es ist der freie Geist, der alles wirkt und schafft, er ist die Kraft…

Große Dichtung, (…), wurde oft parodiert – auch ins Schwarze treffende Poesie – Dichtung wie Ihre, die bestimmte Leute ins Mark trifft und selbst ihr Nichts erschüttert.
Die Zeit der Gesichtslosen und anonymen Obskurantisten, die andere öffentliche Menschen aus dem Verborgenen heraus angreifen und mit ihrem harpiengleichen Auswurf besudeln, geht ihrem Ende entgegen.

Immer mehr Leser und Mitwirkende in diesem Forum melden sich mit ihrem vollen bürgerlichen Namen an – und sie stehen offen zu dem, was sie hier aussagen! So muss es sein in einer “offenen” und “freien” Gesellschaft!
Ich trat von Anfang an ohne zweites Gesicht hier an. Hinter Don Carlos, dem oft Verspotteten, stand immer Carl Gibson – mit Leib und Seele … und Geist! Verzeihen Sie mir, (…), wenn ich, Ihre Poesie jetzt “parodieren ” muss”, um sie so voll zu würdigen. Ab jetzt darf Ihr Poem, dem ein Dunkelmann zunächst ein Pamphlet auf mich voraus geschickt hatte, auch in der folgenden Variante zitiert werde:
Carl Gibson nie bereue !
streue Perlen vor die Säue.
Mancher spottet dir nur so
reicht doch nie an dein Niveau.

Steter Tropfen höhlt den Stein
eines Tages stehst du nicht allein,
in dem Forum, scheinbar blinden
wirst am Ende Früchte finden.

Säe Sämann deinen Samen
beachte nicht die Dornen ohne Namen.
Vieles verdirbt auf schlechter Erde
ein Einzelnes zum Segen werde.

Von der Stirne Heiß
durch der Arbeit Fleiß
teure Perlen Schweiß
vor die Säue schmeiß.

Stähl dein Schwert in offnem Feuer
der Drache dieses Ungeheuer
wird bekämpft und liegt darnieder.
und manche Mühle dreht sich wieder.

Und die Sau die Perlen schluckt,
unverdaut sie wieder spuckt,
Trotz dem Spötter, seinem Hohn
ernte deinen Lohn.

Verändert wurden nur zwei Worte! (…) wird vielleicht aufschreien – und wie schon vor zwei Jahren den Schutz der Anonymität einfordern. Doch diese Zeiten sind vorüber. Gehört wird nur, wer mit offenem Visier kämpft – und nicht der Heckenschütze aus dem Busch. Carl Gibson

(…)
Die Verwirrrung hier im Forum hört vielleicht dann auf, wenn sich einige geradlinige Charaktere von den dubiosen Pseudonamen lossagen, damit es nicht zu ungewollten Verwechslungen und Missverständnissen kommt.(Wie ich aus persönlichen Mitteilungen weiß, wurden einige aufrechte Kommentatoren persönlich angegriffen, beleidigt und aus dem Forum hinaus geekelt – das sollte aufhören.)
Die Zahl der CDU-Enttäuschten dürfte sehr hoch sein und noch anwachsen.
Manchmal führen sich auch große Volksparteien ad absurdum, wenn sie auf die falschen Führungspersönlichkeiten setzen – oder, wie in diesem Fall, den “falschen Symbolen” vertrauen und die “falschen politischen Signale” aussenden.
Als ein Freund aus dem antikommunistischen Widerstand im Fernsehen zusehen musste, wie der ehemalige US-Präsident George W. Busch den stalinistischen Monster-Palast Ceausescus betrat, der gleiche Präsident, der im Irak-Krieg Saddam Husseins Paläste hatte niederreißen lassen, um ein Signal der “Befreiung” und der “Freiheit” an die Welt auszusenden, verstand der Freund die Welt nicht mehr.
War alles vergessen, fragte er sich?
Und wissen die Lenker der Welt noch, was sie so unüberlegt mit falschen Gesten im falschen Umfeld anrichten?
Die Konrad Adenauer-Stiftung (KAS) an einem Tisch mit den Post-Kommunisten und mit Helfershelfern der alten Kommunisten Ceausescus?
Ich wollte es nicht glauben – und doch, es war so in Sibiu!
Wer konzipierte diese Konferenz?
Und mit welcher Zielsetzung wurde sie durchgeführt?
Will die CDU auf diese Weise das konservative Wählerpotential binden?
Oder verärgert sie ihre treuesten Wähler für immer? Carl Gibson.

Köstlich, (…), unübertreffbar köstlich! Sie haben den Humor und die Groteske in eine an sich tragische Konstellation eingebracht, tausend Dank dafür! Und damit die Nachwelt Ihren preziösen Beitrag – nach dem langen und abstinenten Schlummern seit dem 1. April und dem damaligen wenig amüsierenden “Fauxpas” – nicht vergessen soll, will ich ihn zitieren: (…) Einfach toll, auch außerhalb des Toll-Hauses! Wie ich sehe, haben Sie Adrian Paunescu, Corneliu Vadim Tudor, Mihai Beniuc und noch andere Hofdichter des “geliebtesten Sohnes des Vaterlandes”, des “Titanen der Titanen” noch mitbekommen –
Sie wissen also, was Kommunismus heißt, auch bei Kim in Korea, bei Mao in China, bei Fidel Castro – und eben bei unserem “Genie der Karpaten”, der sein Volk nur mit Securitate-Terror ruhig halten konnte? Kennen Sie auch den Dichter, der die real existierende Diktatur – unter der Tarnkappe versteckt – mit der “Metapher” verändern wollte? Er soll angeblich in Sibiu referiert haben, über “europäische Werte” vielleicht? Noch hat mir keiner gesagt, auch Frau Hannelore Baier aus Siebenbürgen in ihren ADZ -Bericht zur KAS-Konferenz in Sibiu/Hermannstadt “nicht”, was Richard Wagner, Herta Müller und Eginald Schlattner dort gelesen oder ideell zum Besten gegeben haben! Das Thema: Der Pakt mit dem roten Teufel vielleicht oder: Vom freiwilligen Verrat meiner Nächsten?
Und die “Frankfurter Rundschau” hat auch noch nicht darüber berichtet ( wie vor einem Jahr!), ob Herta Müller dort, im Land ihrer Geburt, erneut und schon wieder verfolgt worden ist … von wem auch immer!
Das absurde Theater ist noch nicht tot – vielleicht schreibt (…), nach seinem Pamphlet auf mich jetzt ein Stück “Über die freiwillige Rückkehr der Folterlammes auf das Schafott” oder etwas Ähnliches, damit die Leute und (…) etwas zum Lachen haben. Das Motiv mit Don Carlos in der Rolle des Don Quichotte und seiner Auseinandersetzung mit der Gehirnhälften abspalteten angebeteten Dulcinea ist – hier im Forum – leider schon verbraucht! Carl Gibson.

Habe ich in Augsburg etwas versäumt? Wie könnte ich überall sein, hier und dort? Wissen wir jetzt, mit welcher “Metapher” der mehr oder weniger dekadente oder in der Krise verharrende Staat zu reformieren ist, nach dem gescheiterten Modell des Weltkommunismus? An welche Götter glaubt Richard Wagner heute – und gibt es bald eine Götterdämmerung – auch jenseits von Bayreuth? Carl Gibson.

Die “Big Brother”-Titelbild-Figur auf meinem letzten Buch ist nicht “Leviathan”! Nicht der “Staat”, das kälteste aller Ungeheuer ( nach Nietzsche!) ist da dargestellt, sondern der “Repressionsapparat” des “totalitär gewordenen Staates”, die degenerierte “Securitate”, der “Staatssicherheitsdienst der DDR”, der “KGB der Sowjets” etc. erscheint dort bedrohlich hinter dem “agierenden Staatsbürger”, bereit, diesen in seinen Fängen zu fangen, ihn zu erwürgen und zu vernichten!
“Big brother is watching you” / Der Große Bruder beobachtet dich! – wie früher das “Auge Gottes” in der Kirche oder auf dem Messgewand des Priesters – ist inzwischen Realität geworden, jenseits von Ideologie, überall im Westen.Der Staat wird nicht gebraucht, wenn der Bürger bereits “Werte” hat. Diese fallen aber nicht vom Himmel, sondern sie müssen mühsam erlernt, erworben werden, beginnend mit der Selbsterziehung im frühen Alter. In der Schule fehlt der Ethik-Unterricht. Das ist ein großer Fehler! Wenn ich ein “Institut für Wirtschaftsethik” bereits 1992! (lange vor der großen Krise!)in die Welt gesetzt habe, dann deshalb, weil es gerade in der Wirtschaft auf ethisches Verhalten ankommt.
Das, was wir jetzt haben, an globalem Politiker- und Manager-Versagen, wollte ich verhindern … in gesundem Wettbewerb mit Patres und unausgelasteten Hochschulprofessoren, wobei die beiden Gruppen stets etwas besser im Geschäft waren als der kleine Einzelkämpfer aus Bad Mergentheim … Nicht den Massen, nicht den Vielen, von denen du sprichst, wollte ich ethisches Handeln vermitteln oder Werte, sondern den Leistungsträgern dieser Gesellschaft, den Eliten, die das Wegelagerertum der Jetztzeit im Ökonomischen praktiziert haben und es weiter praktizieren. Das Versagen dieses Staates besteht darin, dass er – wie über die BAFIN geschehen, das verbrecherische Tun bzw. das Banditentum aus anderen Staaten (USA) dieser Tage zulässt, beginnend mit den kleinen Betrügereien mit Rotlicht an der Metzgertheke, mit den vielen Mogelpackungen im Supermarkt, mit schlecht reglementierten Produkten in Versicherungs-und Finanzbereich, mit gefälschten Statistiken, geschönten Bilanzen, über Subventionen bis hin in das Ausplündern von Aktiengesellschaften und öffentlichen Unternehmen durch Manager – alles völlig legal, wobei die Allgemeinheit als Steuerzahler für die immensen Fehler von Wirtschaftsbossen und Berufspolitikern einsteht und haftet.
Die Fehler der Politiker von heute, können einen dramatischen Währungsverfall nach sich ziehen und zu einem Zusammenbrechen des Weltfinanzsystems führen. Wer sich das nicht vorstellen kann, der sollte sich in das Jahr 1922 versetzen, als im Deutschen Reich Milliardenbeträge für ein Brot ausgegeben wurden (wie heute in Zimbabwe bei Marxist Robert Mugabe!).Damals mussten die Städte “Notgeld” drucken, weil die Reichsdruckerei nicht mehr mit den Liefern nachkam. Viele verloren alles – Hab und Gut, Haus und Hof – guter Nährboden für Radikale aller Art von links und von rechts. Wir erleben gerade heute das eklatante Versagen des Staates überall in der westlichen Welt – und überall dort, wo die Globalisierung greift.
Das alles wäre nicht möglich gewesen, wenn die “Lüge” in vielen Ausprägungen und Formen sich nicht hätte “legal” ausbreiten können.
Wir ärgern uns über die Kosten der KAS-Konferenz in Sibiu und fragen uns, weshalb die KAS öffentliche Mittel dort “so” investiert!
Doch das Ganze wiederholt sich auf vielen Ebenen, national und global. Überall werden heute Werte mit Füßen getreten, weil das “höhere Bewusstsein für Werte ” fehlt – und weil Werte einfach fehlen, eben weil sie nie anerzogen und ausgeformt wurden. Der kleine Mann, der das alles wehrlos mit ansehen muss, verzweifelt dabei. Hobbes, Locke, Hume, Smith orientierten sich noch an der Antike, die “ethisch” ein Vorbild war. Wir nach Kant und der Aufklärung, fallen in den Urzustand zurück, in das Barbarentum ohne Ethos,in das “homo homini lupus”- Dasein, wo der Mensch dem Menschen ein Wolf ist. Sehr weit sind wir von Humanum entfernt, eben weil wir nicht mehr in der Lage sind, aus Philosophie und Geschichte die richtigen Schlüsse zu ziehen. Carl Gibson.

Politikum oder Skandal?
Es gibt Zwänge der Realpolitik. Wenn Kanzler Konrad Adenauer mit den Russen verhandelt, um die deutschen Kriegsgefangenen nach einem Jahrzehnt in Gulag-Haft frei zu bekommen, wenn die Bundeskanzler Helmut Schmidt und Helmut Kohl mit Kommunisten-Diktator Ceausescu reden, um die Ausreise der Siebenbürger Sachsen und der Banater Schwaben in kanalisierten Bahnen und über Kopfgeldzahlungen (Freikauf!) in die BRD zu ermöglichen, dann ist das Realpolitik, die von Zwängen, spezifischen politischen Situationen und Konstellationen bestimmt, ja diktiert wird.
Die Beispiele können fortgesetzt werden.
Wenn Franz Josef Strauß allerdings mit Erich Honecker spricht, um einen Milliarden-Kredit für die dahinsiechende DDR “einzufädeln”, dann grenzt das an “private” Außenpolitik.
Als solche wurde das eigenmächtige und politisch nicht ganz kluge Handeln von F.J. Strauß seinerzeit in der Bundesrepublik aufgenommen.
Ähnliche Empfindungen kamen bei mir hoch, als ich von Dr. Bernhard Vogels Initiative erfuhr, in seiner Eigenschaft als KAS-Präsident nach Rumänien zu reisen, um dort u. a. auch Präsident Basescu die Hand zu schütteln und mit kontroversierten Schriftstellern zu tafeln.

(Geharnischte Protest-Partei-Austrittsbriefe helfen da wenig, wo die politischen Zielsetzungen der großen Volkspartei intransparent und unnachvollziehbar werden.)
Beide Reisen, die von F.J. Strauß in die DDR seinerzeit, und diese des KAS-Präsidenten Vogel nach Sibiu, Rumänien sind vielschichtig. Doch frage ich mich mit vielen anderen politischen Beobachtern:
Musste diese KAS-Konferenz in dieser Form so sein?
Oder sendet die KAS doch “falsche Signale ” aus und setzt “falsche Zeichen”, mit höchst “ambivalenten” Gesten und Handlungen, die nicht mehr ganz verstanden werden, zumindest nicht von alten Wählern und Anhängern der CDU.

Noch ein Wort zu Ihrer Frage, (…)!Erziehen Sie ihr Kind nach Ihrem Ethos. Der Staat ist heute leider kein gutes Vorbild. Der Staat funktioniert auch nur deshalb, weil sich viele kleine “anständige” Leute an die Spieregeln halten, an ein intuitiv gefühltes, verinnerlichtes Ethos, das den 7 Jahren von Zuhause entspricht und das in Regel bei funktionierender Erziehung den jungen Menschen von den Eltern noch vor der Schule auf den Lebensweg mit gegeben wird.
Die Mächtigen in Wirtschaft und Politik heute durchbrechen dieses “Ethos”, insofern es überhaupt vorhanden ist, weil sie wissen, dass sie “ohne Strafe” ausgehen.
(In China drohen drakonische Strafen bei Kleinstvergehen: Der Diebstahl eines Sacks mit Zwiebeln kann schon die Todesstrafe nach sich ziehen, während im Westen Einzelindividuen Schäden bis zu 50 Milliarden US-Dollar herbeiführen können, deren Folgen Abertausende ins Unglück stürzen, und dabei noch glimpflich davonkommen.)
Das Versündigen und Fehler machen ist legal möglich, da systemimmanent!
Das Ergebnis davon ist ein allgemeiner Werte-Zerfall, der jederzeit in die ganz große Katastrophe führen kann. Es bedarf keiner neuzeitlichen “Kassandra”, um davor zu warnen. Denn sie ist schon vor der Tür. Carl Gibson.

Unkritisch kritisch? Eigenbericht der Konrad Adenauer Stiftung-Konferenz in Sibiu!
War es wirklich mehr als Friede, Freude, Eierkuchen und Zuckererbsen für Jedermann unter den zum Symposion Geladenen – und das selig seligmachende Eiapopeia im Himmel?
Heine hätte sich halbtot gelacht – und Nietzsche hätte das Ganze als ein Grand Macabre der Dekadenzgesellschaft bezeichnet?
Was war das eigentlich mehr als eine Tagung-vieler Ja-und -Amen-Sager mit dem Alibi-Hinweis, wir dürften (die Schrecken) der Vergangenheit ( nicht ganz!) vergessen?
Eine Verhöhnung der Opfer!
Wie schön – und wie versöhnlich aus anderer Sicht!?
Der “Hass”, der Herta Müller antrieb, um “Niederungen” gegen ihre Landsleute zu schreiben, war plötzlich vergessen und verrauscht – wie die Schrecken der Diktatur, die fast alle dort Anwesenden nur vom Hörensagen kannten … und fast alle stimmten ein in eine Versöhnungs-Symphonie der Freigewordenen, in den großen Zusammenklang ( der Nationen / und Um – und Neuwertung aller europäischen Werte…) –
Und nachdem Herta Müller “erneut” – zum wievielten Mal eigentlich? – von “ihrer” Verfolgung berichtet hatte,
wobei natürlich alle anderen Dissidenten und Widerstandskämpfer unerwähnt blieben, hatten alle Germanisten, Literaturdozenten, Berufspolitiker und sonstige zum “Symposion” auf Kosten des deutschen Steuerzahlers geladenen Experten ein gutes Gewissen, oder Frau Prof. Lermen und Herr Prof. Dr. Bernhard Vogel?
Schließlich wurde über “Literatur” diskutiert!
Und so nebenbei über Politik! Was vergessen wurde – wonach ich aber mit Nachdruck fragte!
Wer referierte dort über “europäische Werte”?

Welcher Philosoph von Rang?
Welcher Bürgerrechtler?
Welcher antikommunistische Oppositionelle?

Welcher kritische Kopf?

Es lasen ferner RKP-Mann alter Schule Richard Wagner und Kollegen-Denunziant Eginald Schlattner?
Worüber lasen Sie?
Jeder sollte den Eigen-Bericht der Konrad Adenauer-Stiftung kritisch lesen und sich fragen,
was diese Konferenz gekostet hat!
Und was sie an “konkreten”, greifbaren” Resultaten gebracht hat – außer “Spesen”?
Das steht nicht in dem Bericht!
Ob die FAZ nachfragt? Oder sonst wer aus der deutschen Presse?
Was hatten Richard Wagner (der Mann, der als Sekretär, Pressesprecher und Manager? von Herta Müller auch ihre Drohungen an mich weiter gibt!) und Schlattner dort überhaupt zu berichten?
Gab es keine anderen “unbelasteten” Kandidaten, die überhaupt nicht mit der Rumänischen Kommunistischen Partei (RKP) oder mit dem rumänischen Geheimdienst “Securitate” zusammengearbeitet hatten, nie?
Gab es keine Alternative zur Ceausescu-Systemprofiteurin Herta Müller, die immer noch ihr altes Gaukelspiel öffentlich weiter macht, trotz meines Aufschreis hier und dort?
Wer von der KAS hat “gerade diese Auswahl” der Konferenz-Teilnehmer zu verantworten?
Wer lud diese Teilnehmer ein?
Und vor allem, wer grenzte die “moralisch Berechtigten” Zeitzeugen aus schweren Zeiten aus?

Falsche Gesten und Signale, Lüge, falsche Moral, Heuchelei, politisches Versagen und ökonomische Katastrophen hängen unmittelbar zusammen. Deshalb wollte ich mit dieser Diskussion auf die innenpolitische Brisanz der KAS-Konferenz in Sibiu hinweisen. Was wir im Makropolitischen in dem unseligen Kausalzusammenhang: Terror-Anschläge am 11. September in den USA, völkerrechtlich nicht legitimer Krieg im Irak, Despotensturz und Befreiung über Gewalt, globaler Börsencrash in den letzten Jahren erleben mussten, führte zu einem Vertrauenseinbruch nicht nur in Amerika und in die Regierung Bush, sondern weltweit. Die globale Rezession, die wir heute erleben, ist ein Produkt der Vertrauenskrise mit finanziellen und ökonomischen Auswirkungen. Dem Versagen der Politik in diesem Land – das sich allein nicht gegen Makroentwicklungen stellen kann/ Siehe die Fakten vom Gipfel in Heiligendamm, gerade zum Stichwort Hedge-Fonds und Finanzkrise) ist darüber hinaus noch ein Produkt der Desinformation, die im Kleinen beginnt, etwa hier im Forum, blüht, wächst und gedeiht und irgendwann großen Schaden anrichtet. Deshalb war ich immer für vollständige Offenheit – bei der UNO in New York und im Sicherheitsrat ebenso wie hier im Forum. Es ist eine Frage des Prinzips! Carl Gibson.

Eine Menge Holz!
Da Sie ja schon eine Weile hier im Forum dabei sind, dürfte Ihnen aufgefallen sein, dass ich in der Diskussion “KAS-Literatur-Preisvergabe an Herta Müller im Jahr 2004, in der “Nobelpreisnominierung von Herta Müller für die Bundesrepublik Deutschland bzw. im Zusammenhang mit allen anderen Preisvergaben immer auf eine Trennung
der politischen, der moralischen und der “literarischen” Ebenen plädiert habe. Lesen Sie doch alles weiter oben nach! Und vergessen Sie das Gelesene nicht, sonst kommen die alten Vorwürfe wieder. Zu meiner Vita: Lebensläufe konventioneller Natur ( wie sie bei Bewerbungen eingereicht werden) finden Sie im Netz, unter anderem unter: philosophers-today! Jeder, der mehr über mich wissen will, kann sich hundertfach informieren. Vor zwei Tagen sendete Radio ” Deutsche Welle” einen Bericht inkl. Interview mit mir in den rumänischen Sprachraum, Autor William Totok, ( 20 de ani…de la prabusirea … das nur so nebenbei, fiel mir erst gestern auf unter Ihrem Lieblings-Google-Suchzitat im Netz: Carl Gibson Symphonie der Freiheit. Siehe da, Sie können den Gang der Dinge nicht aufhalten! Sie können zwar und nach “Widersprüchen” in meinem Leben suchen, nur finden werden Sie keine. Denn ich habe geradlinig und konsequent gelebt – in allem, was ich getan habe. Zu ihrer Frage nach materiellen Implikationen:
Auch ein Philosoph muss essen, trinken, reisen, Steuern zahlen, das Brutto-Sozialprodukt ankurbeln, auch wenn er ein “Institut für Wirtschaftsethik” führt! Marketing, interkulturelles Management etc. – das alles machte ich früher, ab 1995 und weltweit!!! Damals hatte ich keine Zeit für die Mythen von Herta Müller und Co. Meine Klaviatur ist etwas breiter – und ich kann an vielen Fronten erfolgreich agieren. Doch was machen Sie, außer nach “Neidgründen ” zu schnüffeln? Machen Sie ruhig weiter! Vielleicht finden Sie noch einen “Tippfehler” meines Programmierers auf meiner Homepage? Wer nach goldnen Schätzen gräbt, und froh ist, wenn er Regenwürmer findet!!! Wie gleichen Sie in ihrer Haltung diesem Famulus “Wagner” aus Goethes Faust … Aber Sie sahen dort auch noch viele Dokumente aus dem Widerstand, aus meinem Leben, aus dem Banat, mich, umgeben von Freunden, mich, inmitten von Menschen, Was – haben Sie an gleichwertigen Dingen aufzuweisen? Noch Fragen! Carl Gibson
Apokalyptische Stimmungen werde ich hier keine verbreiten. Doch weil ich viel zu viel über die Zusammenhänge von Wirtschaft und Politik weiß, habe ich zum Themenkomplex Finanzkrise, Globalisierung etc. geschwiegen, obwohl ein Philosoph, der die “geistige Situation” seiner Zeit analysiert, dazu sehr viel zu sagen hat. (…)

Verfolgung?
Vor genau einem Jahr kehrte Herta Müller von einer Rumänien-Reise zurück, mit der alten “Story” im Gepäck, sie sei verfolgt worden!
Heute, ein Jahr danach, sitzt die gleiche Herta Müller in Sibiu im gleichen Rumänien an einer langen Tafel und lässt es sich gutgehen auf Kosten des deutschen Steuerzahlers, der auch einige Ihrer Preise finanziert hat, u. a. den der Konrad Adenauer Stiftung 2004 – und Herta Müller hat plötzlich keine “Angst” mehr in Rumänien.

Der Spuk ist weg! Die böse Securitate – ein Ammenmärchen?
Dafür liest Sie vor staunenden Ja-und Amen-Sagern, die man gleich fast allesamt mitgebracht hat, über ihre angebliche Verfolgung unter Ceausescu, während die tatsächlich Verfolgten der Securitate draußen vor der Tür bleiben,
ausgesperrt wie Hunde bzw. wie Schwarze während der Apartheid in Südafrika vor Mandela, weil ein paar “Etablierte” von der KAS nicht hören wollen, was die Andersdenkenden zu sagen haben.
Diese Diskussion, (…), begann mit der Frage, ob das “so” seine Richtigkeit hat! Was sagen Sie als deutscher Steuerzahler und vielleicht auch als aufrichtiger Patriot dazu, ohne mit der CDU sympathisieren zu müssen? Carl Gibson
Ich verweise auf mein Interview in der “Siebenbürgischen Zeitung”, wo ich die Thematik CNSAS (Rumänische Gauck bzw. Birthler-Behörde) angesprochen habe – im Zusammenhang mit dem Vorwurf Richard Wagners, ich hätte meine “Akte” noch nicht eingesehen und ich sei 30 Jahre nicht mehr in Rumänien gewesen. Meine mehrjährige Opposition ist vielfach belegt – und mehrere Dutzend Zeugen können darüber explizit Auskunft geben. Was in einer CNSAS-Akte steht (darüber schrieb ich auch in der Symphonie!) ist in meinem Fall sekundär. Ein ganzes Jahr müsste ich nach gegenwärtigen Gegebenheiten auf diese “Akte” warten – und ich müsste davon ausgehen, dass die Desinformationsabteilung der alten oder neuen Securitate sogar noch ein Kuckucksei darin versteckt haben könnte. Mit altem Papier und auf alten Schreibmaschinen lassen sich schnell sehr authentisch aussehende Dokumente fabrizieren, die gut geeignet sind, alte und neue Staatsfeinde zu diskreditieren. Doch nicht meine Verfolgung gilt es zu beweisen, sondern die von Herta Müller.
Nicht ich war in den letzten 30 Jahren mit diesem Verfolgungs-Bonus unterwegs und habe ein ungerechtfertigtes Image daraus stilisiert, sondern eben Herta Müller – mit fremden Federn … mit falschen Drachen-Zungen … die sie vorgezeigt hat und dabei die wahren Opponenten schlicht negierte-
(Siehe das Spiegel-Interview mit Herta Müller und Richard Wagner im Jahr 1987.) Dort steht es – schwarz auf weiß! Und was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen!
Von Frau Herta Müller erwarte ich Beweise, nicht von Lieschen Müller, auch nicht von der CNSAS oder von der SRI im neuen Gewand … Und von der KAS erwarte ich eine Antwort auf die Frage, weshalb sie alle belastenden Indizien ignoriert und weshalb sie sich nicht dem eigenen politischen Fehler stellt und ihn revidiert … Das in aller Kürze! Carl Gibson.
(…)
Scheinheiliges Aussitzen ist meine Sache nicht. Ich habe vor einem Jahr damit begonnen, Fragen grundsätzlicher Natur zu stellen, Fragen von innenpolitischer Tragweite, doch nicht mit der Lust, eine falsche Mine aufzusetzen und jenseits jeder Moral alles auszusitzen…mit störrisch stoischer Eselsgeduld … aber verzweifeln werde ich auch nicht. Von Haus aus bin ich unter Bauern und Gärtnern ausgewachsen – deshalb weiß ich auch, dass nicht alle Blütenträume reifen … und dass nicht alle ausgesäten Samen gleich aufgehen …und dass sie nicht wachsen können, wenn der Boden nicht bereitet ist … Der Boden, das ist unser träges Bewusstsein! Wenn die Samen keimen wie gute Gedanken, dann werden die Pflanzen sprießen, wachsen und gedeihen – und dann wird man auch Früchte ernten, wenn kein Hagelschlag dazwischen kommt oder eine alles begrabende Flut vor der Ernte.
Nur keine Bange, nervös werde ich nicht, auch wenn die KAS beharrlich schweigt wie ein Grab- Ich habe wieder gegoogelt und einen Hinweis darauf gesehen, dass die SbZ vielleicht doch noch etwas zur KAS-Konferenz mit Frau Herta Müller, Richard Wagner und Denunziant Eginald Schlattner berichtet. Dann geht die ganze Diskussion vor vorne los – oder? Carl Gibson.
(…)
Gerade blättere ich ein Beleg-Exemplar der neuesten “Siebenbürgischen Zeitung” durch – und was erblicken meine Augen? (Wie unlängst vermutet:) Einen kleinen Bericht zum Thema: Internationale Konferenz “Europa im Wandel”,klein darunter : “Hermannstadt” – und ein paar Hinweise,
“Eine von der Konrad-Adenauer-Stiftung organisierte internationale Konferenz zum Thema “Europa im Wandel: Literatur, Werte und europäische Identität hat in Hermannstadt vom 30. März bis 2 April stattgefunden”.
Selten ist eine Konferenz dieser Dimension so herunter gespielt worden.
Ministerpräsident a.D. Dr. Bernhard Vogel sprach über “abendländische Werte”.
“Die europäische Leitkultur” sei wichtig und die gemeinsame Basis der Völker seit der Antike über das Christentum bis zur Aufklärung. Worüber Eginald Schlattner, Herta Müller und Richard Wagner lasen oder referierten, schweigt sich der Bericht aus. Dafür kommt ein Hinweis auf den politischen Auftrag der KAS, die sich laut Satzung als “gemeinnützige Stiftung” auf “christlich-demokratischer Grundlage” für die “europäische Einigung” und internationale Verständigung einsetze.
Ist das so? Carl Gibson
(…)

“Symphonie der Freiheit”-Rezeption

Erfreulich zu hören, (…), dass Sie meine Symphonie in den Händen halten und dort über die Vergangenheitsbewältigung im gegenwärtigen Rumänien lesen. Sie sind einer der ersten bewussten Leser, denen die umfangreiche Dokumentations- und Recherche-Arbeit auffällt, die in einzelne Kapitel investiert wurde. Mein letztes Buch ist eben keine leicht produzierte “Belletristik”, sondern in vielen Bereichen harte Knochenarbeit, die auf langjährigen, intensiven Forschungsarbeiten beruht, u a. die Kapitel und Essays über die Dissidenz in Rumänien,
über Paul Goma,
über Mircea Dinescu – und vor allem
über Ion Caraion,
an dessen Schicksal den Fratze des Kommunismus am eindeutigsten abgelesen werden kann.
In der “Symphonie der Freiheit” ist alles “so” festgehalten, dass alle Daten und Fakten jederzeit und von jedermann “wissenschaftlich” überprüft werden können –
ganz im Gegensatz etwa zur intransparenten Vita von Herta Müller, die von Portrait zur Portrait immer neue Ungereimtheiten und offensichtliche Fehler aufweist, wobei selbst der Hausverlag keinen Wert auf exakte Aussage und Stimmigkeit legt.
Die “Fiktion” beginnt schon mit der Mystifizierung der eigenen Person – und noch keiner der wohlwollenden “Literaturkritiker” hat sich bereitgefunden, einige Diskrepanzen zu hinterfragen und aufzuklären.
Doch zurück zu Rumänien. Der innenpolitische Kampf zwischen vielen alten Kräften und wenigen Erneuern tobt auch heute noch in Bukarest – und die historische Forschung wird noch viel zu tun haben, um dem Westen klar zu machen, was dort abläuft.
Wenn die Konrad Adenauer-Stiftung (KAS) Ihrem Beispiel gefolgt wäre und auch in meinem Buch (und nicht nur dort!) einiges nachgelesen hätte, dann wäre die politisch falsche Signale aussendende Konferenz in Sibiu Anfang April 2009 “so” nicht angelaufen.
Fakt ist, die KAS “glaubt” ausschließlich Herta Müller!
Die Verantwortlichen der KAS (Hochbegabtenförderung!) sind davon überzeugt, Herta Müller sei in der Ceausescu-Diktatur verfolgt worden bzw. sie habe eine Mitarbeit mit der Securitate abgelehnt.
Wann erfolgte diese Ablehnung, vor 1984 oder danach?
Hinterfragt wurden diese “Eigenaussagen” von Herta Müller nie, auch nicht dann, als ich als einer der wenigen Fragenden überhaupt, berechtigte Fragen stellte.
Auf die Antworten von Frau Herta Müller warte ich noch heute.
Das ist in einer offenen, demokratischen Gesellschaft unzumutbar und skandalös, da Herta Müller mit “öffentlichen” Geldern gefördert wurde und wird.
Es ist nicht bekannt, in welcher Höhe.
Auch ist nicht bekannt, ob Herta Müller auch sonst – als Stipendiatin etwa – mit Steuergeldern gefördert wurde, bzw. ob die die Förderkriterien erfüllte.
Die Konrad Adenauer Stiftung glaubt einer kontroversierten Verfasserin von “schöngeistiger” Literatur (auch wenn die von “Hass” angetrieben wurde, Hetze fördert und gelegentlich alles andere als schöngeistig! ist) mehr, als den Zeitzeugen aus den Gefängnissen der Ceausescu-Diktatur.
Die eigentlichen Opfer des Kommunisten-Diktatur werden nicht einmal gehört!!!
Sie bleiben ausgesperrt – und sie werden stigmatisiert!
Wer betreibt hier also Hexenjagd und negative Inquisition, sprich Mystifikation?
Es ist bequemer so, ganz nach Vogel Strauß.
Nur kann sich die öffentliche Institution Konrad Adenauer Stiftung diese höchst einseitige Haltung auf Dauer leisten?
Es ist nicht, was nicht sein soll! Ahistorisch, agnostisch ist das!

Und was sagt Professor Rüther dazu?
Mit Carl Gibson reden wir von der KAS nicht – er hat sich im Ton vergriffen!
Und die KAS bei den Fakten und Taten?
Oder, Herr Professor?

Moralisch und politisch betrachtet ist dieses Vorgehen ein fatales Zeichen für die gesellschaftliche Kultur in diesem Land.
Die KAS ist fest davon überzeugt,
Herta Müller sei die Person, die Rumänien den Weg nach Europa ermöglicht und ebnet.
Was die Rumänen davon halten, hat die KAS wohl auch noch nicht erkundet.
Die KAS stützt sich in ihrer Haltung auf ein paar wohlwollende Stimmen von Literaturkritikern,
die Fiktion analysieren, ohne wissenschaftlich oder konkret in eigener Erfahrung über die “real sozialistische Wirklichkeit” in der Ceausescu-Diktatur Bescheid zu wissen.

Ich hätte viele “Feinde”, seitdem die “Symphonie der Freiheit” gedruckt vorliegt und wirkt, schreiben mir zugeneigte Leser. Und etablierte Journalisten, die noch keine Zeile meiner Symphonie gelesen haben, behaupten frech: Das ganze Buch sei eine Farce!
Woher wollen sie das wissen?
“Freunde” Herta Müllers aus dem linken Umfeld der Universität Temeschburg aber lassen mich wissen, ich sei ein “skrupelloser Scheindissident” -und wer Herta Müller angreife, greife alle aus der so genannten Aktionsgruppe an!
Es ist – wie bei den Drei Musketieren!
Nur schrieb Dumas einen Roman – dies aber ist “echt”, Anno Domini 2009, geschehen in der Bundesrepublik Deutschland,
im Land der Dichter und Denker,
im Land der Reformation,
nach der Aufklärung
und nach der Erfahrung von zwei totalitären Systemen!
Mit gefangen, mit gehangen? Nur weil einige “nicht immer freie” Zeitungschreiber- ihr Schicksal mit einer zurecht gelegten Meinung zu Herta Müllers Literatur verknüpfen, halten sie unbeirrt an den jahrelang verkündeten Einschätzungen und Interpretationen fest, ohne Lust, diese – angesichts neuer Fakten, die ein neuer Zeuge präsentiert – verifizieren und korrigieren zu wollen.
Es ist nicht bequem, eine festgefahrene Meinung zu revidieren – und leider Gottes folgen auch einige sonst gern “kritische” und “objektive” Akademiker dem gleichen Trend, weil sie nicht einsehen wollen, sich geirrt zu haben.
Doch mein Buch steht in der Regalen der Universitäten und einschlägigen Forschungseinrichtungen – also wird seine Botschaft nicht zu verhindern sein.
Das mehrfach angekündigte “Totschweigen” der “Symphonie der Freiheit” wird nicht stattfinden! Dafür hat nicht zuletzt dieses freie Forum hier gesorgt! Steter Tropfen höhlt den Stein – und die Wahrheit wird uns frei machen. Carl Gibson

Fotos: Carl Gibson

©Carl Gibson

Das Gesamtwerk Symphonie der Freiheit und Allein in der Revolte

Das Gesamtwerk Symphonie der Freiheit und Allein in der Revolte7 ok

Carl Gibson Allein in der Revolte Titelbild

Das neue Buch von Carl Gibson

Vor wenigen Tagen ist erschienen:

Carl Gibson, Allein in der Revolte

Eine Jugend im Banat

Aufzeichnungen eines Andersdenkenden –Selbst erlebte Geschichte und Geschichten aus dem Securitate-Staat

J.H. Röll Verlag, Dettelbach, 409 S.
ISBN 978-3-89754-430-7

http://www.openpr.de/news/704256/Allein-in-der-Revolte-Carl-Gibsons-neues-Buch-ueber-die-kommunistische-Diktatur-in-Rumaenien.html

Carl Gibson mit seinem neuen Werk Allein in der Revolte
Carl Gibson

carl Gibson, Symphonie der Freiheit und Allein in der Revolte, Titelbilder

Carl Gibson neues Buch Allein in der Revolte Buckrückseite

Carl Gibson neues Buch Allein in der Revolte

Nachdem bereits ím Jahr 2008 die “Symphonie der Freiheit” im gleichen Verlag erschienen war, wird jetzt der noch ausstehende Teil des Gesamtwerkes vorgelegt.

Die “Symphonie der Freiheit” ist nunmehr vollständig.

Carl Gibson mit seinem neuen Werk Allein in der RevolteNeuerscheinung:
Carl Gibson

Weshalb wurde der zweite Band vor dem ersten publiziert?
Weil die wichtigen Inhalte absolute Priorität hatten.

Nun aber wächst doch noch zusammen, was zusammen gehört!

Die Graphik auf dem Titelbild (Kirche in Bukarest) stammt
von Michael Blümel,

das Foto auf der Buchrückseite wurde im Zentrum von Temeschburg
von Monika Nickel im Jahr 2009 aufgenommen.


Einige Kurzinfos aus dem Text auf der Buchrückseite:

Carl Gibson, M. A., Jahrgang 1959, Bürgerrechtler während der kommunistischen Diktatur in Rumänien, lebt als Philosoph, Historiker und Schriftsteller (VS) in Bad Mergentheim.

Mehrere Buchveröffentlichungen, Aufsätze, Essays. Zu seinen Hauptwerken zählen die literaturhistorische Dichter-Monographie: Lenau. Leben – Werk – Wirkung, Heidelberg, 1989 sowie die autobiographische Darstellung: Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur, Dettelbach 2008.

Ergänzend zur “Symphonie der Freiheit”, ein Erinnerungswerk, in welchem die Geschichte der ersten freien Gewerkschaft “SLOMR” im Ostblock aus der Insider-Sicht eines Dissidenten sowie die Bedingungen der politischen und kulturellen Opposition differenziert wie kritisch beschrieben werden, schildert der Autor nunmehr im Folgeband “Allein in der Revolte” seinen Weg in den antikommunistischen Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur.
Carl Gibson beschreibt das Phänomen des “real existierenden” Kommunismus aus der konkreten Erlebnisperspektive eines jungen Nonkonformisten in Temeschburg im Banat und erörtert dabei den Kampf um Menschenrechte sowie das Ringen der deutschen Minderheit um ethnische Identität.
Zeitgeschichtlich orientiert fragt der Autor nach den Ursachen und Gründen, die zum Exodus der Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen aus Rumänien führten.

Die Neuerscheinung ist seit Februar 2013 auf dem Buchmarkt und überall im Buchhandel erhältlich, auch online u. a. hier:

http://roell-verlag.de/shop/article_978-3-89754-430-7/Gibson,-Carl%3A-Allein-in-der-Revolte%3A-Eine-Jugend-im-Banat.-Aufzeichnungen-eines-Andersdenkenden-%E2%80%93-Selbst-erlebte-Geschichte-und-Geschichten-aus-dem-Securitate-Staat.html?pse=apq

Das Buch erscheint nach einer – fast dreijährigen – Verzögerung durch den Verlag.

Potenzielle Rezensenten bitte ich, Rezensionsexemplare direkt beim J.H. Röll Verlag in Dettelbach anzufordern.

Für eine Bekanntmachung meiner Buchpublikation auf einer Website oder Homepage bin ich dankbar.
In dem Buch steht das, was ich zum Banat und zur kommunistischen Diktatur zu sagen hatte.
Carl Gibson

Carl Gibson mit seinem neuen Werk Allein in der Revolte
Carl Gibson

P.S.: Eine Weiterverbreitung dieser Informationen freut mich.

Kontaktdaten:
Carl Gibson
Ketterberg 8
97980 Bad Mergentheim
Telefon: 079731 99 27 176
Email: Gibsonpr@aol.com
Email: carlgibsongermany@gmail.com

Zur Person, zum Autor bzw. Bibliographie:
http://www.gibsonpr.de

http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

Auszüge aus dem Werk finden sich auf diesem Blog.
Soweit diese Erstinformationen – weitere Infos werden folgen.

Carl Gibson mit seinem neuen Werk Allein in der Revolte 9
Carl Gibson

Carl Gibson wurde abgelichtet von Monika Nickel.

Rechtlicher Hinweis:

Alle Rechte für das Gesamtwerk (“Symphonie der Freiheit” und “Allein in der Revolte”) liegen beim Autor Carl Gibson.

Vervielfältigungen jeder Art, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors.

Copyright: Carl Gibson

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Brunnen – Zierbrunnen, Laufbrunnen, Schöpfbrunnen, Pumpbrunnen in deutschen Städten, Klöstern und Festungsanlagen

Brunnen und Quellen im süddeutschen Raum, im Elsass und in der Schweiz

Brunnen – ein Stück Kulturgeschichte. Sie prägen das Gesicht einer Stadt.

Und das Lebenselixier “Wasser” ist die conditio sine qua non, ohne die auf unserem Planeten nichts geht.

Wasser ist Leben.

Alles Leben kommt aus dem Wasser – und in das Wasser kehrt es wieder zurück.

Was Thales von Milet viele Jahrhunderte vor Christus lehrte,

was Aristoteles und Goethe ( in Faust) wiederholten, wird heute oft vergessen –

denn in unseren, klimatisch gemäßigten  Breiten existiert Süßwasser im Überfluss.

Gutes Trinkwasser ist hier ein Standard – in anderen Regionen der Welt aber ist es ein Kostbarkeit.

Am Brunnen vor dem Tore … im Dorf, in der Stadt … trafen und treffen sich die Menschen,

 im Gespräch, im Austausch, im Dialog

Panta rhei – alles fließt … nicht erst seit Heraklit

Die Menschen der Antike, Griechen, Römer, Juden, Araber – sie alle schätzten die Kultur des Wassers in allen Formen –

nur wir,

die verhätschelten Wohlstandsbürger der Nachkriegszeit,

 blicken verächtlich-verschwenderisch auf ein Gut herab, das zur Selbstverständlichkeit geworden ist,

auf das Wasser.

Bad Mergentheim an der Tauber,

Kur- und Heilbad, ehemalige Residenz des Deutschen Ordens

Ein springender Brunnen

 

Marienbrunnen in der Altstadt von Bad Mergentheim

Marienbrunnen, Detail

Marienbrunnen, Detail, Madonna mit Kind

Marienbrunnen, Detail: das Stadtwappen von Bad Mergentheim

Marienbrunnen in der Altstadt von Bad Mergentheim, Detail

Brunnen im Schlosshof, Bad Mergentheim

Der sogenannte Milchlingsbrunnen in der Altstadt von Bad Mergentheim

“Milchlingsbrunnen”, Detail

Altes Rathaus, Bad Mergentheim

Der Kiliansbrunnen in der Altstadt von Bad Mergentheim

Kiliansbrunnen, Detail

Kiliansbrunnen, Detail

Brunnen am Kurpark

Brunnen am Kurpark, Detail

Brunnen in Jagsthausen

Zierbrunnen in Buchen – im Winter wird das Wasser abgestellt.

Kloster Schöntal

Vier Röhren-Brunnen mit einem “Mohr” als Brunnenfigur im Klosterhof, der sogenannte Mohrenbrunnen.

Tiefbrunnen – heute ohne Funktion.

Originell – Ein Frosch am Brunnenrand

Kloster Schöntal

Zisterne, Burg Weibertreu, Weinsberg

Burg Weibertreu, Weinsberg

Kaysersberg, Elsass, Frankreich

Zierbrunnen , Kaysersberg, Elsass, Frankreich

Ziehbrunnen aus alten Tagen in Kaysersberg

Würzburg, Festung Marienberg

Der Main und die Weinberge von Würzburg

Der Turm im Burghof –  Vorratslager sichert Autarkie in Notzeiten.

Tiefbrunnen in der Festung Marienberg

Blick in einen der tiefsten Brunnen Deutschlands – er sicherte das Trinkwasser, ohne das keine Leben möglich ist.

Kloster Lorch

Vier-Röhren-Brunnen im Kloster Lorch

Kloster Lorch im Remstal – im Klosterhof

Vierzehnheiligen,

Die Basilika

Vierzehnheiligen in Franken

Brunnen vor Vierzehnheiligen

Burg Abenberg

Burg Abenberg ( bei Nürnberg)

Nicht alltäglicher Brunnen in der Burg Abenberg

Laufbrunnen in Hirsau

Schwäbisch Hall im Hohenloher Land

Die Treppe – Ort der Freilichtbühne

In Hall

Zierbrunnen mit drei Röhren in Hall  – rechts an der Wand der Pranger.

Drei-Röhren-Brunnen, Detail

Drei-Röhren-Brunnen, Detail

Drei-Röhren-Brunnen, Detail

Die Comburg bei Schwäbisch Hall

Vereister Brunnen auf der Comburg

Die Comburg bei Schwäbisch Hall

Seltene Bilder – Wasser im veränderten Aggregatzustand

Winter – Aus Wasser wird Eis

Brunnen auf der Comburg – vereist

Die Kirche der Comburg

Brackenheim

Zierbrunnen in Brackenheim

Archaische Brunnenfigur ziert den Stadtbrunnen – die herkulesähnliche Gestalt ist ein Hinweis darauf, dass nur selten historische Persönlichkeiten Brunnen schmücken,  vielmehr sind es mythische Gestalten oder Fantasiefiguren.

Profaner Brunnen im Hof des Klosters Maulbronn –

der berühmte Drei-Schalen-Brunnen wartet hinter dicken Klostermauern verborgen.

Doktor Faust ziert den Brunnen seiner Geburtsstadt Knittlingen

Doktor Faust, Detail

Im Fachwerkgebäude ist das Faustmuseum untergebracht.

Festung Wülzburg (bei Weißenburg in Bayern)

Festungstor

http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BClzburg

Zisterne, eine von vielen im Mauerbereich

Brunnenanlage, Detail

Gedenksteine erinnern an Flucht und Vertreibung der Deutschen

aus den östlichen Siedlungsgebieten nach 1945.

Die Mauern der bedeutenden Festung

Die Festung diente als Gefangenenlager – dementsprechend groß war die Wasserversorgungsanlage dimensioniert und für mehrere Tausend Insassen ausgelegt.

Ein prominenter Häftling in der Festung Wülzburg war der General und spätere Präsident Frankreichs Charles de Gaulle.

Vor dem Rathaus in Weißenburg – ein Zierbrunnen!

Am Brunnen, Burg Hornberg

Röhrenbrunnen in Erbach im Odenwald

Zierbrunnen vor dem Rathaus in Volkach am Main

Typisch für Franken – ein schmucker Brunnen am Markt aus Muschelkalk oder Sandstein

Ebenso typisch – die Patrona bavariae, die Gottesmutter mit dem Christuskind.

Die Mainschleife von der Vogelsburg aus betrachtet

In Mainbernheim zur Osterzeit

Brunnen des Weinorts Iphofen am Fuße des Steigerwalds im österlichen Schmuck

Röhrenbrunnen in Hirsau im Schwarzwald

Vor Wertheim fließt die Tauber in den Main

Der Engelsbrunnen – ein Schöpfbrunnen aus der Renaissancezeit in Wertheim

Rothenburg ob der Tauber

Zierbrunnen in Rothenburg ob der Tauber.

Rothenburg ist eine Brunnenstadt.

Wie in anderen ehemaligen Freien Reichsstädten auch,

zeigt das Bürgertum, was es hat: Prachtbauten und Prunkbrunnen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Rothenburg_ob_der_Tauber

Prunkbrunnen im Herzen der Stadt Rothenburg am Marktplatz

Drachentöter Sankt Georg als Brunnenfigur

Das ist Rothenburg: zwei Türme, ein Fachwerkhaus und davor

ein Brunnen.

Geschmückter Stadtbrunnen

Laufbrunnen im ehemaligen Judenviertel

Die andere Sicht

Zierbrunnen, veränderte Persepktive (stadtauswärts)

Brunnen, Detail

Brunnenfigur

Ein weiterer Brunnen in Rothenburg

Brunnengottheit – Fabelwesen

Weikersheim

an der Romantischen Straße

Brunnen im Rosenpark

Das Schloss in Weikersheim

Zierbrunnen, Stadtmitte

Brunnen und Schloss

Einsamer Zecher – in Weikersheim an der Tauber

Brunnen in Weikersheim, Detail

Evangelische Kirche

Barockfiguren im Schlosspark

Freiburg im Breisgau

Brunnen in Freiburg im Breisgau

Zierbrunnen auf dem Markplatz in Freiburg

Waldenburg in Hohenlohe

Blick auf die Hohenloher Ebene von Waldenburg aus

Brunnen mit Phönix-Darstellung in Waldenburg

Schalenbrunnen in der Burg

Geschmückter Stadtbrunnen in Miltenberg am Main

Schwanen-Brunnen im Elsass

Stadtbrunnen in Münster, Elsass

Basel

Je reicher die Stadt, desto schöner die Brunnen

In der Altstadt von Basel gibt es einige davon

Zierbrunnen in Basel

Detail

Archaischer Laufbrunnen in Wolfsberg, Garina,  Banater Bergland, Rumänien

Brunnen in meiner Geburtsstadt Temeschburg, Timisoara, Rumänien.

Artesischer Brunnen vor dem Dom in Temeschburg

Überlebensgroß – die Berliner Pumpe!

Brunnen in Berlin, Zentrum

Brunnen in Berlin – Alexanderplatz

Brunnen in Berlin – Alexanderplatz, Detail

Zierbrunnen in Rottweil am Neckar

Brunnen in Ellwangen


Brunnen in Ellwangen

Brunnen in Alpirsbach

Brunnen in Ansbach

Brunnen in Lorsch in der Pfalz

Brunnen in Regensburg

Brunnen in Donauwörth

Brunnen in Donauwörth, Detail

Alter Pumpbrunnen, Waldenburg

Zierbrunnen in Nördlingen

Zierbrunnen in Nördlingen, Detail

Brunnen, Niedernhall – Salzsieder am Werk.

Aus dem Kochen (Verdampfen) der Sole entsteht “Koch-Salz”

Brunnen ( vor der Firma Gemü), Niedernhall, Detail

Bad Wimpfen

Zierbrunnen in Bad Wimpfen

Mächtiger Turm in der reizvollen Staufer-Stadt Bad Wimpfen am Neckar

Turm, Detail

Röhrenbrunnen in Bad Wimpfen

Burg Neuhaus bei Igersheim

Runie, Alte Festungsmauer Mauer, Detail

Umrisse verweisen auf einstige Größe

Festungsbrunnen

Der Tiefbrunnen – er sicherte die Wasserversorgung und Autarkie

Blick in die Tiefe

Farne im Brunnenschacht

Carl Gibson – Bücher zum Thema Wasser:

Carl Gibson, Publikationen zum Thema Brunnen, Trinkwasser.

Fotos: Carl Gibson

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Hundert Jahre russisch-sowjetische Geschichte zur Präsidentenwahl – Demokratie oder Diktatur?

Die „Matroschka“ – sowjetische Geschichte im Zeitraffer

 

Aus der Moskauer Puppenkiste – Hommage und Politsatire dargestellt in Wort und Bild als besinnende Relecture zur Präsidentenwahl in Russland am 4. März 2912.

 

 

Michael Gorbatschow geht voran – in eine neue Zeit!?

 

Michael Gorbatschow – vom späten Triumph der Freiheit

 

Glück stellt sich dann ein, wenn Wunder wahr werden, wenn lange geträumte Träume in Erfüllung gehen, wenn sich Wünsche und Aspirationen realisieren, wenn ein großes Fernziel erreicht ist und wenn entrückte Ideale Wirklichkeit werden.

An einem solchen Glücksmoment durfte ich gleich zweimal teilhaben in einem kurzen Leben. Im Jahr 1979, als nach jahrelangem Ringen um bürgerliche Freiheiten und Menschenrechte in einer der bittersten Diktaturen Osteuropas mein Ausbruch in die Welt der Freiheit möglich wurde – und dann ganze zehn Jahre später, in jenem denkwürdigen Herbst des Jahres 1989 noch einmal, als die Völker Osteuropas fast über Nacht die lange ertragene Tyrannei einer totalitären Weltanschauung abschüttelten und frei wurden.

Welthistorische Ereignisse rollten damals vor uns allen ab, fesselnd wie auf einer Kinoleinwand – doch sehr real und diesmal nicht tragisch wie in den verheerenden Weltkriegen und in den weitaus negativ verlaufenden Entwicklungen im Osten Europas während der Nachkriegszeit, sondern aufwärtsgerichtet im Geist der Freiheit auf eine vielversprechende Zukunft hin – als Wandel zum Guten. Nahezu unerreichbare Ziele und Ideale wurden Wirklichkeit. Alles, was in den selbst noch intensivst erlebten Tagen des Kalten Krieges unerschütterlich und für Tausende Jahre zementiert schien, stürzte, innerlich morsch geworden, über Nacht. Ein finsterer Despot wankte und fiel. Und vor meinen Augen vollzog sich im fernen Bukarest der Sturz der letzten Diktatur in Osteuropa, eine Gewaltherrschaft, die meine Existenz über Jahre geprägt und bestimmt hatte. Bald darauf wurde ich noch Zeuge des Zusammenbruchs des gesamten kommunistischen Systems in der sich auflösenden Sowjetunion, ja weltweit, einer Willkürherrschaft, die über Jahrzehnte den Frieden der Welt bedroht hatte. Freudig erschüttert und mit bebenden Herzen erlebte ich in kurzer Zeit gesellschaftliche Umbrüche kaum gekannten Ausmaßes, an dessen Ende die politische Freiheit und Selbstbestimmung ganzer Völker stand.

Der Motor dieser Realität gewordenen Utopie war Michail Gorbatschow. Er entfesselte die Lawine, deren Wucht das moralisch fragwürdige Gebäude des Weltkommunismus zum Einsturz brachte, indem er die „Menschlichkeit in die Realpolitik einführte“ – und indem er überall dort menschlich handelte, wo früher die Staatsraison waltete, die kühl berechnende Macht. Durch sein beherztes Handeln im Zaudern, die Mittel der Repression in voller Wucht einzusetzen wie seinerzeit Breschnew 1968 in Prag, wurde der damalige Präsident der Sowjetunion notwendigerweise zum unfreiwilligen Totengräber einer alten Struktur – und aus der Sicht konservativer Kommunisten sogar zum Verräter an den Idealen und Errungenschaften der einst glorreichen Arbeiterrevolution. Für Millionen Unterdrückte und Geknechtete des kommunistischen Machtbereichs jedoch avancierte er zum unbestrittenen Begründer, ja zum „Vater der Freiheit“ im Europa der Nachkriegszeit. Gorbatschow wurde, um es in pathetischer Würdigung eines symphonischen Kunstwerks auf den Punkt zu bringen, zur „Conditio sine qua non“ der Freiheit in Osteuropa. Ohne diese Persönlichkeit der Weltgeschichte sehe unser blauer Planet heute anders aus.

 

Michael Gorbatschow als Puppe.

Warten auf … den Retter!

 

Als sich vor nicht all zu langer Zeit, im Jahr 2003, erstmals die Gelegenheit bot, diesem „Retter der Welt“, denn nicht viel weniger war er in meinen Augen, von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten, Tuchfühlung aufzunehmen und ihm vielleicht im innigsten Dank für das Unterlassene die Hand zu schütteln, nutzte ich den Tag und die Gunst der Stunde und reiste nach Ludwigsburg.

Ludwigsburg, der königliche Lustgarten Württembergs, war eine vertraute Stadt. Früher, während den Anfängen meiner Studienzeit um 1983, als unsere Kulturzeitschrift nomen konzipiert und ediert wurde, kam ich regelmäßig in die alte Residenz. Nicht zum eigenen Plaisir oder um dem mondänen Lustwandeln zu frönen, das seit der Säkularisation auch die bürgerlichen Schichten des Volkes erfasst hat, noch um das architektonische Erbe eines rücksichtslosen Autokraten zu bewundern, der seine Untertanen bis nach Amerika verkauft hatte. Damals lockte das schöne Ludwigsburg eher als Stätte der Literatur, als künstlerischer Ort, wo sich Gleichgesinnte trafen, Intellektuelle und kreative Köpfe aller Art, hauptsächlich aber Literaturschaffende, Schriftsteller, Dichter und Kritiker. Sie kamen aus ganz Südwestdeutschland und hatten sich zu einer losen literarischen Gruppierung zusammengefunden, die unter dem bescheidenen Namen „Literateam“ fast so bekannt wurde wie anno dazumal die Schwäbische Dichterschule um Uhland, Schwab, Kerner und Lenau, dem schwarz gefiederten Raben aus Ungarn.

Alle paar Wochen trafen wir in uns ungezwungen in einer Schenke in der Innenstadt. In Lesungen wurden eigene Kreationen dargeboten. Die Teilnehmer diskutierten gemeinsamen Editionen, Anthologien und anstehende Projekte. Wie in solchen Kreisen üblich, lamentierten, polemisierten und stritten sie untereinander – doch mehr über literarische als über gesellschaftliche Themen und ganz im Geist einer dialektischen Streitkultur, die auf Erkenntnisgewinn setzt, ohne dabei persönliche Animositäten und künstlerische Rivalitäten hervor zu kehren. Kurz, alle lebten und erlebten das literarische Kunstwerk im kommunikativen Miteinander und im Dialog. Da mich seinerzeit als literarischer Ressortleiter der Zeitschrift nomen überwiegend Fragen und Kriterien literaturwissenschaftlicher Wertung beschäftigten, wurde ich von den meisten aktiven Lyrikern und Prosaisten des Kreises als „Kritiker“ wahrgenommen. Herbert, den Freund fürs Leben, hatte ich in jenem Umfeld zum ersten Mal als eigenwilligen Gedankenlyriker erlebt – und seine siebzehnjährige Tochter Iris, heute eine zunehmend bekannter werdende Malerin, die damals gerade mit dem Dichten begann. Doch das war zwanzig Jahre her!

Inzwischen war viel Wasser den Neckar hinab geströmt, und die Welt hatte sich in einer Art verändert, wie ich es mir, als ich noch im Kerker saß, in hoffnungsvollsten Vorstellungen nie hätte ausmalen können. Aus Ludwigsburg, der beschaulichen Barockresidenz mit Nebengebäuden, war eine richtige Stadt geworden. Und wie alle richtigen Städte der Neuzeit wirkte sie im Alltag unmusisch und laut. Wo war die prunkvolle Schlossanlage? Irgendwo hinter profanen Zweckbauten verborgen. Es dauerte eine Weile, bis ich sie wieder gefunden hatte. Zielstrebig steuerte ich auf die Veranstaltungshalle zu, wo das große Ereignis stattfinden sollte. Eine Viertelstunde später fand ich mich dann in einem großen Saal wieder, inmitten von Menschen, deren Blick erwartungsvoll auf ein Podest gerichtet war, das weiter unten auf der breiten Bühne aufgebaut den Mittelpunkt markierte. Sie warteten … und ich wartete mir ihnen, doch nicht wie früher so oft auf die rettende Hand der Gottheit, auf den „Deus ex machina“, sondern auf eine Gestalt aus Fleisch und Blut, auf einen Heros der Neuzeit und auf einen Charakter, der meinen Glauben an das Humanum bestärkt und mein Hoffen auf Wunder intensiviert hatte.

Neben mir ein bekanntes Gesicht – Michael, ein befreundeter Ökologe aus Bad Mergentheim, der als Umweltaktivist über einen Naturschutzverband die Einladungen zu der anstehenden Ehrung erhalten hatte. Nur galt die Ehrung nicht ihm, noch dem Erzengel mit dem Flammenschwert. Geehrt werden sollte „hier und jetzt“ der wohl bekannteste Namensvetter der Neuzeit – der andere Michael, jene politische Persönlichkeit von Weltformat, die seit Jahren nicht nur die Deutschen in den Bann geschlagen hatte – Michael Gorbatschow!

Eigentlich stand er seit seinem etwas ruhmlosen Abgang nicht mehr ganz so oft im Rampenlicht. Jelzin, der spätere Präsident des wie Phönix neu aus der Asche der Geschichte emporgestiegenen Russland, hatte ihn gedemütigt und entthront, indem er ihm Russland aus der Sowjetunion entführte. Ein Kaiser ohne Imperium war Michael Gorbatschow, als er ruhmlos abtreten musste wie schon andere Cäsaren vor ihm. Und trotzdem! Im Bewusstsein der Menschen blieb er präsent – als welthistorische Größe, die die Rosenspur der Neunten ermöglicht hatte. Zumindest in meinem Bewusstsein war dies so. Ein Zufall? Während des Wartens versuchte ich zurückzudenken und Gorbatschow in die lange Reihe der Führungspersönlichkeiten einzureihen, die das Gesicht der Sowjetunion seit den Tagen der Oktoberrevolution bestimmt hatten. Lenin, Stalin … Gorbatschow! Wo stand er in der Hierarchie? Er, der erste unter den Namen, der mir beim Aussprechen keinen Schrecken einjagte?

 

Russische und sowjetische Staatschefs im 20. Jahrhundert.

 

Die „Matroschka“ – sowjetische Geschichte im Zeitraffer

 

Entzündet an einem Reisesouvenir aus Moskau, hatte ich mich gerade erst vor wenigen Tagen mit dieser überragenden Persönlichkeit der Zeitgeschichte beschäftigt und, ein naives Abbild in den Händen haltend, über Gorbatschows Rolle in der Geschichte nachgedacht. Während eines Mittagmahls bei guten Freunden in Wachbach war mir ein originelles Mitbringsel aus Russland aufgefallen, ein Volkskunstwerk aus dem neuen, vielfach veränderten Russland. Es war eine Matroschka, im Westen auch als Babuschka bekannt – ein enigmatisches Präsent, das eines ist und auch keines ist, weil es bei näherem Erkunden in immer kleinere Gestaltungen zerfällt wie die Ringe einer Zwiebel in der schälenden Hand. Ideen kommen auf und verfliegen mit jedem neuen Bild. Vielleicht, um auf diese heiter amüsante Weise eine philosophisch tiefsinnige Botschaft zu vermitteln als leiser Hinweis auf die Vergänglichkeit der Dinge, die da nur flüchtig sind, um zu verkümmern und bald im Nichts zu entschwinden, je mehr man sich Kern und Wesenheit nähert.

Nur verkörperte jene Babuschka in meinem Händen nicht wie gewöhnlich eine altrussische Puppenmatrone im Bauerngewand, sondern, die identitätsbestimmende Tradition krass parodierend, eine politische Variation. Auf jeder Hülle erschien das Konterfei eines Führers der einst „glorreichen Sowjetunion“, beginnend mit dem Revolutionär Lenin bis in die neueste Zeit mit Präsident Vladimir Putin als Endpunkt. Putin, der neue starke Mann Moskaus auch heute noch, von dem sogar zu befürchten ist, dass er das Rad der Geschichte noch einmal zurückdrehen könnte, als Winzling! War das kein Sakrileg? Oder verwies die frivole Parodie auf die neue Freiheit hinter den Kremlmauern?

 

Putin – der starke Mann in Russland.

Als ich das grell bemalte Riesenei aus leichtem Ahornholz zu entpacken begann und angestrengt mit etwas Geschick die naiv bemalten Weichholzschalen staunend auseinandernahm, fühlte ich mich in eine Zeitmaschine versetzt, die mich rasend schnell ein Jahrhundert zurückkatapultierte, hinein in die Zeit der Oktoberrevolution, wo der Winterpalast gestürmt und alle Romanows bald danach unmenschlich exekutiert worden waren; schon fühlte ich mich zurück- und hinein versetzt in das postzaristische Russland Lenins, Trotzkis und Stalins, wo einst eine für viele Millionen Osteuropäer verhängnisvolle Entwicklung ihren Anfang genommen hatte.

Indem es Lenin nach Russland lotste und den bolschewistischen Aufruhr mit substanziellen Geldmitteln stützte, hatte das Deutsche Reich als Geburtshelfer einer neuen Ära mitgewirkt. Unbeabsichtigt hatte es dabei mitgeholfen, die Weltanschauung des Kommunismus für viele Jahrzehnte zu instaurieren, kurz bevor es selbst an sozialistischem Streben und kommunistischen Umtrieben zerbrach. Es quietschte beim Drehen der Eierschalen aus Lindenholz. Und jeder Schauerton brachte neue Gesichter hervor – neue Physiognomien mit neuen Bildern und hundert Assoziationen.

Es war ein Ausflug in die „Geschichte der Sowjetunion“ im Zeitraffertempo, was sich mir darbot: rote Geschichte, blutrote und blutige Geschichte: Den Anfang als dickstes Ei machte „Lenin“, der Ahnherr und Begründer der Sowjetunion und ihr unbestrittenes ideologisches Haupt, Vorbild für Generationen bis zum Fall des Weltreiches in jüngster Zeit! Er bildete übergroß und mächtig die äußere Hülle des synthetischen Zwiebelrings. Sein Schädel hatte die Größe eines Straußeneis.

 

Lenin – geschrumpft …

wie die Ideogie des Welt-Kommunismus.

In Wladimir Iljitschs hohlem Bauch folgte dann, immer noch gewaltig erhaben als Ei eines Aasgeiers, die eigentliche Ausgeburt der bolschewistischen Revolution: der Menschheitsverbrecher avant la lettre „Stalin“. Die Fratze des Stählernen ließ mich zurückschrecken – als Albtraum: „Väterchen Stalin“, bei dessen erlösendem Tod Millionen weinten, war ein zynischer Tyrann übelster Ausprägung, ein Diktator ohne Erbarmen, der unter den hundert Völkern der Sowjetunion noch schlimmer gewütet hatte als außerhalb der Staatsgrenzen im Krieg. Es war das schnauzbärtige Zerrbild des Bösen als Gesicht eines Diktators, der nur noch mit einem „Untermenschen der Menschheitsgeschichte“ verglichen werden kann, mit einem Wahldeutschen, dessen Name in den Ohren ganzer Völker so schrecklich klingt wie alles, was mit Stalinismus assoziiert wird, in den eigenen. Wer war der größere Verbrecher: Hitler oder Stalin? Eine Frage der Perspektive, auch aus historischer Sicht? Die gesamte Biografie dieses menschlichen Zerrbildes war eine Verbrechergeschichte – von Anfang an. Und der „Terror“, den er verbreitete, selbst im Kreis seiner engsten Angehörigen war schlimmer als die Angst vor dem Tod.

 

Stalin

Vaterländischer Held und Menschheitsverbrecher!?

Aus sicherer Distanz heraus setzte ich die Entblätterung fort. Dem Stählernen folgte die rein physisch imponierende Puppe eines Apparatschiks mit freundlichem Gesicht. Es war der immerhin schon weitaus liberalere Chruschtschow, der ungeachtet uneingeschränkter Parteiloyalität trotzdem den Mut aufbrachte, die vielfachen Verbrechen Stalins offen zu legen, eine Vergangenheitsbewältigung anzuregen und den Entstalinisierungsprozess einzuleiten. Chruschtschow, ein agrarischer Mensch, der dem Bauer und dem Rindvieh näher stand als orthodoxer Marxistendoktrin, hatte eingesehen, dass eine Weiterentwicklung der Sowjetunion nur nach Überwindung des stalinistischen Systems durch breite gesellschaftliche Reformen erreichbar ist. Ideologisch zwar weniger verbohrt als seine Vorgänger und nach wie vor schnöder Machtpolitiker des Kalten Krieges brachte er die Welt an den Rand eines alles vernichtenden Atomkriegs. Doch durch ihn wurde auch das „Phänomen Solschenizyn“ möglich – und mit dessen Wirken eine Welle der Aufklärung über die Welt des Kommunismus hinter dem Eisernen Vorhang, ein erster Anflug von Glasnost und Perestroika. Ahnten meine Gastgeber, was in meinem Kopf vorging, im Schädel eines Entsprungenen? Wohl kaum! Wer die Heilslehre des Kommunismus nicht auf eigener Haut erlebt hat, der kann auch nicht wissen, was der Kommunismus wirklich war. Sowjetischer Imperialismus und osteuropäische Geschichte sind für viele Menschen des Westens unbekannte, siebenfach versiegelte Themen.

 

Chruschtschow – Njet oder Da?

Das bemalte Lindenholz wurde leichter.

Die nächste Enthüllung förderte Leonid Breschnew an das Licht der Welt, einen behäbigen Partei- und Staatschef, der als kühler Machtzyniker alten Schlages in die Geschichte einging. Er stand für den Status quo im Ostblock, für das lodernde Prag und für einen auf Ewigkeiten zementierten Weltkommunismus. Stets hatte ich in ihm nur ein lebendes Fossil gesehen, eine Mumie, deren mentale Trägheit und Unbeweglichkeit für die Kontinuität der Unterdrückung im gesamten Ostblock verantwortlich war. Er war der gnadenlose Puppenspieler, der die Marionetten tanzen ließ, Ceauşescu und Honecker, Gierek, Husak, Kadar und Schivkov – alle nach seiner Façon! Panzer und brennende Märtyrer – das war sein Vermächtnis!

 

Leonid Breschnew

An meinen Augen huschten noch einige Schreckensgesichter vorbei, Führer der Sowjetunion, doch Figuren des Übergangs wie der einstige KGB-Chef Andropow und der Parteisoldat Tschernenko. Ihre Namen waren so blass wie ihre Taten. Kaum einer erinnert sich noch ihrer flüchtigen Erscheinung.

Tschernenko

Erst spät in der Zeitordnung immer deutlicher zusammenschrumpfender Puppenfiguren erschien als Kulminationspunkt dieses Ritus der Enthüllungen der Mann mit dem Stigma am Haupt, der Gezeichnete, an dem mein Blick viel länger haften blieb. Der Auserwählte? Es war die einzige Ikone mit humanem Antlitz: „Michael Gorbatschow“.

 

Michael Gorbatschow und die Tradition

Nur war er in jener Puppen-Ordnung bereits winzig ausgefallen, verschwindend klein, zum Taubenei reduziert, zum Friedenstauben-Ei und kaum noch zu unterscheiden von den ihm nachfolgenden Jelzin und Putin.

Was hatten die von seiner wahren Größe?

Nichts!

Boris Jelzin

Boris Jelzin, der Restaurator Russlands, der alten Macht als Reich der politischen und wirtschaftlichen Ohnmacht, schien als schmächtiger Schrumpfkopf durchaus seinem „historischen Wert“ zu entsprechen. Wenn ich an ihn dachte, sah ich das Bild einer angeheiterten, sinnenfreudigen Barockgestalt, die unter den Augen eines lachenden Bill Clinton dionysisch enthemmt auftanzt und nach dem Ewig Weiblichen greift, statt nach den Sternen.

Doch ich erinnerte mich auch des überzeugten Halbdemokraten, der irgendwann einmal auch wahre Größe gezeigt hatte, in einer glücklichen Stunde der Geschichte, als er mutig antrat und vom Panzer aus von idealistischen Antrieben bestimmt zum Widerstand gegen totalitäre Restaurationsbestrebungen aufrief, während sein Ziehsohn Putin, der unbemerkt die Stalin-Statuen ausgraben und aufs Podest stellen ließ, mir künftige Rätsel aufgab. Als „Mann des alten Systems“ und der KGB-Ordnung stützte er mit Geld und Macht den Stall, aus dem er kam, den Geheimdienst, das mächtige Militär dahinter, die eigenen Familien und ein Heer von neuen Oligarchen, während die große arme Menge applaudieren durfte wie eh und je.

Alle Ikonen russischer Neuzeit standen bald vor mir in Reih und Glied auf dem weißen Tischtuch als makabre „Geschichte der Sowjetunion“ von Alpha bis Omega. Doch mich faszinierte nur eine Puppe: die mit dem Zeichen!

War er der Auserwählte? Der von Gott Gesandte, der Retter? Michael – nomen est omen, auch in diesem Fall? Lange betrachtete ich die Gestalt in der merkwürdigen Ordnung, die die Werte verschob. Eine Ironie der Geschichte?

Gorbatschow als Endpunkt? Oder stand er für einen neuen Anfang, für ein demokratisches Russland und für ein Entlassen der Völker in die Souveränität und Freiheit? Manche, die den Untergang der großen Sowjetunion bedauerten, waren anderer Meinung.

 

Ein Gezeichneter – Gorbatschow.

 

Wer zu „Späth“ kommt, den bestraft kein Leben!

 

Jetzt, im Saal, in der Erwartung der historischen Ausnahmepersönlichkeit, waren die Reflexionen wieder präsent. Etwas unruhig sah mich um. Der Einklang freudiger Erwartung bestimmte die Menschen im Saal. Viele der Anwesenden hatten die gerade erst abgelaufenen Entwicklungen noch nicht vergessen. Die Emotionen waren noch wach und drängten sich wieder auf. Der Fall der Mauer – das Ende des Reiches des Bösen. Sie alle hatten die Abläufe der Wiedervereinigung erlebt, auf ihre Weise, mit deutschen Augen und mit deutschem Herzen erfühlt. Und weil es Deutsche waren, interpretierten sie auch den Lauf der Geschichte, die ihnen die nationale Einheit wieder schenkte, nicht nur rational, vielmehr aus dem Gefühl heraus. Plötzlich wurde es still im Festsaal.

Unten, vor den Augen der Menge, betrat Michail Gorbatschow die Bühne. Frei und souverän als große Gestalt der modernsten Weltgeschichte.

Nach Hegel und Nietzsche bestimmten die großen historischen Individuen den Lauf der Weltgeschichte – die Cesare Borgias der Neuzeit, die Napoleons … War Michael Gorbatschow einer von ihnen? Oder entsprach er doch eher dem Typus des großen Humanisten nach dem Renaissancemenschen, der aus tieferen ideellen Beweggründen wirkt und schafft?

Freundlich in die Menge lächelnd und gewandt schritt er über die Bühne zum Podest hin, wo er nach erfolgter Laudatio auch zu den Menschen sprechen sollte. Doch wer würdigte seine Verdienste hier und heute? Späth, Lothar Späth? Einer, der diesmal nicht zu spät kam und dafür auch nicht vom Leben bestraft wurde? Fast hätte ich ihn vergessen, denn neben Gorbatschow wirkte der oft gut gelaunte und witzige Ministerpräsident der Badener und Schwaben außer Dienst, den ich sonst sehr schätzte, so nebensächlich und fast trivial!

Gorbatschow bestach und war so bescheiden und menschlich wie immer. Einige seiner tieferen Züge, die auf ihre Weise mein Schreckensbild des Russen korrigierten, hatten mich immer schon berührt. Sie hatte ihn mir, den seinerzeit mächtigsten Mann des kommunistischen Weltreiches, in unbestimmter Erinnerung an den eigenen Vater, intuitiv sympathisch erscheinen lassen, von Anfang an, bereits zu einem Zeitpunkt, als andere in ihm noch den „cleveren“ Public Relations-Künstler sahen, ihn gar in die Nähe des NS-Demagogen Joseph Goebbels rückten.

Mit dem Herzen sehen, ihn über die eigene Wesenheit zu erfassen, das schien mir bei Michael Gorbatschow der wahre Weg zu sein. Gorbatschow war mir einst im Traum erschienen, gleich nach seinem Antritt als Lenker des Sowjetreiches, wohl als Projektion eigener Erwartungen – als herbeigewünschter messianischer Hoffnungsträger, als positive Rettergestalt, als weißer Ritter, voller Zuversicht, in fernster Erinnerung an den triumphierenden Erzengel Michael, der sich über die Bestie erhebt, zu dem ich oft als junger Ministrant in der Dorfkirche hochgesehen hatte, wenn ich frühmorgens auf Knien die Litanei absolvierte. Das Humane seines Wesens erwuchs aus dem Gesicht, dessen milder, Vertrauen schaffender Ausdruck die künftigen politischen Handlungen schon vorwegzunehmen schien. Und jetzt stand dieser Hoffnungsträger, an dem zeitweise das Schicksal Europas, ja selbst der Welt hing, als später Triumphator vor uns.

Michael, mein Begleiter neben mir, strahlte – auch ich war tief erregt. Die Macht des Augenblicks nahm alle ein. Manch ein Anwesender aus Ludwigsburg und der Region um Stuttgart hätte das Idol gerne umarmt, nicht nur Frauen, und ihm, dem Russen, die Hände geschüttelt. Die alte Völkerfeindschaft zweier Weltkriege schien für alle Zeiten vergessen und aufgelöst. Es war wie eine freie „Unio mystica“ der Masse mit einer Idee – ein Zusammenfall der Gegensätze, eine „Coincidentia Oppositorum“ lange getrennter Welten. Enthusiasmus lag in der Luft – unmittelbare Begeisterung.

 

Vom Zar zu Putin.

 

Sprache der Herzen

 

Die Menge applaudierte, als er seine Appelle vortrug und zu den Menschen sprach, spontan und natürlich – aus dem Herzen. Sein Ruhm war ihm vorausgeeilt wie seine Taten, die diesen begründeten. Es war ein cäsarisches Auftreten im freundschaftlichen Forum. Michael Gorbatschow hatte schon gesiegt und gewonnen, bevor er gekommen war. Jetzt ging es nur noch um das Ernten der reifen Früchte, um den späten Lorbeer, der ihm hier – wie überall im wiedervereinten Deutschland – zufiel, während ihm der Dank der Heimat versagt blieb.

Hier im liberalen Südwesten war er wirklich willkommen. Seine entspannte und erfüllte Mimik verriet es, dass er dies auch fühlte. Hier, in Deutschland, war er zwar nicht daheim, doch zumindest in einer Wahlheimat und unter Menschen, die ihm zugetan waren. Wieder warf ich meinem Begleiter Michael einen nach Bestätigung der eigenen Gefühle zielenden Blick zu, ohne dabei weiter an die Namenskoinzidenz zu denken oder an die mythische Rettergestalt der Bibel. Michaels gütiges Gesicht strahlte vor heller Begeisterung, ohne sich im Ausdruck von anderen entzückten Gesichtern abzuheben; ob jung oder alt – die unmittelbare Freude war greifbar. Es war ein kurzes Aufleuchten der Humanität in einer immer noch schwer verfahrenen, wenn auch schon besser gewordenen Welt. Eine natürliche Begeisterung erfüllte den Saal, in dem eigentlich nichts ablief, in dem sich nichts ereignete als ein „Akt des Bestaunens“ und des „Staunens über den Gang der Geschichte“, deren Fortgang nicht nur von Ideen bewegt wird, sondern auch vom Gefühl für das Richtige zum richtigen Zeitpunkt aus dem Geist des Humanum.

Die ganze Gestimmtheit des Raumes wurde nur von einer Person getragen, von einer weltgeschichtlichen Größe, die mit der gleichen Natürlichkeit in die deutsche Provinzstadt gekommen war, wie sie den heimatlichen Kaukasus bereiste. Gorbatschow, ein Ausstrahlungsphänomen an sich, wirkte durch die bloße Präsenz. Ein Nimbus war da, der nicht gesehen, doch gefühlt wurde. Die Herzlichkeit der Menschen verwies darauf.

Vielleicht hätte Hegel beim Anblick der Menschen in diesen Hallen das Walten des Weltgeistes vermutet und Kant den Wink von den Sternen auf den ewigen Frieden. Für Augenblicke schienen sich göttlicher Weltwille und Individualwille zu durchströmen zu einem harmonischen Ganzen, aus welchem das Böse gebannt war. Eine Illusion? Die Menschen hielten den Atem an – überall gelöste Spannung. Etwas vom Hauch der großen Geschichte durchwehte den Saal und erfüllte für kurze Zeit die ehemalige Residenzstadt, die schon manche gekrönte Häupter gesehen hatte, selbst Tyrannen und heimische Sklavenhändler.

Als der Ritus der Ehrung vollzogen war, löste sich die allgegenwärtige Spannung in stürmischen Ovationen – wie nach einer großen Operngala. Die Menschen klatschten rauschenden Beifall und tobten teilweise vor Verzückung – und dies lange Jahre nach Gorbatschows relativ glanzlosem Abtritt. Sie würdigten damit auf ihre Weise die Tat einer Persönlichkeit, die der Weltgeschichte einen neuen Lauf gegeben hatte. Immer noch beeindruckt und gebannt von der besonderen Stimmung im Saal überflog ich die Menge und musterte intuitiv die aufgehellten Gesichter – es waren überwiegend schwäbische, deutsche Gesichter. Und was ich erkennen konnte, das war Dankbarkeit; reinste, innigste Dankbarkeit.

Die Menschen um mich herum, junge und alte Leute, bunt gemischt, mit Videokameras und Fotoapparaten ausgestattet, beeilten sich, den „Nachklang der Weltgeschichte“ für immer einzufangen, das hautnahe Erleben eines besonderen Menschen, der das Gesicht der Welt zum Positiven hin nachhaltig verändert hatte. Sie blickten auf einen leicht gerührten, immer noch sehr menschlichen, ehemaligen Staatschef der Sowjetunion, auf einen Charakter aus einer Welt, die Präsident Reagan als das Reich des Bösen bezeichnet hatte.

Und sie sahen Bilder: Vielleicht sahen sie vor ihrem geistigen Auge, wie der Stacheldraht durchschnitten wurde, wie Grenzen durchlässig wurden – und sie erlebten vielleicht in innerer Sicht, wie Steine wankten und wie die Mauer fiel; und sie fühlten, wie die große Freiheit, getragen von beethovenscher Musik, sich ihren Weg bahnt: „Freiheit schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium“ … Friedrich Schiller, der Sohn aus dem kleinen Marbach am Neckar gleich um die Ecke, hatte in Worten verdichtet, was Beethoven inspirierte, lange nachdem Schiller der unfreien Karlsschule entflohen war. Dieser humanistische Geist großer Individuen wirkte hier – Gut und Böse in Versöhnung erlösend.

Weltgeschichtliche Ereignisse wurden für Sekunden zurückgeholt und erfüllten die Herzen der Menschen. Viele waren gerührt – auch ich, ein Abgebrühter, dessen Tränensäcke fast schon ausgetrocknet waren. Schließlich gehörte ich mit zu jenen, deren Ideal sich erfüllt hatte, zu jenen, die die Freiheit schauen durften, auch das Gelobte Land, das andere Eden, die es betreten und genießen durften über die allseits präsente Freiheit. Das war eine späte Satisfaktion der Geschichte – eine Genugtuung der menschlichen Existenz: das Realität gewordene Humanum.

Der ehemalige Staats- und Parteichef der bereits aufgelösten und in viele Einzelstaaten zerfallenen Sowjetunion Michael Gorbatschow war als Haupt seiner Stiftung nach Ludwigsburg gekommen, um für diese einen Preis, eine Ehrung, entgegen zu nehmen. Er kam für das „Grüne Kreuz“, das er als ökologische Initiative alternativ zum „Roten Kreuz“ begründet hatte, um den Menschen zu signalisieren, dass unsere gesamte Welt noch viel mehr Mitverantwortung für unsere lebenswichtige Natur und Umwelt nötig hat. Diese Initiative sah er ganz in der Tradition der gesamtpolitischen Verantwortung für die Welt, die ihm einst als Staatsmann wichtig war; und die ihn bewogen hatte, so zu handeln, wie er handelte, indem er für die Sache der Freiheit eintrat und sie in seinem Einflussbereich ermöglichte. Das Grüne Kreuz, dessen Symbolik bei mir so manche Assoziationen wachrief, fand den höflichen Beifall der schon lange ökologisch sensibilisierten Menschen – doch ihre eigentliche Begeisterung galt dem großen Staatsmann, der als Apologet und Vollender politischer Freiheit in die Weltgeschichte eingehen wird.

 

Die Zeit der Chamäleons ist angebrochen – aus frommen Kommunisten wurden orthodoxe Kapitalisten.

P.S. Die oben beschriebene “Matroschka” war nicht mehr aufzufinden – inzwischen gehen die Uhren anders in Russland – doch die Russen haben ihren Humor bewahrt.


 
 

©Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten

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Muss Bundespräsident Christian Wulff zurücktreten? Skandal erschüttert deutsches Präsidialamt – “moralische Integrität” und Werte im Alten Europa

GELD oder MORAL? Werte und Wertewandel in Europa.

Mit kleinen Schritten in den verhängnisvollen Kreislauf von Bestechlichkeit und Bestechung:

Pecunia non olet!? Oder?

  Deutsche Flagge im Wind

Der Fall Christian Wulff aus moralischer, staatsphilosophischer und wirtschaftsethischer Sicht.

Chronologie der Halbwahrheiten und Lügen aus Schloss Bellevue, Berlin

Schloss Bellevue – Sitz des Bundespräsidenten in Berlin. Hier residiert – immer noch – der moralische Versager Christian Wulff.

  Deutsches Parlament, Berlin

Quo vadis, Germania?

“Jeder hat seinen Preis”, sagt man … seit Jahrtausenden.

Auch die Mächtigen,

ja gerade die Mächtigen,

weil sie die Macht haben und

weil sie Einfluss ausüben können.

Die Mächtigen steuern den Gang und Lauf der politischen Entscheidungen über Einflussnahme, ganz egal ob sie Berlusconi, Chirac, Kohl, Bush oder Wulff heißen, in der Freien Welt ebenso wie im fernen Japan, bei Putin in Russland oder in Saudi Arabien.

Geld regiert, mehr Geld regiert noch besser.

Und Geld stinkt nicht!

Das wussten schon die Römer! Oder stinkt Geld doch?

Was ist los im Bundespräsidialamt – nach dem disharmonischen Abgang Horst Köhlers im Zorn?

Horst Köhler schied aus dem Amt, weil ihm die “moralische Integrität” wichtig war, weil ihm die “moralische Integrität” über alles ging!

Und Christian Wulff, der Realpolitiker und Moralapostel aus der CDU?

Als Berufspolitiker, Beamter und Ministerpräsident musste er sich der Tasache bewusst sein, dass ein “günstig” verzinstes Privatdarlehen einen “Vorteil” darstellt!

Weshalb ging er nicht zur Bank – wie jeder kleine Mann?

Geben ist seliger, denn nehmen, sagt man!

Aber man erwartet etwas! Eine Gegenleistung!?

So beginnt der Kreislauf von Bestechlichkeit und Bestechung! 

Sind deutsche Beamte bestechlich?

Unterscheiden wir uns in Deutschland nur noch graduell von “oligarschischen Systemen” à la Russland, wo mit viel Geld brutale Politik gemacht wird?

Zur Verdeutlichung der Thematik eine kleine Geschichte aus meiner Studenten- bzw. Hilfwissenschaftler-Zeit in Würzburg, (wo ich seinerzeit als nebenberuflicher Wissenschaftler Mitarbeitervereidigt” wurde; später dann noch einmal als “wissenschaftlicher Mitarbeiter” der Stadt Bad Mergentheim.

Seinerzeit nahm ich die Pflichten ernst, getreu meinem Vorbild Prof. Dr. Theo Meyer an der Uni, dessen Assistent ich war.

Eines Tages kam ein Student aus Asien in die Sprechstunde von Professor Meyer- mit Promotionsabsicht. Er brachte – im Einklang mit den heimatlichen  Sitten seines Geburtslandes – einige kleine Geschenke mit, einige Teebeutel als Aufmerksamkeit gedacht.

Professor Meyer, der ein überzeugter Demokrat und treuer Beamter war,  reichte das fast wertlose “Geschenk” unmittelbar danach an das Sekretariat weiter, mit dem Hinweis,

das Beamtengesetz des Bundes bzw. des Freistaates Bayern gestatte keinerlei Vorteilsannahme.

Kleine Geschenke erhalten bekanntlich die Freundschaft, sagt man!

Was ist klein? Was ist groß?

Millardenbetrüger (Flowtec-Skandal) in Baden-Würtemberg sollen einem Finanzbeamten einen nagelneuen VW-Golf vor die Tür gestellt haben?( Siehe: FlowTex-Skandal: http://de.wikipedia.org/wiki/FlowTex )

Das  ist Korruption!

Wo beginnt sie?

Wie klein dürfen die Geschenke sein?

Der Student aus Asien, sonst im Literaturwissenschftlichen kaum begabt, wollte als Doktorand aufgenommen werden!Mehr nicht! Der Tee war nur ein Mittel zum Zweck – wie bei Machiavelli und Cesare Borgia!

Was dachte sich  Christian Wulff dabei, als es ihm um seinen Vorteil ging?

Wollte und wie wollte er sich revanchieren?

Und kannte Christian Wulff als Ministerpräsident von Niedersachen das Beamtenrecht?

Bestimmt!

Und doch war ihm der Vorteil wichtig, das eigene Wohlergehen im eigenen Haus, in der Hoffnung,

dass alles im Verborgenen bleiben würde.

Dass die Sache mit dem günstigen Privatkredit von einem Unternehmer weder rechtlich noch moralisch einwandfrei war, dass musste der Mann, der Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland werden wollte und wurde, wissen.

(Gab es eine geheimes Zusatzprotokoll im Vertrag? )

Was ist die Gegenleistung eines Ministerpräsidenten, ja eines Bundespräsidenten, der einem Unternehmer “noch eine Gefälligkeit schuldet”.

Wo bleibt der gesunde Menschenverstand des sonst so empathischen CDU-Politikers Christian Wulff?

Was wird aus einer “moralischen Integrität”, wenn er mit soch einem Negativ-Beispiel vorangeht …

und sich nicht einmal etwas Böses dabei denkt?

Honi soit qui mal y pense!

Die Moral von der Geschicht:

Bundespräsident Wulff wird wohl zurücktreten müssen

auch wenn er sich noch ziert wie einst Karl-Theodor zu Guttenberg, der berühmteste Plagiator Europas, heute Bestseller-Autor, der seinerzeit noch auf “moralische Entrüstung” setzte.

Was der “kleine Mann” zu halten hat, dass muss auch der Bundespräsident in der Demokratie

oder:

Quod licet Jovi non licet bovi?

 Wulff hat moralisch eklatant versagt – er muss die Konsequenzen ziehen und gehen.

Das schuldet er der demokratischen Kultur in diesem Land.

Worum stelle ich als freier Bürger diese Fragen öffentlich?

Ein Philosoph muss fragen stellen, kritische Fragen, wenn gelogen und getäuscht wird, aber jeder andere kritische Bürger muss es auch!

(Nicht wie ein Bekannter, der während seines Beamtendaseins in Loyalität zum Staat seine Meinung verbarg und der nun auch heute solche Themen nur in den eigenen Wänden im vertrauten Kreis erörtert – aus Sorge um die Altersversorgung!)

Wenn wir den Weg der kleinen Schritte in die Korruption in Deutschland billigen,

werden wir dort landen,

wo Berlusconi, Papandreu, Putin und andere ihre Nationen hinführten –

im Sumpf –

in mafiotischen Strukturen, die das Ende der Demokratie bedeuten.

 Europas Flagge im Sturm

Inzwischen steht wohl fest, dass der CDU-Politiker Christian Wulff seinerzeit gegen das Ministergesetz des Landes Niedersachsen verstoßen hat.

Nach dem Gesetz darf ein Ministerpräsident keine verbilligten Darlehen in Anspruch nehmen.Das ging bereits durch die öffentlich-rechtlichen Medien.

Der bekannte Staatsrechtler ( und Parteienkritiker)Professor Hans von Arnim hat sich bereits dezidiert dazu geäußert und die entsprechende Passage kommentiert.

Nach seiner Auffassung hat Christian Wulff in der Tat gegen das Ministergesetz verstoßen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Herbert_von_Arnim

Der “geldwerte Vorteil”, den Finanzbeamte oft dem “kleinen Mann” in allen möglichen Konstellationen andichten und nachweisen wollen, ist hier im Fall Wulff eindeutig zu erkennen.

Christian Wulff ging nicht wie jeder andere Bürger auch zur Sparkasse oder zur Volksbank, um sich ein Darlehen zu besorgen,

sondern zu einem privaten Sponsor, der bereit war, ihn zu fördern – mit privaten Mitteln!

Das mag in einer Bakschisch-Republik wie Pakistan oder Afghanistan üblich sein, aber nicht in der Bundesrepublik Deutschland Anno Domini 2010.

Wer verkennt den Interessenkonflikt?So wird die politische Kultur zerstört!

Christian Wulff hat sich  ( erneut) empfänglich gezeigt,

ohne moralische Skrupel,

ohne zu bedenken, dass ein Mensch und Politiker zwischen Moral und Geld entscheiden muss.

Somit kleinen Gesten und Gefälligkeitenbeginnt die Korruption, auch in Deutschland.

Und es war nicht das erste Mal, dass Wulff gut gemeinte Gefälligkeiten annahm,

Privilegien, die Gegengefälligkeiten erwarten lassen als Kompensation.

Den Flug erster Klasse glich Wulff finanziell erst aus, als die Angelegenheit publik wurde.

“Der nicht ertappte Dieb ist ein ehrlicher Mann”, besagt ein Sprichwort.

 So agiert also unser Bundespräsident.

Lothar Späth, ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg trat zurück, 

als seine von der Wirtschaft gesponserten Flüge bekannt wurden.

Er handelte moralisch und entschied sich für die Wirtschaft, aber gegen die Politik,

weil die Amoralität in der Politik im demokratischen Staat nicht geduldet werden darf.

Christian Wulff aber klebt am seinem Bundespräsidenten-Sessel,

ohne die Tragweite seiner nicht moralischen Handlung zu erkennen.

Das ist politisch kurzsichtig und zeugt von einem rücksichtslosen Willen zur Macht, im Grunde aber schadet solch ein Verhalten dem Präsidenten-Amt und dem Staat, der demokratischen Republik.

Es kommt jetzt nicht mehr darauf an, wie der Ältestenrat des Landtages von Niedersachsen das Verhalten des Bundespräsidenten Christian Wulff wertet oder was die – oft heuchlerische – Opposition dazu meint.

Fakt ist:

Die moralische Ebene reicht aus, um einen Rücktritt zu begründen – über strafrechtliche Implikationen hinaus.

Europa ist ein System der Werte, das nur bestehen kann,

wenn die Werte als politische Basis erhalten bleiben.

Werden die Werte der Gemeinschaft durch unprinzipielle Praktiken einzelner Politiker oder Parteien torpediert und destruiert, dann ist Europa als Gemeinschaft bald am Ende.

P.S. am 19. Dezember 2011:

Einige Politiker aus dem CDU- und FDP-Lager wollen den – aus ihrer Sicht wohl unmündigen – Bürgern bzw. dem Wählervolk klarmachen, es sei nicht besonedrs spektakulär,

den Präsidenten der Republik ( mit Anhang?) in Privatgemächern über Tage und Wochen “umsonst” zu beherbergen, zu versorgen, zu verwöhnen etc.

Wer kennt die Leute aus der Finanzbranche, die Wulff bewirteten … und dies in der Zeit nach der globalen Finanzkrise mit Bankenrettungen auf Steuerzahlerkosten?

Ist das kein unmitelbarer Lobbyismus a la USA?

In der Wirtschaft  ist das bei Geschäftsanbahnungen so üblich, besonders im Ausland, weil man ein “Gegengeschäft” erwartet, Profite erwartet.

Aber in derPolitik?

Wohin führt das Ganze, wenn solche Politik-Praktiken nun auch in Deutschland Schule machen?

Wertewandel auch hier?

Ins Negative?

Wollen wir etwa die “Werte”, die in Griechenland bei Geschäftsabschlüssen im Rüstungsbereich bei Mitwirkung einzelner Spitzenpolitiker (Minister) üblich waren, nun auch in Deutschland, ja europaweit “salonfähig” machen?

Es ist ein Skandal!

Allein der Gestus, Einladungen dieser Art mehrfach angenommen zu haben reicht aus, um Christian Wulffs Rücktritt als Bundespräsident moralisch zu legitimieren.

Viele Menschen in Deutschland leben ein Leben lang in extremer Armut und unter Verzicht, 

weil sie den “aufrechten Gang” nicht aufgeben wollen,

weil sie sie nicht verbiegen wollen,

weil sie es ablehnen, auch nur einen Teebeutel als “Geschenk” anzunehmen,

weil ihnen Anstand und Würde wichtig sind,

und weil sie – über das Christentum hinaus – humane Werte anders definieren als der christliche Politiker Christian Wulff,

der immer noch kein Unrechtsbewusstsein an den Tag legt und den Rücktritt vom hohen Amt im Staat ablehnt.

Ich schäme mich in einem Land zu leben, wo die Politik – aus reiner Machterhaltung heraus  – schamlos wird!

Solch einen Zynismus konnte der Begründer dieser Geisteshaltung Diogenes von Sinope sich bestimmt nicht vorstellen!

Ergänzung am 20. Dezember 2011:

Inzwischen wurde bekannt, dass der umstrittene Finanzakteur Carsten Maschmeyer

http://de.wikipedia.org/wiki/Carsten_Maschmeyer

die Verbreitung eines Buches über Christian Wulff über Zeitungsanzeigen in fünfstelliger Höhe (42 000 Euro) gefördert haben sollen.

Das ist ein Versuch der Vereinnahmung eines Spitzenpolitikers und ein nicht ganz legitimer Eingriff in die politische Meinungsbildung während des Wahlkampfes..

Es ist ein Beweis, dass einige Kreise der Wirtschaft von ganz bestimmten Politikern etwas erwarten.

In den Vereinigten Staaten ist die Praxis des Lobbyismus üblich und offen – hier in Deutschland hingegen fehlt noch viel Transparenz oder wie der ehemalige Präsident Michail Gorbatschow es einst für die Sowjetunion forderte:    

GLASNOST und PERESTROIKA.

Bundespräsident Christian Wullf, dessen Glaubwürdigkeit inzwischen beschädigt ist, 

sollte sich öffentlich äußern!

Noch vor der Weihnachtsansprache!

Doch es geht nicht nur um die Person des Berufspolitikers Christian Wulff –

es geht vielmehr um das Prinzip,

um die mögliche Vereinahmung von Politikern bzw. Volksvertretern durch Konzerne und bestimmte Kreise der Wirtschaft.

Die “moralische Entrüstung” der Kollegen – auch aus der Opposition – ist recht gering, weil manch einer “im Nebenberuf” und über “Mandate” mit der Wirtschaft “verbandelt” ist und nicht unerheblich dazu verdient. 

21. Dezember: Die Wahrheit kommt scheibchenweise ans Tageslicht.

Bundespräsident Wulff hat nun doch selbst mit dem “Freund” und privaten Darlehensgeber verhandelt.

Daraufhin war dieser im Tross des Präsidenten auf einer Auslandsreise in Asien (China, Indien).

Zufall? Wer es glaubt, wird selig!

Weshalb hat AWD-Gründer und Multimillionär Carsten Marschmeyer nicht den Betrag von 43 000 Euro in die Veröffentlichung von Büchern mittelloser Autoren gesteckt oder sonstige Kunst oder Wissenschaft gefördert, sondern ein PR-“Werk” über den Politiker Christian Wulff?

Das Unwort “Hannover-Connection” macht schon die Runde, selbst in der ARD.

Einzelne Akteure aus der Wirtschaft versuchen es ungeniert, deutsche Spitzenpolitiker zu korrumpieren, zu vereinnahmen – nach Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder, der auch von  Carsten Marschmeyer gesponsert wurde, nun auch ChristianWulff!?

Die aus Kripo-Verhören bekannte Salami-Taktik, nur zuzugeben,  was gerade faktisch belegt und bewiesen wurde, wird Wulff weiter in Bedrängnis bringen, seine Glaubwürdigkeit endgültig zerrütten, dem Amt und der politischen Kultur schaden und die allgemeine Politikverdrossenheit erhöhen.

Die Unterstützer-Stimmen (u. a. aus der Klientelpartei FDP und aus der CSU) verhallen fast ungehört. Während Graswurzeljournalisten und kleine Blogger mit ihrem Dagegehalten kaum Resonanz finden, werden zumindest die kritischen Positionen des Staatsrechtlers Hans Herbert von Arnim (Link oben)  ernstgenommen.

Harren wir  also der Dinge, die da noch kommen werden und warten wir auf “neue Enthüllungen” und “neue Erkenntnisse” – bzw. auf konsequentes Handeln danach.

Jetzt, wo Kardinal Meisner aus Köln, ein ranghoher Repräsentant der Katholischen Kirche, in Wulff nur noch einen “armen Sünder” erkennt, der sich hat bestechen lassen, scheint es endgültig aus zu sein für den deutschen Bundespräsidenten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Meisner

Die Katholische Kirche Deutschlands scheint wohl eine möglicherweise heuchlerische “Weihnachtsansprache” des Bundespräsidenten Christian Wulff nicht mittragen zu wollen!?

Also bleibt nur noch die “Resignation” im eigentlichen Sinne des Wortes – und politisch: der Rücktritt!

Inzwischen überschlagen sich die Ereignisse:

Laut Staatsanwaltschaft Hannover sollen neun Bundesbürger Strafanzeige gegen Bundespräsident Christian Wulff gestellt haben.

Sie scheinen das Handeln des Staatsoberhaupts zu missbilligen, namentlich das Annehmen eines vergünstigten Darlehens als Staatsdiener und die Gratis-Urlaubsaufenthalte bei Bekannten im Ausland.

Für viele aus dem Millionen-Heer der Beamten in diesem Staat wären ähnliche Handlungsweisen existenzbedrohend gewesen, solches Vorgehen wäre scharf geandet worden und hätte zum Verlust der Stellung geführt. ( Siehe die Geschichte mit dem Teebeutel weiter oben).

Vor dem Gesetz sind doch alle gleich – oder?

Zusatz-Kommentar am 3. Januar 2011 auf der Blog & Chat-Seite des ZDF; dort schrieb ich folgenden Kurzkommentar:

 

http://www.heute.de/ZDFforum/foren/heute/F7676/msg3093468.php

Maulkorb für Journalisten? – Druck schafft Gegendruck

Horst Köhler ging, weil er Moral hatte.

Christian Wulff muss gehen, weil er keine Moral hat –
bzw. nur eine Selbstbedienungsmoral.

Er klebt an der Macht und will sie behalten, obwohl er – unglaubwürdig geworden – der Bundesrepublik schadet.

Schlimm ist, dass Wulff den deutschen Journalisten einen Maulkorb verpassen will!

Druck aus dem Präsidialamt? Das erinnert an die Willkür autoritärer Systeme und ist zutiefst undemokratisch.

Seit bekannt ist, dass Wulff Vorteile annahm, fordere ich seinen Rücktritt. Auch fühle mich nicht mehr vertreten und schäme mich für diese Art der Amtsführung.

[…]

Deutsche und europäische Werte basieren auf “moralischer Integrität” – verfällt diese, dann wird die politische Kultur ihr bald folgen.

Zum Stand der Dinge am 4. Januar 2012:

Auf der Seite des ZDF habe ich ( als mündiger Bürger) gerade den Rücktritt Christian Wulffs als Bundespräsident eingefordert.

Ja, es reicht!

Die Angelegenheit ist zu ernst, um sie nur “humoresk” anzugehen. Es mag sein, dass Schriftstellern vergeben wird, wenn sie gelegentlich lügen oder ihre “moralische Integrität” nicht genau  überprüft werden  kann. Bei”Volksvertretern” aber gelten andere Maßstäbe, jenseits von Fiktion. Dort zählen Fakten und Handlungsweisen.

“Der Rücktritt Christian Wullfs als Bundespräsident ist überfällig

Christian Wulff  ist das Kaninchen, das von Kanzlerin Angela Merkel aus dem Hut gezaubert und ins hohe Amt katapultiert wurde – aus Gründen der Staatsräson und gegen erheblichen Widerstand selbst aus den eigenen Reihen.

Wulff, ein bis dahin eher blasser und unpopulärer Landespolitiker, wurde zum “ersten Diener im Staat” erhoben, nachdem der aufmüpfige, im Volk aber respektierte und populäre Vorgänger Horst Köhler aus prinzipiellen Überlegungen zurückgetreten war.

Was machte Wulff aus dem Amt?

Er nutzte es, um Privilegien für sich durchzusetzen. Die Vergütung eines Bundespräsidenten reichte ihm wohl nicht? Hybrishaft wollte er schnell mehr. Und hybrishaft verstieg er sich, indem er Druck ausübte und gegen im Grundgesetz verankerte Rechte verstieß, Bürgerrechte, als deren Verteidiger er hätte auftreten müssen. Sein Handeln disqualifiziert ihn, das Amt des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland länger auszuüben.

Wullfs Rücktritt fordere ich öffentlich auf meinen Blogs seit dem 17. Dezember.

Seit der Bekanntgabe der Druckausübung auf die freie Presse mehren sich die Rücktrittsforderungen – selbst aus den eigenen Reihen.

Präsident Wulff ist durch seine Nichtaufklärung zur Karikatur verkommen, ja zur „Witzfigur“ ( laut Vera Lengsfeld, CDU).

Aus Dutzenden – hier – veröffentlichten Kommentaren zur Thematik spricht Enttäuschung. Viele Bürger teilen die Sorge, bisher gültige Werte und Normen könnten zerfallen und mit ihnen die gesamte politische Kultur in diesem demokratischen Staat.

Wie argumentieren die Verteidigger Wullfs? Sie verweisen auf das „Menschliche-Allzumenschliche“ nach dem Motto: „Nobody is perfect“!

Ja, auch ein Bundespräsident ist ein Mensch, aber auch einer „mit Prinzipien“!?

Wer an Anstand und Würde festhält, scheidet aus dem Amt, wenn es zu Interessenkonflikten kommt, insofern er ein Gewissen hat. Alles andere ist zynisch, rücksichtlos und vom unbedingten Willen zur Macht geleitet – das führt, als Deutsche wissen wir es, zur Aushöhlung der Demokratie  und weg vom Rechtsstaat. 

Die Enttäuschung der Bürger ist echt – Wulff, der einst im Fall Gerhard Schröder – Gazprom (2006?) mit erhobebem Zeigefinger an Ethos und Moral appellierte, sollte nun auf die Stimme des Volkes hören und endlich zurücktreten.”

Nach dem Interview mit Christian Wulff:

Der Bundespräsident hat Gesetzesverstöße zurückgewiesen. Doch wo bleibt die “moralische Integrität”? Die beiden Journalisten Schausten (ZDF) und Deppendorf (ARD) hätten fragen sollen, ob Wulff “moralisch versagt hat. Danach wurde leider nicht gefragt. Das Amt des Bundespräsidenten aber lebt von der “moralischen Integrität”. In dieser Debatte geht es um Werte, um Ethik und Moral als Grundlage demokratischer Politik.

Wulff hat abgebrüht heuchlerisch und aalglatt routiniert versucht, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, sich am eigenen Zopf aus dem Sumpf zu ziehen – wie einst Lügen-Baron Münchhausen. Mich hat das deutsche Staatsoberhaupt nicht überzeugt. Wulff soll zurücktreten.

5. Januar 2012:

Laut einer repräsentativen Umfrage der ARD lehnt die Hälfte der Bundesdeutschen (50 Prozent) Wulff als Bundespräsident inzwischen ab. Ergo sollte er abtreten.

Im Internet, wo sich die kritischen Köpfe tummlen und ihre “Meinung” noch relativ “frei äußern, lehnen nahezu 90 Prozent der Kommentatoren  diesen selbstherrlichen und selbstgerechten Präsidenten ab, der sich in eine Opfer-Rolle hinein stilisiert.

Christian Wulff hat ein “moralisches Problem” – vox populi vox dei –

Christian Wulff sollte auf die Stimme des Volkes hören und den politischen Willen des Souveräns respektieren – noch vor einem möglichen “impeachment”!

Ein Hauch von “Watergate” über Deutschland – Wulff hat die “moralische Tragweite” seiner Verfehlungen noch nicht erkannt – http://www.heute.de/ZDFforum/foren/heute/F7676/msg3095312.php – wo bleiben die Stimmen der Moralapostel aus den Kirchen und die Interpretationen der Staatsrechtler und Moralphilolophen der Alma Mater? Von der Politik ist nicht viel zu hoffen – denn viele Abgeordnete sitzen im gleichen Boot mit ähnlichen moralischen Implikationen.

Die Bild-Zeitung will die Mailbox mit der Botschaft Wulffs veröffentlichen. Der Bundespräsident sitzt nun in der Falle, eine Situation, die er im Interview selbst provoziert hat. Stimmt er der Veröffentlichung nicht zu, wird er gänzlich unglaubwürdig.

Wer sich mit der Bild-Zeitung anlegt, hat schon verspielt, auch wenn es der “Präsident” ist – das ist ein ” A priori”, denn bei der “Bild” sitzen die Meinungsmacher der Nation, Akteure, die – nicht ohne Eigeninteresse und politische Hintergedanken – die breiten Massen erreichen.

Apropos Bundespräsident der Bundesrepublik: gemessen an der Macht-Stellung des amerikanischen oder französischen Präsidenten ist das deutsche Staatsoberhaupt lediglich ein – hoch dotierter – Zeremonienmeister.

6. Januar 2012 – Drei König:

Die Maskerade in Berlin geht weiter. Bundespräsident Wulff ignoriert das deutsche Volk und macht, was er will. So ging es einst in den kommunistischen Dikaturen des Ostblocks zu, in der Sowjetunion und in den Bananenrepubliken Lateinamerikas und Afrikas, wo das Volk einfach übergangen wurde.

Der selbstherrliche Berlusconi stellte Italien auf den Kopf und führte – flankiert vom Werteverfall in Griechenland  – Europa an den Abgrund, indem die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen torpediert wurden.

Jetzt macht Christian Wulff von der CDU ähnliche Dinge in Deutschland. Er führt die Werte der Demokratie ad absurdum und schafft es sogar apolitische Bürger zu täuschen.

Kritische Journalisten halten dagegen – jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten. Obwohl ich schon längst nichts mehr sagen will, mache ich weiter, hier auf meinen Blogs und in den Kommentaren auf der Seite des ZDF und auf Facebook.

Viele Menschen flüchten in den Sarkasmus, aus Enttäuschung, aus Resignation – doch wir sind das Volk und dürfen nicht aufgeben. Das lehrt uns die Geschichte.

Unser Bundespräsident Christian Wulff lügt und lügt und lügt –
vor 11 Millionen vor den Bildschirmen der ARD und ZDF – ohne Konsequenzen?
„Lügen haben kurze Beine“, sagt man im Volksmund!
Und bereits im Kindergarten singen die Kleinen: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, wenn er auch die Wahrheit spricht“ –

Von “Moral” hält ein „Wolf im Schafsfell“ bekanntlich nicht viel – auch nachdem die Gesellschaft erkannt hat, dass sie den „Bock zum Gärtner“ gemacht hat.
Wenn die Politikerkaste (mit  möglicherweise ähnlichem „Dreck am Stecken“) diesen notorischen Lügner und Täuscher nicht abwählen will, dann soll es das Volk tun – in einer Volksbefragung, sonst leidet bald die gesamte Republik.
Christian Wulff repräsentiert die Bundesreplik Deutschland nich mehr mit „Anstand und Würde“. Politiker, die ihn trotzdem decken, billigen die „Lüge“ und tragen die Lügen mit. Die Verabschiedung von „Werten“, von Ethos und Moral aber führt Deutschland und Europa in den Untergang.

Soviel nur ganz kurz, nachdem Bild-Zeitung und “BW-Bank” der Darstellung des Bundespräsidenten im Fernsehinterview widersprochen haben.

Die Angelegenheit ist ernst – wann hat das Volk endlich “die Schnauze voll”?
Stehen Politiker über den Dingen – und einige “Juristen” gar über den Gesetzen? George Orwells Big Brother lässt grüßen … und die Willkürherrschaft moderner Diktaturen!
Sind wir noch das Volk? Der Souverän?

Die Kanzlerin stellte sich heute demonstrativ hinter Wulff – nach meiner Einschätzung ist das falsch.

Man soll nie in ein fallendes Messer greifen ( never touch a falling knife) und auch nie ein totes Pferd reiten sagt man in Amerika, an der Wall Street und im Indianerzelt der Sioux in den Black Hills , North Dakota.

Wulff jetzt noch zu stützen, ist m. E. ein großer Fehler der sonst so klugen und tüchtigen “Eisernen Kanzlerin” Angela Merkel – ich befürchte, sie wird mit Wulff stürzen!

Dann haben wir neben der Staatskrise auch noch eine Regierungskrise!

Ist Angela Merkel amtsmüde und will sie sich so galant verabschieden?

Weitere Kommentare bei Facebook und auf ZDF ( moderiert, sie erscheinen leider nicht zeitnah, sondern manchmal mehr als 24 Stunden verzögert)  unter:

Maulkorb für Journalisten:

http://www.heute.de/ZDFforum/foren/heute/F7676/msg3093468.php

Pecunia non olet:

http://www.heute.de/ZDFforum/foren/heute/F7676/msg3094411.php

Vox populi vox dei:

http://www.heute.de/ZDFforum/foren/heute/F7676/msg3093945.php

Präsident Wulffs Rücktritt ist überfällig:

http://www.heute.de/ZDFforum/foren/heute/F7676/msg3095312.php

Ja, es reicht:

http://www.heute.de/ZDFforum/foren/heute/F7676/msg3095693.php

Die Heuchelei im Schloss Bellevue geht munter weiter. Christian Wulff tut so, als sei nichts geschehen.

Der Bundespräsident will zur Tagesordnung übergehen und weitermachen, einfach so,

obwohl die Hälfte aller Deutschen – das sind mehr als 40 Millionen Bürger – ihn als Staatsoberhaupt ablehnen.

Er habe einen “schweren Fehler” eingestanden – basta!

Das ist zynisch.

Das ist gewissenlos.

So regierten Honecker und Ceausescu.

Ein Glück nur, dass die freie Meinungsäußerung in diesem Land noch funktioniert.

Hier ein weiterer Kommentar auf der Seite des Zweiten Deutschen Fernsehens ( ZDF) aus meiner Feder:

Lügen haben kurze Beine:

http://www.heute.de/ZDFforum/foren/heute/F7676/msg3096836.php

7. Januar 2012:

Die Parteispitzen von CDU, CSU und FDP, das bürgerliche Lager also, suchen angeblich bereits nach einem Nachfolger für Christian Wulff. Gut so – es geht nicht anders.

Iustitia fundamentum regnorum? Nicht nur Recht und Gesetz bilden die Grundlagen der Regentschaft im Staat, sondern Moral, Ethos und die Summe der Werte, Naturrecht, Menschenrecht und göttliches Recht, die alle der “positiven Setzung” vorausgehen. Das sollte der Jurist Wulff wissen. Kein Staat kann sich ein Staatsoberhaupt leisten, das nicht mehr glaubwürdig ist. Wenn das oberste “Vorbild” im Staat, der Präsident, gegen “traditionelle Werte” verstößt, gegen Normen, die  er selbst hochgehalten hat, dann lassen sich diese bürgerlichen Werte in der Gesellschaft nicht mehr vermitteln – das führt zu Sodom und Gomorra und zu Anarchie. 

Sigmar Gabriel von der SPD hat den Namen Joachim Gauck als Präsidentschaftskandidat und Wulff-Nachfolger wieder ins Spiel gebracht, für den Fall, dass dieser resigniert.

Eine gute Alternative!?

Joachim Gauck als Bundespräsident – das wäre ein Zeichen der inneren Versöhnung nach der krassen Zäsur, die jetzt durch das deutsche Volk geht.

Gauck würde ganz Ostdeutschland erheblich aufwerten – und die friedliche Wiedervereinigung der Deutschen. 

Gauck hat das Format einer Persönlichkeit mit „Charisma und Augenmaß“, während  ChristianWulff nur ein blasser, hochgedienter Berufspolitiker war und ist.

Die Polen setzten  auf Lech Walesa, die Tschechen auf Vaclav Havel und machten die weltweit geachteten, ehemaligen Bürgerrechtler zu ihren Präsidenten, eben um ein Zeichen zu setzen:

Prinzipien gegen Opportunismus.

Joachim Gauck stand zwar nicht an der Spitze der Bürgerrechtsbewegung in der ehemaligen DDR, aber er war immerhin eine Persönlichkeit der antikommunistischen Opposition und ein kritischer Vertreter der evangelischen Kirche.

Wulff hatte seine Chance – er hat sie elend  in einem Akt von Hybris verspielt, indem er die Meinungsfreiheit, eine heiliges Recht in der Demokratie, über Druckausübung gängeln wollte. So hat er nicht nur das Heer der Journalisten gegen sich aufgebracht, sondern fast die Hälfte des deutschen Volkes.  

Wir brauchen einen weitaus besseren Präsidenten in Deutschland als Wulff, wenn Politikverdrossenheit und Radikalisierung nicht noch weiter zunehmen sollen. Die Kommunisten riefen ihre Gegner einst selbst auf den Plan, indem sie Gesetze beugten und Werte missachteten. Die Entwicklung droht nun in Deutschland ebenso, ja in ganz Europa, wenn es so weitergeht wie im Fall Wulff.

Zum Thema Amtenthebungsverfahren ( in Amerika: Impeachment):

Impeachment? –

Vor Tagen verwies auch ich auf diese Möglichkeit.

Homo homini lupus – der Mensch ist dem Menschen ein Wulf ( nach Hobbes).

Ein Hauch von “Watergate” liegt in der Luft. Nixon, der selbstherrliche Gesetzesbrecher als US-Präsident, wollte seinerzeit auch mit Einflussnahme via Druck verhinderm, das die ganze Wahrheit ans Licht kommt. Nichts als die “volle Wahrheit” zählt. Keine Manöver, keine Täuschung, keine spitzfindige Interpretation.

Es ist gut, dass sich viel Bürger zur Wehr setzen. Demokraten müssen agieren – über die eigenen vier Wände hinaus – öffentlich und im Klartext der “offenen Gesellschaft”.

8. Januar 2012:

Wulff bleibt uneinsichtig – er will seine Vergehen aussitzen, noch mit dem Segen der Abgeordneten  des deutschen Bundestages.

Die Demonstration gestern – mit dem gezeigten Schuh – vor Schloss Bellevue hat den abgebrühten Berufspolitiker wohl nicht beeindruckt.

Ungeniert macht er weiter – schamlos! Zynisch!

Eine Schande für das Amt und für Deutschland.

Jetzt ziehen wir mit dem jemen gleich? Oder?

Wulffs Versagen imAmt  -Alles Schnee von gestern?

Ich jedenfalls werde nichts vergessen – und einige alte Schuhe habe ich auch noch. 

Wollen wir  das Erschleichen von Ämtern und Privilegien sowie die Gaunerei in der Politik hoffähig machen? Aussitzen geht nicht – das ist nicht länger akzeptel, nicht zu tolerieren.

Sonst verweigern bald alle anderen Staatsdiener auch Pflicht und Gehorsam.

Was wird dann aus diesem Land – ein Refugium für Amigos? Ein Sodom oder Babylon?

10. 12. 2012 –

Einige Reaktionen meinerseits ( auf Facebook) auf die Berichterstattung von WELT ONLINE zu neuen Entwicklungen im Fall Wulff:

Investigativer Journalismus machte „Watergate“ möglich – die gute Sonne und kritische Journalisten werden noch einige verborgene Fakten und Wahrheiten an den Tag bringen.

Buenos dias, Amigos? Beziehungen und Netzwerke zwischen Wirtschaft und Politik – very welcome?

Sag’ mir, wer dein “Freund” ist … und ich sage dir, wer du bist!

Eine alte Weisheit … Nietzsche würde sagen, zu viel “Gemeinschaft” macht irgendwann gemein … und Putins „Freund“ Schröder: Wasch mir den Pelz, doch mach mich nicht nass … wer unter Wölfe geht, muss mit ihnen heulen – honi soit qui mal y pense.

Das Problem ist: Zu viele Politiker haben “Dreck am Stecken”. Deshalb traut sich kaum einer, Wulffs Rücktritt laut zu fordern.

Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus,

besagt ein Sprichwort – und die Wölfe verstehen sich gut, solange die Hackordnung stimmt und jeder seine Vorteile hat – alles Kalkül in der Politik – es bestimmt der Wille zur Macht, nicht zur Moral!

Transparenz? Glasnost und Perestroika auch in Deutschland?

Im russischen Wort “Glas- nost” steckt das deutsche Wort „Glas“ – also Durchsichtigkeit in allen Bereichen der Gesellschaft?

Glück und Glas – wie schnell bricht das, Herr Wulff!?

  

 Der Reichstag mit der gläsernen Kuppel

Der “Reichstag” in Berlin hat eine „gläserne Kuppel“ – ein Zeichen für Transparenz und Volksnähe. Christian Wulff – was hat er zu verbergen? Und die anderen Politiker in Amt und Würden? 

Diese Affäre ist nicht auszusitzen – das hohe Amt hat bereits Schaden genommen – und mit ihm die Republik.

Tacheles reden ist angesagt, schon lange, Klartext!

Wir brauchen eine Katharsis in der Politik, eine Reinigung:

der Persilschein – das ist die “moralische Integrität”jedes Bürgers und Politikers im Amt –

Deutschland, ein Lügenmärchen?

Das brauchen wir nicht!

Die Selbstbedienungsmentalität der Politiker ist eine Sackgasse –

Selbstversorgung, Nepotismus, Klüngelei, Filz, Vitamin B, Protektion, etc.  –

das kennen wir aus dem Vatikan der Borgias, aus der FDP und aus den Bananenrepubliken der Welt. In Deutschland sollte die moralische Messlatte höher liegen als in den Bunga-Bunga- Staaten Süd-Europas. 

  Reiter-Standbild Friedrichs II.

Spießrutenlaufen in Berlin, Schloss Bellevue Anno Domi 2012 –

Friedrich der Große lässt grüßen!

Der Empfang des Diplomatischen Corps – eine peinliche Groteske.

Wulff mutet sich und uns viel zu – doch das Spiel ist aus.

Wer zockt, muss auch verlieren können und endlich abtreten.

Wulff diskreditiert die eigene Partei CDU und die Kanzlerin dahinter.

Es ist zu befürchten, dass CDU und FDP morgen wieder die legitimen Fragen der SPD blockieren werden im Versuch, alles unter den Teppich zu kehren.

Das ist ein bürgerlicher Werteverfall, der sich gewaschen hat.

Das kann nur ins Auge gehen – für das gesamte konservative Lager.

Die FDP, eine Klientelpartei” in Auflösung”, inzwischen nennt man sie auch die 2-Prozent-Partei, führt sich selbst ad absurdum.

Die 400 Antworten, die Wulff dem Volk noch nachreichen wollte, bleibt er vorerst schuldig. 

Er tut so, “als ob”! Ungeniert und schamlos!

Kritischer Bürger auf der Suche nach den “Volksvertretern” und den abhanden gekommenen Werten.

Quo vadis, Germania?

11. Januar 2012:

Ja, quo vadis, Germania? Wohin gehst Du, treibst Du, Deutschland?

Wohin lenken Dich die Walter der Gesellschaft jenseits von Glaubwürdigkeit und Vertrauen? Auf Irrwege wie einst oder in eine lichte Zukunft?

Wulff hat sein – dem deutschen Volk gegebene – Wort gebrochen – aus der in ARD und ZDF vor 11 Millionen Deutschen  zugesagten Transparenz und Offenlegung aller Details wird  wohl nichts?

Ist Wulff als Bundespräsident noch tragbar?

Eine tragische Groteske, die nur Komiker belustigt? Le Grand Macabre?

Ich werde die heikle Materie, die „grundsätzlicher Natur ist“ und an der das Schicksal Deutschlands hängt, weiter beobachten und fortschreiben – bis zur Lösung.

„Weshalb machst du das“, werden einige fragen.

Weil ich davon überzeugt bin, dass Schriftsteller und Philosophen sich einmischen sollten, wenn Unrecht geschieht, wenn Vertrauen verspielt und Werte vernichtet werden – aus reinem Machterhalt heraus.

Das Allgemeinwohl und die Geschicke der Gesellschaft dürfen nicht allein Berufspolitikeren überlassen werden – alle Bürger müssen wachsam bleiben und die Politik an den Taten müssen.

Wer wortbrüchig wird, muss gehen – sonst diskreditiert er durch sein amoralisches Verhalten  auch die Anständigen in der Politik.

Zum Thema Witze und Satire gegen Wulff, die die Spötter gar ins Gefängnis bringen können:

Das erinnert fatal an die Praktiken von Stasi, Securitate und KGB im Kommunismus –

wer verhöhnt hier wen? Wulff das Volk oder das Volk den Bundespräsidenten?

Über die Präsidenten Richard von Weizsäcker, Roman Herzog, Karl Carstens zirkulierten keine Witze – und es gab auch keine Vorwürfe.

Weshalb wohl?

Wenn Harald Schmidt in der ARD nach Gusto spotten darf, dann dürfen es auch die Bundesbürger im Netz … mit Witz und Geist, doch nicht unterhalb der Gürtellinie –

Der von Christian Wulff ausgelöste Werteverfall schadet der “Republik” mehr als beißender Spott als freie Meinungsäußerung.

Wollen wir zurück in die Gängelung durch den Staat und seine repressiven Organe?

“Hering, Hering, so fett wie der Göring” – das rief ein mutiger Fischhändler in Hamburg, bis die Gestapo anrückte.

Die Nazis vertrugen nämlich keinen Spott – und doch gab es mutige Bürger, die gegen Heuchelei und Lug in Politik und Gesellschaft ankämpften.

Viele, auch  im kommunistischen Osteuropa, bezahlten ihre aufrechte Haltung mit ihrem Leben – oder sie gingen für ihre Überzeugung ins Gefängnis und ins KZ.

12. Januar 2012:

Wulff klebt immer noch am Amtssessel, in der CDU bröckelt die Solidarität,Folgekandidaten werden genannt und man besinnt sich auf die moralischen Paradigmen Theodor Heuss sowie Richard von Weizsäcker. Es rumort im Reichstag …  in der Presse und im Volk:

Richard von Weizsäcker – die hohe Messlatte in Sachen Moral!

Wie weit ist Christian Wulff von diesem Paradigma entfernt!?

Die Welt ist zwar komplexer geworden, doch auf die Moral können wir nicht verzichten.

Wulff soll endlich die Konsequenzen aus seinem vielfach fehlerhaften Verhalten ziehen und zurücktreten.

Die Zeit ist längst reif und der Rücktritt überfällig.

Christian Wulff agiert wie Karl Theodor zu Guttenberg: Er bleibt so lange im Amt, bis man ihn hinauswirft! –

Über diese Geschichte wird nie Gras wachsen.

Vox populi vox dei?

Nur die Arroganten und Selbstherrlichen in der Politik verkennen die Stimmung im Volk, die auch von ihren Abgeordneten ausgesprochen werden muss.

Brauchen wir in Deutschland Politiker vom Typus  des Karl Theodor zu Guttenberg und Christian Wulff?

Ich nicht. Sonst müssten all diejenigen, die ihr Leben in Anstand und Würde lebten, sich selbst infrage stellen.

Den einen wirft man zur Vordertür hinaus und zur Hintertür will er bald wieder hinein – das ist die frech ungenierte Manifestation des Willens zur Macht in der Politik jenseits von Ethos und Moral.

So agierte – frei nach Machiavelli – Silvio Berlusconi zum Schaden der Republik Italien.

Demagogie vom Feinsten!

Wollen wir das Modell auch in Deutschland wiederholen?

Das Feuer lodert seit Wochen – wo bleibt die Feuerwehr?

In der Tat – einige dieser Typen und Prototypen werden sicher in die Geschichte eingehen,

Gerhard Schröder, ehemaliger Bundeskanzler,

Freund Putins und längst in russischen Diensten,

Christian Wulff …

und andere … – nur als was?

Bei soviel Eigenlob der Niedersachsen Landesvertretung in Berlin sollte man stutzig werden …

Deutsche Nationalflagge über Schloss Bellevue

Theodor Heuss – der erste deutsche Bundespräsident:

(Detail, Heuss-Denkmal in Brackenheim)

Zum Stand der Dinge am 21. Januar 2012.Immerhin fordern inzwischen die GRÜNEN aus Niedersachsen Wulffs Rücktritt,

nach neuen Enthüllungen.

Und Gregor Gysi von DIE LINKE schließt sich an.

Was für mich seit dem 17. Dezember feststeht, setzt sich langsam auch auf politischer Ebene durch. Christian Wulff sollte abtreten, er sollte von Bord gehen, auch wenn er  nie ein Lotse war.

Die Harmonisten aus der Koalition ( à la Kauder) finden wenig Anklang – nur noch ein Drittel der Bundesdeutschen steht angeblich zu Bundespräsident Wulff, während die SPD in Niedersachsen gar eine Klage gegen den noch amtierenden Präsidenten ins Auge fasst.

Typen und Prototypen? (Mein Kommentar dazu steht oben!)

Was unterscheidet einige Niedersachsen von den alleskönnenden Schwaben?

Sie sprechen hochdeutsch, sonst können sie nicht viel! 

23. Januar 2012:

Christian Wulffs seltsamer Umgang mit der Wahrheit irritiert seit Wochen weite Teile der bundesdeutschen Bevölkerung.

Und trotzdem macht der Bundespräsident auf die gleiche Art weiter – zum Schaden der politischen Kultur in Deutschland.

Mit scheinheiliger Mine beteuert Wulff, auch als Ministerpräsident immer “nach bestem Wissen und Gewissen” ausgesagt zu haben. Dies, eigentlich eine leicht durchschaubare Allzweck-Ausrede und Floskel, wird zur “salvatorischen Klausel” für alles, was vorher schon unwahr war und was jetzt als unwahr, als gelogen, feststeht.

Bundespräsident Christian Wulff klammert sich immer noch an juristische Spitzfindigkeiten plumper Art, zu einem Zeitpunkt, wo längst intellektuelle Redlichkeit  und innere Wahrhaftigkeit angesagt wären.

Das schafft noch mehr Verdruss und Überdruss an einem zähen Berufspolitiker, der trotz vielfacher Fehler nicht aus dem Amt weichen will. Moralisch betrachtet ist das ein Debakel für die gesamte Republik, die in die Radikalisierung führt.

Einige Bürgerrechtler und Dissidenten haben im Kommunismus erfahren, wie ein System sich seine Gegner heran zieht, züchtet, durch eigenes Versagen und Inkompetenz – das haben wir nun in Europa ( Griechenland, Italien) und leider auch schon in Deutschland – wollen wir die Messlatte der Moral einige Stufen absenken — bis zur Bunga Bunga -Gesellschaft?

Apropos Politiker- Kommentare zur Causa Wulff:

DIE LINKE hält sich bemerkenswert schüchtern zurück – nur Renate Künast von den GRÜNEN redete Klartext und legte gestern ( 22 Jan.) Wulff nahe, so bald wie möglich aus dem Amt zu scheiden.

Kanzlerin Angela Merkel stützt ihren Kandidaten Wulff  immer noch – aus Gründen der Staatsraison, das ist m. E. ein großer Fehler. Sie könnte mit Wulff stürzen!

Wenn ein Politiker als Verfechter von Werten und Moral bis ins höchste Amt im Staat aufsteigt, und später – aus Eigensucht und Machtgier –  die gleichen Werte desavouiert, destruiert, dann muss er abtreten.

Schon die Bereitwilligkeit, Geschenke und Privilegien aller Art annehmen zu wollen, reicht für einen Rücktritt.

Wohin Käuflichkeit, Bestechlichkeit, Korruption, Vitamin B, Filz, Klüngelei, Nepotismus etc. führen, haben uns die Kommunisten und ihre Nachfolger ausreichend bewiesen – in die Entrechtung der Opfer, die das Nachsehen haben.

Der Ehrliche ist der Dumme – und der nicht ertappte Dieb ist ein ehrlicher Mann!

Nur Wulff wurde beim Lügen mehrfach erwischt, gestellt – also weg mit ihm aus Schloss Bellevue!

“Moralische Integrität” ist ein Apriori in der Demokratie. Was Willkür bedeutet, wissen einige von uns – als wehret den Anfägen … und der Fisch stinkt vom Kopf her … nicht nur  auf dem Balkan!

 31. Januar 2012:

Neue Enthüllungen der ARD in der Causa Wulff schaden dem Amt und der Republik. Anschuldigen und Rücktrittforderungen – aus den Reihen der Grünen – werden schärfer. Es wird immer peinlicher – So steuert man kein Schiff in schwerer See!

Dieser “Kapitän” sollte endlich  “von Bord gehen” und die tragisch-komische Maskerade beenden!

Als Herta Müller als Kandidatin der Bundesrepublik Deutschland für den “Nobelpreis für Literatur” vorgeschlagen wurde, habe ich in unzähligen Beiträgen und Kommentaren nach ihrer “moralischen Integrität” gefragt, weil ich davon ausging, dass die öffentlichen Repräsentanten Deutschlands unbedingt moralisch integer sein müssen, weil sie die gesamte Nation vertreten – vor den Augen der Welt, Günter Grass ebenso wie Herta Müller.

Der gleiche Maßstab ist nach meiner Auffassung von Ethos und Moral besonders an Politiker anzulegen, da sie mit ihrer gesamten Integrität für die “Demokratie” stehen.

Werden Politikerbiografien fragwüdig – wie etwa im Fall Berlusconi – dann scheitert mit dem Werteverfall irgendwann das “demokratische System”.

Nachtrag:

Zum Thema Interessenkonflikte, Lobbyismus bzw. Verzahnung von Wirtschaft und Politik vergleiche auch meinen Beitrag:

http://carl-gibson.blogspot.com/2011/04/pecunia-non-olet-was-kostet-die.html

Erst will man den kleinen Finger und dann … die ganze Hand!

Warnendes Beispiel: Das, was Silvio Berlusconi aus der Republik Italien gemacht hat!

Zur Auflockerung …nach all der Abstraktion … hier einige weitere Bilder aus Berlin:

Geschichte – Politik – Kultur … und mehr – das bietet

BERLIN,

die Metropole der Deutschen.

Hier sind einige Gelegentheitsaufnahmen,

bestimmt für diejenigen, die nicht oder nicht allzu oft nach Berlin kommen.

Schloss Bellevue fehlt – damals machte die Residenz des Bundespräsidenten noch keine Schlagzeilen.

Gedächtniskirche am Kurfürstendamm

Wir sind das Volk – oder?

Menschheitsgenie Alexander von Humbolt – in Südmarika kennt ihn jedes Kind,

in Deutschland wird er noch weitgehend verkannt.

Der Fernsehturm am Alexanderplatz  – höher als der von RIAS im Westen:

Prestigebau der DDR.

Aus Ruinen erhoben und der Zukuft zugewandt – ein Luxushotel der Sonderklasse.

Ex nihilo nihil – aus dem Nichts entstanden? – Prachtbauten der Wirtschaft und Finanzwelt.

Das Geld regiert wieder.

An der Spree – im Hinterhof der Politik.

Ein springender Brunnen im Zentrum der Hauptsstadt

Berliner Pumpe – Wasser ist Leben, auch in Berlin.

The gate is open – am Brandenburger Tor.

Michael Gorbatschow hat es möglich gemacht.

Der Reichstag

Hier schaltet und waltet die “Eiserne Kanzlerin” Angela Merkel immer noch klug und geschickt,

bisweilen aber auch – wie gerade in der Causa Wullf – mehr schlecht als recht – über die Geschicke Deutschlands in Europa.

Vor dem Reichtagsgebäude warten die Bürger.

Der Dom an der Spree

Der Dom zu Berlin, Detail.

Den deutschen Volke – Bauwerk mit wechselvoller Geschichte – Hort der Demokratie!?

Vor der Alexander von Humboldt-Universität im ehemaligen Ost-Berlin.

Ungarn und Deutsche verbindet die gemeinsame Überwindung des Kommunismus.

Fridericus rex hoch zu Ross – König aller Preußen!

Abstraktion des Schreckens als Kunstwerk –

Gedenkstätte und Mahnmal für die Opfer der NS-Zeit.

Karl Marx und Friedrich Engels – die Ideologen des Kommunismus –

Vermächtnis der DDR-Kunst in Erz gegossen.

Futuristischer Alltag in Berlin unweit des KU-Damms.

Memento – Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewalt.

Sowjetisches Kriegerdenkmal

erinnert an den Sieg der Roten Armee über Hitler-Deutschland

sowie an

die angeblich 55 Millionen Opfer der Sowjetunion während des Zweiten Weltkriegs.

Ein springender Brunnen am Alexanderplatz

Bürger warten vor dem Reichstag auf Einlaß –

Die gläserne Kuppel fasziniert … und die Transparenz im Deutschen Bundestag.

Unter den Linden

Vor der Uni im ehemaligen Ostteil der Stadt.

Kunst in der U-Bahn – öffentlich, nicht im Tresor – typisch für die “offene Gesellschaft”?

Konsumtempel – KDW.

Der Rausch geht weiter – auch mit dem Euro und nach der Wiedervereinigung.

Gedächtniskirche – Detail

Traditionelle Kunst irgendwo in Berlin

Modernistisches Glashaus in Berlin 

erinnert an die Sentenz:

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.

Am Alexanderplatz – das Ratshaus.

Mahnmal –

Stelen aus schwarzem Granit erinnern an die Schrecken der NS-Diktatur,

an die Opfer von Hass, Gewalt, Krieg und Größenwahn.

Moderner Bau in Berlin

Kirche am Alexanderplatz

Zum Ende und  Neubeginn auf Schloss Bellevue:

 

Am 17. Februar, zwei Monate nach der Eröffnung dieses Blogbeitrags mit Rücktrittsforderung, trat Christian Wulff zurück.

Zum Thema ist alles gesagt, vielfach gesagt.

Mein Kandidat war Joachim Gauck.

Auf Gaucks Facebook-Seite sprach ich mich bereits vor  Wochen für ihn aus. Nun ist er der Kandidat der Vielen aus dem Volk – als substanzielles Gegengewicht zu Wulff.

Trotzdem: Kontroversen bleiben.

Nicht immer wurden jene, die an vorderster Front gegen die Kommunisten kämpften und für ihre Überzeugungen ins Gefängnis gingen, später anerkannt und geehrt. Manchmal machten “Wendehälse” das Rennen, ohne dass ihr verlogenes Treiben durchschaut worden wäre. Gauck hat viele Feinde, vor allem in den Reihen der Stasi und der SED – ehemalige Spitzel diffamieren ihn immer noch, doch selten mit offenem Visier – Gauck steht für viele aufrichtige Bürgerrechtler  und für die Aufrechten in der ehemaligen DDR. Er wird der bessere Präsident sein – auch wenn er nicht perfekt ist.

 

6. März 2012

“Ehrensold” für Christian Wulff?

Laut einer Umfrage sagen 84 Prozent der Deutschen dazu: Nein!

Was kümmert das Wulff?

Für ihn ist die Staatskasse ein Selbsbedienungsladen!

Er will sogar nach Dienstwagen, Chauffeur und Sekretariat – also ca. 500 000 Euro jährlich bis zum Lebensende –

Und dies für eklatantes moralisches Versagen?

Auch will Wulff mit dem Großen Zapfenstreich verabschiedet werden.

Eine Frage der Ehre!

Der  Große Zapfenstreich für einen unehrenhaft aus dem Amt geschiedenen?

Wulff hat keine Scham – und wohl nur Privilegien im Sinn.

Das ist schnöder, ungenierter Egoismus, unwürdig für einen Spitzenpolitiker und für den Repräsentaten einer westlichen Demokratie.

Werte und Moral interessieren Wulff wohl überhaupt nicht mehr, noch das Los von Millionen Sozialhilfeempfängern, die unverschuldet doch aufrecht ihr Schicksal ohne Arbeit täglich ertragen müssen.

Wulff will, was ihm angeblich zusteht!

Doch was steht einem moralischen Versager überhaupt zu?

In einer luziden Stellungnahme stellt Altbundeskanzler Helmut Schmidt fest,

Christian Wulff habe dem Amt des Bundespräsidenten erheblich geschadet.

Durch sein Verhalten habe er gar die gesamte politische Klasse deklassiert.

Dafür den Großen Zapfenstreich? 

Plagiator Karl Theodor zu Guttenberg lieferte den Präzedenzfall ab – doch die Vorgänger Wullfs im Präsidialamt gehen eindeutig auf Distanz. 

Ein Zapfenstreich für den unmoralisch agierenden Wulff führt nach meiner Auffassung zu einer Pervertierung der nationalen Symbole.

 

 

 

 

 

 

 

Fotos: Monika Nickel und Carl Gibson

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Mein lieber Schwan – Fotos aus Deutschland, Frankreich und aus der Schweiz

Schwäne an Flüssen und Seen – Reisebilder vom Rhein, Main, Bodensee, aus Bayern, Basel, und Metz.

Königlich – der Schwan!

Anmut, Grazie, Schönheit!

  Foto mit Seltenheitswert

 

In memoriam König Ludwig II.

an der Stelle bei Berg am Starnberger See, wo König Ludwig von Bayern vermutlich den Freitod wählte und ertrank, erscheint ein Schwan am sturmdurchwühlten See.

Der Königsvogel senkt melancholisch sein Haupt, so als wollte er dem Lieblingsmonarchen der Bayern eine letzte Reverenz erweisen  – Empathie mit einem Schöngeist, der sein Leben der Ästhetik widmete.

http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_II._(Bayern)

Ob ein Schwanengesang erklang?

Die Schwäne stehen auch heute noch treu zum Schwanenritter.

Drei Schwäne

 im Rhein bei Breisach im Breisgau

Der Rhein bei Breisach von der französischen Seite aus betrachtet.

Schwan und Möwen.

Symbol und Faszination,

quer durch die Kulturen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schw%C3%A4ne

Schwäne und Möwe im Flug

Pralles Leben am Oberrhein

Schwäne am Mainufer in Miltenberg – Schwäne sind treu. Sie bleiben – anders als die menschen – ein Leben lang zusammen, bis zum Schwangesang, bis in den Tod.

Unter der Mainbrücke in Miltenberg

Ferne verwandte – die nicht länger “hässlichen” Entlein am Rhein in Basel

Der Rhein und die Rheinbrücke in Basel

Schwan-Familie am Starnberger See

Am Starnberger See

Das hässliche, junge Entlein mausert sich zum majestätischen Königsvogel Schwan.

Der Bodensee – ein Garten Eden für Schwäne und andere Wasservögel.

Am Bodensee bei Langenargen – Mensch und Kreatur in gegenseitiger Betrachtung.

Schwäne in Metz

Der Dom zu Metz ( Detail), Lothringen, Frankreich

Drei Schwäne in Metz

König Ludwigs Märchenschloss Linderhof

 Schwäne im Märchenschlosshof

 Der Linderhof

Identifikation?

König Ludwig II. liebte Schwäne.

Auch die Mythologie dahinter.

Wer die Schönheit angeschaut mit Augen …

Schöngeist Ludwig II. wusste, was er wollte:

unmittelbar erlebbare Schönheit in Kunst und Natur.

Kriege jedenfalls wollte der Erzromantiker keine.

Schwäne am Traunsee, Österreich

Schwan im See, in Hintergrund: der Traunstein.

Karma-Bewusstsein – Mitleid und Mitleiden mit der Mitschöpfung,

gesehen in Luzern, Schweiz.

August Graf von Platen

Tristan

Wer die Schönheit angeschaut mit Augen,
Ist dem Tode schon anheim gegeben,
Wird für keinen Dienst auf Erden taugen,
Und doch wird er vor dem Tode beben,
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen.

Ewig währt für ihn der Schmerz der Liebe,
Denn ein Thor nur kann auf Erden hoffen,
Zu genügen einem solchen Triebe.
Wen der Pfeil des Schönen je getroffen,
Ewig währt für ihn der Schmerz der Liebe!

Was er wünscht, das ist ihm nie geworden,
Und die Stunden, die das Leben spinnen,
Sind nur Mörder, die gemach ihn morden:
Was er will, das wird er nie gewinnen,
Was er wünscht, das ist ihm nie geworden.

Ach, er möchte wie ein Quell versiechen,
Jedem Hauch der Luft ein Gift entsaugen
Und den Tod aus jeder Blume riechen:
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen,
Ach, er möchte wie ein Quell versiechen!

Standbild des Schöngeistes August Graf von Platen in seiner Geburtsstadt Ansbach.

http://de.wikipedia.org/wiki/August_von_Platen-Hallerm%C3%BCnde

Sublimierte Schönheit und kaschierte Homoerotik verbindet Platen mit König Ludwig II.,

auch im Schwanen-Mythos,

der bereits in Parzival Wolfram von Eschenbachs vorkommt.

Standbild des Parzival-Dichters und Minnesängers

Wolfram von Eschenbach

in dem nach ihm benannten Ort

Wolframs Eschenbach unweit von Ansbach.  

http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfram_von_Eschenbach

Schwan bei der Reinigung

Schwan und Blässhuhn

Schwan im Breitenauer See

Schwan im seichten Gewässer

Schwan im Altmühlsee

In trauter Zweisamkeit

Martin Luther ( in Weißenburg) – der “Schwan”!

Im Protestantismus gilt Reformator Luther als Schwan – nach einem ausspruch des Jan Hus kurz vor seiner Verbrennung in Konstanz am Bodenssee.

 

Das Bild des Schwans zieht sich durch Kunst und Kultur,

als Wappentier in der Heraldik,

als Bild, als Symbol, als Metapher,  

als Motiv in Literatur, Oper und Ballett

u. a.

Lohengrin von Richard Wagner

http://de.wikipedia.org/wiki/Lohengrin

 “der sterbende Schwan” sowie als “Schwanengesang” vieler Tonsetzer in Klassik und Moderne.

Bei König Ludwig II. , der sich selbst als Schwanenritter empfand und darstellen ließ, fließen einzelne Motive zu einer Einheit von sublimierter Anmut und Schönkeit zusammen.

Fotos: Monika Nickel und Carl Gibson

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Gigaprojekt Bahnhof-Umbau “Stuttgart 21” – “mehr Demokratie wagen” via “Volksbefragung”? Glosse oder Posse?

Mehr Demokratie wagen?

Was bin ich? – ein “Hirsch”?

Selbst der majestätische Hirsch, eines der Wappentiere Baden-Württembergs, ist “gegen” Stuttgart 21.

Motto:

“Der Schiller und der Hegel,

der Uhland und der Hauff,

 das ist bei uns die Regel,

 das fällt uns gar nicht auf!”

Ja, so kennt man sie, die Schwaben in Baden-Württemberg.

Selbstbewusst sind sie – und sie können alles, außer Hochdeutsch, sagen sie von sich selbst.

Aber stimmt das noch? Beherrschen die Schwaben auch das folgerichtige Denken, so wie es von schwäbischen Größen der Literatur – und Geistesgeschichte vorexerziert wurde?

Schiller, Hölderlin, Hegel, Schelling, Uhland, Hauff und andere “schwäbische Dichter” waren allesamt aufgeklärte Geister, die “hochdeutsch” schrieben und trotzdem nach den Gesetzen der Logik dachten, selbst in der Poesie und im Märchen.

Womit aber werden wir heute konfrontiert?

Mit einer Denkblockade der Berufspolitiker, die bald in eine babylonische Sprachverwirrung führen wird.

JA ist NEIN

und Nein ist JA?

Wem es in Schilda zulangweilig wird, der reise ins Ländle, genauer in die Landeshaupstadt Stuttgart. Dort ist immer etwas los – heiße Köpfe finden dort Abkühlung durch Wasserwerfer der Polizei, wenn es den sein muss.

 Die Volksbefragung am 27. November 2011 wird den Turmbau zu Babel in den Schatten stellen – und die Verwirrung wird groß sein im Schwabenländle, obwohl Schwaben und Alemannen sprachlich nicht zu weit auseinander liegen.

Aber was veranstalten die Politiker – einen Circus, der Schildas Ruhm verblassen lässt!?

Mache Leute verstehen nur noch: Bahnhof,

andere begreifen gar nichts mehr!

Also wollen wir nun mehr Demokratie wagen?

Schön und gut – aber wie?

 Vor wenigen Tagen fand ich sie im Briefkasten vor:

Die Einladung des Landes Baden-Württemberg über “Stuttgart 21” im Rahmen einer “Volksbefragung” abzustimmen.

Was war das? Neue Zeiten?

Urdemokratische Gepflogenheiten, wie ich sie bisher nur aus Appenzell in der Schweiz kannten, nun auch im “liberal” apostrophierten Südweststaat?

Und dies ein Beispiel, gar ein Paradigma für Gesamtdeutschland?

Ich warf einen Blick auf den Auszug aus dem Gesetzestext – und verstand in der Tat nur “Bahnhof”!

Wofür sollte ich sein – und wogegen?

der Text – ein Buch mit sieben Siegeln, gerade für Nichtjuristen,

für Baden-Württemberger, die nun über etwas abstimmen sollen,

was sie überhaupt nicht kennen

oder

was sie nur vom Hörensagen kennen.

Wer ist betroffen? Wer nicht?

Als die Deutsche Einheit vollzogen wurde,

wurde ich nicht befragt!

Als die gute alte Deutsche Mark als Preis für die Einheit zugunsten der Hasardeur-Währung “Euro” aufgegeben wurde,

fragte mich auch niemand.

Doch jetzt – soll ich über Stuttgart 21 mitbestimmen, urdemokratisch wie bei Wilhem Tell?

Quo vadis Suttgart – Hoch vom Podest herab blickt Friedrich Schiller, Schwaben-Dichter und Tell-Schöpfer, auf das Treiben der Projekt Befürworter und Gegner.

Um was geht es eigentlich?

Der Hauptbahnhof Stuttgart – ein historischer Kopfbahnhof von Weltformat.

 Bahnhof-Detail:

“Der gute Stern” über Stuttgart –

Logo eines Weltunternehmens

und die genaue Uhrzeit:

Es ist noch vor Zwölf.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Stuttgart_21

Der Zufall wollte es, dass ich wieder einmal im Zug saß – auf dem Weg von Bad Mergentheim in die Landeshauptstadt zur Mitgliederversammlung des Deutschen Schriftstellerverbandes (VS) im Ratskeller.

Im Zug, wo man immer wieder Leute trifft, traf ich auf einen alten Bekannten. Wir sprachen über die anstehende “Volksbefragung” bzw. “Volksabstimmung” und über das Giga-Projekt.

Fotografiere ruhig auch den Bahnhof“, meinte der Bekannte, ergänzend:

wer weiß, ob er bald noch steht …”.

Und schau dir die Zelte der Protestler an, gleich neben dem Bahnhof an …”


Das hatte ich auch so vorgehabt … und trotz Nebel die Kamera mitgenommen –

die Sonne wolltes dann,

dass einiges noch dokumentiert wurde,

dass die Wahrheit an den Tag kommt:

 Herbst im Park in Stuttgart

Mehrere Hundert Bäume sollen gefällt werden, um das Projekt Stuttgart 21 möglich zu machen.

Aus ökologischer Sicht ist das eine Katastrophe, denn der alte Baumbestannd braucht ein Jahrzehnt, um nachzuwachsen.  

Der Landtag – hier fallen die politischen End- Entscheidungen nach dem Plebiszit.

Was die Schwarzen und die Roten beschlossen hatten will

Ministerpräsident Kretschmann

mit seinen Grünen im Bund mit der SPD und dem Volk nun kippen.

Internationaler Protest formt sich – das ist kein Ferienlager der Pioniere und Pfadfinder, sondern die Heimstätte aufmüpfiger Bürger,

die gegen willkürliche Entscheidungen und vollendete Tatsachen der Politik aufstehen.

Hier sitzt die Stuttgarter Börse und hier entfaltet sich die destruktive Macht der Banken, die von Großprojekten immer profitieren.

 Das Aufklärungs-Plakat der Umbau-Befürworter

Sie wollen weiter bauen und gutes Geld, Milliarden, dem schon geflossenen hinterherwerfen.

Für die Zukunft, für den modernen Technologie-Standort Stuttgart. (Argumentation Kanzlerin Merkel)

Das Groß-Projekt polarisiert und spaltet.

Wie soll ich mich entscheiden?

Weshalb sollen alle Wahlberechtigten in Baden-Württemberg entscheiden?

Wer ist wirklich unmittelbar betroffen?

Und sollten nicht nur die Betroffenen entscheiden?


Fragen über Fragen.

Appell an Ministerpräsident Kretschmann (Die Grünen)

das Blatt doch noch zu wenden.

Kann der brav gewordene Revoluzzer aus Sigmaringen den verfahrenen Karren aus dem Dreck ziehen?

In diesen heiligen Hallen winkt vielleicht göttlicher Beistand und höherere Inspiration.

In Stuttgart war viel los am 12. November 2011.

Türken sammelten für die jüngsten Erbbebenopfer in ihrer Heimat,

Exil-Syrer demostrierten gegen das Blutbad von Diktator Assad

(siehe Blogbeitrag oben)

und Aktivisten klärten überall auf

zu : Stuttgart 21 – Pro und Contra.

Exil-Syrer demonstrieren gegen die Gewaltherrschaft des Assad-Regimes in Syrien.

Im Ratskeller in unmittelbarer Nähe tagten die Dichter – auch im Sorge um dikatorische Verhältnisse in Weißrussland und Ungarn.

Über den Bahnhof debattierte man dort nicht.

Die Lyriker jammerten … über die fehlenden Leser … und das fehlende Geld.

Die Proteste vor der Haustür, am Markt, am Königsbau, am Bahnhof

interssierten wohl kaum. Die Schnauze voll? Auch von Plebiszit und mehr Demokratie?

Zeltlager wie bei Winnetou –

die Protestbewegung ist quicklebendig und aktiv,

eine Kundegebung jagt die andere …

und die Betroffenen aus Stuttgart und der Region hören interessiert zu.

Die Entscheidung der Staatsmacht, Polizei mit Wasserwerfern gegen friedliche Bürger einzusetzen, war unklug und hat polarisiert.

Auf dem Rückweg dachte ich noch über viele Dinge nach … und ich erinnerte mich:

Waren da nicht einmal drei junge Leute, Existenzgründer,

die die Idee hatten,

die Gleise nach unten zu verlegen,

um Raum zu gewinnen für die Stadt Stuttgart?

War es nicht so, dass den drei Existenzgründern das Projekt abgeluchst wurde –

für eine Handvoll Dollar?

Zwei Jahrzehnte waren ins Land gegangen –

und nun sollte ich aus Bad Mergentheim entscheiden, was im mehr als 100 Kilometer entfernten Stuttgart getan oder gelassen werden sollte?

Fragen über Fragen!

Den Text zur Volksbefragung finde ich nicht mehr – ich wollte ihn hier eingescannt veröffentlichen.

 Die Oper in Stuttgart

Zuletzt sah ich hier Beethovens “Fidelio”, eine Oper über  Freiheit und Widerstand. In diesem heißen Herbst steht “Don Giovanni” auf dem Spielplan – Mozart, doch die Musik spielt anderswo.

Etwas von dem großem Batzen Geld, etwas von dem öffentlichen Anteil an den 4 Milliarden Gesamtkosten, könnten Gesselschaft und Kultur, Schriftsteller, Maler und Musiker gut gebrauchen.

Blick auf den Bahnhof in Stuttgart von idyllischen Schlossgarten aus.

Während meiner Studienzeit in Freiburg und Tübingen kam ich oft hier durch.

Vieles war in der Landeshauptstadt so geblieben, wie ich es einst erlebt hatte, auch im Bahnhofsinnern.

Doch konnte ich mir wirlich ein Bild machen, um vernünftig abzustimmen?

Gute Argumente sprachen für das Ausbau-Projekt,

andere eben so berechtigte Argumente sprachen dagegen.

Und die Volksbefragung selbst war an sich auch “richtig”, 

im Prinzip,

zugleich war sie aber auch eine Posse,

eine Farce, ein Groteske der Sonderklasse á la Schilda

Theater auf der Straße,

eine Tragödie mit komischen Zügen.

Der Hauptbahnhof Stuttgart

– von den Wunden, die der Abriss-Bagger am Nordflügel bereits geschlagen hatte, sah ich nichts.

Auf dem Weg vom Ratskeller zum Bahnhof kam ich an der “Stauffenberg – Ausstellung” vorbei. Neugierig warf ich einen Blick in den Raum – er war menschenleer.

Kein Besucher interssierte sich für “Widerstand”,

weil das Recht auf Widerstand heute in Deutschland zur Selbstverständlichkeit geworden ist – ebenso wie der hohe Wert Freiheit.

Wir dürfen heute widersprechen, Widerstand leisten und frei abstimmen,

auch in Stuttgart und über die Zukunft von Stuttgart.

Post scriptum:

 Nun habe ich den verlegten Zettel zur Volksabstimmung am 27. November doch noch gefunden, im Papiermüll;

hier ist der Text, über den ich und andere bald entscheiden sollen:

Nach dem Abschluss meiner geisteswissenschaftlichen Studien im Jahr 1991 habe ich weiter studiert, VWL, Psychologie und namentlich 12 Semester Rechtswissenschaft an der Universität Würzburg, so lange, bis der Freistaat Bayern Studiengebühren einführte und ich mir das Weitermachen nicht mehr leisten konnte.

Trotzdem: Die Sache oben verstehe ich nicht

ebenso wie Altkanzler Helmut Schmidt als Volkswirt seine Stromabrechnung nicht verstand.

Ergo entscheide über etwas, was Du nur am Rande über die Medien mitbekommen hast, ohne die Details zu kennen.

Das ist Demokratie – oder Pseudo-Entscheidungsfreiheit.

In Stuttgart habe ich mir ein “Bild gemacht”, einen Eindruck erhalten – und bin doch so klug wie zuvor.

Nachtrag vom 18. November 2011.

heute kam wieder Post von Ministerpräsident Kretschmann und seiner grün-roten Landesregierung zum Thema “babylonische Sprach- und Denkverwirrung” bzw. zum Thema Chaos im Zirkus und circulus viciosus.

Ich weiß es nicht – war der Nachtrag so vorgesehen … oder hat der Aufschrei der Bevölkerung in Baden und Württemberg die nachträgliche Auflärung provoziert, gar gefordert?

Jetzt liegt eine ganze Abhandlung vor – Plebiszitäres für Einsteiger!

Ministerpräsident Kretschmann will seinen Landsleuten mehr demokratische Kultur beibringen-

einmal Revoluzzer, immer Revoluzzer?

Hier ist das Opus – auch für die Schwaben in Augsburg und Übersee … und für alle anderen Bundesländer, die mehr Demokratie wagen wollen.

Altkanzler Willy Brandt hätte seine Freude daran … das schwarz-gelbe Ländle steht Kopf … und der Hirsch röhrt dem Löwen vor dem Schloss zu:

“Was bin ich?”

Jetzt weiß sicher jeder, wo er sein Kreuzlein zu machen hat.

Bei soviel Aufklärung und Argumentation im Pro und Contra kommt mir ein Spottgedicht von Nikolaus Lenau in den Sinn,

eines Dichters aus Östereich-Ungarn, der der “schwäbischen Dichterschule “ um Uhland, Justinus Kerner und Gustav “Schwab” ( nomen est omen) sehr nahe stand:

Auf einen Professor philosophiae

 Seht ihr den Mann mit stäubender Perücke?

Wie sprudelt ihm die hochgelahrte Kehle!

Seht, an der morschen Syllogismenkrücke

Hinkt Gott in seine Welt; die Menschenseele

Ist ewig, denn sie ist aus einem Stücke!

 

Und daß der Argumente keines fehle,

Hat er ein weises ergo noch gesprochen:

Der Mensch ist frei, die Fesseln sind gebrochen!

Lenau, der oft in Stuttgart weilte, dem “Neste”, wie er die Stadt um 1832 empfand, bezog sich auf den Typus des Schulphilosophen an der Alma Mater seiner Zeit –

wie gleichen unsere Politiker den Gauklern des deutschen Idealismus!?

Das Ergo des Herrn Kretschmann aus der Landesregierung fehlt noch –

also packen wir’s an,

so oder so!

 
 

Wieder zurück in Bad Mergentheim musste ich über einiges nachdenken:

 

ich, der unmündige Deutsche,

dem man wohl keine politische Reife zutraut ( aus historischen Gründen, das versteht sich),

hätte liebend gern über die “Deutsche Einheit” abgestimmt,

über ein “Europa der Einigung” oder der “Vaterländer”,

über die Abgabe von Souveränität an eine intransparente Monster-Kommission,

über ein “Vereintes Europa”,

über eine solide, stabile D-Mark oder ein Wackel-Euro mit Enteignugsarantie

 und kaschierter Inflation

über Globalisierung,

über die Beschränkung der Bankenmacht,

über Systemrelevanz,

über Krieg und Frieden in Namen der Völker Europas,

über kriegerische NATO-Einsätze,

über Ethik und Moral in der bundesdeutschen und europäischen Gesellschaft,

über die Unlust mit Berlusconis in einem Boot zu setzen,

über Korruption und Nepotismus,

über Monopolstrukturen und erpresserische Konzerne,

über das Vertrauen zwischen den Menschen und Staaten,

über den Verlust der Glaubwürdigkeit,

über Werte,

über Freiheit und Menschenrechte,

über die Würde.

 

Darüber befragte und belehrte mich keiner – aber die “politische Kultur” kommt ja noch,

jenseits des Filzes,

dort, wo der neue Humanismus anfängt.

 

Zurück zu Stuttgart 21:

 

Mein Respekt gilt den Aktiven des Widerstands,

die im konkreten Handeln dagegen hielten,

  Kopf und Kragen riskierten,

die im Wassertstrahl des Panzerwagens der Polizei ihr Augenlicht verloren,

die Widerstand auf der eigenen Haut erlebten.

 

Zur Aufklärung in der Provinz:

 

In Bad Mergentheim wird auf Plakaten den potenziellen Abstimmen und Wählern

klar gemacht, dass JA Nein ist.

 

Ein paar Meter weiter verweist ein Plakat auf

 

Bruno Jonas,

der am 25. November nach Bad Mergentheim kommt,

 

vielleicht um seine Sicht der Dinge darzustellen.

http://www.bruno-jonas.de/

 

Ein Bruder Barnabas weiß aus bayerischer Erfahrung heraus natürlich,

dass JA  in Wirklichkeit NEIN bedeutet

und NEIN eigentlich JA.  

 

Mögen die Politiker bald auch zur höheren Einsicht gelangen.

 
 

Kunsttempel – Galerie der Stadt Stuttgart.

Innen ist man liberal – außen eher kleinlich und spröde.

Am Sitz der Weisheit –

Die Alten Griechen befragten das Orakel von Delphi,

wenn es um wichtige, existenzielle Entscheidungen ging.

 

“Erkenne dich selbst” im Landtag von BadenWürttemberg?

Weit gefehlt!

Politiker wissen immer, was gut und recht ist für das Wohl des Kleinen Mannes.

 

Ergo kommt die Entscheidung von oben her – auch wenn sie nicht immer weise ist.

 

Der Fisch stinkt vom Kopf her … sagt man in einigen Kulturen.

Vox populi – vox dei

– hier ruft der röhrende Hirsch das Volk der Schwaben und Alemannen zur Abstimmung!

Monarchisch absolutistischer Glanz und Gloria –

in der City der Stadt Stuttgart.

Aber:

tempora mutantur …

 

Monumental:

Ein Hauptbahnhof derSonderklasse,

der zum Teil niedergerissen werden soll.

Ein zünftiger Schwabenstreich à la Schilda

oder nur bloße Unvernunft?

Deleatur – nach der Maxime und Praxis der Diktatoren auf dem Forum Romanum in Rom

und der Pharaonen im Alten Ägyten.

Bahnhof Stuttgart … esse delendam.

 

Tempus fugit – die Stunden eilen …

um 12 Uhr wird das Mittagessen serviert.

im Rathaus von Stuttgart,

im Keller, wo die Dichter hocken

und im unweiten Landtag der Politikerkaste.

Bei einem Nickerchen im Sessel kommen dann große Gedanken und Visionen

von noch größerer Zukunft und rollenden Rädern unter Sternen.

Einsame Lichtgestalt über den Dächern der Landeshauptstadt Stuttgart –

die Bahn bringt uns den Göttern näher!

Meinungs- und Religionsfreiheit in Deutschland:

In den Straßen von Stuttgart unmittelbar neben dem Rathaus der schwäbischen Metropole –

ein Missionar beim Predigen.

Wer Ohren hat,  der höre

Einsamer Rufer in der Wüste – seine Stimme verhallt wie die Stimmen der Vielen bei “Stuttgart 21”.

 

Für Freiheit und Menschenrechte in Syrien engagierte Bürger am 12. November 2011 in Stuttgart –

Was verbindet diese Menschen mit der “Occupy Wall Street”-Bewegung in New York sowie in den gesamten USA mit den Bürgern neben dem Bahnhofsgelände?

Der legitime Protest in freier Gesellschaft.

Blut floss in den USA erst gestern, noch mehr in Syrien – und leider auch im sonst so friedlichen Ländle, weil der Staat es so will und anordnet.

Detail am “Hirsch” vor dem Schloss – “Nein” zu Stuttgart 21

Er steht noch … aber wie lange?

“Fest gemauert in der Erden
Steht der Bau aus Stein gebrannt.
Balde muss was Neues werden.
Frisch Gesellen, seid zur Hand.

Von der Stirne heiß
Rinnen muß der Schweiß,
Soll das Werk den Meister loben,
Doch der Segen kommt von oben.

 

Zum Werke, daß wir ernst bereiten,
Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann fließt die Arbeit munter fort.

So laßt uns jetzt mit Fleiß betrachten,
Was durch die schwache Kraft entspringt,
Den schlechten Mann muß man verachten,
Der nie bedacht, was er vollbringt.

Das ist’s ja, was den Menschen zieret,
Und dazu ward ihm der Verstand,
Daß er im innern Herzen spüret,
Was er erschafft mit seiner Hand.”

(Frei nach Friedrich von Schiller, Das Lied von der Glocke.)

Mögen die Politiker im Landtag Schillers Worte nachlesen und einiges dabei bedenken bevor sie ihr Schläfchen wagen.

Nachtrag am 28. November 2011:

 

Nun haben die vielen Ja und Amen-Sager, die sonst immer zustimmen, doch “Nein” gesagt und somit den Weiterbau plebiszitär abgesegnet!

 

Was Richling dazu meint?  

Der Geiz-Appell hat gewirkt:

Wozu 1 500 Millionen einfach wegwerfen, wenn man schlechtem Geld noch gutes hinterherwerfen kann?

Weitere 4 000 – 5000 Millionen?

Unsummen!

 

Dafür bekommen die Akteure Planungs- und Aktionssicherheit  … und die Stuttgarter ein babylonisches Bauwerk mit Tiefe.

 

Die “Demokratie”, sagt man, habe durch das Plebsizit neuen Auftrieb bekommen – in der Provinz!

Und im Bund?
 

 

Alle Fotos: Carl Gibson

 

 

 
 

 
 
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Pilze im deutschen Wald suchen und erleben

Mushrooms in the German Forrest and Central Europe (especially in  the south of Germany, in the Black Forrest, Odenwald, Spessart, Schwäbischer Wald, Hohenlohe)

 

Das Jahr 2010 war ein großartiges Pilzjahr. Endlich einmal  konnte man Steinpilze finden, ausreichende Mengen, um sich satt zu essen essen und einige zu trocknen – für die Soße im Winter.

Pilze, eine eigene Gattung, sind überall anzutreffen, auf Wiesen (Feld-Egerling/ Champignon), in Parks (Tintlinge), am Wegrand beim Spaziergang, vor allem aber im Wald.

Einige Pilzsorten sind essbar und wohlschmeckend,

andere sind tödlich giftig.

Regel: Nur wer sich wirklich auskennt, sollte Pilze zum Essen sammeln.

Der Fliegenpilz.

Er ist nicht zum Verzehr geeignet.

Teuflisch schön ist er und verführerisch.

Wie sangen wir schon als Kind:

“Ein Männlein steht im Walde

ganz still und stumm

es hat vor lauter Purpur

ein Mäntlein um.”

Steinpilz im Schwarzwald

Parasolpilze – essbar, solange sie zart und frisch sind.

Pilzkolonie (Stockschwämmchen?)- eher ein Genuss für die Kamera als für den Kochtopf. 

Klebriger Hörnling – eher schön als schmackhaft.

Flaschenstäublinge – sie sind genießbar, solange sie jung,und prall sind.

Perlpilz

Wer bin ich?

Ein Pilz bahnt sich seinen Weg ans Licht.

Auch Schnecken lieben Pilze.

Nacktschnecke an der Arbeit- hier im Wald richtet sie keinen Schaden an und sollte geschont werden.

Weinberg-Schnecke auf der Suche nach einer Pilz-Mahlzeit.

Zersetzung der Zersetzer – typisch für die Nahrungskette und den Kreislauf der Natur.

Die Guten ins Körbchen – die anderen bleiben im Wald.

Vorsicht bzw. Warnung:

Edle Speisepilze können leicht mit giftigen Pilzen verwechselt werden, etwa der “Waldchampignon” mit dem “Pantherpilz”

Selbst Erfahrene und Profis können sich täuschen.

Bestimmungsbücher oder Bestimmungen in Apotheken helfen weiter.

Mein Rezept:

Ich vermeide Lamellen-Pilze.

Die giftigsten Pilze  überhaupt ( Weißer und grüner Knollenblätterpilz so wie der Pantherpilz) haben auf der Unterseite des Hutes Lamellen. 

Fortsetzung folgt weiter oben auf diesem Blog:

http://carlgibsonsnaturundleben-blog.blogspot.com/2011/08/steinpilze-im-deutschen-wald-die.html

http://carlgibsonsnaturundleben-blog.blogspot.com/2011/08/wald-pilze-vor-der-kamera-faszination.html

http://carlgibsonsnaturundleben-blog.blogspot.com/2011/08/pilze-in-deutschen-waldern.html

Aus der Dunkelheit ans Licht

Ein Pilz schlüpft aus dem Unterholz.

Es gibt Hobbys, die gefährlich sind. Sie können ins Auge gehen. Bergsteigen, Klettern, Fallschirmspringen, die Wahrheit sagen – und der Umgang mit “gefährlichen Dingen” aller Art.

Pilze gehören dazu.

Wer sich auf Pilze einlässt, muss kein Hasardeur sein; aber er sollte sich auskennen und Risiken vermeiden.

Hier sind einige nützliche Links, die den Genuss ermöglichen und vor Vergiftungen bewahren:

http://de.wikipedia.org/wiki/Speisepilz

Noch wichtiger:

http://de.wikipedia.org/wiki/Giftpilz

Erst kundig machen, dannn sammeln!

Flaschenstäublinge

Klebriger Hörnling

Zwei Nacktschnecken bei der Mahlzeit

In luftiger Höhe – ein Röhrlimg auf dem Baumstumpf.

Käfer im Wald

Schön ist er – und giftig: der Fliegenpilz.

Röhrling an der Baumwurzel.

Unter Fichten und Tannen – Röhrlinge.

Pilze (hier Hallimasch?) sprießen auch auf Lichtungen, wo vor Jahren Bäume gefällt wurden.

Perlpilz

Pilze gehören in einen luftigen Korb, nicht in die Plastik-Tüte, da sie dort schwitzen und Gifte ausbilden können.

Hexenröhrlinge

Perlpilz – wohlschmeckender Speisepilz.

Fliegenpilze – die Farben können leicht variieren.

Zerfallende Trichterlinge.

Solche Pilze sollten nicht achtlos zertreten werden.

Verantwortungsvolle Pilzdreunde tragen nur das aus dem Wald,

was sie noch am gleichen Tag verzehren.

Genau hinsehen

Im jungen Stadium kann man edele Speisepilze mit ihren ( auch giftigen) Doppelgängern verwechseln.

Ein Gallenröhrling in der Steinpilz-Pfanne macht alle Pilze bitter.

Boviste im Reisig auf der Lichtung –

Sind sie genießbar oder nicht? Da scheiden sich die Geister!

Das Schöne hat viele Erscheinungsformen – hier: Vogelbeerenstruach am Waldrand in Hohenlohe.

Den Steinpilzen widme ich einen eigen Blogbeitrag:

http://carlgibsonsnaturundleben-blog.blogspot.com/2011/08/steinpilze-im-deutschen-wald-die.html

Pilze – Bescheuniger des Zerfalls.

Pilze lieben Feuchtigkeit und Wärme – und sie sprießen nahezu überall im deutschen Wald

fast das ganze Jahr hindurch

in Laub- und Mischwäldern,

vor allem aber in jungen Nadelholzbeständen und im Hochwald.

Ein Genuss für Naturfreunde, Ästehten und Feinschmecker.

Steinpilz – die Krönung des Pilzgenusses.

Fliegenpilz

Austernartige Pilze

Waldchampignon oder Perlspilz (?)  Ähnlichkeit mit dem Panther-Pilz ( tödlich giftig)

Fliegenpilz, frühes Stadium

Lamellen-Pilz

Röhrling

Trichterling

Pilzkolonie am verrottenden Baumholz

Hypertropher Pilz ( vermutlich ungenießbar)

Pilze (Schwämme) zersetzen Baumstumpf

Baumpilz

Der Schwarzwald – ideale Pilzlandschaft.

Steinpilz-Kolonie im jungen Fichtenbestand.

Funde dieser Art lassen das Herz jedes Pilzsammlers höher schlagen.

Die auf diesem Blog veröffentlichten Pilzfotos wurden überwiegend in den Wäldern der Hohenloher Gegend aufgenommen.

Wo suchte ich bisher Pilze – und welche Pilzsorten konnte ich finden?

Im Remstal ( Nadelwald) zwischen Schorndorf und Schwäbisch-Gmünd: Steinpilze, Rörlinge,

im Gramschatzer Wald nördlich von Würzburg: Parasolpilze, Safranschirmpilz, weiße, hochgiftige Knollenblätterpilze,

im Schwarzwald zwischen Freudenstadt und Basel: Steinpilze, Röhrlinge aller Art,

im Odenwald und Spessart nördlich von Eberbach gen Hesseneck: Pfifferlinge, Maronenröhrlinge, Steinpilze,

im Montafon in den österreichischen Alpen bei Gargellen: Röhrlinge, Steinpilze,

im Thüringer Wald: Steinpilze, Röhrlinge.

Am Wegrand bei Spaziergängen im Taubergrund: Tintlinge, Flaschstäublinge, Trichterlinge,

auf Wiesen und in Parks: Egerlinge, (Feldchampignons),

in Hohenlohe:Waldchampignons, Pilze aller Art.

Steinpilze kann man trocknen.

Seit meiner Kindheit faszinieren mich Pilze. Im Banat gab es nur wenige Sorten, die ich zu Gesicht bekam. In der Regel war es der Feld-Egerling, auch Champignon genannt, der auf der Hutweide vorkam, wo die Schafe der Rumänen weideten.

Gerade gestern entdeckte ich einen dieser Wiesen-Champignons auf einem Waldweg, inmitten von kleinen Steichchen in harter Erde.

Er hatte sich diesen Un-Ort ausgesucht.

Pilze werfen viele Fragen auf – und sie faszinieren, eben weil sie auch täuschen können und weil sie den Menschen an eine Grenze führen, wo der Zufall regiert und über Leben und Sternben entscheidet.

Letzte Gewißheit gibt es nicht – ein Bitterpilz unter vielen Steinpilzen macht die gesamte Pilzpfanne bitter.

Ein Giftpilz unter anderen Mischpilzen kann unser Leben beenden.

Deshalb ist Vorsicht angesagt!

Mir begegneten oft Pilzsucher, die “nur” Steinpilze sammelten.

Sie wollten kein Risiko eingehen.

Der Steinpilz hat eine fast unverwechselbare Form – und gibt Sicherheit.

Außerdem schmeckt er hervorragend!

Steinpilze im Nadelwald

Guter Grund zum Frohlocken – wer solche Stellen findet, braucht nicht lange zu suchen:

die Abendmahlzeit ist gerettet!

Steinpilze – das Wurzelwerk (Myzel) sollte immer im Wald verbleiben,

damit Nachkommen entstehen.

Dinner für Zwei!?

Steinpilze kann man in Scheiben schneiden und “panieren”

oder klassisch in Butter mit Zweibeln anbraten und mit Sahne abrunden –

in teuren Restaurants gibt es oft nur Zwiebeln mit Petersilienlaub und einen Hauch von Steinpilzen

statt “Pilze satt”.

Edler Steinpilz –

in den Jahren nach dem Atom-Supergau in Tschernobyl 1986 war das Pilzesammeln gesundheitsgefährlich, da sehr viel radioaktives Material in Pilzen und Wild angereichert wurde.

Auch heute ist das Wild in bestimmten Regionen noch belastet,

wohl auch die Pilze.

Also: Genuß in Maßen!

wer sich nicht selbst einen Nimbus zulegen will, um zu erstrahlen wie eine Madonna,

der sollte nur das aus der Natur mittnehmen, was einer Gesundheit und seinem wohlbefinden zuträglich ist.

In bestimmten Gegenden gibt es Mengenbeschränkungen für das Sammeln von “Schwammerl”.

Welch ein Anblick – ein Glücksgefühl!

Die einen suchen mit geriger Hand nach goldnen Schätzen

und sind dann froh,

wenn sie Regenwürmer finden,

die anderen waschen Gold aus dem Fluss,

sie spielen Lotto

oder in Las Vegas,

sie suchen auf dem Meeresboden nach Münzen und Amphoren,

sie gehen an die Börse

auf der Suche nach Efüllung und Lebensglück:

Andere freuen sich, wennsie einen Steinpilz zu Gesicht bekommen in Vorfreude auf die lukullischen Genüsse danach.

So verschieden wie die Pilze sind, so unterschiedlich sind die Menschen!

Einsamer Steinpilz im Wald, der bald in Zweisamkeit leben wird.

Noch kennt er seine endgültige Bestimmung nicht:

Was hat die Vorsehung mit ihm vor?

Wird eine Schnecke nahen und ihn in seine Elemente auflösen

oder

wird er im Bauch eines Philosophen landen

und

der Menschheit so zu höherer Erkenntnis verhelfen?

Miteinander – diese Steinpilze in zivilisierter Kultur sind geselliger als manche Menschen.

Krumm oder gerade – wohlschmeckend sind sie beide!

Riesen-Pilz vor dem Zerfall:

außen hui,

innen pfui!?

Manchmal ist der Wurm drin – auch das hat die Natur so gewollt.

Pilze zerfallen schon nach tagen, auch ohne fremde Einwirkung.

Steinpilze – Bild ohne Worte.

Zwillinge?

Klein aber fein!

Steinpilze vor dem Putzen und Trocknen,

An einem luftigen Ort  im Schatten lassen sich Steinpilze gut trocknen – für die Soße im Winter.

Die Ernte aus der Überfülle der Natur.

Danke!

In den meisten Jahren meines Pilzsammlerdaseins fand ich kaum einen Steinpilz.

Die beiden letzten Jahre brachten die Wende – und die Freude ist immer wieder neu!

Nach den einmaligen Steinpilzfunden in den letzten Wochen zog es uns noch mehrfach in den Wald.

Erstaunlich:

Die Steinpilze waren auf einen Schlag wie vom Erdboden verschwunden.

Dafür sprossen die “Gallenröhrlinge” in großer Zahl.

Ein Hinweis auf die Bitterkeit des Daseins?

Da keiner die Bitterpilze mitnimmt, bekommt man viele davon zu Gesicht, in klassischer Ausprägung und in skurrilen Erscheinungsformen.

Alles hat seine Zeit, auch in der Natur.

Eine kleine Nacktschnecke frisst sich durch den zarten Perlpilz.

Der Pilz-Wald:

ein Schlaraffenland aus der Sicht der Schnecken und Käfer.

Ihnen ist sogar manches “Gift” egal.

Ist das nun der tödliche “Kollenblätterpilz” oder nicht?

Letzte Gewissheit ist beim Hobby-Sammlen kaum zu erzielen.

Im Zweifel: den Pilz ignorieren, stehen lassen, aber nicht unbedingt zertreten oder zerstören, da sonst die Waldflora leidet.

Was ist das – ein Scheidenstreifling?

Verwechslungen essbarer Pilze mit hochgiftigen Artgensossen, hier etwa mit dem Pantherpilz, sind vor allem dann möglich, wenn man die Giftigen noch nie zu Gesicht bekommen hat. Oft fehlen sie auch in Bestimmungsbüchern.

Nützliche Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Pantherpilz

http://de.wikipedia.org/wiki/Wulstlinge

Gallenröhrling, auch “Bitterpilz” genannt,

der Doppelgänger der edlen Steinpilze.

Auf den ersten Blick erscheint er wie ein Steinpilz, er schmeckt aber bitter und ist ungenießbar.

Erst sammeln und danach daheim bestimmen und putzen?

Bestimmt nicht!

Wenn unterschiedlich erfahrene Pilz-Freunde ihre Funde in einen Korb werfen, dann kann es sein, dass Pilze zerbrechen und Stiel oder Hut des Gallenröhrlings unter die Steinpilze geraten.

Das verdirbt den Schmaus

und alle Arbeit war umsonst!

Riesiger Lamellen-Pilz am Waldrand.

Samtfuß-Krempling – Schönheit in Brauntönen.

i

Schmetterlingsporling –

im Reisig, dort wo Baumstämme über Jahre vor sich hinfaulen,

ist er anzutreffen,

bunt und ungenießbar.

Baumpilz am morschen Stamm

Käfer in seinem Element.

Was treibt, was lockt uns hinaus in den Wald zum Pilzesammlen?

Allein die Lust, einen selbstgefundenen Steinpilz zur Mahlzeit zu verarbeiten,

die Delikatesse zu genießen?

Es ist mehr!

Es ist das Erkenntnisinteresse,

die Lust zu erfahren,

was die Natur an Vielfalt hervorbirngt,

das Beobachten des Werdens und Vergehens,

das Nachdenken über Sein und Zeit,

über den Kreislauf der Atome und Elemente in der Natur.

Sein oder Nicht-Sein: darüber kann ein Pilz entscheiden.

Hexenröhrling –

der rot-bunte Stiel scheint eine Warnung der Natur.

Das gelbe Fleisch verfärbt sich an der Schnittstelle sofort dunkelblau.

Es fällt schwer, diesen Pilz als genießbar anzusehen. 

Bitterpilz

Das wussten schon die Römer – dem Limes entlang kann man sie finden,

im Schwäbisch-Fränkischen Wald ebenso wie im Odenwald

oder in den Alpen.

Nadelwald im süddeutschen Raum – hier pulsiert das Leben in vielen Formen.

Brombeerstrauch mit reifen Früchten – sie hängen nicht zu hoch.

Trotzdem:

Spitze Dornen sowie die Angst vor Zecken und dem Fuchsbandwurm halten manche Wanderer davon ab, nach den Leckerbissen zu greifen.

Die Vögel des Waldes danken dafür.

Im Dunkel des Waldes sprießen Pilze heran – verwachsen im Miteinander.

Pilze – sie sind alt wie die Welt und erscheinen in großer Vielfalt.

Jungwald

Die Feuchtigkeit des See-Ufers (hier: der Ebni See) begünstigt das Pilz-Wachstum.

Die süßen Früchte – hoch oben im Sonnenlicht!

Ein gelegentlicher Blick nach oben enstpannt die Nackenmuskulatur und vermittelt neue Perspektiven.

Der Wald:

Ort der Einkehr und der peripathetischen Medidation,

ein Gegenpol der Ruhe zur stresserzeugenden Gesellschaft.

Professionelle Pilzsucher haben ihre Stellen – geheime Plätze, wo sie das finden, wonach die Laien suchen.

Kaum einer wird seine Fundstellen verraten!

Und doch – es gibt keine Gewähr dafür, dass einer in den Wald geht und tatsächlich mit “reicher Beute” zurückkehrt.

Pilze suchen hat viel mit Glück zu tun – und mit zahlreichen Zufällen;

denn  dort, wo gestern noch Pilze sprossen, kann heute gähnende Leere sein.

Kenner wissen, wo sie suchen sollen

bzw.

wo nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit Pilze wachsen könnten.

Dieser “Perl-Pilz” macht seinem Namen viel Ehre!

Die Natur bringt individuelle Strukturen hervor – faszinierende Schönheit,

ein ästhetisches Erlebnis.

Reisig-Schneise im Nadelwald.

Auf beiden Seiten fiindet man in der Regel Pilze,

wenn es längere Zeit warm und feucht ist.

Steinpilze – eine Pracht.

Welch ein Steinpilz!

Solch ein Treffer – und die Abendmahlzeit ist gerettet,

wen er denn nicht “verwumt” ist.

In der Regel ist in großen Steinpilzen bereits der “Wurm drin”.

Die feinen Maden kann man sehen, wenn der Stiel durchschnitten und gegen das Licht gehalten wird.

Das dämpft die Freude.

Mahlzeit! – Die Schnecke ist fündig geworden.

Bitterer, ungenießbarer Gallenröhrling am idyllischen Ort – fast könnte er als Steinpilz durchgehen.

Weiter unten zum Vergleich : die edlen Verwandten:

Steinpilze besonderer Güte

Jüngere und reifere Perlpilze.

Sie sind schmackhaft aber zum Trocknen kaum geeignet.

Hallimasch in der Gruppe

Fliegenpilze – jung und schon giftig.

Im Augenblick haben die Gallenröhrlinge die edlen Steinpilze abgelöst.

Es scheint, als wolle die Natur Unerfahrene vor Verwechslungen bewahren.

Die Welt der Pilze – ein Universum für sich. 

Pilzkultur

Hüle bzw. Feuchbiotop im Wald

Großer Korallenpilz

Gallenröhrling

Auch das ist kein Steinpilz, sondern ein Doppelgänger (Bitterpilz)

Der Gallenröhrling sprießt dort empor, wo es ihm gefällt.

Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht!

Eine Lebensweisheit, die auch der angehende Pilzsammler beherzigen sollte.

Die einen sammeln nur Steinpilze,

die anderen Maronenröhrlinge,

Flaschenstäublinge,

Parasolpilze,

Pfifferlinge,

Ritterlinge,

Champignons,

Stockschwämmchen,

Perlpilze und vieles mehr.

Pilze zubereiten – ein Experiment?

Flaschenstäubling

Flaschenstäublinge – (jung essbar)

Überreifer Flaschenstäubling kurz vor dem Sporenaustritt

(giftig)

Sporen-Austritt bei Berührung

Feuchte Waldlandschaft – ideal für Pilze

Laubfrosch (in der Bild-Mitte) – gut getarnt.

Auch er liebt die Feuchtigkeit. 

Nackter Ritterling

Pilzkultur

Schlanke Gallenröhrlinge

Fast ein Steinpilz – der Gallenröhrling

Hexenröhrling

Mooshügel

Licht ist Leben

Alle Fotos: Monika Nickel

Das ist die Fortsetzung von: http://carlgibsonsnaturundleben-blog.blogspot.com/2011/08/pilzzeit-pilze-in-heimischen-waldern.html

Dort weitere Details und Warnhinweise.

Alle Fotos: Monika Nickel

©Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.

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Baptist Nicolae Radoi im antikommunistischen Widerstand – Mythos ALRC

Irgendwo in der Bibel kann man sie nachlesen – die Geschichte vom “verlorenen Schaf”, das glücklich zurück zur Herde findet.Ein Gleichnis!?

Ja, wenn man längst Verlorenes wieder findet, ist die Freude groß.

Die Kirche freut sich, wenn ein reuiger Sünder zurück findet in den Schoß der Mutter.

Die Gesellschaft freut sich, wenn alte Kommunisten zu Wertkonservativen mutieren, wenn opporunistische Wendehälse ihre geistigen Schandtaten von gestern vergessen wollen.

Ich freue mich, einen “alten Freund” aus der Gefängniszelle wieder zu finden,

den ich mehr als 30 Jahre vermisst hatte:

Nicolae Radoi,

im Gefängnis Popa Sapca von Temeschburg (Timisoara) war dieser Baptist und Widerstandskämpfer gegen die Kommunisten Ceausescus mein “Paketgenosse”.

Gestern rief er mich an, aus San Antonio in Texas, USA,  wo er – zu Glück und Wohlstand gelangt – seit 1981 lebt.

Wir redeten eine gute Stunde miteinander und tauschten Erinnerungen aus.

Auf seinem Blog hat er jüngst eine Geschichte veröffentlicht, wie er mich vor dem Gummiknüppel eines sadistischen Wächters bewahrte, der mich verprügeln wollte, nachdem ich während des Wachdienstes in der Nacht in der 13-Mann Zelle eingeschalfen war.

Das war 1979. Das alles hatte ich längst vergessen.

Er nicht.

Nicolae Radoi klärt weiter auf und berichtet heute auf seinem Blog über die Unterwanderung des ALRC ( des Komitees zur Verteiding des Christentums in Rumänien, das er mitgeründet hatte) und über die weiteren Machenschaften der Securitate bis zum heutigen Tag.

Er musste seinerzeit ausreisen.

Nach dem Fall des Kommunis mus in Osteuropa kehrte Radoi 1990 nach Temeschburg zurück,

wo die “Antikommunistische Proklamation” auf den Weg gebracht wurde, sieben Jahre vor dem tatsächlichen Struz der Kommunisten im Land.

Nicolae Radoi hielt damals eine feurige Rede:

“Jos comunismul”

“Nieder mit dem Kommunismus”:

http://www.youtube.com/watch?v=6vI-6kbE_xY&feature=related

Radoi erwähnt seineLeiden in der stalinistischen Gefängniszelle in Temeschburg, wo er mit den “Jungs von der SLOMR” einsaß – “baietii de la SLMR” ( gemeint sind die SLOMR-Gründer in Temeschburg Erwin Ludwig und Carl Gibson).

Foto: Carl Gibson

Litfaßsäule mit der antikommunistischen “Proklamation von Temeschburg”.

Temeschburg, die Großstadt im Westen Rumäniens, wo im Herbst 1989 die “blutige Revolution” gegen die kommunistische Diktatur von Nicolae Ceausescu einsetzte, war die erste Stadt im Land, die sich vom “Kommunismus” als Ideologie der Welterlösung für alle Zeiten distanzierte.

In meinem Buch “Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur” widmete ich dem alten Freund und Leidensgenossen aus der Zelle, dem Schäfer Nicolae Radoi, gleich zwei Kapitel.

Wir werden uns treffen, Erinnerungen und Fakten austauschen sowei Versäumtes nachholen.

“wenn Gott will” … so redete “Lae

Wohlan! – “Gott hat es gwollt” – deus vult” ( Schlachtruf der Kreuzfahrer im Heiligen Land!),

dass wir uns wiederfanden.

Das Schaf fand zur Herde. Eine schöne Allegorie.

Nicolae Radoi war ein sehr erfolgreicher Schäfer im Banater Bergland.

Wie kam der Kontakt zustande?

Über den Banatblog unter:

http://www.banatblog.eu/banater-autoren-carl-gibson-symphonie-der-freiheit/comment-page-3#comment-16601

Radoi schrieb dort folgendes:

“Draga Carl Gibson,

Am gasit comentariul d-voastra la addressa :

http://istoriabanatului.wordpress.com/2010/04/01/mircea-rusnac-contributii-banatene-la-miscarea-de-opozitie-religioasa-anticomunista-a-l-r-c-1978/

am ramas impresionat de ce a-ti scris si vreau sa ne intilnim.

telefon meu este : 1(830) 688 – 0050

scriemi pe blogul meu: http://www.radoinicolae.blogspot.com/

felictari pentru carte:

Radoi Nicolae, eu locuiesc acum in san antonio, Texas.

aceste rinduri au fost scrise de un prieten de al meu Tarziu Ioan, din NEW YORK”

Bereits vor Jahren hatte ich angeregt, die Materie ALRC ausgiebiger zu erforschen, nachdem im

“Report zur Analyse der kommunistischen Dikatur in Rumänien”

des Historikers und Präsidenten-Reportkoordinators Vladimir Tismaneanu, Professor an der Universität Maryland, USA, und seiner 50 Autoren einiges über ALRC und SLOMR geschrieben worden war.

http://tismaneanu.wordpress.com/

Der Historiker Mircea Rusnac nahm die Arbeit auf und publizierte zwei Arbeiten,

eine über ALRC:

http://istoriabanatului.wordpress.com/2010/04/01/mircea-rusnac-contributii-banatene-la-miscarea-de-opozitie-religioasa-anticomunista-a-l-r-c-1978/

und eine über SLOMR in Temeschburg (Timisoara) Banat, Rumänien:

http://istoriabanatului.wordpress.com/2010/02/21/mircea-rusnac-s-l-o-m-r-sindicatul-liber-al-oamenilor-muncii-din-romania-1979-aspecte-banatene/

.

Foto: Carl Gibson

Denkmal für die Opfer der antikommunistischen Revolution von 1989,

die in Temeschburg ihren Anfang nahm.

Im Hintergrund die Oper. 

Auszug aus meinem Buch “Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur“:

Ein Hirte aus dem Bergland – oder: Von der Freiheit, für seinen Glauben einzustehen

Deus  vult!

Schlachtruf der Kreuzfahrer

In der Zelle herrschte eine natürliche Fluktuation. Von Zeit zu Zeit wurde ein Häftling ent-lassen oder nach schwer zu erratenden Kriterien verlegt. Andere kamen hinzu, unter ihnen auch so genannte Zuträger und Petzer, die gezielt eingeschleust wurden, um den wach-habenden Offizieren zu berichten, was in der Zelle ablief und was diskutiert wurde. Die In-formationen der Erpressten konnten dann für weitere Erpressungen eingesetzt werden. Im Rahmen eines solchen Austausches wurde eines Tages ein Häftling in meine Zelle verlegt, dessen Nähe ich bald suchen und mit dem ich mich auch rasch anfreunden sollte.

Er war ein Mann wie ein Bär; groß, etwas korpulent, gutmütig und unscheinbar, ein Rund-kopf mit Mondgesicht und blonden Haaren. Das Haupt einer Großfamilie mit vier, fünf Kindern hatte eine einjährige Gefängnishaft abzusitzen, obwohl ihm keine eigentliche Straf-tat vorzuwerfen war. Dieser Hüne hieß Nicolae mit Vornamen wie der geliebteste Sohn des Vaterlandes, Staatschef Ceausescu, wie Nick aus Bukarest und wie jener Clown aus dem Gerichtssaal, dessen Verdikt unser Hiersein zur Folge hatte. Er war ein fromm gewordener Christ, ein Neoprotestant und als Baptist ein Glaubensbruder des amtierenden amerikani-schen Präsidenten Carter – für uns war er nur Lae.

Nach einem Saulus-Paulus Erlebnis hatte Lae sein sinnlich sündhaftes Leben aufgeben und war, erleuchtet durch die feurigen Zungen zu Pfingsten, auf den Pfad der Tugend zurück-gekehrt. Wie einst ein späterer amerikanischer Präsident hatte er einen neuen Pfad beschritten und sein Seelenheil bei einem Gott hinter den Sternen gefunden. Der Alkohol, dem er zeitweise verfallen war, hieß nunmehr Satan. Inzwischen war aus ihm ein wahrer Christ geworden, ein pietätvoller Christ, ein geläuterter Phönix, wahrhaftig verändert der Asche entstiegen. Das Christentum im Verständnis der Baptisten war nunmehr seine einzige geistige wie religiöse Heimat; und Christus war für ihn der persönliche Gott überhaupt, während der Teufel, den er früher konkret in Rausch und Zorn erfahren hatte, ihm hier noch genauso präsent war als die leibhaftige Verkörperung des Bösen im Gefängnisumfeld. Sein Gottesbegriff und seine naive Religiosität erinnerten mich an mein frühes Suchen als Kind, als ich mir in der Auseinandersetzung mit dem katholischen Religionsunterricht mein Gottesbild zurechtzulegen versuchte und mich fragte, wie die Schlange ins Paradies kam.

Was hatte Lae eigentlich verbrochen? Gegen welche Gesetze hatte er verstoßen? Er war, wie ich es aus seinen mehrfachen Schilderungen erfahren hatte, während eines Gottes-dienstes zusammen mit anderen Glaubensbrüdern recht heftig an die Securitate geraten, die herbei geeilt war, um eine nicht genehmigte religiöse Feier zu unterbinden. Mutig und ent-schlossen hatte er – nach dem Vorbild Christi im Tempel – die rüden Staatsdiener einfach aus dem selbst errichteten Gotteshaus hinaus geworfen. Einfach so, aus dem unmittelbaren Gefühl heraus. Selbst die Frauen der Gemeinschaft hatten sich auf die Atheisten gestürzt und entschlossen die Kultstätte verteidigt. Für diesen Widerstand gegen die Staatgewalt war er dann zusammen mit zwei weiteren Baptistenführern verurteilt und mit Haft bestraft wor-den. Das war seine Geschichte, zumindest die Version, die er im Gespräch mit mir zum Bes-ten gab. Denn noch vertraute er mir nicht ganz. Vielleicht wollte ich ihn ja nur aushören? In Wirklichkeit hatte er viel mehr auf dem Kerbholz.

Nicolae Radoi war einer der neun Gründungsmitglieder des Christlichen Komitees zur Ver-teidigung der Glaubens- und Gewissensfreiheit in Rumänien, einer kaum erst ins Leben ge-rufenen oppositionellen Organisation, die sich der schweizerischen Christian Solidarity In-ternational angeschlossen hatte. Zwei weitere Mitglieder, die Baptistenprediger Petre Co-carteu und Dimitrie Ianculovici, waren ebenfalls hier, nur in anderen Zellen. Ihre Grün-dungsaktion war als ein politischer Akt interpretiert worden, der sich gegen das kommunis-tische Regime richtete. Darüber schwieg Lae zunächst, obwohl er wusste, dass wir beide ei-gentlich politische Häftlinge waren, eine Spezies, die es offiziell gar nicht geben durfte.

„Gibt es ein Recht auf Widerstand, ein natürliches Widerstandrecht, Lae?“ fragte ich ihn, nachdem er mir die Rauswurfaktion lebhaft ausgemalt hatte.

„Es gibt sogar eine Pflicht zum Widerstand!“ brach es aus ihm hervor. Seine Augen leuchte-ten vor Begeisterung. Die feurigen Zungen von Pfingsten, ein Fest das wie alle anderen oh-ne Spur an uns Häftlingen vorüber zog, nährten ihn scheinbar immer noch.

„Immer, wenn die Staatsmacht die Menschenrechte mit Füßen tritt, müssen wir Bürger ein-schreiten und unsere biblisch angestammten Rechte verteidigen. Christus, der Herr, hat es uns vorgemacht und uns gezeigt, wie wir handeln müssen! Schau in die Bibel – die Heilige Schrift hat auf alle Fragen eine Antwort! Sie ist das Gesetz. Nach ihren Vorgaben müssen wir handeln. Lese darin, und du wirst meine Worte verstehen.“

Foto: Carl Gibson

Die alte Bastei aus der k. u. k. -Zeit – Treffpunkt Andersdenkender, Ort der “Konspiration” und der Aushorchung durch Spitzel der Securitate.

Religiöse Dissidenz – oder: Von der Vision einer freien Kirche in einem freien Land

Da Lae bereits einige Zeit in Erwins Zelle verbracht und sich dort mit ihm angefreundet hat-te, kannte er unseren nonkonformistischen Werdegang bereits. Und er wusste genau, wes-halb wir saßen. Nur er redete nicht gern darüber, weil ihm das Politisieren nicht lag. Wir verstanden uns auf Anhieb, ohne dass es bedurfte eines tieferen Kennenlernens bedurft hätte – denn wir waren nicht nur gemeinsame Passionsgefährten; sondern wir waren auch, obwohl die Bezeichnung offiziell peinlichst vermieden wurde, faktisch allesamt politisch Verurteilte und als solche miteinander solidarisch.

Trotzdem witterte Lae, der eher von religiösen Impulsen bestimmt wurde als von ideo-logischen, in mir den Ungläubigen, den frivolen Ketzer, der gern auch Mal einzelne Bibel-geschichten verhöhnte, während er in meinem Gefährten den Bruder sah. Intellektuelle Aus-einandersetzungen waren ihm fremd. Vor allem das Gefasel von monotheistischen und dualistischen Weltinterpretationen, von zoroastrischen, manichäischen oder anthropo-sophischen Deutungen wollte er nicht hören. Er hatte seine Linie – und das genügte.

„Lae“, sprach ich ihn während eines ruhigen Moments an, „mir ist beim Duschen einer dei-ner Glaubensbrüder begegnet; ein kleines drahtiges Männlein, mit langem Kopf und starkem Bartwuchs. Er berichtete mir von den oppositionellen Abläufen draußen…und hatte Nach-richten aus Bukarest und aus Paris? Wer war diese fragile Gestalt?“

„Das kann nur Dimitrie Ianculovici gewesen sein! Einer unserer besten Prediger in Karan-sebesch. Wir kennen uns seit Jahren. Treu ist er und absolut zuverlässig! Du kannst ihm blind vertrauen.“

„Weshalb hat man ihn eingesperrt?“, bohrte ich weiter.

„Es hat mit unserer Vereinigung zu tun, mit dem Komitee zur Selbstverteidigung der Chris-ten. Wir haben es zusammen mit unserem Freund Pavel Nicolescu, den sie schon nach New York abgeschoben haben, und einigen anderen Baptisten aus der Region gegründet. Petre Cocarteu, unser anderer Prediger, ist auch hier. Er wird bald entlassen werden – und dann bin hoffentlich auch ich dran. Die Securitate hat unseren Zusammenschluss längst aufgelöst. Sie dulden keine Form der Opposition, auch keine religiöse. Jetzt wollen sie uns in alle Winde zerstreuen…unsere Vereinigungen unterbinden, die Gemeinschaft der Gläubigen zerschlagen… aber wir werden uns wieder treffen, feiern, singen…und neue Zentren grün-den, auch ohne ihre Zustimmung, wenn der Herr es so will! Du weißt, ich bin Hirte und weiß, wie man eine Herde zusammen hält…manchmal braucht man auch ein paar Hunde dazu. Gott hat uns den Weg gezeigt. Wir werden nicht wanken, sondern weitermachen, so wie die ersten Christen in den Löwenkäfigen der Römer! Damals wurden die Urchristen von Diktatoren verfolgt. Von Nero, Caligula, selbst von Mark Aurel, dem Philosophen im Kai-sergewand. Heute ist es nicht viel anders, heut sind wir Baptisten dran, nachdem man die griechisch-katholischen Christen schon ausgerottet hat. Stalin, dieser Teufel, hat den Hass gesät! Und unsere Kommunisten hier, seine Helfershelfer von Anfang an, machen in seinem Sinne weiter mit ihren Verfolgungen. Sie wollen eine reine atheistische Gesellschaft auf-bauen, eine Welt, die ohne Gott auskommt, ohne göttliches Recht und ohne Menschenrechte für alle! Sie hetzen nun wieder gegen uns in der Presse, verunglimpfen und verspotten uns als einfältige und rückständige Menschen! Doch wir vertrauen auf das Gute…und wir hof-fen auf Amerika! Präsident Carter, der, wie du vielleicht schon erfahren hast, ein be-kennender Baptist ist und ein exzellenter Prediger noch dazu, wird uns nicht verlassen – wie auch Gott uns nicht im Stich lassen wird!“

Aus Laes Ausführungen war deutlich herauszuhören, dass er sich als Teil einer religiösen Bewegung verstand, die sich dem atheistischen System widersetzte. Doch Lae war nicht der Theoretiker der Bewegung, die auch orthodoxe Christen und vermutlich auch ungarische Katholiken mit einbezog, sondern nur ein wuchtiges Mitglied des Ganzen, ein Fels in der Brandung, der ihrer Dissidentengruppe noch mehr Gleichgewicht und Stabilität gab. Die denkerische Vorarbeit war schon früher von Iosif Ton geleistet worden, einem freisinnigen Baptisten, der in England studiert hatte und danach heimgekehrt war, ferner von Nicolescu und Cocarteu, den beiden Predigern des Kreises. Ohne die denkerische Vorarbeit, die in un-serem Fall im OTB-Kreis von dem Alten und dem Musiker geleistet wurde, wäre eine dau-erhafte oppositionelle Struktur nicht möglich gewesen. Es bedurfte dieser mehrjährigen Vorarbeit, um das entsprechende Bewusstsein des Ankämpfenden zu formen. Doch Lae ging der politischen Diskussion aus dem Weg, wohl aus Furcht, Cocarteu und Ianculovici irgendwie belasten zu können. Wir waren nach wie vor belauscht mit Ohr und Blick – und im Grunde konnte keiner dem anderen Vertrauen.

Lae selbst war angewiesen worden, über die vertraulichen Gespräche mit mir zu berichten. Davon erfuhr ich erst unmittelbar vor seiner Entlassung. Unsere theologischen Debatten hingegen waren weitaus unverfänglicher, nicht zu letzt deshalb, weil sie von lauschenden Ohren weder richtig verstanden, noch umfassend wiedergegeben werden konnten.

„Meinst du, Lae, es ist göttlicher Wille, dass wir hier im Kerker sitzen? Dass man uns der Freiheit beraubt und uns der Angst und dem Schrecken preisgibt? Kann Gott das wollen?“ provozierte ich weiter, um auszutesten, wo Laes Toleranz endete. Lae hatte weder etwas von Epikur gelesen, noch von Dostojewski oder Nietzsche. Was kümmerte ihn die Theodizee?

„Quäle mich nicht mit solchen Sachen!“, gab er ungehalten zurück. „Was Gott tut, ist gut getan. Wir müssen daran glauben. Und nicht immer unsinnige Fragen stellen wie kleine Kinder, die noch nichts von der Welt verstehen. Zweifle nicht an Gott, glaube an ihn. Gott ist unsere Stütze, auch hier in der Zelle. Nur durch ihn werden wir Erlösung finden. Und wenn er will, dass wir hier eine Weile leiden, dann wird das richtig sein. Wir können den letzten Sinn der Dinge nicht durchschauen. Wir können auch nicht in Gottes Plan eingreifen. Die Allmacht brauchen wir nicht zu erkennen; wir können sie fühlen.“

Laes Argumente überzeugtem mich zwar nicht ganz – doch ich wollte nicht weiter den Ad-vocatus diaboli spielen und, wie ein Naphta auf dem magischen Berg, in ihn dringen, um ei-ne Rechtfertigung Gottes, einen Gottesbeweis oder eine Begründung des Bösen in der Welt zu hören. Hinweise, die gegen eine prästabilierte Harmonie und gegen eine höheren Sinn der Schöpfung sprachen, gab es viele vor unseren Augen als Unrecht und Leiden. Nicht zuletzt waren unsere Biographien ein Teil davon.

Lae war überzeugt, die unselige Zeit des Kommunismus würde irgendwann zu Ende sein, wenn Gott in seiner Weisheit und Güte dies so beschlossen hatte. Vielleicht führte er, dass ein anderer Erzengel nahen würde, ein andere Michael, der den Weg dazu bereiten würde. Wenn alles vorherbestimmt war, dann war jener Michael schon unterwegs – aus der Wüste nach Moskau und von dort in die Welt.

Während ich ein weltanschaulicher Skeptiker blieb, bereit, an allem zu zweifeln, nur nicht an der eigenen Individualität, und damals dem Pantheismus näher stand als mono-theistischen und dualistischen Weltanschauungen, hielt Lae unerschütterlich an einer persönlichen Gottesvorstellung fest, an seinem Christus, der Gewissheit geworden war. Mit etwas Neid bewunderte ich Laes Naivität, hinter der sich ein fester Glaube verbarg und ein hohes Maß an kosmischer Geborgenheit, konnte sie aber nicht übernehmen, da mir die religiöse Innerlichkeit fehlte. Man ist entweder zum Homo religiosus geboren oder zum aufgeklärten Freidenker bestimmt. Trotz der Einsicht in die tiefere Notwendigkeit eines festen Glaubens gerade hier in der Enge der Zelle konnte ich nicht aus meiner Haut heraus. Das war immer schon so. Rationalität und Einsicht konnten keinen Glauben hervorbringen. Ich war eben kein Augustinus, kein asketischer Anachoret, auch kein Mystiker, der Jesus als das Prinzip der universellen Liebe verinnerlicht hat, sondern ein aufgeklärter Mensch der Jetztzeit, der die Gottferne auf seine Art zu bewältigen hatte; über die bloße Vernunft und über das folgerichtige Denken. Religiöser Fanatismus und Fundamentalismus empfand ich als Sackgasse, als der Freiheit entgegengesetzte Prinzipien, die die Welt unsicherer machten. Einige weltpolitische Ereignisse, die mich noch vor der Verhaftung betroffen gemacht, ja geschockt hatten, verwiesen darauf. In Pakistan wurde der reformerisch orientierte Zulfilkar Ali Bhutto von rechtskonservativen Putschisten unter General Zia ul-Haq gestürzt und am Tag unserer Verhaftung am Strang hingerichtet – eine Diktatur mehr auf der Welt. Und in den instabilen Iran, der den Schah verjagt hatte, kehrte ein anderer finsterer Retter zurück: Ayatollah Chomeini. Doch von den kommenden Entwicklungen, die das Ende des Baptistenidols und Menschenrechtlers Jimmy Carter einleiten sollte, ahnten wir beide in der tiefsten Abgeschiedenheit einer rumänischen Gefängniszelle noch nichts.

Im Gegensatz zu mir hatte Lae hatte sogar zwei Seelen in seiner Brust, Wesenheiten, die grundverschieden waren und doch nicht auseinanderstrebten und ihn zerrissen, sondern in eigener Eintracht im Ausgleich bestehen konnten. Die eine Seele führte ihn hinauf, mehr im Glauben als im Erkenntnisstreben, hin in höhere Sphären des Metaphysischen, die Andere aber band ihn an die Scholle, von der er seit Generationen lebte. Einerseits war er der bibel-feste Hirte, der seine Lämmer weidete, der konservativ fühlte und ein familien- und gemein-schaftsbezogenes, gottgefälliges Leben führte, zu dem er nicht viel mehr brauchte als ein paar Freunde, seine Glaubensbrüder und die intakte Natur des Banater Berglands auf dem Munte Semenic; andererseits fuhr er mit einer schwarzen Wolga, eine Marke, die eigentlich nur Parteibonzen zur Verfügung stehen sollte, durch die Gegend und arbeitete noch als Fernfahrer, selbst im westlichen Ausland. Solange seine kopfstarke Familie zurück blieb, durfte er die Grenzen passieren. Das weitete seinen Horizont und verschaffte ihm Einblicke in die demokratischen Wertestrukturen des Westens, die den meisten Rumänen verborgen blieben. Da er seine beiden Welten gut miteinander zu verbinden verstand und darüber hin-aus auch noch ein tüchtiger Mann war, gelang es ihm, in kurzer Zeit ein beachtliches Ver-mögen aufzubauen. Er wurde zum Millionär, und dies vor der galoppierenden Inflation, die sich später mit dem zunehmenden wirtschaftlichen Niedergang Rumäniens einstellte.

Privater Wohlstand jedoch war den Kommunisten ein Dorn im Auge, reizte sie und forderte sie heraus. In einem Staat, wo alle gleich arm sein sollten, ausgenommen Parteimitglieder, die privilegiert über eigene Kanäle versorgt wurden, galt ein wohlhabender Bürger als Pro-vokation, als Herausforderung der sozialistischen Gesellschaft. Schließlich hatte man doch gerade erst mit großem Aufwand alle bürgerlichen Strukturen des alten Klassenfeindes zer-schlagen – und jetzt regte sich die private Initiative erneut…und war sogar effizienter und erfolgreicher als die sozialistische Kolchos- und Planwirtschaft. Eine Ungeheuerlichkeit! Konnte das mit rechten Dingen zugehen? Oder waren diese antisozialistischen Empor-kömmlinge nichts anderes als Räuber, die sich aus dem Volkseigentum bedienten? Freche Diebe, die sich auf Kosten anderer und der Volksgemeinschaft bereicherten? Dagegen gab es strenge Gesetze!

Lae hatte ein großes Haus, eine wohlgenährte Familie, zeitweise sogar eine Mercedes-Limousine und noch einen stattlichen Batzen auf der einzigen Bank im Land – bei der staat-lichen CEC! Bestimmt hatte er auch noch einiges im Strohsack oder irgendwo im Berg ver-graben. Die Tatsache, dass er auch noch ein Baptist war, ein religiöser Sektierer, der sich von der gleichgeschalteten Orthodoxen Kirche absetze, der die aufgeklärte, atheistische Weltanschauung ablehnte, um an einer rückständigen Gottesvorstellung festzuhalten, mach-te ihn doppelt verdächtig.

„Alles, was sie auf meinem Hof gesehen haben, hat ihnen natürlich nicht gefallen“, erzählte mir der Riese, dessen Unterarm kräftiger war als mein Oberschenkel, im Vertrauen.

„Sie sind eines Tages zu viert bei mir angerückt, mit einem Buchalter, und haben mich zur Rede gestellt, wo das Ganze her sei. Sie wollten mich natürlich brennen, kriminalisieren, einsperren – doch ich habe genau nachweisen können, woher der Besitz stammt. Ich habe ihnen meine Lohnzettel als Fernfahrer vorgelegt. Dann habe ihnen ausführlich erklärt, was ein Hirte so alles erarbeiten kann, wenn er gut wirtschaftet. Du weißt es sicherlich! Wir Ru-mänen sind ein Hirtenvolk! Die Mioritza kündet davon! Drei Landesteile – drei Hirten…Die Schafe durchziehen unser Leben und unsere Literatur wie die Esel unsere Politik, seit Jahr-hunderten! Wir Rumänen verstehen etwas von Schafwirtschaft… Bei der Prüfung habe ich den Leuten von der Geheimpolizei und der Partei genau dargelegt, wie viele Lämmer im Jahr aus einer Herde von sechshundert Schafen hervorgehen, wie diese vermarktet werden, was die Wolle einbringt, was mit der Milch geschieht und wie unser guter Käse entsteht, wie er gelagert und zu welchen Preisen er auf dem Markt verkauft wird…ich habe alles schwarz auf Weiß dargelegt, und ihnen alles vorgerechnet, präzise, mit spitzem Stift. Schließlich mussten die Burschen die Zahlen anerkennen und abziehen, ohne mich wegen illegaler Be-reicherung einlochen zu können. Das war ein Glück. Denn eine ungerechtfertigte Be-reicherung hätte mir ein paar Jahre mehr eingebracht. Also bin ich heilfroh, nur als Christ verurteilt worden zu sein! Als bescheidener Märtyrer unseres Glaubens, für christlichen Widerstand gegen Hammer und Sichel, im Einsatz für das Kreuz! Für eine Abwehrhaltung, für Notwehr gegen die Allmacht eines ideologieblinden Staates! Wenn Gott will, werden die feurigen Zungen auch noch andere erfassen und ihnen den rechten Weg weisen!“

Lae war kein großer Redner; doch seine Worte hatten Substanz. Er war gut doppelt so alt wie ich und weitaus reicher an Lebenserfahrung.

Nach Laes Ausführungen wurde mir schlagartig bewusst, dass auch meine Eltern, die im privaten Sektor mehr erwirtschafteten als über das offizielle Einkommen herein kam, eben-falls jederzeit mit solchen Anschuldigungen konfrontiert werden konnten. Noch gefährdeter waren jene Gemüsebauern aus Triebswetter, woher meine damalige Freundin Edith stammte und Richard, der über die Donau entkommen war, die mit Paprika ein Vermögen verdienten. Da es im Land kein Steuersystem gab, und die Erlöse aus dem Verkauf der Produkte, nach Abzug von Maut und Standgebühren, fast dem Reingewinn gleichkamen, schwammen ein-zelne Erzeuger im Geld. Das repressive System scheute es jedoch nicht, gerade in den Rei-hen der deutschen Minderheit durchzugreifen, wenn nur der leiseste Verdacht einer illegalen Tätigkeit aufkam. Unterschlagung und Bestechung waren ähnliche Delikte, wo man gern nach einem deutschen Sündenbock suchte. Wenn die Situation es hergab, suchte die Polizei gezielt nach einem Baptisten, einem Deutschen, einem Ungarn oder einem Anderen, um ei-ne Straftat zu rechtfertigen und zu ahnden. Blond und Schwarzbraun galten als verdächtige Farben. Allein in meinem persönlichen Umfeld gab es Beispiele dafür.

Was wurde aus Lae, in dessen Biographie sich so viele Abgründe des totalitären Systems spiegelten? Was wurde aus dem fromm gewordenen, religiösen Dissidenten, der mit seinen Glaubensbrüdern von einer freien Kirche in einem freien Staat träumte? So hatten sie ihr I-deal in einer Erklärung selbst definiert. Sie gingen dorthin, wo die Religionsfreiheit sehr großzügig gehandhabt wird; sie gingen nach Nordamerika und dienten dort im Rahmen ihrer Gemeinschaft ihrem Gott auf ihre Weise. Zumindest einigen von ihnen gelang der Aus-bruch. Die Gründungsmitglieder des Komitees zur Verteidigung der Religionsfreiheit im Rumänien, die Prediger Pavel Nicolescu und Petre Cocarteu, lehren auch heute noch das Wort Gottes im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dimitrie Ianculovici, wesentlich sensibler und zerbrechlicher als seine Mitstreiter, verfiel, in der freien Welt angelangt, der Depression, dann dem Alkohol und irrt heute, nachdem er seit vielen Jahren seine Frau ver-lor, haltlos durch die nächtlichen Pubs von New York – als Opfer der Freiheit oder als Op-fer eines totalitären Systems, das ihm die Geborgenheit seiner Heimat raubte.

Und Lae? Der Bär aus dem Banater Bergland? Was ist aus ihm geworden? Erwin besuchte ihn, als ich schon längst das Land verlassen hatte, oben auf dem Semenic, im Kreis seiner Lieben, wo gerade mit Gästen und Glaubensbrüdern aus dem Ausland Gottesdienst gefeiert wurde. Sie wollten ihn gleich dort behalten – als Teil der Gemeinschaft. Doch dann ver-schlug es Lae doch noch nach Kalifornien, wo sich seine Spur zunächst verlor. Andere Mit-glieder der religiösen Dissidenzbewegung, die an der Seite der Ausgewanderten gestritten hatten, war weniger Glück hold. Wie aus dem Präsidialreport zur Analyse der Diktatur in Rumänien hervorgeht, starben einige von ihnen unter rätselhaften Umständen, nicht anders als weitere Systemgegner, die einfach beseitigt wurden. „Gott ist groß“, sagte Lae, „und Leid und Ungerechtigkeit stammen von den Menschen!“ Durfte ich ihm da widersprechen?”

Der Dom in Temeschburg heute

Mehr zur Banater Geschichte und Opposition hier auf diem Blog bzw.  unter

http://istoriabanatului.wordpress.com/2010/04/01/mircea-rusnac-contributii-banatene-la-miscarea-de-opozitie-religioasa-anticomunista-a-l-r-c-1978/

Weiteres über Nicolae Radoi und seine Auflärung als Zeitzeuge auf seinem Blog ( in rumänischer Sprache) unter:

http://radoinicolae.blogspot.com/

Die Oppositionszeit vereint uns – von der Securitate-Folterstube, übers “Gericht” bis in die Gefängniszelle.

Für Herta Müller war die Securitate-Verfolgung ein literarisches Sujet – für uns war alles echt.

Und der Löwe hat damals noch Zähne.

Nach einem “kurzen Prozess” ohne “Verteidiger” in “öffentlicher Verhandlung”

mit ausschließlich Securitate- und Miliz-Kader als Zuschauer und Publikum,

wurden Erwin Ludwig und Carl Gibson in das Gefängnis Popa Sapca

( nur 300 Meter von Gericht und der Securitate-Zentrale am damaligen Leontin-Salajan Boulevard entfernt) eingeliefert.

Foto: Carl Gibson

Im neuen Glanz – Die “Folterkammer der Securitate” am damaligen Leontin Salajan- Boulevard. heute.

Nach “Stalinisten” benannte Straßen wurden inzwischen in Rückbesinnung auf bürgerliche und monarchische Traditionen umbenannt, Fassaden wurden neu gestrichen –

das Innenleben der Gebäude ist aber oft noch identisch mit dem der Geist der alten Zeit. 

 Polizei und Miliz (links im Bild) nutzen das Bollwerk der Unterdrückung und massiver Menschrechtsverletzungen weiter. 

Foto: Carl Gibson

Das Gericht (Dikasterialgebäude) in Temeschburg, Banat heute.

Hinter diesen Mauern wurden Erwin Ludwig und Carl Gibson,

die Gründer der “Freien Gewerkschaft rumänischer Werktätiger “SLOMR”  in Timisoara

am 6. April 1979 zu je sechs Monaten Gefängnishaft verurteilt.

Weiterführendes zur SLOMR:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sindicatul_Liber_al_Oamenilor_Muncii_din_Rom%C3%A2nia

bzw: http://istoriabanatului.wordpress.com/2010/02/21/mircea-rusnac-s-l-o-m-r-sindicatul-liber-al-oamenilor-muncii-din-romania-1979-aspecte-banatene/

http://en.wikipedia.org/wiki/SLOMR

http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Gewerkschaften_(Osteuropa)

http://origin.europalibera.org/content/article/1458425.html (Audio)

http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4191832,00.html

Foto: Carl Gibson

Der “Knast” oder “Bau” in der Popa Sapca-Straße, heute –

Das Gefängnis, wo immer schon “politische Häftlinge” einsaßen.

Eine Tafel am Eingang erinnert heute daran.

Hier saß auch Nicolae Radoi ein.

Ein seltenes Foto – Freunde weigerten sich mehrfach, die Haftanstalt auf meine Bitte hin zu fotografieren;

die Angst vor Repressalien steckt immer noch in den Knochen ehemaliger Staatsbürger.

 

In den Westen gerettete Bilder zu Nicolae Radois Vita/ Curriculum:

 

 

Die Kommunisten haben uns alles genommen,

Haus und Hof,

materielle und immaterielle Güter,

tatsächliche Werte,

 

einigen nahmen sie die Ehre,

anderen die Würde.

 

Ein paar Erinnerungen blieben,

auch an Nicolae Radoi ( aus besseren Tagen).

In Rumänien war er ein reicher Mann – als er 1980 in Amerika ankam, hatte er nicht einmal das Geld, um seine Familie zu ernähren.

 

Es war wie bei Hiob – Gott gab ihm viel

und nahm ihm alles wieder

über die Geißel des Kommunismus –

 

und nun – im “Land der unbegrenzten Möglichkeiten”,

gab ihm Gott alles wieder zurück!?

 

Erinnerungen – Amintiri:

 

 

Treffen auf dem Semenic.

 

Der Hüne in derMitte ist Nicolae Radoi,

neben ihm oben: SLOMR-Mitgebründer Erwin Ludwig.

 

 

 

Die Gefährten aus der Gefängniszelle,

Baptist und Widerständler Nicolae Radoi

und Erwin Ludwig von der “freien Gewerkschft rumänischer Arbeiter” “SLOMR”,

der ersten in Osteuropa,

ein Jahr vor “Solidarnosc” in Polen.

 

 

 

Picknick auf dem Semenic im Banater Bergland.

 

 

Unter Freunden

 

– Solidarität der Verfolgten.

 

Im Hintergrund ein PKW der Marke “Wolga”,

Laes Wohlstandsausweis nach außen.

Aus dem “Reichtum” wollten die Kommunisten ihm einen Strick drehen, siehe Kapitel oben.

 

 

Der gleich Kreis – als die Begegnung stattfand, Monate nach unserer Entlassung aus dem Gefängnis,

weilte ich bereits in der Bundesrepublik.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Hommage an den deutschen Widerstand gegen die Hitler-Diktatur – in memoriam 20. Juli 1944

Allein in der Gedenkstätte Plötzensee –  in Berlin

Neuzeitliches Requiem – Sprech-Drama mit Trauermusik,

in memoriam.


                                                                       Es lebe die Freiheit! Hans Scholl


Der sittliche Wert eines Menschen beginnt erst dort, wo er bereit ist für seine Überzeugung sein Leben hin zu geben.

Henning von Tresckow am 21. Juli 1944.



Es ist Zeit, dass jetzt etwas getan wird. Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muss sich bewusst sein, dass er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen wird. Unterlässt er jedoch die Tat, dann wäre er ein Verräter vor seinem eigenen Gewissen.

Claus Schenk Graf von Stauffenberg

http://de.wikipedia.org/wiki/Attentat_vom_20._Juli_1944


Es gibt Orte, wohin man nicht gerne geht, weil einem das eigene schlechte Gewissen im Wege steht; Orte des Grauens, vor denen man zurückschreckt, wenn man sich den Terror vergegenwärtigt, der von ihnen ausging. Vergessen wird dabei, dass es auch Orte sind, wo die Würde des Menschen, der Anstand und die sittliche Haltung am greifbarsten werden, trotz des Schreckens. Ein solcher Ort ist die Gedenkstätte Plötzensee; ein ehemaliges Gestapo-Gefängnis, in welchem in ganz kurzer Zeit nahezu dreitausend Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus und die Hitlerdiktatur in menschenverachtender Weise hingerichtet wurden, darunter illustre Charaktere, die heute das Gewissen der Nation verkörpern und das bessere Deutschland repräsentieren.

Dorthin wollte ich allein gehen. Es wurde ein individueller, ein aufwühlender Gang, denn das eigene Gehirn hatte vieles noch nicht bewältigt. Als ich nach Deutschland kam, kam ich aus einer langen Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte. Sie hatte meinen Werdegang deutlich mitgeprägt. Und ich kam aus einer Widerstandsbewegung gegen ein totalitäres System. Nur bewältigt war noch gar nichts. Dafür waren die historischen Abläufe zu vielschichtig und zu komplex. Mir fehlte die geistige Durchdringung der Gesamtmaterie und noch mancher historische Baustein, um die Abläufe im deutschen Widerstand gegen Hitler bis hin zum Attentat am 20. Juli ganz zu verstehen. Einiges hatte ich mir bereits erarbeitet.

Mit unbestimmtem Grauen betrat ich die Anlage – als ein Eingeweihter in Sachen Menschenvernichtung. Sie hatte etwas von einer Schlachtbank, die an den Großen Terror während der Endtage der Französischen Revolution erinnerte. Die Guillotine, deren Anschaffung Hitler persönlich angeregt hatte, um das systematische Abschlachten von Menschen in industrieller Weise zu ermöglichen, war nicht mehr zu sehen. Sie war entfernt worden, um die Empfindungen der Nachwelt zu schonen. Nur die Haken waren noch da an einem Stahlträger – wie in einer Metzgerei – an denen die edelsten Köpfe der Nation aufgehängt worden waren, beim Kerzenschein und selbst in der Nacht, während draußen Bomben fielen.

Nun stand ich stand da, nach Jahrzehnten, und schaute in einen Raum, in dem es nichts zu sehen gab bis auf wenige Symbole des Schreckens, die zum Nachdenken anregen sollten, erfüllt von Bitterkeit und Grausen. Biographien einiger der Opfer rollten vor mir ab, individuelle Leidensgeschichten, Einzeltragödien mit Namen, deren Wohlklang ich schon im fernen Temeschburg vernommen hatte, ohne Details zu kennen; Namen aus dem Umfeld des Kreisauer Kreises und aus dem militärischen Widerstand gegen Hitler. Während ich starr da stand und stumm ins Leere blickte, drängten sich mir spärliche Bilder auf, verschwommene, vom Gehirn künstlich zusammengefügte Szenen aus dem Leben jener Charaktere, die hier hingemordet worden waren, nachdem sie ein perverses Polittribunal unter Rechtsbeugung im Schnellverfahren zum Tode verurteilt hatte.

Berthold Graf von Stauffenberg war in diesem Hinrichtungsschuppen würdelos erhängt worden; und mit ihm Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg und Korvettenkapitän Alfred Kranzfelder, nachdem der so genannte Volksgerichtshof ihnen einen schnellen Prozess gemacht und sie abgeurteilt hatte.

Ein kurzer Prozess? Leider wusste ich, was das war – den ich hatte selbst einen erleben müssen, mit glücklicherem Ausgang! Kein echter Vergleich – aber eine Ahnung davon.

Claus Schenk von Stauffenberg war bereits am 20. Juli – nach dem Scheitern des Attentats auf den Diktator Hitler – von einem Erschießungskommando in Berlin erschossen wurden. Mit ihm starben auf die gleiche Weise seine Mitverschwörer Albrecht Mertz von Quirnheim, Friedrich Olbricht und Hans-Bernd Haeften. Viele weitere Widerstandskämpfer folgten. Bevor Claus von Stauffenberg erschossen worden war, hatte er noch ausrufen können: Es lebe das geheiligte Deutschland!

Jetzt stand ich an der Stelle, wo Ströme Blut geflossen waren – so lange, bis die Guillotine versagte.

Dann wurde gehängt, makaber im Schein der Fackel.

Im Licht der Bombenfeuer und im Kampfgetöse des Zusammenbruchs waren die aufrichtigsten und wahrhaftigsten eines Volkes einfach aufgeknüpft worden wie Strolche und Tagediebe im rechtsfreien Raum!

Viele Unbeteiligte ahnten nichts davon. Viele Informierte blickten weg. Manche sahen zu. Und manche agierten, blind, fanatisiert oder aus reiner Bosheit heraus. Dass sich immer Menschen fanden, die bereit waren, andere Menschen umzubringen, einfach hinzumorden … Der Mensch – die Krone der Schöpfung? Und das im Volk der Dichter und Denker?

Wie dünn war das kulturelle Substrat wirklich? Wann wurde der Mensch zur Bestie? Auch darüber hatte ich bis zum Exzess, bis zur Grenze der Verzweiflung räsoniert, ohne eine Antwort zu finden.

In meiner Rückschau sah ich Helmuth James Graf von Moltke, den aufgeklärten Urgroßneffen des preußischen Feldherrn, der auf seinem Gut in Schlesien den Kreisauer Kreis begründet und am Leben gehalten hatte. Sein Tun war auf ein demokratisches Deutschland nach Hitler gerichtet. Und er handelte, vom Gewissen getrieben. An einem dieser Haken vor mir musste er unwürdig sterben.

Dann sah ich Adam von Trott zu Solz, den Spross einer alten Diplomatenfamilie, der bereits 1939 im Widerstand agierte und als Diplomat in London und New York um Kontakte zu den dortigen Regierungen bemüht war, aber überhört wurde. Weder in England, das, wie man heute weiß, damals vor der Münchner Konferenz den Krieg noch hätte verhindern können, wenn es Hitler mit einer Kriegsandrohung Einhalt geboten hätte, noch in Amerika war er ernst genommen worden. Vielleicht, weil er sehr früh opponierte. Aber verhöhnt wurde er und zynisch abgewiesen, als die Logik des Krieges ihrer Autodynamik verfiel. Also flog er auf und musste hängen, weil das Unrechtssystem der Braunen Diktatur es so befahl.

Und ich sah Peter Graf Yorck von Wartenburg und Hans von Dohnanyi, zwei andere konservative Intellektuelle, Widerstandskämpfer frühester Stunde, die sterben mussten, damit ein kranker Diktator weiter leben und im Endkampf nochmals Millionen Menschen in den Tod schicken konnte.

Weiter sah ich vor meinem geistige Auge Carl Friedrich Goerdeler, den aufrechten konservativen Politiker und Widerständler, gedemütigt vor dem Volksgericht stehen, einem schreienden Richter Freisler ausgeliefert, der mit der gleichen Dämonie schrie wie Hitler geiferte.

Goerdeler sollte nach Hitlers Sturz der künftige Reichskanzler sein. Da, wo ich jetzt stand, wurde er enthauptet, nachdem seine schon angefertigten Minister-Listen den Schlächtern weitere Opfer ans Messer geliefert hatten. Wie gut, dass unsere Liste nicht gefunden worden war. Listen, das sind oft Todeslisten ….

Die Reihe der aufrechten Charaktere, die nur an dieser Stelle von Verbrechern hingemordet wurden, fern von Recht und Gesetz, fern von Gnade, wollte kein Ende nehmen. Es gab doch aufrechte Deutsche, die, ihrem Gewissen folgend, in schwerer Zeit das Richtige taten. Manche von Anfang an; andere wie die Hitlerattentäter Henning von Tresckow und Claus von Stauffenberg später, nachdem die Menschheitsverbrechen, die aus der Logik des Krieges resultieren, die verbrecherischen Führerbefehle aus dem Bunker und der befohlene Mord an Frauen und Kindern nicht mehr zu rechtfertigen waren. Aber sie handelten aus höherer Einsicht und von wahrer Verantwortung für Volk und Vaterland getrieben!

Die Tat Stauffenbergs hatte mich immer schon beschäftigt; schon damals, als unser kleiner Widerstandskreis sich formierte, in den Tagen der Untersuchungshaft und in den langen Nächten des Gefängnisaufenthalts.

Jetzt war ich hier am Ufer der Spree in Plötzensee, am Ort des Geschehens. Hier war, Stunden nach dem Attentat, die Operation Walküre angelaufen, der Auftakt zu einem Staatsstreich, der ein demokratisches und freies Deutschland begründen sollte. Eine Reihe ungünstiger Zufälle und befehlsblinde Offiziere – wie der von Hitler zum Generalmajor beförderte Ernst Otto Remer, dem ich bald darauf unter anderen Umständen begegnete – führten zum Scheitern des letzten großen Aufbegehrens für Freiheit und Gerechtigkeit. Während Revisionisten wie Remer, der die Widerstandskämpfer um Graf von Stauffenberg öffentlich als Vaterlandsverräter bezeichnet hatte, Hetze und Hass verbreitend weiterlebten und bis ins hohe Alter hin der weltanschaulichen Haltung ihrer persönlichen Glanzzeit treu blieben, mussten die eigentlichen Widerstandskämpfer und mit ihnen ungezählte andere aufrichtige Deutsche, die an dem politischen Umsturz mitgewirkt hatten, ihr Leben lassen, während ihre Familien in Sippenhaft genommen und lange diskriminiert wurden. War das gerecht? Nach Remers Putschvereitelung forderten die kommenden Monate des fortgesetzten Krieges an allen Fronten mehr deutsche Opfer als die Kriegsjahre seit dem Ausbruch.

Etwas von dieser schier unbegreiflichen Tragik rollte in meinem Gedächtnis ab, nach Szenen, die ich aus Büchern kannte, aus Dokumentationen und vom Bildschirm. Viel Mut war bewiesen worden in einem Aufstand des Gewissens gegen massives Unrecht: Ich sah Trott zu Solz’ entschlossene Selbstbehauptung gegenüber dem Scheusal Freisler, und sah, wie Erwin von Witzleben von derselben Bestie in Robe niedergeschrieen wurde.

Das Bildnis Dietrich Bonhoeffers einsam in der Zelle sitzend, drängte sich mir auf, ein Christ vor Gott, in Gebete, in Verse vertieft, Zeilen eines geistigen Vermächtnisses aufsetzend, den Blick voller Zuversicht zum Himmel erhoben.

Miserere domine! Und dann hörte ich erneut, klar wie die Posaunen von Jericho, die leitmotivische Mahnung des Claus von Stauffenberg:

Es lebe das geheiligte Deutschland!

An diesem Ort verblutete das andere Deutschland; seine Edelsten und Besten ließen hier ihr Leben im bewussten Opfergang für das gesamte deutsche Volk, um ihm, dem geopferten Phönix, nach dem Zusammenbruch eine Reinwaschung zu ermöglichen von den Menschheitsverbrechen, in die es der dämonische Diktator Hitler gestürzt hatte und ein österliches Wiederauferstehen.

Doch war Stauffenbergs Tat repräsentativ für den deutschen Widerstand gegen Hitler kein letztes müdes Aufbäumen kurz vor dem Untergang, als das Gewissen gegen das maßlose Unrecht und Leid aufbegehrte, sondern eine bewusste Gegnerschaft, ein luzider Widerstand gegen ein totalitäres System, der von frühester Stunde an da war und konsequent durch gehalten wurde – bis in den Tod.

Es entspricht nicht der historischen Wahrheit, wie vor allem im Osten Europas immer wieder behauptet worden war, das gesamte deutsche Volk hätte geschlossen hinter Hitler gestanden, es hätte seine Aggressionspolitik mitgetragen, sein Hegemoniestreben, seinen Imperialismus; und es hätte seine Verbrechen gedeckt.

Richtig ist, dass es aus dem deutschen Volk heraus einen höchst beachtlichen Widerstand gegen Hitler gab – und dies von Anfang an aus Prinzip, lange noch bevor die schlimmen Wahrheiten bekannt wurden.

Wie vom Teufel persönlich beschützt, überlebte der Führer vierzig Anschläge! Eine makabre Groteske des Zufalls, eine Undenkbarkeit! Und Ceauşescu, dem wir kleine Dissidenten nichts entgegen zu setzen hatten, was mit der Operation Walküre vergleichbar gewesen wäre? Keinen!

Doch vom systematischen Kampf gegen Hitler wusste selbst ich, der historisch interessierte Europäer, der westliche Medien auswertete, wenn sie erreichbar waren, im fernen Banat fast nichts.

Erst späte westliche Quellen und die intensive Beschäftigung mit der Materie über Jahre erschlossen mir die volle Dimension des deutschen Widerstands gegen den Nationalsozialismus, der von allen Teilen der Bevölkerung getragen wurde, vom einfachen Mann aus den Volk wie Georg Elser im Münchner Bierkeller bis in die Spitzen der Wehrmacht zu Persönlichkeiten wie General Ludwig Beck, dem Gehirn des versuchten Staatsstreichs vom 20. Juli.

General Beck durchschaute die kriminellen Machenschaften Hitlers schon sehr früh und setzte seit 1938, also noch vor dem Einmarsch in die Tschechoslowakei, alles daran, den Widerstand gegen Hitler zu fördern, um den Diktator von der Macht zu entfernen. Die Generalität unterstützte ihn – nur England zögerte, als um Mitwirkung angesucht wurde. Wenn wir euch gegenüber so aufrichtig gewesen wären wir ihr im Gespräch mit uns, dann hätten Hitlers imperialistische Expansion, der Zweite Weltkrieg und mit ihm 55 Millionen Opfer vermieden werden können, bekennen die Briten heute offenherzig. Sie haben ihre moralischen Hausaufgaben inzwischen fast erledigt und einiges zur Vergangenheitsbewältigung beigetragen.

Auf andere kommt dieser Komplex noch zu – auch auf die Rumänen!

An dieser matten Stelle in der ehemaligen Reichshauptstadt Berlin starben für ihr Vaterland – aus einer ethischen Überzeugung und tiefer protestantischer Gesinnung heraus – innerhalb von Monaten fast dreitausend Menschen. Unter den Opfern waren auch herausragende Repräsentanten der militärischen Elite: Erwin von Witzleben und Karl Heinrich von Stülpnagel. Sie opferten ihr Leben für höhere Werte, für Gerechtigkeit, politische Freiheit und Vaterlandsliebe.

Erwin von Witzleben war als Generalfeldmarschall der ranghöchste Soldat, der von den Nationalsozialisten ermordet wurde, nachdem sie auch ihn, den General der noch vor Jahren als erster jene verhängnisvolle Vereidigung der Wehrmacht auf den Führer durchgeführt hatte, öffentlich degradiert, vor den Volksgerichtshof gezerrt und in einem schäbigen Schauprozess, ohne Hosenriemen der Lächerlichkeit preisgegeben, entwürdigt, beleidigt und gedemütigt hatten.

Erwin von Witzleben, dessen Stammbaum bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann, ging bereits 1934 auf Distanz zu Hitler. Die Ermordung Ernst Röhms auf Befehl Hitlers, wobei Teile der Wehrmacht mit involviert und somit instrumentalisiert wurden, sowie die ebenfalls von Hitler angeordneten und öffentlich im Reichstag verteidigten Ermordungen der Generale von Schleicher und von Bredow bei krasser Hinwegsetzung über die geltenden Gesetze hatten ausgereicht, um diese Haltung, die er mit General Beck, General von Stülpnagel, mit Henning von Tresckow und anderen oppositionellen Militärs teilte, herbei zu führen.

Erwin von Witzlebens Plan, den Usurpator Hitler bereits 1938, also zu einem Zeitpunkt von der Macht zu entfernen, als Europa noch nicht an allen Ecken brannte, scheiterte an einem dummen Zufall der Geschichte – an der Beschwichtigungspolitik der Engländer, am Appeasement Chaimberlains und dem verhängnisvollen Münchner Abkommen, das die Tschechoslowakei dem Diktator auslieferte und ihn mit diesem – so genannten diplomatischen – Erfolg nach innen hin stärkte; der Opposition hingegen jeden Wind aus den Segeln nahm. General Halder und von Witzleben konnten bei entsprechender politischer Kulisse ihren Plan, Hitler verhaften zu lassen nicht durchsetzen. Die späteren Blitzkriegerfolge in Polen und Frankreich erzielten den gleichen Effekt und zementierten noch den Mythos der Unfehlbarkeit.

Auch der gemeinsame Plan General von Stülpnagels, damals Oberkommandierender der Wehrmacht in Frankreich, und von Generalfeldmarschall Erwin Rommel, der die Abwehrmaßnahmen einer drohenden Invasion am Kanal koordinierte, Hitler zu einer Besichtigung der Wehranlagen nach Westfrankreich zu locken, um ihn dort durch loyale Truppen der Wehrmacht verhaften zu lassen, scheiterte an einem dummen Zufall. Hitler, der bis dahin immer wieder Gründe finden konnte, nicht nach Frankreich zu reisen, blieb endgültig fern, nachdem eine nach England gelenkte V 1 versehentlich im Abwehrgebiet einschlug.

Nach dem gescheiterten Staatsstreich von 20. Juli nahmen sich General von Beck, Generalfeldmarschall Rommel, Henning von Tresckow und andere Mitverschwörer selbst das Leben, nicht zuletzt, um keine anderen Mitwisser in drohenden Verhören zu belasten. Heinrich Karl von Stülpnagel richtete seine Pistole an die Schläfe und schoss sich durch den Kopf. Er überlebte schwer verwundet – und wurde wahrscheinlich noch von der Gestapo gefoltert bevor er in dieser Halle an diesem Haken wie ein Strauchdieb erhängt wurde.

Wie er starb hier, wo meine Füße ruhten, der andere aufrechte Soldat, der nach einem Umsturz die Führung der Wehrmacht übernommen hätte: Erwin von Witzleben. Wie viel menschliche Größe war hier verrauscht, hier vor mir?

Wie konnte ich alle würdigen und die Erinnerung an ihre altruistischen Taten wach halten? Und das große Aufbegehren jedes einzelnen Opponenten, jedes offenen Regimekritikers ins rechte Licht rücken? Die Taten von Tausenden, die gegen das Unrecht aufstanden und ihr Leben hingaben, um es zu beseitigen?

Wo war jetzt die heitere Gelassenheit eines Dietrich Bonhoeffer, der mit Gottvertrauen zuversichtlich in den Tod ging, in der Hoffnung auf das wahre Leben? Tragische Betroffenheit überkam mich – und ein spätes Schaudern vor der Dämonie des Bösen, auf die ich keine Antwort fand. Wie viele einfältige Leute hatte ich über das Böse plaudern hören, philosophisch abstrakt und ironisch wie Mephisto in Faust. Das Böse der Geschichte war echt und immer noch real. Gleichzeitig spürte ich aber auch etwas von der Macht des Ethos, das über Jahre aufrechterhalten und von ganz unterschiedlichren Charakteren vorgelebt wurde.

An solchen Taten verblasste das eigene Tun. Doch die Botschaft der Geschichte ist eindeutig – der Mensch muss in jeder Situation am Humanum festhalten und alles menschenmögliche tun, um es zu beschützen. Die Würde des Menschen, Freiheit und Gerechtigkeit sind Grundwerte, die über allem positiven Recht angesiedelt sein müssen – auf nationaler wie auf internationaler Ebene. Die Verfassung der Bundesrepublik ist eine nationale Antwort darauf – die Charta der Vereinten Nationen die Antwort der Völkergemeinschaft.

Wir hatten auch einiges erlebt in unserer Auseinandersetzung mit dem repressiven System einer Diktatur. Doch was waren unsere Erlebnisse gemessen an der Tragik, die an dieser Stelle kulminierte und im Vergleich mit dem Grauen in den Konzentrationslagern mit dem millionenfachen Tod, Leid und Schrecken, der sich im Anonymen und Namenlosen vollzog?

Das Böse hatte wieder einmal über das Gute und Gerechte triumphiert. Und das Feige über Mut und Tapferkeit! Die gesamte Weltordnung schien für alle Zeiten erschüttert. Wie schwer war es doch, in kritischer Zeit aufrecht zu gehen?

Vor dem schweren Gang an den Unort hatte ich mir eine Liste besorgt – schon wieder eine Liste – mit den Namen der Beteiligten des nationalen Aufstandes vom 20. Juli 1944, die für die Sache der Freiheit ihr Leben hingegeben hatten. Darunter waren viele illustre Persönlichkeiten bis hin zu legendären Gestalten wie Feldmarschall Erwin Rommel. Jede von ihnen wirkte als Vorbild. Und jede von ihnen verdient eine würdige Auseinandersetzung. Denn hinter jedem individuellen Einsatz für Freiheit und Demokratie bei Preisgabe des eigenen Lebens steht eine schwere Gewissensentscheidung, ein Golgotha-Erlebnis, zu dem in schwerer Zeit nur die wenigsten Menschen fähig waren.

Noch einmal sah ich zu den Haken hin und erkannte dort die Gnade meines Schicksals durch die späte Geburt. Wäre das Baumeln dort am Haken mein Los gewesen, wenn ich einige Jahrzehnte früher gelebt hätte? Wie hätte ich mich entschieden? Hätten mein Patriotismus und mein Ethos ausgereicht, um dort zu hängen?

Berechtigte Zweifel kamen auf … Wir hatten es einfacher! Wir wussten, wo wir zu stehen hatten und wo wir standen! Dafür musste ich dankbar sein. Die Zweifel an der eigenen Festigkeit wurden deutlicher, je mehr ich über die innere Entscheidungssituation der Widerständler nachdachte. An ihrer Entschlossenheit verblasste die meine. Als ich ging, ging ich in tiefer Betroffenheit, doch unerfüllt über den Verlauf der Geschichte.


Auszug aus dem Werk: Carl Gibson, Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur. 2008.

Parts of the Berlin Wall in South Germany - now an "anticommunist monument

Parts of the Berlin Wall in South Germany - now an "anticommunist monument

Foto: Monika Nickel

Auf den braunen Totalitarismus folgte der rote – Reste der “Berliner Mauer”,

entdeckt:

1000 Kilometer südlich der deutschen Hauptstadt

irgenwo in Südbaden – sie erinnern und mahnen.

Die Opfer der beiden Diktaturen auf deutschem Boden im 20. Jahrhundert sollen nicht umsonst gewesen sein.

 

 

 

 

 

 

 

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Koryphäen der Einsamkeit und Melancholie in Philosophie und Dichtung aus Antike, Renaissance und Moderne, von Ovid und Seneca zu Schopenhauer, Lenau und Nietzsche – demnächst auf dem Buchmarkt und im Buchhandel

Einsamkeit und schöpferische Freiheit

Der bisher an dieser Stelle veröffentlichte Beitrag wurde
fünf Jahre lang der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung gestellt.

Die neue, überarbeitete Text-Fassung ist in dem inzwischen abgeschlossenen Werk enthalten.
Das über 500 Seiten umfassende Buch ist im Druck und wird in wenigen Tagen vorliegen,
unter dem Titel:

Carl Gibson

Koryphäen
der
Einsamkeit und Melancholie
in
Philosophie und Dichtung
aus Antike, Renaissance und Moderne,
von Ovid und Seneca
zu Schopenhauer, Lenau und Nietzsche

Motivik europäischer Geistesgeschichte und anthropologische Phänomenbeschreibung – Existenzmodell „Einsamkeit“ als „conditio sine qua non“ geistig-künstlerischen Schaffens
Mit Beiträgen zu:

Epikur, Cicero, Augustinus, Petrarca, Meister Eckhart, Heinrich Seuse, Ficino, Pico della Mirandola, Lorenzo de’ Medici, Michelangelo, Leonardo da Vinci, Savonarola, Robert Burton, Montaigne, Jean-Jacques Rousseau, Chamfort, J. G. Zimmermann, Kant, Jaspers und Heidegger,

dargestellt in Aufsätzen, Interpretationen und wissenschaftlichen Essays

1. Auflage, Juli 2015
Copyright © Carl Gibson 2015
Bad Mergentheim
Alle Rechte vorbehalten.

ISBN: 978-3-00-049939-5

Aus der Reihe:
Schriften zur Literatur, Philosophie, Geistesgeschichte
und Kritisches zum Zeitgeschehen. Bd. 2, 2015

Herausgegeben vom
Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa, Bad Mergentheim

Bestellungen direkt beim Autor Carl Gibson
Email: carlgibsongermany@gmail.com
– oder regulär über den Buchhandel.

(Der Preis wird noch festgesetzt, ca. 55 Euro.)

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Atomkraftwerke vor dem Aus – Gedanken zur Zukunft der Stromversorgung in Deutschland und in Europa

 Ein sorgenvoller Blick auf das Atomkraftwerk “Fessenheim” im Elsaß an der deutsch-französischen Grenze

Nach der Kernschmelze im Atomreaktor von Tschernobyl hing das Schicksal Europas an einem seidenen Faden.Wenn die radiokative Masse durchgebrochen wäre und das Grundwasser erreicht hätte, wäre es zu einer gigantischen Explosion gekommen, die Millionen Opfer gefordert hätte.

Ganz Europa wäre radiokativ verstrahlt worden – für alle Zeiten unbewohnbar!

Tausende Menschenleben mussten 1986 geopfert werden, um die größte Katastrophe zu vermeiden. Diese Menschenopfer wären umsonst gewesen, wenn Politik und Wirtschaft keine nachaltigen Konsequenzen aus dem einmaligen Unglück ziehen würden.

Was haben wir aus dem Tschernobyl-Unglück gelernt?

Wie es scheint, nicht viel.

Die Verkettung unglücklicher Umstände zeigt nun in Japan, dass die als “sicher” apostrophierte Atomtechnologie in Wirklichkeit nicht beherrschbar ist.

Wir in Deutschland und Europa leben seit Jahrzehnten mit der Atomenergie, weil man uns eingeredet hat, sie sei unverzichtbar.

Der Zufall wollte es, dass ich in den letzten drei Jahrzenten im Angesicht der Atomenergie leben musste –

in Sorge, in Skepsis, aber auch im Vertrauen, dass wir wissen, was wir tun und dass die Öffentlichkeit nicht hinters “Licht geführt” und belogen wird.

Inzwischen habe ich da meine Zweifel.

Im Jahr der Tschernobyl-Katastrophe studierte und lebte in in der Gegend von Würzburg, am Main – vor den Augen: Das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld.

Das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld am Main vom Naturschutzgebiet aus betrachtet.

Was alles so gedeiht in intakter Natur!

http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Grafenrheinfeld

Das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld

Blick auf den Main von der Vogelsburg (bei Volkach) aus,

ca. 15 Kilometer vom AKW entfernt.

Hier wächst der köstliche Frankenwein,

flußaufwärts dampft das AKW.

Idyllisch- die Mainschleife

AKW Grafenrheinfeld südlich von Schweinfurt

Vom Hochsitz aus betrachtet ändert sich manche Perspektive.

Die Frage stellt sich:

Wer ist mehr radioaktiv verstrahlt nach einer Nacht auf der Pirsch:

der Jager

oder die Wildsau im Busch,

die die Tschernobyl-Eicheln gefressen hat?

Weidmanns Heil und fette Beute!

Hochspannungsleitung vom AKW in die Region Franken

bzw. zum Industrie-Standort Schweinfurt

Oft und interessiert musterte ich das Atomkraftwerk Grafenrheinfeldvon außen, ohne zu ahnen, dass ich später auch einmal beruflich mit der Darstellung “elektrischer Energie” konfrontiert werden würde.

Später fuhr ich auf dem Weg über den Stromberg in den Schwarzwald gelegentlich am AKW Neckarwestheim vorbei, im Hinterkopf die vielen Millionen Steuergelder an die winzige Gemeinde in den schwäbischen Weinbergen, die sich einen Bürgermeister leistete, der – lange vor der Finanzkrise – einen großen Teil davon in den Sand setzte. Nach den Anschlägen vom 11. September in den USA, die ich über das Fernsehen live miterlebt hatte, passierte ich fast täglich das inzwischen stillgelegte AKW Obrigheim am Neckar, immer in Sorge,

Terroristen könnten dies Ziel ausspähen oder gar ein Flugzeug auf das exponierte AKW stürzen. Die Sorge, mit den Auswirkungen der Energieversorgung über Atomkraft leben zu müssen, wachgehalten durch die Spätfolgen von Tschernobyl in der verstrahlten und verseuchten Umwelt, war stets allpräsent.

 AKW Obrigheim, stillgelegt

In meinem unmittelbaren Umfeld waren weitere Atomkraftwerke, Philipsburg bei Karlsruhe und Biblis in der Pfalz, die aufgrund der Dichte beunruhigten.

Am instensivsten aber beschäfigte mich das gewaltige Atomkraftwerk Fessenheim, am Rhein, auf französischer Seite beginnend mit meiner Studienzeit 1983 in Freiburg bis zum heutigen Tag. Da ich oft in der Region weilte, habe ich auch manches fotografisch dokumentiert.

Wenn Deutschland alle seine Atomkraftwerke abschalten würde, wären wir dann sicherer – mit Fessenheim vor der Haustür … und weiteren Atomkraftwerken in der Schweiz … und in anderen europäischen Staaten?

Keinesfalls – Radioaktivität kennt keine Grenzen.

Ein Supergau – wie er in Tschernobyl drohte – kann die gesamte Welt verseuchen und unbewohnbar machen.

Aus dieser Einsicht heraus wurden – ausgehend von Michael Gorbatschows Initiative – Atomwaffen stark reduziert.

Stromleiteitung in Südbaden

Stromleiteitung in Südbaden

Der Rhein bei Fessenheim

Der Rhein bei FessenheimDas Rheintal – Blick gen Fessenheim

Allegorie der Elektrizität am Bau des Elektrizitätswerkes Fessenheim, wo früher nur mit Wasserkraft elektrischer Strom erzeugt wurde.

Konventionelle Stromerzeugung mit Wasserkraft 1953 – 1956 .

Ein Teil des französischen Atomstroms wird nach Deutschland abgeleitet.

Kurze Wege bedeuten geringe Verluste und ermöglichen einen günstigen Einkaufpreis für die “saubere Energie” Strom, ohne den in unserer modernen Gesellschaft fast nichts mehr funktioniert.

Kaplan- Turbine – ausgestellt von der EDF am Werk Fessenheim.

Verbrauchte Brennstäbe exponiert niemand – als tickende Zeitbomben werden sie tief in der Erde versteckt, als Erbe für unsere Nachfahren.

Das Atomkraftwerk Fessenheim von der französischen Seite aus betrachtet. Die beiden mächtigen Kühltürme sind nicht zu sehen. Die Anlage ist äußerlich mit Stacheldraht und Technologie aller Art gut gesichert.

Bedenklich: Das Atomkraftwerk liegt im Rheingraben und somit in einer erdbebengefährdeten Zone.

Mehr zum störungsanfälligen AKW Fessenheim unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Fessenheim

Strom kommt aus der Steckdose, sagt man. Tatsächlich bestehen starke Abhängigkeiten von elektrischer Energie: Computer, Internet, Industrie, Heizung, Kühlung, Licht etc. sind ohne elektrische Energie fast undenkbar.

Der Zivilisationsgrad einer Gesellschaft hänge von der Höhe des individuellen Stromkonsums ab, sagt man.

“Mehr Licht” – Die Geschichte der Stromversorgung in Bad Mergentheim, Buchtitel von Carl Gibson.

Das Projekt beschäftigte mich ein Jahrzent hindurch – es zeigt den Weg der Elektrizität durch das 20. Jahrhundert hindurch, beginnend mit dem Ende der Petroleumlampen, durch die Zeit der Weltkriege bis in die Moderne.

Schaufel-Turbine vermutlich aus dem alten Wasserkraftwerk Fessenheim

Stromauf- und abwärts wird noch viel “Strom” konventionell erzeugt.

Ausrangierter Generator aus dem E-Werk Fessenheim?

Das idyllische Städtchen Staufen im Markgräfler Land an Fuße des Hochschwarzwaldes – nur ca. 15 Km von Fessenheim entfernt. Aufnahme aus glücklicheren Tagen.

Inzwischen weisen zahlreiche historische Häuser und Bauten Risse auf, die nach geothermischen Bohrungen durch das Aufblähen von Erdschichten entstanden.

Ähnliche Geothermie-Bohrungen in der nahen schweizerischen Großstadt Basel hatten sogar ein kleineres “Erdbeben” ausgelöst,

das ist ein Hinweis darauf, wie anfällig der “Rheingraben” ist.

Was wird aus Fessenheim, wenn in dem großen Atomkraftwerk ähnliche Risse auftreten sollten?

Inzwischen gibt es Konsequenzen in Deutschland – das AKW Neckarwestheim wird stillgelegt. Ein erster Schritt in den Ausstieg aus der Atomenergie.

Doch werden unsere europäischen Nachbarn mitziehen? Etwa die Schweiz, die sehr viel elektrische Energie aus Wasserkraft produziert und – wie Frankreich – Strom exportiert?

Weshalb leisten sich die Schweizer überhaupt Kernkraftwerke  – nur aus einer ausgeprägten Technikgläubigkeit heraus?

Die atomare Gefahr kann nur gebannt werden, wenn weltweit auf die kriegerische und friedliche Nutzung der Kernenergie verzichtet wird.

Das neue Bewusstsein dazu reift heran.

Auf elektrische Energie zu einem fairen Preis muss nicht verzichtet werden – alternative Energiegewinnungsmöglichkeiten stehen bereit und können noch ausgebaut werden.

Der Präzedenzfall “Tschernobyl” hat es deutlich gemacht – in der Atomwirtschaft und Atompolitik der Staaten kommt es auf Offenheit an,

auf Glasnost und Perestoika in allen Bereichen.

In der damaligen Sowjetunion wurden nicht nur zahlreiche Lügen verbreitet,

auch die Bertroffenen wurden nicht informiert, nicht aufgeklärt, sondern verheizt.

Alle , die mit nacktem Körper und der Strahlung ausgesetzt  am Reaktorbau arbeiteten, starben unmittelbar danach.

Tausende Minenarbeiter wurden – für eine Prämie von 100 Rubel – in den sicheren Strahlentod geschickt.

Ist das alles schon vergessen?

Tausende gaben ihr Leben, um die Sowjetunion und Europa vor der Auslöschung zu bewahren. Wie dankt das Vaterland es den Überlebenden, den täglich Todgeweihten?

man lässt sie in bitterer Armut dahinsiechen!

Wie gleicht diese Intransparenz den gegenwärtigen Verhältnissen im “hermetischen Japan”,

wo eine kleine, doch überaus mächtige Atomlobby das Sagen hat.

Japan ist von der Atomenergie stark abhängig, ebenso wie unser Nachbar Frankreich, der zu 80% Atomstrom verbraucht, während in Deutschland nur ca. 25 Prozent Atomenergie genutzt wird.

In Frankreich ist es der Staat selbst, der die Atomkraftwerke betreibt.

Fessenheim – im Rheingraben zwischen Vogesen und Schwarzwald.

Ist das Atomkraftwerk ausreichend gegen Rhein-Hochwasser geschützt?

Auch danach fragen Umweltschützer und betroffene Anlieger aus der Bundesrepublik seit vielen Jahren.

“Modern Times” auch in der Konversions-Gegend Eschbach – Hardheim. Eine moderne Müllverbrennungsanlage,  fast idyllisch, die Kühltürme des Atomkraftwerks Fessenheim im Elsaß.

Panta rhei? Alles fließt, auch die Atome in der Stromleitung von Frankreich in Richtung Schwarzwald. Kulturlandschaft mit Reben und elekrrischer Energie.

Im Elsaß sieht es vergleichbar aus.

Was wird aus der schönen Gegend zwischen Basel und Karlsruhe mit historischen Städten wie Freiburg und Straßburg, wenn es zu einem größerern Störfall in Fessenheim kommen würde?

Taube Ohren in Frankreich – in Deutschland aber tut sich etwas, auch in Sachen “Verantwortung” und “vorausschauendes Denken”.

Naturkatastrophen (Erdbeben, Überschwemmungen etc.) sind – wie die Entwicklungen im japanischen Fukushima zeigen – nicht voraussehbar und kalkulierbar.

Bei einem Störfall unmittelbar betroffen – die Öko-Hochburg Freiburg im Breisgau.

Bei Eschbach im Markgräflerland

Das “Castell” im Anrainer-Ort Eschbach im Markgräfler Land.

Leben mit dem Restrisiko, lautet die Devise.

Wie es heißt, stehen Jodtabletten für die Bevölkerung im Umfeld von Fessenheim bereit, für den Fall des Falles!? Idylle im beschaulichen Eschbach – wie lange noch?

Strom-Welten.

Bessere Leitung und Speicherung können den Ausstieg aus der Atomenergie fördern.

In der Freiburger Öko-Region setzt man verstärkt   auf Solar- und Windenergie. (Leitungen für alternative Energien sind inzwischen knapp.)

Nur vier große Konzerne teilen den “deutschen Strom-Markt” unter sich auf – und sie bestimmen die Preise,

während die ca. 800 Stadtwerke am Ende der Kette stehen und dem Preisdiktat trotz Wettbewerb und Deregulierung ausgeliefert sind.

Die Zeche zahlt der Endverbraucher – auch über die an sich ungerechten Umlagen für die Solar-Förderung.

Aus ethischer Sicht ist die Atomenergie verwerflich.

Die Sicht der großen Kirchen dazu habe ich noch nicht vernommen.

Nachtrag:

Mein auch auf www.carl-gibson.blogspot.com veröffentlichter Bericht oben wurde mehrfach von mir überarbeitet und erweitert. Neben diversen Ergänzungen fügte ich folgenden wichtigen Link ein, der auch auf Störfälle und Mängel des AKWs verweist:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Fessenheim

Apropos “Vertuschung” und “Aktionismus” in der Politik.

Das Übel von Tschernobyl bestand nicht nur in ausgesetzter Radioaktivität – schlimmer noch waren die Vertuschungen und Lügen der Offiziellen.

Die Ganze Welt wurde lange im Dunkeln gehalten – noch länger die Betroffenen in der Sowjetunion.

Jetzt geht es in Japan (Fukushima) genau so weiter, weil die fatalistisch-disziplinierte Bevölkerung dort das so hinnimmt.

Inzwischen ist bekannt, dass die IAEO die Mängel  der Atomkraftwerke in Japan seit Jahren kennt.

Wenn es zum Supergau in Fukushima kommen sollte, dann trägt die Politik eine gewaltige Mitschuld.

Da dies in Deutschland eingesehen wurde, rudern die deutschen Politiker jetzt massiv zurück, im Versuch, ihrem Atom-Lobbyismus von gestern wieder gut zu machen.

Wird die Atom-Nation Frankreich folgen?

Nachtrag am 11.04.2011:

In den letzten Tagen ereignete sich wieder ein Zwischenfall im französischen Kernkraftwerk “Fessenheim”, der durch die Nachrichten ging. Gestern protestierten mehrere Tausend Demonstranten aus dem Dreiländereck Deutschland – Frankreich – Schweiz  friedfertig gegen Kernenergie und forderten das Abschalten der alten Anlage AKW Fessenheim.

Die Alternative zur Kernenergie ist ein Energiemix aus regenerativen Energieformen, namentlich aus Windenergie, Solarenergie und Wasserkraft.

 Foto: Monika Nickel

Solarzellenanlage “auf der grünen Wiese” und Windkrafträder in trauter Harmonie vereint in der Region Bad Mergentheim – Würzburg.

Ähnlich große  Solaranlagen, die bis zu Tausend Haushalte versorgen können, existieren bereits seit Jahren, u.a. im Industriepark Eschbach – Hardtheim unweit von Fessenheim.

Viel Potenzial bietet in Zukunft die sauberste aller Energieformen, die Wasserkraft, nicht nur in Pumpspeicherkraftwerken, sondern auch in kleinen Anlagen an Flußläufen, mögliche Projekte, die bisher von Kommunal- und Landespolitikern zur Freude der Atomlobby verhindert wurden.

Einen Beitrag zu Pumpspeicherkraftwerken werde ich noch nachreichen.

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Europa, USA und die Diktatoren der Welt – brauchen wir einen neuen Krieg im Namen der Freiheit?

Brauchen wir einen neuen Krieg im Namen der Moral, des Rechts und der Gerechtigkeit?

Durchsetzung von “Freiheit und Demokratie” – ein vorgeschobener “Kriegsgrund”?

Anmerkungen zum Missbrauch ethisch- moralischer Positionen in der Machtpolitik und zur Inkonsequenz politischen Handelns

 

 Die Heuchelei schreit wieder zum Himmel, nicht nur in der deutschen Innenpolitik, wo man Moral und Unmoral nicht mehr recht auseinander zu halten weiß.

 Auch in der Außenpolitik bahnen sich unerfreuliche Entwicklungen an.

Ein möglicher Krieg steht ins Haus –

und wieder gibt es Kräfte, die einen weiteren Krieg vom Zaun brechen wollen,

mit unübersehbaren folgen für den Nahen Osten,

für die Energieversorgung der Welt,

für die politische Stabilität in Europa, auf das unübersehbare Flüchtlingsströme zukommen werden.

Hunderttausende können die freien Grenzen gen Norden passieren, vielleicht sogar Millionen, Unterdrückte des Schwarzen Kontinents, um deren Los sich bisher keine Völkergemeinschaft (UNO) gekümmert hat.

Wieder wird nach einem Kriegsgrund gesucht.

Die USA entdecken erneut ihre geistig-moralische Mission als „Leitnation der Freiheit“ –

 und Präsident Barack Obama will angeblich nicht mehr weiter zusehen, wie ein Volk um seine Freiheit und dabei von einem rücksichtslosen Diktator blutig unterdrückt, ja vernichtet wird.

 Welch ein Sinneswandel!

 Ganz Afrika ist eine Diktatur!

Und alle Diktaturen und Diktatoren wurden bisher hingenommen,

aus Gründen der Staatsraison,

aus Gründen der Energieversorgung,

aus Geschäftsinteressen,

ja sogar aus Bequemlichkeit,

weil die mehr oder weniger gemäßigten bzw. rabiaten Diktatoren Nordafrikas Europa über Jahrzehnte vor den direkten Auswirkungen des Exodus aus Afrika bewahrten.

Doppelzüngig war vieles, was sich Europa in den letzten Jahren und Jahrzehnten leistete.

 Statt eigene Machtpolitiker jenseits der Moral in die Schranken zu weisen – wie Silvio Berlusconi in Italien, der gern auch mit Oberst Gaddafi verkehrte, pflegten Europäer und Nordamerikaner ein „business as usual“, oft jenseits von Gut und Böse ( Stichwort Zweiter Golfkrieg!).

 Dass es „Diktatoren“ in Nordafrika gab, wurde der Öffentlichkeit erst bewusst gemacht, als es opportun war, diese aus dem Amt zu verjagen.

(Ab diesem Zeitpunkt änderte sich auch der Sprachgebrauch in den Medien – aus den oft euphemistischen Umschreibungen „Despoten“ und „autoritären Regimen“ wurden Diktatoren, Tyrannen, Diktaturen!)

Das Tunesien Ben Alis war immer schon eine Diktatur.

Im Jahr 1992 war ich dort, bereiste das Land, das von einem Despoten mit repressiven Mitteln still gehalten wurde.

Europa nahm das hin – ohne zu murren, weil es den Interessen Europas entsprach.

 1998 bereiste ich Ägypten – ein unsicheres Land,.schon damals.

Mehrere Dutzend Westeuropäer wurden von radikalisierten Islamisten vor dem Hatschepsut- Tempel niedergemetzelt.

Sie waren wehrlos ihren Mördern ausgesetzt.

Es gab Anschläge vor dem Ägyptischen Museum, nahe dem Tahir Platz, wo unlängst die großen Demonstrationen stattfanden.

Präsident Hosni Mubarak wurde aus dem Amt gejagt!

Er wurde auch vom Westen fallen gelassen, obwohl er seit dem Attentat-Tod von Anwar el Sadat der Mann des Westens in der brisanten Region war,

der Garant des Friedens,

des Staus quo im Nahen Osten und am Suez,

auch wenn er innenpolitisch hart durchgreifen musste, um islamistische Bewegungen klein zu halten.

Wenn der Mohr seine Schuldigkeit getan hat,

dann darf der Mohr,

dann muss der Mohr gehen.

 

Das galt für Saddam Hussein im Irak, der lange als Bollwerk gegen den Iran der Ajatollas vom Westen gehätschelt und gepflegt wurde,

und

das gilt auch für Oberst und „Revolutionsführer“ Gaddafi im ölreichen Libyen, den dienstältesten Diktatoren in der Region, den manche Journalisten auch für den dümmsten und rücksichtslosesten aus der Schar der Gewaltherrscher und Tyrannen Afrikas halten.

 Es ist erfreulich zu hören, dass Deutschland „gegen ein militärisches Eingreifen“ der NATO in Libyen ist.

Im Zweiten Golfkrieg, der auf den Aussagen eines einzigen Lügners beruhte und ohne „völkerrechtliches Mandat“ ausgetragen wurde, war Deutschland auch gegen einen Krieg,

im Prinzip,

ungeachtet „uneingeschränkter Solidarität mit den USA“.

Trotzdem musste auch Deutschland diesen Krieg im Irak mittragen und mit den Auswirkungen leben.

 Dabei wurde bewusst, dass auch der freie Westen anderen Gegenden der Welt „Freiheit und Demokratie“ nicht aufzwingen kann, weder in Irak,

noch in Afghanistan … oder in Iran und Nordkorea.

 Krieg darf nicht länger ein Mittel der Politik sein –

schon gar nicht nach den negativen Erfahrungen in Irak und Afghanistan, wo – nach ungezählten Opfertoten aus der Zivilbevölkerung – heute immer noch Bürgerkrieg herrscht.

Europa und die USA haben ihre Lektion in Sachen „Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten andere Staaten“ ( eine Lieblingsfloskel des Völkerrechts aus dem Vokabular ehemaliger Ostblock –Diktatoren ) bis zu einen Grad begriffen.

Sie wissen, dass man sich mit Russland und China nicht anlegen kann,

weder ökonomisch-finanziell, noch kriegerisch.

Diese Zeiten sind vorbei.

 Aber anderswo Macht demonstrieren – wie im Wüstenstaat Libyen?

 Und das noch in Berufung auf moralische Positionen – um Freiheit und Demokratie zum Durchbruch zu verhelfen!

Ein Hohn!

Hoffentlich hält die deutsche Außenpolitik diesmal erfolgreich dagegen.

Carl Gibson

Nachbemerkung am 13. März 2011:

 Das Einrichten und Durchsetzen einer “Flugverbotszone” über Libyen durch die NATO bedeutet Krieg.

 Oberst Gaddafi, fanatisiert wie ein Saddam Hussein, wird sich zur Wehr, setzen,

weil auch er wohl die Selbstmythisierung anstrebt – und damit das Eingehen in die Geschichte als Held der arabischen Nation.

 Der Krieg kann übergreifen

und er kann über neue Länder und Unruheherde (Syrien, Libanon, Emirate, Saudi Arabien etc.) die Sicherheit und Integrität Israels bedrohen.

 Krieg schüren ist unverantwortlich.

 Darüber hinaus ist das Plazet der Arabischen Liga für eine solche Aktion zweischneidig,

die “moralische Argumentation” der westlichen Staaten bzw. der USA hingegen heuchlerisch,

 da bei enstprechend konsequentem Vorgehen halb Afrika von Diktatoren befreit werden müsste.

Als mehr als eine Million Menschen in Schwarzafrika (Uganda) im Huthu/Tutsi-Konflikt ihr Leben lassen mussten, blickte die UNO weg,

ebenso die Moralisten aus Westeuropa, vielleicht aus deshalb, weil es in jener Region weder Öl, noch Erdgas, noch sonstige wertvolle Rohstoffe und Bodenschätze zu holen gab.

Wer ist der nächste auf der Liste der zu befreienden Staaten?

Iran?

Krieg sollte nach 1945 nicht weiter ein Mittel der Politik sein.

 Auch kein Mittel der Ablenkung – etwa von hausgemachten Problemen in den USA, auch im Alten Europa, wie von den Auswirkungen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, Krisen, die bald wieder akut und vernichtend sein können.

Nachtrag am 18. März 2011.

Die Resolution, eine Flugverbotszone über Libyen einzurichten, hat den Sicherheitsrat der UNO passiert.

Die kriegslüsternen Nation (USA, Großbritannien, Frankreich) haben sich durchgesetzt und weitreichende Maßnahmen durchgedrückt – es kann also Krieg geben in Libyen, völkerrechtlich legitimiert.

Und dies, um Freiheit und Demokratie durchzusetzen,

um einen Diktator zu stürzen?

Eine Pseudo-Moral ist das, nackte Heuchelei.

Deutschland macht bei Kriegshandlungen nicht mit und wird keine Truppen nach Nordafrika entsenden.

 Gut so.

Die Russen waren für die Resolution – weshalb? Weil sie von dem steigenden Ölpreis profitieren werden, wenn es denn zu Krieg und Eskalation kommt.

Die Chinesen waren dagegen.

Weshalb? Weil sie das Rohöl kaufen müssen.

Und Frankreich  – was macht die Grande Nation unter dem kleinen starken Mann Sarkozy, der Napoleon Bonaparte kompensatorisch nachzueifern scheint – sie betreibt eine abenteuerliche Kriegsdiplomatie, die genau so verwegen ist wie die eigenwillige Atompolitik der Franzosen – auf Kosten der Sicherheit der Nachbarn.

Sonderbar – diese geeinte Europa.

Möge uns ein Waffengang erspart bleiben – und mit ihm die gefährlichen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft, denn ein steigender Ölpreis wird – in Vernindung mit dem Straucheln der Japanischen Wirtschaft und den Auswirkungen der globalen Finanzkrise – die Weltkonjunktur abwürgen.

Nachtrag am 19.03. 2011.

US-Präsident Barack Obamas “moralische Argumentation”, im Namen von Freiheit und Demokratie an der Seite der Schwachen (Anti-Gaddafi-Rebellen)  in den Krieg zu ziehen,

um letztendlich den Diktator zu stützen,

ist zutiefst heuchlerisch und entspricht der oft praktizierten Art im Weißen Haus, die amerikanische Öffentlichkeit hinters Licht zu führen.

Gesagt wird, was populär ist, was gut klingt.

Nicht anders ist es in der bundesdeutschen SPD, wo einzelne Demagogen (rote Heidi) im Bundestag nun die Enthaltung Deutschlands kritisieren.

Auch das ist unehrlich und bigott.

Mit Krieg wird man in der Arabischen Welt keine abendländischen Werte einführen, schon gar nicht, wenn man die Arabische Liga zu instrumentalisieren sucht. 

Fakt ist:

Wer immer an der Seite der Rebellen gegen Gaddafi eingreift, der verletzt und torpediert das Völkerrecht.

 Wenn das Völkerrecht  (International Law) – eine höhere Ethik auf zwischenstaatlicher Ebene –  nicht mehr gebraucht wird,

dann soll man es abschaffen, um anschließend nach Gusto Kriege führen zu können – als

Bürgerkriegspartei, wo immer es passt.

“Diktatoren” sollten aus den eigenen Reihen gestürzt werden, aus dem eigenen Volk heraus – wie es Brutus und Wilhelm Tell taten.

Tyrannenmord und Widerstandsrecht haben eine lange Tradition –

im Abendland seit der Antike in Griechenland und Rom, ebenso in der Arabischen Welt.

Es bedarf keine äußeren Intervention.

Und wenn eine Supermacht wie die USA – flankiert von einigen kriegslüsternen Helfern – antritt, um einen Diktatur zu beseitigen, dann muss dies konsequenterweise mit allen Diktatoren der Welt geschehen.

Da kommt noch viel Liquidierungsarbeit auf USA und NATO zu.

Krieg ist Vernichtung –

Blicken wir doch kritisch in den Irak, um zu sehen, was die Beseitigung des Gewaltherrschers Saddam Hussein dem Volk und der Welt gebracht hat :

 Chaos, Terror, Bürgerkrieg, instabile Verhältnisse und vielfacher Tod.

 Die USA hat sich geirrt – und ausbaden müssen diesen Irrtum – wie schon so oft in der Geschichte – die Völker.

 Es ist gut, dass Deutschland sich in die Angelegenheit heraus hält.

 Guido Westerwelle macht diesmal im Auftrag von Kanzlerin Angela Merkel eine gute Arbeit.

Hut ab!

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Umwertung aller Werte – Abschied von der Moral? Deutschland auf dem Weg in die Bunga-Bunga-Gesellschaft?

 

 
 
 

"Die Wahrheit wird euch frei machen" - Aufschrift an der Fassade der Universität Freiburg, Jesus, Bibel

"Die Wahrheit wird euch frei machen" - Aufschrift an der Fassade der Universität Freiburg, Jesus, Bibel

 

 

Anstand und Würde, politische Kultur und Moral – zu Minister Karl-Theodor zu Guttenbergs unvermeidlichem Rücktritt

Werden Täuschung und Lüge salonfähig?

Überdeckt ein großer Skandal die vielen kleinen Skandale?

Bundespräsident Horst Köhler trat zurück, weil er die politische Heuchelei in Berlin nicht mehr mittragen wollte.

Lothar Späth trat als Ministerpräsident von Baden-Württemberg zurück, weil er im Privatjet von Managern aus der Wirtschaft mitgeflogen war.

Die französische Außenministerin trat heute zurück, weil sie im Flugzeug eines Bekannten von Tunesiens ehemaligem Diktator Ben Ali im Urlaub mitgeflogen war.

Die politische Kultur in Deutschland, in Frankreich verlangte nach diesen Konsequenzen.

Doch was macht Karl-Theodor zu Guttenberg, ein Minister, der des geistigen Diebstahls überführt wurde?

Er klebt an seinem Amt, obwohl es weitaus gravierendere Gründe gibt, von Amt und Mandat zurückzutreten.

Wo bleiben Anstand und Würde?

Was wird aus der politischen Kultur im demokratischen Deutschland nach der Erfahrung totalitärer Systeme – der roten und der braunen?

Darf die Politik sich von allgemein verbindlichen Werten und Normen lösen, nur aus Gründen des Machterhalts und des status quo?

Diebstahl – in welcher Form auch immer – ist eine Straftat und kein Kavaliersdelikt.

„Täuschung“ und „Lüge“ aber heben alle Wertstrukturen der Gesellschaft auf.

Wenn die Lüge sanktioniert wird, befindet sich Deutschland auf dem Weg in die

“Bunga-Bunga- Gesellschaft”

eines Silvio Berlusconi,

der die gesamte politische Kaste in Verruf bringt!

Was ist das, “Bunga-Bunga-Gesellschaft”,

wurde ich vor Tagen öffentlich gefragt,

gerade nachdem Silvio Berlusconi, ein Politiker und Staatschef mit mehreren Strafverfahren am Hals und williger Kumpan von Diktator Gaddafi um des Geldes willen, 

Italien auf den Kopf gestellt hatte.

Ein “Sodom und Gomorra”, war meine spontane Antwort; so nannte man die Usurpator-Welt jenseits von Recht und Gesetz der Machtmenschen vom Format eines Cesare Borgia in früheren Zeiten. 

 Wem kann man heute noch glauben?

Die Hauspartei CSU stellt sich hinter ihren bisherigen Vorzeige-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg,

ohne erkennen zu wollen, dass dieser Minister seit vielen Monaten schwere Fehler macht ( siehe meinen Beitrag mit Rücktrittsforderung unten!)

Bundeskanzlerin Angela Merkel ist falsch beraten, an einem Minister festzuhalten, der – wie ein mutmaßlicher Straftäter im Verhör – nur das zugibt, was man ihm beweisen kann,

ein Minister, der von einem Tag zum anderen seine Meinung ändert – und seine Moral.

Was wird aus der Glaubwürdigkeit – nicht nur der des Ministers bei der Truppe – sondern aller Politiker überhaupt, wenn sie die Gesinnung wechseln wie die Unterhosen?

So opfern wir die politische Kultur in diesen Land!

Die Werte dieser Gesellschaft sind in Gefahr!

Das erkennen nicht nur die wenigen „Philosophen“ im Land der Dichter und Denker, die sowieso kaum einer hört, sondern auch alle mit „gesundem Menschenverstand“ ausgestatteten Bürger der Bundesrepublik Deutschland.

Die Angelegenheit eines notwendigen Rücktritts von Karl-Theodor zu Guttenberg ist von europäischer, ja von globaler Bedeutung.

Die  politische Tragweite muss allen bewusst werden.

Europa leistet sich einen Staatsmann Silvio Berlusconi, der nicht nur Italien in Verruf bringt, sondern die gesamte Europäische Union.

Wie soll die Korruption in Osteuropa (Rumänien, Bulgarien, Griechenland) bekämpft werden, wenn jede Ethik und Moral außer Kraft gesetzt wird?

Adel verpflichtet!

Bildung verpflichtet auch – wenn wir sie ad absurdum führen via Täuschung und Lüge, dann zerbrechen auch die Werte der Leistungsgesellschaft, die auf Bildung fußt.

Die Werte der Antike, des Abendlandes, des Christentums, der Reformation, des Humanismus, der Aufklärung etc.  werden  verhöhnt, ja aufgelöst

wenn „Vorbilder“ lügen,

wenn geistige und politische Autoritäten lügen.

Umwertung aller Werte?

Es reicht schon, wenn Dichter lügen … und philosophierende Dichter seit Platon …und nach Nietzsche!

Die Konsequenzen der Lügen in der Politik bedeuten oft Krieg,

wie etwa der „Zweite Golfkrieg auf Lügen aufgebaut war.

Wie wollen wir Europäer die Ablösung von Diktatoren fordern, wenn wir aus Gründen der Staatsräson mit den gleichen Diktatoren paktieren – und das über Jahrzehnte,

zunächst in Osteuropa, dann in Afrika und in China.

Wehret den Anfängen – die Heuchelei ist durchschaut,

auch wenn gewisse Medien noch Stimmung für eine Sache machen, die längst verloren ist.

Die moralische Tragweite der Situation muss von den Verantwortlichen der Regierung erkannt werden, sonst wird der politische Schaden irreparabel sein.

Dies – als einsame Stimme eines oft stummen Rufers – , der sich der Petition der 23 000 aufrecht Agierenden aus „Forschung und Lehre“ anschließt.

Bundesforschungsministerin Prof. Dr. A. Schavan ( ordentlich promoviert und habilitiert) rudert schon kräftig zurück –  sie schämt sich öffentlich!

Möge  Bundeskanzlerin Angela Merkel ihr bald folgen und ihren – bisher populären – Minister abberufen,

aus prinzipiellen Gründen, um der Moral willen, ohne die die abendländische, christliche Wertegemeinschaft dem Untergang geweiht ist.

Carl Gibson

Zur verwandten Thematik veröffentlichte  ich die folgenden Blog-Beiträge auf www.freitag.de

Politiker und Moral

Ein “Politiker” – was ist das?

Ein Repräsentant des Volkes, der über die Geschicke des Staates und seiner Mitmenschen entscheidet, so wie es ihm gerade in den Sinn kommt?

Nach Gusto?

Oder wie es gerade “opportun” ist?

Ist ein Politiker also ein Opportunist, der das Fähnlein dorthin dreht, woher der Wind weht?

Gar ein Demagoge, der dem Volk auf den Mund schaut, um ihm dann nach dem Mund zu reden?

Die aktuelle Debatte, wo ein Politiker auftritt und gegen weite Teile des Volkes wettert,

weil sie nicht so wollen, wie er will, zwingt uns,

der Berufs-Politiker-Kaste den “Spiegel” vorzuhalten und zu fragen,

ob ein Ethos ihr Handeln bestimmt, langfristige, fundierte Werte,

oder ob es doch nur ein gauklerisches Seiltanzen ist,

immer wendig, immer flexibel, bereit, so zu handeln, wie es die Situation

(und die politische Vernunft – nach Augenmaß und Verantwortung)

gerade verlangt?

„Gute Leute“ gehen nicht in die Politik, hört man gelegentlich!

Ist das so?

Dann haben wir nur das Gegenteil davon in der Politik!

Und wo sind die guten Leute?

In der Wirtschaft?

In der Wissenschaft?

In der Kunst?

In der Versenkung?

Im Untergrund? Resignativ in der Einsamkeit?

Nur weil sie sich „nicht verbiegen“ wollen?

Weil sie an einem Ethos festhalten wollen?

An Werten, die heute als antiquiert gelten? 

Mancher Politiker von heute hat kein Problem damit.

Unbeschwert reist er von einer Wahlveranstaltung zur anderen und sagt seinen Wählerpublikum gerade das, was es hören will, dickfellig und ungeniert, nach dem Motto:

„Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“.

Wenn es gerade opportun ist, gegen gewisse Bevölkerungsschichten zu hetzen,

dann wird eben gehetzt, demagogisch und rücksichtslos,

Hauptsache es amortisiert sich anderswo.

Wen scheren heute noch „Charisma und Augenmaß“?

Der Politiker – ein „hehrer Geist“ , eine „moralische Autorität“?

Wie frei ist ein Politiker noch – und wie souverän?

Und was ist er ohne die Partei, die ihn nominiert hat – als autarke “Persönlichkeit”?

Wem “dient” er?

Der Partei,

die ihn gemacht hat, die immer Recht hat, 

oder etwa den Interessen des Volkes

vielleicht auch  nur sich selbst, indem er unter altruistischem Deckmantel eigene Interessen verfolgt,

die eigene Überversorgung,

wobei die saturierten Deutschen, den es immer noch sehr gut geht, bei allem Jammern und Wehklagen,

ihren Politikern unkritisch zujubeln und das mittragen, was von ihren so genannten Repräsentanten beschlossen wird?

 Was ist mit den “Anhängigkeiten” und “Interessenkonflikten” der Abgeordneten und der Berufspolitiker allgemein?

Sollten diese nicht über noch viel mehr „Transparenz“ a priori unmöglich gemacht werden? Glasnost und Perestroika auch bei uns?

Gehören Parteispenden nicht gänzlich abgeschafft?

Die kleinen und die großen Summen?

Stimulieren große Summen zu mehr politischen Engagement?

 Cui bono?“

(Beitrag vom 21.02.2010 )

Nachbemerkung am 28. Februar 2011: Diese „grundsätzlichen Fragen“ sind alle noch gültig – und, wie die Plagiats-Affäre Karl-Theodor zu Guttenberg zeigt, höchst brisant und aktuell.

Kollateralschaden – muss Verteidigungsminister zu Guttenberg gehen?

(Dieser Beitrag wurde am 19.03.2010 veröffentlicht.)

Nichts ist gut in Afghanistan –

so brachte es die gegangene EKD-Vorsitzende Bischöfin Käßmann auf den Punkt.

Die Koalition der Willigen aber sah das anders – und mit ihr das Deutsche Parlament … bis auf DIE LINKE.

Nur die Linken waren gegen die Staatsraison, gegen einen Krieg am Hindukusch?

Was sagte SPD-Mann Struck bereits vor Jahren:

Deutschland ( und damit meinte er Freiheiten und Werte) werde künftig auch am Hindukusch verteidigt – aktiv im Krieg!

Ist Krieg also erneut ein Mittel der Politik,

auch wenn man sich bemüht, das Un-Wort Krieg (gerade aus deutscher Sicht!)

euphemistisch zu umschreiben.

Heute haben wir diesen Krieg!

Und wir  führen diesen schmutzigen Krieg bis hin zu den Kollateralschäden, die wir hinnehmen müssen, weil der Deutsche Bundestag es mehrheitlich so will.

Das Volk wurde nicht gefragt – wie so oft!

Ein Plebiszit zum Krieg?

Wer will nach der Erfahrung von zwei Weltkriegen, von Totalitarismus

und 55 000 000 Millionen Opfern allein im Zweiten Weltkrieg wieder Krieg führen?

Und wozu fragen?

Kriege führt man – über Krieg redet man nicht!

Wir haben doch Abgeordnete, gewählte Volksvertreter, die nur ihrem Gewissen verantwortlich sind.

Sie wissen schon, was sie tun!

Oder :

SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN!?

Krieg ist stets ein schmutziges Geschäft – es gab mehr als 180 Tote, zivile Opfer in einer überhasteten Aktion! Überrascht? Wer einen Krieg beschließt, man die Opfer einkalkulieren, inklusive Kollateralschäden – wie im Irak- Krieg ( freundliches Feuer!) – ein Irrtum, Pech gehabt!

180 Opfer gab es im Irak an einem Tag ! Und an vielen Tagen! 

Wen kümmerte es? Wen kümmert es heute?

Gelegentlich höre ich einen Song von Reinhard Mey – zum Thema “Afghanistan”, einfühlsam interpretiert und kritisch wie immer:

Ein Rekrut Kai ist mit einem Hilfstransport unterwegs an den Hindukusch … mit einer Transall der Bundeswehr … der Transporter wird über einem Mohnfeld abgeschossen. Kai ist tot.

Das Ministerium informiert die Angehörigen –

Kai starb den Heldentod für Volk und Vaterland,

für Freiheit und Demokratie …

und der Bundestag erhöht das Truppenkontingent am Hindukusch … damit noch besser verteidigt werden kann.

 Was sagt der Hartz IV-Empfänger dazu?

Werden auch seine Werte am Hindukusch verteidigt?

Was hat er zu verlieren?

Und dahinter: Das Kriegs-Völkerrecht!

Wie kann ein Krieg “sauber” geführt werden?

Wie kann etwas, was a priori “schmutzig” und mit Leichen von Unschuldigen gepflastert ist, “sauber geführt werden?

Dann und wann wird deshalb gelogen – Notlügen sind das!

Einer belastet den anderen, einer entlastet den anderen, indem neue Notlügen verbreitet werden, Desinformation, statt objektiver Information.

Jetzt wackelt der Sessel des Bundesverteidigungsministers – aber selbst wenn er geht, wird der Krieg dadurch sauberer und legitimer?

Wenn ein auch noch so populärer Politiker verheizt wird, ersetzt ihn ein anderer.

 Er nimmt seine Mehrfachversorgung und scheidet im schlimmsten Fall aus, geht in die Politik, wird Manager, Berater … Lobbyist … Ausgesorgt hat er immer!

 Was aber wird aus dem toten Familienvater, der einst antrat, um die Bundesrepublik an der Landesgrenze zu verteidigen?

Wer ersetzt ihn?

Was wird aus den Traumatisierten, aus den Versehrten? Ein Sozialfall?

Carl Gibson

 Nachbemerkung am 28. Februar 2011:

Wo gehobelt wird, fallen Späne, sagt man!

Man sagt auch, die Kleinen hänge man,

die Großen lasse man laufen ….

Im Fall Karl-Theodor zu Guttenberg gibt es nur noch eine Möglichkeit:

Rücktritt.

Der Minister muss zurücktreten, um die Werte, für die er selbst stand, zu retten und mit diesen die „politische Kultur“ in Deutschland und in Europa.  

Carl Gibson, Philosoph und Zeitkritiker

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Herta Müller – Hass als Antrieb literarischen Schaffens. Argumente und Fakten – aus Carl Gibsons Wiener Kommentaren

Herta Müller –  Hass als Antrieb literarischen Schaffens.

Argumente und Fakten – aus Carl Gibsons “Wiener Kommentaren”.

  

Vorbemerkung:

Es ist schon sehr sonderbar.

Ein ehemaliger Regimekritiker der Ceausescu-Diktatur und Zeitzeuge aus der kommunistischen Gefängniszelle, Bürger der BRD seit 1979, muss – quasi wie Odysseus ein zweites Mal ins Exil gehen – und ins benachbarte Österreich ausweichen, wenn er seine freie Meinung zu Opportunismus und zum Wendehals-Verhalten von ehemaligen Systemloyalen und Mitgliedern der Kommunistischen Partei des Diktators Ceausescu öffentlich kundtun will.

  

Die einst kritischen, ja liberalen Blätter DIE ZEIT, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Frankfurter Rundschau, DER SPIEGEL etc. drucken Carl Gibsons Beiträge nur partiell ab oder sie verweigern gewisse aufklärende Tatsachen-Darstellungen ganz, wenn er sagen will, welche Realiäten er auf eigener Haut erlebt hat und wie sich die Wahrheit (Logos) vom Mythos unterscheidet.

  

In “Die Presse” aus Wien durfte ich bisher frei reden!

  

Wie kommt es zu dieser Diskrepanz?

Ist Herta Müller sakrosankt?

Darf zu ihrem Leben und Werk  in Deutschland keine kritische Nachfrage erfolgen?

Cui bono?

  

„Die Presse“, Wien:

http://diepresse.com/home/kultur/literatur/513750/ReichRanicki_Kein-Kommentar

 Hass als Motor literarischen Schaffens

 

“DER SPIEGEL“: Interview mit H. MÜLLER  (und Richard Wagner):

 “Ja, genau diese muffige spießige Provinzialität hat mir den Haß eingegeben, mit dem ich die “Niederungen” schreiben konnte”. (1987)

 
Immer wieder fragte ich, wie F.C. Delius in seiner “Niederungen”-Rezension im “Spiegel “(1984)darauf kommen konnte, das Banat als “Hölle auf Erden” mit gegenseitig sich hassenden Menschen zu verunglimpfen.

Später las ich das „SPIEGEL-Interview“ nach, welches Herta Müller und Richard Wagner – dem diesmal höchst unkritischen Nachrichten-Magazin – kurz nach ihrer Ankunft in der nicht sehr heiß geliebten Bundesrepublik Deutschland (1987) gaben.
Dabei stellte ich fest, was früher nur zu ahnen war:

Herta Müller selbst war es, die F.C. Delius auf den „Haß“ brachte; nur vergaß Delius seinerzeit ( etwa 3 Jahre vorher, dieses Detail in seiner “Niederungen”-Rezension im “Spiegel” zu erwähnen!
 

Nach Herta Müller ist also ihr Debüt-Bändchen „Niederungen“ nichts anderes als
eine Frucht des Hasses!


Wie ehrlich und vielsagend!
2004 kommt die Konrad Adenauer Stiftung daher und prämiert eine Schriftstellerin, die nicht die “Liebe” als den Antrieb aller Dinge ansieht – im christlichen Sinne etwa,
sondern den destruktiven Hass!

Der Nobelpreis setzt jetzt dem Ganzen die Krone auf.

Wird damit die idealistisch-ethische Forderung Alfred Nobels erfüllt?
Die in meinen “Offenen Brief an Herta Müller” formulierten Fragen zur dunklen Vita vor 1987 sind alle noch offen. Carl Gibson

Stefansdom in Wien

Stefansdom in Wien

Zum Artikel:

Literaturnobelpreis für Herta Müller

 

 Mythen. Legenden und Märchen der Selbststilisierung 

(04.02.2010 09:04)

Hallo (…), Herta Müller entzieht sich der Securitate- Verhaftung mit den Worten:

“Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit”!

Damit verhöhnt sie alle Opfer einer Diktatur – weltweit.

Sie kennt die Securitate vom Hörensagen.

Sie ist nicht verfolgt worden und hat mit Regimekritik und Dissidenz nichts zu tun. Herta Müller hat der Welt einen ausführlichen und lückenlosen Lebenslauf vorenthalten.

Weshalb?

Was war vor ihrer Ausreise 1987? Jeder “kritische” Journalist oder Forscher kann und sollte die Frage stellen:

Wann, wo, wie und von wem sind sie verfolgt worden, Frau Müller?

Wo sind die Beweise?

Sie ist nicht der Securitate ans Messer geliefert worden. Bisher kennt die Welt nur ihre Sicht, wo Fiktion und Realität vermischt werden, bewusst oder unbewusst.

Echte Dissidenten wurden noch nicht gehört.

Aber das wird sich ändern. Hoffentlich greift “Die Presse” das Sujet bald auf.

Berwanger war der Mentor von Herta Müller, “Niederungen” richtete sich gegen die Banater Schwaben, nicht gegen Ceausescu, den Kommunismus oder die RKP.

Müllers Gatte, der Dichter Richard Wagner, war damals in der RKP, ohne Lust, ein “Dissident” sein zu wollen.

Herta Müllers Antikommunismus setzte erst vom sicheren Hafen Berlin aus ein, während wir, verehrtes (…), Leib und Leben in Opposition und Gefängnis riskierten. Mein Name ist unwichtig – es gibt viele andere Zeitzeugen. Machen Sie sich kundig und fragen Sie weiter kritisch nach. Carl Gibson, ehem. Bürgerrechtler und Autor.

Link: https://diepresse.com/home/kultur/literatur/513745/index.do

Zu:

Literatur-Nobelpreis: Herta Müllers “Werk ist ein Kampf”

 

 Moral ein Opfer der Staatsräson 

 (12.12.2009 09:16)

Friedensnobelpreisträger US Präsident Barack Obama rechtfertigt als die Kriegsführung in Afghanistan, im Irak ,die Philosophie von Guantanamo mit dem Argument, so den Frieden sichern zu wollen.

Krieg als Mittel der Politik und der Moral?

Eine sonderbare Ethik ist das nach den Erfahrungen des Totalitarismus in Europa.
Wer wundert es wenn bei Herta Müller nicht tiefer nach der moralischen Integrität gefragt wird.

Was hat sie mit dem konkreten Widerstand gegen die Ceausescu- Diktatur zu tun?

Gar nichts!

Sie war systemloyal, durfte ihr Büchlein drucken, wurde nicht zensiert, war privilegiert, mehrfach in den Westen zu reisen.

Brav kehrte sie an die Stätte zurück, wo sie angeblich von Banater Schwaben und Securitate verfolgt worden sein soll.

Sie liefert uns “subjektive Aussagen, Behauptungen, ohne Beweise vorzulegen.

Nach meiner Auffassung wurde dieser – massiv protegierte – Nobelpreis erschlichen – auf Kosten von Literaten wie Lenz und Walser. Carl Gibson, ehem. Bürgerrechtler und Autor.

 Link: http://diepresse.com/home/kultur/literatur/527391/LiteraturNobelpreis_Herta-Muellers-Werk-ist-ein-Kampf

Blick auf die Hofburg in Wien

Blick auf die Hofburg in Wien

 

Zu:

Wirbel um Absage von Herta-Müller-Lesung in Frankfurt

 

 

PR-Gag zur Auflagensteigerung?

(12.12.2009 07:37)

Zur Glaubwürdigkeit eines Täters aus der Sicht des Opfers:

Jedes Opfer würde die Täter gern dort sehen, wo sie hingehören, auf die Anklagebank vor Gericht und dann der gerechten Strafe zugeführt, (…)!

Nur will die Welt auch hören, was die Täter – an Fakten – zu berichten haben, ganz egal ob sie Eichmann oder eben Radu Tinu heißen?

Selbst Kronzeugen der Mafia reden.

Hören wir uns an, was die Täter-Seite zu sagen hat, dann analysieren und werten wir.

Den Nobelpreis an Müller habe ich auf der ARD-Seite kommentiert.

Audiatur et altera pars? CG

Link: http://diepresse.com/home/kultur/literatur/522544/Wirbel-um-Absage-von-HertaMuellerLesung-in-Frankfurt-

 

Zu:

Wirbel um Absage von Herta-Müller-Lesung in Frankfurt

 

 PR-Gag zur Auflagensteigerung? 

(22.11.2009 14:38)

Jede auch noch so abstruse Meldung scheint legitim, um Herta Müller in den Schlagzeilen zu halten – zwecks Auflagensteigerung?

 Honi soit qui mal y pense!

Herta Müller, die früher von den Kommunisten Ceausescus geehrt wurde, wird jetzt von den in der ZEIT jüngst noch wüst beschimpften “Vertriebenen” geehrt!

 Werfelpreis.

Was macht sie daraus.

Sie greift die Evangelische Kirche der Siebenbürger Sachsen AB an und wirft ihr vor, mit Ceausescus Regime paktiert bzw. sie 1989 vom Kirchentag in Deutschland ausgeladen zu haben – und das bei der Ehrung in der Paulskirche.

Die Ungereimheiten mit den Beweisen kann sie nicht aufklären – die EK dementiert.

 Viele Christen erfahren, wie die Atheistin H. Müller mit der “Wahrheit” umgeht.

Aber es schadet ihr nicht. Sie bleibt in den Medien.

Dann kommt der Ex- Securitate- Chef aus Temeswar Radu Tinu und sagt im Interview in der Zeitung “Adevarul”, Müller hätte eine “Psychose” , sie würde viel fabulieren, ihr Prosawerk “Niederungen” sei nicht zensiert worden , einige Szenen irreal etc.- aber der schwarze Teufel von der bösen Securitate ist ja unglaubwürdig!

In “Faust” sagt Mephistopheles manche Wahrheit – aber das ist Dichtung!

Und Herta Müller hat es nicht so mit den Klassikern und der Realität!

In Deutschland ist es kaum noch möglich, einen kritischen Kommentar zu Herta Müller abzugeben.

Man fürchtet die Frage, ob der Nobelpreis gar erschlichen wurde. Carl Gibson, ehemaliger Bürgerrechtler und politischer Häftling in der Ceausescu-Dikatur.

Link: http://diepresse.com/home/kultur/literatur/522544/Wirbel-um-Absage-von-HertaMuellerLesung-in-Frankfurt-

Zu:

“Literatur im Herbst” steht im Zeichen des Mauerfalls

 Raum für “freie Geister” oder Weiheveranstaltung der Ja- und Amen-Sager 

 (05.11.2009 15:36)

An der Literatur Herta Müllers scheiden sich die Geister.

Ihre “Sprache” ist so umstritten wie ihre Art, “Wahrheiten” zu erfinden, ihr eigenwilliger Umgang mit, „Fiktion“,Fakten, Realität.

 Vielfach habe ich ihre “moralisch-politische Integrität” bzw. den literaturhistorischen Wert ihres engen Oeuvres hinterfragt,

nachzulesen auf www.siebenbuerger.de .

Wurde “Atemschaukel” gemacht, ja “gepuscht”?.

Die wohlwollenden Rezensionen waren wohl schon vor der Edition angefertigt? Das Buch wurde es von allen Seiten hochgelobt – pünktlich zur Entscheidung der Jury in Stockholm.

Mit PR nachhelfen? Modernes Marketing, praktiziert a la Günter Grass?

Übergangen wurden die Giganten deutschsprachiger Gegenwartsliteratur

Martin Walser,

Siegfried Lenz,

Peter Handke.

So wurde der Nobelpreis forciert – von Leuten wie Michael Naumann ( ZEIT), der Müller – in der ZEIT eingeordnet zwischen “Kitsch” und “Weltliteratur” nachhaltig stark protegierte, nachdem sie aus dem Verborgenen heraus 1999 nominiert worden war.

Wofür?

Kritiker erwarteten, dass dann eine Debatte zur Vita der Kontroversierten ausgetragen wird.

Das war nicht der Fall.

Die „freien Geister“ kuschten, schwiegen.

Ergo trugen sie alles mit.

Dafür wurden freche Kritiker mit „Maulkörben“ belegt, ausgebremst.

Die ZEIT selbst stoppte ihre Diskussion zur Selbst-Apologie von Müller, nachdem das fragile „Dissidenten“- Image zu bröckeln begann.

Fein!

Der “Spiegel” zog später so nach. Alles auf dem Weg zur Errichtung einer Meinungsdiktatur. Carl Gibson

Link: http://diepresse.com/home/kultur/literatur/519236/Literatur-im-Herbst-steht-im-Zeichen-des-Mauerfalls

Am Hofgarten in Wien

Am Hofgarten in Wien

Zu:

Der Literaturmonat und ein bisschen mehr Freiheit

  

Alles Müller oder was?

 

 

(03.11.2009 13:38)

Und ist überall, wo Müller drauf steht auch immer nur Müller drin?

Das fragen sich Kenner der Materie, Herr (…)!
Hat Richard Wagner Herta Müllers Werk entschieden beeinflusst, mitgeprägt, gar gesteuert, gemanaged? Und wie kommt es, dass bei Herta Müller eine arge Diskrepanz zwischen “gesprochenem Wort” (Diskussion, Live-Interview ) und Geschriebenem besteht? (Beweis:ORF- Runde)

Mischt da noch jemand mit, über den Lektor hinaus? R. Wagner hat mir auch im Namen von Herta Müller mit Anwälten und Gericht gedroht, in der Hoffnung, mich von kritischen Fragen abzuhalten.

Teamwerk?

Geteilte Rollen und Aufgaben?

Wagner übernahm die Auseinandersetzung – auch mit mir, um den Nobelpreis nicht zu gefährden.

Die Rechnung ging auf!

Ist er der größere Kopf?

Zweifellos, Herr (…). Er beherrscht die logische Argumentation, aber auch die Ambivalenz, Wahrheiten zu verschweigen.

Zwischen 1972 – 1985 war er in der Rumänischen Kommunistischen Verbrecher-Partei Ceausescus – ein Makel!

Schlecht für den Nobelpreis, kaum weg retuschierbar!

Doch war die Jelinek nicht in der KPÖ?

Zweierlei Maß?

Giganten der deutschen Literatur wurden für Müller übergangen – nicht nur Milosevic- Freund Peter Handke, auch Martin Walser und Siegfried Lenz, weil ihr Name aus einer NSDAP-Liste aufgetaucht war wie der von Dieter Hildebrandt.

Wehren konnten sie sich nicht.

Protegiert von Michael Naumann (ZEIT) machte Herta das Rennen- zur Verblüffung der Welt.

Es war mir nicht möglich, das “fragend” zu verhindern. Carl Gibson

Link: http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/516155/Der-Literaturmonat-und-ein-bisschen-mehr-Freiheit

Zu:

Literatur-Nobelpreis geht an Herta Müller

 Wie wichtig ist die moralisch-politische Integrität bei Nobelpreisträgern 

(15.10.2009 18:27)

Alfred Nobel hat in seinem Testament klare, ethische Vorgaben gemacht:

Wer mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet wird, muss seinen ethisch- idealistischen Erwartungen gerecht werden,

er muss Höchstes leisten, auch auf moralischer Ebene.
Deswegen habe ich die politische und moralische Integrität von Herta Müller innerhalb einer mehr als einjährigen Debatte hinterfragt mit dem Hinweis darauf, dass ihre Vergangenheit während der Ceausescu- Diktatur weder der Wissenschaft noch der Öffentlichkeit bekannt sein dürfte.

In Schweden gab es vor einem Jahr eine Diskussion darüber.
Die noble Jury hörte nichts davon, wohl weil sie nichts hören wollte.
Muss die “moralisch-politische Integrität” einer Person nicht der rein “ästhetisch-literarischen” Wertung voraus gehen,

 quasi als conditio sine qua non?

Das nahm ich an!
Doch die Jury fragte wohl nicht nach der Vergangenheit von Herta Müller und wertete ihr Werk erst seit 1987?

Ist das legitim?

Müssten wir dann nicht auch die einst systemloyalen DDR-Schriftsteller mit dem gleichen Maß messen?
Wie begründet die Jury ihre Entscheidung:

“mit der Verdichtung der Poesie und der Sachlichkeit von Prosa die Landschaft der Heimatlosigkeit beschreibt” –

was ist das?
Herta Müller, mit einem schmalen, sehr kontrovers diskutierten Oeuvre nun auf einer Stufe mit Thomas Mann – und jenseits aller ethischen Wertung?
Es wird noch eine Nacharbeit geben, nicht nur im Akademischen.

Die Recherchen beginnen erst – und das weltweit. Carl Gibson

Das Parlament am Ring, Wien

Das Parlament am Ring, Wien

Zu:

Dinescu: “Man überlebt, wie bei Ceausescu”

 

Zensur in der Ceausescu-Diktatur 

 

(15.10.2009 15:16)
Die “Zensur” wurde in Rumänien im Jahr 1978 “offiziell” abgeschafft.

Ceausescu beklagte es später auf dem Schriftstellerkongress von allen literarisch Schaffenden in SV, diesen Schritt getan und das “Zensieren” von Literatur gesetzlich unterbunden zu haben.

Der Klassiker Ion Caraion schrieb darüber.

Wie soll Herta Müllers Debütwerk “Niederungen” dann zensiert worden sein – und von wem?

Lektoriert wurde es von Personen, die heute im Westen leben ( insofern sie nicht tot sind wie Rolf Bossert aus dem Freundeskreis der so genannten Aktionsgruppe Banat).

Diese Lektoren können auch heute noch befragt werden.
Nach meinen Informationen enthält der in Rumänien im Kriterion Verlag 1982 edierte Band sogar zwei Texte mehr als der 1984 im Rotbuch erschienene.

Wer, außer dem Lektor, könnte Beschneidungen an dem Text vorgenommen haben – die Rumänische Kommunistische Partei oder die Securitate etwa?

Das sind klare Fragen! Wo sind die Antworten darauf?

Wer sich fragt, weshalb die Kurzgeschichten gerade bei den einfachen Leuten aus dem Banat Protest hervorriefen, der lese doch etwa die “Grabrede” nach.
Die Ehre einfacher Menschen wurde tangiert. Das führte zu Ablehnung und Kritik.
Eine “Kampagne “gegen Herta Müller aber hat es im Banat nie gegeben.

Auch wurden Herta Müller und Richard Wagner nie von ihren Landsleuten im Banat verfolgt, wie im “Spiegel-Interview” 1987 in den Raum gestellt. Das sind Mythen.
Carl Gibson

Link:

Zu:

Deutscher Buchpreis geht an Kathrin Schmidt

 

Herta Müller – ein “Wendehals”? Maulkorb für Kritiker

 

(14.10.2009 09:32)
Darf man eine Ikone angreifen, gar in Frage stellen?
Als Herta Müller im Juli 2008 Kollegen denunzierte, in vielen Punkten schlechthin Unwahrheiten verbreitete, habe ich öffentlich dagegen gehalten, eineinhalb Jahre,
beginnend mit der “Spitzel-Affäre in Berlin”.
Alles nachzulesen in: Foren der
Siebenbürgischen Zeitung.
Die Frankfurter Rundschau druckte mein damals verfasstes Memorandum nicht.
Solche Zensur-Gepflogenheiten hätte ich in einer Diktatur erwartet,
im Ceausescu- Kommunismus, gegen den ich aktiv opponierte,
aber nicht in einer europäische Demokratie, wo die freie Meinung durch die Verfassung geschützt ist.

Jetzt geht man noch weiter!
Auf Wikipedia wurde mein Porträt dort zerstückelt!
Nach dem Willen der Zensoren dort, bin ich kein “Philosoph” mehr, auch kein “Schriftsteller”!

DIE ZEIT- Online veröffentlichte zwar meinen “Offenen Brief an Herta Müller”, wo ich eine Reihe von Fehlern nachgewiesen hatte,
nachdem sie meine Kommentare mit Hinweisen auf “Redundanz” gekürzt hatte.

Dann “löschte ” sie die gesamte öffentliche Aufklärungsschrift, ohne Lust, die Beweise zu konsultieren, die ich der ZEIT-Redaktion vorlegen wollte.


Noch schlimmer:

 Meine offene Kritik an Herta Müller, aufgenommen in dem Werk “Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu Dettelbach, 2008, 418 Seiten,wurde einfach “eliminiert” – wie im Absolutismus Heines und Lenaus zur Metternich- Zeit.

Deleatur!

 Carl Gibson

Link: http://diepresse.com/home/kultur/literatur/514590/Deutscher-Buchpreis-geht-an-Kathrin-Schmidt-

 

Zu:

Herta Müller erhält Franz-Werfel-Menschenrechtspreis

 

Eklatanter Fehlgriff und falsches Signal

 

(14.10.2009 08:37)

Der “Dissidenten”-Mythos wirkt!

Es ist wie mit dem Wolf im Schafsfell:

Seit Herta Müller ist Westen ist, wird sie als “Dissidentin” wahrgenommen – und das obwohl sie viele Jahre eine “Systemloyale ” war, die sich an die Spielregeln der Ceausescu- Diktatur gehalten, die vom System profitierte, nicht zuletzt, weil sie den Banater Schwaben in der Stunde der Agonie und des Exodus in den Rücken fiel!
Das scheint alles vergessen!
Wer fragt heute schon nach Beweisen!
Kritische Wissenschaft?
Die Thesen, ihr Debütband “Niederungen” sei “zensiert” worden, sie sei von der Securitate verfolgt worden, ja sogar von ihren Landsleuten, sind allesamt nicht bewiesen.
H. Müller begann erst damit, Ceausescu zu beschimpfen, als sie im Westen in Sicherheit war.
Verfolgt, in Haft, gar umgebracht wurden andere.
Den kritischen Fragen zu ihrer dunklen Vita vor 1987 hat sich die Nobelpreisträgerin nie gestellt. Fragt einer danach, wird ihm in Deutschland der Mund verboten.

Diese Erfahrung mache ich seit Monaten, obwohl ich eine “Nobelpreis- Kandidatin” kritisch ins Visier nahm, – aus der Sicht des wahren Dissidenten aus der Gefängniszelle.
Herta Müller hat “Geschichten” erzählt, Märchen

viel “erfundene Wahrnehmung” geliefert,

ohne dabei “Fiktion” und “Wahrheit” auseinander zu halten sind.
Jetzt, nach dem Preis, sollen die Kritiker schweigen!

Doch wie weit ist es mit der Demokratie her, wenn das freie Wort abgeschnitten wird – mit Maulkorb!?

J’accuse,  

sage ich hier mit Zola! Carl Gibson

Link: http://diepresse.com/home/kultur/literatur/514718/Herta-Mueller-erhaelt-FranzWerfelMenschenrechtspreis-

Zu:

Dinescu: “Man überlebt, wie bei Ceausescu”

Stop für Müller Kritiker?

Kehraus vor der Buchmesse

(13.10.2009 16:49)

Die Österreicher sollten es nicht zulassen, dass es mit diesen “Lobhudeleien” so weiter geht.
Zur Zeit von Diktator Ceausescu, als seine Hofdichter Adrian Paunescu und Corneliu Vadim Tudor ( beide sind heute Senatoren) aus einem mittelmäßigen Kommunisten den “Titan der Titanen ” formten, das “Genie der Karpaten”, den geliebtesten Sohn des Volkes etc.
ließ sich Herta Müller von den gleichen Kommunisten 3 Preise geben – und ihr Büchlein ” Niederungen” drucken, wie sie später sagte:

getrieben vom “Hass” gegen die Banater Schwaben.
Kaiserin Maria Theresia hat die Banater Schwaben und alle anderen Donauschwaben im Kronland Ungarn angesiedelt – mit Plänen von Wien aus.
Temeschburg (Klein Wien!) war bis zur Zerschlagung de k. u. k Doppelmonarchie eine fast ausschließlich von Deutschen besiedelte Stadt.

Ceausescu brachte den Exodus!

Und Herta Müller griff seinerzeit (1982) ihre mit dem Rücken zur Wand stehenden Banater Landsleute an!

Dafür wurde sie prämiert? Cui bono?
Wie groß war der Aufschrei, als die angebliche “Nestbeschmutzerin” Elfriede Jelinek den Nobelpreis bekam?!
Den gleichen moralischen Impetus und Kritizismus wünsche ich mir jetzt bei Herta Müller.
Mir, dem Autor von “Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu- Diktatur wurde vielfach ein Maulkorb erteilt.

Jetzt kann ich nur hoffen, dass noch ein paar Aufrechte da sind, die reden.
Ja, “Die Presse” aus Wien sollte kritisch berichten, sie ist näher am Geschehen als die Deutschen. Carl Gibson, Autor

Link: http://diepresse.com/home/kultur/literatur/514267/Dinescu_Man-ueberlebt-wie-bei-Ceausescu

Zu:

Literaturnobelpreis für Herta Müller

 

 

  Mythen. Legenden und Märchen der Selbststilisierung

 

(12.10.2009 09:22)

Wann und in welcher Form hat Herta Müller konkret opponiert?
Welchen Repressalien war sie konkret ausgesetzt?
Wer von der Securitate hat sie verhört und wann?
Weshalb war H. Müller eine privilegierte West-Reisende, die mehrfach in die Bundesrepublik reisen durfte?
Weshalb durfte ihr Gatte Richard Wagner, seit 1972 Mitglied der Rum. Kommunistischen Partei und im Jahr 1985 immer noch in dem gleichen Verbrecher-Verein,
im Jahr 1985 in die BRD reisen – zum Schriftstellerkongress nach Münster und danach weiter 5 Wochen durch das Land,
während Rumänien unter Diktator Ceausescu bereits ruiniert am Boden lag und Flüchtlinge an der grünen Grenze totgeschlagen wurden?
War Herta Müller wirklich eine “Dissidentin”?
Und wurde sie tatsächlich verfolgt?
Ihr Mentor Nikolaus Berwanger, Banater Schwabe NR. 1, Vertrauensmann der Kommunisten, Chef der “Neuen Banater Zeitung” und des “Adam-Müller-Guttenbrunn- Literaturkreis” setzte sich im Jahr 1984 in die BRD ab.
In einem Interview in der Politik-Zeitschrift “Düsseldorfer Debatte” mit Volker Kaukoreit “Zwischen den Stühlen” 1988, Nr. 2
nimmt der Förderer jener jungen Literaten N. Berwanger( auch der so genannten “Aktionsgruppe Banat”) Stellung zur angeblichen Dissidenz von H. Müller, indem er betont:
“Ebenso erstaunt bin ich zu hören, daß Herta Müller in Rumänien eine Dissidentin gewesen sein soll. Sie hat dort noch 1985 veröffentlicht.”

Bis 1984 hatte Herta Müller kein Publikationsverbot. Carl Gibson

Link: http://diepresse.com/home/kultur/literatur/513745/Literaturnobelpreis-fuer-Herta-Mueller

Zu:

Dinescu: “Man überlebt, wie bei Ceausescu”

 

 

http://diepresse.com/home/kultur/literatur/514267/Dinescu_Man-ueberlebt-wie-bei-Ceausescu

 

 

Andersdenkende, “Dissidenten” und echte Rebellen

 

(12.10.2009 09:06)

Im Gegensatz zu Herta Müller, die nichts und auch gar nichts mit Dissidenz oder Opposition gegen Ceausescu zu tun hat,

ganz im Gegenteil,

sie war eine Nutznießerin des Systems – sie hat dann nach ihrer Ausreise 1987 opportunistisch das Lager gewechselt, ist der leidenschaftliche Dinescu ein echter “Abweichler”.
Auch er war Mitglied der KP des Diktators Ceausescu.

Aber er machte den Mund auf und meinte, in Rumänien laufe die Wahrheit mit gespaltenem Schädel herum.
Er war Nobelpreis- Kandidat, vorgeschlagen von dem exilierten Eugen Ionesco.

Als Mann der ersten Stunde wollte er Veränderungen herbeiführen – nach der Revolution 1989, wurde aber von Iliescu ins Glied zurückgedrängt. nachdem die Feigenblatt-Funktion erfüllt war. Post-Kommunist Ion Iliescu machte weitere 7 Jahre weiter.

Dinescu setzte sich für die rum. Gauck-Behörde CNSAS ein und forderte die Offenlegung der Securitate- Akten, damit die Vergangenheitsaufarbeitung erfolgen kann.

In meinem Buch zum Widerstand gegen die Ceausescu- Diktatur habe ich ihm (Mircea Dinescu) ein ganzes Kapitel gewidmet.
Im Gegensatz zur Nobelpreisträgerin, die nur Negatives über Rumänien zu berichten weiß, schreibt Dinescu auf seine sympathische, gewinnende Art sehr positiv und trotzdem kritisch.

Er ist glaubwürdig, Herta Müller, die Fiktion und Realität nach Lust und Laune mischt. ist es nicht.

Wer etwas über das postkommunistische Rumänien erfahren will, der lese hier genau; das sind Essenzen, keine Mythen und Legenden! Ein Unterschied zu HM!
Carl Gibson

http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3908&Alias=wzo&cob=442966&Page11899=3

27.10.2009 20:08:24

Hass als Motor literarischen Schaffens

 

Nach Herta Müllers Aussage im Spiegel-Interview 1987 bald nach der Ankunft im Westen, war es der “Hass”, der sie antrieb “Niederungen” gegen ihre als rückständig empfundenen Banater Landsleute zu schreiben.

Rezensent F.C. Delius sah dann – inspiriert von Müller im von Wien aus unter Kaiserin Maria Theresia kolonisierten Banat nicht weniger als die “Hölle auf Erden”. Die Deutschen befanden sich damals in Agonie und Exodus, bedroht von Ceausescu, der über die “Systematisierung der Dörfer” die Deutschen assimilieren wollte.

In dieser besonders exponierten, existenziellen, die kulturelle wie nationale Identität bedrohenden Situation fiel Herta Müller ihren Landsleuten in den Rücken – sie griff sie an, statt die Kommunisten Ceausescus zu kritisieren.

Wer soll ihr 1982 ediertes Buch zensiert haben nach der Abschaffung der Zensur 1978 in Rumänien?

Sie durfte mehrfach in den Westen reisen, 1984, ihr Mann Wagner noch 1985 – wer hat sie dann verfolgt, wo und wie? Ein Lob an Autor und Zeitung: Einen der wenigen kritischen Berichte zu diesem Preis las ich hier. Carl Gibson  (27.10.2009)

Nobelpreis – Maulkorb für Aufklärer

Hätte Herta Müller den Nobelpreis überhaupt bekommen, wenn die Diskussion über ihre “moralische und politische Integrität” nicht verhindert worden wäre?
Ihre jüngste Selbstapologie in DIE ZEIT Nr.31, Druckfassung, strotzt von Fehlern und Ungereimtheiten aller Art. Es steht nicht einmal fest, was von der Autorin stammt und was von der Redaktion.
Fehler wurden nur zum Teil in der Online-Fassung berichtigt.
DIE ZEIT würgte die von ihr entfachte Diskussion zur “Securitate” einfach ab, kürzte meine Kommentare, löschte die Gegendarstellung im “Offenen Brief an Herta Müller” – und erteilte mir Schreibverbot!
Wie sollte die Jury in Stockholm dann kritische Argumente erfahren?
Vor einem Jahr wurden in dem schwedischen Blog Dr. Bodil Zalesky meine Argumente gegen Herta Müller diskutiert – an entlegener Stelle.
Jetzt halten sich beharrlich Mythen und Legenden, die Herta Müllers “Widerstand” begründen sollen – leider wissenschaftlich unverifiziert. Carl Gibson (12.10.2009)

Die Links zum Literatur-Blog in Schweden:

http://bodilzalesky.com/blog/2008/10/13/fran-bokmassan-om-sprak-och-identitet/

http://bodilzalesky.com/blog/2008/11/10/arvet-fran-kommunismen-en-rumansk-tysk-angiverihistoria/

Richtigstellung Falsche Autorenschaft

“Herta Müller kritisierte deren Einladung in einem offenen Brief. In der Folge warf der aus dem Banat stammende Historiker, Philosoph und Literat Carl Gibson der Schriftstellerin vor, ihr Buch “Symphonie der Freiheit” sei ein Zeugnis für ihre Systemloyalität unter dem Ceausescu- Regime.”

Diese Angaben sind falsch.

Richtig ist:

 

Der Autor des Buches

“Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu- Diktatur,

Dettelbach 2008,

 

ist Carl Gibson.

Ich bin ein ehemaliger Bürgerrechtler und habe in der zitierten Diskussion (nachzulesen unter http://www.siebenbueger.de) bzw. auf dem Wikipedia- Porträt seinerzeit die “moralische und politische Integrität” von Herta Müller hinterfragt.
Nach ihrem Artikel “Die Securitate ist noch im Dienst” in der ZEIT Nr. 31, verfasste ich einen “Offenen Brief an Herta Müller”, der bisher unbeantwortet ist.
Als Mitbegründer der (ersten) freien Gewerkschaft rumänischer Werktätiger SLOMR war ich 1979 in Rumänien in Haft. Aus der Sicht des aktiv agierenden Dissidenten heraus habe ich einige kritische Fragen zur Vita von Herta Müller bis zu ihrer Ausreise im Jahr 1987 gestellt,die noch nicht beantwortet sind. Carl Gibson, Autor (08.10.2009 )

Soweit die Kommentare aus Wien.

Anno Domini 26. Februar 2011 sind die oben angesprochen Fragen allesamt noch offen.

 

Vor der Universität Wien - Carl Gibson studierte hier im Jahr 1983 Politik

Vor der Universität Wien - Carl Gibson studierte hier im Jahr 1983 Politik

 

 

 

 

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Das doppelte Kommunismus-Opfer Oskar Pastior – Moralische Integrität”, Plagiat, Heuchelei, sanktionierte Lügen

 

Antwort auf die Oskar-Pastior- Apologie 

aus der Feder seiner Schwester  Anne-Sabine Pastior


Ehre, wem Ehre gebührt!

Wer darf den ersten Stein werfen, Frau Anne-Sabine Pastior?

Richard Wagner, Poet aus Perjamosch, bestimmt nicht!

Richard Wagner war sein halbes Leben in Rumänien in der Rumänischen Kommunistischen Partei, von 1972 bis 1985.

Oskar Pastior aber war nicht in der Partei,

doch der Dichter aus Siebenbürgen war –

wie mein Vater (5 Jahre nach Kriwoj Rog , Ukraine) deportiert –

ein eindeutiges und mehrfaches Opfer des Kommunismus …

und danach noch ein Opfer der Securitate.

Etwas wird immer wieder vergessen:

Die Rumänische Kommunistische Partei (RKP) war der Auftraggeber der Securitate –
die Securitate führte nur die Verbrecher-Befehle aus.

Ohne opportunistische Mitglieder und Mitläufer wie Richard Wagner u. a, hätte es die Rumänische Kimmunistische Partei von Altstalinist G. Gheorghiu Dej und Diktator Nicolae Ceausescu nie gegeben.

(Wen wundert es noch, wenn Herta Müller und Richard Wagner seit ihrer Kehre 1987 im Westen nur gegen die Securiate schimpfen,

nie aber gegen den Kommunismus an sich!!!)

  

Ist das Dämonisieren der fernen, unerreichbaren, in der Geschichte schon verschwundenen “Securitate” nicht gar ein Versuch, von den noch schändlicheren Verbrechen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR abzulenken, Untaten, die zum großen Teil weder aufgekärt, noch aufgearbeitet, bestraft und gesühnt sind?

Der kürzlich verstorbene rumänische Widerstandskämpfer und Held Vasile Paraschiv,

Mitwirkender der freien Gewerkschaft rumänischer Arbeiter SLOMR im Jahr 1979,

trat 1968 aus der RKP aus,

aus Enttäuschung über den falschen Kurs der Einheitspartei,

vier Jahre bevor Wagner eintrat. Und er lehnte – ihm Gegensatz zu den von Kommunisten geförderten wie geehrten Wagner und Müller – jede Ehrung selbst durch Postkommunisten ab. Einen Orden von Präsident Traian Basescu nahm der Widerständler einfach nicht an. 

Und nun kommt der Wendehals aus Perjamosch daher und spielt sich als „Moralapostel“ auf –

er will tatsächlichen Opfern des Regimes die Leviten lesen, posthum sogar. Dabei vergisst Wagner, dass er sich selbst nie für sein Mitwirken in der als kriminell ausgewiesen Organisation RKP (Tismaneanu-Report) entschuldigt hat.

(Siehe dazu die Schipftirade Richard Wagner gegen mich auf der “Achse des Guten” des Herrn Hendryk M. Broder, der mir die gegendarstellung verweigert bzw. auf DIE ZEIT-Online.)

 Ich erinnere an die so genannte “Spitzelaffäre in Berlin” –  in der SbZ – wo einiges begann … und wo ich an dieser Stelle erstmals fragte, wer den ersten Stein werfen darf!

http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/kultur/8033-spitzelaffaere-in-berlin.html

Dort heißt es:

 “Der Banater Schriftsteller Carl Gibson stellte sich in einem Kommentar der Siebenbürgischen Zeitung gegenüber ebenfalls gegen seine Kolle­gin Müller und schreibt von einer „gewissen Verblüffung“ angesichts des „ethischen Auf­ruhrs“. „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen“, so Gibson, der Herta Müller als „angeblich Verfolgte des Ceauşescu-Regimes“ bezeichnet und ihren offenen Brief angesichts ihrer eigenen Vergangenheitsbewältigung, die noch viele Fragen offen lasse, als „dreist und deplatziert“ empfindet. „Selbstinszenierung, ja Selbstmythisierung“ wirft Gibson Müller vor und zieht das Fazit: „Aufklärung tut Not! Ein moralischer Zeigefinger dort, wo selbst keine moralische Integrität ist, kommt der Täuschung der Öffentlichkeit nahe und ist auch ein ,Skandal‘!“

Bestimmt sind das nicht die Mitläufer der Kommunisten wie Richard Wagner und seine damalige Gattin Herta Müller – beide waren systemprivilegiert und durften 1984/85 in den Westen reisen – in die BRD,

sogar nach Paris.

In der Akte “Cristina”, die Richard Wagner nach Gusto verwaltet und der Presse nur vorgekaute Häppchen weiter reicht, die auch unkritisch übernommen werden,

können diese gut versteckten “Jugendsünden” nachgelesen werden.

Was haben die „alten Kameraden“ aus der Wehrmacht und die „roten Socken“ aus RKP, SED, KPdSU etc. gemeinsam? –

Nach dem Zusammenbruch ihrer Ideologie und ihre mit Leichen gepflasterten Weltreiches der Massenbeglückung und Erlösung sind sie alle „unschuldig“!?

Sie stellten und stellen sich untereinander, gegenseitig „Persilscheine“ aus,

in welchen ihre angeblich „weiße Weste“ allen bekannt gemacht wird,

ohne „Gang nach Canossa“, ohne Katharsis, ohne Läuterung, ohne Reue.

Wer früher schon log, kann auch heute weiter lügen – in einer Gesellschaft, wo das Lügen keine Konsequenzen hat,
wo die Moral beerdigt wurde!

Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?

Mein Handeln von gestern?

Wozu Ehre und Moral, wenn es gilt, den Willen zu Macht zu vollenden und die Macht zu erhalten?

Die Tagepolitik lehr es uns – das Vorbild der Politiker – mit Charisma und Augenmaß:

ein Ausbund der Tugend Karl- Theodor zu Guttenberg!

Der nicht erwischte Dieb ist ein ehrlicher Mann!

Und wenn der Dieb dann doch erwischt wird, meint zu Guttenberg,

dann tut es ihm Leid!

Herta Müller tat es vielleicht auch Leid, sich so dumm der Securitate widersetzt zu haben

( Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit!!!)

oder

in der nicht existenten Bahnhofshalle von Poiana Brasov von Securitate –Schergen niedergeschlagen worden zu sein.

Was ist das Dichter-Wort noch wert?

Wer war Opfer, wer Täter?

Wer war mehrfaches Opfer?

Verdrängen dürfen wir diese Fragen nicht, wie gelegentlich von Nichtbetroffenen gefordert.

Ganz im Gegenteil – alles muss aufgeklärt und differenziert beantwortet werden.

Auch die von mir hier schon oft gestellte Frage:

Wie hoch ist der Anteil Oskar Pastiors am Nobelpreis?

Wie viel Ideelles, Konzeptionelles, Wortmaterial etc. verdankt Herta
Müller ihrem „Freund Oskar Pastior“,

von dem sie sich so moralisch entrüstet abgesetzt hat, nachdem die IM-Vergangeheit des Dichters bekannt wurde.

Das Wort „Plagiat“ hat inzwischen einen anderen Klang!

Auch das forderte ich mehrfach: Nicht nur in der Wissenschaft sollten wir nach Plagiaten Ausschau halten, sondern auch in der „schöngeistigen Literatur“ – 


Mich kostete seinerzeit eine von obskuren Kräften vermutlich in Auftrag gegebene Negativ-Rezension meines Werkes über Lenau die Promotion, den Dr. Grad,

während andere „mit fremden Federn“ geschmückt weiter machen, viel Geld verdienen, da noch nicht erkannt wurde, dass es hierbei nur um des „Kaisers neue Kleider“ geht.

Ein Hohn auf Wahrheit, Anstand und Würde ist das!

Damit alles stimmt, wird auch noch ein Kreuz verliehen … für den Kampf gegen das Kreuz!

In meinem Werk „Symphonie der Freiheit“ habe ich am Fall des Expressionisten und rumänischen Klassikers der Moderne Ion Caraion, den ich persönlich kannte und übersetzte, gezeigt, wie ein Feingeist nach 11 Jahren stalinistischer Kerker- und Folterhaft zum IM- und Opfer wird – aus reiner Selbsterhaltung heraus.

Bei Oskar Pastior war es nicht anders – auch das habe ich mehrfach dargestellt.

Als geben wir des Kaisers das zurück, was des Kaisers ist, Frau Anne-Sabine Pastior –

herzlichen Dank für Ihre Apologie.

Mögen die Siebenbürger Sachen – und nicht nur sie – endlich erkennen, was Sache ist.

Ich würde es begrüßen, wenn Experten der Oskar Pastior- Forschung die Pastior-Anklänge aus Herta Müllers „Atemschaukel“ akribisch erforschen und offenlegen würden, damit

  

die Dimension der Beeinflussung Herta Müllers durch Oskar Pastiors Vorarbeit deutlich wird.

Systemprofiteure und Mitläufer wie Richard Wagner aber, der seiner früheren Gattin Herta Müller „moralische“ und politische Integrität bescheinigt, sollten sich zurückhalten, die Auflösung der Oskar-Pastior –Stiftung zu fordern.

Cui bono?


Meines Erachtens zählt Richard Wagner zu den „poetae minores“ der Jetztzeit, die es tausendfach an der Zahl gibt. Heine würde sagen, er soll in ganz Perjamosch bekannt sein, vielleicht sogar banatweit  … und man wolle ihm eine Statue errichten , nicht auf dem grünen Hügel in Bayreuth, aber in den Niederungen  … und aus Holz … mit einem Täfelchen darunter …und der Aufschrift: Diesen Ort nicht beschmutzen …

Herta Müller und Richard Wagner sind bisher gut damit gefahren, andere (selbst tastsächliche Opfer der Securitate) mit Schmutz  und Steinen zu bewerfen .

  

(Mich reihte Richard Wagner sogar in die Reihen der Securitate und der Cosa Nostra ein! Siehe: DIE ZEIT Online), nur weil an unbequeme Wahrheiten aus der kommunistischen Vergangeheit erinnert wurde? 

Dafür wurden sie sogar geehrt und ausgezeichnet – verkehrte Welt?

Beide sollten sich in Acht nehmen – die allen Forschern zugängliche Akte „Cristina“ spricht Bände – und sie legt manches Verschwiegene aus der „retuschierten Vita“ offen.

Die Beweise sind da.

Warten wir es ab, bis der Bumerang zurück fliegt.

Hochmut kommt vor den Fall – in der Politik …

und in der Literatur ,

denn Lügen haben kurze Beine, die Wahrheit hat keine – also müssen wir ihr Beine machen!

Was ist sonst noch zur Materie zu sagen habe, steht auf meinen blogs. Carl Gibson

Foto. Carl Gibson

Wehrkirche in Grossau, Siebenbürgen –

  

Deutsche Identität, Glaube, Anstand und Würde mussten 800 Jahre hindurch verteidigt werden –

also wehrt euch auch heute, nach dem Exodus!

Foto. Carl Gibson

Deutsches Kulturgut in Hermannstadt (Sibiu) heute –

Blick in die Friedrich-Schiller-Buchandlung in Hermannstadt, eines der Bände im Regal ist

Carl Gibsons “Symphonie der Freiheit”.

Foto. Carl Gibson

Hermannstadt einst – Malerei auf der Wand einer Frühstückspension in Sibiu 

Foto: Carl Gibson

In Kronstadt, Brasov – Blick auf die “Zinne”. 

Einige Kilometer dahinter: Die berühmte Poiana Brasov, wo der ominöse “Bahnhof” aus der ZEIT-Geschichte gewesen sein soll. Im Rahmen einer Rumänienrundreise (1977) erlebte ich die Schulerau (Poiana Brasov) in ganzer Schönheit.

 Außer Herta Müller hat dort oben noch niemand Züge gesichtet.

“erfundene Wahrnehmung” – das Ganze? Auch das angebliche Martyrium dahinter?

Nachtrag: Zu dem in “Die Presse”, Wien erschienenen Artikel  

Wie sich Oskar Pastior auf den Teufel eingelassen hat

Autor Norbert Mayer unter:

http://diepresse.com/home/meinung/feuilleton/mayergegengift/610936/Wie-sich-Oskar-Pastior-auf-den-Teufel-eingelassen-hat

schrieb ich folgende Kommentare:

Divide et impera

Vergessen wir eines nicht: Die gesamte Maskerade um “Diversion”, Denunziation”, Diskreditierung”, “Subversion”, “Diffamierung” etc. ist eigentlich ein “Nebenkriegsschauplatz”, gezielt eröffnet, um von den “wahren Schuldigen” aus der Securitate abzulenken.

Die echten Akteure von Terror und Verfolgung während der Ceausescu- Diktatur, heute oft in Amt und Würden als “patron” und “business men” lachen sich ins Fäustchen, wenn sich nun Dichter, Schriftsteller, echte und angebliche “Dissidenten” bekriegen.

Es war Nobelpreisträgerin Herta Müller selbst, die den unseligen Reigen eröffnete, in dem sie in DIE ZEIT gegen „kleine Fische“ wetterte, gegen IMs, dann gegen die Landsmannschaft der Banater Schwaben, später gegen Repräsentanten der Evangelische Kirche der Siebenbürger Sachsen A. B., statt gegen die Rumänische Kommunistische Partei ihres damaligen Gatten Richard Wagner vorzugehen, der dieser verbrecherischen Partei von 1972 – 1985 angehörte.

Die RKP von Diktator Ceausescu war die politische Kraft im Land und somit der direkte Auftraggeber der „Securitate“. Alles vergessen?

Schlesak betont, die „Securitate“ hätte ihm eine Täter-Akte“ untergeschoben. Sie sei gefälscht.

Herta Müller sagte das auch im Hinblick auf ihre Akte „Cristina“, die allerdings erst 1983 angelegt wurde, nachdem ihr Debütband „Niederungen“ bereist 1972 erschien – nicht ohne das Plazet der Offiziellen? Die CNSAS-Akten – ein Labyrinth? Bestimmt! Ich habe meine Opfer-Akte eingesehen, kann deshalb vergleichen.

 

bzw.

Securitate-Akten bei der CNSAS – (Rumänische Gauck-Behörde)

Zum Thema:

Akteneinsicht bei der CNSAS, das ist die rumänische Gauck- bzw. Birthler-Behörde zur Aufarbeitung der Securitate-Akten,

habe ich einen Erfahrungsbericht geschrieben, der heute veröffentlicht wurde, in: Siebenbürgische Zeitung Online, Deutschland. Es ist gefährlich und oft irreführend, aus einzelnen Akten von Opfern oder Tätern “nur zu zitieren”.

Der potenziellen Instrumentalisierung sind so Tür und Tor geöffnet. Die Akten-Interpretationen sollten Fachleuten vorbehalten bleiben, da durch a priori Verdächtigungen großer Flurschaden angerichtet werden kann, gerade etwa bei Fällen wie Dieter Schlesak, dem die Securitate auch eine “Täter”-Akte untergeschoben hat bzw. bei Herta Müller, Akte “Cristina”. Auszüge verfälschen, da jeder nur das zitiert, was ihm gerade in den Kram passt.

Differenziertheit ist angesagt.

Es wäre wünschenswert, wenn “Die Presse” , die näher an der Ostblock- und Kommunismusforschung- Materie dran ist, die Thematik ausloten und vertiefen würde.

Carl Gibson,Historiker, ehemaliger Bürgerrechtler während der Ceausescu- Diktatur, Bad Mergentheim, Deutschland”

Ende des Zitats.

In dem Artikel ist davon die Rede, “Atemschaukel” sei in Zusammenarbeit entstanden, quasi als Ko-Produktion.

Was stammt nun vom wem?

Wieviel verdankt Herta Müller dem Freund Oskar Pastior, von dem sie sich lossagte.

Wie ist die Quellensituation und wie verlief die Genese – legitime Fragen, die jeder Literaturwissenschaftler stellen darf und soll.

Ich fragte bereits danach, als das für die Nobelpreisvergabe vielleicht ausschlaggebende Werk noch nicht auf dem Markt war, aber in den Händen ausgewählter Rezensenten.

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“Moralische Integrität” – Carl Gibsons Kommentare zu Herta Müllers Debütband „Niederungen“

 

Vorbemerkung: Nicht nur “Philosophen” müssen permanent nach der “Wahrheit” fragen;

auch “Zeitzeugen” haben die Pflicht, über Realitäten so authentisch wie möglich zu berichten, so wie sie die Dinge und Entwicklungen erlebt haben.

Diesem moralischen Auftrag stelle ich mich nunmehr seit fünf Jahren öffentlich, indem ich eine Überprüfung der “moralischen Integrität” hoch geehrter Personen einfordere – als Zeitzeuge und als Philosoph.

Große deutsche Schriftsteller, unter ihnen Nobelpreisträger Günter Grass, Siegfried Lenz, Martin Walser, Walter Jens wurden mit dem Vorwurf konfrontiert, ihre Vita durch Weglassungen wichtiger Aspekte und Details geschönt, ja verfälscht  zu haben. Das Nachfragen muss auch bei Herta Müller möglich sein. Seitdem ich es aufgenommen habe, ihre Vergangenheit kritisch zu durchleuchten, erlebe ich unzählige Attacken auf meine Person.

Was liegt näher, als die Person des Fragenden zu diskreditieren – so oder so!

Das Mittel der Stasi der DDR: ZERSETZUNG!

Aus der Anonymität heraus. Niemand soll erfahren, wer an der Schraube dreht.

Eine solche Zersetzungskampagne erlebte ich auf “Freitag”.

Nachdem bald bekannt geworden war, dass ich auf der linken Plattform „Der Freitag“ kommentiere, stellte eine bis dahin noch nicht in Erscheinung getretene „Anonyme“ einen Beitrag ein, „All diese Niederungen“ – und bald darauf forderten mich andere Berufene auf, den Beitrag der Neuen zu kommentieren.

Zufall das alles?

Eine Provokation?

Wurde da jemand gezielt auf mich angesetzt, um mich zu provozieren, meine kritischen Kräfte zu binden, abzulenken, gar zu diskreditieren?

Einfach so?

Oder verdienten gewisse Personen auf diese Art ihr Geld?

Die wahren Absichten dieser Buschkrieger aus dem Verborgenen konnte ich nie herausfinden.

Nur eines wurde deutlich:

Sie sprachen für Herta Müller und Richard Wagner.

Und sie agierten – wie alle anderen Anonymen in anderen Foren – gegen mich,

hinter einer Maske versteckt,

ohne ihre Identität, ihren Namen offen zu legen,

wie Heckenschützen aus dem Versteck des Hochsitzes!

Auch so kann man einen geistigen Dialog führen.

Die Redaktion des Freitag hat die überdeutlichen Aufforderungen zum Kommentieren schnell wieder gelöscht.

Die Diskussion ging trotzdem weiter, auch deshalb, weil ich umgehend einige meiner partiell bereits veröffentlichten Niederungen- Interpretationen zur Diskussion stellte:

http://www.freitag.de/community/blogs/galut/all-diese-niederungen-von-herta-mueller

Was ich ab März 2010 dort veröffentlichte, ist auch heute noch gültig.

04.03.2010 um 20:33

(…) und (…), vor allem aber für diejenigen kritischen Leser, die auf das “audiatur et altera pars” einen besonderen Wert legen. In der Diskussion mit Ingo Arend hier auf Freitag heute wollte ich einen Auszug dieser Art noch vermeiden – jetzt wurde er “provoziert”.
Eine gute Grundlage, für eine differenzierte Diskussion. Ich zitiere aus einem MS mit Interpretationen zum Werk “Niederungen” der Nobelpreisträgerin Herta Müller, aus der Sicht eines Interpreten “aus dem anderen Lager”:

Diskrepantes Sein – „ Grabrede“

Es gibt Geschichten, in welchen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenfallen; Vergangenheit als Vergangenheitsbewältigung über Abrechnung, Gegenwart als Zäsur und Zukunft als Neuentwurf. Es sind Schlüsselgeschichten, aus welchen die essenzielle Haltung zur Welt deutlich hervorscheint. Eine solche Geschichte ist die „Grabrede“, ein Auftakt zu einer Serie von Abrechnungen mit einem Milieu, das in seiner Gesamtheit als eine zu überwindende und nicht zu beklagende „Welt von Gestern“ angesehen wird. Zur Handlung der Kurzgeschichte: „Vater lag in einem Sarg mitten im Zimmer.“ Das war typisch im Banat des Jahres 1968 – zweihundert Jahre nach der Ansiedlung deutscher Siedler in einem Landstrich, der lange zur k. u. k. Monarchie gehörte. Im Banat wurde auch nach dem Prager Frühling nicht „anonym“ gestorben, sondern persönlich im Kreis der mitleidenden Familie. Und auch der Abschied war fast immer persönlich, oft begleitet von der ganzen Gemeinde – als letzte Ehrbezeugung für ein hart, doch aufrecht gelebtes Leben. Bis zur Bestattung im Familiengrab auf dem historisch gewachsenen Friedhof ruhte der Tote aufgebahrt auf einem Tisch in der Kammer, wo er fast sein ganzes Dasein verbracht hatte, betrauert und beweint von Verwandten und Freunden. Tausendfaches Rosenkranzgemurmel begleitet den Abschied von dem Toten noch vor den Requiem in der Kirche. Selbst ein Schuft wurde so in den Hades geleitet, denn der Tod hatte immer etwas Erhabenes, das die Sünden vergessen ließ. Verzeihen verweist auf menschliche Größe.
Nur manchmal wurde der Abschied zur Abrechnung und zum Bruch. Das Ich der Kurzgeschichte, eine weibliche Person wohl noch unter dreißig, schaut über die Leiche des Vaters hinweg auf die Bilder an der Wand, die Lebensstationen des wenige geliebten, ja gehassten Toten einfangen – Bilder wie im Zeitraffer kurz vor einem Nahtoderlebnis. Ein Film läuft ab, Kindheit, Heirat, Soldaten, profanes Arbeiterdasein. Nur „waren alle diese Bilder falsch“! Eine Existenz als Lebenslüge? Der eigene Vater ein Schwindler, ein Täuscher, ein Gaukler, der eine „Als-ob-Existenz“ vorlebt und damit die Seele des eigenen Kindes belastet, verfälscht? Und die Tochter? Ein Opfer dieses falschen Seins?
Das Ich empfindet es so – und die literarische Umsetzung wird noch intensiviert auf dem Dorffriedhof vor der Grablegung. Bevor die lieblichen Überreste für alle Zeit der Natur übergeben werden in der Hoffnung, dass die gerettete Seele von guten Gebeten geleitet zu höheren Sphären aufsteigt, haben noch zwei Totengräber ihren Austritt, zwei „kleine, wankende“ und „betrunkene Männchen“, die noch reden, bevor sie den Sarg im Grab versenken. Vor den Augen der versammelten „Gemeinde“ sprechen sie – dies fiktiven Gestalten oder gar „Zeitzeugen“ – das Ich an, reden „Klartext“ ,packen aus, klären auf – und geben – enthemmt von Alkohol – Wahrheiten preis, die nicht jeder hören will, belastende Wahrheiten, die in direkter Konfrontation eine Vergangenheitsaufarbeitung einleiten. Das Ich und die gesamte versammelte Trauergemeinde müssen Dinge hören, die sie eigentlich nie hören wollten: Fakten, Wahrheiten, Gerüchte, Verleumdungen?

„Dein Vater hat viele Tote auf dem Gewissen, sagte eines der betrunkenen Männchen. Ich sagte: Er war im Krieg. Für fünfundzwanzig Tote hat er eine Auszeichnung bekommen. Er hat mehrere Auszeichnungen mitgebracht. In einem Rübenfeld hat er eine Frau vergewaltigt, sagte das Männchen. Zusammen mit vier anderen Soldaten. (…) Es war eine Russin.“
Wer ist das graue Männchen, der aus dem ehemaligen SS-Mitglied einen negativen Helden, ja Massenmörder macht?
Spricht da ein veritabler Zeitzeuge, der ein authentisches Testimonium ablegt, einer dabei war im Schützengraben vor Stalingrad oder doch nur ein boshafter Denunziant in fremdem Auftrag?
War er bei den in den Raum gestellten Verbrechen, die hier aus einer subjektiven Betroffenheit heraus literarisch fiktiv in die Welt gesetzt werden, wirklich dabei als Augenzeuge. Sind Anklage und Anschuldigungen echt und so in der Realität erfolgt oder bloße Konstruktionen einer begabten Fantasie? Setzt hier bereits eine Vergangenheitsaufarbeitung ein, die als Vergangenheitsbewältigung zugleich Selbstbefreiung ist? Oder richtet sich dieses „Gerede“ – wie es Heidegger nach Nietzsche in „Sein und Zeit“ definiert nicht gar gegen die „deutsche Gemeinschaft“ der Trauernden, die ums Grab versammelt einem der Ihren nachweint?
Die schriftstellerische Freiheit lässt es zu, solch fiktionale Gebilde zu entwerfen, ganz egal ob sie traumhafter Natur sind oder mit realistischen Hintergrund. Die Interpreten sind zur Deutung aufgerufen, aber auch zum Fragen nach Intention und Motivation der Szene.
Satz für Satz nehmen die belastenden Indizien zu. Der Vater entpuppt sich in weiteren Aussagen nicht nur als ein ungehemmter Massenmörder in einem grausamen, weltanschaulich motivierten Vernichtungskrieg im Osten jenseits des Völkerrechts; auch im bürgerlichen Leben danach in Friedenszeiten in der sozialistischen Gesellschaft erscheint er als Ehebrecher und Schuft. Sein Verderbtsein, seine Sittenlosigkeit und seine Untugenden erreichen das Ich der Erzählung, die eigene Tochter, als Vorwurf. „Dann kam ein runzeliges dürres Weib auf mich zu, spuckte auf die Erde und sagte pfui zu mir.“
Die „deutsche Gemeinschaft“ vor Ort, das wird zunehmend deutlicher, lehnt auch die Tochter des Verderbten ab. Also ist es nur allzu natürlich, wenn sich die Ausgegrenzte, die Stigmatisierte, gegen die eigene Dorfgemeinschaft auflehnt und aus der Enge zu entfliehen versucht, aus der Determiniertheit durch das falsche Vorbild des Vaters in die Freiheit der Selbstdefinition und des Selbstentwurfs und der Selbstentfaltung.
Da ist eine natürliche Gegenreaktion auf eine Bedrohung – und somit auch ein emanzipatorischer Akt, vor allem aus weiblicher Sicht. Individuum gegen Gesellschaft. Ein uralter Konflikt, der sich seit der attischen Tragödie durch die abendländische Literatur zieht.
Doch wie erscheint die gesittete Gesellschaft in der Erzählung, jene Welt der Ordnung, die den Vielen im Banat seit ihrer Ansiedlung unter schwierigen Bedingen das Überleben sicherte? Wie du mir, so ich dir! Und was in den Wald hinein gerufen wird, schallt aus ihm im Echo hervor – gebrochen und verzerrt: und doch auch echt.
Die familiär und gesellschaftlich Abgestempelte, in die Ecke gestellte und an die Wand gedrückte Individualität schlägt zurück, verletzt wie ein wildes Tier; zunächst ohnmächtig und verbittert, dann zunehmend selbstbewusster und sogar mit einem Hauch von Vergeltungslust – eine „Vendetta“- Gestimmtheit kommt auf, Rachegefühle und Gelüste. Die Rache ist süß, sagt man und mit orgiastischen Satisfaktionen verbunden.
Trotzig aufmucken, wehrhaft sein, kämpfen, zurückschlagen – das sind alles gesunde Reaktionen der Selbstbefreiung, die irgendwann zu einem autarken Individuum führen können, wenn man denn auch einen gesunden Sinn für das „Maß der Vergeltung“ behält. Die Verhältnismäßigkeit entscheidet auch über den Ausgang einer Konfliktsituation.
Die Dorfgemeinschaft erscheint in dieser Kurzgeschichte als bedrohende Masse, als eine Summe von unreflektierten Einzelmenschen, die das Anderssein eines Mitmenschen nicht gelten lassen wollen, die den Andersdenkenden bedrohen und „das Gewehr“ auf ihn richten, bereit, Ketzer und Außenseiter jederzeit abzuschießen, besonders Tabu-Brecher und so genannte „Nestbeschmutzer“. Die historisch gewachsene Gemeinde, für viele eine existenzerhaltende Einheit, rechtfertigt sich: „Wir sind stolz auf unsere Gemeinde. Unsere Tüchtigkeit bewahrt und vor dem Untergang. Wir lassen uns nicht beschimpfen, sagte er. Im Namen unserer deutschen Gemeinde wirst du zum Tode verurteilt. Alle richteten ihre Gewehre auf mich. In meinem Kopf war ein betäubender Knall. Ich fiel um und erreichte den Boden nicht. Ich blieb quer über ihren Köpfen in der Luft liegen.“

Die deutsche Gesellschaft und Gemeinschaft im Banater Dorf wird zum Feindbild erhoben – ihr Wertesystem, aus linksintellektueller Sicht kleinbürgerlich, spießig, heuchlerisch, faschistoid oder mit latenten Hang zum Faschismus, wird abgelehnt, weil es der freien Selbstentfaltung des kreativen Individuums, des Schaffenden in allen Bereichen der Existenz, zuwiderläuft. Wo andere die Geborgenheit fanden, ein Gefühl von Heimat und deutscher Identität, sahen einige Extremdenker die Dinge anders. Die Konsequenz bedeutete Zäsur, Bruch mit der nicht mehr geliebten „Werte – Welt der Vorväter“, eben weil der letzte große Krieg neue Fakten geschaffen hatte – und neue Formen von Verantwortung und Schuld.
Der Feind ist ausgemacht in der Grabrede: Es ist die eigene Herkunft und die eigene Gemeinschaft, nicht etwa ein fremder, viel mächtiger Feind hinter und über der Gemeinschaft in der realsozialistischen Gesellschaft. Es ist nicht die Kommunistenpartei im alles bestimmenden Staat, in der Diktatur, sondern der kleine Mann von nebenan, der Repräsentant der deutschen Gemeinschaft mit seinem kargen Brauchtum und seinem schmalen kulturellen Substrat, der Nachbar, der den alten Sitten folgend treu mit am Grab steht und einen dicken Stein auf den Sarg legt.
Die Abrechnung schreitet am „Schlachttisch“ fort. Kaschiert von individueller Trauer – ich werde ein Leben lang Schwarz tragen – vollzieht sich die persönliche Kasteiung und Demütigung der Mutter, die ihren überlangen „Zopf“ abschneidet. Der „Zopf“ wird dann zeremoniell verbrannt – und die Zivilisation wird auch im Banat eingeführt, fast dreihundert Jahre nach jener Geste Peters des Großen, die sein Russland revolutionierte. Neue Werte machen sich breit im Banat – und die Kultur verdrängt bald auch die Zivilisation. Die Alte Ordnung hat ausgedient; sie muss abdanken und gehen.
Doch worin besteht die neue Welt der neuen Menschen – und was setzt die Anklage dem Vergehenden entgegen?
Wodurch definiert sich das Neue? Nur durch die Abgrenzung und Absetzung vom Alten, ohne neue Inhalte?
Das Vaterbild – extreme Negativität: ein gewissenloser Befehlsempfänger und vermeintlicher Massenmörder, ein Schuft gar durch und durch, der die Mutter schlägt, arrogant, höchst gewalttätig und dumm, unkritisch und denkunfähig. Und die Mutter? „Meine Mutter ist ein vermummtes Weib“, charakterisiert die Autorin introduktiv ihre leibliche Mutter, im ersten Satz der dritten Kurzgeschichte in dem „Niederungen“-Bändchen, gleich nach der von manchen als skandalös empfundene Posse „Das schwäbische Bad“.
Die Mutter ist eine Frau, die vom Vater systematisch verprügelt wird und die aus einer falsch verstandenen Autorität heraus das Erfahrene weiter gibt, indem sie die eigene Tochter schlägt, nur weil diese nicht flink genug Befehle ausführt – und dabei eine sich erst formende Seele zerbricht. Aus einer berechtigten inneren Revolte und aus dem psychischen Aufruhr heraus stellt sich dann auch eine Zurückweisung der Mutter ein. Die ablehnende Haltung gegenüber dem Verhalten der Mutter, der praktisch keine Individualität, kein Selbstsein zugestanden wird, weil ihr das Selbstbewusstsein fehlt und die aufrechte Haltung einer souveränen und emanzipierten Frau, korrespondiert mit der Zurückweisung des Säufer-Vaters, der zudem noch früher einer „verbrecherischen Organisation“ angehörte. Mutter und Vater werden zu Rollen reduziert, zu Negativ – Charakteren und Trägern von Unwerten – sie heben sich somit selbst auf.
Nur beschränkt sich dieses „Sodom und Gomorra“ auf die kleinste gemeinschaftliche Einheit, auf die eigene Familie, nicht aber auf die gesamte deutsche Dorfgemeinschaft. Die desolaten, zerrütteten Verhältnisse im Elternhaus zerbrechen die zarte Seele und schädigen das Kind irreparabel. Diese zwei auf allen Ebenen versagenden Elternteile produzieren das „Opfer“, nicht die weitgehend unbeteiligte Dorfgesellschaft drum herum.
Das Dorfmilieu mit seinen Sitten und seinem alten Brauchtum ist kein determinierender Faktor schlechthin, im Gegenteil sogar ein Korrektiv, weil das Kind in der Gemeinschaft des Banater Dorfes sogar aufgefangen wird. Der frühe Feind der Autorin Herta Müller – und dieser feine Unterschied sollte gerade von denjenigen besonders beachtet werden, die das Dorfleben im Banat nicht aus unmittelbarer Anschauung kennen- ist ihr eigenes Unzuhause, ihre Ungeborgenheit in der Familie von Anfang an, nicht aber die „deutsche Gemeinschaft“ an sich.

In ihrem unmittelbaren Umfeld, in der Familie, wurde sie zum „Opfer“ gemacht und gezwungen, sich gegen eine feindliche Außenwelt zu behaupten. Das Banater Dorf aber, das so war wie es war, war ihr eigentlicher Feind nicht. Sie distanzierte sich auch nicht von Anfang an vom deutschen Dorf und der deutschen Wertegemeinschaft – etwa wie ich es vollzog, als ich früh unspektakulär in die Stadt aufmachte.
Herta Müller, die gerne ein paar unpassende biografische Details verschweigt, weil sie dem stilisierten Image gefährlich werden können, machte eine gute Weile mit. Solange es opportun war, lebte sie ganz konventionell „am Arsch der Welt“, wie sie es selbst einmal definierte, schlief in gestärkter Bettwäsche, tanzte um die Bütt „Kerwei“, heiratete eine donauschwäbischen Ingenieur – und distanzierte sich von dem langweiligen Landleben in Nitzkydorf erst, nachdem ihr die Linken aus der Aktionsgruppe Banat einiges von den segnenden und selig machenden Wirkungen des Marxismus-Leninismus erzählt, sie zur Literatur-Fabrikation animiert und zur Kritik an der verzopft-muffigen Welt ihrer Väter aufgerufen hatten.
Mit ihrem Debütband stürzte sie sich in einen Kampf, der bald Autodynamik entwickelte und die Blindheit des Nebelscharmützels, bekämpfte einen vermeintlichen Gegner und ignorierte dabei den „eigentlichen Feind“, den ihre geistig wenig differenzierten banatschwäbischen Landsleute seit dem Zusammenbruch 1945 und dem aufziehenden Stalinismus mit politischen Verbrechen aller Art, Agrarreform und Deportationen längst in der „Kommunistischen Partei“ ausgemacht hatten.
Dass es damals so war, wollte sie – im Gegensatz zum reuigen Berwanger – bisher noch nicht zugeben – eben weil sie die Dinge – aus ihrer schon verinnerlichten Opfer-Perspektive – anders sah und weil sie lieber das angeblich spießig deutsche Dorfmilieu als die realsozialistische Gesellschaft drum herum zu verdammen liebte.

Aus der Absetzung von diesen Unwerten extremer Negativität konstruiert die Autorin dann ihren Gegenentwurf – eine mythopoetische Welt des Irrealen, Makabren und Unästhetischen, in welchem sie selbst integraler Teil des Mythos ist, ganze hundert Jahre nach Baudelaire, Lautreamont, nach den Dadaisten und Surrealisten!
Und die literaturhistorisch unsensible Fach- wie Banausenwelt ist tief beeindruckt! Ein neuer alter Ton, eine neue alte Wahrnehmung und eine neue alte Sprache in selbstauflösender Form. Dabei erreichen einige Passagen in den „Niederungen“ wahrhaftig einsame Höhen!
Als Herta Müller dann im Jahr 1985/86? Während eines Fernsehauftritts nach ihrem Verhältnis zu ihren Landsleuten im Banat gefragt wurde, hatte sie – und das ist mir noch sehr gut im Gedächtnis verhaftet – keine Schwierigkeit damit, die rückständige, als faschistoid bezeichnete Denkweise der Banater Schwaben denunzierend herauszustellen. Auf die Frage, ob sie gewisse politische Entwicklungen in der gegen Perestroika und Glasnost ausgerichteten Ceausescu- Diktatur auch in Rumänien ansprechen werde, entgegnet sie forsch, sie werde sich den Mund keinesfalls verbieten lassen.
Einen Beweis dafür, dass sie Letzteres eingehalten oder gar konkret gegen die Kommunisten in dem höchst zerrütteten Land opponiert hat, ist mir nicht bekannt. Opponiert haben andere, die allerdings all Zukunft braucht Herkunft, werte(r) wolkenlos, genauer das bekannte: Ja, ich weiß woher ich stamme (ungesättigt gleich der Flamme glühe und verzehr ich mich … (frei nach F. Nietzsche!).
Carl Gibson
Vom Überdruss am interesselosen Wohlgefallen –

und

von der neuen Sehnsucht nach Fäkalität

„Wer die Schönheit angeschaut mit Augen, ist dem Tode schon anheim gegeben, wird zum wahren Leben nicht mehr taugen“, dichtet August Graf von Platen in einem berühmten Sonett.
Damit nicht alle der Schönheit verfallen und dekadent dahinsiechen, hielt Herta Müller in ihren „Niederungen“ mit einigen Appetithäppchen dagegen, naturalistisch plastisch wie in den Frühphasen des Expressionismus in einem sonderbaren Delektieren an Fäkalität:
„Ich wischte mir mit dem Klopapier trotzdem den Hintern ab und schaute dann in den Ausschnitt, und sah den Kot, in dem weiße Würmer krochen. Ich sah die kleinen schwarzen Kotknollen und wusste, dass Großmutter wieder Verstopfung hat, und sah den lichtgelben Kot meines Vaters und den rötlichen Kot meiner Mutter. Ich suchte nach dem Kot meines Großvaters, und Mutter schrie meinen Namen in den Hof“.
Wenige Seiten später wird auch das allzumenschliche Urinieren geschildert – ein literarisch verewigtes Männeken – Piss im Banat: „Ich sah Heini, wie er den Nachttopf in der Hand hielt und mit eingeknickten Knien dastand. Und mit der anderen Hand hielt er sein Glied. Es war sehr weiß im Schein des Blitzes.
Ich musste auch pissen. Ich stand auf und setzte mich über den Topf, und ich zog den Bauch ein, um das Geräusch des Urins zu verhindern. Aber es wurde immer lauter unter mir, ich hatte keine Kraft, ich konnte es nicht mehr tröpfeln lassen. Es rann lauwarm aus mir. Es rauschte. Heini rief mich zu sich ins Bett.“ Den „Furz“, den „Hodenbruch „ des Großvaters und die „Hämorrhoiden“ der Mutter erwähnte Herta Müller an anderer Stelle. Ob das alles auch beschrieben worden wäre, wenn die Autorin gewusst hätte, dass die Fäkalität literarisch schon längst vorweggenommen war, etwa bei dem Exzentriker Salvador Dali?
Eine Urin- und Kotspur zieht sich leitmotivisch durch die gesamte, sprachlich höchst bescheidene und nur mit dem Instrumentarium der Kurzgeschichte gestalteten Erzählung. Die Miniaturbeobachtung, darunter viel Triviales und Banales, steht neben der psychologischen Decouvrierung im „Klartext“. Schein und Sein mischen sich, ebenso tatsächliche Existenz und Traumwelt. Wo das Gehirn des Interpreten nicht mehr folgen kann, spricht man gern von „erfundener Wahrnehmung“, also von etwas, was keiner logischen Erklärung bedarf.
Das Resultat: Eine Kindheit nicht im Garten Eden, sondern in Sodom und Gomorra! Wen wundert da der Aufschrei des Opfers, die Klage und Anklage? Die Welt des Banats ist Scheiße! Doch an sich – und nicht etwa, weil die alles bestimmende kommunistische Weltanschauung versagt hat.
Also werden die schönen und angenehmen Seiten der Kindheit und Jugend von Exkrementen überdeckt, vom kalkweißen „Schiss“ der Singvögel ebenso wie von dem eklig Gekotzten der Katze und der ausgekotzten Leber des alkoholabhängigen Vaters, der selbst ein vielfaches Opfer ist und andere zum Opfer macht. Das Grauen herrschte also im Banat?
Wird die Ausnahme zur Regel? Und das Versagen Einzelner zum Versagen der Gemeinschaft? Was ist wahr an den Schilderungen? Und was ist typisch? Wer kann was erkennen? Und wenn es weder wahr noch typisch sein muss, weshalb reden Rezensenten dann überhaupt von der rückständigen Welt des Banats? Zufällig bricht F. C. Delius das Trockenklo – Zitat gerade dort ab, wo die oben zitierte Beschreibung der Kotarten beginnt. Oder war es doch nicht zufällig? Wurde es dem sonst überkritischen Schriftsteller – Kollegen zu fäkal, selbst dem „Spiegel“? Diejenigen, die im Banat gelebt haben und zudem noch etwas von Literatur und Philosophie verstehen, werden Grenzen ausmachen können. Sie werden genau unterscheiden, wo die Realität endet und wo die Übertreibung, die Überspitzung der Phänomene beginnen, wo das fast schon krankhafte Borderlinertum, das dem kreativ schwärmenden Schriftsteller erlaubt ist, einsetzt und endet.
Der normale deutsche Leser wird aber schwerlich in der Lage sein, die ihm fremde, exotisch und skurril erscheinende Welt an sich zu erfassen; er wird nur das Exotische, das Skurrile sehen, aber nicht die tatsächliche Realität dahinter. Deshalb erfolgte ein empörter Aufschrei der verkannten deutschen Gemeinschaft als Reaktion auf die literarisch formulierte Anklage, die dann noch von willigen Vasallen wie F. C. Delius im Klartext auf den Punkt gebracht wird.

Der Aufschrei der Betroffenen vor Ort im Banat erfolgte unmittelbar nach der Erstedition im Kriterion Verlag und entlud sich in einer Serie missbilligender Berichte und Leserbriefe in dem deutschsprachigen Temeschburger Blatt „Neue Banater Zeitung“.
Der gleich aufkommende und wohl auch mündlich vor Ort formulierte Verdacht, dieser Erstling der noch gänzlich unbekannten Autorin stamme aus den Werkstätten des Propagandaministeriums der Kommunisten in Bukarest lag nahe. Im Westen war es der Landsmannschaft der Banater Schwaben nahestehende Autoren, die darüber schrieben. Schließlich war die Ehre einer deutschen Gemeinschaft berührt, Menschen, aufrechte Charaktere, fühlten sich angegriffen und gekränkt.
Und F. C. Delius war wohl informiert rüber über die Empörung aus der konservativen Ecke, als er Ende 1984 die von ihm dem Rowohlt Verlag vermittelte Textfassung von „Niederungen“ gezielt aufs Treppchen hob; nicht nur aus Solidarität mit einer schreibenden unbekannten Bekannten, sondern auch, um – nach guter „Spiegel“- Tradition – den strammen Patrioten aus dem konservativen Lager eines auszuwischen.

Politisierung und Instrumentalisierung einer „besonderen Situation“

In seinen für bundesdeutsche Ohren geschriebenen Generalisierungen macht Delius die „Ausnahme“ – das asoziale, von alltäglicher Gewalt bestimmte Milieu einer zerrütteten Familie – zur „Regel“ und politisiert eine scheinbar unpolitische Beschreibung, wobei der Rezensent die „besondere Situation vor Ort“ und die Auswirkungen der mehr oder weniger gezielt betrieben Attacke auf das angeblich rückständige, in Deutschtümelei versunkene Dorf eklatant verkennt. War das nur Unkenntnis der Verhältnisse oder schlichte Provokation? Der bundesdeutsche und westliche Leser wird die in „Niederungen“ geschilderte Welt des Banats nie voll verstehen können, weil er sie nicht mit allen Sinnen und tiefen emotionalen Empfinden erlebt oder durchlitten hat. Er wird die „spezifische Situation“ einer nationalen Minderheit in der Agonie nicht verstehen, weil er sie nicht verstehen kann. Das ist ein Faktum.
Der eigentliche Skandal aber besteht darin, dass die mehr oder weniger reale und zum Teil unrealistisch dargestellte Leidensgeschichte eines Opfers von Dritten gezielt instrumentalisiert und bewusst missbraucht wird, um eine politische Hetzkampagne loszutreten, die sich gegen einen Teil des deutschen Volkes richtet. Hier wird Literatur zum politischen Instrument. Darf gegen einzelne Teile des deutschen Volkes öffentlich gehetzt werden, verehrter Herr Bundespräsident? Und dies bei eklatantem Missbrauch eines Opfers?
F. C. Delius und der „Spiegel“ benutzten die an sich schon problematischen Erzählungen in Herta Müllers „Niederungen“, um gleich eine Kampagne gegen das konservative Lager, gegen Vertriebene und gegen die rechte Presse loszutreten, ganz im Geiste der längst schon laufenden Kampagne gegen Franz Josef Strauß, gegen die bayerische Politik und zuletzt gegen alle Bayern.
Das war salonfähig damals im Kalten Krieg anno 1982-1984 in der Bundespolitik – und ich, der nationalliberale Deutsche und ehemalige Bürgerrechtler, war mittendrin, doch engagiert im christlich-konservativen Lager.
Die Konservativen mit zu treffen und zu diskreditieren, war aus der Delius – Spiegel-Sicht gerade recht – Herta Müller wurde dabei ein Mittel zum Zweck, als Person und als Schreibende!
Und sie ließ es willfährig mit sich geschehen, wurde sie doch bekannt dabei. Die mephistophelischen Erzschurken in diesem Trauerspiel der Moderne, dessen zersetzende und spaltende Wirkung auch heute noch unversöhnlich anhält, aber waren über F. C. Delius’ Feder die linken Akteure aus der Spiegelredaktion in ihrem damaligen Kampf gegen die Protagonisten der katholischen Reaktion Strauß und Kohl.
Wie sehr Herta Müller innenpolitisch den Sozialisten genutzt und der christlich-sozialen Union geschadet hat, ist dem politisch Verantwortlichen der CDU-nahen KAS – Stiftung heute – zwei Jahrzehnte danach – völlig unbekannt.
Als die Konrad Adenauer – Stiftung im Jahr 2004 ihren Literatur-Preis gerade an die kontroversierte Herta Müller vergab, war sie – dem Verdikt ihrer „Juroren“ voll vertrauend, viel zu uninformiert und damit unfähig, diese wahren politischen Implikationen, Zusammenhänge und Auswirkungen zu erkennen – und unser werter Bundespräsident weiß wohl kaum von der immer noch andauernden Wirkung der Hetze und Spaltung in einer Zeit, die – über den Alten Kontinent hinaus – nach symphonischem Zusammenklang, nach Versöhnung ruft.
Herta Müller ließ sich 1984 willig von Linken instrumentalisieren und 2004 von Konservativen auszeichnen, ohne sich gegen einseitige Vereinnahmung zu wehren. Pecunia non olet? Und ist das nicht nackter Opportunismus vom alten Schlage nach dem Motto: „Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich sing?
Die Kommunisten unter Diktator Ceausescu hatten es auch so gehalten – und die einst zugesagte „Loyalität“ über getarnte Securitate – Drohbriefe eingefordert, nachdem „ die Treu’ gebrochen“ und der Ring entzwei gesprungen war, nachdem die Geförderte ihre Meinung geändert und ihren Hals gewendet hatte. Wo stand und wo steht Herta Müller nun wirklich? Links wie früher – oder inzwischen gar rechts? Oder mimt sie eine Hetaera Esmeralda der Literatur, die ungeachtet moralischer Wertungs – Kategorien, es mit jedermann kann, mit den Linken und mit den Konservativen, Hauptsache es klingelt in der Kiste wie beim Ablasshandel.
Ihre Landsleute, die inzwischen durch die vielen Auszeichnungen und Ehrungen verwirrt sind, wissen auch nicht mehr so recht, woran sie nun glauben sollen. Sollen sie stolz auf Herta Müller, weil sie das Banat etwas bekannter gemacht hat, wenn auch negativ als „Unort“? Oder sollen sie sie weiterhin ablehnen und verachten, weil die vernichtenden Botschaften von Hetze und Spaltung immer noch im Raum stehen und Herta Müller es ablehnt, sich öffentlich davon zu distanzieren.

Als die Autorin 1982/84 das Spiel der Kommunisten in ihrer alten Heimat und das der Linken in Deutschland mitmachte, lud sie, moralisch betrachtet, Schuld auf sich, weil sie seinerzeit „als moralische Instanz“ das totalitäre System vor Ort und sein Verbrecher-Regime, das Andersdenkende verfolgte, hätte bekämpfen müssen.
Das hat sie nicht getan. So wurde sie bekannt und auch aufs Treppchen gehoben, doch nicht an sich und für literarische Verdienste – denn wo wären diese in „Niederungen“ zu finden, verehrte Germanisten? – sondern für ihre höchst einseitige Antihaltung gegenüber den Konservativen, die aus ultralinker Sicht gerne in die Ecke der ewig-gestrigen Altfaschisten gestellt wurden.
Ihre sonderbare Wahrnehmung und ihre Art, Realität und Fantasiegebilde zu mischen und zu vermengen, positiv wohlwollend „Brechung“ genannt, negativ aber nur „Verzerrung“ von Wahrheit, sind künstlerisch legitime Mittel der Darstellung. Nur auf den Gegenstand der „deutschen Identität“ bezogen sind sie unzulässig, weil sie destruktiv und zersetzend wirken.
Das macht die für arglose Außenstehende scheinbar unpolitische Materie hochpolitisch und moralisch.
In „Niederungen“ wird eine höchst individuelle, subjektive Perspektive absolut gesetzt und anklagend in die Welt hinaus posaunt – als emanzipatorische Enthüllung eines angeblichen Opfers! Doch ist das Ich der Geschichten identisch mit der Autorin. Sind die dort exponierten existenziellen Erfahrungen tatsächlich so erlebt worden? Oder sind auch sie nur fiktionale Imagination? Wer bewusst Literatur produziert, wer nicht nur einfach so darauf los schreibt, ohne die Folgen zu bedenken, wer nicht naiv schreibt und einseitig, der darf Ursache und Wirkung nicht vermengen. Er muss die Konsequenzen seines Tuns im Auge behalten, gerade wenn Literatur moralisch und politisch wird. In diesem Punkt hat Herta Müller – bestimmt von den ihr lange fremden Paradigmen der marxistischen Aktionsgruppe Banat – von Anfang an versagt. Die Einseitigkeit der frühen Stunde spaltet noch heute. Herta Müller nahm den – anfangs noch psychologisch berechtigten – Kampf gegen die deutsche Gemeinde auf und kämpfte – beginnend mir einem Abgesang in einer Grabrede – an falscher Front.
Der gesamte Band „Niederungen“ ist eine Dokumentation ihrer einseitigen Schlacht gegen die „deutsche Identität“. Sie kämpfte ihren oft unverstandenen Kampf über zwei Jahrzehnte – und sie kämpft ihn mit gleicher Vehemenz immer noch, ohne sich kritisch zu fragen, ob sie nicht von Anfang an das falsche Pferd aufzäumte und es zu Tode ritt.
Einer, der den gleichen Kampf der Selbstemanzipation auch gehen musste, ohne radikale Zäsur zur Herkunft, und ohne die Wurzeln zur eigenen Identität abzuschneiden, weiß, dass der „eigentliche Feind“ in einem ganz anderen Lager zu suchen war.
Wer – nach erfolgter Selbstemanzipation – bewusst am Scheideweg ankam, konnte klare Realitäten und Prinzipien erkennen und auseinanderhalten. Er konnte sich entscheiden.
Der „wahre Feind“ der Literatur, des freien Geistes und der individuellen Selbstentfaltung in allen Formen lauerte in verborgener Stellung und sah höhnisch lachend der Selbstzerfleischung des Deutschtums im Banat und in Siebenbürgen zu, bereit es Exodus und Vernichtung preiszugeben – für immer. Einige Katalysatoren beschleunigten diesen Untergang.

Figaro im Banat
„Deutscher Scheitel und deutscher Schnurrbart“ –
 

 

Ein Hohn auf das Deutschtum

oder
vom Untergang des Abendlandes am Tor zur Walachei

Hetze kann in vielen Erscheinungsformen daher schleichen und unterschiedlich motiviert sein. Sie kann direkt sein, plump und dumm. Sie kann aber auch unbedacht sein und ihre Wirkung falsch einschätzen und verkennen. Der eine will provozieren und aufrütteln, der andere kostet nur den Ärger der Betroffenen aus und den Schmerz der Verletzten.
Ihr habt mich verletzt – auf welche Art auch immer. Also schlage ich zurück und verletze euch auch – herber und gerade dort, wo es am meisten schmerzt, an eurer empfindlichsten und verletzlichsten Stelle, an jenem Punkt der euch am heiligsten ist – an eurer Identität.
So etwa kann ein sensibler Geist empfinden, wenn er die oben genannte Kurzgeschichte liest – und wenn er aus der „Perspektive des Betroffenen“ und Verletzten liest.
Viel wird nicht erzählt. Das wenige Worte reichen aus, um zu verletzen.
Der Ort der Handlung: Ein Friseurladen irgendwo im deutschen Siedlungsgebiet in Rumänien, im Banat wahrscheinlich – oder in dem nicht weniger „rückständigen“ siebenbürgischen Dorf, oben in Sathmar an der ungarischen Grenze, in der Dobrudscha am Schwarzen Meer oder gar in den Niederungen von Nitzkydorf oder Perjamosch?
Die Handlung selbst: Eine männliche Figur taumelt und stolpert durch eine kafkaeske Situation mit expressionistischen Elementen in einen Friseurladen, wo alte Leute vor sich hindösen und wartet dort auf den Haarschnitt:
„Deutscher Scheitel? Fragte der Friseur“ (…)
„Deutschen Scheitel und deutschen Schnurrbart, sagte der Mann“.

Ein unscheinbarer Dialog, denkt man heute – und so dachte man damals mitten in der Bundesrepublik aus der Geborgenheit des deutschen Volkes heraus mit einem Schmunzeln auf den Lippen, lange nach Heine und Nietzsche.

Nur im Banat hatten die gleichen Worte einen ganz anderen Klang – denn die Betroffenen vernahmen sie in der Exponiertheit mitten im Exodus zu einem Zeitpunkt, wo die Auslöschung des Deutschtums in Rumänien unmittelbar abrollte.
Herta Müller, die Polkatänzerin von gestern, scherte sich nicht mehr darum, seitdem sie dem Nest entflohen und in der fortschrittlichen Stadt angekommen – aus welchem Gründen auch immer.
Und Unbetroffene aus der Bundesrepublik, Leute wie C. F. Delius, scherte vieles auch nicht. Was von den einen als einen unmittelbare Angriff auf ihr Sein, auf ihre Identität, ja als Existenz gefährdender „Dolchstoß“ empfunden wurde, war für andere „Nichtbetroffenen“ aus dem ferne Ausland, für Berufsspötter und Kritiker vom Dienst, nur „literarische Ironie“, beißender Sarkasmus, blanker Zynismus, frechster Hohn und Spott bestenfalls blanker Zynismus der herberen Art.
Die Autorin forcierte den Ausdruck. Kein Mensch im deutschen Dorf des Banats sagte „deutscher“ Scheitel im Friseurladen; noch weniger sagte einer „deutscher“ Schnurrbart. Wer dort lebte, weiß es und kann es bestätigen. Keiner sagte es, nicht nur weil es tautologisch gewesen wäre, sondern sogar hochgradig absurd, denn im deutsche Friseurladen und beim deutschen Friseur, fanden sich in der Regel nur deutsche Kunden ein, jedenfalls war das in Sackelhausen so, in einer Gemeinde, die um 1945 fast zu hundert Prozent aus Nachkommen deutscher Siedler bestand und 4 200 Einwohner zählte.
Ob in unweiten Nitzkydorf, wo unser letzter Priester, der katholische Dechant Dr. Franz Kräuter herstammte, die Uhren anders gingen, mag dahingestellt bleiben. Wahrscheinlich ist das nicht.
Wenn die Autorin gerade dort bohrte, wo es am schmerzvollsten war, dann deshalb, weil sie einen bestimmten Nerv treffen wollte, das Mark der Identität, den Haupt- und Lebensnerv der deutschen Minderheit in exponierter Lage vor der physischen Vernichtung, eine Lebensader, die allerdings kein „Tabu“ war!

Aus der Sicht derjenigen, die an ihrer nationalen Identität festhielten, und das waren eben die Viele, die große Mehrheit unter den Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen, die nicht mit der Kommunistischen Partei paktierten, kam diese Attacke einer gezielten Hetze gleich. In ihrem natürlichen Sein getroffen, schrieen sie auf – und der schmerzvolle Aufschrei ertönt noch heute. Und was war mit den Parteimitgliedern aus der schreibenden Zunft, mit Leuten wie Richard Wagner, dem Lebenspartner der Schriftstellerin Herta Müller, der damals noch loyal zur kommunistischen Monopol-Partei stand und – nach eigenem Bekenntnis „kein Dissident sein wollte“ – was war mit diesen Paktieren und Seelenverkäufern, mit jener „Minderheit in der Minderheit“, die die „Gerechtigkeit“ schon damals gepachtet zu haben glaubten?
Sie fühlten anders – und sie fühlen auch heute noch anders. Nur wollen sie vieles, was damals wahr war, vergessen und ungeschehen machen, Gras über alles wachsen lassen und keine schlafenden Hunde wecken.
Und wer lachte sich damals ins Fäustchen, als „Niederungen“ die Gemüter erregte?
Die Parteikader der Kommunisten und ihre Handlanger bei der Securitate, weil die verhassten Deutschen – in Exodus und Agonie begriffen – sich jetzt auch noch selbst zerfleischten.
Ob Herta Müller die „besondere Situation“ verkannte?
Oder ob sie gezielt zum Todesstoß mit ausholte und den Untergang des Abendlandes vor der Pforte zur Walachei mit besiegelte?
Ob ihr Gewissen sie damals antrieb – oder nur das Ressentiment des Schlechtweggekommenen, das aus einer vielleicht frühkindlichen, vielleicht permanenten Verletzung herrührte?
Sie hat es wohl nie bereut und mit dem Hass, den sie provozierte, gelebt, bis zum heutigen Tag, ohne zu widerrufen und ohne sich von einem und ihrem destruktiven Prinzip zu distanzieren.
Wer, wie die Konrad Adenauer- Stiftung, ihre damalige Haltung ehrte und die Positionen im Frühwerk mit einbezog, der ehrte zugleich das destruktive Prinzip und setzte – politisch betrachtet – das falsche Signal.
Eine eventuelle Ehrung der kontroversierten Schriftstellerin Herta Müller mit dem Nobelpreis für Literatur, immerhin ist sie als Kandidatin der Bundesrepublik Deutschland nominiert, würde aus dem politischen Schaden einen wahrhaftigen Erdrutsch mit noch verheerenderen Wirkungen machen. Deshalb tut Aufklärung Not, bevor das Kind, das bereits in den Brunnen gefallen ist, überhaupt nicht mehr gerettet werden kann.
Doch wie ging es tatsächlich in einen Friseurladen zu, etwa in Sackelhausen? Wie war das mit dem „Scheitel“?
Alle Knaben meiner Jugendzeit trugen den „Scheitel“ links, obwohl einige von uns wussten, dass der Führer des Reiches Adolf Hitler den „Scheitel“ rechts trug. Wer auf dem Friseurstuhl Platz nahm, hatte die Auswahl zwischen zwei Klassikern: „Füllen- Frisur“, auch Füllen- Frisur“ genannt oder „Scheitel“. Den boshaft konstruierten Ausdruck „Deutscher Scheitel“ habe ich nie vernommen.
Der Friseursalon war eine Nachrichtenbörse, ein Ort geistiger Auseinandersetzung im gepflegte Pro und Contra, ebenso ein Raum, wo viel über Geschichte, über die Erfahrungen aus zwei Weltkriegen und über die Kriegsfolgen, Flucht, Vertreibung, Deportation und Wiederaufbau lebhaft diskutiert wurde.
„Klein aber mein“, fasste Vetter Peter seine Deutschland- Kritik zusammen, indem er auf sein Häuschen verwies, das er mit seinen zehn Fingern aufgebaut hatte. „In Deutschland kommt kein Brot auf den Tisch“, stellte er fest, um dann endgültig ablehnend zu resümieren:

„Wo kein Brot ist, da ist auch sonst nichts zu erwarten.“ Also war Deutschland keine Thema für ihn bis zu dem Tag, wo er sich es dann doch noch anders überlegte. Wer fragte schon nach seinem „Opportunismus“. Schließlich war er doch nur ein Figaro, auf dessen „moralische und politische Integrität es nicht weiter ankam – und kein Schriftsteller mit Vorbildfunktion!
Bei Vetter Hans auf dem Friseurstuhl hörte sich das ganz anders an. Kaum hatte ich Platz genommen, vernahm ich die eine Frage: „Wann fahren wir nach Deutschland?“ Sprich: „Wann wird unsere Ausreise endlich bevorstehen?“ Dieses eine Thema wurde als Leitmotiv in unendlichen Variationen abgehandelt, über Jahre hindurch und verdrängte jeden anderen Diskussionsstoff. Wenn mein Blick über den imprägnierten Bretter-Fußboden huschte, fielen mir dort zwei verkrüppelte Füße auf, die in einem paar schweren, arg verkürzten Lederschuhen steckten. Die fehlenden Zehen erinnerten an die Strapazen des Russlandfeldzugs, denn Vetter Hans an der Seite reichsdeutscher Kameraden doch noch durchgestanden hatte – seine Hoffnung und seine gesamte Zuversicht richteten sich seinerzeit auf ein Leben in Freiheit in dem Land seiner Wahl – und das war Deutschland.
Das Ziel und der Weg, dorthin zu gelangen, verband uns und bestimmte unsere Gedankengänge bis zu dem Tag, als wir uns im Jahr 1980 auf deutschen Boden in Freiheit wieder begegneten, gute drei Jahre vor „Niederungen“ und dem Höhepunkt des Exodus der deutschen Minderheit in Rumänien.
„Was fällt, soll man auch noch stoßen!“ Herta Müller hat dieses zynische Nietzsche-Zitat auf ihre Weise umgesetzt, indem sie – auch ohne Nietzsche zu kennen – über deutsche Scheitel und deutsche Schnurrbärte schrieb – und ebenso frivol witzig über ein „schwäbische(s) Bad“.

Politische Naivität oder böse Absicht
Wenn ein Schriftsteller angreift, karikiert und pointiert überzeichnet, verfolgt er immer einen Zweck. Und die Mittel, diesen Zweck zu erlangen, müssen ihm bewusst sein.
Das gilt auch für die kaum eine Seite lange Kurzgeschichte „Das schwäbische Bad“ aus dem schmalen Debüt-Bändchen „Niederungen“.
Um die verheerende Wirkung dieser gezielten Provokation zur Unzeit und am falschen Ort zu veranschaulichen, muss die eine „völkische Bezeichnung“, das Schwäbische, nur durch eine andere völkische Festlegung ersetzt werden, etwa durch „rumänisch“, „russisch“ oder durch eine stigmatisierende Bezeichnung von religiösen oder nichteuropäischen Minderheiten; und schon wird der offensive Hetzcharakter der Kleinsterzählung deutlich.
Nicht ein Individuum wird da verhöhnt oder ein typisches Milieu, sondern gleich eine ganze Volksgruppe und dahinter ein ganzes Volk.
 

 

Ganz egal, ob Herta Müller, das „Deutsche“ überzeichnet und gezielt verhöhnt – wie in der Figaro-Posse oder nur das „Schwäbische“ – und dabei das „Donau-Schwäbische oder das Banat-Schwäbische“ meint:
Sie hetzt mit dieser Vorgehensweise, mit diesem deplatzierten Stil – und sie spaltet! Dies aber zu einer „historischen Unzeit“, nämlich im Todeskampf der deutschen Minderheit im Banat und in Siebenbürgen, die unmittelbar davor stehen, über den forcierten Exodus ihre nationale Identität zu verlieren und ihr physisches Fortbestehen als nationale Minderheit für immer aufgeben zu müssen.
Durch das Einbüßen der spezifischen siebenbürgisch-sächsischen Identität oder der Banater Identität und der Heimat, wird der exponierte Einzelmensch zum Stigmatisierten, der als Gezeichneter mit Integrationsschwierigkeiten zu rechnen hat.
Wer aus Sodom und Gomorra herstammt, hat unter zivilisierten Kulturvölkern einen schweren Stand. Unschuldige werden so getroffen – und in der Bundesrepublik ausgegrenzt. „Das sind diejenigen aus der Trocken-Klo-Landschaft und den „schwäbischen“ Suhlkübel …“
Doch daran dachte die weit vorausschauende Autorin kaum. Sie hatte da noch eine Rechnung offen bei der deutschen Dorfgemeinschaft, die es anders wollte als sie selbst – und dieser Gemeinschaft, an deren Sitten und Gebräuchen sie nur widerwillig eine Weile teilnahm, gezwungen mit einem Kirchweih-Strauß in der Hand um die Bütt Polka zu tanzen, wollte sie es nun heimzahlen, indem sie das „Schwäbische“ an sich verunglimpfte, den Schiller und den Hegel, den Uhland und den Hauff, wie auch das Deutsche mit seinem Wesen, an dem einst die Welt genesen sollte.
„Jeder kehre vor seiner eigenen Tür“ las ich an der Pforte eines freisinnigen Rottweilers, der mit dem weisen Spruch vielleicht noch etwas mittelalterlichen Anstand in unsere heuchlerische Zeit herüber retten wollte.
Herta Müller, von Kind auf mit harter Arbeit vertraut, griff zu einem eisernen Besen und fegte vor der Tür ihres etwas aus den Fugen geraten Hauses – doch wie der Zauberlehrling in Goethes Ballade fegte sie wilder und wilder werdend auch den Kuhstall, den Saustall , dann über den eigenen Hof hinaus noch die Gasse, das ganze Dorf, ja die ganze Region … und selbst die Nation, wenn ihr kein Hexenmeister Einhalt gebietet. Was die Heilige Johanna nicht schaffte, das schafft vielleicht noch Herta Müller! Wäre es auch anders gegangen?
Mit Sicherheit! Wer die als spießig empfundene Welt der Kleinbürger missbilligte, konnte frei wegtreten und jene kleine Welt sich selbst überlassen, ohne ihre Menschen zu verunsichern, zu trennen, zu spalten und über Jahrzehnte gegeneinander aufzubringen und revanchistischem Hass das Wort zu reden.
So etwa habe ich es seinerzeit gehalten – und als ich mich leise von der Dorfwelt verabschiedet, um eine eigene Bahn zu schreiten. Als ich damals schied, in natürlicher Wegentwicklung, ging ich ohne Zäsur, ohne Zorn und ohne andere mit dem Schmutz zu bewerfen, den die eigene unbefriedete Seele ausgebildet hatte.

Herta Müller lieferte mit dem Tenor ihres Debütbändchens, dass gewissen Kreisen in der Bundesrepublik ins politische Konzept passte, eine gute Vorlage, um instrumentalisiert zu werden und um über dieses – wie man früher zu sagen pflegte „Mach-Werk“ – eine Diskreditierungskampagne gegen konservative Kreise in der Bundesrepublik loszutreten. Schließlich war alles, was das konservative Lager um CSU-Chef Strauß und CDU-Zugpferd Kohl schadete, legitim. Machiavelli hatte es so vorgesehen – und die literarische Landschaft lieferte die Mittel dazu.
Herta Müller wurde bekannt; bekannt als eine Schriftstellerin, die polarisiert, die Gräben aufreißt und die Menschen gegeneinander aufbringt.
Heute, 25 Jahre nach dem Erscheinen ihres Pamphlets gegen die deutschen Landsleute, ist der erhobene Vorwurf, die Vereinnahmung und Instrumentalisierung durch Dritte voll akzeptiert zu haben, ohne sich je von der verhängnisvollen Botschaft der Hetze und Spaltung zu distanzieren, immer noch legitim.
Sie hat die öffentlichen Preisgelder in nicht unerheblicher Höhe genutzt, um weiter zu denunzieren und zu trennen, statt zu versöhnen.
Dieses negative Prinzip sanktioniert und sogar noch prämiert zu haben, ist der große politische Fehler gerade der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Es wird auch noch zu überprüfen sein, ob bestimmte Meriten nicht durch das Verschweigen erheblicher Tatsachen erschlichen wurden. Sollte dies der Fall sein, sollte Herta Müller etwa eine langjährige Mitgliedschaft in der Rumänischen Kommunistischen Partei verschwiegen haben, dann hat die Autorin jede politische und moralische Integrität eingebüßt – und ist als öffentliche Respektsperson und als Kandidatin der Bundesrepublik Deutschland für den Literatur-Nobelpreis nicht mehr tragbar.

Ablenkungsmanöver nach Art der Securitate:

Mit der immer wieder ins Rampenlicht gerückten „Securitate“- Thematik lenkt Herta Müller gezielt vom eigentlichen Konflikt ab, nämlich von der Auseinandersetzung des rumänischen Staatsbürgers ganz gleich welcher Nationalität mit den politisch Verantwortlichen in der autoritären, später sogar totalitären „sozialistischen Republik, namentlich mit der einzigen Partei im Land, mit der Rumänischen Kommunistischen Partei.
Das sie – und nur sie – der Grund allen Übels ist in Rumänien seit 1945 erfährt man nirgendwo in Herta Müllers Werk.
Sie fokussiert immer nur auf die Exekutive, auf die Securitate, weniger auf die genauso verbrecherische „Polizei“, dort „Militz“ genannt, auf die Justiz oder gar auf die Legislative, sprich auf die RKP.
Auf die Aufarbeitung und Bewältigung der nationalsozialistischen Vergangenheit bezogen würde das bedeuten, die ideologische, weltanschauliche Struktur des ganzen Unheils, die NSDAP würde verschont bleiben, während das Interesse der Forschung sich lediglich auf die Vergehen und Verbrechen der „Gestapo“ oder der „SS“ konzentrierte. Eine groteske Vorstellung. Doch in der anderen Diskussion wird das bisher so gehandhabt und auch akzeptiert.
Sie lenkt die Scharmützel der Auseinandersetzung in ihren literarischen Werken bewusst auf einen „Nebenkriegsschauplatz“, möglicherweise um die eigene mehr oder weniger direkte und substanzielle Verstrickung in die später von den Rumänen selbst als „illegale und verbrecherische“ Organisation eingestufte „RKP“ zu verschleiern.
Soll der „freiwillige“ Pakt mit dem Teufel soll verschwiegen werden?
Ein realsozialistisches Vorgehen auch hier! Die Kommunisten des Ostblocks waren wahre Meister darin, Potjomkinsche Fassaden zu errichten und die Täuschung zum Weltprinzip zu erheben. Einige Schriftsteller, ferne Nepoten des Fürsten Potjomkin, folgten dieser Methode gerne und dehnten die Täuschung auf alles aus, was zum literarischen Sujet erhoben wurde, in einer verhängnisvollen „Vermengung und Vermischung von Wahrheit und Lüge“. Jetzt wird es langsam Zeit, die Schleier der Maja zu lüften und den Dingen auf den Grund zu gehen, die Phänomene röntgenhaft zu durchleuchten, sie differenziert anzusprechen und die Lügen zu entlarven – aus Liebe zu den reinen Tatsachen … und zur nackten Wahrheit!
Carl Gibson (04.03.2010)

“Erschlagen” will ich mit Argumenten bestimmt keinen der Leser, aber zum Nachdenken anregen.
Einige Auszüge aus “Niederungen” werden aus einer Sicht kommentiert, die der Bundesbürger nicht kennen kann.
Der ehemalige Bürger der DDR hingegen versteht die Materie besser, weil er weiß, was erlebter Totalitarismus ist.

Stellen Sie sich vor, (…):

Da kommt die böse Securitate und will Herta Müller verhaften. Wie wehrt sie sich?

Mit dem Satz:
“Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit”!

Erklären sie das einem Bürger der DDR aus Opposition und Widerstand, der weiß, was ein Stasi-Kontakt bedeutet, der weiß, wie es im der Stasi-Folterzelle zugeht oder wie es im Stasi-Gefängnis aussieht!
Er wird sie verlachen!
Wenn die Gestapo kommt, die Stasi oder die Securitate, dann kann man nicht einfach sagen:
“Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit”.

Der im Rechtsstaat lebende Bundesbürger mag das gutgläubig hinnehmen, aber nicht einer aus der totalitaristischen Zelle.
Dieser Satz allein verhöhnt den gesamten Widerstand im Ostblock.

Wenn Dr. van Helsinck Dracula mit dem Kreuz oder einen Vampir mit Knoblauch bannt, dann ist das belustigende “Fiktion”.
Herta Müllers “Fiktion”, lit. wiss. “erfundene Wahrnehmung” erhebt aber den Anspruch, etwas mit real sozialistischer Wirklichkeit zu tun zu haben.
Carl Gibson

Wie viel “Ahnung” haben Sie von dem Leben in der Ceausescu-Diktatur? Woher beziehen Sie ihr Wissen? Wie wäre es mit einem Klarnamen, damit ich erkennen kann, wer hier Einschätzungen einstellt, die gewisse Realitäten verkennen? In Herta Müllers “Niederungen” gibt es überhaupt keine Kritik an den real sozialistischen Wirklichkeiten während der kommunistischen Diktatur. Wo haben Sie diese her? Herta Müller hat gegen die “deutsche Gemeinde” im Banat geschrieben, nicht aber gegen die Kommunisten, die ihr Buch gefördert und überhaupt erst möglich gemacht haben. Lesen Sie erst, was ich oben geschrieben habe, dann können wir gerne in die Details gehen! Carl Gibson

“unsäglich”? Aus Ihrer Sicht vielleicht! Ich hatte Ihnen vor einigen Tagen auf ihre “rumänischen Sätze” geantwortet.
Mit dem “Bekanntheitsgrad von Herta Müller” ist es nicht weit her. Ihre Büchlein lagen wie Blei in den Regalen und wurden angeboten wie Sauerbier – bis zum Nobelpreis.
Nachdem “Atemschaukel” gepusht wurde, hat sich einiges geändert. So werden Namen gemacht.
Zu “Niederungen” – oben habe ich einiges interpretiert – natürlich aus meiner Sicht, aus der Perspektive des tatsächlich Verfolgten, der die Zellen und Foltermethoden der Securitate nicht nur vom Hörensagen kennt – wie Herta Müller.
C. G.

ich freue mich zu hören, dass Sie – nun neugierig gemacht und angeregt – die Herta Müller-Lektüre aufnehmen werden.

Zu meinem Wikipedia- Porträt:


Es wurde kurz nach der Nobelpreisverkündung zerhackt, verkürzt entstellt,

weil es einen Hinweis enthielt, der “schlecht für’s Geschäft” war, nämlich die Feststellung, dass ich in meinem Buch “Symphonie der Freiheit” Herta Müller vorwerfe, eine Nutznießerin des Ceausescu-Regimes gewesen zu sein. Einige Leute hätten mein Porträt in der freien Enzyklopädie am liebsten ganz “entfernt”, “gelöscht”.
Während ich fort “reduziert”, eingedampft wurde, wurde das Porträt Herta Müllers etwas aufgemöbelt, nach dem Vorbild ihres Selbstdarstellungs- und Selbstrechtfertigungs-Artikels “Die Securitate ist noch im Dienst” aus DIE ZEIT vom 23. Juli 2009, wo auch nachträglich “Unpassendes” einfach weggelassen, verändert und anderes retuschiert wurde.
Trotzdem: Meine Vita ist lückenlos und für jedermann nachvollziehbar.
Die Vita von Herta Müller hingegen weist noch manches “schwarze Loch” auf.
Das Schließen dieser Löcher durch Herta Müller, das ich seit 2006 fordere, könnte auch die Fragen klären, ob sie wirklich verfolgt wurde, wann das gewesen sein soll, wer sie verfolgt hat und in welcher Form.
Wir alle hier können in kritischer Diskussion zur Wahrheitsfindung beitragen.
Dies, insofern wir davon ausgehen, das “moralische und politische Integrität” eine Voraussetzung für die Nobelpreisnominierung sein sollen.
Carl Gibson

Jedem das Seine. Über Geschmack kann man streiten – oder eben “nicht” streiten. Jeder soll lesen und selbst zu einer Einschätzung gelangen.
Immerhin wurde diese Art zu schreiben mit einem Nobelpreis für Literatur gewürdigt.
Herta Müller steht nun auf einer Stufe mit Thomas Mann. Schlecht für Thomas Mann?
Legen wir doch den Roman jenseits jeder Romantheorie ohne Anfang und ohne Ende “Herztier” mit “viel erfundener Wahrnehmung” neben den “Zauberberg” oder den “Doktor Faustus” … oder die “Buddenbrooks”, eine ihrer Erzählungen neben “Tod in Venedig” oder “Tonio Kröger”, einen ihren so genannten Essays oder Auszüge aus ihrer so genannten “Poetik” neben die essayistisch-poetologisch-musikalischen Essays von Thomas Mann, vergleichen wir dann auch die Interview-Statements etc.

Vielleicht fällt uns dann etwas auf, das vielleicht, was die Franzosen (Flaubert) die “petite difference” nennen.
Carl Gibson

Aus der “Betroffenheit” heraus liest man anders!
Nicht zu verkennen: Die “besondere Situation” der Angefeindeten.
Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen befanden sich damals in Agonie – mitten im Exodus.
Diktator Ceausescu wollte in seiner Dörfer- Systematisierung die deutschen Siedlungen schleifen lassen und die Deutschen aus den Dörfern in Städte umsiedeln, um sie so zu “assimilieren” und so ihre “kulturelle Identität” auszulöschen.
“So” wurden die Menschen aus dem Land getrieben.
Die BRD bezahlte ein Kopfgeld von ca. 8 000 DM pro Person. Die Verunsicherten Ausreisewilligen verdoppelten den Betrag, indem sie sich das Geld (auf Pump) von Verwandten aus dem Westen besorgten, um die Ausreise zu beschleunigen.
Torschlusspanik. Keiner wollte der letzte sein. Das war 1982, im Jahr als Herta Müllers Angriff auf das Deutschtum im Banat “Niederungen” erschien.
Die bundesdeutsche Fassung im Rotbuch-Verlag erschein 1984. Das war der Exodus der Deutschen aus Rumänien auf dem Höhepunkt. Die letzten ausreisewilligen Deutschen (ohne Bakschisch- Möglichkeiten) mussten bis zur blutigen Revolution im Dezember 1989 warten auf ihre Ausreise warten. Sie konnten erst (nach dem Fall der Mauer) bzw. nach Ceausescus Sturz das Land verlassen – ca. 100 000 Personen.
Herta Müller, die privilegierte Westreisende, aber kam schon 1987 – ganz legal – und ohne Bakschisch!
Wie kam das?

Carl Gibson

Sie wissen es vielleicht – ich wollte diesen Nobelpreis verhindern, nicht nur aus literarischen Gründen, sondern weil ich die “moralische und politische Integrität” von Herta Müller nicht bewiesen vorfand.
Zur Nominierung in Stockholm. Kaum einer wusste davon. Als ich die Sache ansprach, hieß es oft nur: Vor Herta Müller kommen noch hundert andere!
Man hat ihre Literatur und die Nominierung – in meinem Umfeld – nicht ernst genommen.
Was las ich jüngst im “Eulenspiegel”?
Von Nobelpreisträger Günter Grass wäre zu erwarten, dass er endlich mit dem Schreiben aufhöre. Bei Herta Müller aber wäre es wünschenswert gewesen, wenn sie nie damit begonnen hätte.
Die Meinungen gehen also auseinander, Herta Müller ist eine kontroversierte Autorin. Was von ihrem Werk literaturhistorisch Bestand haben wird, wird sich noch zeigen. Den Preis kann man ihr nicht mehr nehmen, aber ihr Werk wird man in der Forschung kritisch unter die Lupe nehmen – weltweit.
Was meinte doch Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki zu diesem Nobelpreis?
Kein Kommentar!
Das ist mehr als tausend Worte!
Carl Gibson

Denunziation, Hetze, Spaltung sind geradezu Spezialitäten von Herta Müller. Sie debütierte mit diesen skandalösen Praktiken und zog sich den Ruf einer “Nestbeschmutzerin” zu, lange vor meiner Zeit. (Ich war damals noch mit konkreter Opposition gegen Ceausescu beschäftigt, auch vom Westen aus, wo ich eine UNO-Klage gegen den roten Diktator auf den Weg brachte, als SLOMR- Sprecher und Kronzeuge der Verfolgung von echten Dissidenten.) Schauen Sie sich bitte folgende Passage näher an, bitte mit etwas Empathie für einen, der mit dem Rücken zur Wand steht, bedroht von einem verbrecherischen System:

“Dein Vater hat viele Tote auf dem Gewissen, sagte eines der betrunkenen Männchen. Ich sagte: Er war im Krieg. Für fünfundzwanzig Tote hat er eine Auszeichnung bekommen. Er hat mehrere Auszeichnungen mitgebracht. In einem Rübenfeld hat er eine Frau vergewaltigt, sagte das Männchen. Zusammen mit vier anderen Soldaten. (…) Es war eine Russin.“

Wer ist das graue Männchen, der aus dem ehemaligen SS-Mitglied einen negativen Helden, ja Massenmörder macht?
Spricht da ein veritabler Zeitzeuge, der ein authentisches Testimonium ablegt, einer dabei war im Schützengraben vor Stalingrad oder doch nur ein boshafter Denunziant in fremdem Auftrag?

(…)
Die Dorfgemeinschaft erscheint in dieser Kurzgeschichte als bedrohende Masse, als eine Summe von unreflektierten Einzelmenschen, die das Anderssein eines Mitmenschen nicht gelten lassen wollen, die den Andersdenkenden bedrohen und „das Gewehr“ auf ihn richten, bereit, Ketzer und Außenseiter jederzeit abzuschießen, besonders Tabu- Brecher und so genannte „Nestbeschmutzer“. Die historisch gewachsene Gemeinde, für viele eine existenzerhaltende Einheit, rechtfertigt sich:

Wir sind stolz auf unsere Gemeinde. Unsere Tüchtigkeit bewahrt und vor dem Untergang. Wir lassen uns nicht beschimpfen, sagte er. Im Namen unserer deutschen Gemeinde wirst du zum Tode verurteilt. Alle richteten ihre Gewehre auf mich. In meinem Kopf war ein betäubender Knall. Ich fiel um und erreichte den Boden nicht. Ich blieb quer über ihren Köpfen in der Luft liegen.“
Die deutsche Gesellschaft und Gemeinschaft im Banater Dorf wird zum Feindbild erhoben – ihr Wertesystem, aus linksintellektueller Sicht kleinbürgerlich, spießig, heuchlerisch, faschistoid oder mit latenten Hang zum Faschismus, wird abgelehnt, weil es der freien Selbstentfaltung des kreativen Individuums, des Schaffenden in allen Bereichen der Existenz, zuwiderläuft. Wo andere die Geborgenheit fanden, ein Gefühl von Heimat und deutscher Identität, sahen einige Extremdenker die Dinge anders. Die Konsequenz bedeutete Zäsur, Bruch mit der nicht mehr geliebten „Werte-Welt der Vorväter“, eben weil der letzte große Krieg neue Fakten geschaffen hatte – und neue Formen von Verantwortung und Schuld.”
 

 

Bitte beachten Sie die Zitate aus “Niederungen”/ Grabrede.

Carl Gibson

(…)schreibt oben: “Sie stellen eine unverhohlene Kritik der nationalkommunistischen Diktatur in Rumänien dar. Die Geschichten zeigen Herta Müller damit genau von der politischen Seite her, die ihr bzw. ihrem Werk von ignoranten Kritikern abgesprochen wird.”
Ein Mythos ist das. Herta Müller war keine Kommunismuskritikerin, sondern eine Nutznießerin des Systems. Man kann “Kritik”, die man heute gerne hätte, auch a posteriori “an den Haaren herbeiziehen”. Das reicht für die Tagespresse, aber nicht für die Wissenschaft.
Man meint auch, Herta Müller sei verfolgt worden. Auch das ist ein Mythos.
Weshalb sollte die Rumänische Kommunistische Partei im Jahr 1982 – mitten im Kalten Krieg – und noch Jahre vor dem Auftreten Gorbatschows in der Sowjetunion als Reformer – ein Buch zulassen, gar fördern, das systemkritisch ist?
Herta Müller durfte mehrfach in den Westen reisen (um 1984) und ihr Gatte, Dichter und RKP- Mitglied Richard Wagner, – heute auf der “Achse des Guten” neokonservativ aktiv – durfte es auch (1985). Beide kehrten freiwillig an der Ort ihrer Verfolgung zurück. Weshalb?
Carl Gibson

Ich habe Sie zitiert und das Zitat kommentiert. Zum “Privaten” – ich will nur objektiv wissen, ob Sie nach Alter, Herkunft, Erfahrung etc. über Totalitarismus informiert sind. Interpretiert habe ich oben “relevante” Passagen – einer an den Haaren herbeigezogenen “Regimekritik” werde ich nicht folgen, da ich eine andere Vorstellung von Opposition habe.
Carl Gibson

Die drei von Ihnen erwähnten Geschichtlein sind aus meiner Sicht schlechthin irrelevant. Opposition gegen Securitate und gegen die Kommunistische Partei Ceausescus war etwas anderes. Was wissen Sie davon, (…)?

Herta Müller war mit einem Mitglied der Rumänischen Kommunistischen Partei verheiratet!
Wer soll sie denn verfolgt haben?
Weshalb blieb sie 1984 nicht hier im Westen?
Das sind relevante Fragen, (…)!

@ (…): Sie schreiben:

“warum recherchieren nicht namhafte journalisten oder
andere in der öffentlichkeit agierende personen?
es scheint in der at einige wiedersprüche im leben der herta müller zu geben.
liebe herta müller, klären sie uns auf, helfen sie uns durch dieses dickicht vieler offener und irreführender fragen, wir ergreifen gerne ihre hand um aus diesem labyrinth zu kommen.

ich schlage eine offene tv-runde: bestehend aus ehemaligen ceausecu-oppositionellen, rumänischen schriftstellern (wie z.b. schlesak), historikern…
und vor allem kritischen, vorbehaltslosen, unbefangenen moderatoren/innen vor.”

Vielleicht kommt es dazu. Auf DIE ZEIT- Online bin ich gesperrt, bei SPIEGEL- Online werden einige Beiträge aus meiner Feder nicht veröffentlicht, meine kritischen Kommentare in FAZ.net werden im Internet nicht gefunden – dagegen gehalten habe ich jedoch von Bukarest (Romania Libera) bis in die USA (ABC-Sender). Viele kritische Kommentare wurden in Wien veröffentlicht, in “Die Presse”, auch auf der ARD-Seite, Report- Magazin aus Mainz des SWR.
Eine öffentliche Debatte aber kann hier auf Freitag beginnen – das ist die richtige Adresse für den kritischen Dialog mitten in Berlin, am Puls der Zeit und der Demokratie (freie Meinungsäußerung!)
Carl Gibson

Wo bleibt der DDR-Widerstand in dieser Debatte? Bürgerrechtler, Opponenten, Widerstandskämpfer gegen die SED-Diktatur könnten hier “ihre” (objektivierende) Sicht” der Dinge einbringen und den einen oder anderen Mythos bzw. Selbst-Mythisierung überprüfen.
Schließlich geht es nicht nur um “Literatur”, sondern auch um Politik und Ethos.
Carl Gibson

Bisher musste ich aus den Katakomben rufen, wo mich keiner hören konnte,
während Herta Müller ihr Forum in der ZEIT hatte, auf dem Markt, wo sie mit lauter Stimme ihre Sicht der Dinge propagieren durfte, obwohl diese in vielen Punkten nichts mit der historischen Wahrheit zu tun haben.

Ist das gerecht, (..)?
Der DDR-Widerstand wird sich noch melden!
Hunderte Namen aus allen Bereichen der Gesellschaft bilden diesen Widerstand gegen die SED-Diktatur und gegen das “Unrechte” in der Deutschen “Demokratischen” Republik.

Geschichte schreibt man nicht an einem Tag.
Voltaire brauchte seine Zeit, um hunderte Briefe in einer Sache (Apologie) zu schreiben, Emile Zola ebenso.

Selbst der “deutsche Widerstand” gegen Hitler brauchte Jahre, um ein Ohr und Akzeptanz zu finden.
So ist das mit den Andersdenkenden im Kampf gegen das Establishment.

Herta Müller ist heute als Mittel ein Teil dieses Establishments.
Carl Gibson

ich vertraue Ihrem kritischen Urteil und bin bereit solche Vorwürfe wie oben zu ertragen – bis zur Gegenprobe.

Hier einige Links, auch in Sachen “indirekte” Zensur, Beeinflussung, Manipulation:

community.zeit.de/commentsection/url/2009/31/Securitate

www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,654169,00.html

Mein “Offener Brief an Herta Müller” ist auf

www.siebenbuerger.de
abrufbar (allgemeines Forum), ebenso die Debatten zum Thema Herta Müller und Richard Wagner, die dort länger als ein Jahr intensiv und kontrovers geführt wurden.
Dort auch diverse Artikel zu meiner Opposition.
Weitere Links folgen gleich. Carl Gibson

Zur Securitate- Thematik bzw. zum angeblichen Widerstand von Herta Müller /Verweigerung einer Mitarbeit sei empfohlen hier auf Freitag:

www.freitag.de/community/blogs/schlesak/die-securitate-ihre-foltermethoden-ihre-dissidenten-und-informanten

Romancier Dieter Schlesak ( Capesius, der Auschwitzapotheker) ist ein genauer Kenner der Materie und Literat von Rang. Er floh 1969 aus Rumänien und kennt die Materie als Insider mit eigener Securitate- Erfahrung als Verfolgter.

Zusätzlich zur “Siebenbürgischen Zeitung” empfehle ich einen Blick auf
www.banatblog.eu
mit zahlreichen Debatten zur Thematik (Securitate, Denunziation, IMs, Herta Müller, Richard Wagner, Banat, Nobelpreisrezeption etc.)
Freuden des Googelns empfehle ich das Verknüpfen der Begriffe und Namen – tausende Treffer warten auf kritische Analyse und Auswertung.
Carl Gibson

in meinem Buch “Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur, Dettelbach 2008 geht es auf 418 eng beschrieben Seiten im großen Format um die Dokumentation der ersten freien Gewerkschaftsbewegung in Osteuropa, fast zwei Jahre vor Solidarnosc in Polen.

Als Organisator dieser Menschenrechts- bzw. Bürgerbewegung musste ich damals ins Gefängnis.
In meinen Buch ist die kulturelle Dissidenz nur ein Randthema innerhalb der “Dissidenz” überhaupt – und die deutschen Dichter bzw. Schriftsteller werden nur in wenigen Kapitel tangiert ( keine 5% der Materie!)
Ergo schrieb ich das Buch nicht “gegen” Herta Müller!
Aber ignorieren konnte ich die Materie auch nicht, weil Herta Müller und Richard Wagner in dem SPIEGEL-Interview aus dem Jahr 1987 nach ihrer Ankunft hier jede “Dissidenz” in Rumänien leugneten, sich aber als “doppelt” Verfolgte ausgaben,
verfolgt von den Banater Schwaben und von der Securitate Ceausescus.

Das sind Märchen, Herr Friedland.
Jeder kann im Internet in mein Buch über www. books.google.de

 Einblick nehmen.

Das Buch ist nicht für einen großen Leserkreis geschrieben und hat mir noch keine materiellen Vorteile eingebracht.
Es ist das Testimonium eines Zeitzeugen, der die Ceausescu-Diktatur anders erlebt hat als Herta Müller sie schildert.
Jeder ist frei, meine Sachen zu lesen oder die Literatur von Herta Müller.
Mir geht es um konkrete Vergangenheitsaufarbeitung und -bewältigung, um historische Fakten, um Realität, um Moral, um Ethos, nicht um “Fiktion”.

Bd.2 habe ich seit fast zwei Jahren zurückgestellt, um diese Debatte führen zu können. Aufklärung ist angesagt, da Herta Müller mit ihren Denunziationen fortfährt, selbst aber keinen Lebenslauf vorlegt, obwohl es – nach ihrer Aussage in dem ZEIT-Artikel eine Securitate- Akte gibt, die sie als “Agentin” dieser Securitate darstellt.
Was ist wahr?
Was ist falsch?
Was ist gefälscht?
Wir werden es herausfinden, Herr Friedland.
Carl Gibson

(…)who? Sie reden hier wie der Blinde von der Sonne, unterstellen mir “heiße Luft!” Wo sind Ihre “Ergüsse”, ihre Meriten?

Sind Sie freiwillig hier oder in “Mission” unterwegs, um den Absatz anzukurbeln?

Das alles hatte ich schon hundertfach: Ablenkung, Desinformation, Akzidens, statt Substanz.
So einfach ist das nicht. Die kritischen Köpfe hier werden selbst zu einer Einschätzung gelangen, sie müssen sich nur das ansehen, was die Zensoren bei der ZEIT von meiner Kommentare noch übriggelassen haben. Das reicht schon aus, denn das spricht Bände.
Carl Gibson

Freiheit, Freiheit, Freiheit! –
 
 

 

schreit Mel Gibson in „Braveheart“!

Und Carl Gibson schreit:

Wahrheit, Wahrheit, Wahrheit!

Apropos ideologische Konsequenz:

Aus einigen enthusiastischen Linken wurden später stramme Konservative.
Andererseits wurden aus ehemals Konservativen mit zunehmendem Alter und Einsicht in die Wirklichkeiten wahrhaftige Linke.
Darüber sollten gewisse Leute einmal nachdenken.
Den Ignoranten rate ich meinen Text zu lesen, den Links zu folgen … und mit dem Nachdenken zu beginnen.
Carl Gibson

Herta Müller und ihr ehemaliger Gatte Richard Wagner, heute beide Wahl-Berliner, haben die linke Weltanschauung verraten. Früher einmal links ( Wagner gar Mitglied der RKP)stehen sie heute im antikommunistischen Langer und wettern als stramme Konservative gegen etwas, wogegen sie früher in der Ceausescu-Diktatur hätten opponieren müssen.
Damals arrangierten sie sich mit den Machthabenden – heute ist alles vergessen und wird verdreht, so wie es gerade passt, a la (…):
Der “Widerstand”, den man gerne hätte, wird via forcierter Interpretation an den Haaren herbei gezogen.
Bisher hat das gut gereicht, da in der Tat niemand tiefer gegraben hat, um nachzufragen ,was konkret vor 1987 war.

Weshalb durften beide frei in den Westen reisen, während andere an der grünen Grenze erschlagen wurden?
Weshalb durften beide 1987 galant ausreisen?

Den Text oben habe ich auch für Spezialisten wie Ingo Arend hier eingestellt – es ist aber nur “eine” Sicht der Dinge, mehr nicht.

Mich überrascht die Zurückhaltung hier, mitten in Berlin! Hat denn niemand mehr von Herta Müller gelesen?

Reden wir doch konkret über ihr Oeuvre!
Was ist Fiktion, was ist Realität?

Was ist mit den Interviews?

Erwarten wir da auch nur “Fiktion”?
Oder wollen wir wissen, was wahr war und ist?

Herta Müller denunzierte am laufenden Band! Der ZEIT-Artikel ist voll von Denunziation!

 Die ZEIT weigerte sich aber, die Gegendarstellung eines Betroffenen zur drucken.

Weshalb?

Weshalb bekommt die Lüge eine große Plattform – auf dem Markt, vor den Menschen?

Und weshalb müssen die echten Dissidenten und Widerständler aus den Katakomben schreien?

Viel Stoff für “Freitag”!
Wer mehr wissen will, muss recherchieren, berichten!

Weshalb stützt eine FAZ die Lüge?
Weshalb kapitulieren linke Kreise vor der Allmacht der Konservativen in Sachen Lobby?

Der von mir verlinkte ZEIT-Artikel, gespickt mit Lügen aller Art (Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit!!! etc. etc.)ist ein guter Einstieg.

Jedem anderen Schriftsteller hätte diese Art Bericht das Genick gebrochen – nicht aber Herta Müller!

Der Filz und die Heuchelei stinken zum Himmel.
Aber wir haben nichts Besseres verdient, wenn wir das nicht ändern.
Die obskuren (…) lachen sich ins Fäustchen und streichen den Lohn ein.
Carl Gibson (von unterwegs)

Die Frage ist, ob eine “geistige Autorität” auch “moralisch integer sein muss oder nicht.
In diesen Tagen von Sodom und Gomorra in Kirche und Gesellschaft erscheint uns die eine oder andere “kleine Lüge” noch tragbar. Man schaut weg, abgelenkt von den vielen großen Lügen wie Globalisierung, Krieg, Verletzung der Menschenrechte selbst in demokratischen Staaten etc.
Wie viele “schwarze Flecken” erträgt eine weiße Weste – und wie groß dürfen die schwarzen Flecken sein bis das Weiß verschwindet?

Am Anfang stehen Werte wie Wahrheit, Moral, Vertrauen. Werden sie in kleinen Schritten aufgegeben, dann machen sich Heuchelei und Lüge breit, die einen gesellschaftlichen Niedergang nach sich ziehen.
Die echte Diskussion hat noch nicht richtig begonnen.
Carl Gibson

Die Wahrheit steht weder links noch rechts. Gewisse Dinge sind einfach nur wahr oder falsch. Wer, wie gewisse Autoren, Wahrheit und Lüge vermengt, Fiktion als Realität verbreitet, der verfälscht Realität und Geschichte.
Dadurch entsteht ein falsches Bild von Menschen und Zeiten, ein Zerrbild, das zur Kultivierung von Hass, Hetze und Spaltung genutzt wird.
Wer genauer hin schaut und hinter die potjomkischen Fassaden blickt, sollte eigentlich erkennen, was Täuschung ist und wo Mythen regieren.
Carl Gibson

wenn wir Ethos, Moral, Wahrheit, Vertrauen andere Werte aufgeben, dann wird aus unserer Gesellschaft ein großer Saustall, ein Sodom und Gomorra, wie es vielleicht vor der Sintflut existierte. dahinter ein allmächtiger Staat, wo der Wille zur Macht regiert und die Kraft des Stärkeren.

Wollen wir das – nach den Erfahrungen der braunen und der roten Diktatur hier in Deutschland und anderswo?

Apropos “Nestbeschmutzung”!
Der Begriff stammt nicht von mir. Er ist alt und wurde auf Herta Müller bezogen, als sie “Niederungen” vorlegte (1982).

Das habe ich oben kommentiert.

Doch wir müssen differenzieren: Wenn Thomas Bernhard oder Elfriede Jelinek (Nobelpreisträgerin) Missstände der österreichischen Gesellschaft anprangern, dann ist das legitim, weil die intakte Struktur des österreichischen Volkes oder Staates durch diese “konstruktive” Kritik nicht existenziell tangiert wird, ganz im Gegenteil!
Dieses “den Finger in die Wunde legen” kann sogar heilsam wirken und zur Behebung der Missstände führen.

Herta Müller aber kritisierte eine existenziell bedrohte Minderheit in Agonie und Exodus mit dem Rücken zur Wand, bedroht von einem verrückt gewordenen Diktator Ceausescu. Das ist ein kleiner, feiner Unterschied.

Herta Müller hätte aber die real sozialistische Gesellschaft anprangern, kritisieren können.
Das hat sie nicht getan.

Jetzt so etwas wie Kritik an den Haaren herbei ziehen zu wollen, ist einfach lächerlich, auch wenn sich Helfer und Helfershelfer finden, die ihr beim Zementieren ihrer Selbstmythisierung helfen – bis hin zum Fernsehen!

Kritisch betrachtet wird nichts davon Bestand haben. Carl Gibson

wer etwas zu sagen hat, der kann es “offen” sagen.

In einer “offenen Gesellschaft” sollte es keine Tabus geben.
Soviel “Anstand” und Ehre sollte auch da sein, dass kein anonymer Obskurantist andere Teilnehmer stigmatisiert, verunglimpft oder mit Schmutz bewirft.

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mir Steinen werfen.


Herta Müller hat öffentlich einige Namen genannt und diesen Personen eine Securitate- Mitarbeit vorgeworfen. Sie hat aber vergessen offenzulegen, in welchem Verhältnis sie zur Securitate stand.

Wer sagt uns,was an ihrer Akte “echt und was daran “falsch” ist?

Wer andere denunziert und öffentlich diskreditiert, der sollte die eigene Vita offen legen.
Herta Müller hat das noch nicht getan.
Also werden viele offene Fragen vorerst noch unbeantwortet bleiben. Ist das gut so?

Zum Einstieg in die Materie Herta Müller empfehle ich ihre Selbstdarstellung in der ZEIT.
Ein Teil des Artikels soll von ihr selbst stammen – ein anderer Teil stammt vermutlich aus der Feder eines ZEIT-Redakteurs.
Wer welchem Teil geschrieben ist noch nicht geklärt.

Von dem ZEIT-Artikel “Die Securitate ist noch im Dienst” existieren zwei Varianten, eine erste Druckfassung” – und eine “retuschierte” Onlinefassung.
So etwas nennt sich kritischer Journalismus a la ZEIT.
Carl Gibson

Im Science-Fiction-Roman sind der Erfindung keine Grenzen gesetzt. Je fantasievoller ein Werk ausfällt,desto besser. Nur hat diese irdische Welt mit ihren Unzulänglichkeiten wenig mit kosmischen Sphären zu tun.
Aus Herta Müllers “erfundener Wahrnehmung” entstehen Welten, die fern der tatsächlichen Wirklichkeit angesiedelt sind. Es sind zum Teil surreale “Zerrbilder” des Banats, der Banater Schwaben, der Verhältnisse in Rumänien und der dämonisierten Securitate. Das Banat, “die Hölle auf Erden” (F. C. Delius in einer “Niederungen”-Rezension im SPIEGEL 1984), die rückständig verzopften, sich gegenseitig hassenden Banater Schwaben, feige Rumänen und eine irreale Securitate ( aus der Imagination konstruiert), das sind Bilder, die die Vorstellung der bundesdeutschen Lesers ohne Totalitarismus- Erfahrung prägen. Gutgläubig nimmt er sie als real hin. “Ambivalente”, nebulöse Aussagen in Interviews zur Vita von Herta Müller vor 1987 verstärken diese Zerrbilder noch und verfälschen die historische Wahrheit vollkommen.
Sonderbar:

Es war der “Hass”, der Herta Müller antrieb, “Niederungen” zu schreiben,

nicht die Liebe oder die Nächstenliebe.

Carl Gibson

Offensichtlich will man bestimmte Wahrheiten” einfach nicht zur Kenntnis nehmen, schon gar nicht verbreiten!
Wenn ein Autor einer großen Tageszeitung aus Frankfurt (FAZ) bestimmte Varianten, Positionen zur Herta Müller-Securitate- Akte “Cristina” einfach übernimmt und sie “unkritisch” weiter transportiert, veröffentlicht, ohne ihren Wahrheitsgehalt kritisch überprüft zu haben, dann grenzt das an journalistische Fahrlässigkeit jenseits eines Berufsethos.
Wo bleiben “kritischer und investigativer Journalismus”?
Widerstand via “Kommentar” auf FAZ.net ist zwecklos, da diese Kommentare von Suchmaschinen nicht gefunden werden – big brother lässt grüßen!

DIE ZEIT eröffnet eine Diskussion zum Thema “Securitate” via Herta Müller- Artikel vom 23. Juli 2009. Als es dann brenzlich wird und manche Leser kritische Kommentare publizieren, eliminiert man diese über ein “Deleatur”, macht tabula rasa – und stoppt die Debatte schon nach wenigen Tagen! (damit das Versagen der ZEIT und der Autorin Herta Müller nicht deutlich wird und Kreise zieht!)

Ach, wie hatte man den Honecker- und Ceausescu- Staat beschimpft, als der Staat und die eine Partei die Medien gängelten!

Und jetzt? Jetzt üben wir uns ein in “vorauseilenden Gehorsam” wie im Absolutismus!

Die großen Zeitungen zensieren sich selbst
– und filtern ihre Vorstellung von “Wahrheit” und “Presse-bzw Meinungsfreiheit” so, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.

So wird der Einzelne unfrei und desinformiert
– so wird eine “bestimmte Politik” durchaus “gemacht”, die nur gewissen Kreisen dient.

Das Schäbige daran: Auch Kunst, Kultur, Literatur sind Mittel dazu.
Und einige Künstler machen auch noch mit.
Der “aufrechte Gang”? Auch ein Mythos!
Carl Gibson

Das sollten wir Herta Müller ins Stammbuch schreiben!
Der Auftakt ihrer Angriffe erfolgte in “Niederungen” gegen die eigenen Landsleute aus dem Banat!
Dann nach der Ausreise griff Herta Müller von sicheren Hafen Westberlin” aus Ceausescu an und nannte ihn einen Idioten,
dann polemisierte sie gegen die “Securitate” im fernen Rumänien, dass sie gerade hatte gnädig verlassen dürfen ( ohne “echt”verfolgt gewesen zu sein) – und schließlich hier gegen angebliche Helfer und Helfershelfer dieser dämonisierten “Securitate”.

Ihr ehemaliger Gatte, RKP- Mann Richard Wagner, zählt sogar mich, das eindeutige Opfer, zu diesem finstern Geheimdienst-Imperium und rückt mich in die Nähe der Verbrecherorganisation Costa Nostra. Solche Verunglimpfungen wurden auf der ZEIT-Seite nicht eliminiert – und sind wohl immer noch dort nachzulesen.

Die letzten Angriffe von Herta Müller in dem ZEIT-Artikel “Die Securitate ist noch im Dienst” vom 23. Juli 2009 (weiter oben verlinkt! richteten sich gegen die “Landsmannschaft der Banater Schwaben” mit dem Diktum “Die Verleumdung gehört zum Brauchtum der Banater Schwaben”,
gegen einzelne Mitarbeiter dieses winzigen Vertriebenen-Verbandes, ferner gegen die Evangelische Kirche der Siebenbürger Sachsen A.B. von der Paulskirche aus –

allen wird eine Securitate -Mitwirkung (IM Tätigkeit) nachgesagt;
weitere Opfer der von Herta Müller betriebenen Angriffe:
Dichter Werner Söllner, Journalist Franz Schleich (siehe dazu die ARD-SWR-Report Sendung)und Lehrer Grosz aus Oppenheim.
Die Steinigung durch Herta Müller geht weiter – und die Opfer können sich nicht wehren.

Korrekt, das alles?

Wer wirft hier den ersten Stein?
Wenn Herta Müller wirklich auch ein Opfer war, dann soll sie beweisen, wann diese angebliche Verfolgung einsetzte, wie sie ablief, wer sie verfolgte und wie sich diese Verfolgung zu den Privilegien verhielt, die sie im sozialistischen Rumänien genießen durfte (Buch-Publikation, Westreisen etc.).

Carl Gibson

es gibt echte Dissidenten, Oppositionelle, Widerständler – sie kommen aus dem Volk, agieren, stellen sich gegen Unrecht, gehen für ihre Überzeugungen ins Gefängnis, opfern gar ihr Leben, für ein Idee, für die “Freiheit”, “Gerechtigkeit”, Wahrheit.

Dann gibt es da noch einige “Trittbrettfahrer der Dissidenz” –
solange sie systemloyal sind und vom System profitieren, wollen sie es sich nicht mit der Diktatur verderben. Sie drücken beide Augen zu und machen mit beim großen Verbrechen, indem sie es dulden und billigen.
Später, wenn der Drache erschlagen ist, kommen sie aus der Höhle hervor, präsentieren die Zungen des Ungeheuers, das andere erschlagen haben – und wollen plötzlich auch als “Dissidenten” gelten.

Herta Müller und Richard Wagner von der RKP haben nichts mit Dissidenz oder Widerstand in Rumänien zu tun, nicht einmal mit “kultureller” Opposition.

Sie waren Partei und auf der Seite der Macht.
Im Westen wurden sie als Widerständler inszeniert, in Wahrheit aber sind es lediglich Pseudo-Dissidenten.
Herta Müller kennt das Gefängnis, Folter etc. vom Hörensagen. Ihre “Securitate” ist pure Fiktion.

Die KP-Leute, die mich als Gründer der freien Gewerkschaft SLOMR verhaften, aburteilen und ins Gefängnis werfen ließen, waren in einer Partei mit Richard Wagner, dem Gatten von Herta Müller.
Herta Müller war also mit der KP verheiratet.

Und wer war “Schwert und Schild der Partei” in der DDR und bei Ceausescu – die Stasi, die in der Ceausescu-Diktatur “Securitate” hieß.

KP und Securitate bildeten dort die Machtstruktur . Sie waren eine Einheit.

Wer zur KP stand, billigte auch die Securitate.

Noch im Jahr 1985 appellierten Herta Müller und Richard Wagner an die Unterstützung der RKP, um weitere Privilegien durchzusetzen!
Politisch naiv?
Auch diese Materie habe ich abgehandelt.

Weshalb scheuen diese Pseudo-Dissidenten die Konfrontation von Angesicht zu Angesicht im Fernsehen?
haben sie etwas zu verbergen?
Gehen ihnen die Argumente aus?

Das deutsche Fernsehen wurde von Herta Müller instrumentalisiert, um angebliche Securitate-IMs zu entlarven, Zeitzeugen der anderen Seite oder die Opfer selbst wurden nicht gehört! Weshalb?

Wie lange hält die Protektion noch? In wessen Interesse wird Herta Müller von konservativen Händen protegiert? Cui bono?

Die Linken sollten ein vitales Selbst-Interesse haben, diese Frage aufzuklären.
Mein “Offener Brief an Herta Müller” abrufbar unter:

www.siebenbuerger.de/forum/allgemein/863-offener-brief-an-herta-mueller-aus/seite10.html

ist immer noch nicht beantwortet.
Was zwei Jahre lang zum Thema öffentlich diskutiert wurde, ist im Forum

 www.siebenbuerger.de

nachzulesen, mit vielen Beiträgen von Personen, die die Verhältnisse im kommunistischen Rumänien aus eigener Erfahrung kennen.
Carl Gibson

Es gibt Leute, Magnus, die bringen es fertig, immer auf der Seite der “Guten” zu stehen.

Sie wenden den Hals, so wie es gerade passt!
Vor jeder Schlacht, lassen sie eine Daunenfeder fallen, damit sie sehen, woher der Wind weht.
Solche Leute heulen gerne mit den Wölfen und sie machen dort mit, wo es etwas abzustauben gibt.

Ich rede in diesem Zusammenhang vom “Wendehals-Prinzip”!

Wozu Anstand und Würde?
Wozu konsequent zu einer Weltanschauung stehen? Der Mensch ist ein Entwicklungswesen!
Man ist flexibel und geht mit der Zeit! Mit ihrem Geist oder auch Ungeist!
Und wenn es opportun ist, dann schlägt man sich – politisch korrekt – auf die Seite der “Guten”.

Richard Wagner war früher auch schon politisch korrekt, systemloyal und wollte auf keinen Fall als “Dissident” gelten, aber mit der Metapher eine Diktatur verändern, statt politisch anzukämpfen.

Dazu habe ich einiges geschrieben in meinem Buch. Vielleicht bringt jemand eine “Leseprobe” wie  (…) bei Müller und Wagner.
Zu Wagner gibt es hier auf Freitag seit gestern eine eigene Diskussion – dafür hat ebenfalls “(…)” gesorgt, der Blogger, der sein Antlitz nicht lüften will, unter:

www.freitag.de/community/blogs/galut/vom-sieg-der-metapher-anmerkungen-zu-richard-wagners-frueher-lyrik

Ich habe die Sache kommentiert. Wagner und Müller standen dieser BRD früher sehr skeptisch gegenüber – heute aber sagt uns der gewandelte Altkommunist, was Sache ist, in einer Polemik “Jetzt reicht’s” oder so ähnlich … aus der Sicht des Wolfs im Schafspelz … politisch korrekt natürlich – lupus in fabula?
Carl Gibson

Mann kann auch genial lügen und täuschen –
die Nepoten des Fürsten Potjomkin wissen davon, die Baron von Münchhausens und Felix Krulls der Jetztzeit!

Die Welt will betrogen sein!
Also betrügen wir sie!

Der Puppenspieler zieht die Fäden – und die Marionetten tanzen.

Die Welt steht auf dem Kopf, die Lüge regiert und der Tanz um das goldene Kalb geht weiter.
Alles hat seinen Preis – Umwertung aller Werte zu einem neuen Sodom und Gomorra?

Warten wir, nein, nicht auf Godot, sondern auf eine neue Sintflut!?

Der Fisch stinkt vom Kopf her, heißt es in einigen Kulturen.
Wird die Wahrheit uns noch frei machen?
Carl Gibson

Das sind ja ganz neue Töne und Erkenntnisse, . Kann es sein, dass wir doch bald zu den Fakten zurückkehren?
Zu Richard Wagner: Seinen Schreibstil, der nach meiner Auffassung von Entwicklungslosigkeit bestimmt wird und seinen “Erfolg” als Autor will ich hier nicht beurteilen.
Mir reicht die geistige Wende vom Linken und Marxisten (KP-Mitglied) zum Konservativen, der auf der Achse des Guten schreibt.
Das fiese an jener Achse: Man kann die Statements der Auguren dort zur Kenntnis nehmen, aber man kann ihnen nicht antworten, es sei denn, man schickt ihnen ein Email.
Auch das ist eine Form der Kommunikation – nur hat die kritische Öffentlichkeit keinen Anteil an dem Austausch.
Was mich tangiert:
Richard Wagner hat mir im Namen von Herta Müller mit Anwälten und Gericht gedroht – und er hat mich damit zu Tode erschreckt! Feine Geister diese Leute, die von Kollegen eine Maulkorb einfordern, nur weil sie unbequeme Fragen stellen.
Dieser Poet Richard Wagner, neuerdings auch Hobbyphilosoph,hat mich mehrfach von Rumänien aus in den Blatt “Banater Zeitung”, Beilage zur Allgemeinen Deutschen Zeitung (ADZ) angegriffen, ohne dass der zuständige Redakteur Werner Kremm dort meine “Gegendarstellung” gedruckt hätte. W. Kremm ist ein alter Gefährte aus der so genannten Aktionsgruppe Banat, einer, der es vorzog in Rumänien zu bleiben.
Sein Artikel “Franzls Kumpan Judas”, ein mit antisemitischem Vokabular versetzter Bericht, bildet den Auftakt bzw. die Ankündigung einer Serie von “Enthüllungen” ehemaliger Securitate- IMs, einen Prozess, den wir inzwischen fast schon hinter uns haben – mit viel Schlamm.
Richard Wagner ist für Herta Müller aktiv, im wirtschaftlichen Zusammenspiel, obwohl er im Jahr 1989 von ihr geschieden wurde.
Jetzt verwaltet er ihre “Akte Cristina” und gibt das an die Presse weiter, was ihm behagt, allerdings mit der von ihm mit gelieferten Interpretation, die dann unkritisch in Zeitungen wie die FAZ im Namen anderer Autoren weiter transportiert wird.
Auf kleinere Forum-Betreiber aber übt Richard Wagner Druck aus, wenn etwa aus meiner Feder Kommentare veröffentlicht werden, die ihm und Herta Müller nicht behagen.
Der mir angedrohte Prozess steht noch aus.
Carl Gibson

Satire ist immer gut!

Wenn ich im “Eulenspiegel” lese, manch ein kritischer Kopf erwarte inzwischen, dass Nobelpreisträger Günter Grass mit dem Schreiben aufhöre und wünschte, Herta Müller hätte nie damit angefangen, dann ist Essenzielles satirisch auf den Punkt gebracht.
Auch mich hat man hier schon einen Satiriker genannt, um mich in eine (unseriöse) Ecke zu stellen – aber ich nahm es als Ehrung auf und an. Satire enthüllt und brandmarkt schärfer als jeder tierische Ernst.
Aber es gibt auch Grenzen des Spotts – dort wo die Betroffenheit der Opfer einsetzt, ist es mit dem Spaß vorbei. Über totalitäre Menschenrechtsverletzungen und KZs kann man keine Späße machen – da wird es existenziell, ernst und vor allem moralisch.
Wenn es auf Vergangenheitsaufarbeitung und Vergangenheitsbewältigung ankommt, dann ist geschichtsverfälschende Literatur nur deplatziert.
Herta Müller hat sich auch in Satire versucht, im “schwäbischen Bad”! Und was hat sie bewirkt, geerntet?
Gekränkte, beleidigte Menschen, die sich in ihrer Identität in Frage gestellt fühlten.
Carl Gibson

In der so genannten Aktionsgruppe Banat (ein lockerer Freundeskreis unterschiedlicher Individuen ohne Statuten,Programm, Kodex etc.) und ohne eigentliche “politische” Aktion gab es Leute, die auch “Stalin” gut fanden, weil sie im jugendlichen Alter eine geschönte Biographie des roten Diktators gelesen und von seinen Verbrechen vor allem am russischen Volk und anderen Völkern der Sowjetunion noch nichts gehört hatten.

Was finden Sie so toll?

Das Wenden des Halses und 180 Grad?

Den Wandel des Kommunisten zum Kommunismuskritiker und Antikommunisten?

Oder die Methoden, der Unwahrheit zum Durchbruch zu verhelfen, auch über sanfte Drohung?
Carl Gibson

Fehlanzeige auf breiter Front – Desinformation pur!

Woher beziehen Sie Ihre “Informationen”?
Diese sind genau so falsch wie die “Informationen” des Rezensenten Stefan Lüddemann aus Berlin.

Richtig ist: Die oben von Ihnen ( und dem Rezensenten) als “neu” angepriesenen Geschichtlein sind “nicht neu”.
Sie erschienen bereits in Bukarest in der Edition von 1982 (Erstedition)- deshalb kannte ich sie bereits … wie ich Ihnen oben schon vor Tagen schrieb.
Herta Müllers Debütwerk “Niederungen” ist nicht zensiert worden.

Das ist blanke Fehlinformation, die jetzt gestreut wird ( oben sagte ich das schon!)

Lügen wir, was das Zeug hält!
Und munitionieren wir den Rezensenten mit falschen Fakten, damit er diese gutgläubig in Umlauf bringt.

Herr Lüddemann hätte bei mir anfragen können – und andere Journalisten auch.
Aber wozu?

Wenn Herta Müller sagt, ihr Werk sei zensiert worden, dann nimmt man das so hin, obwohl es nicht stimmt.
Carl Gibson

Noch besser wäre zu wissen, wann Herta Müllers “Regimekritik” begonnen hat, werter (…).
Wann erfolgte der Anwerbe-Versuch der Securitate?
War das 1976, gleich nach dem Studium?
Oder doch erst 1986, nachdem sie zusammen mit ihrem zweiten Gatten Wagner einen Ausreiseantrag in die BRD stellte?
Diese 10 Jahre Differenz würden einiges erklären.
Unkrititischen Umgang mit der Herta Müller-Akte Cristina fand ich in der FAZ vor,

vor allem aber in DIE ZEIT.
Ich habe den Eindruck, dass einige Redakteure, Autoren, Journalisten das tun müssen, was ihnen von höherer Warte aus aufgetragen wird – in Gleichschaltung wie bei Ceausescu, Honecker und in anderen totalitären Staaten.

Noch ein Wort zu den Gatten von Herta Müller (Details auf www.banatblog.eu ). In erster Ehe war sie mit einem Ingenieur Karl verheiratet, ein Banater Schwabe – ihr dritter Ehemann heißt angeblich Henry Merkel. Beide dürften Biographen, Interpreten, Literaturhistoriker weniger interessieren als Richard Wagner (1984-1989 mit H. M. verheiratet), der möglicherweise auf die Genese von Herta Müllers Werk eingewirkt hat, konzeptionell, ideell, sogar ideologisch-strategisch?

Editiert wegen eines Verstoßes gegen die AGB. Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen.
Mich interessiert ein komplette Vita Herta Müllers vor 1987,weil sie für diese Zeit eine Dissidenz reklamiert, die nie stattgefunden hat.
Ebenso wurde ihr Werk nicht “zensiert”.
Bisher aber glaubt man ihr, nicht mir.
Carl Gibson

 

Autor (…) sieht inzwischen etwas klarer – und er wird noch viel klarer sehen, was Sache ist, wenn er hinter die Potjomkinschen Fassaden blickt, recherchiert, analysiert, wertet – und mit eigenen Antlitz und Namen hinter den Aussagen steht.

(…) hat sich geäußert unter:
www.freitag.de/community/blogs/ingo-arend/zivilcourage–das-beispiel-guenter-grass

Wenn neue Fakten auftauchen oder ein neuer Zeuge vor Gericht, werden die Karten neu gemischt – dann können vermeintliche geistig-moralische Autoritäten schnell vom hohen Ross stürzen … ganz nach dem Motto: Wer hoch steigt, kann tief fallen.

Carl Gibson

“Die allererste Ausgabe der „Niederungen“ war 1982 in dem deutschsprachigen Untergrund-Verlag Kriterion in Bukarest erschienen; für die Rotbuch-Fassung hatte die junge Autorin das Manuskript aus Rumänien herausschmuggeln können. Was ihre Leser in Deutschland damals nichts wussten: statt der fünfzehn Prosaminiaturen, die sich um die knapp achtzigseitige Titelgeschichte „Niederungen“ gruppierten, gab es derer neunzehn; darüber hinaus waren Kürzungen auch innerhalb der einzelnen Kapitel vorgenommen und die Reihenfolge verändert worden. Diese Änderungen blieben in den zahlreichen Auflagen, die das Buch in den folgenden Jahren erfuhr, bestehen – bis jetzt. Denn jetzt erscheint im Hanser Verlag erstmals die vollständige Ausgabe der „Niederungen“ inklusive der vier bislang fehlenden Kapitel. Außerdem hat Herta Müller den gesamten Text noch einmal durchgesehen und korrigiert, die Streichungen überprüft und teilweise rückgängig gemacht.”

Ihr Link funktioniert nicht!
Das gilt auch für die Desinformation, die Sie hier betreiben.
Das Beste ist – Sie wissen nicht, wovon Sie reden.

Die drei Geschichten, die nach Ihrer Auffassung so politisch brisant sein sollen,
sind 1982 in Rumänien erschienen,
namentlich “Damals im Mai”, “Inge” und “Herr Wultschmann”!

Von wegen, Zensur!

Ich habe die Originalausgabe vor mir.

Panegyrische Rezensionen, Lobhudeleien im Waschmittel- Werbung- Stil überraschen mich nicht.
Jeder Verlag vermarktet sein Produkt so gut er kann und verdummt seine Kunden so gut es kann. Das ist Kapitalismus jenseits von Moral.
Literatur macht da keine Ausnahme.

Was meint die Rezensentin mit “Untergrund-Verlag” – das eben ist die Volksverdummung!

Der Kriterion Verlag war ein großer Verlag in Bukarest, darauf spezialisiert, Bücher in deutscher Sprache zu verlegen, offiziell … und nicht wie oben suggeriert als Samisdat!
Wenn solche Taktiken eingesetzt werden, sehe ich das als Versuch an, im Trüben zu fischen und die Leser hinters Licht führen zu wollen.
 

 

“FAZ.net” – das ist die Adresse, wo meine kritischen Kommentare nur partiell zugelassen werden, aber für Suchmaschinen im Netz unauffindbar bleiben.

So viele Zufälle kann es gar nicht geben! Und Sie, wer immer Sie auch sein mögen, machen da mit.

Im Retuschieren und a posteriori Abändern kennt sich Herta Müller aus, nach dem Muster des ZEIT-Artikels. Was nicht in den Kram passt, wird einfach umgeschrieben, weggelassen, hinzu gefügt, solange, bis es passt!
Nobelpreiswürdig – auch diese Methode!
Carl Gibson

Was spricht gegen einen ausführlichen Lebenslauf von Herta Müller vor 1987?

Wer, wie Herta Müller, andere öffentlich und sogar noch im deutschen Fernsehen bezichtigt, ein Mitarbeiter (IM) und Zuträger der Securitate zu sein (Fälle Schleich, Grosz etc.), der sollte das eigene Verhältnis zur Securitate und Rumänischen Kommunistische Partei klären.
Carl Gibson
In der SWR-Sendung Report aus Mainz hörte ich keine kritische Gegenfrage.
Stützt auch das Öffentliche Fernsehen nur noch eine Mainstream-Meinung?
Ein Fall für “Freitag”?

Nachtrag:

Darf das öffentlich-rechtliche Fernsehen der Bundesrepublik Partei ergreifen?

Einseitige Fernsehberichterstattung:

www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=5704264/139929c/index.html

Mit einem ( selbstredenden ) Herta Müller-Interview

Ich habe die Materie mehrfach kritisch kommentiert:

Der Spitzel und die Nobelpreisträgerin – Wie ein befreundeter Schriftsteller Herta Müller an die Securitate auslieferte

www.swr.de/forum/read.php?2,42723

Cui bono? Das ist der Versuch, eine angebliche “Dissidenz” von Herta Müller zu belegen bzw. den Verfolgungsmythos zu zementieren. (Ausgehend von der Überlegung, bei einem nur oberflächlich informierten Bundesbürger bleibe wenigstens ein Hauch von Verfolgung hängen! Auch so wird Meinung gemacht!)
Carl Gibson

Anonymus. Sie sind offensichtlich mit der Materie überfordert.
Weshalb sollte die rumänische Regierung, die Rumänische Kommunistische Partei und die Securitate “Niederungen” als Druck in deutscher Sprache ermöglichen und dazu noch mit den 3 Geschichten (Damals in Mai, Inge, Herr Wulschtmann) , wenn das Buch von Herta Müller sie belasten würde?
Wo bleibt die Logik?

Weshalb sollte man solch ein Büchlein, das in Wirklichkeit nur den Kommunisten Ceausescus genutzt hat, weil es gegen die Banater Schwaben geschrieben wurde, auch noch nach Deutschland schmuggeln müssen?
Eine Räuberpistolengeschichte ist das, die die Realitäten verfälscht, nur um interessant zu erscheinen. (James Bond 0007 lässt grüßen!)

Und weshalb sollte man hier in Deutschland, wo doch alles frei ist, gerade diese drei (nach Ihrer Auffassung) “brisanten” Texte weglassen wollen, wenn man doch gerade die Regimekritik der Autorin beweisen will? Im Jahr 1984!

Wo bleibt Ihre Logik, (…)?
Wenn sie hinter Ihrem Blog-Text oben stehen könnten und ihn kompetent vertreten könnten, dann müssen sie uns allen ihren werten Namen nicht vorenthalten, verschweigen – und mich dabei aus dem Obskuren heraus beleidigen.
Sie haben mich oben einen gescheiterten Dozenten genannt – und Herrn (…), dessen Identität über seinen hier mehrfach verlinkten Blog bekannt ist, als meinen “Kumpan” bezeichnet.

Die Art, wie Sie schreiben, verweist darauf, dass Sie selbst aus Rumänien stammen.

Wenn Sie für Herta Müller und Richard Wagner eintreten wollen, dann bitte nicht auf die Art “alter Seilschaften” wie wir sie von Stasi und Securitate kennen, und wie Sie sie mir unterstellen, sondern offen.

Die Wahrheit wird nicht lange verborgen bleiben –

jeder, der denken kann, kann auch meine Argumente nachvollziehen.

Für den  Fall, dass es Ihnen noch nicht aufgefallen sein sollte. Kommentatoren wie (…) argumentieren nach rein logischen Gesichtspunkten, geleitet vom gesunden Menschenverstand, auch wenn beide gewisse Details aus dem Umfeld von Herta Müller, Richard Wagner und meiner Person in Temeschburg im Banat nicht genau und aus eigener Anschauung kennen.

Carl Gibson

Da liegen Sie aber sehr falsch, (…), erst informieren, dann Behauptungen aufstellen. Details zur Materie unter:

www.banatblog.eu/banater-autoren-carl-gibson-symphonie-der-freiheit/

Was sagt Paul Goma über Carl Gibson
unter:

paulgoma.free.fr/paulgoma_pdf/pdf/LRP_JURNAL_2009_intreg.pdf
S. 665, (6. November)

:“Cred aproape tot ce a spus Carl Gibson.

Il cunosc … de 33 ani, stiu ca e un pasionat – dar nu mincinos: und nedreptatit, un ranit, un om care a suferit cu adverat de ciomagul Securitatii timisorene – dar nu un veninos.

Judecatiile despre Herta Müller si Richard Wagner sunt adevarate, interventia lui intarindu-mi certitudinea de impostorat a “Actiunii banatene” in general a componentiilor ei, in special.

Mai aveam oarecari indoieli, fata de informatiile provenite de la romani, dar iata, acum dinspre svabii lor vin. Iar ticalosia lor cea de neiertat:

 

acuzatia, in bloc, a comunitatii svabesti (prin extindere si sasesti) de nazism”.

Der rumänische Dissident Nr. 1, Paul Goma, auch “rumänischer Solschenizyn” genannt, glaubt SLOMR- Mitbegründer Carl Gibson, dem antikommunistischen Gefängnis-Gefährten,
und nicht Herta Müller
oder Richard Wagner.

Auch das sollte bekannt werden.
Carl Gibson

Einsichtig rudert  zurück! Recht so, (…):

“Für eine Dissidentin halte ich HM trotz der politischen Bezüge ihrer Erzählungen nicht.”

Da haben Sie etwas erfasst.
Herta Müller und Richard Wagner haben in der Tat nichts mit “Dissidenz”, “Widerstand” oder “Opposition” im kommunistischen Rumänien Ceausescus zu tun.
Sie waren systemloyal und wurden vom System gefördert – bis zu ihrer immer noch galanten und großzügig gewährten Ausreise.

Doch ist Herta Müller auch

“moralisch integer”?
 

Wenn wir diese Frage an Günter Grass richten, der auch einen Nobelpreis erhalten hat, dann müssen wir auch bei Herta Müller fragen, ob sie mit Steinen werfen darf,
ob gerade sie den “moralischen Zeigefinger” erheben und andere aburteilen, stigmatisieren, ausgrenzen darf.
Wer Christa Wolf oder anderen “Systemloyalität” vorwirft, muss den gleichen Maßstab auch an Herta Müller legen, auch wenn sie bisher übermäßig protegiert wurde.
(…)schreibt:

 

“5. Dass Herr Gibson einen regelrechten Feldzug gegen sie führt, werden auch Sie nicht bestreiten wollen, oder?”

Ist dieser moralische Feldzug legitim oder nicht?
Es gibt Leute, die stehen ein Leben lang zu Anstand, Würde, Moral – und gehen für ihre Überzeugungen bis ins KZ oder in der Tod.

Dann aber gilt es noch die “Wendehälse”, die sich mit der Macht arrangieren.

Wasser predigen, aber Wein trinken!

Dass hat man lauthals Frau Bischöfin Käßmann vorgeworfen!

Sie zog die Konsequenzen aus einer herbeigeführten Affäre und trat als EKD-Vorsitzende zurück.

Mir geht es nicht um eine Vendetta, sondern lediglich um die Überprüfung der Frage, ob Herta Müllers geistige und politische Autorität “moralisch” gedeckt ist.

Die Beweise fehlen.
Ihre Vita vor 1987 liegt nicht vor.
Jeder kann sich das Video oben ansehen, seine Schlüsse ziehen, nach Belegen und Beweisen fragen.
Meine Kommentare auf SWR Report aus Mainz lesen.

Hinter der “Literatur” steht das Handeln in der Gesellschaft.
Genauso wie wir wissen wollen, ob “Moralapostel der Nation” Günter Grass bei der SS war oder gar ein Nazi, so müssen wir wissen,
ob Herta Müller den roten Totalitarismus von Anfang an bekämpft hat oder nicht bzw.
ob sie die kommunistischen Verbrechen Ceausescus eine gute Weile toleriert und mitgetragen hat.

Schließlich war sie seit 1984 mit dem KP-Genossen Richard Wagner verheiratet, ergo auch mit der RKP und ihrem Schild und Schwert Securitate.

Entweder man ist mit dem Regime oder man ist dagegen als Mensch und Geist.
Die große Masse musste apolitisch sein und mitlaufen!
Aber eine geistige Autorität?

Denken Sie weiter scharf nach!
Erinnern Sie sich … an Verfolgung … Entrechtung … Exodus! Und an die Wahrheit, die uns frei machen wird!
Carl Gibson

Wie kam es nur, dass die so arg verfolgte Herta Müller mehrfach ausreiste und mehrfach nach 1984 heim in die Ceausescu-Diktatur kehrte?

Schreibverbot?
Ihr Mentor Nikolaus Berwanger, Chef der Banater Zeitung und erster Repräsentant der Banater Schwaben, Kommunist, RKP- Vertrauensmann und Antifaschist, Leiter des “Adam-Müller-Guttenbrunn-Literatur- Kreises” in Temeschburg, sagt in einem Gespräch im Jahr 1988 (Düsseldorfer Debatte)
Herta Müller hätte bis zu seiner Absetzung aus dem kommunistischen Paradies (August 1984) kein Schreibverbot gehabt.

Das Buch “Niederungen” sei zwischen dem Kriterion- Verlag Bukarest und dem Rotbuch-Verlag regulär ausgehandelt worden!

Also keine Räuberpistole, wie sie Herta Müller schildert mit Manuskript-Schmuggel a la James Bonf 0007!

Nikolaus Berwanger sagt ferner:

Es wundere ihn, dass Herta Müller als “Dissidentin” in der BRD wahrgenommen werde.

Wer lügt da – und wer sagt die Wahrheit?

In dem Interview mit Berwanger wird auch deutlich, dass “Niederungen” mit dem Preis der Jungkommunisten ausgezeichnet worden ist.
Er, Berwanger, finde es nicht gut, dass Herta Müller und Richard Wagner ihre in Rumänien von den Kommunisten erhaltenen Preise “verschweigen”!

Ich fand das auch nicht gut!
Noch weniger gut fand ich es, dass Richard Wagner seine RKP- Mitgliedschaft von 1972-1985 verschwieg!

Erst dokumentieren, (…), dann argumentieren.
Die Forschung wird Herta Müller all diese Diskrepanzen noch vor die Nase halten!
Und ich werde weiter ihre “moralische Integrität” überprüfen.

Carl Gibson

P.S. (…)  schreibt:

“Sie war keine Dissidentin, weil sie meines Wissens an keinerlei politischen Aktionen teilgenommen, keine öffentlich bekannten politischen Forderungen gestellt und auch keiner bekannten oppositionellen Gruppierung angehört hatte.
Doch verfolgt wurde sie, nachdem sie sich weigerte, mit dem Geheimdienst mitzuarbeiten. Sie wurde wiederholt verhört – was für eine psychische und physische Gewalt man ihr angetan hatte, weiss nur sie selbst und ihr engeres Umfeld. Sie wurde bespitzelt, abgehört, in ihrer Wohnung wurden Wanzen angebracht. Sie hatte Veröffentlichungsverbot (soweit ich weiss). Was ist das alles, wenn es keine Verfolgung ist?”

Und noch etwas: Wann “verweigerte” sie sich der Securitate – 1976, gleich nach dem Studium und vor den Westreisen?

Oder erst 10 Jahre später, kurz vor der Ausreiseentscheidung 1986?

Das ist wichtig!
Carl Gibson

Im Schach heißt das: Schachmatt!

Aber das ist schon lange so, nur ist die Lüge lauter als die leise Wahrheit.
Die Lüge hat eine Plattform,
die Wahrheit muss aus Katakomben rufen.

Ich freue mich, Magnus, dass Du hier kritisch alles mit verfolgst!
In der Antike ging es vom Mythos zum Logos!
Heute geht es vom Logos zum Mythos!

Man hat die äußerst gerissene und zum Teil rücksichtlose wie intelligente “Securitate” als tumbe Bauerntölpeltruppe darzustellen versucht – etwa wie den deutschen Soldaten im Sowjet-Propaganda-Film. So war das nicht.
Die “Securitate” war topfit und mit besten Mitteln ausgestattet.

Wenn sie ein Ziel verfolgte erreichten sie es auch. Herta Müller kennt diesen Repressionsapparat nur vom Hörensagen.

Typisch ihre Aussage bei einer angeblichen versuchten Verhaftung durch diese böse Securitate:

“Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit”!

Mit diesen Worten will sie sich gewehrt haben!
Ja, so kann man den Widerstand in jeder Diktatur ad absurdum führen!

Zur Vertiefung empfehle ich den ominösen ZEIT-Artikel aus der angeblichen Feder von Herta Müller “Die Securitate ist noch im Dienst”, oben von mir verlinkt.

Herta Müller berichtet, wie sie in der Bahnhofshalle eines Luftkurorts auf ca. 1000 Meter Höhe (Poiana Brasov) /bei Kronstadt in Siebenbürgen von Schergen der Securitate zusammengeschlagen worden sein soll.

Der Witz dabei: Dort oben existiert überhaupt kein Bahnhof!

Herta Müller erfindet “Realitäten”, die eigentlich nur “Fiktionen” sind.
Die Literaturwissenschaft spricht da von “erfundener Wahrnehmung”!

Herta Müller hat viel erfunden. Sie hat Realität und Fiktion gemischt. Nicht nur im Roman, auch in den Interviews, wo man ja Wahrheit erwartet, keine Dichtung.

Dürfen Dichter lügen?
Eine alte Frage seit Platon!

Nietzsche hat sie oft gestellt und sie in “Zarathustra” vielfach beantwortet, perspektivisch gebunden.

Ich frage heute, dürfen Dichter immer lügen?
Und sind wir hier und heute hier in Deutschland dem Menschlich- Allzumenschlichen schon so verhaftet, dass wir bereits “jenseits von Gut und Böse” stehen,
ergo die “Moral” beerdigt haben,

bei Günter Grass
und bei Herta Müller?

Carl Gibson

Vanitas vanitatum vanitas, alles ist vergänglich, Magnus, auch einige gefährliche Gedanken im “thread”, wenn er für manche zum “threat” wird.

Hundert Jahre nach Nietzsche müssen wir mit dem Hammer philosophieren, wenn auch nicht mehr gegen “Hammer und Sichel”.
Gefährliches Denken ist auch heute suspekt, vor allem das Stöbern nach der “Wahrheit”, die keiner hören will.

Was schrieb Herta Müller: Lügen haben kurze Beine, die Wahrheit hat keine!

Aber wir werden ihr Beine machen!

Carl Gibson

P.S. Apropos speichern:Ich speichere seit Jahren,mehrfach, gerade um nachzuweisen, was die etablierten Mainstream- Medien so alles “streichen”, “entfernen”, nicht veröffentlichen etc.

Ja, in zwei Jahrzehnten ist viel Wasser den Main hinab geflossen – und über Rhein und Donau ins weite Meer. Europa hat sich verändert – der Ostblock und die Sowjetunion sind zusammengebrochen.
Das Lager der Guten und Bösen hat sich auch gewandelt – aber die historische Wahrheit muss ans Licht, einiges kommt früher, anderes später.

Ich ging erst an die Öffentlichkeit, nachdem alles aufgeschrieben war und das dicke Buch über Freiheit in einige Ecken der Welt gestreut wurde und nun in den Bibliotheken steht. Dort kann man vieles nachlesen. Die kleine Auflage verbindet mich auch mit Nietzsche.
Ein Trost: Mein Buch kann über books.google auch im Internet eingesehen und gelesen werden, gut für Leute, die es nicht kaufen können. Es ist ein “Testimonium authenticum” – ich sage das, was ich erlebt habe.
Andere, etwa Herta Müller, berichten von dem, was ihr Umfeld erlebt hat.

Hier noch ein Link zur Materie für Interessierte:
www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/interviews/8708-carl-gibson-legitimer-protest-gegen.html

Ungeachtet aller Desinformation, Protektion etc. wird sich die Wahrheit durchsetzen, daran glaube ich. Je mehr kritische Köpfe mitdenken, desto besser.
Carl Gibson

(…)Sie tun hier so, “als ob” Sie ein Insider wären, der über die Rivalitäten und Intrigen innerhalb von RKP und Securitate gut informiert ist. Wann haben Sie Rumänien verlassen, wie alt sind Sie, wer sind Sie, da Sie mich hier als “Ahnungslosen” hinstellen wollen?

Ich zitiere ihr Ablenkungsmanöver:

“Das verwundert nur den, der die damaligen Zustände nicht kennt. Herrn Gibsons Dissidenz in allen Ehren: er verließ das Land 1978 (79?) kaum zwanzigjährig. Heute beurteilt er die damaligen Zustände mit seinem Wissen von damals und seinen Gefühlen von heute. Doch hinter die Kulissen der Macht sah er damals schon nicht und was und wie sich das Land dann nach 1980 entwickelte, kennt er nur vom Hörensagen. Kämpfe innerhalb der Parteistruktur? Rivalität zwischen Geheimdienst und Parteiapparat? Woher soll Herr Gibson davon gehört haben? Er sieht nur einige widersprüchlich erscheinende Phänomene, erblickt aber nicht die wesentlichen Punkte, die zur Erklärung dieser Widersprüchlichkeit notwendig sind.”
Fakt ist: Seit Herbst 1979 bis Winter 1989 (Rumänische Revolution und Sturz von Diktator Ceausescu) war ich oppositionell aktiv.
 

 

Im Jahr 1981 habe ich als Sprecher der Freien Gewerkschaft rumänischer Werktätiger SLOMR über die CMT eine UNO-Klage gegen Diktator Ceausescu auf den Weg gebracht:

de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson

Details zur UNO-Klage

www.webfusion.ilo.org/public/db/standards/normes/libsynd/LSGetParasByCase.cfm?PARA=2657&FILE=1066&hdroff=1&DISPLAY=CONCLUSION,BACKGROUND

Das erfolgte unter Lebensgefahr für mich und meine Familie.

Herta Müller und Richard Wagner standen damals noch viele Jahre stramm zur Rumänischen Kommunistischen Partei.
Den Feind sahen sie in der “deutschen Gemeinde” der Banater Schwaben (ganz oben habe ich das kommentiert!)

Lesen Sie, was Paul Goma über meine Person gesagt hat. Er glaubt mir und nicht Herta Müller und Richard Wagner.

Beide änderten Meinung und Strategie erst nach dem Abgang ihres Förderers und irdischen Schutzengels (vor der Securitate- Kralle), also erst nach 1985.

Carl Gibson

Sie haben wohl das “Wesen” einer öffentlichen Blog- Diskussion verkannt, (…)?

Wenn Sie sich privat austauschen wollen, wählen Sie bitte ein diskreteres Medium.

Hier reden Sie völlig unqualifiziert über meine Person!

Das ist typisch für Anonyme, die aus der Verborgenheit heraus allerlei Desinformation betreiben.
Der interessierte Leser will Fakten hören, keine Gerüchte, kein Gerede.

Carl Gibson

Frau (…) hat die Debatte ins Metaphysische gesteigert und etwas verlagert auf:

www.freitag.de/kultur/1010-rumaenien-top-intellektuelle

Bitte den zweitletzten Beitrag beachten.

Der besagt alles.
Carl Gibson

(…) schreibt:

“Warum man sie nicht ausbürgerte? Ja, mein Gott, man müsste sich die Secuakten der Frau ansehen. Aber Frau HM hat sie sich wenigstens angesehen. Bestimmt gab es Diskussionen darüber, doch aus irgendeinem Grund entschied man anders.
(Nebenbei:
Herr Gibson weigert sich, nach Bukarest zu fahren und Einsicht in seine Akte zu verlangen. Wenn ihm da nicht einer zuvorkommt…)”

Dazu habe ich schon mehrfach öffentlich erklärt:
Im Gegensatz zu Herta Müller und Richard Wagner bedarf es in meinem Falle keiner ominösen ( echten, gefälschten) Securitate- Dossiers bzw. “Akten”, um meine langjährige Dissidenz zu beweisen.
Ich war ein halbes Jahr im Gefängnis – das ist Beweis genug, neben den vielen Dokumenten ( auch im Internet!).
Eine Schar vor Zeitzeugen steht bereit, alles zu bezeugen, was mit der freien Gewerkschaftsgründung SLOMR im Jahr 1979 zusammenhängt, das Davor und das Danach.

Gerade erst publiziert ( in rumänischer Sprache, eine kurze Geschichte der SLOMR (Freie Gewerkschaft rumänischer Werktätiger) im Jahr 1979, fast zwei Jahre vor “Solidarnosc” in Polen:

istoriabanatului.wordpress.com/2010/02/21/mircea-rusnac-s-l-o-m-r-sindicatul-liber-al-oamenilor-muncii-din-romania-1979-aspecte-banatene/

In meinem dicken Buch habe ich meine vollständige Rehabilitation gefordert.

Doch Präsident Traian Basescu ist wohl taub auf einem Ohr?

Herta Müllers “Securitate”-Akte “Cristina” ist eine Farce für sich, da keiner weiß, was echt an ihr ist und was falsch bzw. gefälscht.

Carl Gibson

Luzid argumentiert, Magnus – und vielen Dank für die Einladung! Ich bin zu jedem Treffen bereit. Dass Klarheit in die Materie bringt. Wenn (…) aus dem Verborgenen heraus treten und kommen sollte, würde ich dabei sein.
In der Diskussion

www.freitag.de/kultur/1010-rumaenien-top-intellektuelle

habe ich an Deine Kompetenz als Sprachexperte appelliert und einen Link zu einem schwedischen Blog gesetzt, wo im Zusammenhang mit meiner Kritik an Herta Müller auch über das Verhältnis zu Günter Grass diskutiert wird. Das war im Herbst 2008, ein Jahr vor der Nobelpreisverleihung.
Ich hoffte auf die Klarsicht der Schweden und auf skandinavischen Kritizismus. Offensichtlich hat das Nobelpreiskomitee nicht mitgelesen.
Wenn wir die moralische Integrität von Nobelpreisträger Günter Grass hinterfragen,
dann ist es auch legitim, die Moralität oder Pseudo-Moral von Herta Müller zu hinterfragen.

Die Schweden haben damit kein Problem, !

Sie dazu den Blog:

bodilzalesky.com/blog/2008/11/10/arvet-fran-kommunismen-en-rumansk-tysk-angiverihistoria/

Ich habe seinerzeit versucht, die Schweden von der Notwendigkeit der Debatte über die “moralische Integrität” einer Nobelpreis- Kandidatur zu überzeugen, im Versuch die Kandidatur von Herta Müller kritisch zu verifizieren.

Die Schweden übernahmen meine Herta Müller- Kritik aus Wikipedia.

Nach der Nobelpreisvergabe – wurde wie nach dem Willen schleifender Pharaonen und Cäsaren – meine Kritik aus dem Herta Müller Porträt “entfernt”,
weg retuschiert – wie in der ZEIT,

und wie einst bei den Kommunisten!
Carl Gibson

Du bist hier auf ein Thema von hoher innenpolitischer Brisanz gestoßen, Magnus!

Ob Dichter lügen dürfen?
Ob Nobelpreisträger lügen dürfen?

Ob wir die Moral beerdigen dürfen, aber im Sinne unserer heuchlerischen Moral anderen Krieg und Vernichtung bringen dürfen?

Einige Leute, die sich nicht vom oberflächlichen “panem et circensis- Treiben” unserer Politik ablenken lassen, werden noch merken, was hier gespielt wird.

Du darfst in Deinem Blog alles von mir zitieren, was Du im Internet aus meiner Feder findest.

Die Materie Herta Müller und wie sie instrumentalisiert wurde (Verschwörungstheorie!?) ist nur der Einstieg in den Sumpf.
Wie tief und stinkend er ist, wird sich erst herausstellen.

Carl Gibson

Seit fast zwei Jahren kämpfe ich öffentlich gegen ein Netzwerk, das die Interessen von Herta Müller vertritt, gegen Berufene? Oder Unberufene.
Fast alle, die mich auf in den Foren der Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben mit Argumenten untere der Gürtellinie bekämpften, verleumdeten, beschimpften etc. waren „anonym“ – wie „(…)“ hier, die eine Thematik aufgreift, die sie nicht beherrscht, aber munter Desinformation und Ablenkung betreibt mit zum Teil diskriminierenden und mich beleidigenden Verdrehungen und Formulierungen.
Um die öffentliche Debatte führen zu können, musste ich Bd. 2 der „Symphonie der Freiheit“ unter den Titel „Gegen den Strom. Deutsche Identität und Exodus“ zurück stellen.
Hier einige Links, wo Argumente und Anfeindungen nachgelesen werden können, auch aus Kampagnen, die Richard Wagner von Rumänien aus ( wo ich nicht widersprechen konnte) gegen mich betrieb.

www.siebenbuerger.de/forum/allgemein/795-die-konrad-adenauer_stiftung-und-die/

www.siebenbuerger.de/forum/allgemein/863-offener-brief-an-herta-mueller-aus/

www.siebenbuerger.de/forum/allgemein/736-richard-wagner-verunglimpft-carl-gibson/seite15.html

www.banatblog.eu/banater-autoren-carl-gibson-symphonie-der-freiheit/

Jeder bilde sich frei seine Meinung.
Carl Gibson

Des Pudels Kern erscheint hinter der Frage:
Weshalb wurde Herta Müller auf’s Treppchen gehoben?

Aus literarischen Gründen?
Aus politischen Überlegungen, Strategien?

Das ist die 100. 000 -Dollar Frage, Magnus!

Weshalb wollten CDU und SPD, dass Herta Müller das Rennen machte?

Weshalb wurden Siegfried Lenz (jugendliches NSDAP-Mitglied?),
Martin Walser (angeblich ebenfalls jung in der NASDAP?) H. M.  Enzensberger etc. nicht einmal nominiert?

War diese Nobelpreis- Entscheidung eine “antideutsche” ( wie Du bei Böll und Grass annimmst) – oder eine “pro- deutsche) im Sinne der Rehabilitierung der deutschen Vertriebenen aus den Ostgebieten?

Dazu habe ich hier auf Freitag eine Diskussion in die Welt gesetzt unter:

www.freitag.de/community/blogs/carl-gibson/heimatvertriebene-und-machtpolitik—falsche-symbole-und-signale

Je mehr Fakten bekannt werden, desto klarer werden die Strategien und Zielsetzungen der Strippenzieher.

Carl Gibson

Es gibt da einen Ausspruch von Jean-Paul Sartre zum Nobelpreiskomitee und den Entscheidungskriterien dort: Wer von diesen Leuten auserwählt wird, der sollte seine geistigen Bestände überprüfen.
(Das ist fast so drastisch, wie Du es oben formuliert hast.)

Im Jahr 1984 schrieb ich einen Essay unter den Titel “Nobelpreise – Eine Form der Manipulation” und publizierte ihn in dem Literaturmagazin “Vis-à-vis” aus Berlin.
Dass meine Landsmännin Herta Müller aus dem rumänischen Teil des Banats einmal diese hohe Auszeichnung erhalten würde, wofür eigentlich, konnte ich mir damals noch nicht vorstellen, denn die privilegierte Westreisende Herta Müller war gerade dabei, den Banater Schwaben durch die Bank faschistoide Gesinnung zu unterstellen ( im deutschen Fernsehen sogar – mit mir als exponiertem Zuhörer!).(1984)
Sie nahm den deutschen Literaturpreis an – und kehrte in Ceausescus Schoß zurück, mehrfach sogar!

Arg verfolgt?Wohl kaum!
Alles schon vergessen?

Nach F. C.  Delius war das “Banat” die “Hölle auf Erden” , eine Gegend mit stumpfsinnigen Menschen, die sich gegenseitig hassen.
Darauf kam Delius in seiner Niederungen- Rezension, im SPRIEGEL (1984), nachdem er Herta Müllers Ergüsse gelesen hatte.

Nach eigener Aussage von Herta Müller war es der “Hass” auf ihren banatschwäbischen Landsleute, der sie antrieb “Niederungen” zu schreiben.

Was wissen die Leute aus Stockholm davon, die sie prämierten?
Und was wusste Michael Naumann davon, der sie nominierte?
Mein öffentliches Aufklären und Dagegenhalten verpuffte wie der Ruf eines Propheten in der Wüste.

Carl Gibson

Herta Müller steht heute auf einer Stufe mit Thomas Mann!
Schlecht für Thomas Mann?

Oder schlecht für den Nobelpreis überhaupt?

Wo sind die Werke von Herta Müller, die auch nur im entferntesten Sinn einen Vergleich mit dem “Zauberberg”, “Doktor Faustus”, mit den “Buddenbrooks”, den Essays zur Kultur, Geistesgeschichte und Politik oder den Erzählungen “Tod in Venedig”, “Tonio Kröger” etc. standhalten?

Diese Auszeichnung – eine Farce, literarisch betrachtet?
Moralisch gar ein Skandal?

Walser und Lenz haben in vier, fünf Jahrzehnten Schriftstellerei ein immenses Werk geschaffen – beide wurden mit Preisen überhäuft, aber nicht in Stockholm nominiert?

Ob ihnen die NSDAP-Debatte geschadet hat?

Als Herta Müller den “roten Totalitarismus”, der mir vor ihren Augen Gefängnishaft für echte Opposition einbrachte (1979), tolerierte und billigte, war sie ein paar Jahre älter und reifer? als die Jugendlichen Lenz und Walser in der brauen Zeit!

Alles vergessen?

Carl Gibson

Das Schlimme an der ganzen Angelegenheit:
Die Intransparenz!

Einige Leute sind sich einig und drücken ihre Favoriten durch.

Was ich noch nicht eruiert habe: Die englischen Buchmacher nehmen ja Wetten auf alles an.
Ist es Zufall, (…), wenn ein “Außenseiter” in letzter Sekunde nach oben schießt und noch den Favoriten überrundet?

So kann man auch gut Geld machen, wenn man von Anfang an auf den Außenseiter gesetzt hat.

Im Sport gibt es eine Doping-Probe, auch ohne Verdacht.

Bei Literatur-Nobel-Preisen sollte es vielleicht eine Moralin-Probe geben?

(Ganz im Gegensatz zu Nietzsche, der im Geistigen eher ein Freisein von “Moralin” durchsetzen wollte.)

Wie groß war der Aufschrei als Elfriede Jelinek den Nobelpreis nach Österreich holte – jetzt, im Fall von Herta Müller aber, schweigt selbst Marcel Reich-Ranicki.
Carl Gibson

Wer lange allzu idealistisch an der “Idee der Freiheit” festgehalten hat, wird irgendwann die Destruktion des Ideals und die nackte Desillusion erfahren.
Das habe ich in dem dicken Buch schon zum Teil literarisch umgesetzt. Im Gegensatz zur Welt von Ceausescu und Honecker wird der Andersdenkende in der freien Welt nicht gleich totgeschlagen.

Er darf so lange den Don Quichotte spielen und gegen Windmühlenflügel fechten, bis er tot zusammenbricht.

So kommt man auch ans Ziel.
Ich war einer, der dem “Westen” vertraute, den Werten des Westens – so lange, bis das Vertrauen enttäuscht wurde.
(Deshalb auch meine Beiträge zur Wirtschaft und Politik.)
Carl Gibson

Schauen Sie Sich meine anderen Beiträge an – sie sind alle der “Wahrheit” verpflichtet, nicht ideologisch irgend einem Links-Rechts- Raster.
Sagen Sie doch etwas zur Sache aus!

Als ich die freie Gewerkschaft SLOMR in der zweitgrößten rumänischen Stadt Temeschburg/Temeswar/Timisoara ins Leben rief, hatte ich meinen zwanzigsten Geburtstag bereits überschritten.

Zur CDU – 1983 war ich kurze Zeit Mitglied dieser Partei, solange bis ich von dem “C” im Namen enttäuscht wurde. Dann trat ich aus und nie wieder in andere Partei ein.

Bei Günter Grass fragte ich nach den Implikationen in das NSDAP-System (SS?).

Bleiben wir bei den Fakten.
(…) kann für sich selbst sprechen.

Die Mitglieder der Freitag-Community können – über diese Debatte hinaus – den Links folgen.
Sie werden dann zu einer eigenen Anschauung gelangen.
Das ist Sinn dieser Diskussion!
Carl Gibson

An welcher Stelle habe ich Günter Grass als “antideutschen” Autor beschimpft oder einer solchen Charakterisierung zugestimmt?

Gefragt habe ich nach der “Moralität” von Günter Grass (NS-Verstrickung) und Herta Müller (mögliche Verstrickung mit dem Ceausescu- System)

Diese Fragen sind legitim und können von jedermann gestellt werden.

Ich frage allerdings auch als Zeitzeuge und Opfer der Ceausescu-Diktatur.
Während ich im Gefängnis saß, heulte Herta Müller noch lange mit den Wölfen.
Die Diskussion hier begann damit, das Gegenteil vermitteln zu wollen. Bitte oben nachlesen – und meine Antwort darauf.
Carl Gibson

Sehr geehrter (…), hinter allem, was ich hier schreibe und bisher öffentlich gemacht habe, stehe ich mit meiner gesamten Integrität und verantworte alles auch formaljuristisch.

An Unwahrheiten, Gerüchten, Gerede etc. habe ich kein Interesse, aber an Aufklärung, an der vollen Wahrheit.

@(…): Zur antideutschen Haltung von Herta Müller: Lesen Sie meine Eingangsinterpretation von Grabrede:Dort richtet die “deutsche Gemeinde” das Gewehr auf das erzählerische Ich.

Was wollen sie noch mehr?
Vier Deutsche vergewaltigen eine Russin!
Fiktion? Oder war das so?

(…)  schreibt:”

Aber, nun, wie auch immer, wenn dies Ihre Meinung ist, sollen Sie sie meinetwegen haben. Da aber dies ein Blog zu HM ist, würde mich wenigstens bezogen auf sie interessieren, woran Sie ihre “antideutsche Einstellung” ausmachen, zumal Sie selbst mehrfach eingestanden haben, von ihr nichts gelesen zu haben.
In diesem Zshg. würde ich Sie gerne daran erinnern, dass gerade ihr letzter Roman (“Atemschaukel”) ein jahrzehntelang unbeachtetes Leiden einer Bevölkerungsgruppe thematisiert, welcher es zum Vorwurf gemacht wurde, “Deutsche” zu sein. Wieso ist HM nun “antideutsch” eingestellt, obwohl sie auf dieses Leid letztlich die gesamte Weltöffentlichkeit aufmerksam machte? Eine weitere, hiermit zusammenhängende Frage: würden Sie den Bund der Vertriebenen als eine Organisation charakterisieren, die Preise an “antideutsch” eingestellte Personen vergibt?”

Meine Argumente zu den “Vertriebenen” habe ich weiter oben verlinkt – Debatte hier auf Freitag.

“Atemschaukel” ist die Sicht von heute, die angepasste Sicht, nicht aber jene von 1982.

Damals blickten sowohl Herta Müller als auch Richard Wagner sehr skeptisch auf die BRD und lehnten sie gar ab.

Ich hingegen schrieb 1978 ein Werk über die Deportation der Volks-Deutschen aus dem Banat und Siebenbürgen in die Sowjetunion ( aus der Sicht des Opfers – mein Vater wurde nach Kriwoj Rog deportiert – und riskierte für ein Werk, das nicht zu veröffentlichen war, mehrere Jahre Haft.
(Nachlesen: In dem dicken Buch!)

(…)schreibt:”

Schließlich, für heute, meine letzte Frage: Indem Sie das Wort an Herr Gibson richteten, haben Sie geschrieben, er hätte einem Treffen mit mir “grundsätzlich” zugestimmt. Da ich von Herrn Gibson eine solche Aussage nicht gelesen (oder bloss überlesen??) habe, stellt sich für mich die Frage, wie Herr Gibson (auf welchem Wege?) diese Zustimmung gegeben hat. Kommunikationstechnisch wirft dies die Frage bzw. Vermutung auf, ob er dies denn eventuell telefonisch getan haben konnte. Da in einem anderem Thread dokumentiert ist, dass Sie ihm Ihre Telefonnummer haben zukommen lassen (an sich normal, bei Studienkollegen, die sich zwar im Streit getrennt, jetzt aber wiedergefunden haben), liegt der Verdacht nahe, dass Sie mit ihm über dieses potentielle Treffen telefoniert haben. Die Frage ist nur, wann und von wem die Idee ursprünglich stammte. Und was für andere Ideen und Fragen sind Ihnen womöglich noch eingeflüstert worden. Inwieweit benutzt Herr Gibson Sie als Lockmittel, um von mir/über mich Informationen zu bekommen?”
Lesen Sie genauer, !
Herrn Magnus Göller sah ich das letzte Mal in England im November 1991 – seit diesem Zeitpunkt haben wir weder miteinander telefoniert, noch sonstwie geredet oder Emails ausgetauscht.
Herr Göller beginnt gerade erst damit, sich mit der Materie vertieft auseinanderzusetzen.
 

 

Das ist sein gutes Recht.
Bitte unterstellen Sie mir nicht solche Sachen wie Instrumentalisierung anderer über “Lockvogel”-Manöver u. Ähnliches.

Wenn Sie integer sind, lüften Sie ihre Identität.
Hier werden keine Staatsgeheimnisse besprochen.

Sie taten so, als hätten sie tieferen Einblick in das Verhältnis RKP- Securitate?

In welcher Funktion? Wer sind Sie?
Carl Gibson

Vielen Dank für diese Klarstellung, (…):

“ich verabscheue jede form von rassismus und totalitären systemen mit ihren schonungslosen unterdrückungsmechanismen.

in die rechte ecke lasse ich mich von niemandem stellen.”

“gegenüber rechtsextremen “gedankengut” und rassistischen rechtsgesinnungen distanziere
ich mich aufs schärfste.”

Dem schließe ich mich uneingeschränkt an.
Carl Gibson

Treffend zusammengefasst und auf den Punkt gebracht,(…).

Vertrauen wir der Logik.
Wer immer auch in die Diskussion einsteigt, wird auf der Grundlage des gesunden Menschenverstandes zu den wahren Erkenntnissen gelangen.

Die Mechanismen der Täuschung, das Konstruieren Potjomkischer Dörfer wird nicht mehr funktionieren.

Früher, im Kalten Krieg, waren die Kommunisten stets die Bösen.

Heute sieht das ganz anders aus.

Opportunistische Pseudo-Linke und Antideutsche wie Herta Müller haben sich inzwischen – nach dem Wendehals-Prinzip – zu strammen Konservativen gewandelt
und den eigentlichen linken Idealismus verraten.

Dass das noch nicht durchschaut ist, das ist die Tragik der Linken.

Die Wahrheit ist weder links noch rechts – sie ist nur wahr.

Das aber auch heute noch Pseudo-Linke den Konservativen ( a la Herta Müller) die Stange halten, und die Ideale der Linken, die Humanität, noch einmal verraten, enttäuscht mich sehr.

Sie haben doch alles von Herta Müller gelesen ,(…), auch die folgenden Zitate (garniert mit meiner Interpretation) oben aus “Niederungen”:

Nobelpreiswürdig? Ich zitiere:

“Vom Überdruss am interesselosen Wohlgefallen – und von der neuen Sehnsucht nach Fäkalität

„Wer die Schönheit angeschaut mit Augen, ist dem Tode schon anheim gegeben, wird zum wahren Leben nicht mehr taugen“, dichtet August Graf von Platen in einem berühmten Sonett.
Damit nicht alle der Schönheit verfallen und dekadent dahinsiechen, hielt Herta Müller in ihren „Niederungen“ mit einigen Appetithäppchen dagegen, naturalistisch plastisch wie in den Frühphasen des Expressionismus in einem sonderbaren Delektieren an Fäkalität:
„Ich wischte mir mit dem Klopapier trotzdem den Hintern ab und schaute dann in den Ausschnitt, und sah den Kot, in dem weiße Würmer krochen. Ich sah die kleinen schwarzen Kotknollen und wusste, dass Großmutter wieder Verstopfung hat, und sah den lichtgelben Kot meines Vaters und den rötlichen Kot meiner Mutter. Ich suchte nach dem Kot meines Großvaters, und Mutter schrie meinen Namen in den Hof“.
Wenige Seiten später wird auch das allzumenschliche Urinieren geschildert – ein literarisch verewigtes Manneken-Piss im Banat: „Ich sah Heini, wie er den Nachttopf in der Hand hielt und mit eingeknickten Knien dastand. Und mit der anderen Hand hielt er sein Glied. Es war sehr weiß im Schein des Blitzes.
Ich musste auch pissen. Ich stand auf und setzte mich über den Topf, und ich zog den Bauch ein, um das Geräusch des Urins zu verhindern. Aber es wurde immer lauter unter mir, ich hatte keine Kraft, ich konnte es nicht mehr tröpfeln lassen. Es rann lauwarm aus mir. Es rauschte. Heini rief mich zu sich ins Bett.“ Den „Furz“, den „Hodenbruch „ des Großvaters und die „Hämorrhoiden“ der Mutter erwähnte Herta Müller an anderer Stelle. Ob das alles auch beschrieben worden wäre, wenn die Autorin gewusst hätte, dass die Fäkalität literarisch schon längst vorweggenommen war, etwa bei dem Exzentriker Salvador Dali?
Eine Urin- und Kotspur zieht sich leitmotivisch durch die gesamte, sprachlich höchst bescheidene und nur mit dem Instrumentarium der Kurzgeschichte gestalteten Erzählung. Die Miniaturbeobachtung, darunter viel Triviales und Banales, steht neben der psychologischen Decouvrierung im „Klartext“. Schein und Sein mischen sich, ebenso tatsächliche Existenz und Traumwelt. Wo das Gehirn des Interpreten nicht mehr folgen kann, spricht man gern von „erfundener Wahrnehmung“, also von etwas, was keiner logischen Erklärung bedarf.
Das Resultat: Eine Kindheit nicht im Garten Eden, sondern in Sodom und Gomorra! Wen wundert da der Aufschrei des Opfers, die Klage und Anklage? Die Welt des Banats ist Scheiße! Doch an sich – und nicht etwa, weil die alles bestimmende kommunistische Weltanschauung versagt hat.”

Der Hinweis, dass Sie alles von Herta Müller und Emil Cioran gelesen haben, bringt uns nicht weiter.
Was davon haben sie wie verstanden, ?
Sind Sie ein Betroffener? Stammen Sie aus Rumänien, aus der Reihe der Banater Schwaben etwa?

Carl Gibson

In meinem dicken Buch über Widerstand habe ich auch über die “Kunst der Fuga” nachgedacht – und über das rumänische Wort, (…)
Fuga-i rusinoasa dar sanatoasa!
(Die Fuge – also das Weglaufen ist schamvoll, aber heilsam!

Was sagten fügsame Rumänen noch, als Türkenherrschaft und Kommunismus sie bedrohten?

Capul aplecat sabia nu-l taie!

Das geneigte Haupt bleibt vom Schwert verschont!

Deshalb blieb auch die Aktionsgruppe ohne Aktion.
Die Fuga von den Gipfeln der Verzweiflung eines Cioran, Eliade und Ionesco in das bittere Exil und auf eine Odyssee ins Unbekannte – eine Flucht vor Totalitarismus in die Welt der Freiheit aber kann ich gut verstehen.
Carl Gibson

Rufen Sie hier nach einem “Maulkorb” für Carl Gibson, (…)

Sie haben ein Thema angepackt, dem Sie in keiner Weise gewachsen sind.
Jetzt sind Ihnen alle Argumente ausgegangen. Ihre Verdrehungen wurden durchschaut. Jetzt verbreiten Sie weiter Lügen über mich, nachdem Sie mich schon – aus der Obskurität heraus – mehrfach verunglimpft haben?

Richtig ist: Gesperrt bin ich nur auf ZEIT- Online und auf Siebenbürger.de

Nicht gesperrt bin ich auf Kulturraum.banat.de,
noch auf Spiegel- Online, noch auf FAZ.net

Bitte halten Sie sich an die Wahrheit und an Fakten.

P.S. Auf www.siebenbuerger.de
können alle von mir in einer Zeit von fast zwei Jahren veröffentlichen Artikel, Kommentare und Forenbeiträge nachgelesen werden. Gestrichen wurde dort nichts.
Carl Gibson

(…), (…) und an alle kritischen Leser hier auf “Freitag”, der freien Meinungsplattform:

Nichts kann der Lüge Schlimmeres widerfahren, als wenn das “freie Wort” sich entfalten darf – wie hier.

Die letzte Stellungnahme von (…) ist eindeutig:
hier spricht jemand, der die Konstestations- Debatte der moralischen Integrität Herta Müllers von Anfang an ( sprich: Seit der Maulkorbforderung von Herta Müller und Richard Wagner für Carl Gibson (August 2008 während der “Spitzel Affäre” in Berlin) sehr genau kennt.

(…) ist mit allen Thesen und Forderungen vertraut, d. h. (…) ist höchst wahrscheinlich involviert … in welcher Form auch immer.

Was spricht gegen das freie Wort, gegen den freien Austausch der Argumente?

Was spricht dafür, dass ein größerer Kreis mit verfolgt, wie aus ehemals Linken stramme Antikommunisten wurden –
und wie diese für ihre Wendung des Halses (Kehre) auch noch geehrt wurden – bis hin zum Nobelpreis.

Zur Verfolgungs-Jagd meiner Person: Auf der Plattform der Siebenbürger Sachsen durfte ich länger als ein Jahr frei publizieren und kommentieren – bis zu dem Tag, als mir eine Falle gestellt wurde …
und ich unter einem Vorwand gesperrt wurde …
gerade noch rechtzeitig vor dem Nobelpreis!

Die “Atemschaukel”-Diskussion dort war wohl kontraproduktiv … und das Ansprechen den zahlreichen Lügen aus dem ZEIT-Artikel vor einem Insider-Publikum?

Auf jener Plattform wurden meine Argumente von Anfang an von bestimmten Personen aus der Anonymität regelrecht bekämpft – und meine Person wurde öffentlich diskreditiert … mit allen möglichen Unterstellungen und Verdrehungen.

Diese “Widersacher” mit oder ohne Auftrag, dies zu tun, folgten mir auf

www.banatblog.de und machten dort munter destruktiv weiter.

(Das kann alles nachgelesen werden.)

Dann folgten mir die gleichen obskuren Gestalten weiterhin in der Anonymität versteckt ( zum Teil mit bis zu verschiedenen 10 Nicknames, um Mehrheiten anzudeuten) auch auf

www.kulturraum-banat.de

Auf den Betreiber der Plattform wurde bald darauf “Druck” ausgeübt, von Freunden und ehemaligen Mitgliedern der so genannten “Aktionsgruppe Banat” und von ihrem ehemaligen Leiter Richard Wagner persönlich, der das Ungeheuerliche “des berühmten Consulting-Philosophen Carl Gibson aus Bad Mergentheim” nicht hören wollte.

Dieser “Druck” führte letztendlich zur Löschung des gesamten Forums, was zur Folge hatte, dass viele Herta Müller kritisch bewertende und aufklärende Kommentare anderer Teilnehmer einfach verschwanden.

Jetzt will (…), die wohl nicht ganz zufällig einen Blog zu “Richard Wagner” hier auf Freitag einstellt,
dass mein Wort hier verstumme:

Das Licht vom Himmel lässt sich nicht versprengen,
noch lässt der Sonnenaufgang sich verhängen
mit Purpurmäntel oder dunklen Kutten!

Friedrich Engels zitierte diese Lenau- Verse ( Anfang der freien Albigenserdichtungen) richtungsweisend für den alten metaphysischen Kampf des Lichts gegen die Dunkelheit,
der auch von allen Idealisten und wahrhaftigen Kommunisten ausgetragen wurde!

Und nun kommen die alten Mystifikatoren und Obskurantisten aus den Kellerlöchern und fordern ( ungeniert und immer noch verborgen) einen Maulkorb für Kritiker, Zensur!

Carl Gibson

Wen wollen Sie hier verdummen, (…), wenn Sie schreiben:

“einer der einen ihm unverständlichen literarischen Text skandalisiert, aus dem Zusammenhang reißt und aus ihm Kollektivbeschimpfungen herausliest oder einer, der den gleichen Text werk- und kontextimmanent interpretiert?”

Meine Interpretation oben geht nicht nur “textimmanent” vor, sondern noch vielfach methodisch darüber hinaus.

Das Anti- Deutsche von Herta Müller, nach dem oben gefragt wurde, ist genauso wie die Fäkal-Orgie allein aus dem Text heraus zu lesen:

Ich zitiere aus der “Gradrede”, wo die “deutsche Gemeinde” des deutschen Dorfes im Banat selbst-apologetisch argumentiert und die traditionellen Werte verteidigt, die für die von Ceausescu mit der Ausrottung bedrohten Banater Schwaben (ethnic cleansing via Exodus und Assimilation!)
Identität bedeuten:

Die Dorfgemeinschaft erscheint in dieser Kurzgeschichte als bedrohende Masse, als eine Summe von unreflektierten Einzelmenschen, die das Anderssein eines Mitmenschen nicht gelten lassen wollen, die den Andersdenkenden bedrohen und „das Gewehr“ auf ihn richten, bereit, Ketzer und Außenseiter jederzeit abzuschießen, besonders Tabu-Brecher und so genannte „Nestbeschmutzer“. Die historisch gewachsene Gemeinde, für viele eine existenzerhaltende Einheit, rechtfertigt sich:

Herta Müller:

„Wir sind stolz auf unsere Gemeinde. Unsere Tüchtigkeit bewahrt und vor dem Untergang. Wir lassen uns nicht beschimpfen, sagte er. Im Namen unserer deutschen Gemeinde wirst du zum Tode verurteilt. Alle richteten ihre Gewehre auf mich. In meinem Kopf war ein betäubender Knall. Ich fiel um und erreichte den Boden nicht. Ich blieb quer über ihren Köpfen in der Luft liegen.“
(Ist das nicht eindeutig “antideutsch”?
 

 

Die deutsche Gesellschaft und Gemeinschaft im Banater Dorf wird zum Feindbild erhoben – ihr Wertesystem, aus linksintellektueller Sicht kleinbürgerlich, spießig, heuchlerisch, faschistoid oder mit latenten Hang zum Faschismus, wird abgelehnt, weil es der freien Selbstentfaltung des kreativen Individuums, des Schaffenden in allen Bereichen der Existenz, zuwiderläuft. Wo andere die Geborgenheit fanden, ein Gefühl von Heimat und deutscher Identität, sahen einige Extremdenker die Dinge anders. Die Konsequenz bedeutete Zäsur, Bruch mit der nicht mehr geliebten „Werte-Welt der Vorväter“, eben weil der letzte große Krieg neue Fakten geschaffen hatte – und neue Formen von Verantwortung und Schuld.

Carl Gibson

Weshalb “verdrehen” Sie die Fakten, (…)?
Und weshalb lüften Sie nicht ihre Identität, wenn Ihre Argumente “Gewicht” haben wollen?
Wo ist das Problem?
Wo sind Ihre Meriten, Veröffentlichungen, Vita etc.?
Wie kommt es, dass Sie über den Ceausescu-Repressionsapparat Securitate und seine Verstrickungen mit der RKP mehr wissen wollen als ich, wo ich doch jahrelang verfolgt, vielfach verhaftet, verhört, verurteilt und ins Gefängnis geworfen wurde?
Was wissen Sie über die Akte “Cristina” der Herta Müller, die die Autorin – nach ihrer eigenen Aussage in dem ZEIT-Artikel – als Agentin der Securitate und als Kommunistin ausweist?

Wenn es um kritische Vergangenheits-Aufarbeitung und Vergangenheits-Bewältigung geht,
müssen Ross und Reiter genannt werden – bei der Nazis (in den Nürnberger Prozessen und während der Ent- Nazifizierung) ebenso wie bei den Kommunisten.

Ein totalitäres System ist immer und überall eine Willkürherrschaft, die Freiheiten knechtet und Menschenrechte auf allen Ebenen verletzt.

Fragen wir also kritisch weiter, wer mit dem Totalitarismus paktiert hat.

Sind Sie eine Anhängerin des Obskurantismus und der Verschleierung, (…)? Oder stehen Sie zum Licht der Aufklärung im Geiste Voltaires,Heines, Zolas, Nietzsches?
Wo bleiben die von Nietzsche immer wieder geforderte “intellektuelle Redlichkeit” und die innere Wahrhaftigkeit?

Gibt es Tabus und Heilige Kühe, die wir nicht antasten, gar opfern wollen?
Hat sich das richtige Prinzip behauptet – oder thront die Lüge in der Welt?

Carl Gibson

Apropos Verfolgung: Wer folgte mir hierher … und regierte auf meine Beiträge:

www.freitag.de/community/blogs/carl-gibson/der-forcierte-nobelpreis—herta-mueller

www.freitag.de/community/blogs/carl-gibson/maulkorb-fuer-kritiker—von-der-wahrheit-der-luege—grundsatzfrage

Sind Sie aus freiem Willen hier – oder in höherer Mission unterwegs?

Sie haben mich das auch gefragt – und ich habe Ihnen geantwortet.

Carl Gibson

Das ist in der Tat ein Krimi, dazu noch mit besonderer innenpolitischer Brisanz.

Wer hob Herta Müller aufs Treppchen – und weshalb!

Ich finde es gut, dass Du auf Deinem Blog die Thematik aufgeriffen hast, (…).

Sie reicht von der einfachen Werkinterpretation, z. B. “Das schwäbische Bad”, wo Du als Betroffener und Erzschwabe mitreden kannst ( Satire oder Nicht-Satire?) bis hin zu den ( literarisch-politisch-moralischen) Kriterien einer Nobelpreis- Nominierung.

Ich sagte schon, Du darfst alles von mir zitieren, was Du im Netz findest – auch aus den Werken.

Herta Müller und Richard Wagner haben sich – quasi als “Trittbrettfahrer der Dissidenz” in mein Leben eingemischt, indem sie meine vielfach bewiesene Dissidenz ignorierten, ja verleugneten.

Als ich in Ihre Vita blicken wollte und legitime Fragen stellte, reagierten beide mit Androhungen rechtlicher Konsequenzen bzw. Richard Wagner mit Verleumdungen aus dem Ausland (Rumänien), wo ich, ohne Möglichkeit einer Gegendarstellung in den Dunstkreis von Securitate und Cosa Nostra gerückt wurde.

Das kann ich so nicht stehen lassen,
schon gar nicht

 wenn ein Alt-Kommunist ( von 1972-1985 in der Rumänischen Kommunistischen Partei), heute zum Antikommunisten der Achse des Guten gewandelt, eine Serien-Denunziation gegen Einzelpersonen, Landmannschaft der Banater Schwaben, Evangelische Kirche der Siebenbürger Sachsen A.B. etc. zusammen mit Herta Müller losgetreten hat und dabei noch das deutsche Fernsehen bzw. große Blätter (FAZ.Net) instrumentalisiert werden.

Die vielen Ungereimtheiten aus der ZEIT sind nicht aufgeklärt.

Es wird noch spannend werden!

Noch ein Wort zum Stilvergleich:
Früher habe ich manchen Anonymen eben aufgrund seiner schwarzen Federn identifiziert und überführt. (Wer jahrelang als Literaturkriminalist unterwegs ist und die Frühwerke großer Dichter nach epigonalen Anklängen und Spuren der Vorbilder durchsucht, lernt das bald.)

Mein Stil gleicht dem “Schreibstil” von (…) etwa so wie ein Gemälde Botticellis einer Skizze von Paul Klee.

Die Anonymen führen sich selbst ad absurdum, weil ihre Argumentation nicht durch ihre Integrität bestätigt wird.
Wer Erfahrungen gemacht hat, kann dazu stehen.

Wer Wahrheiten verkünden will, kann die Quelle nennen und seine Unterschrift unter die Aussage setzen.
Carl Gibson

Zukunft braucht Herkunft, werte(r) wolkenlos, genauer das bekannte: Ja, ich weiß woher ich stamme (ungesättigt gleich der Flamme glühe und verzehr ich mich … (frei nach F. Nietzsche!).

Wenn schon Statue, dann schon Bronze! Suum cuique!
Carl Gibson

(16.03.2010)

Zukunft braucht Herkunft, (…) , genauer das bekannte: Ja, ich weiß woher ich stamme (ungesättigt gleich der Flamme glühe und verzehr ich mich … (frei nach F. Nietzsche!).

Wenn schon Statue, dann schon Bronze! Suum cuique!
Carl Gibson

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Plagiat, “moralische Integrität“ und ein kontroversierter Nobelpreis

Offene Tabus?

Die Sicht eines Insiders

Wenige Stunden nachdem die Plagiatsvorwürfe Vorwürfe an die Adresse des Vorzeige- Verteidigungsministers von Guttenberg bekannt wurden, schrieb ich einen kurzen Kommentar auf facebook:

„Plagiat?  

Wenn wir alle Dissertationen, Habilitationsschriften, literarische Werke etc. auf ihre Originalität und Authentizität hin überprüfen würden, dann könnten weite Teile von Politik, Wirtschaft und Literaturfabrikation “ausgemistet” werden.

Zu meinen Studienzeiten war die Universität Würzburg als “Doktorfabrik” bekannt; Heute fragt man sich, wie viel vom Nobelpreis für Literatur der Herta Müller auf Oskar Pastiors Konto geht –

 Hochmut kommt vor den Fall … und wenn Erfolgsdruck da ist, in der Politik, in der Wissenschaft, in der Kunst … dann greift man auch zu Mitteln, die nichts mehr mit Leistung, Aufrichtigkeit und Moral zu tun haben – vielfach schrieb ich darüber … der schöne Konsul Weyer lässt grüßen …und für ein paar Dollar mehr, werden nicht nur einige südamerikanische Präsidenten auf dem Tisch tanzen … und den Dr. und Prof. zahlenden Kunden hinterher werfen –

was ist das schon in der Bunga- Bunga-Zeit ohne Moral?

Mehr anzeigen  (Mittwoch um 14:35 )·

Kurz darauf ergänzte ich:

 

Apropos Hegemann:

Wie groß war der Aufschrei, als ein “junges Mädel” ein paar Sätze abkupferte!

Wer fragt bei Nobelpreisträgerin Herta Müller nach, wieviel von ihrem Werk “Atemschaukel” auf das Kontor ihres Freundes Oskar Pastior aus Siebenbürgen zurückgeht.

Pastior ist heute als IM der Securitate bekannt – Müller distanziert sich vom ehemaligen Freund, in moralischer Entrüstung sogar – trotzdem,  

wie viele Seiten hat er ihr übergeben, was hat er zur Idee des Projektes beigetragen,  

wie viel Wortmaterial stammt, von Pastior,  

wie viel Konzeption – was ist da schon das Vergehen einer jungen Debütandin, die eine Seite im Netz abkupfert –

Bunga, Bunga auch in Sachen Nobelpreis?“

 

Soweit diese Schlagworte.

Die Materie aber ist ernst. Dessen ungeachtet erleben wir öffentlich eine Debatte der Heuchelei, die zum Himmel schreit.

Immer noch wird mit zweierlei Maß gemessen: Die Kleinen geißelt man, man straft sie ab und hängt sie, während die Großen Protektion und Schonung genießen.

Fakt ist: „Ghostwriting“ ist gesellschaftlich akzeptiert und üblich. Nicht nur Insider wissen das.

Ganze Heerscharen von Public Relations-Beratern und Referenten für Öffentlichkeitsarbeit leben davon, für Spitzenkräfte aus Politik und Wirtschaft „ Reden“, ja ganze „Bücher“ zu schreiben.

Viele Promis, Stars und Sternchen, Politiker und Anhang schmücken sich mit „Autobiografien“, die sie nicht selbst verfasst haben.

Und selbst in der hehren Wissenschaft wird oft nachgeholfen, indem schwache Leute „promoviert“ werden und „gute Leute“ verhindert werden.

Pecunia non olet!

Und Vitamin B stimuliert die Laufbahn.

Ich schrieb darüber unter:

 

https://carlgibsongermany.wordpress.com/2011/01/18/in-acht-und-bann-%e2%80%93-oder-von-der-narrenfreiheit-des-professors-lehre-zu-verhindern/

 

 

https://carlgibsongermany.wordpress.com/2011/01/18/vom-ende-meiner-akademischen-freiheit-in-wurzburg/

Während andere externe Studenten nach nur wenigen Tagen Touristik-Aufenthalt in der soziologischen Fakultät der Universität Würzburg promoviert wurden, verweigerte man mir den Doktorgrad an der Fakultät für deutsche Philosophie, indem mein Werk über „Lenau“ nicht als Dissertation zugelassen und meine Dozentur abgesetzt wurde. (Details oben!)

Mein Werk „Lenau. Leben – Werk – Wirkung. Heidelberg 1989 erlebte acht Auflagen und wird (laut Wordcat) von 169 Bibliotheken weltweit gehalten.

Zum Ghostwriting: Nach meiner akademischen habe ich als PR-Fachmann selbst unzählige nicht signierte  Beiträge in Zeitungen und Zeitschriften verfasst.

Aus langjähriger Erfahrung weiß ich, das fremdes Mitwirken bei akademisch wissenschaftlichen oder bei literarischen Arbeiten „nicht“ oder nur sehr schwer überprüft werden kann.

Zahlreiche akademische Grade und Titel müssten aberkannt werden, wenn eine rigorose Überprüfung  tatsächlich stattfinden würde.

Ist die Titel-Autorität immer durch Sach- Kompetenz gedeckt?

Ich habe da meine Zweifel – in vielen Fällen!

Und wer will es nachprüfen, ob nicht der eine oder andere Lektor bei bestimmten Autoren, die Marke gehandelt und vermarktet werden, kräftig mitschreibt?

 

In der Plagiats-Diskussion sollte es deshalb nicht um „Fußnoten“ gehen, sondern um die Frage, wie „authentisch“, wie „originell“ ist ein wissenschaftliches oder literarisches Werk.

Als bekannt wurde, dass der inzwischen als Securiate-I M entlarvte Büchner Preisträger Oskar Pastior den Stoff und das Material ( eigene Vita) für Herta Müllers „Atemschaukel“ geliefert hat, stellte sich automatisch die Frage, wie hoch ist der Anteil des Dichters Pastiors an dem Werk aus zweiter Hand der späteren Nobelpreisträgerin!

Ich habe diese Frage oft aufgeworfen – diskutiert wurde sie nur ansatzweise, etwa ganz knapp in der ZEIT von Iris Radisch und an entlegener Stelle im Südkurier.

Der Südkurier-Artikel ist – aus welchen Gründen auch immer – bald wieder aus dem Internet verschwunden … und mit ihm meine kritischen Kommentare mit den Fragen zu einem potenziellen Plagiat.

Seinerzeit ( September 2010) fragte ich folgendes öffentlich:

Nobelpreis für ein mögliches Plagiat?

von CarlGibson (1 Beiträge) 25.09.2010 14:28

Ist überall, wo “Müller” drauf steht auch “Müller” drin, fragt ein frivoler Werbe-Spot.
Ist, wo “Atemschaukel” drauf steht “nur” Herta Müller drin?

Oder stammt das einiges von Oskar Pastior?

Idee? Wortmaterial? Konzeption?


Noch sind diese vor mir mehrfach formulierten Fragen nicht geklärt.

Wichtige Frage heute:Wann hat Prof. Dr. Stefan Sienerth vom IKGS in München von Oskar Pastiors Securitate- IM- Tätigkeit erfahren?

Vor der Nobelpreisvergabe an Herta Müller 2009 oder erst danach?


H. Müller, O. Pastior und E. Wichner reisten in die Ukraine, um die nicht mehr existenten Stätten der Deportation Pastiors zu besichtigen,- Teamwork auch in der Konzeption?


Pastior ist ein Surrealist wie H. Müller – fiktiv orientiert, jenseits der „historischen Wahrheit.“

Wie viel Anteil hat Pastiors an dem Nobelpreis?

Ab wann reden wir von “Plagiat”?

Wie “authentisch” ist ein Werk aus zweiter Hand?

 

Carl Gibson, Historiker und ehemaliger Bürgerrechtler im kommunistischen Rumänien, Bad Mergentheim

 

 

 

Moralische Integrität?

von CarlGibson (1 Beiträge) 25.09.2010 14:41

Der „moralische Anspruch“ jedenfalls, mit dem H. Müller agiert, steht ihr nach meiner Einschätzung nicht zu, weil ihre eigene Vergangenheit und mögliche Verstrickung mit der RKP des Diktators Ceausescu und ihres damaligen Gatten Richard Wagner nicht aufgeklärt ist.

Was ist wahr an der CNSAS- Akte „Cristina“?

 

Was belastet und was entlastet den einen oder anderen?

 

Merkwürdig ist aus der Aspekt, dass Herta Müllers „Freundeskreis“ so manches RKP- Mitglied und Securitate- IM aufzuweisen hat. Aus der Sicht eines Zeitzeugen, der die Diktatur als Opfer erleben musste, sind H. Müllers Beschreibungen des roten Totalitarismus unglaubwürdig.


„Atemschaukel“ ist ein Werk aus zweiter Hand.

Die Phänomene selbst (Hunger, Angst, Folter etc.) kennt Herta Müller nur vom Hörensagen – den Repressionsapparat „Securitate“ ebenso. Wie sagte sie doch gleich, als die Securitate kam, um sie zu verhaften:

 

„Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit“.

 

So kann man Opfer von Terror und Gewalt auch verhöhnen. Carl Gibson,

 

Soweit diese Kurzkommentare, die in Zeitungen nicht ausführlicher sein dürfen.

In einem Artikel zu Atemschaukel aus der Feder von Ulrike Baureithel

greife ich die Temini

Plagiat“ und „moralische Integriät“ ebenfalls auf und frage:unter

https://carlgibsongermany.wordpress.com/2011/02/11/kritische-kommentare-zu-herta-mullers-werk-atemschaukel/

folgendes:

Ist überall, wo “Müller” drauf steht, auch “nur Müller” drin?
Carl Gibson

Carl Gibson schrieb am 06.04.2010 um 15:19

Literatur hat eine Funktion.

 Ergo darf sie nicht alles, was sie kann.

Ich kann etwa nicht amoralische Gestalten als Wohltäter der Menschheit darstellen, indem ich einen ethisch verwerflichen Gegenstand ästhetisiere.
Jemand, der das Phänomen “Angst” (in Absetzung von objektgerichteter “Furcht”) nicht kennt, kann es auch nicht beschreiben, es sei denn “theroretisch” wie der Psychiater oder Psychologe, die die Symptome aus der Patientenschilderung bzw. Forschung kennen.

Doch bleiben wir bei “Literatur”. Da ist das Verhältnis von “Gehalt und Gestalt” zu beachten.
(Dazu gibt es hundert Fachbücher und Abhandlungen!) Wie wird der Gegenstand dargestellt?

Herta Müller, Oskar Pastior und Ernest Wichner reisten vor einigen Jahren in die Ukraine ( auf Kosten einer Stiftung?), um sich den Ort der Handlung ( von dem nicht mehr übrig ist) anzusehen.


Das Werk wurde also im Team vorbereitet.

Was übergab Pastior an Herta Müller?


Ganze Formulierungen?

Eine Leser-Reaktion machte mich vor Monaten stutzig: Atemschaukel sei ganz anders als alle anderen Werke Herta Müllers!
Eine schlichte Aussage!
Wie kommt das, wenn es denn zutrifft?
Also was geht auf das Konto von Oskar Pastior, der immerhin mit dem Büchner- Preis posthum geehrt wurde?

Eine berechtigte Frage aus literaturwissenschaftlicher Sicht!
Dürfen die Quellen verschwiegen werden?
Wie ist eine adäquate Interpretation ohne Quellen möglich?
A posteriori stellen wir dann fest, was Herta Müller aus dem Stoff gemacht hat – historisch und moralisch.
Da ich mir als Autor diese konzeptionellen Fragen tausendmal selbst gestellt habe und Lösungen der Umsetzung finden musste, weiß ich, wovon ich rede
Das ist für mich nicht ein Thema wie andere auch – ich bin da existentiell involviert, neben der rein künstlerischen Ebene. Carl Gibson

(..)

Ist nach Ihrer Auffassung etwa die “moralische und politische Integrität” einer Person die conditio sine qua non für eine Nobelpreisehrung?
Oder darf auch amoralisches Verhalten mit einem ethisch definierten Preis ausgezeichnet werden?
Carl Gibson

Seit der „Spitzelaffäre in Berlin“ ( Juli 2008) frage ich nach „moralischer Integrität“, Authentizität und historischer Wahrheit.

Langjähriges KP-Mitglied und früherer Ehemann von Herta Müller Richard Wagner trat damals auf und bescheinigte seiner früheren Gattin eben diese „moralische Integrität“.

 

Was ist dieses Zeugnis wert?

Nach 1945 bürgten „alte Kameraden“ für ihre Kampfgefährten aus der Schlacht und stellten ihnen Persilscheine aus.

Was machten die „roten Genossen“ nach dem Zusammenbruch des Weltkommunismus?

Sie orientierten sich an den „alten Kameraden“ und bescheinigten sich gegenseitig „moralische Integrität“.

Seit den Fall von Bundes- Minister von Guttenberg ist die Öffentlichkeit jedoch hellhöriger geworden.

Die Zeit ist reif, auch Fälle aus der Literatur und Kunst zu überprüfen.

Meine Warnung vor Jahren: Der Schaden für die Bundesrepublik Deutschland werde groß sein, wenn sich herausstelle, dass die „moralische Integrität“ viel geehrter Personen nicht gegeben sei.

 

Aber ich blieb ein einsamer Rufer in der Wüste, einer, der aus tiefem Keller im stummen Schrei rufen musste,

während andere sich auf dem Markt tummelten.

Die Zeit wird es richten – und die gute Sonne bringt noch einiges an den Tag.

 

 

 

 

 

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Fragen an Nobelpreisträgerin Herta Müller

Vorbemerkung:

                                                                        Audiatur et altera pars!? 

Große Denker, Schriftsteller und Literaten wie Martin Heidegger, Nobelpreisträger Günter Grass, Siegfried Lenz., Martin Walser, Walter Jens u. a. wurden immer wieder mit dem Vorwurf konfrontiert, ihren Lebenslauf verfälscht und geschönt zu haben, indem unliebsame Stellen – etwa zur NS-Vergangenheit bzw. zur NSdAP- Mitgliedschaft übergangen oder gezielt weggelassen wurden.

Die Hinterfragung der „moralischen Integrität“ kostete  Martin Walser und Siegfried Lenz vielleicht die Nominierung der Bundesrepublik für den Literatur-Nobelpreis.

In Fall von Herta Müller blieb das kritische Nachfragen aus, bis ich im Jahr 2008 eine massive Debatte Überprüfungsdebatte lostrat, die bis nach Schweden hin kritisch verfolgt wurde, aber zu keinen Resultaten führte,

u. a, deshalb, weil meine aufklärenden Argumente „gestoppt“ und ausgebremst wurden, etwa in DIE ZEIT oder auf FAZ.Net.

SPIEGEL- Online ließ mich gewähren, eine ganze Woche lang.

Dann wurde die Diskussion (Herbst 2008) auch dort geschlossen.

Weshalb?

Interessierte können trotzdem alles an Pro und Contra Nobelpreisverleihung an Herta Müller nachlesen

 Im Visier der Securitate

Unter:

http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,654169,00.html

Die zum Teil im Internet schwer auffindbaren Beiträge aus meiner Feder  bündele und veröffentliche ich hier noch einmal:

Fragen an Herta Müller


 

Der Lebenslauf von Herta Müller bis 1987 ist unvollständig.

Es fehlen genaue, überprüfbare Daten,wann, wo und in welcher Funktion sie bis zur Ausreise gearbeitet hat.

Ihre Abschlussarbeit an der Universität Temeswar ist angeblich unauffindbar.

Noch wichtiger: Wann und in welcher Form hat Herta Müller konkret opponiert?

Welchen Repressalien war sie konkret ausgesetzt?
Wer von der Securitate hat sie verhört und wann?

Weshalb war Herta Müller eine privilegierte West-Reisende, die mehrfach in die Bundesrepublik ausreisen durfte?

Weshalb durfte ihr Gatte Richard Wagner, seit 1972 Mitglied der Rum. Kommunistischen Partei und im Jahr 1985 immer noch in der gleichen Partei,
im Jahr 1985 in die BRD reisen – zum Schriftstellerkongress nach Münster und danach weiter 5 Wochen durch das Land,
während Rumänien unter Diktator Ceausescu bereits ruiniert am Boden lag und Flüchtlinge an der grünen Grenze totgeschlagen wurden?

War Herta Müller wirklich eine “Dissidentin”?
Und wurde sie tatsächlich verfolgt?

Ihr Mentor Nikolaus Berwanger, Banater Schwabe NR. 1, Vertrauensmann der Kommunisten, Chef der “Neuen Banater Zeitung” und des “Adam-Müller-Guttenbrunn- Literaturkreis” setzte sich im Jahr 1984 in die BRD ab.

In einem Interview in der Politik-Zeitschrift

“Düsseldorfer Debatte” mit Volker Kaukoreit
“Zwischen den Stühlen” 1988, Nr. 2

nimmt der Förderer jener jungen Literaten Nikolaus Berwanger (auch der so genannten “Aktionsgruppe Banat”) Stellung zur angeblichen Dissidenz von Herta Müller, indem er betont:

“Ebenso erstaunt bin ich zu hören, daß Herta Müller in Rumänien eine Dissidentin gewesen sein soll. Sie hat dort noch 1985 veröffentlicht.”Herta Müller erhält einen Preis des ZK des VKJ für ihren Debütband “Niederungen”, Kriterion Verlag 1982.
Nikolaus Berwanger findet es nicht richtig, dass die deutschen Autoren aus dem Umfeld der AG und des AMGK ihre in Rumänien ( von der KP ) erhaltenen Preise hier in der BRD verschweigen.

“Bis zum 31. August 1984, als ich aus Temeswar abfuhr, hatte Herta Müller kein Schreibverbot. Sie erhielt in Rumänien insgesamt drei Preise.”

Diese Aussagen des wichtigsten Literatur-Mäzens im Banat zur Zeit der Ceausescu- Diktatur sind leider bisher überhört worden.

Die differenzierte Diskussion beginnt erst.

Als ehemaliger Bürgerrechtler während der Ceausescu- Diktatur bzw. als Mitbegründer der ersten freien Gewerkschaft rumänischer Werktätiger SLOMR habe ich einen “Offenen Brief an Herta Müller” formuliert – mit vielen Fragen, die noch nicht beantwortet sind.

Herta Müller hat die Fragen ihrer Kritiker bisher ignoriert.

Jetzt aber wird die Weltöffentlichkeit Fragen aufwerfen, in deren Mittelpunkt die “moralische und politische Integrität” der gestern mit dem Nobelpreis ausgezeichneten, kontroversierten Literatin steht.

Die Welt will wissen, was Sache ist.

William Totok, selbst bei Ceausescu in Haft und mit den Repressionsmethoden totalitärer Systeme wohl vertraut,
weiß,dass eine vollständige Vergangenheitsaufarbeitung und -bewältigung
nur auf der Grundlage von Fakten erfolgen kann, nicht auf Mythen.

Es nutzt nicht viel, einige Zitate zur Diskussion zu stellen, die eine angebliche Verfolgung attestieren – es kommt auf die Präsentation aller Dokumente an.

Herta Müllers unzulänglicher Versuch einer Selbstrechtfertigung in DIE ZEIT Nr.31, 2009, unter dem Titel ” Die Securitate ist noch im Dienst”, hat den Katalog der Fragen noch weiter ausgeweitet.

Carl Gibson

Moralische und politische Integrität – Nobelpreisvoraussetzung


Wenn Herta Müller die Fragen zu ihrem unvollständigen Lebenslauf vor 1987 vollständig beantwortet hätte,
wäre sie wohl kaum als Kandidatin für den Nobelpreis vorgeschlagen worden.

Die noch ausstehenden Fragen an Herta Müller habe ich im Jahr 2006 an die Autorin gerichtet.

Sie blieben unbeantwortet.
Vor einem Jahr habe ich diese Anfrage veröffentlicht.
Keine Reaktion.

Nach dem jüngsten (oben zitierten) Artikel in der ZEIT aus der Feder von Herta Müller habe ich einen “Offenen Brief an Herta Müller” mehrfach ins Internet gestellt.

Die vielen berechtigten, dort aufgeworfenen Fragen sind alle noch nicht beantwortet?

Meine Frage hier:

Darf Herta Müller die bundesdeutsche Öffentlichkeit mit Geschichten und subjektiven Aussagen konfrontieren,
ohne dass diese kritisch überprüft werden dürfen?

In dem schlecht redigierten ZEIT-Artikel gibt es eine Reihe von Unwahrheiten, Fehler und Behauptungen, die zum Teil öffentlich richtig gestellt werden mussten.

Wer in einer Diktatur gelebt hat, kennt die Gepflogenheiten eines totalitären Systems sehr genau:

Man kann sich nicht einer Verhaftung durch den Geheimdienst Securitate entziehen, indem man sagt:

Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit! –


wie von Herta Müller geschildert.

Wenn man aber an einer Stelle von zwei Securitate-Schergen in den Dreck gestoßen wurde – unbeteiligte Rumänen sahen dabei zu – dann wird man den Ort der Demütigung nie vergessen.

Herta Müller sagte, sie sei in der “Bahnhofshalle Poiana Brasov” in den Dreck gestoßen worden –
Grotesk!
In den Ski- und Erholungsgebiet auf 1000 Meter Höhe bei Kronstadt in Siebenbürgen existiert kein Bahnhof.

Also haben wir es in der Darstellung Herta Müllers, die ihre Verfolgung belegen soll, mit Potjomkischen Dörfern zu tun, mit Fassaden, kurz mit
Fiktion – und nicht mit Realität.
Das kann jeder in DIE ZEIT,Nr. 31 , 2009 nachlesen und selbst werten. Dort ist noch mehr.

Fazit: Wer in der Ceausescu- Diktatur konkret opponierte, wurde brutal verfolgt, verhaftet, verurteilt und landete im Gefängnis.

Herta Müller hatte bis 1985 keine Repressalien zu erdulden.
Ihr Gatte Richard Wagner wollte – nach eigener Aussage – kein “Dissident sein, eher ein loyaler Kritiker, was immer das in einer Diktatur sein soll, (…)!
Mit der Metapher kann man keine Diktatur verändern – aber mit konkreten politischen Aktionen wie SLOMR, der ersten freien Gewerkschaft in Osteuropa 1979.
In den Jahren 1981-1984 habe ich als Sprecher dieser SLOMR im Westen über die CMT (Confederation Mondial du Travail) und das BIT der UNO eine völkerrechtliche Klage gegen das Ceausescu- Regime auf den Weg gebracht. Unter Lebensgefahr. Ein Novum damals, mitten im Kalten Krieg.
Herta Müller und Richard Wagner standen damals noch loyal zum System.

Ein Nobelpreis macht Unwahrheiten nicht wahrer.

Herta Müller wird der Welt antworten müssen.
Carl Gibson, Zeitzeuge,
ehemaliger politischer Häftling in der Ceausescu-Dikatur

Kritische Recherche und wissenschaftliche Analyse sind angesagt


 

Werte Leser, kritische Kommentatoren,
Freunde der Aufklärung,
(…),

viel Feind, viel Ehr’?

Gerade habe ich mitbekommen, dass einige Kreise bemüht sind, mein Wikipedia- Porträt zu “löschen”.


Das nehme ich zur Kenntnis!

So wie ich viele Dinge zur Kenntnis genommen habe, die aus obskuren Kanälen ( der alten und neuen Securitate) an Diskreditierungsmaßnahmen gegen mich im Westen gestartet wurden.
(…), “Selbstbeweihräucherung” ist mir fremd –
so fremd wie alle Formen der Lüge und Heuchelei!

Nur muss ich leider, da ich nicht im Namen anderer Opfer zu sprechen befugt bin, als Zeitzeuge und authentischer “Dissident” über die eigenen Taten und Erlebnisse (Fakten) sprechen,
mein “Testimonium” niederlegen, das die Forschung dann kritisch überprüfen kann. Jederzeit.

Ich stehe zu allem, was ich geschrieben und gesagt habe!

(…), mir geht es nicht um Namen, um Kreuzzüge ideologischer Art:
Mir geht es um das “Prinzip”,
sprich:
Um realistische Phänomenbeschreibung der Ereignisse in einem totalitären System der Sonderklasse,
in
der höchst repressiven Ceausescu- Diktatur, die ich nicht – wie Herta Müller – vom Hörensagen kenne, sondern als den Kerkern und Folterstuben der Securitate.

Sie und (…) können alle die von mir gestellten Fragen auch stellen! Das ist legitim!

Nicht ich muss das sein, der nach Moral, Sitte, Anstand, Würde, Gerechtigkeit etc. fragt (als Philosoph … zufällig mit Diplom und praktisch tätig!; es geht um die Fragen
” an sich”,die beantwortet werden müssen.

In den Foren habe ich Tausenden den Unterschied zwischen “Fiktion” und “Realität” deutlich gemacht.

In “Belletristik” suche ich nicht nach Realität bzw. nach realistischer Zeitaussage,
aber sehr wohl in den “Interviews” zur geistigen Situation der ZEIT, bzw. in “Essays”.
Dort will ich keine “erfundene Wahrnehmung” vorfinden,
keine Potjomkinschen Dörfer,
sondern nur nackte, realistische “Fakten”, auf deren Grundlage die Vergangenheitsaufarbeitung möglich sein muss.

Herta Müller hat gesagt, dass die Dummheit und Rückständigkeit ihrer Banater Landsleute
ihr erst den
“HASS”

eingegeben hätten, um “Niederungen” (1982)zu schreiben.

Bekam sie für diese ausgrenzende, spaltende Negativ-Prinzip des Hasses nun den Nobelpreis?

Das ist hier die Frage!

Carl Gibson
SPIEGEL-Leser avant la lettre – seit 1976 ( Bild-Dokumentation in Internet von jedermann abrufbar!)

Dem SPIEGEL verdanke ich meinen Einstieg in die antikommunistische Opposition gegen Ceausescu.(1976 – 1979 in Rumänien)

Exodus in Agonie zwecks national-kultureller Identitätserhaltung


Das Eingangszitat von William Totok, das Herta Müllers Kritizismus belegen soll, ist missverständlich.

Herta Müller kritisierte in ihrem Erstling nicht die real sozialistische Gesellschaft der Ceausescu- Diktatur, sondern das Dorfleben in deutschen Dorf im Banat.

Die Dorfgemeinschaft erscheint in der „Niederungen“-Kurzgeschichte “Grabrede” als bedrohende Masse, als eine Summe von unreflektierten Einzelmenschen, die das Anderssein eines Mitmenschen nicht gelten lassen wollen, die den Andersdenkenden bedrohen und „das Gewehr“ auf ihn richten, bereit, Ketzer und Außenseiter jederzeit abzuschießen, besonders Tabu-Brecher und so genannte „Nestbeschmutzer“.

Die historisch gewachsene Gemeinde, für viele eine existenzerhaltende Einheit, rechtfertigt sich:

„Wir sind stolz auf unsere Gemeinde. Unsere Tüchtigkeit bewahrt uns vor dem Untergang. Wir lassen uns nicht beschimpfen, sagte er.
Im Namen unserer deutschen Gemeinde wirst du zum Tode verurteilt. Alle richteten ihre Gewehre auf mich. In meinem Kopf war ein betäubender Knall. Ich fiel um und erreichte den Boden nicht. Ich blieb quer über ihren Köpfen in der Luft liegen.“

(Zitat aus der „Grabrede“, Niederungen, Ausgabe 1984 von Herta Müller)

Die deutsche Gesellschaft und Gemeinschaft im Banater Dorf wird zum Feindbild erhoben – ihr Wertesystem, aus linksintellektueller Sicht kleinbürgerlich, spießig, heuchlerisch, faschistoid oder mit latenten Hang zum Faschismus, wird abgelehnt, weil es der freien Selbstentfaltung des kreativen Individuums, des Schaffenden in allen Bereichen der Existenz, zuwiderläuft.

Wo andere die “Geborgenheit” fanden, ein Gefühl von Heimat und “deutscher Identität”, sahen einige linke Extremdenker um 1975-1980 die Dinge in Rumänien anders.

Die Konsequenz bedeutete Zäsur, Bruch mit der nicht mehr geliebten „Werte-Welt der Vorväter“, eben weil der letzte große Krieg neue Fakten geschaffen hatte – und neue Formen von Verantwortung und Schuld. Der Feind ist ausgemacht in der Grabrede:

Es ist die “eigene Herkunft” und die “eigene Gemeinschaft”,nicht etwa ein fremder, viel mächtiger Feind hinter und über der Gemeinschaft in der realsozialistischen Gesellschaft.
Es ist nicht die Kommunistenpartei im alles bestimmenden Staat, in der Diktatur, sondern der kleine Mann von nebenan, der “Repräsentant der deutschen Gemeinschaft” mit seinem kargen Brauchtum und seinem schmalen kulturellen Substrat, der Nachbar, der den alten Sitten folgend treu mit am Grab steht und einen dicken Stein auf den Sarg legt.
Das, (…), interpretiere ich aus der “Grabrede” – unabhängig von der Landsmannschaft der Banater Schwaben. Carl Gibson

Versöhnung statt Spaltung


 

Ich persönlich hätte es begrüßt, wenn Herta Müller bereits zum Zeitpunkt ihrer Nominierung als Kandidatin für den Literatur-Nobelpreis ihren Frieden mit den deutschen Landsleuten aus dem Banat gemacht hätte; und wenn alle offenen Fragen durch das Vorlegen einer umfassenden, lückenlosen Vita ad acta gelegt worden wären.

Das ist leider nicht geschehen.
Deshalb bleiben viele Frage offen. Weiter oben habe ich einige formuliert.
Etwa die Frage nach der Zensur von “Niederungen”. In Rumänien wurde die Zensur im Jahr 1978 “offiziell” abgeschafft.
Diktator Ceausescu hat bald darauf diesen Schritt vor Autoren im Schriftstellerverband der Rumänen beklagt.

Wer durfte Herta Müllers Debütband (im Kriterion Verlag 1982 ediert) zensieren?
Wer hat es tatsächlich getan?

In welchem Umfang ist, wenn überhaupt, zensiert worden?

Präzendenzfälle der Zensur sind bekannt, auch aus der “Aktionsgruppe Banat”.
So wurde Gerhard Ortinaus Debüt-Band “Die Verteidigung des Kugelblitzes” von dem Zensor Millitz( 1975/76) arg zerstückelt und zerhackt, einzelne Kurzgeschichten wurden bis zur Unkenntlichkeit verfremdet, so dass die Intention des Autors unterging.
Kennt man vergleichbare Eingriffe bei Herta Müller?

Deviation

Sie lenken ab, (…),
indem Sie einen nicht haltbaren Gegensatz zwischen Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen synthetisch konstruieren.

Darf ich einen weiteren Namen in die Diskussion einbringen?
Nein, nicht den ihres HJS- Kollegen William Totok, der,
wie ich gestern sah, von Dissident avant la lettre Paul Goma auf
www.badin.ro
in der Debatte gegen Herta Müllers Nobelpreis wüst beschimpft wird, meine ich, sondern den anderen Mitherausgeber der “Halbjahresschrift”
“Dieter Schlesak”.

Er stammt aus Schäßburg in Siebenbürgen und ist der Verfasser des Werkes: “Capesius. Der Auschwitzapotheker”.

Vom literarischen Format her würde ich ihn jederzeit Herta Müller als Nobelpreisträger vorziehen – er hat vorzügliche, einfühlsame Lyrik vorzuweisen, seit Jahrzehnten, hochgeistige Essays, wissenschaftliche Arbeiten.
Und da er kritisch mit der NS-Vergangenheit einzelner Siebenbürger Sachsen umgeht, ist er für einige ein “Nestbeschmutzer” ( wie Herta Müller für manche Banater!) –
aber für viele Rumänen ist Dieter Schlesak ein “Brückenbauer” zwischen den Völkern und Kulturen, keiner, der nur spaltet und trennt – wie das bei Herta Müller der Fall ist, die praktisch nur Negatives zu Rumänien aussagt.

Nach meinem Wissensstand ist Dieter Schlesak noch nie für die hohe idealistische und symbolträchtige Auszeichnung nominiert worden?
Weshalb?
Vielleicht weil sein Oeuvre näher an der Wirklichkeit angesiedelt ist als die “erfundene Wahrnehmung” der Herta Müller, die von der Dämonisierung der Securitate lebt, obwohl sie nichts mit Dissidenz zu tun hat.
Wollen Sie mir widersprechen?

Dann sagen Sie mir doch, wann, wo und wie Herta Müller opponiert hat?
Einen ins Triviale ausgedehnten Dissidenz- Begriff kann ich – als Opfer aus der kommunistischen Gefängniszelle – nicht akzeptieren.
Politische Opposition – das war seinerzeit bei Goma und SLOMR (1977-1979) etwas sehr Konkretes.

Herta Müller stand damals loyal zum System!

Denken Sie einmal darüber nach, (…)!
In der Wiener Presse redet man mit Mircea Dinescu!

Das wäre ein guter Kandidat der Rumänen.
Dramatiker und Exilant Eugen Ionesco hatte ihn vorgeschlagen!
Den Rumänen selbst wäre seit langem ein Nobelpreis zu gönnen, denn neben Mircea Eliade und Emil Cioran habe sie Poeten wie Tristan Tzara, Ion Caraion und andere Dadaisten, Surrealisten und Expressionisten zur europäische Literatur beigesteuert, gemessen an deren Werk, Herta Müller wie eine Epigonin 100 Jahre post festum dasteht.
Carl Gibson

Herta Müllers “Die Securitate ist noch im Dienst” gibt es in zwei Varianten


Hallo (…),

Sie haben die Online-Version der Herta Müller-Selbstdarstellung gelesen.

Ich beziehe mich auf die Druckfassung Nr. 31, die in alle Welt verbreitet wurde.

In dieser Druckfassung war auch das Zitat als fette gedruckte Zwischenüberschrift enthalten:

“Die Verleumdung gehört zum Brauchtum der Banater Schwaben”!

Dagegen habe ich öffentlich protestiert.

Als Folge meiner und anderer Betroffener Proteste kam es zu einer “Überarbeitung” des Artikels,
der dann als “Online-Version” verbreitet wurde.

Eine knappe Richtigstellung erfolgte in DIE ZEIT NR. 32 mit dem Hinweis,
nicht der “Bahnhof Poiana Brasov” sei gemeint,
sondern jener in dem 500 KM entfernten Temeschburg/Timisoara.

Es wurde auch seitens der ZEIT darauf hingewiesen, oben zitierte Aussage beziehe sich nicht auf alle Banater Schwaben, sondern nur auf deren Landsmannschaft.

In einem Email, das über www.kulturraum-banat.de
( Forum) in Umlauf kam und auch von mir zitiert wurde,
weist Herta Müller diese Fehler der ZEIT-Redaktion zu, mit dem Hinweis, diese Details wurden dort hineinredigiert.

Angeblich ohne ihr Wissen.

Wie konnte das möglich sein?

Darauf wurde noch nicht geantwortet.

Nachbemerkung:

Da die Online Redaktion des SPIEGEL diese Diskussion nach Tagen stoppte, konnte nicht alles angesprochen werden. Mein letzter Kommentar wurde nicht mehr veröffentlicht.

Ein Jahr später – nach der Nobelpreis- Ehrung von Mario Vargas Llosa, griff ich noch mehrfach in eine ähnliche Debatte an gleicher Stelle ein.

Trotzdem: Die wesentlichen Fragen an Herta Müller sind immer noch offen.

DER SPIEGEL-Leser Carl Gibson, 1977 im kommunistischen Rumänien -(Carl Gibson in communist Romania in 1977 - with his parents in Sackelhausen, Banat 

Foto: Privatarchiv Carl Gibson

DER SPIEGEL-Leser Carl Gibson – 1977 im kommunistischen Rumänien, in Sackelhausen, Banat

 

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Das „deutsche Dorf“ im Banat – es ist, mit einem Wort, die Hölle auf Erden“ – Der “Georg Büchner-Preis” auch für dieses?

Von der Rückseite des Mondes – oder:

eine verhängnisvolle Rezension

Für ausgewiesene Banatexperten wie F. C. Delius, der in jener Gegend bestenfalls ein paar sonnige Urlaubstage verlebte hat, um dann im Spiegel-Stil das Banat als rückständige Gegend zu beschreiben, etwa wie der Blinde die Sonne, war das Banat natürlich kein Garten Eden mehr, kein Elysium, kein Paradies, sondern der Unort schlechthin, das Gegenstück zum Locus amoenus, ein Ort des Grauens, ein Locus terribilis, kurz das Alte Babylon und Sodom und Gomorra in einem, als moderne Stätte pathologischer Obszönität!

„Herta Müller beschreibt – in der 80seitigen Titelerzählung und in den meisten der 15 Kurztexte – vordergründig nicht mehr als ein Dorf. Ein Dorf, das für alle “schwäbischen” Dörfer im Banat steht, und das vermutlich auch den “sächsischen” Dörfern in Siebenbürgen ähnlich ist. Das Dorf wird aus dem Blickwinkel eines Kindes gesehen. Ohne erklärte Absicht der Aufarbeitung und ohne die uns vertraute Betroffenheits-Weinerlichkeit steigt Herta Müller in die kindliche Wahrnehmung zurück. Sie fängt die Blicke auf, die Gesten, die Bewegungen, die Ängste und Fantasien der Kinder und konfrontiert sie mit dem Verhalten der Erwachsenen. Herta Müller schreibt, als erwache sie – in einem Reich der Grausamkeit. Denn das deutsche Dorf, es ist, mit einem Wort, die Hölle auf Erden.“

Für F. C. Delius, als sensationell ausgerichteter Journalist, streitbarer und prozessfreudiger Autor sonst überkritisch, folgt den Geschichtlein willig, ohne auch nur etwas zu hinterfragen, so als wollte er die unverkennbaren Provokationen, die gelegentlich an Hetze  grenzt, bewusst transportieren. War unsere Heimat ein waste land, eine Art fernes Sibirien, eine die dunkle Kraterlandschaft auf der Rückseite des Mondes, die noch niemals betreten wurde? War das Banat ein kulturloser Landstrich, von Inzucht durchsetzt, eine Terra inkognita, wo noch kein Forscherauge hin dringen durfte, schlimmer noch als das Dantesche Inferno?

Das Banat – eine abstruse Welt mit dummen und bösen Menschen, mit deutschem Scheitel, deutschen Schnurrbart, mit biologischen Sonderphänomenen, mit Fliegen die Maden im Flug fallen lassen, eine Welt, wo Katzen sich mit Hunden paaren und ähnlichen Skurrilitäten, genauso wie er es bei seiner Gewährsfrau, bei Herta Müller, nachlesen konnte? Meine und anderer Menschen Heimat – noch rückständiger als die rückständigsten Ecken in Österreich oder in der Schweiz, wo Höhenfeuer brannten und Thanatos regierte, aus denen Thomas Bernhard und Peter Handke zu berichten wissen – „Nestbeschmutzer“ und Tabubrecher auch sie?

 F.C. Delius’ Vorstellung vom Banat und indirekt auch von Siebenbürgen gleicht den Schilderungen eines Reisenden zum Mond, der dort grüne Männchen getroffen hat, Außerirdische, die ihm die obskure Rückseite schildern oder die Schwarzen Löcher in fernen Galaxien.

Weil Delius offensichtlich Gefallen an der Art der Schilderung fand, ergriff er Partei und billigte den surrealen Zerrbildern auch „Wahrheitsgehalt“ zu, ohne die Perspektiven zu hinterfragen und die Täuschungen dahinter. Die sonst kritische „Spiegel“-Redaktion folgte ihm und vergaß dabei, den sozialistischen Realitäten real ins Auge zu sehen, nicht nur, weil es gerade nicht opportun war, sondern das Blatt aus Hamburg höchst wahrscheinlich eigene Absichten verfolgte, nämlich die Instrumentalisierung dieser Satiren, Karikaturen und Polemiken zu innenpolitischen Zwecken. „Niederungen“ war ein gutes Instrument, um dem deutsch konservativen, vaterländischen Lager ins Kontor zu schlagen. Aus der Sicht der Betroffenen aber war diese  unausgewogene, die besondere Situation der Exponierten verkennende  Buchbesprechung, die zudem Herta Müller auf ein Treppchen hob, das ihr nicht zustand, damals nichts weiter als blanker Hohn sie war eine gezielte Provokation, die bei allen Betroffenen nur Bitterkeit hervorrief, ein Pfahl im Fleisch, ein Keil, der trennte und spaltete, wo versöhnende Integration angesagt war. So etwa hetzte einst Julius Streicher Menschen gegeneinander auf – und jetzt mit Delius auch das Blatt aus Hamburg? Oder war die wenig Frieden stiftende Verhöhnung deutscher Landsleute gar legitim? Von der Schelte und der argen Verunglimpfung nicht betroffen waren nur diejenigen, die nicht lasen, was über sie geschrieben wurde.

Der Spiegel kultivierte einen solchen Stil, weil es in politischen Kampagnen gegen Konservative der hauseigene war. Und kaum einem fiel es auf, dass das Blatt vom Elbstrand nicht nur gegen Religionen oder Weltanschauungen polemisierte, gegen Christus und Hitler und Strauß und manchmal gegen totalitäre Systeme ins Feld zog, sondern diesmal – und ganz ungeniert – gegen eine der deutschen Volksgemeinschaften hetzte.

Früher ignorierte ich solch ein Vorgehen einfach und sah großzügig über das Verletzende hinweg. Hatte ich doch selbst diesen Stil lange Jahre süffisant genossen, solange sich Sarkasmus und Polemik gegen den Sowjetkommunismus richtete und gegen totalitäre Systeme weltweit. Seinerzeit verschlang ich antikommunistische Polemik wie das tägliche Brot als geistige Nahrung, die mich am Leben hielt. Jener Stil war für mich eine Waffe, die ich einsetzte, ein Mittel zur Wahrheitsfindung, doch nicht die Wahrheit selbst. Seitdem ich deutschen Boden betreten hatte, distanzierte ich mich vom Spiegel und las dafür die Frankfurter Allgemeine Zeitung, wo ich mich weltanschaulich und politisch gut aufgehoben fühlte; eben weil ich den Hetzstil, den ich, solange er gegen den ideologischen Feind gerichtet war, mit trug, nun nicht mehr akzeptieren wollte und weil eine ferne Verwandtschaft zum Stürmer Streichers nicht ganz zu verkennen war. Manchmal konnte der Stil auch fein sein und verführerisch subversiv; oft war er aber nur plump und grob, wie in der gesamten Auseinandersetzung mit bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Strauß. Noch heute erinnere mich einer unfairen Berichterstattung anlässlich des Ägyptenbesuches von Franz Josef Strauß, wo es hieß – ich zitiere aus dem Gedächtnis –  Kamele werden scheu, Pferde brechen aus: Franz Josef Strauß nähert sich den Pyramiden. Über Strauß wurde halb Bayern angegriffen und diffamiert. Jene Mehrheit in Bayern, die über Jahrzehnte konservativ wählte und dem resoluten Demokraten nahe stand. Hetze setzt subtil ein und steigert sich dann autodynamisch bis zur Volksverhetzung. Wehret den Anfängen, auch hier!

Doch weshalb sollte es dem Banat, das wesentlich kleiner und viel unbedeutender war als das schöne Land der Bayern und Franken, besser ergehen.

Ob Dichter lügen? Von Gesetzen der Perspektive und folgerichtigen Schlüssen

 

Friedrich Christian Delius, der Rumänien – aus der Perspektive des flüchtigen Goethe-Institut –Referenten – bestimmt sehr gut kennt und bestimmt schon manches zur Thematik erforscht und veröffentlicht hat, der auch mit der Geschichte des Banats bestimmt bestens vertraut ist und auch in differenzierter Weise über das Zusammenleben mehrerer verschiedener Völker Auskunft geben kann, der die Ethnizität und die Geschichte des Dorfes im Banat gut kennt, die Verschiedenheit der Dörfer aus ihren Siedlungsursprüngen heraus versteht, bis hin zu den achthundertjährigen Besonderheiten des Dorfes in Siebenbürgen, will, wenn es um Wahrheit geht, den Schriftstellern vertrauen!

Er wählt dabei die Mehrzahl, denn die Dichter, das weiß er bestimmt auch, wären schon von Platon aus dem Staat gejagt worden, weil sie es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen: weil Dichter lügen, wie es Nietzsche erhärtet.

Man muß sich, wie immer, wenn die Wahrheit gefragt ist, an die Schriftsteller halten,

postuliert Delius.

 Wie wahr, wie wahr!

„ Man muß sich, wie immer, wenn die Wahrheit gefragt ist, an die Schriftsteller halten. Die bekannteren rumäniendeutschen Autoren der mittleren Generation jedoch leben seit etlichen Jahren im Westen. Oskar Pastior aus Hermannstadt oder Sibiu hat sich zum Paganini der deutschen Sprache erst in Berlin entwickelt. Paul Schusters großer Roman “5 Liter Zuika” ist bei uns ebenso unverdient unbeachtet geblieben wie Dieter Schlesak mit seinen Gedichten und Essays.“

Dann nennt er fünf Banater Schriftsteller der jüngeren Generation: Richard Wagner, Johann Lippet, Rolf Bossert, Horst Samson.

Schlesak und Pastior gingen schon früh, eben weil sie nicht mit den sozialistischen Wirklichkeiten fertig wurden. Nicht ihre Heimat vertrieb sie von der Scholle, sondern die ideologisch bedingten Unfreiheiten einer Diktatur.

Pastior verstarb kurz vor der Entgegennahme des Büchner-Preises im Oktober 2006. Doch da keiner dieser Schriftsteller, die fast alle auch Dichter sind, etwas besonders Negatives zum deutschen Heidedorf im Banat explizit auszusagen hat, und keiner dieser Kunstschaffenden sich selbst und das Volk seiner Herkunft diffamieren will, zitiert er, seinen eigenes Wort vergessend, eine Schriftstellerin, eine einzige nur, und setzt in einer sonderbaren Art der Objektivierung eine Perspektive, eine Sicht als die allgemeingültige Wahrheit für das deutsche Dorf im Banat fest.

Da gackern ja die Hühner:

“Herta Müller beschreibt – in der 80seitigen Titelerzählung und in den meisten der 15 Kurztexte vordergründig nicht mehr als ein Dorf. Ein Dorf, das für alle „schwäbischen“ Dörfer im Banat steht, und das vermutlich auch den „sächsischen“ Dörfern in Siebenbürgen ähnlich ist.”

Was sagt man dazu?

Jeder nichtwissenschaftliche Kopf, jeder Analphabet findet unzählige Gründe, weshalb eine solche Aussage nie formuliert werden darf. Delius geht auf seinem Weg der Wahrheitsfindung von der objektivierenden Mehrzahl zur Einzahl hin, um einen Standpunkt zu verabsolutieren, der für alles Gültigkeit haben soll. Eine sonderbare Art der Wahrheitsfindung.

Ein Sujet für Ionesco!

Das Banat – Hölle auf Erden, Locus terribilis, von Hass erfüllt und von Rückständigkeit geprägt

 

Fakt ist: nicht nur jedes Dorf war anders, oft war selbst auch jede Straße im Dorf anders, weil der Verschmelzungsprozess noch nicht abgeschlossen war. Doch die Steigerung geht noch weiter: Herta Müller schreibt, als erwache sie – in einem Reich der Grausamkeit. Denn das deutsche Dorf, es ist, mit einem Wort, die Hölle auf Erden. Die Höllenbewohner sind in Hass aufeinander eingeschworen.“

Ein Kennzeichen der Hölle: eine extreme Rückständigkeit. Wie kommt es nur, dass diese Hölle, wogegen Sodom und Gomorra verblassen, bisher unentdeckt blieb und keiner der anderen Schriftsteller, die – nach Delius, nicht nach Platon – doch auch etwas von Wahrheit verstehen, bisher nichts darüber berichtet haben?

Waren alle Kunstschaffenden vor Herta Müller auf den Kopf gefallen oder blind und unfähig, eine Hölle zu sehen, wo eine Hölle war? Oder war gar keine Hölle da? Nur eine hohle Höhle mit Schatten, die von getäuschten Betrachtern für Wahrheiten gehalten wurden?

Auch Rezensenten sollten sich im Denken einüben – und zwar so lange, dass sie der eigenen logischen Aussage konsequent über zwei, drei Sätze folgen können. Das nutzt dann auch dem Spiegel, der es mit der Logik nicht so genau nimmt, wenn er Auflagen stimulierend provozieren kann. Oder waren bestimmte Kreise die Hölle nur in einem Kopf – und die anderen konnten sie nicht erkennen? Das Denken ist eine noch merkwürdigere Sache als die Wahrheit – und das wahrhaftig Handeln noch eine schwierigere als das Erkennen. Delius gab das in seiner Besprechung wieder, was er in den Niederungen vorfand – Niederungen eben.

Und er verkannte die Tragweite der eigenen Polemik, die für bundesdeutsche Ohren fast unverfänglich klingt, bei Betroffenen aber schmerzvolle Wunden hinterlässt? Oder er provozierte gezielt, um den Konservativen und der bürgerlichen Mitte in der Bundesrepublik um Kohl und Strauß eines auszuwischen?

Wurde Herta Müllers Frühwerk gezielt zu innenpolitischen Zwecken missbraucht? Wenn ja,  weshalb lies die Autorin das zu? Im Gegensatz etwa zu Kempowski, der mit dem Literaturpreis der Konrad Adenauer Stiftung alles andere als glücklich war?

Andere ebenso „kompetente“ Fachleute sahen darin – vielleicht nur deshalb, weil die Rezension im allseits bekannten Nachrichtenmagazin Spiegel erschien – eine positive Wertung und prämierten sie, so als ob der Spiegel, der soviel von Literatur versteht wie einige seiner tendenziösen Rezensenten von böhmischen Dörfern, eine Vorentscheidung erbracht hätte. Wo eigene Entscheidungskriterien fehlen, verlässt man sich gern auf Vorentscheidungen – wie bei den politik- und geschichtsfremden Juroren der Konrad Adenauer- Stiftung, die mit Herta Müller eine Frau prämierte, die einst ihr Vaterland schnöde verachtete.

So ist das mit der Wahrheitsfindung und mit der literarischen Wertung. Kein Wunder, dass Betroffene dabei verzweifeln oder – nach so viel erlebter Ungerechtigkeit – depressiv werden oder zu den Rechten um Dr. Frey überlaufen wie mein verzweifelter Musikfreund Felix in Dortmund.

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Ein forcierter Nobelpreis? – Herta Müller aus moralischer, politischer und ästhetischer Sicht

 

Das Wendehals-Paradigma: Herta Müller und der deutsche Konservativismus

Oder

Vom seltsamen Wandel der Kommunisten zu Antikommunisten

Die deutsche Einheit hat ein altes Phänomen wieder aufleben lassen, das in Deutschland nach 1945 schon von sich reden machte: der Wendehals.

Politische Opportunisten gab es nicht nur in der späteren Bundesrepublik, sondern auch in der DDR. „Der Mensch ist ein Entwicklungswesen“, sagte man sich und wendete den Hals, sanft gedrängt von den nicht immer perfekt umgesetzten Notwendigkeiten der Entnazifizierung im Westen Deutschlands bzw. von dem Anpassungsbestrebungen im stalinistischen Osten. Helden und Widerstandskämpfer traten auf, von deren regimekritischen Haltungen und Taten man im Dritten Reich kaum etwas gehört hatte.

Aus Millionen von NSdAP- Mitläufern wurden über Nacht geläuterte Demokraten.

Katharsis-Erlebnisse vollzogen sich zuhauf, neue Metamorphosen, wie sie noch kein Ovid erlebt hatte und Wandlungen der Farbwechsler und Farbtäuscher in allen Farbtönen des Regenbogens –

eine anthropologische Konstante mit rein existenziellen Wurzeln? Vielleicht!

Der Opportunist überlebt jede Veränderung – und als politischer Überlebenskünstler par excellence stellt er sich auf jede Situation ein, jenseits von Wert und Ehre und oft mit allen Mitteln der Heuchelei, Hauptsache, er erreicht seinen mehr oder weniger profanen Endzweck. Machiavelli lässt grüßen – und dahinter Cesare Borgia!
Aber wozu die Aufregung? Saulus-Paulus-Wandlungen hat es immer schon gegeben, seit biblischen Zeiten.

Aus manchem aufrechten Linken ist über Nacht ein Kritiker des Kommunismus geworden, ja ein notorischer Bekämpfer jener Weltanschauung, die ihm einst Heil bedeutete als Erlösungsrezept der gesamten Menschheit.

Wie kam es zu diesem Wandel? Und vollzog er sich aus Einsicht in das Versagen einer Doktrin oder war es nur billiger Opportunismus, der Vorteile versprach und in manchen Fällen sogar Anerkennung und Ehre?

War es bei Herta Müller und ihrem ehemaligen Gatten Richard Wagner viel anders? Wie kam es, dass aus verwöhnten Hätschelkindern des einst liberal eingefärbten Ceausescu- Kommunismus plötzlich Konservative wurden, linke Charaktere, die sich auf einmal vor der Karren der konservativen Gegnerseite spannen ließen, um willfährig und unkritisch Zielsetzungen zu verfolgen, die ganz anders waren als die geistigen Position des Ausgangs?
Und wie kam es aber auch, dass die deutschen Konservativen aus SPD und CDU “selbst” in ihrem kulturpolitischen Spielchen des Willens zur Macht das systemloyale Verhalten ihrer neuen Protagonisten ignorierten, ja sogar ungeschehen machen wollten, indem sie sie aus der kritischen Debatte verdrängten oder eine kritische Debatte darüber überhaupt unmöglich machten?

Kann das moralische Versagen von gestern als „Jugendsünde“ abgetan werden? Schwamm drüber? Alles Schnee vor gestern? Oder ist es eine Frage der Moral, genauer hinzusehen und hinter die Kulissen zu blicken, wenn eine Nominierung in Stockholm ansteht? Ist das konsequente Dahinterblicken, Recherchieren, Bewerten ausgeblieben?

Fragen über Fragen? Solange ich anderen Dingen nachging, nahm auch ich nur Zwischenergebnisse zur Kenntnis, erstaunt und verblüfft, um dann, bedingt durch die Zwänge des Alltags und der Existenzbestreitung weiter weg sehen zu müssen. Erst bei näherer Betrachtung im Rahmen der historischen Aufarbeitung der Kommunismus- und Securitate- Materie gewahrte ich dann, was hier gespielt wurde. Herta Müller, ein Vehikel der Macht, in einer – auf den ersten Blick vielleicht sonderbar anmutenden – Allianz zwischen CDU und SPD, um eine Politik durchzusetzen, die auf den ersten Blick auch nichts Verwerfliches darstellt, ganz im Gegenteil: namentlich die Vertrieben-Thematik und die Integration Rumäniens in die Europäische Union.
Ein Ärgernis nur: die nicht ganz makellose Galionsfigur Herta Müller. Ein Symbol – ein falsches Symbol?
Und der notorische Querulant dahinter, der unbekannte Philosoph Carl Gibson, der als Zeitkritiker immer wieder den Finger auf die Wunde legt, Kreise stört, schlafende Hunde weckt und das, was der Schnee von gestern längst verdeckte wieder hervorkramt und zur Debatte stellt. Seit zwei Jahren schon – öffentlich!
Weshalb akzeptiert dieser verbohrte und halb fanatisierte Bursche nicht die real politische Tatsache, dass es Gründe der Staatsraison gibt, so zu handeln und nicht anders? Weshalb beharrt er auf einem reinen, integren, intakten Symbol ohne einsehen zu wollen, dass kaum jemand „perfekt“ ist und sein kann in dieser allzu menschlichen und allzu unzulänglichen Welt der „creatio imperfecta“?
Ich habe längst geantwortet, indem ich vielfach und an vielen Stellen öffentlich fragte, ob es „Einsicht“ war, die Herta Müller veranlasste, sich vom Kommunismus zu entfernen! Nur, hat sie sich auch wirklich vom Kommunismus losgesagt und in öffentlicher Erklärung distanziert? Oder hat sie sich nur davongeschlichen im Versuch, auch ihr Ankämpfen gegen die eigene deutsche Gemeinde im Banat vergessen zu machen?
Das Beschimpfen der „Securitate“ in mehr oder weniger bewusster Mischung von „Fiktion“ und „Realität“ reicht da längst nicht aus. Herta Müller und ihr früherer Gatte Richard Wagner hatten seit der Einreise in die Bundesrepublik 1987 ausreichend Zeit und Möglichkeiten, in systematischer Koordination der Aktivitäten ein „neues Profil“ zu gewinnen, indem sie den Hals um 180 Grad wendeten – mit Hilfe der linken Presse sogar.
Die Zeit machte es möglich, die Unwissenheit des hiesigen Umfelds, die Ereignisse der revolutionären Umwälzungen von 1989 bis zum Zusammenbrauch der Sowjetunion und des Kommunismus im osteuropäischen Raum, die manches überdeckten, bis hin zum schlechten Gedächtnis vieler Zeitgenossen, der apolitischen und unkritischen Haltung in vielen Köpfen der meinungsbildenden Kaste.
Als ich im Jahr 2005 wieder politisch wie zeitkritisch zu agieren begann und dann ab 2008 nach der Buchveröffentlichung „Symphonie der Freiheit“ auch in öffentlicher Kampagne unbequeme Frage aufzuwerfen begann, war es schon spät, sehr spät. Der Plan war bereits umgesetzt – und er Zug in Richtung Nobelpreis rollte bereits, nachdem die CDU-SPD-Allianz über den Preis der KAS bereits im Vorfeld die Voraussetzungen geschaffen hatte. Stoppen, zum Schweigen bringen konnte man mich in der immer noch „offenen, freien Gesellschaft“ nicht vollständig. Aber man konnte wenigstens verhindern, dass ich mit meinen Argumentationen breites Gehör finde. Also behinderte man mich und würgte meine bescheidene Meinung dort ab, wo das Machtgefüge funktionierte und wo das Hausrecht galt: Bei der CDU –nahen Konrad Adenauer- Stiftung über Prof. Dr. Günther Ruether und im Magazin DIE ZEIT über Mitherausgeber Michael Naumann von der SPD, der Herta Müller stark gefördert, protegiert und in Stockholm im Namen der BRD nominiert hat.
„Störe unsere Kreise nicht, Querulant“, so die Botschaft der Kulturemissäre der CDU und der SPD im harmonischen Kanon, richtungsgweisend für die Große Koalition in Berlin.
Was will dieser Bursche eigentlich? Weshalb lässt er uns nicht in aller Ruhe unsere Politik machen … mit den Mitteln unserer Wahl? Weshalb spuckt er uns dauernd in die Suppe, indem er unsere Mittel in Frage stellt?
Weshalb schweigt er nicht und bleibt ein Philosoph und Hungerleider?
Weshalb mischt er sich ein?
Weshalb?
Weil er ein Interesse an der ganzen Wahrheit hat – und an der Offenlegung dieser Wahrheit, weil er an die Demokratie glaubt … und weil er von der Überzeugung ausgeht, dass nicht jeder – auch noch so noble Endzweck – die Mittel heiligt.

DIE ZEIT verfuhr selbst machiavellistisch, löschte meinen „Offenen Brief an Herta Müller“ auf ihrer Online-Seite, kürzte meine Kommentare drastisch und beendete nach nur wenigen Tagen die selbst begründete „Securitate“- Diskussion für alle Leser. Bestimmte Ungereimtheiten aus dem Artikel „Die Securitate ist noch im Dinest“ aus der angeblichen Feder von Herta Müller, nachträgliche Retuschierungen und Abänderungen dort durch die Redaktion, sollten nicht bekannt und diskutiert werden. Willkürlich abwürgen – wie bei Ceausescu und Honecker? Was ist aus einem einst liberalen Aufklärungsmagazin geworden? Ein Mittel, um bestimmte politische Zielsetzungen durchzudrücken? Befinden wir uns auf dem Weg in eine Meinungsdiktatur? Und somit in einer Zustand, der die Prinzipien der Demokratie zunichte macht und der eigentlichen Diktatur vorausgeht?

Die „Belletristin“ darf ihre Sicht der Dinge weiter verbreiten – jetzt nach dem Nobelpreis dogmatisch wie das Bibelwort in der Papstpredigt, unfehlbar? Und der Dissident aus der Kommunisten-Zelle, der alles anders erlebt hat damals in der Opposition gegen Ceausescu, der soll bitte schweigen!?

Der Nobelpreis wurde möglich, weil eine Diskussion zur Frage der moralischen und politischen Integrität von Herta Müller nicht geführt bzw. abgewürgt wurde, indem u. a. meine Gegenargumente im „Offenen Brief an Herta Müller“ auf der breit wirkenden Plattform gelöscht worden waren. (Hausrecht bzw. Rersönlichkeitsrechte- Schutz contra öffentliches Interesse.)  

Einer darf auf dem Markt seine Botschaft verkünden, der andere soll aus den tiefen Katakomben schreien! Ist das gerecht und demokratisch? Sonderbar! Dass Machtpolitiker aus SPD und CDU ihre Strategien und Zielsetzungen durchdrücken, überrascht mich nicht.

Verblüffend nur: der stille Schrei der Schriftsteller, der ausgebliebene Aufschrei! Moralische Entrüstung, wenn ein ethisch definierter Idealisten-Preis wie jener von Alfred Nobel an eine Person vergeben wird, deren moralische Integrität nicht gesichert ist? Weit gefehlt! Stille Akzeptanz und Duldung eines ethischen Missstands.

Was war vor 1987?

Wir wissen es nicht, weil Herta Müller keinen ausführlichen, lückenlosen Lebenslauf vorgelegt hat. Sie hat die Welt bisher mit Mythen abgespeist, mit dem Mythos einer doppelten Verfolgung! Die Beweise ist sie schuldig geblieben. Unkritische Establishment-Medien haben das bisher geschluckt, ohne investigativ zu recherchieren. Herta Müller scheut es aber nicht, selbst das öffentliche Fernsehen (ZDF, Report aus Mainz erst jüngst) vor ihren Karren zu spannen, um diese Mythen weiter zu zementieren, statt konsequent aufzuklären.

Wo blieb der Aufschrei der Kritiker?

Literaturpapst Marcel Reich-Ranicki verweigerte einen Kommentar zur Nobelpreisvergabe an Herta Müller. Doch sein „no comment“ sagt mehr als tausend Worte!

Und die sonst nicht redefaule Elke Heidenreich?

Sie schwieg bisher – wie hundert andere Schriftsteller-Kollegen aus dem deutschen Sprachraum, wie Übergangene und Nichtnominierte vom Format eines Siegfried Lenz oder Martin Walser (beide als Jugendliche in den Reihen der NsdAP ausgemacht, also „mega-out!) oder ein Peter Handke aus Österreich. Als die als „Nestbeschmutzerin“ apostrophierte, stigmatisierte Elfriede Jelinek den Literaturnobelpreis bekam, waren die Reaktionen unüberhörbar – diesmal schweigt die Welt, weshalb? Und wie lange noch?

Der Skandal nährt den Skandal! Herta Müller hat in ihrem Debütband „Niederungen“ ihre deutschen Landsleute aus dem Banat angegriffen und ihnen 1984 im Deutschen Fernsehen unberechtigt latenten Faschismus unterstellt. Weshalb?

1982 befanden sich die Banater Schwaben mit dem Rücken zur Wand, mitten im Exodus, in Agonie, bedrängt von einen fast schon wahnsinnig gewordenen Ceausescu, der über die Systematisierung der Dörfer im Banat und in Siebenbürgen und die anstehende Umsiedlung der deutschen Minderheit in urbane Zentren ihre Auflösung via Assimilation beschlossen hatte. Diese besondere Situation verkennend, sah Herta Müller ihre eigenen Gegner in den Reihen der Banater Schwaben, die, um ihre nationale Identität zu erhalten und die Zukunft ihrer Kinder zu sichern, in die BRD ausreisten, nicht aber im repressiven Ceausescu- Staat oder in der Kommunistischen Partei Ceausescus, der Herta Müllers Gatte, der Dichter Richard Wagner, damals noch angehörte.

Im Jahr 2009 war Herta Müller immer noch dabei, ihre Landsleute zu beschimpfen, u. a. mit dem potenziell volksverhetzenden Ausspruch in dem ZEIT-Artikel von 23. Juli 2009: „Die Verleumdung gehört zum Brauchtum der Banater Schwaben“ und ihren alten und neuen Kritikern eine Securitate- Mitwirkung zu unterstellen oder vorzuwerfen. Ein Angriff auf die Evangelische Kirche der Siebenbürger Sachsen A. B. anlässlich der Preisverleihung ( Franz Werfel-Preis des Bundes der Vertriebenen! – Man staune!) erfolgte auf den Fuß – und zwar vom traditionellen Ort der Freiheit aus, inmitten der Paulskirche.

Aus meiner Sicht: Ein Skandal auch dies!

Die Vertriebenen, denen Herta Müller lange Jahre mehr als skeptisch gegenüber stand, ehren nun gerade ihre Kritikerin – und Herta Müller nutzt die Ehrung, um erneut zu denunzieren, wobei sie – wie so oft, Fiktion und Realität nach eigenem Ermessen mischt und in die Welt sendet. Man glaubt ihr immer noch und nur ihr, weil die Gegenstimmen bisher unterdrückt wurden oder nur marginales Gehör fanden.

Was wird aus der Meinung der Andersdenkenden? Im Land der Buchen und der Linden, wird niemals sich ein Brutus finden, dichtet Heinrich Heine an einer Stelle! Kuschen, ohne aufzumucken? Duckmäusertum an allen Fronten? Das machte die Diktatur möglich – 1933 das Tausendjährige Reich Hitlers und später den Unrechtsstaat DDR. Mit dem Zeitkritiker Heine hat Herta Müller nach eigener Aussage trotzdem nichts am Hut, ebenso wenig wie mit den Gesellschaftskritikern Voltaire, Zola, Nietzsche. Aber sie ließ sich von der Heine-Gesellschaft ehren und nahm die Auszeichnung an – wie den Preis der konservativen Konrad Adenauer- Stiftung (KAS) im Jahr 2004, obwohl sie die Identität und Wertewelt der heute CDU-nahen Deutschen im Banat verhöhnt hatte. Das sind Fakten, die uns zu denken geben sollten. – Spontane Gedanken und Essenzen aus mehreren hundert Kommentaren seit Juli 2008.

Als „Entsprungener“ der Ceausescu- Diktatur habe ich die Pflicht, über die Realitäten in Rumänien vor der Revolution 1989 aufzuklären. Das schulde ich den Opfern am Wegrand.

Das hier wurde geschrieben auch angesichts der Tatsache, dass das muntere Treiben weiter geht, auch nach dem Nobelpreis, in der gleichen Art wie bisher. Ich werde weiter dagegen halten.”  

Frage an alle kritischen Köpfe in diesem Land:

Ist der Kritizismus tot in Deutschland, im Journalismus und in der Forschung?

Hier kann eine neuen Diskussion beginnen.

Erste Gegenstimmen melden sich – doch es müssen noch mehr werden, wenn uns subtile Desinformations- Manipulations-, und Instrumentalisierungsstategien aus den obskuren Schaltzentralen der Macht nicht noch big-brother-mäßig suggerieren sollen, was wir zu denken und zu tun haben. Auch Kulturpolitik ist ein Mittel der profanen Politik.

Wehret den Anfängen!

Carl Gibson, Manuskript- Auszug aus dem Buch „Der forcierte Nobelpreis. Von der Wahrheit der Lüge . Der Fall Herta Müller aus moralischer und politischer Sicht.“

 

 

Die sich anschließende Diskussion mit Gegenargumenten  kann nachgelesen werden unter:

http://www.freitag.de/community/blogs/carl-gibson/der-forcierte-nobelpreis—herta-mueller

Die Materie kommentierte aus literaturhistorischer und moralischer Sicht ich wie folgt:

Carl Gibson schrieb (am 06.02.2010 um 12:37):

– Ja, der Mensch ist ein Entwicklungswesen – und nur Idioten bleiben bei Ihrer Haltung! So etwa argumentieren Leute wie Innenminister a. D. W. Schily, RA Ströbele oder Außenminister a. D. Joschka Fischer.
Man “entwickelt” sich, das ist natürlich, auch wenn man früher RAF-Terroristen verteidigt hat.

Den drei oben genannten politischen Talenten kann man nichts vorwerfen, da ihre Vita transparent ist und ihre Entwicklung von extrem links nach rechtskonservativ bürgerlich vor den Augen der Öffentlichkeit stattfand, demokratisch eben.

Keiner von den Drei hat ein totalitäres System gestützt, als es noch an der Macht war.

Das macht den Unterschied zu Herta Müller aus, die mit den Roten des Diktators Ceausescu paktierte.
In welchem Umfang, danach soll die Öffentlichkeit kritisch fragen. Auch nach der Nobelpreisverleihung. Das ist eine Frage der Moral, oder?

Keiner der Vielen, die ihre Haltung und ihr Bewusstsein seit der APO-Zeit geändert haben, hat einen Nobelpreis bekommen.
Deshalb müssen wir das Handeln der Herta Müller auch vor ihrer Ausreise in die BRD ethisch bewerten.

Vor ihrer Ausreise aus Rumänien war Herta Müller eine privilegierte Westreisende, ebenso wie ihr damaliger Gatte, Altkommunist Richard Wagner.
Sie kamen 1984/ 1985 in die freie Bundesrepublik und kehrten freiwillig in die Ceausescu- Diktatur zurück,
ungezwungen an den Ort, wo sie verfolgt worden sein sollen?

Wo bleibt da die Logik und der gesunde Menschenverstand?
DDR- Oppositionelle aus dem Widerstand gegen die SED-Diktatur haben da auch noch ein Wörtchen mitzureden, oder?
Wollen wir den Opportunismus heilig sprechen und jedes Wendehals-Verhalten hinnehmen, auch wenn es falsche Signale setzt, nur weil es einflussreiche politische Kreise so wollen?

Beste Grüße Carl Gibson

Carl Gibson schrieb am 07.02.2010 um 10:32

@Wolfram: Wenn wir von einer reinen “textimmanenten Interpretation” ausgehen, müssen wir uns fragen, ob Herta Müllers literarisches Werk nobelpreiswürdig ist, unabhängig von der moralischen Wertung.

Welches der Werke Müllers hat Nobelpreisniveau?

 

“Niederungen”? Bestimmt nicht! Das ist ein Debütwerk, das einen Ermutigungspreis erhalten hat, weil man vielleicht eine junge Autorin der “5. deutschen Literatur” im fernen Rumänien ermutigen wollte, um dort im Banat auszuharren und um dort literarisch weiter zu machen, was seinerzeit (1984) so auch von Herta Müller öffentlich verkündet worden war.

Dass sie bald schon – nach der Flucht ihre Mentors Nikolaus Berwanger in die BRD (1984) – zusammen mit ihrem Gatten die Meinung ändern sollte, war noch nicht abzusehen.

In linken bundesdeutschen Kreisen sah man Herta Müller als eine Art “Dissidentin” – und nach 1987, als Herta Müller vom sicheren Hafen Berlin aus anfing, gegen Ceausescu und die Securitate zu agitieren, aber nicht gegen die RKP, wurde dieses unbegründete Dissidenten-Image mit Hilfe des SPIEGEL und der Süddeutschen Zeitung (Olaf Ihlau) weiter etabliert und ausgebaut.

Es folgten Werke wie “Herztier”, in welchem das Securitate- und literarische Oppositions-Sujet rein fiktional thematisiert wird.
Ist “Herztier” nobelpreiswürdig?
Oder beginnt hier bereits die Vermengung von “Dissidenz” und literarisch gestalteter Realität?

Und ist letztendlich “Atemschaukel”, rein textimmanent betrachtet, gut für den Nobelpreis? Wie hoch ist der Anteil Oskar Pastiors ( an Konzeption, ausgearbeiteten Texten, Wortmaterial etc.) an diesem Werk?

Wenn wir auf der “rein textimmanenten Interpretationsebene” bleiben, müssen wir uns fragen, ob Herta Müllers Werk den Vergleich mit dem beachtlichen und viel prämierten Werk eines Siegfried Lenz standhält, eines Martin Walser
oder eines Peter Handke.

Ich habe da meine Zweifel, allein aus literaturhistorisch-ästhetischen Überlegungen heraus.
Die Spanne: “Kitsch” oder “Weltliteratur” sahen auch schon andere. Es gibt die Zustimmung der Fans, die unkritisch ist – bis hin zur Nominierung durch Michael Naumann von der SPD ( seinerzeit Kulturbeauftragter der BRD) – und andererseits die totale Ablehnung als postexpressionistisches Epigonentum.

Das aber ist nur eine Ebene. Als ehemaliger Dissident frage ich aus der Sicht des oppositionellen Zeitzeugen und werfe die Frage auf, ob die Vermengung von “Dissidenz” und literarischer Wertung zulässig ist?
Wir hatten das schon mehrfach, speziell bei GULAG-Aufklärer und Kommunismus-Kritiker Alexander Solschenizyn, der auch den Nobelpreis bekam, obwohl das Sprachlich-Literarisch-Ästhetisch-Literaturhistorische nicht ganz überzeugen konnte.

Nach meiner Auffassung muss ein ethisch definierter Preis auch moralisch und politisch bewertet werden, schon dann wenn die “Nominierung” im Namen der Bundesrepublik erfolgt?

Wurde Herta Müller fern von der Öffentlichkeit, quasi durch die Hintertür von interessierten Kreisen nominiert? Weshalb gerade sie und kein anderer Schriftsteller deutscher Zunge?

Carl Gibson schrieb (am 07.02.2010 um 11:58):

 :
Im kommunistischen Rumänien Ceausescus bildete sich nach der KSZE-Sicherheitskonferenz in Helsinki im Jahr 1975 eine Menschenrechts- und Bürgerprotestbewegung aus, die in vielfacher Form die offizielle Politik der Rumänischen Kommunisten Partei kritisch hinterfragte und gesellschaftliche Veränderungen anstrebte:
der Streik der Bergarbeiter aus den Schiltal und
die Menschrechtsbewegung der Schriftstellers Paul Goma im Jahr 1977 , letztere als Solidarisierungsaktion mit der “Charta ’77”- Bewegung in der Tschechoslowakei unter Pavel Kohout und Vaclav Havel.
Dann folgte die Gründung der “Freien Gewerkschaft rumänischer Werktätiger” SLOMR im Febuar 1979 in Bukarest. Nach deren Niederschlagung organisierte ich die Wiedererrichtung der SLOMR in Temeschburg/Timisoara im Banat, in der zweitgrößten Stadt Rumäniens, wurde verhaftet, verurteilt, ins Gefängnis geworfen. Die Dokumente dazu finden Sie im Internet.(Kurzbericht in:“Horch und Guck“, Zeitschrift zur kritischen Aufarbeitung der SED-Diktatur,Berlin,Sept. 2009)
SLOMR war die erste größere freie Gewerkschaft in Osteuropa, fast zwei Jahre vor “Solidarnosc” in Polen. Das alles ist in meinen von Ihnen oben zitierten Buch beschrieben. Das Buch hat zudem den Untertitel: Widerstand gegen die Ceausescu- Diktatur”.

Diesen konkreten politischen “Widerstand” gab es in vielen Formen in Rumänien.

Herta Müller und ihr RKP- Gatte Richard Wagner gehörten nicht zu diesem Widerstand, ja sie leugneten seine Existenz sogar in dem SPIEGEL-Interview aus dem Jahr 1987, um sich im gleichen Atemzug als “doppelt Verfolgte” darzustellen, verfolgt von den eigenen Landsleuten und von der “Securitate”! ( Weshalb Wagner von 1972 – 1985 Mitglieder der RKP (Auftraggeberin der Securitate) war, sagte er nicht.)

Ich kam bereits 1979 hier an, gab Interviews bei Radio Freies Europa, klärte auf, u. a. auch in der FAZ, und brachte im Jahr 1981 eine UNO-Klage gegen das Ceausescu- Regime als SLOMR- Auslandssprecher auf den Weg – unter Lebensgefahr.
(Terrorist Carlos bombte seinerzeit für 1000000 US- Dollar- Securitate- Lohn im Englischen Garten in München am RFE/ RL- Sitz, als ich gerade als Zeitzeuge in Genf bei der UNO unterwegs war/ Februar 1981)

Während diese UNO-Klage zwischen Genf und Bukarest hin umher geschoben wurde und Ceausescus Regierung damit beschäftigt war, mich zu diskreditieren und zu kriminalisieren,(WCA/ ILO- Dokumentation im Internet in drei Weltsprachen abrufbar!)
nutzte Herta Müller einen ihrer ersten Fernsehauftritte in diesem Land, um in einer Generalverdächtigung allen Banater Schwaben latenten Faschismus zu attestieren.
In diesem Rahmen beleidigte sie auch mich – wo ich, der Mann aus der Zelle, gerade dabei war, Ceausescu vom Westen aus zu bekämpfen! Ein Dolchstoß?)
Wohlgemerkt 1984!

Herta Müller und Richard Wagner standen nicht nur im Jahr 1979 auf der Seite der Kommunisten, sondern auch noch 1984/85, wo sie frei durch dieses Land reisen konnten, während andere freiheitsliebende Landsleute an der grünen Grenze erschlagen wurden.

Haben Sie auch darüber in der “Symphonie der Freiheit” gelesen?
Weshalb sollte ich mit Dreck werfen?
Ich schwieg bis 2005.
Erst als ich den Aufarbeitungsstand der Vergangenheitsbewältigungsdiskussion zur Kenntnis genommen hatte, um festzustellen, dass wichtige Hausaufgaben von der so genannten politologisch-historischen Forschung noch nicht erledigt worden waren, fast 15 Jahre, nach dem Fall des Kommunismus begann mein Überprüfen und mein Aufklären. Die tiefere, differenzierte Debatte aber beginnt erst jetzt.
Die Rolle mancher Akteure von damals wird zu überprüfen sein.

Die Materie Herta Müller ist allerdings nur ein Randkapitel in meinem Buch.
Das moralisch-politische Bewerten der Gesamtdiskussion heute hat eine andere Relevanz.

Aus meiner Sicht stellt Herta Müller das “falsche Symbol” dar, um Brücken nach Europa zu bauen, da sie sich von der “Hass-“Inspiration der “Niederungen” “noch nicht distanziert” hat und weil sie auf die destruktiven Prinzipien von Trennung und Spaltung setzt, statt auf positiven symphonischen Zusammenklang.
Wenn SPD (Naumann) und CDU ( KAS) auf Herta Müller als Integrationsfigur – auch für die Vertriebenen -setzen, entscheiden sie sich nach meiner Auffassung für eine Person, deren moralische Integrität noch nicht gesichert ist. Das aber ist ein “falsches Signal”. Wir können das gemeinsame Haus Europa nicht auf Lügen und Sand-Fundamenten aufbauen.

Selbst der Papst in Rom forderte dazu auf, in die “Symphonie der Freiheit” einzutreten.

Lesen Sie bitte noch etwas mehr in meinem Testimonium authenticum, das keine “Fiktion” ist, sondern nackte Widerstandsrealität aus der Ceausescu- Diktatur.

Carl Gibson schrieb am ( 07.02.2010 um 12:30):

(…) stellt fest und fragt:”Das Wort “forciert” im Titel des Blog gibt mir Rätsel auf. Was ein “forcierter Nobelpreis”?”

Ein Preis, der “politisch” via Lobbyismus, etablierte, in der Regel geheime Machtstrukturen etc. durchgesetzt wird, ist ein “forcierter” Preis.

Ein solch “forcierter” Preis war der Literaturpreis der konservativen, CDU-nahen Konrad-Adenauer Stiftung an Herta Müller im Jahr 2004.

Da er nach meiner Meinung – als politischer Preis – für “Dissidenz” vergeben wurde, habe ich Herta Müller aufgefordert, ihn zurückzugeben, da nach meiner Auffassung eine Verquickung von literarischer “Fiktion” und “realistischem Widerstand” nicht erfolgen darf, weil so die Realität entstellt und verzerrt wird, sprich die historische Wahrheit auf den Hund kommt.

Aus den Reihen der in “Niederungen” (1982) verunglimpften Banater Schwaben ( in der Regel traditionelle CDU-Wähler) gab es seinerzeit einen Aufschrei in vielen Protestbriefen an die KAS.

Ich persönlich habe im Jahr 2008 bei der KAS nachgefragt, ob die Vita von Herta Müller vor 1987 der KAS bekannt ist oder nicht.
Die KAS wollte darauf nicht eingehen und verschanzte sich hinter der Haltung einer “Jury”, die sich mit dem zufrieden gab, was Herta Müller an biographischem Hintergrund vorgelegt hatte.
Damit sollte ich mich begnügen – und nicht weiter nachfragen.
Bei Ceausescu oder Honecker hätte ich das akzeptieren müssen, nicht aber im freien Rechtsstaat, oder?

Meine Auffassung von Moral und Gesellschaft ist vielleicht konservativ – deshalb frage ich auch an dieser Stelle:

Hat das “Wendehals-Prinzip” seine soziale Akzeptanz gefunden – hier in der BRD und überhaupt?

Ist es noch wichtig oder unwichtig, ob jemand für die Staatssicherheit der DDR oder für die Securitate Ceausescus gearbeitet hat oder nicht?

Herta Müller selbst wirft anderen vor, für den rumänischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein!
Sie beschuldigt andere zusammen mit ihrem Ex-Gatten Richard Wagner.
Beide weigern sich aber, den gleichen Maßstab an die eigene Vita zu legen und für Transparenz zu sorgen.
Glasnost und Perestroika auch hier?

Wenn die Gesellschaft der Bundesrepublik zur Schlussfolgerung kommt:
Alles Schnee von gestern,
Schwamm drüber, … weshalb noch an der Illusion “Gerechtigkeit” festhalten … dann muss ich dieses potenzielle Mehrheits-Verdikt zur Kenntnis nehmen und mit meiner – vielleicht antiquierten – Moralvorstellung von Integrität und Ethos leben.

Seit zwei Jahren bemühe ich mich darum, diese Frage zu klären – öffentlich.

Es könnte ja sein, dass ich die Zeichen der Zeit verkannt habe und dass die ZEIT richtig liegt?

Sind meine Fragen nun legitim und grundsätzlicher Natur – oder nicht?

Das müsste zu beantworten sein, auch wenn man nicht selbst zu den unmittelbar “Betroffenen” zählt.

Ein KZ-Opfer wird immer anders werten als ein Folterknecht oder gar ein Schreibtischtäter.

Carl Gibson

Carl Gibson schrieb (am 07.02.2010 um 14:48 ):

@Positive Stimmen zu Herta Müller gibt es viele.

Viele Rezensionen lagen schon fertig in den Schubladen wohlwollender Rezensenten, noch bevor “Atemschaukel” auf den Markt kam.

Ein Buch ist ein Produkt, das vermarktet werden soll. Ein Name soll auch vermarktet werden – über den Nobelpreis, über den “Oscar” über alle möglichen PR- und Marketing-Strategien, die viel Geld bedeuten, Umsätze in karger Zeit.
Kunst ist auch Kommerz.

Doch ist es wichtig, ob Siegfried Lenz, Martin Walser und Nobelpreisträger Günter Grass in der NSdAP waren oder nicht?

Lenz und Walser wurden vielleicht deshalb nicht in Stockholm nominiert?
Günter Grass machte einen PR-Gag aus seiner frühen NSdAP- Zugehörigkeit.

Er hatte den Nobelpreis schon – und steigerte nur noch die Auflage seiner Publikationen, indem er in der Diskussion blieb.

Doch was macht die “offene Gesellschaft” mit der Moral?
Alles unter den Teppich, was aneckt und nicht gefällt?

Carl Gibson

Carl Gibson schrieb (am 08.02.2010 um 11:00) :

:
Nur keine Bange, ich kann sehr wohl sehr dezidiert differenzieren und habe noch nie Äpfel mit Birnen verglichen, schon gar nicht in einer so wichtigen Debatte.

Zu Nikolaus Lenau. Da Sie ja so gut informiert sind und auch schon frühere Beiträge aus meiner Feder gelesen haben, wissen Sie, dass ich lange Jahre an mehreren Hochschulen Literatur studiert habe. Mein Werk: Lenau. Leben – Werk – Wirkung, Heidelberg, 1989, erschien nachdem ich mich ca. fünf Jahre intensiv mit der Literatur- und Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts beschäftigt hatte.
Das mag Ihnen verdeutlichen, dass ich auch die “Belletristik” der Spätgeborenen Herta Müller aus meinem schwäbischen Umfeld in Temeschburg im Banat beurteilen kann, methodisch wie geistesgeschichtlich.

In der Lenau-Forschung gab es bereits vor hundert Jahren Bestrebungen des Freud-Schülers Isidor Sadger, das gesamte Oeuvre des Spätromantikers und Vormärzaufklärers Lenau als “pathologisch” determiniert zu deuten –
Kunst, nach Lombroso, eine Emanation von Krankheit?
Ich wehrte mich dagegen, vehement.

Was würden Sie sagen, wenn wir diese einseitige These auf Herta Müllers Literatur anwenden würden?

Wäre da eine exakte Vita hilfreich?
Präzise Angaben zur Genese ihrer Werke?

Moralische Wertung, etc. etc?

Da “Lenau” im Banat geboren wurde, schrieb ich meine weit verbreitete Monographie vor 20 Jahren auch aus der Sicht eines Brückenbauers zwischen den Kulturen bzw. auch als Beitrag des Banats zur europäischen Geistesgeschichte.

Damals schon hätte ich sehr berechtigt gegen Herta Müllers polemische Banater Schwaben-Attacken wettern können. Das habe ich nicht getan. Ich schrieb seinerzeit nur einige Essays zur Thematik, sah aber von einer Veröffentlichung ab.

Erst 2005 kamen in Rahmen der Recherchen zur “Symphonie der Freiheit” die vielen unbeantworteten Fragen auf, die die Forschung in den kommenden Jahren noch aufgreifen wird. Carl Gibson

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Arbeit am Mythos – „Regimekritiker“, „Dissidenten“ und Heroen des Widerstands post festum

 

 

Inzwischen gibt es sogar singuläre Bestrebungen, selbst ihn, den obersten KP-Funktionär aus den Reihen der Banater Schwaben, zum innerparteilichen „Dissidenten“ und gar zum antikommunistischen „Widerstandskämpfer“ zu stilisieren! Angeblich soll Berwanger der First Lady, der Gattin des Diktators, die von einigen humorveranlagten Rumänen AIDA genannt wurde, bei einem Empfang den Handkuss verweigert haben, nachdem er ihr über Jahrzehnte treu gedient hatte.

Welch eine Kühnheit! Der klügsten und elegantesten aller Damen den Handkuss zu verweigern! Kam dies, wenn es denn überhaupt so war, nicht „nackter Rebellion“ gleich?

Das Analphabetentum der Präsidentenfrau war kein Geheimnis. Der satirische Kosename ging auf die Initialen ihrer „akademischen Grade“, Titel und Ehrungen zurück, die sie nach ihrer an sich sehr dürftigen Schulausbildung angeblich hatte sammeln können: Akademiemitglied, Ingenieur, Doktor – Analphabet! Selbst Ion Caraion witzelte darüber.

Doch Berwanger ein „Dissident“? Das würde den Begriff, wenn man ihn nicht im strengen Sinn als „Parteiabweichler“ auffasst, sondern ihn in seiner geläufigen Bedeutung als „Bürgerrechtler“ und „Regimekritiker“ versteht, glatt ad absurdum führen. Berwanger ein „Bürgerrechtler“? Wurde da nicht im Nachhinein aus wohlgemeinter, doch politisch naiver Sicht der „Bock zum Gärtner“ gemacht und der Wolf zum Schaf?

Ein Hohn auf die Geschichte ist das! Berwanger war nicht einmal ein „Parteiabweichler“ oder Sektierer innerhalb der KP – Er war ein treuer Vasall seines Herren Ceauşescu  und dem roten System so lange gefügig bis zu dem Tag, als er eine jener privilegierten Westreisen nutzte, um sich aus dem Arbeiterparadies abzusetzen, feige davon laufend, während seine deutschen Landsleute an der Grünen Grenze totgeschlagen wurden. Erst ab dem „Seitenwechsel“ änderte sich „seine Sicht der Dinge“, nachdem es allerdings schon um 1982, als Herta Müllers „Niederungen“ erschien, Dissens, Misstrauen, Verdächtigungen im Literaturzirkel und wohl auch in der Partei gegeben hatte.

Nikolaus Berwanger war – objektiv betrachtet – ebenso wenig ein „Regimekritiker“ wie es Herta Müller oder Richard Wagner waren. Keiner von ihnen hat die „Autorität der Partei“ angetastet, weder direkt, noch indirekt. Keiner hat den Löwen bekämpft, solange er quicklebendig war und zubeißen konnte.

Kritik „post festum“ kam erst vom „sicheren Hafen Berlin“ aus, nach der Ausreise 1987. Immerhin waren Berwanger und Wagner „Teil der Partei“ und somit für alle Vergehen mit verantwortlich, zumindest „moralisch“.

Echte Bürgerrechtler, Regimekritiker, Opponenten und „Dissidenten“ landeten schnell vor Gericht und im Gefängnis. Dort war keiner von ihnen; auch wenn Wagner so tut, als ob er dort gewesen wäre. Auch hat keiner von ihnen sich je der Partei widersetzt: ganz im Gegenteil:

Noch im Jahr 1984, als Rumänien schon in Scherben lag und in Sackelhausen nach einem forcierten Exodus in nur wenigen Jahren kaum noch Deutsche anzutreffen waren, standen Richard Wagner, Herta Müller und noch ein paar dichtende Kommunisten aus Leidenschaft zumindest formal zur Kommunistischen Partei und bejahten, vielleicht aus einem existenzbedingten Opportunismus heraus, die politische Mission der Kommunisten, möglicherweise in der vagen Hoffnung, „ihre Partei innerhalb des Systems und aus diesem heraus noch reformieren zu können“, mit einer „Metapher“ vielleicht!

Ein Irrglaube, eine Illusion!

Weder Berwanger noch die von ihm geschützten Herta Müller und Richard Wagner haben je die Legitimität der KP angezweifelt oder gegen die Ceauşescus Diktatur opponiert.

Als Letztere 1987 hier in der BRD ankamen, leugneten sie in einem SPIEGEL-Interview jede Opposition in Rumänien, auch unser Ankämpfen bei SLOMR, auch meine, aus Ignoranz oder aus Kalkül, um sich selbst als „Verfolgte“ ins rechte Licht zu setzen. Der „eigene“ Widerstand musste – nach dem Strategiewechsel, dem neuen Image und der neuen Identität – erst noch „erfunden“ werden, neben anderer „erfundener Wahrnehmung“ und absurden Geschichten aller Art zur Selbstinszenierung und Volksverdummung gedacht.

Aus der Sicht der echten Widerstandskämpfer aus den kommunistischen Haftzellen erscheint das alles nur noch grotesk!

Oder war das doch nicht so ernst gemeint?

Die „Konzilianten von heute“, die sich damals schon mit dem System zu arrangieren wussten, weil sie, die Zeichen der Zeit verkennend, auf das „Bleiben“ gesetzt hatten, haben nun für alles Verständnis, für Schwäche, für Feigheit, selbst für Opportunismus, Mitläufertum, für Heuchelei und Verrat an der eigenen Herkunft. Und auch wir anderen entschuldigen in einem Anflug von Sühne persönliches Duckmäusertum. Schwäche und jedes moralische Versagen gern, weil solche Eigenschaften menschlich sind  – und uns Sündern nichts Menschliches fremd ist.

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Von Namen, Herkunft und Zukunft

 

Anders als mein poetischer Nachbar, der in einer Lehmhütte des Bărăgan das Licht der Welt erblickt hatte, war ich immerhin in einer historischen „Freistadt“ geboren. Das verpflichtete. Zivilisiert maieutisch – wie eine tiefere Wahrheit ans Licht gebracht wird – war ich in die Welt gehoben worden, ungefragt. Doch immerhin in einer sauberen Klinik und sogar erstbetreut von meiner sonst recht griesgrämigen Tante gleichen Nachnamens, die dem kargen Dorfleben schon länger „Ade“ gesagt hatte und nunmehr als Krankenschwester in der Stadt ihr Brot verdiente. Also trat ich nicht etwa als unbedarfter Simplicius ins Leben, als Bauerntrottel vom Land, als Tölpel oder „tumber Tor“, sondern doch eher als vornehmer Städter, zumindest für ein paar Tage.

Bald darauf ging es heim, aufs Land. Im Ausweis aber blieb ich für alle Zeiten ein Stadtmensch, obwohl ich nie einer werden sollte. Kleider machen Leute, sagt man. Und das gilt auch für Papiere, die anderen sagen, wer und was man ist, ob echt oder getürkt. Manchmal hat der Kaiser auch nichts an! Ein „Herrischer“ war ich also! Einer, der im Vergleich mit dem schwäbischen Dorfbewohner gleich sozial höher angesiedelt war, weil er sich etwas vornehmer kleidete als die schlichten Leute mit zwei schwarz-weißen Garnituren im Schrank. Einer, der gewählter sprach, der geschwollen redete, ohne zu merken, dass er an den Menschen vorbeiredete, statt dem Volk auf das Maul zuschauen und ihm dann und wann nach dem Mund zu reden. Vielleicht habe ich bereits damals – mit einem Bein auch in Ravensburg verwurzelt – die erhebende Wirkung des spätmittelalterlichen Leitsatzes „Stadtluft macht frei“ gespürt und verinnerlicht. Das siebenhundertjährige „Temeschburg“, eine wichtige Bastion Ungarns, eine Festung der Donaumonarchie und des westlichen Abendlandes zugleich gegen die Jahrhunderte währenden Bedrohungen durch die Türken, war für mich immer die „Burg“ unweit des Flusses Temesch, der vor siebenhundert Jahren, als Temeschburg als strategische Festung in die Geschichte eintrat, noch ganz nahe an der Burg vorüber floss – deshalb Temesch-Burg. Dieser logisch wohlbegründete Name, den ich in dieser Schreibweise „Temeschburg“ in nahezu allen deutschen Atlanten vorfand, und den ich allein schon deshalb lange Jahre für die eigentliche, wahre Bezeichnung hielt, verweist auf den historischen Ursprung der Stadt als Wehranlage; gleich den sieben Burgen aus dem Kranz transsylvanischer Gründungen – wie das ungarische Klausenburg und siebenbürgischen Städte, Karlsburg oder Schäßburg.

Später, als ich auf der Suche nach den eigenen Wurzeln, mich genauer für Stadtgeschichte zu interessieren begann, wurde ich auf ein Schreiben aus dem Jahr 1428 hingewiesen, in welchem mein Geburtsort als „Temesspurg“ bezeichnet wurde. Damit stand für mich endgültig fest, dass die Schreibweise „Temeschburg“, die sich im Deutschen Reich und später in der Bundesrepublik durchgesetzt hat, historisch authentisch und gültig ist und nicht erst von deutschnationalen „Volk ohne Raum-Ideologen“ in die Welt gesetzt wurde. Auch die Siebenbürger Sachsen neigten in ihrem Schriftverkehr durch die Jahrhunderte zur Schreibweise Temeschburg, während die offiziellen Stellen in Wien zu Temeswar tendierten. Dabei steht die ungarische Endsilbe „war“, in ungarischer Schreibweise „var“ eben für Burg.

Die an das Offizielle angelehnten frühen Medien der Stadt, die Zeitungen, Intelligenzblätter, Almanache und sonstige Veröffentlichungen übernahmen die popularisiert vereinfachte Form Temeswar und verbreiteten sie. Als Folge kristallisierte sich unter den Bürgern der Stadt der identitätsbegründende Begriff Temeswar heraus, während die gleichlautende Bezeichnung Temesvar nur als der offizielle Terminus der ungarischen Periode anzusehen ist. Temesvar ist ein verwaltungstechnischer wie kartografischer Begriff, der überwiegend in der Zeit der Magyarisierungsbestrebungen nach der österreichisch-ungarischen Aussöhnung 1960 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs eingesetzt wurde. Die forcierte und teilweise chauvinistisch durchgesetzte Magyarisierung der Deutschen im Banat ist mit ein Grund, weshalb die deutschstämmigen Banater Schwaben den Anschluss an Rumänien mit einer gewissen Erleichterung aufnahmen, in der Hoffnung, dort ihr Deutschtum, ihre nationale Identität besser wahren zu können. Seit der Zugehörigkeit Temeschburgs zu Rumänien führt die Stadt die offizielle Bezeichnung „Timisoara“. Wissenschaftler der DDR aller Branchen gebrauchten in ihren Veröffentlichungen in zwischensozialistischer Solidarität und symptomatisch für die Neuwertung der Geschichte ausschließlich die rumänische Ortsbezeichnung.

Als ich im Jahr 1959 in dieser Stadt mit den vielen Namen, in Temeschburg zur Welt kam, war noch nicht abzusehen, wie viele Jahre meines Lebens ich noch in historisch verwandten Stadtstrukturen verbringen sollte, namentlich in alten Gemäuern, beginnend in Meersburg am Bodensee, wo Deutschlands ältestes Schloss steht, über Freiburg im Breisgau, Regensburg an der Donau und schließlich in Würzburg am Main – in historischen Burgen, die keine Zwingburgen waren, sondern Orte der Freiheiten und Zufluchtsorte für Verfolgte.

Vielleicht fühlte ich schon als Temeschburger intuitiv, wie sehr ein Mensch, einmal in einer freiheitlichen Burg geboren, auch sein Leben lang ein freier Bürger bleiben will – sich frei entfaltend als „citoyen libre“ – oder noch – besser: als citoyen du monde! Nur wer den hohen Wert der Freiheit in der „festen Burg“ nicht einzuschätzen weiß, muss zunächst in die weite Enge eines Dorfes zurück, um sich vielleicht später von dort aus neu zu entwerfen!

Das galt auch für mich. Gern wäre ich in der alten Freistadt geblieben, zumindest im Stadtteil Freidorf. Doch ich musste wieder nach Sackelhausen zurück, um von jener niederen, doch nicht seichten Warte aus die Suche nach dem Selbst aufzunehmen. Es sollte ein schwieriger Selbstfindungsprozess werden. Raus aus der Burg und hinein in den Sack? Eine Diskrepanz!? Die Identifikation mit dem Namen des Ortes und seiner Geschichte fiel mir nicht leicht, da ich bestimmte Tatsachen schon als Kind nicht wahrhaben und akzeptieren wollte. Zwar hatte ich im Schulunterricht von der früheren Existenz des rumänischen Ortes „Sacalus“ gehört, weigerte mich aber, daran zu glauben, da dieses Faktum nicht dem bereits verinnerlichten Mythos der Ansiedlungszeit entsprach. Also hielt ich das Ganze für eine ersonnene Mär, für eine legendäre Erfindung der rumänischen Historiographie und für ein gezieltes Manöver von offizieller, namentlich kommunistischer Seite, die Legitimation deutscher Ansiedlungen im Banat infrage zu stellen.

Schließlich wuchsen wir nicht ahistorisch auf, sondern ganz im Gegenteil – eng mit der Geschichte und ihren Ereignissen verwoben. Einiges aus der Ortsgeschichte, die bereits vor vielen Jahrzehnten von einem gewissen Egidius Haupt verfasst worden war, hatte ich auch außerhalb des Schulunterrichts erfahren. Das Buch war greifbar. Irgendwann besorgte ich es mir, blätterte darin und staunte, was in nur zweihundert Jahren alles möglich geworden war. Die Vereinigten Staaten von Amerika, das weite Kanada, der Kontinent Australien – sie alle waren nicht älter als unser kleines, schmuckes Sackelhausen im Banat.

Chronist Egidius Haupt, der sich selbst als der Volksdichter aus Sackelhausen bezeichnet hatte, verfasste seine Geschichte der Gemeinde Sackelhausen im Jahr 1925, strukturell-stilistisch angelehnt an die topografischen Oberamtsbeschreibungen des Königreichs Württemberg – zu einem Zeitpunkt, als sich die Gemeinde, paradigmatisch für das Banat, auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung befand. Das erst im Jahr 1979 in der Bundesrepublik von Reinhold Fett und anderen Autoren in dem Heimatband „Sackelhausen“ fortgeschriebene Werk ist auch heute noch sehr lesenswert und liefert eine genaue Dokumentation eines gut funktionierenden, modern ausgerichteten Gemeinwesens. Diese fundierte, sehr sachliche ethnografisch- topografische Beschreibung unterscheidet sich wohltuend von literarischen Kreationen aus der gleichen Zeit, in welchen der „Blut- und Boden-Mythos“ pathetisch gesteigert und teilweise bis zum Exzess kultiviert wird.

Die Anfänge der Kolonisation jenes Landstriches in der Donau-Tiefebene wurden oft als nahezu abenteuerlich archaische Kulisse beschrieben, als Landnahme durch Rodung, durch das Trockenlegen von Sümpfen, durch das Überwinden von Hunger, durch das Überstehen von Pest und Cholera – ganz so wie es auch Adam Müller aus Guttenbrunn, der Erzschwabe, in seinem Schwabenzug vorexerziert hatte. Und ganz im Geist der pathetischen Gedichte zum gleichen Thema, die mir im Ohr klangen; hatte ich doch selbst eines zusammengereimt und vor einem größeren Publikum im Festsaal vortragen müssen. Die Anfangsverse des Kleinen-Jungen-Gedichts als sechsstrophige Ode auf mein Heimatdorf, das ich anzunehmen gelernt hatte, wie es war, lauteten: „Mein Heimatdorf ist Sackelhausen,/wo viele, viele Menschen hausen,/ da kehrt so mancher Wanderer ein,/erfrischet sich am guten Wein!“ Altbekannte Verse: Erst der Tod, gefolgt von der Not, und erst dann das Brot mit den beliebten Reimpaaren flossen in solche Heimatdichtungen ein. Die Endung „hausen“, ins Negative transponiert ein Synonym und Charakteristikum des Unbehausten, des Vagabundierenden und des Nomaden, ein Wesenszustand des romantischen „Ahasverus“, des Flüchtlings ohne Ziel und Vaterland, wie ihn Goethe definiert, hatte damals für mich noch nichts Pejoratives, nur eine leicht triviale Note, die meinem frühen ästhetischen Empfinden zuwiderlief. Wohlklingend und edel hätte ich mir den Ort meiner Herkunft gewünscht, den Hort meiner Kindheit, meine Heimat, gewichtig und bedeutungsvoll.

Andere Dörfer im Banat hatten schönere Namen wie „Liebling“, ein evangelischer Ort, der inmitten der ausschließlich katholischen Siedlungen in einer späteren Welle begründet wurde, „Blumenthal“, „Marienfeld“, „Königshof“ oder „Gottlob“, wo ein Teil der Familie meines späteren Mitstreiters Erwin herstammte. Andere waren nach österreichischem Muster nach Schutzheiligen benannt wie Sankt Anna, Sankt Andreas oder Sankt Michael; oder sie führten die Namen bekannter Geistesgrößen und historischer Persönlichkeiten wie „Lenauheim“, das aus dem ursprünglichen Csatad im Gedenken an den dort geborenen Dichter Nikolaus Niembsch von Strehlenau, genannt Lenau, umbenannt worden war. „Mercydorf“ geht auf den von Wien zum Gouverneur des Banats bestimmten Florimund von Mercy zurück. Er war ein Nachfahre des genialen Feldherrn Franz von Mercy, der dem berüchtigten Feldherrn des Sonnenkönigs Turenne in Bad Mergentheim-Herbsthausen in einer verheerenden Schlacht die einzige Niederlage seiner Militärlaufbahn eingebracht hatte; während Hatzfeld an das Geschlecht eines historisch verdienten Aristokraten aus Hohenlohe erinnert.

Auch aus anderen Ortschaften schimmerten Eigennamen hervor wie „Bruckenau“ und „Guttenbrunn“. Ferner gab es zahlreiche Ortsbezeichnungen ungarischen Ursprungs, auch neutrale Namen wie „Jahrmarkt“, selbst skurrile. Nur Sackelhausen? Jede positive Assoziation, nach der ich intuitiv suchte, führte ins Nichts. Die Namenskonstruktion, der nicht unübliche Versuch der Germanisierung eines bestehenden Namens, klang nach meinem damaligen Empfinden, irgendwie unbedeutend, leicht grotesk und unnahbar. Eine für die persönliche Selbstbehauptung wichtige Größe war ungeachtet der beeindruckenden Historiographie nicht zu erkennen bis auf die dann doch noch außergewöhnliche Tatsache, dass unser Ort immerhin einen „kleinen König“ hervorgebracht hatte – einen Romanhelden, der als Abenteurer und Seefahrer in die weite Welt aufgebrochen war und es irgendwann als besserer Pirat zeitweise zum Herrscher der Südsee-Insel Timor gebracht hatte. Er „regierte“ dort im Bewusstsein eines Monarchen vermeintlich als Gleicher unter Gleichen – auch mit Kaiser Franz in Wien, dem es das Vasallentum, namentlich den Rekruten-Dienst im österreichisch-ungarischen Heer mit den Worten verweigert haben soll: Ein König diene dem anderen nicht! Großartig diese Haltung meines Landsmannes. Mir imponierte die Geschichte sehr, zeugte sie doch von viel Rückgrat und gleichzeitig von den immensen Möglichkeiten künftiger Existenzgestaltung sowie von den Chancen der Wagemutigen, die in die Welt hinaus ziehen, um etwas zu erleben! Noch wichtiger war aber die Erkenntnis, dass der Wert des Ortes und der Gemeinschaft vor allem durch die Menschen begründet wird, die daraus hervorgehen. Eine wahrhaftige Identifikation mit dieser Ortsbezeichnung fiel mir trotzdem schwer. So wurde mir damals früh bewusst, wie sehr ein unbefriedigender Name zur schweren Hypothek auswachsen kann. Er wird zum „Zeichen“, zum „Kainsmal“ und zum determinierenden „Stigma“, das man stets mit sich schleppen und mit dem man auch künftig leben muss, wie mit einem Klumpfuß.

Früher schon im k. u .k. Reich der Kaiserin Maria Theresia war diskriminierten Teilen der Bevölkerung das Führen „schäbiger“ Namen auf staatliche Anordnung auferlegt worden, als burda, als Bürde, um damit die verfolgten Menschen, in der Regel Juden, noch zusätzlich zu demütigen, zu diskreditieren. Darauf wurde ich erst viel später aufmerksam. „Nomen est omen“! War ein Name allein schon ein determinierender Faktor, ein Hemmschuh der eigenen Freiheit? Das war wohl so! Die fehlende logische Nachvollziehbarkeit und die unbefriedigende ästhetische wie logische Komponente der Ortsbezeichnung führten dazu, dass aus der nicht vollständig vollzogenen Akzeptanz später eine – auch von anderen Einflüssen getragene – bewusste Absetzung erfolgen sollte – doch nie eine Ablehnung!

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Viele Identitäten und ein Selbst – in Sackelhausen daheim

 

Mein Elternhaus stand ein Steinwurf weiter, fast im äußersten Westen des Landes, unweit der Grenze zum damaligen Jugoslawien, in einem selbstbewussten Heidedorf, das die Deutschen im Ort seit ihrer Ansiedlung im Jahr 1765 „Sackelhausen“ nannten. Die rumänische Bezeichnung des früher schon bestehenden Ortes war Sacalaz. Während der Zugehörigkeit des Banats zu Ungarn hieß das Dorf über Jahrhunderte Zakalhaza oder Szakalhaza.

Das tiefere Geheimnis dieses Ortsnamens ist nie richtig ergründet worden. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ist der Name des bereits 1392 kartografisch erwähnten Ortes auf eine ehemalige Domäne des Gutsherrn Zakal zurückzuführen. Ähnlich wie in Süddeutschland, wo zahlreiche mittelalterliche Güter je ein versorgungswirtschaftliches Hausen aufweisen, bildete sich aus Zakal und haz, was ungarisch Haus bedeutet, die Ortsbezeichnung Zakal-haz, aus der dann durch eine Lautverschiebung bald Sakal-has und mit der Ansiedlung Deutscher aus dem Reich letztendlich Sakal-haus, Sakelhaus und Sackelhausen wurde. Die Nachkommen der deutschen Siedler, die „Sacklaser“, nannten und nennen ihr Dorf in der ortstypischen Mundart kurz „Sacklas“.

Als nach der für das Königreich Ungarn verhängnisvollen Schlacht bei Mohacs im Jahr 1528 und der Einnahme der Festung Temeschburg das Banat für einhundertsiebzig Jahre unter Türkenherrschaft kam, soll der Ort verfallen und länger als ein Jahrhundert aus der Geschichte verschwunden sein. Vermutlich besiedelten dann im frühen 18. Jahrhundert heimatlose Rumänen den Geisterort und nannten ihn Sakalusch oder in ihrer Schreibweise „Săcăluş“. Kurz vor der Neugründung des Dorfes durch Abgesandte der Kaiserin Maria Theresia, namentlich durch Administrationsrat Hildebrand, sollen – nach historisch belegten Quellen – die Bewohner dieses „Sechsundsechzig-Häuser-Dorfes“ auf kaiserlichen Erlass hin aus dem Dorf umgesiedelt worden sein. Sie wurden angeblich an einen anderen Ort im Banat, nach dem etwa dreißig Kilometer landeinwärts gelegenen Torak, zwangsumgesiedelt, allerdings mit dreißig Morgen Land pro Haushalt entschädigt. Zurück ließen diese Menschen ihre Toten und den Kern ihrer Siedlung, die sogenannte „Walachische Gasse“, die später mit dem neuen Ort verwachsen sollte.

Aus heutiger Sicht, nach dem Exodus der Deutschen aus dem Banat, mutet es an wie eine Randglosse der Geschichte und ist zugleich wie eine merkwürdige historische Ironie. Kaum zweihundert Jahre nach dieser staatshoheitlich angeordneten „Vertreibung“ der Rumänen, nach diesem eindeutigen Präzedenzfall der Geschichte, fand mit dem schlagartig einsetzenden „Exodus“, der in nur wenigen Jahren zur fast vollständigen Ausreise aller Deutschstämmigen aus dem rumänischen Teil des Banats und Siebenbürgens führte, auch die Historie des Heidedorfes Sackelhausen ein nahezu tragisch anmutendes Ende. Auf einen Schlag verließen jetzt die Nachkommen der deutschen Siedler von einst ihre kaum erst begründete Heimat, um „zurück zum Ursprung“ zu streben, zu den Wurzeln hin, um wieder ins Land ihrer Ahnen zurückzukehren. War das eine ausgleichende historische Gerechtigkeit? Sühne für früheres Unrecht, das sie zwar nicht selbst begangen hatten, das aber von anderen für sie begangen worden war?

Vertrieben, im eigentlichen Sinne des Wortes, und vergleichbar mit den richtigen Vertreibungen der Deutschen aus Schlesien, Böhmen, Mähren und anderen Siedlungsgebieten unmittelbar nach dem Kriegsende, wurden die Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen nicht. Sie gingen weitgehend „freiwillig“ – und doch nicht „ganz freiwillig“, weil sie über Jahre mürbegemacht und von offiziell kommunistischer Seite praktisch „hinausgeekelt“ wurden, wie es manchmal derb, aber treffend ausgedrückt wird. Wer lange existenziell belästigt, ja schikaniert wird, wessen Lebensgrundlagen systematisch zerstört werden – mit der rosigen Aussicht auf die noch geplante „Systematisierung der Dörfer“, der geht bald von selbst – und löst die Assimilierungsfrage auf seine Art.

Das 1765 in kurzer Zeit förmlich aus dem Boden gestampfte Sackelhausen war eigentlich kein organisch gewachsenes Dorf, sondern eine bewusste Neugründung, eine synthetische Kreation vom Reißbrett, wie viele andere Orte im Banat auch, in der klaren Form eines Rechtecks, durchteilt von drei sogenannten Kreuzgassen, acht Querstraßen und etwa achthundert Wohnhäusern im Waggonstil. Die „Luxemburger“ Gasse, auch „Liezenburger“ Gasse genannt, die „Lothringer“ Gasse, die „Mainzer“ Gasse und die „Schwarzwälder“ Gasse, seit der Ansiedlung bestehend, verwiesen auf die Herkunft der überwiegend südwestdeutschen Siedler. Die erste Welle der Siedler stammte aus den Großregionen Württemberg, Baden, Schwaben, Oberbayern, Franken, Lothringen, Elsass, Frankreich, Schwarzwald, Luxemburg, Holland, Böhmen, Ungarn, Schlesien und aus der Pfalz, also weitgehend aus katholischen Gegenden der Habsburgermonarchie sowie aus den Städten Mainz, Trier, Köln, Homburg, Merzig, Würzburg, Baden-Baden, aus deren unmittelbarer Umgebung und aus kleineren Ortschaften des deutschen Reichsgebiets. Bei vielen Kolonisten steht die genaue Herkunft jedoch nicht fest. Trotzdem ist die Genealogie vieler Familien heute weitgehend dokumentiert und kann in vier dicken Bänden der Heimatortsgemeinschaft Sackelhausen nachgelesen werden.

Die Ansiedlung von 286 Familien in zunächst dreihundert Häusern wurde von Wien aus konzipiert, geplant und gesteuert, dann von österreichischen Ingenieuren vor Ort, so gut wie seinerzeit in der weitgehend noch lebensfeindlichen Gegend möglich, in die Realität umgesetzt. Der Ort selbst entstand nicht unter Einbeziehung des ehemaligen rumänischen Dorfes, sondern unmittelbar daneben, auf einer tiefer gelegenen, von Hochwasser bedrohten, später auch von Fluten heimgesuchten, ungeeigneten Parzelle, die aber auf Wunsch der eigenwilligen Gründer gegen den Rat der Fachleute aus Wien durchgesetzt worden war.

Die Schwierigkeiten der Ansiedlung waren immens. Allein im ersten Jahre der Ansiedlung fielen nahezu die Hälfte aller eingetroffenen Siedler Krankheiten und Seuchen zum Opfer. Malaria, Ruhr und Cholera lösten bis tief in das 19. Jahrhundert hinein große Epidemien aus. Allein in Sackelhausen verschwanden in diesem Zeitraum mehr als dreihundert Familiennamen für immer. Es sollte dann mehr als hundert Jahre dauern, bis lebenswerte Strukturen etabliert und erste Anzeichen eines aufkommenden Wohlstands zu spüren waren.

Mehr als die Hälfte der mehrheitlich deutsch sprechenden Siedler, die in drei größeren Wellen die Gegend kolonisierten und Sackelhausen begründeten, stammte aus dem Saarland, aus der Gegend um Trier und aus dem Hunsrück. In der gesprochenen Mundart dominierte schließlich der Pfälzer Dialekt, dessen sprachliche Elemente sich gegenüber dem Moselfränkischen durchgesetzt hatten. Das Pfälzische Element setzte sich auch sonst durch, im Kulinarischen ebenso wie in der optimistisch bejahenden, von Heiterkeit wie Frohsinn geprägten Lebensart. Die sozialdarwinistischen Verhältnisse der Außenwelt, die gerade während der ersten Ansiedlungsphase die konkrete Existenzgestaltung bestimmten und über Auslese, Anpassung und Verdrängung zum Überleben der Tüchtigsten führten, prägten auch die Entwicklung der Sprache. Dabei setzte sich nicht unbedingt die Sprache der Mehrheit durch, sondern ein synthetisches Sprachgemisch mit einer möglichst einfachen Struktur, wobei jedoch typische Eigenheiten einzelner Dialekte als Relikte erhalten blieben. Es war keine höhere Kultursprache, sondern vielmehr eine effiziente Verkehrssprache. Das einfachste Kommunikationsmedium war zugleich das Effektivste und Erfolgreichste, während alles Schwierige zum Nachteil des kulturellen Niveaus verdrängt und ausgemerzt wurde.

In einer unserer etwas weiter entfernt gelegenen Nachbargemeinden, in „Triebswetter“, sprachen viele der ersten Siedler ausschließlich französisch und lehnten Mischehen ab. Erst in späteren Generationen setzte ein Assimilierungsprozess ein, in welchem das Französische aufgesogen wurde und im dominanten Deutsch des Banater Umfelds aufging. Während französische Namen einfach eingedeutscht und manchmal so grob entstellt wurden, dass eine Rekonstruktion des Ursprünglichen kaum noch möglich ist, blieb die französische Sprachstruktur im dort gesprochenen Deutsch bis in die Gegenwart hinein erhalten. Auch meinen Vorfahren, die väterlicherseits aus England stammten, möglicherweise aber doch erst aus dem Saargebiet ins Banat ausgewandert waren, erging es nicht besser. Wie andere „Exoten“, namentlich Italiener, Tschechen, Ungarn, verloren sie bereits nach wenigen Generationen mit ihrer Muttersprache auch ihre „nationale Identität“, die freiwillig-unfreiwillig in der dominanten deutschen Identität aufging. Diese neu erworbene Identität, die in ihrer Bedeutung weit über eine reine „Dorf-Identität“ hinausging, war für das eigene Selbstverständnis und für das künftige erfolgreiche Bestehen in der Gesellschaft überaus wichtig. Auch der kleine Landstrich Banat war irgendwo ein großer Schmelztiegel, der ganze Nationalidentitäten auflöste und zu einer deutschen Identität umschmiedete. Doch anders als im Westen, wo die Identität deutscher Auswanderer etwa in einer amerikanischen aufging, setzte sich im Osten, speziell im Banat und in Siebenbürgen, diese deutsche Identität nachhaltig durch. Sie behauptete sich trotz der „Magyarisierungs“- und Assimilationsbestrebungen Ungarns und der Weltkriege bis hin zum finalen Exodus und zur nicht „ganz freiwilligen Verabschiedung der beiden deutschen Gemeinschaften aus der Geschichte“.

Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen gingen bereits nach einer Generation im deutschen Volk auf. Damit hörten zwei völkisch definierte Identitäten auf zu sein. Der Einzelne hingegen, das Individuum, fragte auf seinem Weg durchs Leben weiter nach seiner „Identität“, weil sie Teil seines Wesens war und weil die eigene Herkunft seine Zukunft mitbestimmte. In Einzelfällen bestimmte die Identität sogar das gesamte Sein. Wer war ich? Wer waren wir? Diese Fragen beschäftigten mich seit frühesten Stunden tieferer Denkfähigkeit. Dabei versuchte ich die eigene Identität über Herkunft, Geburtsort und Wohnort zu definieren, wobei mir statt präziser Auskunftsquellen nicht viel mehr zur Verfügung stand als die reine Spekulation. Wer war ich also aus völkischer Sicht? Der Nachkomme eines englischen Pioniers, der auf der Suche nach Freiheit und Selbstverwirklichung in diesem entlegenen Teil Europas gestrandet war? Oder war ich gar kein Angelsachse, kein Engländer, sondern ein Nordmann, ein Wikinger, der vor Generationen von Schweden, Norwegen oder Dänemark aus zunächst die Britischen Inseln erobert, besetzt, kolonialisiert und sich dann im Gefolge irischer Mönche und dem Christentum den Weg ins Heilige Römische Reich deutscher Nation gebahnt hatte, bis in die entferntesten Teile der habsburgischen Monarchie? Was war eigentlich noch englisch an mir – außer dem eindeutigen Klang des Namens, der besagte, dass wir väterlicherseits alle „Söhne“ eines germanischen Urahns, eines gewissen „Gib“ waren? Nicht unangenehm empfand ich es, dass sich der eigene Name etwas auffällig in der langen Reihe der Mayers und Müllers abhob und damit etwas anderes signalisierte. War hier schon etwas von dem später deutlicher hervortretenden Nonkonformismus angelegt? Von einer Sonderrolle? Vielleicht! Für viele Rumänen aus dem städtischen Umfeld, die das Angelsächsische zum Amerikanischen reduzierten, weil für sie nicht mehr das alte ehrwürdige Empire, das England des Commonwealth, sondern das moderne Amerika der Wolkenkratzer als Leitbild galt, war ich schlicht der „Amerikaner“, während ich für die Zigeuner aus der Nachbarschaft nur ein „Ott“ war.

Der um 1750 geborene Urahn Lorenz Ott mütterlicherseits stammte laut Eintrag im Pfarrbuch der Gemeinde Sackelhausen aus Svevia, aus der oberschwäbischen Bädergegend um Ravensburg und Biberach, wo es auch heute noch zahlreiche „Otts“ gibt. Dieser Ott war um 1800 vermutlich eben aus Oberschwaben oder aus dem nahen Schwarzwald in das Banat eingewandert. Schließlich wohnte ich nicht ganz zufällig in der „Schwarzwälder Gasse“ im „Ottschen Haus“, welches mein Urgroßvater mit dem Beginn des Jahrhunderts errichtet hatte und das später von Großvater nach dem Zweiten Weltkrieg massiv ausgebaut worden war.

Dort wuchs ich auf … in gefährlicher Existenz – nicht unter einem brodelnden Vulkan, aber immerhin über einem dicken Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, der nie entschärft worden war. Also auch jederzeit hoch gehen konnte. Fragen kamen auf. Wer war ich denn nun wirklich? Der Spross eines kriegerischen, skandinavischen Germanen väterlicherseits? Oder der Abkömmling jener Rebellen aus dem Hotzenwald, die auf Erlass der Kaiserin Maria Theresia mehrfach in Ketten gelegt und ins Banat deportiert worden waren, um dann aber immer wieder auszubrechen und heimzukehren? Von der Donau zurück an den Rhein? Ein Freiburger Politik-Dozent, der sich mit dem Wesen und der Geschichte der freiheitsliebenden Hotzenwälder Rebellen wissenschaftlich beschäftigt hatte, trug später einmal diese These an mich heran, mit der halbironischen Bemerkung, so viel oppositionelle Gesinnung käme nicht von ungefähr. Abwegig war das nicht ganz, denn manche unserer Vorfahren kamen nur „um der Freiheit willen“. Vieles war denkbar und möglich. Schließlich hatten die nicht immer zimperlichen habsburgischen Despoten nicht nur die rebellischen „Salpeterer“ ins Banat deportiert und die neu kultivierte Gegend so zu einem Verbannungsraum gemacht; sie hatten auch Freidenker und religiöse Minderheiten wie die protestantischen „Landler“ in ihr Kronland Siebenbürgen verbannt und sie mit Macht gezwungen, dort sesshaft zu werden, für Jahrhunderte – bis zum Exodus. Doch ich ein Hotzenwälder? Ein später Hotzenplotz? War das wahrscheinlich? Wohl kaum!

Als Kind ahnte ich noch nichts von diesen Ursprüngen, konnte auch nichts Bestimmtes herausfinden. Trotzdem rätselten wir gelegentlich im kleinen Kreis über solche Themen, speziell mit genealogisch-linguistisch interessierten Mitschülern, die sich aus eigenem Antrieb heraus schon mit ähnlichen Identitätsüberlegungen beschäftigt hatten. Das „Ja, ich weiß, woher ich stamme“, war für uns noch längst keine Gewissheit, ebenso wenig wie die Frage, was die nahe Zukunft bringen würde, denn der Exodus war schon still im Gange. Tröpfchenweise vollzog sich der Aderlass, der die Gemeinschaft schwächte und bald zum Tode krankmachen sollte.

Über das rein Völkische, in welchem das schwäbische Element den englischen Eigennamen noch überlagerte, hinausgehend, definierte ich mich selbst „lokal“. Die kleinste Identitätszelle außerhalb der Familie war dabei das unmittelbare Umfeld vor der Haustür, die Schwarzwälder Gasse, deren Begriff sich im Unterbewusstsein bereits festgesetzt hatte und der die eigentliche Identifikation mit dem fernen, aber noch weitgehend unbekannten Schwarzwald in Süddeutschland begründete. Dabei stand ich mit dieser markanten Straßenbezeichnung viel näher an einem greifbaren Kristallisationspunkt als meine Spielkameraden aus den anderen „namenlosen“ Gassen, die sich nur mit einer Zahl – „fünfte Gasse“, „sechste Gasse“ oder mit abstrakten Begriffen „Hauptgasse“, „Neugasse“ oder „Kreuzgasse“ begnügen mussten oder deren Straße nach einer fernen unbekannten Stadt benannt war.

Wer von uns heranwachsenden Kindern unter den blühenden Akazienbäumen im trockenen Banat hatte schon eine Vorstellung von der katholischen Bischofsstadt Mainz oder vom noch exotischeren Luxemburg, das Stadt und Fürstentum zugleich war? Was wussten wir im entlegenen Banat von Frankreich oder von dem seinerzeit noch habsburgischen, über gewaltige Weiten ausgedehnten Lothringen? Prinz Eugen, der Edle Ritter, war Lothringer wie Feldherr Graf von Mercy, der Turenne – Bezwinger bei Mergentheim! „Mercydorf“ im Banat war nach einem seiner Nachkommen benannt. Doch viel mehr wussten wir kaum von Lothringen, dem Land zwischen den erbfeindlich gespaltenen Brüdernationen, dessen Bewohner nicht immer selbst entscheiden durften, wohin sie gehören wollten – zu Frankreich oder zum Deutschen Reich, das Otto von Bismarck geschaffen hatte. Eine nähere Identifikation mit Mainz, Luxemburg und Lothringen war fast ausgeschlossen. Der ebenso weit entfernte, aber doch irgendwo ungleich nähere Schwarzwald hingegen war etwas grundlegend Verschiedenes, ein konkret Begreifbares, Erfühlbares, schlicht eine andere Kategorie, wenigstens für mich!

Wo entspringt die Donau? Bei Donaueschingen, im Schwarzwald? Donaueschingen, eine kleine Fürstenresidenz wie viele auf deutschem Boden, besagte nicht viel! Doch der Schwarzwald, das war ein legendärer Raum aus der Imagination – das war die halb märchenhaft, halb reale Fantasie-Welt des Kohlenmunk Peter aus Wilhelm Hauffs Kunstmärchen „Das kalte Herz“ – eine ergreifende Rübezahlwelt mit hohen Tannen, dunklen Wäldern, mit einem Glasmännlein, einem Tanzbodenkönig, mit verwandten Sitten und Gebräuchen, eine autarke Bauernwelt mit karger, derber Kost, selbst erzeugten Gütern des Alltags, mit armen Schluckern und menschlichen Menschen, mit Poesie und Atmosphäre, die das noch unverfälschte Herz eines Kindes erreichen konnten – und mit ihm seine Seele. Eine märchenhafte Wirklichkeit, romanhaft- romantisch erlebt und noch konkreter beschrieben als der „Spessart“, als das nebulöse „Bremen“ der Stadtmusikanten oder das verstockte Hameln in der niedersächsischen Heide, dessen Spießgesellen aus Geiz und Geldgier die eigenen Kinder ins Verderben gestürzt hatten, bevor sie im fernen Siebenbürgen in ein neues Leben geführt wurden. Der „Schwarzwald“ – ein wahrhaftiger Mythos! Und die Schwarzwälder Gasse – das waren wir, wir Kinder aus der Schwarzwälder Gass’, deren Bezeichnung selbst im Dialekt noch klar ausgedrückt wurde, während die Benennung Luxemburgs schnell im unidentifizierbar verwaschenen Ausdruck Litzenburg verschwand.

Diese mehr oder weniger bewusste „Identität der Straße“ ging der „Identität des Dorfes“ voraus. Dann erfolgte – nicht nur in meinem Werdegang – eine „Gesamtidentifizierung“ mit der Heimatregion Banat, mit der „deutsch- donauschwäbischen Volksgruppe“ und ihrer mühsam in einem Jahrhundert herausgebildeten Werte-Struktur. Später erst stellte sich über den Intellekt und das mehr werdende Wissen eine „völkische Identität“ ein, eine „nationale Identität“ und somit ein geistig mentales Aufgehen im gesamten „deutschen Volk“über Herkunft und Kultur.

Auf den Gedanken, als Minderheitler eine „rumänische Identität“ auszubilden, um so eine tiefer gehende Identifikation mit dem Gast-Land Rumänien herbeizuführen, dessen Staatsbürger wir ja faktisch waren, gar noch mit dem „kommunistischen Rumänien  Ceauşescus“, war für 95 Prozent der Deutschen in Rumänien undenkbar, ja abwegig. Staatspolitisch betrachtet waren wir rumänische Bürger „deutscher Nationalität“ – im eigenen Kopf waren wir nicht nur „deutschstämmig“, „deutscher Herkunft“ sondern „Deutsche“ im eigentlichen Sinne des Wortes – ebenso im Sinne des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. In den Augen der Kommunisten sowie der Linken im In-und Ausland waren wir „Volksdeutschen“ sogar die „besseren Deutschen“, die, was gerade erst in den Schützengräben und Kampfgewittern unter Beweis gestellt worden war. Deshalb auch der einzigartig brutale Schock der Vielen nach der Ausreise, für „Rumänen“ gehalten zu werden.

Im Gegensatz zu vielen Gläubigen, die bis an ihr Lebensende streng und unerschüttert an der Glaubensrichtung oder Religion festhalten, in die sie hineingeboren wurden, war ich späterhin sogar bereit, die national- religiöse Basis, das Fundament Identität, zugunsten eines allumfassenden Humanitätsglaubens kosmopolitischer Ausrichtung aufzugeben. Doch diese Werte-Relativierung über Erhöhung vollzog sich erst Jahre nach meiner Ausreise, zunächst auf philosophisch- weltanschaulicher Ebene in der Identifikation mit der Wertegemeinschaft des Abendlandes und letztendlich mit der gesamten Menschheit. „Homo sum“! – Und edel sei der Mensch, hilfreich und gut! Zum Humanum – von der Antike bis zu Goethe und Schiller verkündet. Dorthin wollte ich. Zu jenem Menschen verbrüdernden „Kosmopolitismus“, den bereits ein Sokrates und die Stoiker gelehrt hatten, den ich intuitiv fühlte, ohne von seinen Begründern und Verfechtern je gehört zu haben. Er war bereits im jungen Menschen angelegt, ohne dass dieser gleich zum „vaterlandslosen Gesellen“ werden musste. „Ubi bene ibi patria“? Weit gefehlt! Doch der lange Weg dahin war ein steiniger Erkenntnisweg, ein Weg des Bewusstseins, der von jedem selbst zu beschreiten war. Manch ein Zeitgenosse blieb auf einer bescheidenen Entwicklungsstufe stehen.

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“Stadtluft macht frei” – in Temeschburg geboren

 

Die zwanzig Jahre später in der Bundesrepublik ausgestellte „Heimkehrer-Urkunde“ spezifiziert die Umstände meiner Geburt aus formaljuristischer Sicht: „In Verschleppung geboren“, heißt es dort unmissverständlich und trocken in bestem Beamtendeutsch wie in einem Ursprungszertifikat für Waren. Von diesen äußeren Determinanten wusste ich noch nichts, als ich in einer Klinik in Temeschburg in die Welt geholt wurde.

Temeschburg, ebenso historisch korrekt „Temesvar“, im alltäglichen Gebrauch der Menschen vor Ort nur „Temeswar“ genannt, für uns im nahen Dorf einfach „die Stadt“, weil es im gesamten weiteren Umfeld keine andere ebenso bedeutende gab, war zum Zeitpunkt meiner Geburt ein lebensfrohes, kosmopolitisches Zentrum von nahezu westlichem Zuschnitt, eine Stätte der Bildung mit alten technischen Hochschulen und einer noch jungen Universität. Temeschburg war unbestritten der geistige und kulturelle Mittelpunkt des Banats und gleichzeitig, seit der Zugehörigkeit zu Rumänien, galt Temeschburg als das bedeutendste urbane Zentrum des Landes nach Bukarest. Die „Stadt“, für rumänische Verhältnisse mit ihren mehr als dreihunderttausend Einwohnern bereits eine „Großstadt“, blickte auf eine mehr als siebenhundertjährige Geschichte zurück; sie war viele Jahre Teil des Habsburger Reiches, ebenso des Königreichs Ungarn. Für lange Zeit jedoch, nach der Befreiung durch Prinz Eugen im Jahr 1716, war das systematisch zur Festung ausgebaute Temeschburg eine „königliche Freistadt“, die seinerzeit nicht Ungarn sondern dem Haus Habsburg unterstand. Temeschburg wurde nach der Vertreibung der Türken von deutschen Siedlern aufgebaut; nicht viel anders als die Deutschordensgründungen Hermannstadt und Kronstadt in Siebenbürgen fast fünfhundert Jahre früher. Für die Zeit von zwei Jahrhunderten blieb Temeschburg eine Stadt, in der die deutsche Bevölkerung die Mehrheit stellte, eine homogene Volksgruppe, die mit den nur schwach repräsentierten Rumänen, Ungarn, Serben und mehreren Tausend Juden friedlich, ja harmonisch zusammenlebte.

Nach der Zerschlagung der k. u. k. Doppelmonarchie in der Folge des Ersten Weltkriegs und gemäß der Regelungen im Vertrag von Trianon, der ein Teil des Versailler Vertrages ist, fielen zwei Drittel des Banats – und mit ihm Temeschburg – an das kaum erst gegründete Rumänien, das aus dem Zusammenschluss der Fürstentümer Walachei, Moldau und dem jahrhundertelang autonomen Transsylvanien, der Heimat der Siebenbürger Sachsen, hervorgegangen war. Rumänien verdoppelte dadurch seine Bevölkerungszahl und erweiterte sein Territorium um die Hälfte. Ein Drittel des Banats fiel an Jugoslawien. Ungarn blieben gerade noch zwei Prozent des Banats.

In Temeschburg, das bis zu seiner Befreiung durch Prinz Eugen, einhundertvierundsechzig Jahre von den Türken belagert wurde, bildete sich in den beiden letzten Jahrhunderten eine Bürgerschicht aus, die weitgehend dem österreichischen und deutschen Kulturgut verpflichtet war. In den Arbeitervierteln der Stadt dominierten hingegen proletarische Gepflogenheiten und die Wertvorstellungen des Kleinbürgertums. In einigen Vierteln der Stadt, in den später eingemeindeten Vororten Mehala, Fratelia und anderen wurde eine Art Wiener Dialekt gesprochen, der sich seit den Zeiten von Kaiserin Maria Theresia kaum verändert hatte. Temeschburg, ein miniaturisiertes Wien, hat in manchem Punkt auch heute noch Ähnlichkeit mit der alten Kaiserresidenz. Es gibt dort vieles, was es in Wien auch gibt, verwandte Strukturen, Bauten, Straßen, ganze Viertel, die von österreichischen Architekten geplant und dem Vorbild Wiens nachempfunden worden waren, eine Josephstadt, eine Elisabethstadt, ferner eine Fabrikstadt und ein paar Außenbezirke mit überwiegend deutscher Bevölkerung, wie der Stadtteil Freidorf als ein Relikt ehemaliger freier Dörfer, die sich der Umschlingung der expandierenden Stadt im Industriezeitalter nicht mehr entziehen konnten.

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Teil I: Präludium – ein Fisch im Wasser

 Im dunklen Drang

      Der erste Seufzer der Kindheit gilt der Freiheit. Vauvernaques

Wer, in der Mitte seines Lebens angekommen, zurück blickt, Bilanz zieht und die eigene Existenz in einen großen Sinnzusammenhang zu stellen versucht, wird viele Fragen stellen. Fragen, auf die er keine endgültigen Antworten finden wird. Da keine höhere Einsicht möglich ist und der göttliche Plan, insofern es ihn gibt, stumm und verschlossen bleibt, gleich einer Klagemauer, an der das Leid des Menschen abprallt wie ein Wassertropfen auf dem Rosenblatt, muss es dort, wo keine Gewissheit möglich ist, auch bei offenen Fragen bleiben, bei subjektiven Deutungen, die kaum über die Grenzen der Individualität hinausgehen.

Trotzdem wird der Suchende immer weiter fragen, solange er lebt und um höhere Werte ringt. Er wird nach eigenen Wesenheiten fragen, nach wesentlichen Merkmalen und Kennzeichen seiner Individualität, seines Seins als Individuum und als Mensch. Er wird mit Heidegger nach dem Sinn von Sein fragen, und mit Kant nach den Grundfragen der Metaphysik, nach der Freiheit und dem freien Willen, nach der Seele, dem Grund und den Untiefen der Seele, nach Gott und der Existenz Gottes und nach anderen tausend Wahrheiten, die das Leben mit sich bringt. Als philosophisch weniger Interessierter wird er aber vor allem nach Ursache und Wirkung fragen, nach den Determinanten und Faktoren, die seine unmittelbare Existenz bestimmen. Es bleibt ihm dann selbst überlassen, wie er sich definiert – über die Geschichte oder geschichtslos – ob er mit historischem Bezug lebt oder ahistorisch und unreflektiert, nicht viel anders wie die Pflanze und das liebe Vieh.

Am Winterhimmel des Jahres 1959 erschien gerade das Sternbild der Fische, als ich an einem ganz gewöhnlichen Märztag – es war zufällig der siebente, fast am östlichsten Rand Europas zum ersten Mal das Licht der Welt erblickte. Auguren hatten nichts Besonderes vorausgesagt für diesen Tag. Sterndeuter, Freunde der Astrologie, meinten nur, „ein Fisch“ sei geboren – das hörte ich noch oft im späteren Leben. Und wenn ich später darüber lachte, ungläubig, nicht überheblich, erntete ich böse Blicke wie ein Frevler, der einen Säulenheiligen vom Podest gestoßen hat. Was war sakrosankt? Und was nur profan? Was machte den „Fisch“ aus, überhaupt – in anderen … und in mir? Genie, Kunst, Melancholie, Wahnsinn, Poesie, Tiefe, Leiden? Und war auch ich ein Fisch unter unzähligen im wilden Strom des Lebens, obwohl mir das Bewusstsein fehlte, ein Fisch zu sein?

Als späterer Aufklärer aus Leidenschaft, der viel von Astronomie halten sollte, aber ganz und gar nichts von Astrologie, kümmerten mich die Sternbilder recht wenig, ebenso wenig wie die determinierende Macht dieser Sterne, die nach altem Glauben unser Schicksal vorher zu bestimmen, es unveränderbar für alle Zeiten festzulegen und darüber entscheiden, ob wir traurig durchs Leben wandern oder froh. Sterndeutung war längst passé seit Faust, dem Nekromanten, und Kepler, der noch Horoskope stellte, aber längst ein Forscher war. Wer glaubte heute noch daran, dass Sternkonstellationen den künftigen Lebensweg des Menschen bestimmen, über seinen Charakter entscheiden, gar sein späteres Denken prägen, sein Fühlen und Leiden, ja sein Menschsein überhaupt! Nach Kopernikus, nach Bruno und nach Galilei? Die Welt, unser guter alter Planet, bewegte sich inzwischen gewiss um die Sonne – und der Mensch war der Mittelpunkt des Kosmos, auch als Übermensch und Machtmensch, der einer triumphierenden Bestie näher stand als Gott im Himmel.

Die Welt, in die ich hineingeboren wurde, war längst keine perfekte Schöpfung mehr. Sie war unmusisch geworden, nüchtern, prosaisch und kalt, grau sozialistisch eben oder realsozialistisch wie in allen Volksrepubliken im östlichen Europa nach dem Einzug der allein seligmachenden und alle beglückenden kommunistischen Ideologie. Ein rotes Parteibuch hatte man mir nicht in die Wiege gelegt, um alles zu versüßen, auch keinen goldenen Löffel und keine Fee nahte im Traum, um mir Gutes zu verkünden oder Böses zu prophezeien. Für mich war und blieb der Fisch im Konkreten eben nur ein Fisch, ein Fisch im Teich in tausend Regenbogenfarben – und ein Fisch selbst im Straßengraben vor der Haustür, der gleich in Massen angespült wurde, wenn nach langem Regen das Wasser über die Ufer trat. Der Erde treu bleiben und doch nach höheren Sphären schweben – mit zwei Seelen in der Brust, die sich nicht voneinander trennen können? Was das wissenschaftliche Auge sah, was der Realist so fühlte, musste der Poet nicht bestätigen, dem doch alle Ideale zu Gebote standen, bis hinein in die noch nicht erahnbaren Höhen der Metaphysik und in die Untiefen der Seele. Trotz des starken Wirklichkeitsbezugs hielt ich an dem Bild „des Fisches im Wasser“ fest – als Metapher und als regulierende Idee. Im Metaphorischen aber wurde der gleiche Fisch – in harmonischem Einklang mit dem intuitiv gelebten ICHTYS der Christenheit – zum Sinnbild für das Leben selbst als ein freies und bewusst gelebtes Leben und somit zum großen Symbol der Freiheit! Der Fisch im Wasser und der Vogel in den Lüften; Bilder absoluter Freiheit in zwei Zuständen – schwimmen oder fliegen, das waren Synonyme des Freiseins. Fisch sein oder Vogel! Eines von beiden wäre ich immer schon gerne gewesen, nur nicht ein elend kriechender Wurm im Staub, der sich schon freut, wenn er nicht gleich zertreten wird.

Jedes Leben kommt aus dem Wasser – und in das Wasser kehrt es wieder zurück. Das lehrte Thales von Milet siebenhundert Jahre vor dem Erscheinen der Christusgestalt auf Erden. Fast drei Jahrtausende nach ihm kam Goethe, die Botschaft in „Faust“, wiederholend, wo sie später auch mich erreichte. In der Tat – lange verharrte der Mensch im Wasser, bevor sein Geist sich über die Fluten erhob, um über den Wassern zu schweben, zu singen, um zum Vogel zu werden, zum Archaeopteryx, zum Vogel Phönix, zum schwarz gefiederten Adler und zur schneeweißen Taube – um dann erhaben von dannen zu fliegen mit erhebenden Idealen.

Denken konnte ich als Kind das nicht, doch erahnen konnte ich bereits einiges … und erträumen. Denn damals im zarten Kindesalter lebte man intuitiv das aus, was gefühlt wurde: eine Welt des Fühlens und der Gefühle, gefühltes Sein – die „Idemität“ des Fisches im Wasser, seine ursprüngliche Wesenheit in seinem ureigensten Element, sein Einssein mit seinem Umfeld, sein nichtdiskrepantes Sein, kurz sein Freisein von Fremdbestimmung als Sein in der Eigentlichkeit – die Freiheit. Wo kein Zwang herrscht, dort ist Freiheit. Und einige Jahre, fünf, sechs davon, lebte ich ohne Zwang, frei.

Die Kindheit – das war die Zeit des harmonischen Existierens in der Geborgenheit der Heimat. Und dies war ein Synonym für Glück! Letzte Erfüllung und Lebensglück – das waren Fernziele jenseits der Kindheit! War jedermann seines Glückes Schmied? Half dem, der sich selbst half, auch Gott? Und musste der, der glücklich sein wollte, zunächst frei sein, um dieses hohe Ziel zu erreichen? Das alles waren Fragen, die erst auftraten, als die glückliche Kindheit schon zu Ende war, als klar wurde, dass es tatsächlich Faktoren gibt, die das Schicksal des Einzelnen festlegen, irdische Hürden und Schranken, die uns hemmen, ja sogar vernichten.

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23. August 1944 – „Großer Tag der Befreiung“

Als kleiner Junge stand ich damals im Schulhof in Sackelhausen im Karree mit anderen „Pionieren“, inbrünstig ein Lied singend, das wir gerade frisch einstudiert hatten – ohne zu wissen, was ich sang, sang ich ein Loblied auf die „Partei“ – und ich besang so unser aller „Befreiung vom faschistischen Joch“, ohne zu ahnen, dass ich den „eigenen Untergang“ besang, eine freche Lüge und einen zurechtgeschusterten Mythos:

„Tag des 23. August,

großer Tag der Befreiung,

mit aller Kraft der Liebe,

huldigen Dir im Lied die Pioniere!“

Der 23. August 1944 bedeutete eine Zäsur, einen existenziellen Einschnitt in der Geschichte Rumäniens, vor allem für die deutsche Minderheit im Land: Innerhalb von Stunden wurden aus eng verbündeten „Glaubenskriegern gegen den Bolschewismus und Sowjetkommunismus“ bittere Feinde. Aus den Deutschen, ganz egal ob in Uniform oder in Zivil, wurde Freiwild, auf das jetzt die Jagd gemacht werden konnte. Gegner und Opfer waren ausgemacht: Die Hatz konnte beginnen … gleich umgehend auf die deutschen Armeeverbände, auf Wehrmacht und Waffen-SS und schon bald danach auf die deutschstämmige Zivilbevölkerung dahinter. Die Hass- und Hetzkampagnen gegen die deutschstämmige Bevölkerung nahmen ihren Lauf.

Mitgefangen mitgehangen? Die „Volksdeutschen“ hatten den Zweiten Weltkrieg nicht entfesselt – und trotzdem waren sie es, die die „verbrecherische Außenpolitik des Dritten Reiches“ über vielfältige Opferleistungen auslöffeln mussten. Das war der Prolog zu meinem Eintritt in die Existenz. Der Krieg sollte bald enden. Doch die Kriegsfolgen nahmen erst ihren Anfang.

Der Mensch wird frei geboren – und liegt doch bald überall in Ketten, meinte Jean-Jacques Rousseau, der Aufklärer und Träumer, Vordenker der Ideale der Französischen Revolution. Als ich antreten sollte im Lebensplan, waren die Ketten schon geschmiedet – und das Gefängnis stand bereit. Was unterschied mich von den versklavten Juden in Ägypten vor dem Exodus? Nicht viel? Die Stämme Israels waren moralisch im Recht, als sie, geführt vom legendären Moses, ihren Befreiungszug in Richtung Heiliges Land aufnahmen. Auf mir aber lastete eine übergroße Schuld, eine Schuld, die nicht in altgrauer Geschichte von unbekannten Vorvätern begründet worden war wie in der Attischen Tragödie, sondern eine erst jüngst erworbene, die noch keine zwei Jahrzehnte alt war. Und trotzdem wollte ich als – vermeintlich frei Geborener – von dieser Schuld nichts wissen, auch nicht von der moralischen Mitverantwortung für die Taten ferner Verwandten aus dem Dritten Reich, deren Gesellschaft ich mir nicht ausgesucht hatte. „Heim ins Reich“, forderten die einen, immer noch an der Chimäre „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“ festhaltend, während die anderen dem schon in Gang gekommenen „Exodus“ auf die Sprünge halfen, indem sie uns allen ein unmissverständliches „Geht zu Hitler“ zuriefen. Der „Exodus der Deutschen aus Rumänien“ war kein Blitz aus heiterem Himmel, kein profaner Materialismus, der nur das „ubi bene ibi patria“ im Sinn hatte, sondern eine unabänderbare Folge des Krieges.

23. August 1944: Mein Stern stand damals noch nicht am Firmament. Noch war Vater nicht als unschuldiger Zivilist in die Sowjetunion zur Sühneleistung über Wiederaufbauarbeit deportiert worden. Noch war Mutter nicht abenteuerlich nach Österreich geflüchtet. Noch tobte der sinnlose Endkampf an allen Fronten, der in den letzten Kriegsmonaten mehr Opfer forderte als in den Jahren zuvor. Die einst siegreiche „Wehrmacht“, nahezu ganz Europa hatte sie unterworfen, zog sich nunmehr an allen Fronten zurück, während die „glorreiche Sowjetarmee“ unaufhaltbar vorrückte. Ein Albtraum wurde zum Trauma für die exponierte deutsche Minderheit: „Die Russen kommen!“ Ein Schreckensruf, der Angst und Zittern verursachte – wie am Jüngsten Tag vor dem Weltgericht.

Ja, sie kamen … mit Stalinorgel, Katjuscha- Raketen und auf T-52 Panzern, mit an Bord, die Helfer und Helfershelfer der Roten aus dem Kreml, die nun auch in Rumänien wie überall im späteren Ostblock den „Kommunismus“ instaurieren sollten.

Ja, und sie kamen mit Macht, viel gnadenloser als 700 Jahren davor die mordenden und brennenden Horden der Mongolen, Tataren und Türken als Bedrohung des christlichen Abendlandes. Unsere wehrhaften Ahnen hatten es seinerzeit geschafft, den „Untergang des Abendlandes“ abzuwenden – diese „Russen“ aber waren nicht mehr aufzuhalten. Schnell erreichte die Front Temeschburg, unsere Stadt und bald darauf das heimatliche Sackelhausen. Der Kirchturm stand in Flammen – und das Inferno nahm seinen Lauf. In meinem Elternhaus bohrte sich ein Blindgänger in das Hausfundament und blieb bis heute dort stecken, damit ich Jahre später auf dieser tickenden Zeitbombe aufwachsen konnte, in einem Leben wie auf dem Vulkan.

„Heim ins Reich“ – war die am häufigsten gehörte Parole damals, im Herbst 1944 und bald darauf, „Rette sich, wer kann!“ Panik machte sich breit. Angstgetrieben rüsteten die Fliehenden zur Flucht. In vier trägen Wagentrecks zogen sie zu Tausenden von Sackelhausen und dem Umland aus dem Reichsgebiet entgegen, dürftig geschützt von Resten der Wehrmacht – und aus der Luft angegriffen von Flugzeugen der Alliierten. Der Treck rollte zu den Zügen an der nahen Grenze – dann ging es ab, „heim ins Reich“. Das war der Anfang vom Ende, der Exodus zum Exitus. Denn viele kamen nicht wieder. War die über diese Flucht bereits einsetzende, spätere „Vertreibung“ berechtigt? Gab es eine „echte Mitschuld unserer Landsleute“ an dem Weltengrauen, wie sie von ahistorischen Belletristen aus marxistischem Umfeld unterstellt der deutschen Gemeinschaft zum Vorwurf gemacht wurde? Was hatten deutsche Zivilisten überhaupt verbrochen? Die Frauen? Die Kinder?

Wer nicht floh, sollte bald darauf deportiert werden – in die Weiten der Sowjetunion, oft in den sicheren Tod. Ausrottung, Vernichtung – und das nach den Erfahrungen des Totalitarismus und der KZ? Das waren Fragen, die ich mir noch oft stellen sollte, später! Es war der „Anfang vom Ende“ – nicht nur für das Dritte Reich und Hitler, der über einen ideologisch motivierten Vernichtungskrieg einen Weltenbrand entzündet hatte, sondern auch für die Deutschen in Ost- und Südosteuropa, für die seit zweihundert Jahren im Donauraum ansässigen „Schwaben“ und für die „Sachsen“ aus Siebenbürgen, die das entlegene „Transsylvanien“ bereits vor 800 Jahren in Besitz genommen, urbar gemacht und kolonisiert hatten.

Mit diesen tragischen Umbrüchen nach dem Ausscheiden Rumäniens aus der Allianz mit dem Deutschen Reich sowie nach der Exekution Marschall Antonescus, eine Bluttat. die sich während der Revolutionsereignisse im Dezember 1989 im ebenso willkürlichen wie brutalen Erschießen des Diktatoren-Ehepaars Nicolae und Elena Ceauşescu in gleicher Brutalität wiederholen sollte, schließlich nach der Abdankung König Michaels und dessen Verjagen aus der entstehenden Volksrepublik, begann der systematische „Untergang des Deutschtums“ in Rumänien – der „Exodus“. Inzwischen ist dieser Prozess, der ein großer Fehler war, für alle Seiten, vollendet, bis auf einige Reste, die nicht mehr viel zählen. Ob der Prozess umkehrbar ist? Ob Deutsche wieder zurückziehen, „zurück zu den Wurzeln“? Vielleicht!

 

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Carl Gibson: “Gegen den Strom” erscheint unter dem neuen Titel: “Allein in der Revolte”

Das Gesamtwerk Symphonie der Freiheit und Allein in der Revolte

Das Gesamtwerk Symphonie der Freiheit und Allein in der Revolte7 ok

Neuerscheinung Carl Gibsons neues Buch:– unter dem Titel:

Allein in der Revolte

Eine Jugend im Banat

Ab sofort im Buchhandel und Online-Buchhandel:

Info:

http://roell-verlag.de/shop/article_978-3-89754-430-7/Gibson,-Carl%3A-Allein-in-der-Revolte%3A-Eine-Jugend-im-Banat.-Aufzeichnungen-eines-Andersdenkenden-%E2%80%93-Selbst-erlebte-Geschichte-und-Geschichten-aus-dem-Securitate-Staat.html?pse=apq

Der Titel

Carl Gibson: Gegen den Strom

 Deutsche Identität und Exodus  
wurde aus editorischen Gründen vom Autor abgeändert.

Autobiografisches zum Untergang der deutschen Kultur im Banat und in Siebenbürgen während der kommunistischen Diktatur in Rumänien

Erlebnisse, Erinnerungen, Reflexionen

(Vorbemerkung:

Gegen den Strom” ist Teil 2 meiner Erinnerungs-Trilogie “SYMPHONIE DER FREIHEIT“. Teil 3 “Allein in der Revolte” schließt sich dieser Textveröffentlichung an.

Copyright: Carl Gibson. All rights reserved.)

Prolog:

„Heim ins Reich“

23. August 1944 – „Großer Tag der Befreiung“. 5

Teil I:

Präludium – ein Fisch im Wasser

Im dunklen Drang

Stadtluft macht frei – in Temeschburg geboren

Viele Identitäten und ein Selbst – in Sackelhausen daheim

Von Namen, Herkunft und Zukunft

Im Garten Eden – Zauberstab und Prisma

Niederungen und Höhen. Von der Freiheit der Kindheit und der Entdeckung der Welt

Ein „Homo ludens“ – Experiment und Hybris

Ein „Strom-“ Schlag – symptomatisches Scheitern?

„Heile Welt“?

Das „Wir“, die Gemeinschaft und das Fremde

Drei Kulturen – Menschen vor der Haustür

Erste Kontakte zu Rumänen – das „Fräulein“ und der Desperado

Tabu und Stigmatisierung

Herr „So-ist-das“

Am Brunnen vor dem Tore … und im Krämerladen an der Ecke

Pictor, der Gezeichnete – vom frei gewählten Anderssein

Freigeistiger Maler in kunstfeindlichem Umfeld

Einsamkeit und künstlerisches Schaffen – ein Schicksal hinter der Kunst

Exkurs:

Die Freiheit der „Zigeuner“ – ihr Wesen, ihre Kultur, ihre Musik

Teil II:

Zurück, zum Ursprung!?

Prosperität und Niedergang – das Banat während der Weltkriege

Stalinistische Willkür und Revanchismus: Enteignung, „Bodenreform“, Zwangskollektivierung

Von Freidorf aus in die Unfreiheit – Verschleppung Deutscher in die Sowjetunion

Schuld und Sühne – Zur Instrumentalisierung Volksdeutscher in der “Waffen-SS”

Verbannt in die Wüste – stalinistische Vergeltung gegen Deutsche im Bărăgan

„Inszenierte“ Geschichte – ein Schwabenzug

1968 – Der Prager Frühling und das Ende der Freiheit

„Dissidenz“ von oben? – Ceauşescu – Enfant terrible der Kommunistischen Welt?

„Die Russen kommen!“ – das Trauma von 1968

Tirol, Tirol … Argonner Wald … Waidhofen an der Ybbs – vom Reden und vom Schweigen

Geschichte und Wahrheit – Begrenzung oder Stimulans der Freiheit?

Ethos und Humanität – im Wertevergleich zwischen Leitsatz und Vorurteil

Andere Völker, andere Sitten – von nationalen Tugenden … Lastern und religiöser „Toleranz“

Das Banat ist die Stirn – Heimat und gesunder Patriotismus

Herkunft und Heimat – Lex sanguinis oder Jus soli?

Aufforderung zum Tanz – oder: vom Reigen und vom Contredance.

„Rumänisches Herz“ und „Unkraut“ – Chauvinismus und Nationalkommunismus

BRD oder DDR? Ethnische Selbstbehauptung und Identitätswahrung

„Meine Ehre heißt Treue“! Übermenschentum und Nibelungentreue

Kriegsfolgen, Minderheiten und Irredentismus

Bildung ist Freiheit, und Wissen ist Macht. Vom Ritus des Lesens

Ein Königreich für ein Buch!

Bücherwelten, sexuelle Aufklärung und Tabus

Vom Ungeist des Hasses und von der Macht des Ressentiments

„Unterm Rad“ – zwischen dem Hochdeutschen und banat- schwäbischer Mundart

Felix Krull und Linguistik, Grammatik, Komparatistik für Anfänger

„Wert und Ehre deutscher Sprache“

Ein Liebling der Götter – von der Freiheit realsozialistischer Pädagogik

Du gehst zur Schule, vergiss die Peitsche nicht! – Von Zucht und Züchtigung

„Lever dood ut slow“ – Literatur-Rezeption, Kulturkampf und Selbstfindung

Vom Tuten und Blasen … und vom Singen – frühe Indoktrination und Lobhudelei

Der „Homo novus“ des Sozialismus – oder: der „unfreie Mensch“

Zum Glück verdammt? Der Mensch als „Pawlowscher Hund“ und das Eiapopeia vom Himmel

„Entweder – Oder“ !? Kartoffelsuppe und Seelenheil

„Geh zu Hitler“ – der „böse Deutsche“ in Ideologie und Alltag. 159

„Geld stinkt nicht“! „Bakschisch-Kultur“ und „Kopfgeld-“ Mentalität

Lernt! Lernt! Lernt! Von „linguistischer Satisfaktion“ zum „interkulturellen Witz“

„Der Unbeständige“ – drei Gymnasien und ein Ziel

„Proletarier“, Possenreißer und „Pojatzel“ – von der Freiheit des Narren

Ein „Spiel mit dem Feuer“ – verbotene Dinge und deplatzierter Humor

Ecce Homo

 

Ja, ich weiß, woher ich stamme!

Ungesättigt gleich der Flamme,

glühe und verzehr ich mich.

Licht wird alles, was ich fasse,

Kohle alles, was ich lasse,

Flamme bin ich sicherlich.

Friedrich Nietzsche

Prolog: „Heim ins Reich“

 

Der „Exodus“ der Banater Schwaben und der Siebenbürger Sachsen und somit ihr nicht ganz „freiwilliges“ Verschwinden aus der gegenwärtigen Geschichte über ihre Auflösung als deutsche Gemeinschaften im deutschen Gesamtvolk nahm seinen Anfang am 23. August des Jahres 1944.

An diesem Tag, der bald von den neuen Roten Herren im Land zum Nationalfeiertag Rumäniens erhoben werden sollte, wechselte die bis dahin an der Seite der Wehrmacht gegen die Sowjetunion kämpfende Rumänische Armee die Fronten, um auf der Seite der Alliierten den Krieg gegen das Deutsche Reich fortzuführen. Dramatische Ereignisse nahmen ihren Lauf, teils autodynamisch, teils machiavellisch und aus Gründen der Staatsraison gesteuert, „um ein Volk zu retten“ und um einen ungerechten Angriffskrieg im Osten zu verkürzen, in der vagen Hoffnung, die sich schon abzeichnende Machtergreifung des Häufleins Kommunisten und Stalinisten werde nicht von Dauer sein. Mit vorgehaltener Pistole war König Michael gezwungen worden, so hieß es später in einer Selbstrechtfertigung aus dem Königshaus, den schmachvollen Umschwung offiziell herbeizuführen. Der damalige Regierungschef des Königreichs Rumänien, Hitlers Alliierter Marschall Antonescu wurde verhaftet, im Schnellprozess zum Tode verurteilt und umgehend exekutiert. Das war Reinwaschung nach der despotischen Art Stalins und eine wichtige Voraussetzung, um „so geläutert“ nunmehr auf der richtigen Seite den „Befreiungskampf“ „vom faschistischen Joch“ fortzuführen, mit gewendetem Hals, unter neuer Flagge und mit neuen Symbolen: Was vorher braun war, wurde rot, rot vom Blut der Unschuldigen, das nach dem Krieg in wahren Strömen fließen sollte.

„Rache ist süß“, sagten die Kommunisten Stalins, fest entschlossen, alle ihrer „gerechten Strafe“ zuzuführen, die gegen die Interessen der Sowjetunion und des Weltkommunismus verstoßen hatten. Während alle demokratischen Parteien verboten und sämtliche bürgerlichen Strukturen in nur wenigen Jahren zerschlagen wurden, sollten nun auch mitschuldigen Deutschen aus allen östlichen Siedlungsgebieten bis nach Wladiwostok ihren Anteil an Sühneleistungen, über Reparationen und Deportationen bis hinein in die physische Vernichtung als Individuen und Volk. Die „unzuverlässigen Völker“ im eigenen Sowjetstaat hatte Diktator Stalin längst umsiedeln und zum Teil ausrotten lassen, von der Wolga weit hinter den Ural, ins entlegene Sibirien. Alle anderen deutschen Minderheiten, ganz egal ob in Schlesien, Böhmen Mähren, in Ungarn, Jugoslawien oder im Banat und Siebenbürgen, sollten folgen, so „ihren Anteil an der Schuld Deutschlands“ tilgend. Wenn dabei ein paar Unschuldige daran glauben mussten!? Was soll’s! Wo gehobelt wird, dort fallen bekanntlich Späne. Und wer die Menschheit befreien will, das wussten schon Robespierre, Danton, Marat, St. Juste, darf sich keine Skrupel leisten. Er muss rücksichtslos sein wie die Natur in ihrem Ausleseprozess – und er muss seine Ziele durchsetzen, mit Macht, wenn notwendig auch mit Terror – auch gegen die eigenen Landsleute und „Genossen“ und jenseits der Moral. Schließlich heiligt der End-Zweck die Mittel. Und auf einige rollende Köpfe mehr oder weniger kommt es dabei nicht mehr an.

So sah Stalin die Dinge – und seine Epigonen Mao, Pol Pot, ja sogar der mittelmäßige, bisweilen „schäbige Diktator“ Ceauşescu ebenso. Deshalb verkam der einst edle „Sozialismus“ zur Knute, zur Machtausübung einer Minderheit vor allem nach innen und viel weniger nach außen. So wurden „Freiheit und Menschenrechte“ hingemordet – und unzählige Menschen mit diesen Idealen.

Wer an einer „Epoche des Lichts“ baut, gelenkt von der Kraft und Weitsicht des „Titans der Titanen“, der kümmert sich nicht mehr um profane Dinge, um Moral und Humanität, um Menschrechte oder um die „Freiheit und Würde des Einzelnen“: Der Einzelne ist dann wieder nichts – sein Volk ist alles … und die Glückseligkeit dieses Volkes, das „dumm“ ist und sein höheres Glück noch nicht begriffen hat. Deshalb muss man es hinführen zu diesem Erdenglück in der künftigen „Gesellschaft des Lichts“ mit seinem „neuen Menschen“, ganz egal, ob es will oder nicht. „Wer nicht dafür ist, der ist dagegen – und der wird ausgemerzt.“

Das Gesamtwerk Symphonie der Freiheit und Allein in der Revolte

Das Gesamtwerk Symphonie der Freiheit und Allein in der Revolte7 ok

Carl Gibson Allein in der Revolte Titelbild

Das neue Buch von Carl Gibson

Vor wenigen Tagen ist erschienen:

Carl Gibson, Allein in der Revolte

Eine Jugend im Banat

Aufzeichnungen eines Andersdenkenden –Selbst erlebte Geschichte und Geschichten aus dem Securitate-Staat

J.H. Röll Verlag, Dettelbach, 409 S.
ISBN 978-3-89754-430-7

http://www.openpr.de/news/704256/Allein-in-der-Revolte-Carl-Gibsons-neues-Buch-ueber-die-kommunistische-Diktatur-in-Rumaenien.html

Carl Gibson mit seinem neuen Werk Allein in der Revolte

Carl Gibson

carl Gibson, Symphonie der Freiheit und Allein in der Revolte, Titelbilder

Carl Gibson neues Buch Allein in der Revolte Buckrückseite

Carl Gibson neues Buch Allein in der Revolte

Nachdem bereits ím Jahr 2008 die “Symphonie der Freiheit” im gleichen Verlag erschienen war, wird jetzt der noch ausstehende Teil des Gesamtwerkes vorgelegt.

Die “Symphonie der Freiheit” ist nunmehr vollständig.

Carl Gibson mit seinem neuen Werk Allein in der RevolteNeuerscheinung:

Carl Gibson

Weshalb wurde der zweite Band vor dem ersten publiziert?
Weil die wichtigen Inhalte absolute Priorität hatten.

Nun aber wächst doch noch zusammen, was zusammen gehört!

Die Graphik auf dem Titelbild (Kirche in Bukarest) stammt
von Michael Blümel,

das Foto auf der Buchrückseite wurde im Zentrum von Temeschburg
von Monika Nickel im Jahr 2009 aufgenommen.

Einige Kurzinfos aus dem Text auf der Buchrückseite:

Carl Gibson, M. A., Jahrgang 1959, Bürgerrechtler während der kommunistischen Diktatur in Rumänien, lebt als Philosoph, Historiker und Schriftsteller (VS) in Bad Mergentheim.

Mehrere Buchveröffentlichungen, Aufsätze, Essays. Zu seinen Hauptwerken zählen die literaturhistorische Dichter-Monographie: Lenau. Leben – Werk – Wirkung, Heidelberg, 1989 sowie die autobiographische Darstellung: Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur, Dettelbach 2008.

Ergänzend zur “Symphonie der Freiheit”, ein Erinnerungswerk, in welchem die Geschichte der ersten freien Gewerkschaft “SLOMR” im Ostblock aus der Insider-Sicht eines Dissidenten sowie die Bedingungen der politischen und kulturellen Opposition differenziert wie kritisch beschrieben werden, schildert der Autor nunmehr im Folgeband “Allein in der Revolte” seinen Weg in den antikommunistischen Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur.
Carl Gibson beschreibt das Phänomen des “real existierenden” Kommunismus aus der konkreten Erlebnisperspektive eines jungen Nonkonformisten in Temeschburg im Banat und erörtert dabei den Kampf um Menschenrechte sowie das Ringen der deutschen Minderheit um ethnische Identität.
Zeitgeschichtlich orientiert fragt der Autor nach den Ursachen und Gründen, die zum Exodus der Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen aus Rumänien führten.

Die Neuerscheinung ist seit Februar 2013 auf dem Buchmarkt und überall im Buchhandel erhältlich, auch online u. a. hier:

http://roell-verlag.de/shop/article_978-3-89754-430-7/Gibson,-Carl%3A-Allein-in-der-Revolte%3A-Eine-Jugend-im-Banat.-Aufzeichnungen-eines-Andersdenkenden-%E2%80%93-Selbst-erlebte-Geschichte-und-Geschichten-aus-dem-Securitate-Staat.html?pse=apq

Das Buch erscheint nach einer – fast dreijährigen – Verzögerung durch den Verlag.

Potenzielle Rezensenten bitte ich, Rezensionsexemplare direkt beim J.H. Röll Verlag in Dettelbach anzufordern.

Für eine Bekanntmachung meiner Buchpublikation auf einer Website oder Homepage bin ich dankbar.
In dem Buch steht das, was ich zum Banat und zur kommunistischen Diktatur zu sagen hatte.
Carl Gibson

Carl Gibson mit seinem neuen Werk Allein in der Revolte

Carl Gibson

P.S.: Eine Weiterverbreitung dieser Informationen freut mich.

Kontaktdaten:
Carl Gibson
Ketterberg 8
97980 Bad Mergentheim
Telefon: 079731 99 27 176
Email: Gibsonpr@aol.com
Email: carlgibsongermany@gmail.com

Zur Person, zum Autor bzw. Bibliographie:
http://www.gibsonpr.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

Auszüge aus dem Werk finden sich auf diesem Blog.
Soweit diese Erstinformationen – weitere Infos werden folgen.

Carl Gibson mit seinem neuen Werk Allein in der Revolte 9

Carl Gibson

Carl Gibson wurde abgelichtet von Monika Nickel.

Rechtlicher Hinweis:

Alle Rechte für das Gesamtwerk (“Symphonie der Freiheit” und “Allein in der Revolte”) liegen beim Autor Carl Gibson.

Vervielfältigungen jeder Art, auch auszugsweise, bedürfen der schriftlichen Zustimmung des Autors.

Copyright: Carl Gibson

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Israel als barmherziger Samariter vor dem Gerichtshof der UNO im Haag – schwache Antworten auf den Genozid-Vorwurf der Republik Südafrika

Israel als barmherziger Samariter vor dem Gerichtshof der UNO im Haag – schwache Antworten auf den Genozid-Vorwurf der Republik Südafrika

Es kam so, wie man es erwarten konnte, mit vielen Worten gegen erdrückende Fakten, wenig überzeugend!

Israel zog eine Show ab und verhöhnte erneut die ganze Welt, während auf den Straßen in Gaza 151 Menschen ihr Leben ließen innerhalb von nur 24 Stunden.

Nach der profunden, ehrlichen Darstellung Südafrikas am Vortag, der ich gefolgt war und auch reagiert hatte, nun eine Palette von Repliken, der ich in einer disziplinierten Pflichtübung auch folgte, obwohl ich die Nacht verloren hatte und es anstrengend war, dem verbalen Negieren der nackten Tatsachen zu folgen.

Wer die Welt vor der UNO ungeniert zum Narrengehalten hat, wird jetzt, in Den Haag, nicht damit aufhören.

Das war mir bewusst. Trotzdem wollte ich miterleben, „wie“ das erneute Täuschungsmanöver in der und schuldigen „Selbstdarstellung“ abläuft!

Höchst professionell mit eingekauften Koryphäen? Oder doch nur grotesk?

Das früher von Apartheid geprägte Südafrika hatte – am 11. Januar 2024 – eine humanistisch inspirierte, von viel Idealismus und Gerechtigkeitssinn getragene Klage präsentiert, den 15 Richten des UNO-Gerichts, vor allem aber der Welt, die genau mithören und alles mitverfolgen konnte, was Israel vorgeworfen wurde an Rechtsbrüchen diverser Art in diesem ungleichen Krieg eines Staates gegen eine Miliz.

Was die Welt noch nicht ganz begriffen hat, eben, weil sich das Narrativ des gesamten parteiischen Westens in diesem Punkt beharrlich hält: es waren keine externe Attacke, kein externer Angriff eines souveränen Staates auf den Staat Israel, der am 7. Oktober ablief; es war ein Überfall einer Widerstandsgruppe unter den Überbegriff Hamas auf die Besatzungsmacht Israel, die in Gaza seit 1957 bestimmt und die den Streifen mit den 2 Millionen Einwohnern seit 2005 „in Belagerung“ hält, umfunktioniert zu einem großen KZ, aus dem es ohne Israels Plazet kein Hineinkommen gibt und kein Hinaus.

Das wird im Westen einfach unterschlagen.

Unterschlagen wird auch die gewichtige Tatsache, dass die Unterdrückung der Menschen in Gaza durch die Besatzungsmacht Israel, über den Status auch gegeben war, als die Hamas formal politisch bestimmte.

Der 7. Oktober markierte also keinen Anfang, wie von Israel in alle Welt verkündet, sondern er ist nur ein Datum in der langen Zeit der Unterdrückung der Palästinenser, einem Kontinuum, seit 1948, beginnend mit der Vertreibung unmittelbar nach der Gründung des Staates Israel in der großen „Nabka“, die zu den vielen Flüchtlingslagern in Gaza führte, in der die Nachkommen der vertriebenen Palästinenser heute leben müssen, unfrei, in Gefangenschaft, ohne Selbstbestimmung.

Auf die zahlreichen Gründe, die zu der Reaktion des Widerstands führten, die die Republik Südafrika aus dem Kampf Nelson Mandelas und des ANC gegen ein Apartheid-Regime aus eigener Erfahrung kennt, hat Südafrika historisch korrekt wie ethisch gerecht hingewiesen. Aber auch auf die vielen Vergehen gegen das Völkerrecht, gegen die Bestimmungen der Genfer Konvention, seit dem 8. Oktober, als ein entfesselter Vergeltungs- und Rachefeldzug von gedemütigten und gekränkten Zionisten in Gang gesetzt wurde, der bis zum hundertsten Tag in gleicher Wucht anhält.

Allein das war schon ein Sieg, ganz egal, wie das Verfahren ausgeht, denn ein Staat trat auf, mutig und entschlossen, gegen die Haltung einer gesamten Staaten-Gemeinschaft der fragwürdigen Art, die sich zivilisiert nennt, um Falten anzusprechen, die eigentlich jeder Einzelne mitverfolgen konnte, wenn er es wollte.

Die Völker der Welt, die nicht alle verblödet sind und genau zwischen Maskerade und Realitäten entscheiden können, zwischen Heuchelei und Wahrhaftigkeit, konnten mithören und sich eine eigene Meinung bilden, denn Südafrika hat nicht polemisiert, sondern – die am zweiten Tag von Israel in der Antwort verschleierten – „Hassreden“ der regierenden und im Krieg Agierenden beim Namen genannt, die „human animals“ und die vielen Intentionen zur Ausrottung der Palästinenser und Araber, die nicht nur von betrunkenen israelischen Soldaten im Lied gesungen werden, sondern vom Premier, Verteidigungsminister und Präsident ins – verführte, fehlgeleitete – Volk der Juden Israels und der Welt geleitet wurden, boshaft und zynisch!

Die Rabbis, draußen, vor der Tür des Hohen Gerichts in den Haag, hatten etwas dagegen! Nicht anders als die Rabbis in den USA im – etwas anderen – Sturm auf das Kapitol in Washington und auf den Sitz der UNO in New York oder die in Israel Weggetragenen, die alle auf ihre Weise kundtaten „Nicht in meinem Namen“.

Nun die Antwort des Hama-Opfers Israel – in der Tat nicht auch nicht „polemisch“ wie bisher vor der UNO und in den Medien über diverse Sprecher, sondern durchaus ernsthaft, dafür aber nicht weniger redlich und genau als vorher auch.

Ein Redner Israels stellte den anderen in den Schatten, wobei der letzte der Vortagenden, ein Vizestaatsanwalt, der vielleicht wichtigste war – denn, wenn die 15 Richter seinen Forderungen folgen würden, wäre das Verfahren, da gegenstandslos und am falschen Ort, sofort abzusetzen, von der Liste zu streichen; denn aus israelischer Sicht gibt es keinen Völkermord an den Palästinensern, aber dafür einen Genozid der Hamas am Volk der Juden.

Verkehrte Welt?

Wer verdreht die Fakten?

Wer stellt die Welt auf den Kopf?

Bei aller „Existenzangst“ und Paranoia, die es in dem von Feinden eingekesselten Volk der Juden in Israel seit 1948 gibt: wie soll ein Zwerg aus dem Widerstand ein hochgerüstetes Land wie Israel überhaupt bedrohen und existenziell gefährden? Auch mit der Hisbollah, den Huthis und mit dem Iran dahinter ist das unmöglich, nicht zuletzt deshalb, weil Israel auch eine Atommacht ist, mit angeblich 150 atomaren Sprengköpfen, beschützt auch noch von den USA?

Wenig überzeugend bereits der erste Redner, der mit dem Hinweis auf die – heute herrschende – „Zeit der billigen Worte“ Südafrika – im Vorfeld aus Israels Politik heraus als „der legale Arm der Hamas „bezeichnet – unterstellt, Effekthascherei zu betreiben, um sich selbst in Szene zu setzen, wobei die Rolle der Hamas überhaupt nicht angesprochen werde.

Der Redner selbst verweist dann auf die Leiden der Terroropfer, Gräueltaten wieder ansprechend, um – neben anderem – auf die Vergewaltigung einer jungen Frau hinzuweisen, die von einem weiteren Täter noch einmal vergewaltigt wurde – und das nachdem 10 000 Kinder in Gaza tot sind! Symptomatisch, doch, wie es zu erwarten war: die israelische Seite hat große Mühe, jetzt, nachdem die Mythen von den „geköpften Babys“ verrauscht sind, neue, schlagende Beweise aufzutischen. Die Verhältnisse stimmen nicht mehr. Nach etwa 100 000 Opfern auf palästinensischer Seite, darunter 60 000 Verwundete, den man heute in Krankenhäusern nicht mehr helfen kann und wo sie in Agonie deshalb vor der Kamera sterben, beeindruckt ein Vergewaltigungsvergehen nicht mehr!

Soviel zu Verhältnismäßigkeit auch in dieser Präsentation, die ohne Opferzahlen auskommt.

Das „Quod erat demonstrandum“ in diesem Verfahren:

Es habe nie eine Absicht zum Genozid gegeben, so auch der zweite Redner in Israels Diensten, Shaw, der seine teure Uhr ablegt, bevor er, mit Schwung ansetzt und dabei sein Manuskript so durcheinanderwirbelt, dass er den Faden verliert.

Auch er hüllt sich wie sein Vorgänger in Worte, um das herbeizureden, was nicht sein soll.

Gelingt es, die 15 Richter davon zu überzeugen, es habe nie eine Absicht zum Genozid gegeben, dann ist das Verfahren vorbei!

Mit Worten lässt es sich trefflich streiten, heißt es in Goethes Faust, aber vor Gericht zählen Fakten, keine billige Rhetorik, keine Kriegspropaganda á la Mark Regev,

durchaus aber Aussagen á la IDF-Chef Gallant mit seinen „human animals“, die als Ausdruck „hate speach“, also „Hassrede“ sind – die man aber „über Belagerung“ konkret im Krieg bekämpfen und ausrotten muss, was nicht weniger ist als die umzusetzende Doktrin von „genozid“, von „Völkermord“ – in voller Absicht!

Eindeutiger geht es nicht mehr!

Premier Netanjahu und Israels Präsident Herzog haben das in Variationen wiederholt, aber im gleichen Geist verkündet!

In der Medienwelt von heute kann man das alles gut belegen!

Selbst der Amalek-Vergleich Netanjahus soll dann noch entschärft werden, denn er sei aus dem Kontext gerissen, so die Behauptung des Redners Shaw.

Trotz der verbalen Beteuerungen in diesem Punkt: der Verglich bleibt das, was er ist: der Amalek des Alten Testaments entspricht der Hamas von heute – und diese muss von der IDF so bekämpft werden, wie Josua Amalek bekämpfte … und alle Nachkommen des Amalek.

Israels Armee sei die moralischste Armee der Welt!!!

Groteske Züge nehmen die Ausführungen des Mannes mit der Perücke allerdings an, wenn, um Israel in die moralische Position des sich selbst verteidigenden Staates zu versetzen, den Genozid-Vorwurf umkehrend, Positionen befreundeter Parteien zitiert werden, etwa das Statement des EU-Präsidenten, um dann in Lächerlichkeit zu gipfeln, wenn – in Berufung auf die demokratische Schar der Freunde – man höre und staune: „Germany“ und „Guatemala“ in einem Atemzug genannt werden, wohlgemerkt „„Guatemala“, eine Leuchtturm der Demokratie in Mittelamerika, ein Land, das – neben „Austria“ an der Seite Israels und den USA in der UNO-Abstimmung „gegen“ eine Feuerpause stimmte!

Israel das Opfer – die Zivilopfer in Gaza bleiben vor der Tür!

Alte Mythen und Legenden fließen erneut in die Reden ein, garniert und erweitert mit anderen Bildern, alten und neuen, die alle sehr dünn sind und heute so wenig überzeugen wie seinerzeit, als sie zuerst präsentiert wurden.

Schließlich, quasi als Höhepunkt der verzerrten Präsentation, Israel und die IDF als Wohltäter der Zivilisten von Gaza, immer in Sorge, dass nicht zu viele sterben, umkommen, von den – als Schutzschilde – Missbrauchten.

Eine Frau übernimmt – mit Empathie – das große Mitleiden mit den 23 000 Toten von Gaza, mit dem 10 000 geröteten Kindern und den Vielen, die unter den Trümmern verfaulen und deren Leichen, zum Teil wieder von Bulldozern an die Oberfläche befördert, von ausgehungerten Hunden aufgefressen werden, denn dort, wo Menschen keine Nahrung finden, weil Gallant sie ausgehungert hat in der Belagerung, Seuchen ausgesetzt und Krankheiten, bleibt für Tiere nicht mehr viel übrig!

Was tut das humane wie zivilisierte Israel nicht alles für die Armen, um die Not zu lindern und das größte Elend zu bannen, dass die zivilisierte Welt nach 100 Tagen Vergeltungskrieg je gesehen hat!

Eine Bäckerei ist nun wieder offen, nachdem sie 90 Tage geschlossen war – und 2 000 000 Brote werden wieder gebacken!

Wer bombardierte die Bäckereien und ließ 2 000 000 Palästinenser in Gaza 90 Tage hungern?

Wasser werde jetzt geliefert!

Und wer zerstörte die Wasserversorgung von Gaza-Stadt?

Trucks kommen wieder herein.

Hilfe überall!

Mobile Krankenhäuser werden errichtet?

Wer zerstörte die 35 Krankenhäuser des Gaza-Streifens bis auf einen kleinen Rest vollständig?

Bei den Ausführungen der Juristin konnte man den Eindruck gewinnen, die barmherzigen Samariter, aus deren Volk es im Heiligen Land noch ein paar Hundert gegen soll, hätten die IDF übernommen und die Selbstverteidigungsarmee (IDF) mit ihrem 700 Flugzeugen in der Luft und den vielen Tausend Bomben, Schrapnell-Geschossen und Scharfschützen sei nun eine große „Caritas“, Tag und Nacht unterwegs, das übergroßen Leiden der Menschen in Gaza zu lindern.

Alles wäre natürlich noch viel besser, wenn die Hamas nicht alle Hilfe stehlen würde, den Sprit wie die Nahrung der Menschen.

Wer spricht von Zerstörung, von der Wüste Gaza, die man dort in drei Monaten Krieg geschaffen hat?

Nie hätte man die Absicht gehabt, Zivilisten zu töten! Sie alle seien gewarnt worden! Etc. etc.

Wer trotzdem starb, der fiel unter die 23 000 Kollateralschäden, die es in einem Selbstverteidigungskrieg nun einmal gibt!

Die – von mir und anderen – erwartete Diskrepanz zwischen Fakten und Worten trat ein.

Wo die Republik Südafrika die Fakten anspricht, anklagende Fakten, dort suche die Redner Israels nach Ausflüchten und Relativierungen aller Art, bis hinein in das Fachchinesisch des vorletzten Redners mit Perücke, der andere Genozid-Verfahren aus dem früheren Jugoslawien und Myanmar vergleichend heranzieht, um darzulegen, dass der Vorwurf im aktuellen Fall nicht zulässig sei, von einem Juristen für andere Juristen, für Laien, die die Diskussion nicht kennen, schwer nachvollziehbar.

Wer die Materie aber von Anfang an verfolgt hat, alles, was in diesem Krieg ablief, der kann mit ganz einfachen Gegenargumenten all das entkräften, was diese hochbezahlten, eingekauften Fachjuristen der Welt weißmachen wollen.

Die Maskerade geht weiter, teils grotesk, auch vor Gericht!

Dummerweise hat sich Israel von Anfang an gegen die UNO gestellt!

Der ICJ aber ist ein UNO-Gericht!

Das kann nun doch noch ins Auge gehen, wenn der Einfluss der USA und der Weststaaten nicht auch in diesem Fall einige staatsloyale Richter doch noch wanken lässt.

Wochen können ins Land gehen, sogar Jahre, bis Entscheidungen fallen.

Da Israel mit seiner Vergeltung weiter machen will, wie bisher, wird es bis zu einer Feuerpause oder einem möglichen Kriegsende noch viele Menschenopfer geben!

Das ist traurig, ja, tragisch, kennzeichnet aber die „Krise der Humanität“ heute, Anno Domini 2024 nicht nur im Alten Europa, sondern weltweit!

Während die Richter, viele alt und weise, meditieren, gehen Menschen auf die Straße – in Solidarität mit dem Menschen in Gaza, auch wenn jene nur „Araber“, nur „Palästinenser“ sind!

Soweit die Gedanken eines Einflusslosen als Plädoyer eines Humanisten, der zuschauen musste, um selbst noch bewusster zu leben und einiges von dem Erkannten seiner Zeit zu künden.

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„Was haben diese Kinder den USA getan? Was haben diese Kinder Israel getan?“ Gaza sei „unbewohnbar“, sagt die UNO – über-leben in einer großen Pfütze, im Müll – Gaza nach drei Monaten Belagerung und blindem Zerstörungskrieg: Netanjahus neu geschaffene „Zivilisation“ nimmt Gestalt an, und eine neue „Humanität“ mit weniger „human animals“!

 

  „Was haben diese Kinder den USA getan? Was haben diese Kinder Israel getan?“ Gaza sei „unbewohnbar“, sagt die UNO – über-leben in einer großen Pfütze, im Müll – Gaza nach drei Monaten Belagerung und blindem Zerstörungskrieg: Netanjahus neu geschaffene „Zivilisation“ nimmt Gestalt an, und eine neue „Humanität“ mit weniger „human animals“!

Blühende Landschaften überall in Gaza. Die jüdischen Siedler freuen sich schon auf die Rückkehr nach Gaza, auf die neue Besiedlung, auf neuen Kolonialismus in den entvölkerten Landstrich, der nach Netanjahu-Minister Smotrich, [1]ein schöner Flecken Erde sein soll, vor allen dann, wenn alle Palästinenser auf und davon sind! Nach Irland sollen sie auswandern, nach Grönland oder sonst wohin, nur weg aus Gaza, damit es Platz gibt für ein Volk ohne ausreichend Raum, für ein Volk, dass noch expandieren muss, um zu leben, wie in den Tagen des Alten Testaments, nur mit neuer Macht und neuen Feuer-Waffen, die auch aus der Luft eingesetzt werden, hochpräzise, gegen Kinder!

„Was haben diese Kinder den USA getan? Was haben diese Kinder Israel getan?“

Das rufen Palästinenser in ihrer Verzweiflung aus, verzweifelt auch darüber, dass sie allesamt in höchster Not und von allem im Stichgelassen wurden, von den uneinigen, untereinander zerstrittenen „arabischen Brüdern“ ebenso wie vom Rest der Welt, von den Zivilisierten unter der Kulturvölkern des Westens, die zuschauen, wie ihre alte Welt der Werte beerdigt und das Humanum[2] gänzlich abgeschafft wird, geopfert auf dem Altar der Machtpolitik und des Zynismus, der über Leichen geht, um seine Zwecke zu erreichen.

Die UNO hält noch dagegen – doch nur ohnmächtig, denn die USA, die inzwischen Russland als Schurken im Sicherheitsrat abgelöst hat, und Israel haben sich von Anfang an gegen die UNO positioniert!

Die UNO, namentlich die UNICEF, die WHO, der Hochkommissar für Menschrechte, können – neben dem das Roten Kreuz und anderen Hilfsorganisationen nur noch die „Unbewohnbarkeit Gaza“ feststellen, dokumentieren, anprangern, de facto das „Ende der Zivilisation“ nicht nur in Gaza! Dagegen effizient ankämpfen kann selbst die UNO nicht mehr!

Der Regen kommt und der Winter. Aus den Straßen sammelt sich das Wasser. Leichen kommen nach oben. Der Müll steigt auf, tausendfacher Giftmüll aller Art aus Bomben und Bränden, in welchen nicht nur Plastik verbrannte. Trinkwasser mischt sich mit Abwasser und Meerwasser. Die Trinkwasserversorgungsanlagen sind zerstört, alles Generatoren tot. Flugzeuge und Bulldozer der israelischen Verteidigungsarmee des neuen Humanisten Gallant haben ganze Arbeit geleistet. Seuchen machen sich breit. Die Kinder haben Durchfall aber keine Toilette.

Allmählich entsteht das, was Netanjahu „Zivilisation“ nennt, die neue „Zivilisation“ der Barbaren nach den Vandalen und dem Mongolensturm, die „Zivilisation“ der Auserwählten, die andere erschlagen, um selbst zu leben – in Berufung auf eine gefährliche Ideologie, die vor 3 000 Jahren von schlauen Leviten ersonnen wurde, um sich selbst das beste Stück vom Hammel zu sichern, eine „Religion“ der Zerstörung, die jetzt eingesetzt wird, um andere Menschen und Völker zu vernichten – im systematisch betriebenen Völkermord, gestützt und weiter inspiriert von Evangelikalen, die, genauso verwirrt und „zurückgebunden“, es ähnlich hielten, im Irak und sonst wo, blühende Landschaften versprechend und Wüsten schaffend, wo Nebukadnezars Babylon die natürliche Wüste längst zur Oase der Kultur und Zivilisation gemacht hatte, zum fruchtbaren Land, wo Milch und Honig flossen, als das Land der Verheißung noch eine Utopie war.

Davon aber träumen Netanjahu und Smotrich heute, wobei Gallant und andere an der Umsetzung helfen – über brutale Zerstörung in Belagerung und Krieg.

Was viele noch nicht begriffen haben: in Gaza tobt ein „Weltanschauungskrieg“ – ein Ausrottungskrieg!

Und das auch noch in Berufung auf die „Kultur und Zivilisation“ des jüdisch-christlichen Abendlandes – im Bund der Evangelikaler[3] mit den Zionisten[4] – und auf den älteren Teil der Bibel!

Geht es noch blasphemischer[5]?


[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Bezalel_Smotrich

[2] Den Zivilisierten der Christenheit und anderen „Demokraten“ fällt nicht auf, dass Palästinenser Menschen sind, dass im Namen einer religiös-ideologischen Weltsicht, die durch und durch faschistisch ist, Menschen umgebracht, vor den Augen der Welt, auch Neugeborene und viele Tausend Kinder.

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Evangelikalismus

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Zionismus

Der neue Ausdruck dafür: Christlicher Zionismus!

Ein Zynismus der Sonderklasse, in dem ich den Feind der aufgeklärten Welt erkenne, den Feind der Menschheit schlechthin!

Der Prototyp dieser Bewegung im Politischen: George W. Bush.

Seit dem Gaza-Krieg aber auch Joe Biden.

Vgl. dazu:

https://de.wikipedia.org/wiki/Christlicher_Zionismus

[5] Zwei Götter werden instrumentalisiert, der Vater und der Sohn, und zwei monotheistischen Weltreligionen in die Pflicht genommen, um den dritten Gott der anderen zu bekämpfen – wie einst die Juden den Beel-Sebub – , also die dritte Religion … und die Anhänger der dritten Religion, die in Gaza und im Westjordanland Palästinenser heißen, aber Menschen sind, keine Untermenschen sind.

Vor dem Leiden und dem einzigartig an den Tag gelegten Fatalismus dieses Volkes im unermesslichen Schmerz ziehe ich meinen Hut, während ich mich im gleichen Atemzug von der Verlogenheit der gesamten westlichen Welt in aller Schärfe und mit Nachdruck distanziere.

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Die US-Politik in Gaza und in der Region bleibt widersprüchlich, intransparent, unkalkulierbar – Blinken ist wieder da – im „Tun als ob“! Was hat er anzubieten im Namen eines Präsidenten, der immer noch „keine Feuerpause“ im Gaza-Krieg will?

 

 

Die US-Politik in Gaza und in der Region bleibt widersprüchlich, intransparent, unkalkulierbar – Blinken ist wieder da – im „Tun als ob“! Was hat er anzubieten im Namen eines Präsidenten, der immer noch „keine Feuerpause“ im Gaza-Krieg will?

„Parole, parole, parole!?“

Shuttle-Diplomatie nennt man das, was US-Außenminister Anthony Blinken gerade wieder praktiziert, dieses „Tun als ob“, indem er mit vielen spricht, ohne viel zu sagen zu haben oder gar an Konkretem anzubieten zu können, denn die USA wollen immer noch keinen Frieden, dafür aber mehr Krieg, irgendwo aber die Quadratur des Kreises, denn wie soll die Lage in Gaza jetzt und danach stabilisiert werden, wenn doch ein Regionalkrieg droht, ein weiterer Vernichtungskrieg größerer Art, der den Libanon, Syrien, den Irak und vielleicht sogar den Iran betreffen wird?

Blinken kommt im Auftrag seines Chefs, „Sleepy Joe“, wie ihn Trump nennt, ein Rivale der zynischen Art, der inzwischen mehr und mehr auch erstaunliche Comedian-Talente entwickelt, um Biden im Weißen Haus doch noch abzulösen.

Wohin geht die Reise, Herr Blinken[1]?

Wie soll es Frieden in Gaza geben, wenn Netanjahus Vernichtungsfeldzug nicht endlich gestoppt wird, nämlich von höherer Warte aus, aus dem Weißen Haus?

Biden kann den Krieg täglich beenden.

Das weiß die Welt längst. Und doch tut der Alte Mann es nicht! Weshalb?

Weshalb wollen gewisse Kreise in den USA die Weiterführung dieses Krieges?


[1] Vgl. dazu meinen Beitrag, den ich vor Wochen hier schrieb und publizierte, als Blinken schon einmal die Region bereiste, um nichts zu erreichen, von mir auf den Punkt gebracht als „Blinken-Bla-Bla“. Inzwischen fiel in arabischen Beobachter-Kreisen auf, dass der US-Außenminister zum ersten Mal etwas Empathie mit den palästinensischen Opfern erkennen lässt, was von etwas Einsicht zeugt und einen winzigen Hoffnungsschimmer für die Betroffenen in Gaza darstellt.

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Ist Netanjahus Gaza-Krieg-Strategie vorerst gescheitert, der „Retter der Zivilisation“ am Ende?

Ist Netanjahus Gaza-Krieg-Strategie vorerst gescheitert, der „Retter der Zivilisation“ am Ende?

Netanjahu und Gallant haben sich vergaloppiert – und Leute wie Mark Regev mit ihrer „Druck, Druck, Druck[1]-Strategie“ dahinter ebenso!

Tod und Verwüstung in Gaza:

Neben den angeblich 175 gefallenen israelische Soldaten, die als Reservisten teils auch Familienväter sind und dem Wirtschaftskreislauf entzogen wurden, um mit der Waffe in der Hand einen Krieg auszubaden, der so nicht sein und so nicht geführt werden musste, sind angeblich auch 8 000 Kämpfer der Hamas-Miliz erledigt.

Weitaus schlimmer die Zahlen der Zivil-Opfer:

Etwa 10 000 Kinder sollen inzwischen tot sein, von den 22 000 getöteten Zivilisten insgesamt in nur 3 Monaten Krieg; ferner sind 1,9 Millionen Menschen obdachlose von den 2,3 Millionen Einwohnern des Gaza-Streifens.

Zehntausende sollen noch unter den Trümmern liegen! – Das ist die Bilanz des Netanjahu, das ist die „neue Zivilisation“, die er dort geschaffen hat!

Was wurde strategisch erreicht?

Nichts!

Die Hamas lebt – und wird wohl in absehbarer Zeit nicht aus Gaza zu vertreiben sein!

Also geraten sich, wie es den Anschein hat, die Hauptakteure, in die Haare, insofern noch Haare da sind, Gallant gegen Netanjahu und gegen Regev, während die rechtradikalen Minister von der Rückkehr jüdischer Siedler nach Gaza träumen!

Ein neues Kriegsziel muss her!!!

Die Zerschlagung der Hisbollah im Süden Libanons, wobei der wehrlose Libanon mit erledigt wird!?

Aus der Luft – mit den 700 Flugzeugen und neuen Bomben aus den USA?

Das ist einfacher als der Häuserkampf gegen die Quassam-Brigaden der Hamas!

Wen schert es, wenn aus Beirut ein Gaza wird?

Wie reagiert die Hisbollah, die einen Krieg gegen Israel nicht will, wie ihr Chef Nasrallah jüngst betonte, die aber bereit ist, Israel einiges heimzuzahlen mit den angeblich 50 000 Raketen, die man hat, falls Israel den Krieg aufnimmt!

62 Raketen wurde vorerst schon einmal losgeschickt, gegen Israel, als Vergeltung für die Ermordung des Hamas-Chef Arouri[2] in Beirut.

Soll nun Blinken diese Eskalation verhindern?

Kann Blinken diese Eskalation überhaupt verhindern? Ohne echtes Mandat?

Wie soll die Ausweitung des Krieges vermieden werden, wenn die USA und Israel keinen Frieden in Gaza wollen – und die EU nur lächerliche Kosmetik hinter dem geschehen betreibt?


[1] Vgl. dazu meine Beiträge.

[2] Am 6. Januar 2024, vgl. zu den Entwicklungen meine jüngsten Beiträge.

 

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Opferzahlen in Gaza nach 3 Monaten Vernichtungskrieg: 175 tote israelische Soldaten und 8 000 tote Kämpfer der Hamas-Miliz, dahinter etwa 10 000 tote Kinder, über 22 000 tote Zivilisten insgesamt, 1,9 Millionen Obdachlose und Zehntausende, die noch unter den Trümmern liegen – so viel zur neuen Zivilisation des Netanjahu

Opferzahlen in Gaza nach 3 Monaten Vernichtungskrieg: 175 tote israelische Soldaten und 8 000 tote Kämpfer der Hamas-Miliz, dahinter etwa 10 000 tote Kinder, über 22 000 tote Zivilisten insgesamt, 1,9 Millionen Obdachlose und Zehntausende, die noch unter den Trümmern liegen – so viel zur neuen Zivilisation des Netanjahu

Man kann die Opfer-Zahlen glauben, aber auch bezweifeln.

Das war vor Wochen schon so[1], als es auf israelischer Seite 171 Tote gab und 5 000 auf der anderen.

Nun sind viele Tage des Häuserkampfes ins Land gegangen. In Hamas-Videos sieht man Panzer, die im Feuer aufgehen! Alles Fake-News? Alles „gefakt“, wie es neudeutsch heißt?

Jetzt sollen 8 000 Kämpfer der Hamas-Miliz erledigt sein!

Wer hat nachgezählt? Wo sind die Beweise?

Während sich in Deutschland gefährliche Legenden halten, weil diese auf israel-freundlichen, also unkritischen wie tendenziösen Plattformen im Internet verbreitet werden, ebenso im Fernsehen und in den großen Blättern der Nation, etwa die These: „Es gibt keine Unschuldigen in Gaza“ oder die – die Realitäten auf den Kopf stellende Aussage „Israel wehrt sich gegen die Hamas“, frage ich mich, was von den echten Zahlen in der deutschen Bevölkerung sowie in Europa ankommt, denn einige meiner Mitbürger sind schlechthin nicht informiert, falsch informiert oder desinformiert, weil sie nur auf die öffentlich rechtlichen Medien zurückgreifen, in welchen – nahezu ausschließlich – das Narrativ der IDF und der Regierung Netanjahu verbreitet wird.

Putins Armeesprecher glaubt man nicht – den Artisten der IDF aber schon!

Weshalb soll man den IDF-Zahlen überhaupt glauben? Wie alle Meldungen aus jener Quelle, sie sind von Anfang an verlogen, auch noch schlecht gemacht und plump inszeniert, gedacht, zur kurzfristigen Täuschung. Dass aber das gesamte Lügengebäude bei näherer Betrachtung schnell zusammenbrechen wird, dass hätten die Akteure dort wissen müssen und auch berücksichtigen sollen, denn auch nachträglich schlägt das Lügenwerk der Maskerade auf den Staat Israel und die Regierenden dort zurück.

Augen zu und durch – so denken die rücksichtslosen Netanjahu und Gallant!

So aber verspielen diese zynischen Zionisten, Maß und Ethos verkennend, Israels Zukunft!


[1] Geht es nach den Armeesprechern der IDF, denen man vielleiht eine Narrenkappe aufsetzen sollte, auch, damit man sie in Main besser versteht, dann schießen die Hamas-Kämpfer wohl mit Platzpatronen?

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„Das ist unser Schicksal“ – der Sohn des bekannten palästinensischen Journalisten Wael Dahdouh ist tot – Hamsa al Dahdouh starb – neben einem Kollegen – vor wenigen Stunden in Gaza als Front-Berichterstatter in Ausübung seiner Pflicht, vor allem aber im Dienst der Wahrheit – und er wird als die Nummer 109 in die Liste der in Gaza getöteten Journalisten eingehen!

„Das ist unser Schicksal“ – der Sohn des bekannten palästinensischen Journalisten Wael Dahdouh ist tot – Hamsa al Dahdouh starb – neben einem Kollegen – vor wenigen Stunden in Gaza als Front-Berichterstatter in Ausübung seiner Pflicht, vor allem aber im Dienst der Wahrheit – und er wird als die Nummer 109 in die Liste der in Gaza getöteten Journalisten eingehen!

Ein gläubiger Moslem, der in einer letzten Ansprache noch Allah preist und die Hoffnung äußert, die Massaker von Gaza mögen enden und Gott mögen allen weiterhin Ausdauer und Stärke verleihen, um diesem Krieg gegen ein ganzes Volk zu überleben. Dahdouh erwähnte in der Rede die 107 Journalisten, die bereits den Tod fanden.  

Dass der Sohn nun bald folgen würde, nachdem ihm die – wohl gezielt liquidierten – Familienangehörigen schon vorausgegangen waren, ahnte er natürlich nicht; doch er wusste wohl, dass es jeden treffen kann, nachdem erst vor wenigen Tagen der – ebenso für Al Jazeera tätige – Kameramann Daqqa, ein Profi, vor allem aber ein Mensch, durch Schrapnell-Geschosse gekillt worden war.

„Mister Yes[1]“, ein Kollege, und Hani, ein weiterer, stehen noch in Khan Younis und Rafah, berichten noch, während eine Drohne darüber wacht, was sie tun und es unmittelbar daneben kracht, Bomben einschlagen im Umfeld am nahen Krankenhaus.

US-Botschafterin bei der UNO Linda Thomas-Greenfield[2], die Schwarze mit den Krokodilstränen, erwähnte Dahdouhs Namen, damals, nachdem er die Angehörigen verloren hatte, Empathie der USA vorgaukelnd mit den Opfern, im UNO-Sicherheitsrat, vor den Augen von Milliarden in aller Welt!

Jetzt ist der Sohn tot!

Die Landsleute küssten ihrem Helden noch die Stirn. Denn er ist einer von ihnen, bereit, sein Leben hinzugegen für die Wahrheit!

Unmittelbar nachdem er die Familie verloren hatte und die Angehörigen bestattet worden waren, kehrte an die Front zurück, um den Menschen realistisch vom Geschehen zu berichten!

Israel lässt keine internationale Presse nach Gaza.

Selbst in die besetzten Gebiete gelangt ein West-Journalist nur mit Mühe!

Das sagt alles aus, über diesen Krieg, der verlogen ist von Anfang an, der vor allem aber im Verborgenen stattfinden soll, damit die vielen Kriegsverbrechen des Netanjahu und Gallant nicht auch noch in den letzten Ecken der Welt bekannt werden!

Trotzdem haben viele Journalisten in Deutschland nichts Besseres zu tun, als das Narrativ der IDF und der Regierung Netanjahu zu verbreiten, unkritisch, unkommentiert, gleich der Propaganda der Nazis und der Kommunisten in früherer Zeit!

Die Solidarität der deutschen Journalisten- wo ist sie, wo bleibt sie?

Dafür stellt der deutsche Kanzler sich an die Seite ausgewiesener Kriegsverbrecher!

Doch nicht in meinem Namen!


[1] Den noch ausstehenden Beitrag über Ahmoud werde ich noch nachreichen, hoffentlich nicht wieder als „Nachruf“!

Die Ereignisse überschlagen sich. Ich komme mit dem schreiben nicht mehr nach, obwohl ich schon rund um die Uhr schreibe, in Solidarität mit den geschundenen Palästinensern, für die ich leider nicht mehr tun kann, als in meinem Rahmen zu berichten.

[2] Vgl. dazu meine Beiträge.

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„Sieben auf einen Streich“ … treffe ich zugleich! – wie die Verteidigungsarmee des „demokratischen“ Staates Israel sieben junge Menschen umbringt. 

„Meine Söhne sind alle dahin“, klagt die allein zurückgebliebene Mutter verzweifelt  – so geschehen in Jenin, Anno Domini 2024, nicht im Grimmschen Märchen, sondern in der sehr realen Wirklichkeit.

„Sieben auf einen Streich“ … treffe ich zugleich! – wie die Verteidigungsarmee des „demokratischen“ Staates Israel sieben junge Menschen umbringt. 

„Meine Söhne sind alle dahin“, klagt die allein zurückgebliebene Mutter verzweifelt  – so geschehen in Jenin, Anno Domini 2024, nicht im Grimmschen Märchen, sondern in der sehr realen Wirklichkeit.

Der „Mensch“ hinter der Drohne, wahrscheinlich ein Übermensch und Herrscher, der es auf zu beherrschende Untermenschen im Widerstand abgesehen hatte, fragte nicht viel und löste das Geschoss der Drohne aus, das dann auch einschlug und „Sieben auf einen Streich“ erledigte!

Doch es waren keine Fliegen, wie im Märchen von „tapferen Schneiderlein“ aus der weltbekannten Sammlung der Gebrüder Grimm, sondern leibhaftige Menschen aus Fleisch und Blut, die sich an einem Denkmal eingefunden hatten, um verstorbener Helden zu gedenken, Märtyrern aus dem Widerstand vielleicht?

Hatten die jungen Leute überhaupt etwas mit dem Widerstand gegen den jüdischen Besatzer zu tun?

Wer kann es wissen!

Vier Brüder starben so, im Tod vereint, zwei weitere Brüder und noch ein Palästinenser! Wofür?

Und so? Einfach über den Haufen geschossen von einer Drohne der IDF!?

Wer wird das juristisch untersuchen in einer Zeit, wo der gleiche Staat in Gaza 22 000 Zivilisten getötet hat?

So regiert der „demokratische“ Staat Israel im Westjordanland in den Zeiten des Gaza-Kriegs, noch viel brutaler als vor dem Konflikt.

Fast 5 000 Palästinenser wurden seit dem 7. Oktober dort eingefangen, wie man Vieh einfängt – und abtransportiert in Gefängnisse, wo die Folter wartet.

Ja, der Apartheid-Staat Israel lässt auch foltern, so lange, bis er hört, was er hören will, denn unter Folter gesteht jeder alles!

Anno Domini 2024: in den von Israel besetzten Gebieten sind die Besetzten de facto rechtlos. Einmal im Gefängnis angekommen, sind sie vogelfrei.

Das kenne ich aus der kommunistischen Diktatur.

Was ist in diesem Israel, das von Olaf Scholz als „demokratischer“ Staat bezeichnet wird, wesentlich anders?

(Nach einem Bericht auf Al Jazeera. Berichte dieser Art werden im West-Fernsehen einfach nicht gesendet.)

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Netanjahus Krieg[1]“ in Gaza – das ist nicht der „Krieg Israels“ in Gaza; das ist – obwohl aktuell ausgetragen über die „Bekämpfung der Hamas“ – ein Krieg gegen das gesamte Volk der Palästinenser – an sich aber ist es ein „Weltanschauungskrieg“ der Zionisten und der christlichen Zionisten gegen alle Araber, gegen Perser, gegen den Islam vieler Nationen, auf dessen Weg die Sache der Palästinenser nur eine Etappe ist

„Netanjahus Krieg[1]“ in Gaza – das ist nicht der „Krieg Israels“ in Gaza; das ist – obwohl aktuell ausgetragen über die „Bekämpfung der Hamas“ – ein Krieg gegen das gesamte Volk der Palästinenser – an sich aber ist es ein „Weltanschauungskrieg“ der Zionisten und der christlichen Zionisten gegen alle Araber, gegen Perser, gegen den Islam vieler Nationen, auf dessen Weg die Sache der Palästinenser nur eine Etappe ist

Es bedarf der Differenzierung, auch in diesem Krieg, ganz besonders in diesem Krieg!

Hin- und hergerissen zwischen „Information“ und „Desinformation“ erkennt selbst der genau Hinschauende nicht recht, worum es in diesem Krieg geht; denn er sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr!

Gezielt verwirrt, sieht er nur den einen Baum hier, den anderen Baum dort, aber das „Gesamtphänomen“ bleibt ihm verborgen, verschlossen, und mit diesem die „Wesenheit der Dinge“, des Pudels Kern!

Als ich mir vor knapp zwei Jahren das Ziel setzte, Putins – durchaus absehbaren – Überfall auf die Ukraine genau zu beobachten, zu dokumentieren und kritisch zu kommentieren, speziell die ersten 100 Tage im Visier, die, beginnend mit der Handschrift des ersten Kriegstages an, so ziemlich alle über den gesamten Krieg aussagen, stand ein Aspekt von Anfang an fest, ein gewichtiger Aspekt:

das, was vor den Augen der Weltöffentlichkeit ablief, war „Putins Krieg“,

der Krieg eines Mannes gegen ein Volkes Volk!

Das war jedoch – zumindest in meinen Augen – nicht der Krieg der Russen gegen die Ukrainer, so, wie er schon im Vorfeld und später immer noch ideologisch borniert über Propaganda nach innen und außen mehr inszeniert als promulgiert wurde; denn es blieb „Putins Krieg“, wenn auch nicht immer durchschaut, weder in Russland, noch im Ausland, wo, über die Taten des Aggressors Putin das gesamte Volk der Russen diffamiert wurde, das Volk der vielen propagandistisch Verführten, denen es aus eigener Kraft nicht gelang, das offizielle Narrativ des Staates zu durchschauen, um aufgrund das Fakten, die die Russen auch auf den Bildschirmen der ausländischen Fernsehanstalten und über die „sozialen Medien“ durchaus mitverfolgen konnten, die Wahrheit des Krieges zu erkennen.

Was ist heute in Israel in den Tagen des Gaza-Kriegs anders?

Seit Kriegsbeginn hält sich dort das Narrativ der Regierung, obwohl jeder kritische Kopf aus dem Volk der Juden Israels, und davon gibt es dort viele, sehr wohl wissen kann, was faktisch in Gaza abläuft – vor allem kann der mündige Bürger dort aufgrund eigener Erkenntnisse wissen:

dass der augenblickliche Zerstörungskrieg in Gaza der Krieg eines Mannes ist,

Netanjahus Krieg!

Die Russen trugen „Putins Krieg“ lange mit, tragen ihn immer mit. Doch weshalb halten es die – viel besser informierten – Israelis, die nicht alle Juden sind, ebenso? Weil sie, anders als die Russen, für die „Putins Krieg“ nur ein konventioneller Krieg ist wie viele andere Kriege auch, „existenziell exponiert sind“, in der „nationalen Selbstbehauptung“ umgeben und bedroht von vielen Feinden, in der „Selbstverteidigung“ in einer Auseinandersetzung mit den Palästinensern vor Ort und mit den arabisch-islamischen Nationen dahinter?

Also scharen sich viele Juden hinter Netanjahu – und tragen diesen Krieg mit, obwohl „Netanjahus Krieg“ – von Anfang an und beginnend mit der ersten Bombe auf Zivilisten – kriegsverbrecherisch, brutal und vor allem antizivilisatorisch inhuman geführt wird!

Das hätte ich den Juden Israels so nicht zugetraut!

Erst jetzt, nach drei Monaten Krieg und unzähligen Toten, wankt das ideologische Bollwerk des Demagogen etwas – und Stimmen, die bisher schweigen mussten, in der großen Masse der Mitläufer untergingen, darunter auch kluge wie einsichtige Positionen einzelner Politiker[2] aus der Knesseth, finden jetzt zunehmend Gehör, die – von mir schon lange eingeforderte – Ablösung dieses Machtzynikers Netanjahu betreibend.

Besser als andere im Ausland, wissen die Bürger Israels sehr wohl, wer dieser Netanjahu ist – und weshalb man diesen Usurpator, der nur seinen Krieg führt, stoppen muss! Denn 150 000 Juden gingen noch gegen diesen Gefährder der Demokratie vor Monaten auf die Straße!

Die Russen können „Putler[3]nicht stoppen, denn Russland ist de facto wieder eine Diktatur!

Doch die Bürger Israels können den – nur noch im eigenen Interesse am Krieg festhaltenden – Netanjahu stoppen.

Sie können Netanjahus Krieg beenden!

Und sie können sogar den Status quo zum Wohle der Zukunft Israels als Staat wie des gesamten Volkes der Juden verändern, indem sie den Apartheid-Staat, wie er heute existiert, beenden, indem sie die besetzten Territorien aufgeben, um in Frieden mit Palästinensern und den Arabern in der Region zu leben, zu koexistieren, ohne Kriege zu führen!

Das ist möglich, ganz egal, ob in einem Staat, der nur Menschen kennt, oder in zwei souveränen Staaten nebeneinander – im gegen seitigen Respekt!

Palästinenser sind auch Menschen[4].


[1] Mein Buch zur Thematik – inzwischen etwa 1000 MS-Seiten – steht vor dem Abschluss in soll in absehbarer in einen deutschen Verlag, den ich noch aussuchen werde, der Öffentlichkeit zugeführt werden.

Arbeitstitel:

Putins Krieg in der Ukraine

und

Netanjahus Krieg in Gaza

Zwei Vernichtungskriege

des 21. Jahrhunderts gegen das Völkerrecht

im Vergleich

Die ersten 100 Tage der Kriegsgeschehen dokumentiert

und

kommentiert aus ethischer und moralischer Sicht

[2] Bei Al Jazeera kommen sie zu Wort, dürfen reden, etwa am 7. Januar, obwohl der Sender des Emirs von Katar ein arabischer Sender ist! Viele Juden dürfen dort frei reden, was so im Westen nicht der Fall ist, wo die Perspektiven der anderen Seite systematisch unterdrückt werden, also den westlichen Zuschauern und Bürgern unbekannt bleiben, was über die einseitige Berichterstattung eine Desinformation zur Folge hat, die zur Verfälschung der Realität beiträgt, besonders in den Zeiten der Kriege und der ideologisch-systemischen Rivalität.

[3] Vgl. dazu meinen Beitrag.

[4] In einem Buch eines Wahl-Israelis, der von seinen zionistischen Großeltern, die noch die Pogrome in Russland erlebt hatten, idealistisch und human erzogen und für Leben inspiriert worden war, stieß ich auf die – im Rückblick formulierte – Aussage:

„Die Araber wurde als menschliche Wesen angesehen.“ In: Viktor Ostrovsky und Claire Hoy Der Mossad. 1990. Seite 54.

Als was sonst?

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Amerikanischer Obskurantismus[1]: Die die Kultur der Lüge[2] in der US-Politik – das Mittel schlechthin, um das eigene Volk zu betrügen … und die ganze Welt!

Amerikanischer Obskurantismus[1]: Die die Kultur der Lüge[2] in der US-Politik – das Mittel schlechthin, um das eigene Volk zu betrügen … und die ganze Welt!

Nach dem unverantwortlichen Atombombenabwurf über Japan, dem Korea-Krieg und dem besonders verbrecherischen, nie erklärten Krieg in Vietnam, also nach Richard Nixon, war die US-Politik mit Jimmy Carter eigentlich auf einem guten Weg, auf einem christlichen Friedenspfad mit Menschenrechten für alle, der nach innen auf Aussöhnung aus war, antirassistisch, human, der aber auch nach außen gesprächsbereit war, den Feinden der freien Welt die Hand ausstreckte und Frieden schuf zwischen verfeindeten Völkern, zwischen Arabern und Juden, selbst zwischen Palästinensern und Israelis! Entspannung über Prinzipien und Werte?

So sah ich das damals bei meinem – nicht ganz freiwilligen – Einstieg in die Politik als Menschenrechtler in antikommunistischer Opposition während einer repressiven Diktatur.

Es folgte Ronald Reagan, der, dank Gorbatschow, vom Falken zur Taube mutierte, mit einer konsequenten Politik der Stärke nach außen, mit einer kalkulierbaren Politik, die immer noch an Werten und Prinzipien festhielt, auch noch unter George Bush, der dort weiter machte, wo Regan aufgehört hatte – und im gleichen politischen Stil.

Die USA auf dem Boden des Völkerrechts, weitestgehend im Konsens mit der UNO und mit den „zivilisierten“ Kulturvölkern der restlichen Welt sowie in einem pragmatischen Modus vivendi mit den Arabern, selbst zum neuen Russland, doch in scharfer Abgrenzung zu der aufsteigenden Supermacht China.

Bill Clinton, ein neuer Kennedy, wahrte die Sympathien der Welt! Die Welt lachte über Frauenheld Bill, wie sie auch über Jelzin lachte, besonders die arabische Welt – doch sie fürchtete jene USA nicht!

Dann aber kam George W., der missratene Sohn, der Wiederweckte, der – als perfekter Hampelmann und eifältige Marionette – in seinem Namen alles auf den Kopf stellen ließ von drei Lobbyisten, die in ganz kurzer Zeit – und in nur einem völkerrechtwidrigen Krieg – die Supermacht USA von allem lossagten, was bis dahin gegolten hatte, von Prinzipien und Werten, von Kalkulierbarkeit und Augenmaß in der Politik, die, zynisch, selbstsüchtig und ideologisch verblendet, aus der „Leitnation der Freiheit“ einen „Schurkenstaat“ machten!

Den „Schurken Saddam“ mit unlauteren Mitteln bekämpfend und stürzend, wurden die „USA des wiedererweckten George W. Bush“ selbst zum Schurken!

Obama, der Hoffnungsträger der halben Nation, enttäuschte auf breiter Front, sich der Macht fügend. Guantanamo wurde nicht geschlossen. Die Machtpolitik ging weiter, auch, als man unter Missachtung der Souveränität Pakistans, Osama Bin Laden dort im Versteck liquidieren ließ – mit allem Anhang!

Trump – eine nationale Katastrophe! Aber auch eine internationale!

Dass er nicht mehr „angerichtet“ hat während seiner Amtszeit, grenzt an ein Wunder und verweist auf die schützende Hand eines gütigen Gottes über der amerikanischen Nation, die alle vor Schlimmerem bewahrte.

Nun aber Biden – der – viel zu – Alte Mann im Weißen Haus!

Die Alternative zu Trump? So trat er an! So gewann er die Wahl! Und nun?

Nun fällt „Sleepy Joe[3]im Gaza-Krieg auf George W.-Niveau zurück, macht alles zunichte, woran aufrechte Demokraten geglaubt und worauf sie gehofft hatten in Abgrenzung von dem üblen Demagogen Trump: auf Prinzipien und Werte, auf eine Politik mit Augenmaß, die die Tragweite von Handlungen ermessen kann!

Das alles warf der Alte Mann über Bord, das Superschiff USA auf einen Riff zusteuernd, auf ein moralisches Debakel und zum Scheitern hin!

Denn was ist die Leit-Nation der Freiheit ohne Moral?


[1] Ein anderer Ausdruck dafür ist „christlicher Zionismus“. Darin erkenne ich den Feind der aufgeklärten Welt.

Diese Leute haben es geschafft, mit Märchen-Gaukeleien und wirren Visionen der zivilisierten Welt Kriege aufzuzwingen, womit die Errungenschaften der gesamten Aufklärung zunichtegemacht und die Menschheit um Jahrhunderte zurückgeworfen wurde – und das nur, weil jene Leute viele Dollars besitzen und über die besseren Tötungswaffen verfügen, bereit, ganzen Völkern und Nationen den Tod zu bringen, beginnend mit dem Zweiten Irakkrieg und der Destabilisierung ganz Nordafrikas, die zu mehr Terrorismus und den gegenwärtigen Kriegen in der Ukraine und in Gaza führten.

[2] Eine Doktrin der George W. Bush-Administration einmal nach innen, um die Amerikaner zu täuschen, dann aber auch nach außen, um – man erinnere sich an die, von mir live verfolgte, Rede General Powells Rede vor der UNO – die gesamte Weltöffentlichkeit hinters Licht zu führen, was die Kriegsgründe im völkerrechtswidrigen Vorgehen gegen Diktator Saddam Hussein betraf.

(Nur wenigen Autoren deutsche Zunge ist diese Doktrin der Lüge aufgefallen und publizistisch angesprochen worden. Einer, der es dezent getan hat, war Peter Scholl-Latour, dessen Bücher zur Welt des Islam man gerade heute wiederlesen sollte, denn dort ist einiges antizipiert von dem, was wir heute erleben, auch an Täuschung und Indoktrination).

[3] Ein Terminus des Kabarettisten Donald Trump, der das Phänomen trifft, denn Joe Biden, einmal ein kluger, besonnener Politiker, hat heute, auch von Lobbyisten getrieben, das Augenmaß und die Bodenhaftung längst verloren, aber auch den Sinn für die vitalen Interessen der USA und des Westes in der Welt. Die Art, wie die USA den „Netanjahus Krieg“ in Gaza diplomatisch mit deckt, finanziert, munitioniert, als mit führt, kriegsverbrecherisch von ersten Tag an, zeugt davon.

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